Chemische Industrie - Historisches Lexikon der Schweiz

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Chemische Industrie - Historisches Lexikon der Schweiz
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22/02/2007 |
Chemische Industrie
Die chemisch-pharmazeutische Industrie der Schweiz hat seit dem 2.
Weltkrieg einen multinationalen Charakter angenommen; sie ist in rund
65 Ländern mit Niederlassungen und Tochtergesellschaften vertreten.
Aufgrund ihrer hohen Wertschöpfungsrate und der grossen Anzahl
Beschäftigter zählt sie zu den wichtigsten Industriezweigen der
Schweiz. Die C. setzte 1999 weltweit Produkte für 87 Mrd. Fr. um,
davon ca. 39% in der Schweiz. Sie exportierte Erzeugnisse im Wert von
34 Mrd. Fr. und erwirtschaftete damit einen Aussenhandelsüberschuss
von 15 Mrd. Fr. Sie beschäftigte rund 68'000 Arbeitnehmer, ca. 10%
aller Beschäftigten in der Industrie (= 7% im gesamten
Sekundärsektor). Mit 31% leistete sie 2000 einen grossen Anteil an den
privatwirtschaftl. Aufwendungen für Forschung und Entwicklung in
diesem Sektor. Rohstoffarmut und Unternehmer- sowie Erfindergeist
liessen in der Schweiz schon früh eine überaus rentable Veredelungsoder Spezialitätenchemie entstehen. Der Anteil der chem. Spezialitäten
am gesamten Produktportfolio der schweiz. C. ist mit 90% im internat.
Vergleich ausserordentlich hoch. Dabei produziert die schweiz. C. kaum
Massengüter. Vielmehr überschreitet der Weltjahresbedarf für einzelne
Wirkstoffe oft kaum eine Tonne und macht für bestimmte Materialien
sogar nur einige Kilogramm aus.
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Die Produktepalette der C. ist überaus vielfältig; sie umfasst Pharmazeutika, Diagnostika, Vitamine,
Farbstoffe, Carotinoide, Agrochemikalien, Aromen und Riechstoffe, Dünge- und Spülmittel sowie
Verbundwerkstoffe für die Flugzeugindustrie oder auch Einkristalle auf Korundbasis für die Uhren- und
Raumfahrtindustrie. Insgesamt dürfte die schweiz. C. über 30'000 versch. Stoffe erzeugen und kommerziell
nutzen.
Überaus heterogen ist auch die Struktur der C. Neben den bekannten Basler Konzernen gibt es mindestens
330 Betriebe kleinerer und mittlerer Grösse. Zwei von drei chem. Unternehmen beschäftigen weniger als 100
Mitarbeiter; nur acht Firmen weisen über 1'000 Mitarbeiter auf. Die meisten Unternehmen sind heute in den
Kt. Basel-Stadt, Basel-Land, Aargau und im Wallis angesiedelt.
1 - Säuren- und Teerfarbenherstellung im 19. Jahrhundert
Die Anfänge der eigentlichen C. in Europa sind eng verbunden mit der Meisterung der grosstechn. Herstellung
zweier Grundchemikalien, nämlich der Schwefelsäure durch das Bleikammer-Verfahren von Roebuck und
Garbett 1746 in England sowie der Soda durch den Leblanc-Prozess 1791 in Frankreich. Andere wichtige
chem. Stoffe wie Salzsäure und Natronlauge wurden damit technisch zugänglich und der Apparate- und
Anlagenbau konnte sich entwickeln. In dieser Frühphase der chem. Industrialisierung setzte auch in der
Schweiz die Säureproduktion ein. Weil der Transport von Säuren in Glasflaschen vor dem Eisenbahnzeitalter
zu teuer war, entstanden in der Nähe der Verbraucher - in erster Linie Textilfabriken - kleinere Betriebe. Ab
1778 stellten Johann Sebastian Clais und Johann Heinrich Ziegler in Winterthur-Neuwiesen Schwefelsäure,
später dann auch Salzsäure, Soda, Chlorkalk, Salpetersäure und Kupfersulfat her. Die Firma, die in der 1.
Hälfte des 19. Jh. zur grössten schweiz. Chemiefirma avancierte, schloss bereits 1854. Die Geschwister
Schnorf eröffneten 1810 ein Unternehmen in Aarau sowie 1818 ein zweites in Uetikon am See (Chemische
Fabrik Uetikon). 1812 nahm die Firma von Carl Friedrich Renz in Basel die Produktion auf. Weitere solche
Säurefabriken wurden in den Kt. Bern, Solothurn, Glarus und Aargau gegründet.
Die noch gewerbl. Herstellung vermochte allerdings den Bedarf der sich rasch entwickelnden
Verarbeitungsindustrie nicht zu decken; schon 1844 hielt eine eidg. Kommission fest, dass die inländ.
Chemikalienhersteller die Nachfrage in den Färbereien, Kattundruckereien, Seifensiedereien, Glashütten usw.
nicht befriedigen könnten und deshalb viele Produkte eingeführt werden müssten. Die meisten dieser
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Kleinbetriebe gingen denn auch kurz nach der Jahrhundertmitte wieder ein, weil die neu entstandene
Eisenbahn den Import von Chemikalien aus dem Ausland in grossem Umfang ermöglichte. Ein Ausnahme
bildete das Unternehmen der Geschwister Schnorf, das heute noch besteht.
Die moderne C. mit hoher Wertschöpfung begann mit der Herstellung künstl. Farbstoffe und der ökonom.
Synthese natürlicher Farbstoffe, wobei der bei der Verkokung von Steinkohle zur Eisen- und Stahlerzeugung
anfallende Teer zur unentbehrl. Quelle jener Chemikalien wurde, welche die Basis der "Teerfarbenindustrie"
darstellten. Den ersten synthet. Farbstoff, Mauvein, entdeckte William Henry Perkin 1856 in London. Emanuel
Verguin entwickelte 1858 in Frankreich eine techn. Synthese des roten Farbstoffes Fuchsin, der grossen
Anklang bei Tuchfärbereien fand. 1859 nahm der Seidenfärber Alexander Clavel die Teerfarbenfabrikation in
Basel auf. Er verkaufte seine Firma 1873 an Bindschedler & Busch, die sie 1884 in die Gesellschaft für Chem.
Industrie Basel ( Ciba) umwandelten. Innert kurzer Zeit nahmen weitere Firmen die Teerfarbenfabrikation auf,
so 1859 die J.R. Geigy (Geigy), 1862 die J.G. Dollfuss (ab 1872 Durand & Huguenin), 1864 die Gerber &
Uhlmann (1898 zu Ciba) und 1886 Kern & Sandoz (Sandoz). Basel bot als Standort mehrere Vorteile: Mit der
einheim. Seiden- und der elsäss. Indienneindustrie bestand ein günstiger Absatzmarkt. Zudem kannte die
Schweiz bis 1907 keine Patentgesetzgebung, so dass die Basler Firmen im Gegensatz zur ausländ. Konkurrenz
Produkte kopieren konnten. Der Rhein erleichterte die Entsorgung giftiger Abfälle. Schliesslich besass die
Stadt gute Eisenbahnverbindungen zur Beschaffung der Rohstoffe über Deutschland und Frankreich. Als Folge
der raschen Entwicklung der C. wurde 1882 in Zürich die Schweizerische Gesellschaft für Chemische Industrie
(SGCI) als wirtschaftspolit. Interessenverband ins Leben gerufen.
Die Gründerjahre im ausgehenden 19. Jh. brachten aber noch eine wesentliche technolog. Entwicklung, die
grossen Einfluss auf die Konsolidierung der C. in der Schweiz haben sollte. Die Erzeugung preisgünstiger
Elektrizität durch Generatoren nach dem Siemens'schen Dynamoprinzip 1866 bildete die Voraussetzung für
das Aufkommen der techn. Elektrochemie, deren Grundlagen schon mit der voltaischen Säule Anfang des 19.
Jh. gelegt worden waren. In der Nähe der neuen grossen Elektrizitätswerke entstanden gegen Ende des 19. Jh.
elektrochem. Betriebe. Am Rheinfall in Neuhausen siedelte sich 1888 die Aluminium-Industrie AG (AIAG,
Alusuisse) an, die durch Elektrolyse von Tonerde im Schmelzfluss Aluminium gewann. Mit dem Werk in
Chippis wurde die Firma auch im Wallis tätig. Das anfänglich zweitwichtigste elektrochem. Produkt war
chlorsaures Kali, das ab 1890 in einer grösseren Fabrik in Vallorbe und ab 1895 in einer kleineren in Turgi
hergestellt wurde. Nachdem es dem franz. Forscher Ferdinand Frédéric Henri Moissan 1892 gelungen war, die
Herstellung von Calciumcarbid im Lichtbogenofen zu beschreiben, ging die AIAG 1894 zur industriellen
Produktion über. Weitere Firmen folgten, v.a. ab 1898 die Lonza in Gampel, der ab 1915 auch die
Kunstdüngerproduktion im industriellen Massstab gelang. La Volta in Vernier sowie die Société des Usines de
Produits chimiques de Monthey (ab 1904 Ciba) zerlegten ab Ende der 1890er Jahre Kochsalzlösungen in Chlor
und Natronlauge.
Ebenfalls Ende des 19. Jh. entstand die Kunstseidenproduktion. Die um 1890 gegründeten Fabriken in
Spreitenbach und Glattbrugg, die nach dem Chardonnet-Verfahren produzierten, gingen 1905 bzw. 1906
wieder ein. Die 1906 in Emmenbrücke eröffnete Société de la Viscose (Viscosuisse) blieb dagegen erfolgreich.
Mitte der 1920er Jahre kamen weitere Firmen dazu, u.a. die ehemalige Stickerei Feldmühle in Rorschach.
Um ca. 1915 begann die Lonza, Acetylen als Ausgangsstoff zur Synthese wichtiger chem. Basisstoffe wie
Acetaldehyd, Essigsäure, Alkohol (Carbidsprit) sowie weiterer organ. Produkte zu nutzen. In den 1960er Jahren
wurde die Acetylengewinnung aus Calciumcarbid durch den Benzinspaltprozess abgelöst, der zusätzlich noch
Wasserstoff und Ethylen lieferte. Die techn. Synthese von Acetaldehyd aus Acetylen sowie nach dem WackerVerfahren aus Ethylen schuf aber auch den Zugang zu Stickstoffbasen, v.a. Pyridinkörpern. Zur gleichen Zeit
erschloss die Hochtemperatursynthese von Blausäure aus Ammoniak und Methan die Herstellung weiterer
stickstoffhaltiger Verbindungen, die für die Farbenchemie und v.a. für die aufkommende pharmazeut. Chemie
in Basel von Bedeutung waren. Die im Wallis etablierte Acetylenchemie war aber auch eine wesentl.
Voraussetzung für spätere techn. Synthesen der F. Hoffmann-La Roche auf dem Gebiet der Vitamine und
Carotinoide sowie der Givaudan-Roure auf dem Gebiet gewisser Riechstoffe.
Autorin/Autor: Hans-Jürgen Hansen
2 - Die chemisch-pharmazeutische Industrie im 20. Jahrhundert
In den ersten Jahrzehnten ihres Bestehens lebte die C. Basels fast ausschliesslich von der Farbstoffproduktion.
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Die Teerfarbenproduktion überschritt kurz nach dem 1. Weltkrieg ihren Höhepunkt. Damals zeichneten sich in
der C. aber bereits neue Wachstumsbereiche ab, v.a. die Pharmaproduktion. Ciba hatte damit schon Ende der
1880er Jahre begonnen. Auch die 1892 gegründete Chem. Fabrik M.C. Traub hatte sich auf die Gewinnung
und den Vertrieb von pharmazeut. Produkten konzentriert. 1896 wandelte das Unternehmen sich in die F.
Hoffmann-La Roche & Co. und schliesslich 1919 in die F. Hoffmann-La Roche & Co. AG um (Roche). 1917 bzw.
1939 stiegen auch die Sandoz und die Geigy in das Erfolg versprechende, aber auch kapitalintensive Gebiet
ein, das sich nach dem 2. Weltkrieg zum eigentl. Kerngeschäft entwickeln sollte.
Im Vergleich zu anderen Branchen war die Entwicklung der C. im 19. Jh. relativ bescheiden geblieben, der
Bedarf an Kapital wie an Arbeitskräften gering. Noch 1900 zählte sie bloss 5'700 Beschäftigte, d.h. etwa
gleich viel wie die Gerberei, aber wesentlich weniger als die Textilindustrie, die 164'000 Arbeitern ein
Auskommen bot. Ab den 1880er Jahren gaben die Basler Firmen die Massenproduktion nach und nach auf und
produzierten zunehmend hochwertigere Farben, die einen hohen Forschungsstandard, gut ausgebildete
Facharbeiter und immer kostspieligere und kompliziertere Produktionsanlagen voraussetzen; diese
Entwicklung wurde durch das Aufkommen der Pharmaproduktion um die Jahrhundertwende beschleunigt.
Einen erhebl. Aufschwung erlebte die C. während des 1. Weltkriegs, als die mächtige dt. Konkurrenz ausfiel.
Die Zwischenkriegszeit brachte schwere wirtschaftl. Krisen zu Beginn der 1920er und 30er Jahre; insgesamt
hielt sich die C., die sich neue Bereiche wie Textilhilfs- und Kunststoffe oder Agrochemie
(Schädlingsbekämpfung) erschloss, aber besser als andere exportorientierte Branchen, v.a. nach 1932.
Die Beziehungen der J.R.Geigy AG, der Ciba, der Hoffmann-La Roche & Co. AG und der Sandoz AG zum Dritten
Reich sind in jüngster Zeit erforscht worden. Diese Firmen waren als einzige wichtige nichtdeutsche
Unternehmen der Farb- und Pharmaproduktion von 1933 bis 1945 in Deutschland tätig und unterhielten
während des Kriegs im besetzten Polen Fabriken. In den Werken der Hoffmann-La Roche & Co. AG und der J.R.
Geigy in Grenzach wurden während des Kriegs ausländ. Zwangsarbeiter eingesetzt; die J.R. Geigy war zudem
an der «Arisierung» eines jüd. Betriebs in Wien beteiligt. Anderseits stellte die Niederlassung der Roche in
Warschau pro forma junge Polen an und verhinderte damit, dass diese als Zwangsarbeiter nach Deutschland
gebracht wurden. Heute noch heftig diskutiert wird die Affäre der in Basel ansässigen IG Chemie bzw. der
Interhandel; bei diesem Unternehmen handelte es sich allerdings um eine reine Holdinggesellschaft, die trotz
ihres Namens in keiner Weise mit den Basler Chemiekonzernen verbunden war.
Beschäftigte in der chemischen Industrie
Berufstätige
Anteil an allen
Berufstätigen im 2.
Sektor
1870
1 100
0,2 %
1880
3 100
0,5 %
1888
3 500
0,7 %
1900
5 700
0,8 %
1910
8 300
1,1 %
1920
16 800
2,1 %
1930
17 300
2,0 %
1941
24 600
2,9 %
1950
35 500
3,6 %
1960a
50 900
4,1 %
1970
a
67 100
4,9 %
1980
a
64 800
5,4 %
1990a
58 300
5,3 %
a
45 100
5,3 %
Jahr
2000
a
ab 1960 inklusive Teilzeitbeschäftigte
Quellen:Eidg. Volkszählungen; HistStat; BFS
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Während der 2. Weltkrieg für die europ. Konkurrenz weitere Rückschläge brachte, konnte sich die inländ. C.
früh auf die Nachkriegszeit vorbereiten, in der sie eine führende Stellung in der schweiz. Wirtschaft erlangte.
Der nun einsetzende Aufschwung der chem.-pharmazeut. Industrie war bedingt durch das rasche Aufkommen
röntgenografischer, spektrografischer und spektrometrischer Methoden, welche die Strukturbestimmungen
von Molekülen wesentlich erleichterten. Dazu kam die effiziente Ausgestaltung chromatograf. Methoden zum
Nachweis und zur Reinigung von neuen Produkten und Naturstoffen. Erst die Ergebnisse der chem.-physikal.
Grundlagenforschung erlaubten die Entwicklung der modernen Naturstoff-, Wirkstoff- und Kunststoffforschung
in Basel und in anderen Forschungszentren der schweiz. Chemiefirmen.
Die Entschlüsselung des genet. Codes führte zur medizinisch-biologisch begründeten Pharmaindustrie, die
ihre Aktivitäten durch Übernahme entsprechender Firmen weltweit ausbaute (Biotechnologie). Der hohe
Spezialisierungsgrad der biologisch-chemischen Forschung, der internat. Konkurrenzkampf, die zunehmende
Regeldichte als Folge bitterer Fehlschläge (Teratogenität von Thalidomid in Medikamenten wie Contergan;
biolog. Nichtabbaubarkeit von hochchlorierten Verbindungen wie DDT) und Katastrophen ("Seveso-Dioxin",
Schweizerhalle) sowie die hohen Entwicklungskosten eines Medikaments (ca. 500 Mio. Fr. bis zur
Markteinführung) erforderten die Bündelung der Kräfte durch Konzentration auf gewisse therapeut.
Indikationsgebiete. Damit einher gingen die 1970 und 1996 erfolgten Fusionen von Ciba und Geigy zur CibaGeigy bzw. von Ciba-Geigy und Sandoz zur Novartis, wobei die Bereiche der Farben und Spezialitäten
ausgegliedert und bei den selbstständigen Firmen Clariant und Ciba Specialities konzentriert wurden.
Hoffmann-La Roche stützte seine Stellung auf dem Pharma- und Diagnostikamarkt durch die Übernahmen der
Aktienmehrheit von Genentech, der erfolgreichsten gentechnolog. Firma der USA (1990), und der Boehringer
Mannheim (1998). Die 1963 von der Hoffmann-La Roche aufgekaufte Aromen- und Riechstofffirma L.
Givaudan & Cie. S.A., die mit der ein Jahr später erworbenen Roure Bertrand Dupont S.A. zur Givaudan-Roure
zusammengefasst wurde und den Mutterkonzern zum weltweiten Marktführer auf dem Gebiet der Riechstoffe
und Aromen machte, wurde dagegen 2000 abgestossen (Givaudan).
Autorin/Autor: Hans-Jürgen Hansen
Quellen und Literatur
Literatur
– R. Baumgartner, Die wirtschaftl. Bedeutung der C. in Basel, 1947
– A. Bürgin, Gesch. des Geigy-Unternehmens von 1758 bis 1939, 1958
– 75 Jahre Sandoz, 1961
– U. Greilinger-Schnorf, 175 Jahre Chemie Uetikon, 1993
– T. Straumann, Die Schöpfung im Reagenzglas, 1995
– H.C. Peyer, Roche - Gesch. eines Unternehmens 1896-1996, 1996
– Chemie in der Schweiz - Gesch. der Forschung und der Industrie, hg. von T. Busset et al., 1997, (mit Bibl.)
– C. Fux, Lonza, 1997
– C. Simon, «The Rise of the Swiss Chemical Industry Reconsidered», in The Chemical Industry in Europe,
1850-1914, hg. von E. Homburg et al., 1998, 9-27
– J. Tanner, «The Swiss Pharmaceutical Industry», in Determinants in the Evolution of European Chemical
Industry, 1900-1939, hg. von A.S. Travis et al., 1998, 257-271
– Veröff. UEK 2 und 7
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