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DIENSTAG
3. MÄRZ 2015
FBP-Termine
LESERMEINUNGEN/FORUMSBEITRAG
Islam-Debatte
Aufklärung Ja!
Als ich mich zum ersten Mal in die
Islam-Debatte einschaltete (nach
dem «Vaterland»-Interview vom 17.
Januar), ging ich davon aus, dass die
Diskussion sich auf eine faire, solide
und vernünftige «Islamkritik» hin
entwickeln könnte. Im Laufe der
Zeit hat sich aber herauskristallisiert, dass hier nur einer wutschnaubenden Tirade mit Beschimpfungen und aus dem Kontext
gerissenen Zitaten Raum gegeben
werden soll, die nur darauf zielt,
den Islam zu diffamieren beziehungsweise Ängste zu schüren und
Feindbilder zu propagieren.
Dies ist kein Phänomen unserer
Zeit, sondern hat eine lange Tradition, die vom Mittelalter über den
Oxford-Professor Edward Gibbon im
18. Jahrhundert («Islam mit Feuer
und Schwert») bis heute reicht.
Wenn ein hoher Anteil der westlichen Bevölkerung Angst hat vor dem
Islam, dann basiert das nicht auf
Faktenwissen, sondern auch auf einer europäischen Berichterstattung,
die die IS-Mörder und -Verbrecher
mit dem Islam eins setzt, muslimische Opfer nicht weiter für wichtig
hält und das breite Feld der westlichen Untaten möglichst ausblendet.
Muslime stellen den weit überwiegenden Anteil der IS-Opfer!
Unabhängig davon gibt es eine auf
Vernunft basierende Traditionslinie
der Islamkritik, die nicht auf Pauschalverurteilung, sondern auf Entwicklung abzielt, deren Befürworter ich bin. Diese wurde innerhalb
der islamischen Welt durch die Neuentwicklung im Nahen Osten mit
der Bildung des sogenannten IS
stark befeuert. Was das politische
Umfeld betrifft, in der der IS erst
möglich wurde, kann ich nur Frau
Professor Rieger und dem «Spiegel»Autor Recht geben.
Ich kenne den Koran in- und auswendig seit dem achten Lebensjahr
und verabscheue Gewalt, egal aus
welchem Grund. Aus mir ist kein
Fundamentalist oder Hasser von
Andersgläubigen geworden, sondern jemand, der sich stets für Vernunft und Gerechtigkeit einsetzt.
Ich konnte im jüdischen Viertel
Marrakeschs, wo ich aufgewachsen
bin, mit jüdischen Kindern spielen,
ohne im Widerspruch zu stehen mit
meiner islamischen Erziehung oder
mit dem, was ich im Koran lernte.
Vor bald 30 Jahren habe ich mich
kritisch mit der radikalen Gruppierung in meiner Heimat, die den Islam instrumentalisiert, auseinandergesetzt und muss paradoxerweise feststellen, dass die Argumente
der damaligen Extremisten mir
heute auf der extrem islamfeindlichen Seite wieder begegnen.
Ich halte die Liechtensteiner durchaus nicht für dumm. Ich gehe vielmehr davon aus, das sie zwischen
schäumendem Hass und sachlichen
Argumenten unterscheiden können.
Sidi Mohamed Elghazzali,
Wolfgangstrasse 28b, Feldkirch
Sicherung der AHV
Auf Sandstein
gesetzt
Michael Sochin schlägt vor, wir sollen die Schweizer AHV zum Vorbild
nehmen. Dem guten Manne brennt
ja wohl der Hut? Oder mit anderen
Worten: Hände weg von der AHV,
unserem höchsten Gut. Und mit
Vorgaben aus der «Bünzlischweiz»
schon grad gar nicht. Ohnehin ist es
hanebüchen, ein kleines mit einem
200 Mal grösseren Land einfach
gleichsetzen zu wollen.
Die Schweiz hat ein modernes und
gross angelegtes Strassen- und Autobahnnetz in zum Teil schwierigen
Topografien. Strassen sind dort fundamentales Nationalgut und für jede Altersklasse geeignet, sodass sie
auch Tattergreise ohne Todesgefahr
meistern können. Wir hingegen haben unser Strassennetz in 50 Jahren
nur um 900 Meter erweitert. Warum soll also der lebenslange Verzicht auf moderne Strassen nicht
dem Rentner endlich zugutekommen und ihm in der AHV den Kauf
eines Fahrzeuges ermöglichen, das
Liechtensteiner Strassen überhaupt
bewältigen kann?
Der Schweizer verplempert die besten Mannjahre beim Militärdienst.
Dabei verschiesst er tonnenweise
teure Munition und freut sich wie
der Appenzeller Käsetellerfresser,
wenn Tag und Nacht Mirages über
seine Gehöfte fliegen und seine Heimetli beschützen, damit er ruhig
schlafen kann. Teure und unwiederbringliche Mannjahre, in welchen
der Liechtensteiner seine ganze Jugend und Kraft in das Wohl seines
Heimatlandes steckt, um auch ohne
Kanonendonner einer sicheren Rente entgegensehen zu können.
Die SBB CFF ist in vorderster Front,
was Netz und Komfort betrifft. Und
wir? Wir begnügen uns mit einer
Halblandbahn, welche nicht einmal
uns gehört, leben in Todesangst,
dass die Schwellen unter ihren Geleisen ein weiteres Mittelalter, welches nun ohnehin wieder vor uns
liegt, nicht überdauern und wir die
eine oder andere doch noch auswechseln müssen. Und dieser Verzicht soll uns im Alter nicht reich
beschenken?
Und zu guter Letzt: Die Schweizer
leisten sich Kantons-, Stände-, Bundesräte noch und nöcher und an jedem zweiten Wochenende eine Abstimmung. Das Bundeshaus ist aus
teurem Sandstein, der von weither
gekarrt wurde, erbaut. Dort drinnen
ist sogar ein Bundesdiener installiert. Und wir? Unsere dürftige Regierung muss in einem Lebkuchenhäuschen aus billigen Ziegelsteinen
dahindarben, und für die Landtagsabgeordneten haben wir nur einen
einzigen Tisch zur Verfügung. Und
auch dieser Verzicht, der die Kraft
hat, die stärkste Seele in ein Burnout zu treiben, soll im Alter nicht
gewürdigt werden? Also lass den
Ländervergleich und Hände weg
von einer AHV-Schmälerung.
Jo. Schädler,
Eschnerstrasse 64, Bendern
«Gnuag Platz för alli»
Mit Laternser
geht es voran
Was passiert eigentlich, wenn die
Vaduzer das Projekt «Gnuag Platz
för alli» ablehnen und gleichzeitig
Ewald Ospelt im Amt bestätigt
wird? Der Vaduzer Bürgermeister
sagte im «Volksblatt» vom 11. Dezember dazu, dass dann «der viel
beklagte ‹Stillstand› im Zentrum auf
viele weitere Jahre verlängert» wer-
de. Wählt Clemens Laternser! Dann
geht es mit diesem oder einem neuen Projekt zügig voran.
Josef Feurle,
Dammweg 10, Vaduz
Operettenbühne Vaduz
Kritik nicht
nachvollziehbar
Ich gratuliere der Operettenbühne
Vaduz ganz herzlich zur überaus gelungenen Premiere. Für uns war die
Premiere, die Inszenierung und
Aufführung einzigartig. Sowohl Solisten wie auch der Chor waren herausragend und die Produktion ist
sehens- und hörenswert! Umso mehr
haben wir uns über die Kritik im
«Volksblatt» mehr als gewundert ...
Kann es vielleicht sein, dass der
«Kritiker» im «Volksblatt» einfach
gerne Schweine aus dem Dorf
treibt? Vielleicht sucht die Operettenbühne für die nächste Produktion ja noch Statisten …?
Christa-Maria Wagner,
Schliessa 6, Triesen
Mobilfunk
Aus Schaden wird
man klug?
Mittlerweile haben wir uns doch einigermassen daran gewöhnt, dass
uns weder die Politik noch die Finanz und auch nicht die Industrie
wirklich reinen Wein einschenkt.
Wir denken, dass die kleinen Propagandalügen in Werbung und Wahlkampf wohl so schlimm gar nicht
seien und vergessen gerne, dass
manchmal das Verschweigen eines
Teils der Wahrheit die ganze Lüge
sein kann. Und wir dürfen auch
nicht annehmen, dass dieser weit
verbreitete Denkfehler ungenützt
bliebe – denn das wäre bereits der
nächste. Im Regelfall ist es ja auch
völlig ausreichend, einige Auslassungen vorzunehmen und nach
dem altbekannten «need to know
principle» zu verfahren. Wie erfolgreich das Ganze zur Anwendung
kommt, illustriert einer der wohl ältesten Geheimdienstwitze.
Frage: «Was ist der Unterschied zwischen einer Verschwörungstheorie
und einem Jahrhundertverbrechen?» Antwort: «Meist weniger als
20 Jahre!»
Diese satirische Herangehensweise
beinhaltet sogar noch den Vorsatz,
wenngleich dieser gar nicht notwendig ist. Wie oft in der Geschichte (auch nur der vergangenen 100
Jahre) wurden wissenschaftliche
«Durchbrüche» auf den Markt gebracht, die dann plötzlich mit unerwarteten Nebeneffekten aufwarten
konnten? Zum Teil war es noch
möglich, diese zu verschleiern und
kleinzureden, wie etwa bei den unzähligen Versuchsreihen, die an Soldaten und Gefangenen sowie auch
an Heiminsassen durchgeführt wurden. Manchmal hingegen ging es so
weit, dass die damaligen Begriffe
bis heute Bestürzung auslösen, obschon die Produkte bereits vor Jahrzehnten aus dem Handel genommen wurden, etwa Contergan.
Warnende Rufer und Mahner zur
Vorsicht gab es zu jeder Zeit, sie
wurden aber praktisch immer im
allgemeinen Euphorietaumel, ob
der Errungenschaften der «neuen
Zeit», geflissentlich überhört. Als
«Vorsicht beim Vortritt»
Neue Kampagne der
Landespolizei
VADUZ Die Missachtung des Vortritts-
rechts ist in Liechtenstein die zweithäufigste Ursache für Kollisionen mit
verschiedensten Fahrzeugen – und
führt oft zu schweren Verletzungen.
Die neue Kampagne der Landespolizei und der Kommission für Unfall-
So sieht die neue Kampagne der Landespolizei aus. (Foto: LPFL)
www.volksblatt.li
vor einhundert Jahren die Funktechnologie noch in den Kinderschuhen steckte, wurde bereits in
Printmedien (1) davor gewarnt, dass
drahtlose Übertragung geisteskrank
mache und alle in zahnlose Glatzköpfe verwandeln würde. Ganz so
schlimm kam es bekannterweise
nicht, aber die gesundheitlichen
Probleme des Personals von Radarstationen wurden sehr bald zu einem adäquat budgetierten Forschungsbereich der Militärs. Heute
zählen Schirmungstechnologien für
verschiedenste Anwendungsbereiche zum kleinen Einmaleins der
Materialentwicklung und Prozesstechnik, während im «Volksblatt»
kürzlich die Telekom-Riesen für eine Erhöhung der Grenzwerte plädieren durften.
Wie wäre es denn, wenn alle verfügbaren Daten (akkurat oder auch
nicht) gesammelt dem betroffenen
Volk frei zur Verfügung stünden?
Abgesehen von bewussterem privatem Umgang mit Funktechnologie
könnten vormals technokratische
Entscheidungen endlich demokratischen Prinzipien unterworfen werden. Im Tunnelblick der rein wirtschaftlichen Primärinteressen lässt
sich erfahrungsgemäss eine Verschwörungstheorie nicht von einer
echten Gefahr unterscheiden – wie
damals bei Asbest oder Contergan.
Aus Schaden wird man klug, weiss
schon der Volksmund zu berichten.
Ist der real eingetretene Schaden
aber wirklich der einzig legitime
Lehrmeister?
Viel gesünder wäre es doch, die Bevölkerung in eine umfassende Datensammlung einzubinden, um sich
abzeichnende Gefahren auch frühzeitig erkennen und bannen zu können. Denn auch aus Wissen wird
man klug.
1: http://www.izgmf.de/Aktionen/
Meldungen/Archiv_11/100_ jahre_
elektrosmog/Zeitung_rose_c_1.jpg
In diesem Sinne
Verein für gesundheitsverträglichen
Mobilfunk (VGM, www.telefonie.li)
In eigener Sache
Hinweis zu Leserbriefen und Foren
Da auch unsere Rubrik «Leserbriefe» einer Planung bedarf, bitten wir
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verhütung – «Vorsicht beim Vortritt»
– soll nun die Zahl solcher Unfälle
senken, heisst es in der Pressemitteilung vom Montag. «Mit einer sicheren Fahrweise können alle Verkehrsteilnehmenden dazu beitragen, Unfälle zu verhindern.» Die Landespolizei empfiehlt daher, egal, ob man
Vortritt hat oder nicht, besser zweimal hinzuschauen beziehungsweise
den Kontrollblick zu machen: «Zu einer sicheren Teilnahme am Strassenverkehr gehört auch, für andere
sichtbar zu sein und sich wahrnehmbar zu verhalten.»
(red/lpfl)
FBP-Treffpunkte
am Wahlsonntag,
den 15. März 2015
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Balzers: ab 14.30 Uhr, Hotel Hofbalzers im Barbereich
Triesen: ab 15, Gasthaus Linde
Triesenberg: ab 12 Uhr, Restaurant Edelweiss
Vaduz: ab 14 Uhr, Restaurant Luce
Schaan: ab 15 Uhr, Café Central
Planken: ab 13 Uhr, Restaurant
Hirschen
Eschen-Nendeln: ab 14 Uhr,
Restaurant Fago
Mauren-Schaanwald: ab 13 Uhr,
Café Matt
Gamprin-Bendern: ab 15 Uhr,
Restaurant Löwen
Schellenberg: 14 Uhr, Gasthaus
Krone
Ruggell: 14.30 Uhr, Restaurant
Rössle
Die FBP-Ortsgruppen freuen sich auf
zahlreiche Freundinnen und Freunde, um gemeinsam mit den Kandidatenteams den Wahlresultaten entgegenzufiebern, die Ergebnisse entgegenzunehmen und diese anschliessend in geselliger Runde zu analysieren.
FBP-Ortsgruppen
Einladung zum
traditionellen
Fondue-Plausch
SCHELLENBERG Am Donnerstag, den
12. März, lädt die Fortschrittliche
Bürgerpartei alle Parteifreundinnen
und Parteifreunde um 18.30 Uhr
zum traditionellen FBP-FonduePlausch in das Gasthaus Krone in
Schellenberg ein. Der Pauschalbetrag für Fondue à discrétion und einen Apéro beläuft sich pro Person
auf 30 Franken und wird vor Ort zusammen mit den weiteren Konsumationen, welche nicht in der Pauschale inkludiert sind, eingezogen. Aufgrund der begrenzten Platzzahl und
aus organisatorischen Gründen wird
um Anmeldung bis spätestens 10.
März per E-Mail an f bp@f bp.li oder
via Telefon +423 237 79 40 gebeten.
Fortschrittliche Bürgerpartei
Einladung zur
Besichtigung der
Schulerweiterung
Schaanwald
MAUREN-SCHAANWALD Im
August
dieses Jahres soll der Erweiterungsbau der Schulanlage Schaanwald eröffnet werden. Die FBP-Ortsgruppe
Mauren-Schaanwald lädt deshalb alle interessierten Einwohnerinnen
und Einwohner dazu ein, hinter die
Kulissen dieses Bauwerks zu blicken.
Wir treffen uns heute Dienstag, den
3. März, um 18 Uhr zur Besichtigung
der Baustelle. Wir versammeln uns
bei der Zuschg und gehen von dort
zur Baustelle, die uns von Architekt
Patrick Matt und Bauführer Stefan
Schuler erläutert wird. Darüber hinaus wird Vorsteher Freddy Kaiser die
geplanten Tagesstrukturen im Jugendhaus Mauren vorstellen. Im Anschluss daran lädt die FBP-Ortsgruppe alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu einem Apéro in den Alten
Zoll ein. Es würde uns freuen, wenn
viele Einwohnerinnen und Einwohner von Mauren und Schaanwald unserer Einladung Folge leisten. Eine
Anmeldung ist nicht erforderlich.
FBP-Ortsgruppe Mauren-Schaanwald
LIECHTENSTEIN
Wuhrstrasse 13
9490 Vaduz
Telefon: 237 79 40
E-Mail: [email protected]
www.fbp.li