Hier - Stadtverband Bonn der Gartenfreunde eV

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Hier - Stadtverband Bonn der Gartenfreunde eV
Impressum
Herausgeber:
Stadtverband Bonn der Kleingärtner e.V.
www.bonner-kleingaertner.de
Verantwortlich:
Peter Terlau, Helmut Weck und Eberhard Müller
Anzeigen:
Peter Terlau, Helmut Weck und Eberhard Müller
Fotos:
Mitgliedsvereine und Peter Terlau
Auflage: 1.500 Exemplare
Für Tipp- bzw. Formulierungsfehler
wird keine Haftung übernommen.
Wir hoffen, dass Ihnen die Broschüre
inklusive aller „Fehler“ gefällt
und Freude bereitet.
3
Grußwort
des Schirmherrn Dieter Lundström,
Vorsitzender des Landesverbandes Rheinland
der Kleingärtner e.V.
„Für das Maß seiner Begabung ist der Mensch
nicht verantwortlich, wohl aber dafür, wie er die
ihm verliehenden Gaben ausgebildet und benutzt
hat.“
Dieses war und ist immer schon der Leitgedanke
der Gartenfreundinnen und Gartenfreunde im Stadtverband Bonn
der Kleingärtner e.V.
1927 war für Ihren Stadtverband ein bedeutendes Jahr. Die Inflation
grassierte überall, viele Menschen hungerten. In dieser Zeit wurde der
Stadtverband Bonn der Kleingärtner e.V. gegründet. Damit wurde für
viele Menschen nicht nur eine Grundlage zur Schaffung von Kleingärten, sondern auch für die Ernährung geschaffen. 75 Jahre später hat
der Kleingarten seine Bedeutung als Nahrungsquelle verloren. Er ist
jetzt eine Stätte der Erholung und des Ausgleiches gegenüber der
Last des Alltags geworden. In den Kleingartenanlagen des Stadtverbandes gilt dieses nicht nur für Sie, als aktive Gartenfreundinnen und
Gartenfreunde, sondern auch für die vielen erholungssuchenden Bürgerinnen und Bürger Ihrer schönen Stadt Bonn. Für solch eine schöne Aufgabe zu leben und zu streiten, lohnt sich. Es gibt eine Reihe
von Menschen, denen sind wir Kleingärtner ein Dorn im Auge. Stellen wir uns diesen Gruppen in einer offenen Diskussion mit dem
Leitgedanken des Landesverbandes Rheinland der Kleingärtner e.V.
„Wer den Sinn aufs Ganze hält gerichtet, dem ist der Streit in seiner
Brust geschlichtet.“
Den Gartenfreundinnen und Gartenfreunden in Bonn und dem Vorstand Ihres Stadtverbandes danke ich für Ihre Arbeit im Kleingartenwesen und für Ihre Liebe zur Natur. Ihnen allen wünsche ich für die
Zukunft im Namen des Landesverbandes Rheinland der Kleingärtner
e.V. viel Erfolg, verbunden mit dem Wunsche, daß die Gartenfreundinnen und Gartenfreunde aller Bonner Kleingartenvereine geschlossen hinter Ihrem Stadtverband stehen, wenn es da heißt, das Kleingartenwesen zu verteidigen.
Dieter Lundström
5
Grußwort
des Vorsitzenden des Stadtverbandes Bonn
der Kleingärtner e.V.,
Dieter Haußmann
Das 75-jährige Bestehen des Stadtverbandes Bonn
der Kleingärtner e.V. gibt auch Anlass zum Nachdenken über den Stellenwert des Kleingartenwesens in unserer heutigen Gesellschaft.
Stand im den Gründer- und Nachkriegsjahren die
Deckung des Eigenbedarfs an Obst und Gemüse im Vordergrund, so
ist heute der Freizeitwert gleichrangig.
Kleingartenanlagen sind gerade heute unverzichtbare Naherholungsgebiete für den Kleingärtner und die Bürger. Hier werden die Strapazen des Berufsalltags vergessen, Kinder lernen den Umgang mit der
Natur, Aussiedler und ausländische Mitbürger sind voll integriert,
Senioren haben Aufgaben und Ansprechpartner.
Kleingärten sind die beste Alternative zu Beton, Straßenstaub und
Lärm. Gartenfreunde verwalten, fördern und praktizieren den Umwelt- und Naturschutz, sie tragen ganz wesentlich zur Erhaltung der
Lebensräume für Pflanzen und Tiere bei, grosse Opfer wurden von
den Kleingärtnern im Rahmen des Ausbaues unserer Stadt zum Sitz
der Bundesregierung erbracht. Die Hälfte der Bonner Kleingartenanlagen ging seinerzeit verloren. Die von der Stadt Bonn geschaffenen Neuanlagen haben den Bestand an Kleingärten des Jahres 1947
leider noch nicht erreicht.
Mein Dank gilt allen in Gesellschaft, Politik und Stadtverwaltung, die
das Kleingartenwesen in unserer Stadt fördernd begleitet haben.
Insbesondere danke ich den vielen ehrenamtlich in den Vereinen tätigen Gartenfreundinnen und Gartenfreunden. Dem Verband und den
Vereinen wünsche ich für die Zukunft viel Erfolg. Allen Bonner Gartenfreundinnen und Gartenfreunden weiterhin viel Freude am Hobby
Kleingarten.
Dieter Haußmann
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Grußwort
des Ministerpräsidenten
des Landes Nordrhein-Westfalen,
Wolfgang Clement
Den Bonner Kleingärtnerinnen und Kleingärtnern
sage ich zum Jubiläum ihres Stadtverbandes meinen herzlichen Gruß und meine Gratulation.
Entstanden zu Zeiten der industriellen Revolution
als Ausgleich für beengte Wohnungen und den
grauen Arbeitsalltag, hat die Kleingärtnerbewegung nach wie vor viele
engagierte Anhänger. Der Entfremdung von der Natur entgegenzuwirken, ist eines der nach wie vor hochaktuellen Ziele. Aber auch die gegenseitige Hilfsbereitschaft wird großgeschrieben, und dieser soziale
Zusammenhalt ist besonders wichtig in einer Zeit, die dem Einzelnen
viel abverlangt.
„Hier ist des Volkes wahrer Himmel,
Zufrieden jauchzet groß und klein:
,Hier bin ich Mensch, hier darf ich’s sein!’“
Diese Verse aus Goethes Faust sind gewiss eine treffende Beschreibung für das, was die Kleingärtnerinnen und Kleingärtner an ihrer
„Laubenkolonie“ so lieben.
Erfreuen Sie sich weiterhin an Ihrem wunderbaren Hobby und genießen Sie die Jubiläumsfeier bei hoffentlich schönem Wetter.
Ihr
Wolfgang Clement
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Film einsetzen
Grußwort
der Ministerin für Umwelt und Naturschutz,
Landwirtschaft und Verbraucherschutz
des Landes Nordrhein-Westfalen,
Bärbel Höhn
Zum 75-jährigen Bestehen des Stadtverbandes
Bonn der Kleingärtner e.V. grüße ich Vorstand
und Mitglieder.
Auch heute noch stehen in dem 1927 gegründeten Stadtverband Bonn der Kleingärtner e.V. traditionelle kleingärtnerische Werte wie die teilweise Selbstversorgung
mit frischem Obst und Gemüse sowie die Betätigung der Familien in
frischer Luft und freier Natur im Vordergrund der Vereinsarbeit.
Gärten sind Kulturgut und lebensbegleitendes Element der Menschen.
Ihre Bedeutung ist wechselnden Ansprüchen unterworfen und oft
vom Zeitgeist geprägt. Bis Mitte dieses Jahrhunderts waren gerade die
Kleingärten Grundlage für die Ernährung breiter Bevölkerungsschichten. Heute haben Kleingarten-Anlagen einen hohen Erholungswert
vor allem für die städtische Bevölkerung. Dies wird besonders in den
Kleingarten-Anlagen der Stadt Bonn mit ihren gepflegten Gärten und
Obstbaumbeständen deutlich.
Für Kinder ist der Garten häufig die einzige Möglichkeit zum direkten
Erleben der Natur. Den Erwachsenen und der älteren Generation bietet er Raum zur Freizeitgestaltung und Kontaktpflege mit gleichgesinnten Nachbarn.
Ich freue mich darüber, dass immer mehr Gartenfreunde sich für umweltfreundliche Wirtschaftsweisen in ihren Gärten entscheiden. Sie
tragen mit dazu bei, dass ihre grünen Oasen auch wildlebenden Tierund Pflanzenarten Lebensraum bieten.
Viele Gartenfreunde haben diese Notwendigkeit erkannt und leisten
damit auch einen Beitrag zum Naturschutz. Weitere mögen dem guten Beispiel folgen.
Dem Stadtverband Bonn der Kleingärtner e.V. gratuliere ich herzlich
zu seinem Jubiläum. Ihm und seinen Mitgliedern wünsche ich weiterhin viel Erfolg auf dem Weg zu mehr Natur in der Stadt und sage
ihnen einen herzlichen Gruß.
Bärbel Höhn
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Grußwort
der Oberbürgermeisterin
der Stadt Bonn,
Bärbel Dieckmann
Zum 75jährigen Jubiläum gratuliere ich dem
Stadtverband Bonn der Kleingärtner e.V. im
Namen der Stadt Bonn ganz herzlich.
Als Dachorganisation aller organisierten Bonner
Kleingärtner haben Sie in den vergangenen Jahren
das grüne Stadtbild Bonns in besonderer Weise mitbestimmt.
Schrebergärten, die grünen Oasen der Hobbygärtnerinnen und -gärtner, sind aus Bonn nicht mehr wegzudenken. In einer zunehmend
urbanisierten Welt ein Refugium zu haben, in dem man sein eigenes
Stück Natur zum Entspannen und Pflegen hat, ist heute für immer
mehr Menschen ein guter Grund, sich um die Mitgliedschaft in einem
Ihrer Vereine zu bewerben. Inmitten des mit viel Liebe angelegten
Grüns und der individuellen Blütenpracht können Kleingartenfreunde
vom Stress und der Hektik des Alltags Abstand gewinnen und in Ruhe entspannen. Auch der eigene Anbau von Obst und Gemüse steigert nicht nur das Lebensgefühl, sondern auch die Lebensqualität der
Kleingärtner. In Zeiten, in denen das Vertrauen der Verbraucher in
industriell erzeugte Lebensmittel erschüttert ist, ist es nicht hoch genug zu bewerten, auf selbst erzeugtes Obst und Gemüse zurückgreifen zu können.
Meine Glückwünsche zu diesem besonderen Jubiläum verbinde ich
mit dem Dank an alle Aktiven. Ein so langes und erfolgreiches Bestehen ist nur möglich, wenn Helferinnen und Helfer bereit sind, sich
ehrenamtlich und mit großen Einsatz im Verband zu engagieren. Ich
wünsche dem Jubiläumsjahr einen guten Verlauf und dem Stadtverband Bonn der Kleingärnter e.V. für die Zukunft weiterhin viel Erfolg.
Bärbel Dieckmann
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Grußwort
des Bundesverbandes
Deutscher Gartenfreunde e.V.
Liebe Gartenfreundinnen, liebe Gartenfreunde,
zum 75. Jubiläum übersenden wir Ihnen die herzlichsten Glückwünsche des Bundesverbandes Deutscher Gartenfreunde e.V.
75 Jahre Stadtverband Bonn der Kleingärtner e.V. sind eine lange
Zeit. Gerade Bonn, als ehemalige Bundeshauptstadt, hat in dieser
Zeit eine wechselvolle Geschichte erlebt, die sich auch bei den Kleingärtnern bemerkbar gemacht hat. Durch die Städteplanung Bonns als
Hauptstadt ist manche Kleingartenanlage dem Bau von Ministerien,
Verwaltungsgebäuden und Straßenausbau zum Opfer gefallen. Trotz
dieser Einschnitte hat sich ein lebendiges Kleingartenwesen in Bonn
erhalten.
Der Bundesverband Deutscher Gartenfreunde e.V., der jahrelang seine Geschäftsstelle in Bonn hatte, konnte sich vor Ort ein gutes Bild
davon machen. Zahlreiche Bundespolitiker, viele ausländische Besucher aus Japan bis Amerika haben die Bonner Kleingartenanlagen besucht, um sich einen eigenen Eindruck vom Deutschen Kleingartenwesen zu schaffen. Sie konnten ein breites Spektrum der Kleingärten
besichtigen – vom behindertengerechten Garten für Rollstuhlfahrer
bis zur Kleingartenanlage ohne Zäune und Abgrenzungen.
Bei den Verantwortlichen des Stadtverbandes Bonn der Kleingärtner
e.V. sowie allen Bonner Kleingärtnerinnen und Kleingärtnern möchten wir uns im Namen des Bundesverbandes Deutscher Gartenfreunde e.V. noch einmal recht herzlich für die geleistete Mühe und zahlreichen Führungen bedanken.
Gerne erinnern wir uns an unsere Bonner Zeit zurück.
Dem Stadtverband Bonn der Kleingärtner e.V. wünschen wir alles
Gute, weiterhin eine erfolgreiche und gedeihliche Zusammenarbeit.
Ingo Kleist
Präsident
i. A. Theresia Theobald
Geschäftsführerin
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Grußwort
des Fraktionsvorsitzenden der CDU
im Rat der Bundesstadt Bonn,
Benedikt Hauser
Als Vorsitzender der CDU-Fraktion im Rat der
Bundesstadt Bonn grüße ich alle Leserinnen und
Leser der Festschrift zum 75jährigen Bestehen des
Stadtverbandes Bonn der Kleingärtner e.V.
Seit der Vereinsgründung im Jahre 1927 ist viel
Zeit vergangen, auf die der Verein mit Stolz zurückblicken kann. Heute gibt es in Nordrhein-Westfalen mehr als 1600 Kleingartenanlagen.
Sie alle sind grüne Lungen in den Städten, sie wirken beruhigend
und erfüllen eine wichtige soziale und integrative Aufgabe.
Die Arbeit im Kleingarten ist ein idealer Ausgleich für die stressbelasteten Bürgerinnen und Bürger und sie leistet einen höchst wertvollen
Beitrag zur Erhaltung und Verbesserung der Gesundheit. Das entscheidende Merkmal des Kleingartenwesens war und ist bis heute sein
sozialer Charakter. Ob Familien, Alleinstehende, Senioren oder Studenten, ausländische Mitbürger oder Vorruheständler, alle finden
Zugang in das Kleingartenwesen. Integration und Solidarität sind
zwei Wesensmerkmale, die untrennbar mit dem Leben in Kleingartenanlagen verbunden sind.
Der gemeinsame Aufenthalt an der frischen Luft, das Zusammensein
mit anderen Familien, das Erleben vom Wachsen und Werden in der
Natur und die Möglichkeit, den Erfolg der eigenen Hände Arbeit greifen zu können, sind alles Facetten, die in der heutigen Zeit oft viel zu
kurz kommen.
Aufgrund seiner gesellschaftlichen Bedeutung ist es deshalb wichtig,
dass Politik und Stadt dem Kleingartenwesen den Stellenwert einräumen, der ihm auch gerecht wird. Die CDU-Ratsfraktion wird die Fortentwicklung des Kleingartenwesen in Bonn deshalb aufmerksam beobachten und da, wo es möglich ist, auch unterstützen.
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Ich wünsche dem Stadtverband Bonn der Kleingärtner e.V. für die Zukunft viel Glück und Erfolg und den ehrenamtlich Verantwortlichen
eine geschickte Hand bei der Führung des Vereins. Ausdrücklich erwähnen will ich an dieser Stelle den Vorsitzenden des Stadtverbandes, Herrn Haußmann, der schon seit vielen Jahren in umsichtiger
Weise die Geschicke des Vereins leitet. Ich bin froh über jeden Freiwilligen, der im Bewusstsein, seinen Mitbürgerinnen und Mitbürgern
einen guten Dienst zu erweisen, ehrenamtliche Aufgaben in einem
Verein übernimmt. Das gilt insbesondere für den Stadtverband Bonn
der Kleingärtner e.V. mit seinen vielfältigen gesellschaftlichen
Aufgaben.
Ihr Benedikt Hauser
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Grußwort
des Fraktionsvorsitzenden der SPD
im Rat der Bundesstadt Bonn,
Werner Klein
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Gartenfreunde,
zum 75-jährigen Bestehen des Stadtverbandes
Bonn der Kleingärtner übermittele ich Ihnen die
besten Wünsche und Grüße der SPD-Ratsfraktion.
Ihren Feierlichkeiten wünschen wir einen guten Verlauf, gute Unterhaltung für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer und Ihnen und
Ihren Vereinen viel Erfolg und immer das Wetter, das Sie für Ihre Arbeit und Ihr Hobby benötigen.
Kleingärten sind „grüne Lungen“ der Stadt. Sie tragen aber nicht nur
positiv zum Kleinklima der Städte bei, sondern sind auch ein wichtiger Ort des Ausgleichs und der Begegnung der Mitglieder in Ihren
Vereinen. Darüber hinaus sind sie für die breite Öffentlichkeit Orte
der Naherholung.
Die Kleingärten zu sichern und zu fördern muss daher ein wichtiges
Anliegen der kommunalpolitisch Verantwortlichen sein. Die SPD ist
sich dieser Verantwortung sehr wohl bewusst.
Das Kleingartenwesen wird dabei aber nicht nur durch kommunales
Handeln beeinflusst. Die gesellschaftlichen Rahmenbedinungen ändern sich. Waren früher die Kleingärten oftmals der einzige Urlaubsort für die Pächter, so treten mehr und mehr andere Freizeitbeschäftigungen neben die Gartenarbeit. Ein Garten will das ganze Jahr über
gepflegt sein – er macht Arbeit und er macht neben viel Freude auch
Kosten. Auch die Vereinsarbeit will organisiert sein und benötigt tatkräftiges ehrenamtliches Engagement. In vielen Kommunen klagen
die Vereine daher bereits über Nachwuchsmangel und über Schwierigkeiten, freiwerdende Parzellen erneut zu verpachten. Die Pachtzinshöhe ist einer der Gründe, die Höhe der Abstandszahlungen ein weiterer; nicht zu vernachlässigen sind aber sich die veränderten gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und das geänderte Freizeitverhalten. Gegenmaßnahmen müssen daher die Breite der Gründe in den
Blick nehmen, wenn nachhaltige Verbesserungen erzielt werden sollen.
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Sollen die „grünen Lungen“ in den Städten erhalten bleiben und nicht
brachliegen, müssen sich alle Beteiligten der besonderen Stellung
bewusst werden und für das Bonner Kleingartenwesen werben. Die
Jubiläumsveranstaltung kann eine gute Gelegenheit sein, um die Lebendigkeit der Bonner Kleingartenvereine einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen. Insbesondere junge Familien müssen wieder
für die Liebe zum eigenen Garten in der Kleingartenkolonie geworben
werden.
Wer 75 Jahre Erfahrung im Bonner Kleingartenwesen mit bringt, wird
die Aufgaben, die vor ihm liegen, meistern. Der Bonner Stadtverband
der Kleingärtner kann selbstbewusst und vor dem Hintergrund einer
großen Tradition die Herausforderungen angehen. Die SPD wird Ihnen
dabei helfen, wo es in unseren Kräften steht, denn: Die Stadt ist
ohne Gärten nicht denkbar.
In diesem Sinne
Wilfried Klein
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Grußwort
des Fraktionsvorsitzenden der FDP
im Rat der Bundesstadt Bonn,
Werner Hümmrich
Zum 75jährigen Bestehens Ihres Vereins spreche ich Ihnen im Namen
der FDP-Fraktion im Rat der Stadt Bonn sowie im Namen des FDPKreisverbandes Bonn die herzlichsten Glückwünsche aus.
Wenn ich den Zeitraum von der Gründung Ihres Vereins im Jahre
1927 bis zur Gegenwart Revue passieren lasse, fällt mir in erster
Linie die Veränderung der Motivation für eine Mitgliedschaft im
Kleingärtnerverein ein.
In den Gründungsjahren war mit Sicherheit die Flucht aus beengten
Wohnverhältnissen eine große Motivation, sich einen Kleingarten zuzulegen und sich entsprechend im Verein zu organisieren. Heutzutage
sehe ich im Engagement der Vereinsmitglieder ein Stück gelebte Gesundheits- und Umweltpolitik. Sie verschaffen in Ihren Gärten in erster Linie sich selbst ein Umfeld, dessen Erholungswert Ihrer eigenen
Gesundheit zugute kommt. Gleichzeitig verhelfen Sie aber auch mit
der Gesamtzahl Ihrer Kleingärten dem Stadtraum zu weiteren Grünarealen. Die Kleingärten tragen außerdem zu einem besseren Klima in
der unmittelbaren Umgebung mit bei. Sie alle dürfen damit durchaus
eine umweltpolitische Funktion für sich in Anspruch nehmen.
Ich wünsche dem Vereinsleben und Ihnen persönlich eine gute
Zukunft.
Werner Hümmrich
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Grußwort
der Umweltpolitischen Sprecherin
Bündnis 90/Die GRÜNEN
im Rat der Bundesstadt Bonn,
Antje Lembach
Im Namen der Fraktion Bündnis 90/Die GRÜNEN im Rat der Stadt
Bonn möchte ich dem Stadtverband der Kleingärtner ganz herzlich zu
seinem 75-jährigen Jubiläum gratulieren.
Das Kleingartenwesen hat auch heute seine ökologischen, sozialen
und städtebaulichen Funktionen in keiner Weise eingebüßt. Kleingärten als grüne Oasen tragen im überwiegend versiegelten Stadtgebiet
wesentlich zur Verbesserung des Wohnumfeldes, des innerstädtischen
Klimas und der Stadtökologie bei. Das gilt heute mehr als früher, da
immer mehr klimatisch wichtige Freiflächen bebaut werden.
Darüber hinaus erfüllen Kleingärten eine wichtige soziale Funktion.
Sie erlauben den Ausbruch aus dem hektischen Alltag, sind Orte der
Erholung und Entspannung und Treffpunkt für Geselligkeit von Jung
und Alt.
Dem Stadtverband der Kleingärtner kommt eine große Verantwortung
bei der Beratung seiner Mitglieder besonders in ökologischer Hinsicht
zu. Aus umweltpolitischer Sicht ist hier vor allem der Verzicht auf
Pestizide, mineralische Düngemittel und Torf zu nennen. Dies sichert
nicht nur die Erzeugung qualitativ hochwertiger, unbelasteter Lebensmittel, sondern ist auch ein wichtiger Beitrag zum Umweltschutz.
Wir wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg und Spaß bei Ihrer Arbeit.
Antje Lembach
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Grußwort
des Leiters des Servicebetriebes Stadtgrün,
Dieter Fuchs
75 Jahre Stadtverband Bonn der Kleingärtner.
Das heißt 75 Jahre Einsatz für das urbane Grün, 75 Jahre Berücksichtigung verschiedenster Einzelinteressen und 75 Jahre Vertretung
dieser gegenüber Dritten. Da Verbandsarbeit sicher nicht zu den einfachen Tätigkeiten gehört, deren Erfolg immer vom Engagement des
Einzelnen abhängt, gratuliere ich dem Stadtverband und seinen dort
tätigen Ehrenamtlichen insbesondere unter diesem Gesichtspunkt zu
der erfolgreichen Arbeit des letzten dreiviertel Jahrhunderts.
Sie tragen seit 75 Jahren dazu bei, dass das Kleingartenwesen seine
hohe soziale und stadtkulturelle Bedeutung be- und erhält.
Die Kleingärten sind in Bonn wie in allen größeren Städten ein Bestandteil eines städtischen Grünflächenkonzeptes. Sie erfüllen klimatische Ausgleichsfunktionen und sind Einrichtungen aktiver und passiver Erholung und sinnvoller Freizeitbeschäftigung in der Nähe zum
Wohnort. Insbesondere in einem hochtechnisierten und oft kommunikationsfeindlichen Umfeld bietet das Kleingartenwesen eine Umgebung, in der generationsübergreifend gemeinsame Aktivitäten und
die Arbeit in und mit der Natur gefördert werden.
Dieser Strauß positiver Einflüsse auf das gesellschaftliche Leben einer
Stadt ist es wert, gewürdigt zu werden. Sie als Stadtverband sorgen
dafür, dass das wichtige gesellschaftliche Interesse des einzelnen
Kleingartens nun wiederum die unbedingte Würdigung gegenüber
anderen, sicher auch berechtigten Notwendigkeiten, bekommt und
bewahrt.
Für die nächsten Jahrzehnte wünsche ich daher dem Verband und seinen Mitgliedern alles Gute. Die Unterstützung des Servicebetriebes
Stadtgrün darf ich Ihnen für die Zukunft, wie auch in der Vergangenheit geschehen, zusichern.
Dieter Fuchs
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Chronik des Stadtverbandes Bonn
der Kleingärtner e.V.
1927 gründeten die Kleingärtnervereine Bonn-Altstadt (BonnNord), Bonn-Süd und Bonn-Rheindorf den Ortsverband der
Kleingärtner e.V. Die Gründung dieser Dachorganisation sollte
die Interessen der ca. 1.500 Mitglieder der Vereine noch stärker gegenüber dem Verpächter der Grundstücke vertreten.
Wie in vielen deutschen Städten wurden aufgrund der Zerstörungen im zweiten Weltkrieg auch in Bonn einige Gartenlauben zu Notunterkünften (Wohnheime) ausgebaut.
Die 3 genannten Großvereine lösten sich in den Jahren 1948 bis 1958 auf.
Frühere Teilanlagen wurden eigenständige Vereine. So verwaltete der Verein
Bonn-Nord 1958 12 Kleingartenanlagen. Von 1959 bis 1967 wurde der
größte Teil der Kleingartensiedlungen dem Ausbau Bonns zum Sitz der Bundesregierung geopfert. Obwohl eine Reihe neuer Anlagen entstanden, konnte bis zum Jahre 2002 die Anzahl der Kleingärten den ehemaligen Stand
nicht mehr erreichen. Der Verband verwaltet heute 919 Gartenparzellen in
20 Kleingärtnervereinen. Durch die Anwesenheit der Bundesregierung und
dem Sitz des Bundesverbandes Deutscher Gartenfreunde in Bonn, wurden
die Kleingartenanlagen in Bonn von vielen ausländischen Besuchergruppen
und Regierungsdelegationen besucht.
Besondere Daten für das Kleingartenwesen in Bonn waren:
1957 Umbenennung von Ortsverband zum Kreisverband Bonn der Kleingärtner e.V.
1979 Bundesgartenschau in Bonn.
1986 Ausarbeitung eines Kleingartenentwicklungsplanes für Bonn. Von den
parlamentarischen Gremien 1988 verabschiedet.
1988 Neuer Generalpachtvertrag (Zwischenpachtvertrag) mit der Stadt Bonn.
1989 Einrichtung einer Musterkleingartenanlage anlässlich der 2000-Jahrfeier, auf Vorschlag des Kreisverbandes Bonn der Kleingärtner e.V.
Besondere Beachtung bei der Erstellung der Anlage fanden ökologische und soziale Schwerpunkte (z. B. Imker, Feucht- und Vogelbiotop,
2 Rollstuhlfahrergärten).
1990 Satzungsänderung und Umbenennung von Kreis- auf Stadtverband
Bonn der Kleingärtner e.V.
1995 Bau eines eigenen Verbandshauses mit Geschäftsstelle im Gelände der
Kleingartenanlage „Am Wasserfeld“.
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Durch die Ereignisse in den Jahren 1933 – 1949 sind die Aufzeichnungen
und Akten des Stadtverbandes Bonn verlorengegangen.
Der seit dem Jahre 1992 amtierende Vorstand ist mit folgenden Personen
besetzt:
Vorsitzender:
Dieter Haußmann
Stellvertretender Vorsitzender:
Helmut Weck
Kassenverwalter:
Peter Terlau (vorher Paul Wagner)
Schriftführerin:
Gudrun Spychala (vorher Wolfgang Wenzel)
Fachberater:
Eberhard Müller
1. Beisitzer:
Hans Peter Milde
2. Beisitzer:
Andreas Röhl (vorher Edwin Kunz)
23
Geschichte über den
Bau unseres Verbandshauses
N
ach den Wirren des zweiten Weltkrieges und den daraus entstandenen
Folgen kehrte mit der Währungsreform 1949 allmählich das normale
Leben zurück. Dieses war geprägt mit dem Wiederaufbau des Landes
und der neu erwachsenen Verwaltungsarbeit. Diese Verwaltungsarbeit machte auch vor den Bonner Kleingärtnern nicht halt. Büroraum und Ablagemöglichkeiten wurden knapp. Es fehlte auch ein Schulungs- und Versammlungsort. So entstand im Jahre 1994 der Gedanke, ein Verbandshaus zu bauen.
Die dem Stadtverband Bonn der Kleingärtner angeschlossenen 20 Kleingartenvereine billigten das Vorhaben und gaben dem Vorstand des Stadtverbandes die Zustimmung, das Bauvorhaben zu verwirklichen. Wegen der vorhandenen Infrastrukturen wurde die vorhandene Freifläche im Kleingartenverein
„Am Wasserfeld“ als günstigster Bauplatz gewählt. Im Jahre 1995 wurde
mit den Arbeiten begonnen.
Es wurde ein einstöckiges Betonhaus in Fertigteil-Elementen mit Satteldach,
mit einer Grundfläche von 164 qm, gewählt. Nachdem die Bodenplatte in
Eigenleistung gefertigt war, wurden vom Lieferer die Außenwände mit Dach
aufgebaut. Alle weiteren Ausbauarbeiten wurden von den Kleingärtnern in
Eigenleistung erbracht. Nach der Fertigstellung im Jahre 1999 erhielt das
Gebäude den Namen „Haus der Bonner Kleingärtner“ und befindet sich in
Bonn, in der Grotestraße 175. Die Verwaltung hat der Kleingartenverein
„Am Wasserfeld“ übernommen. Das Verbandshaus besteht aus folgenden
Räumen:
Büro, Lager- und Technikraum, Küche, Herren-WC, Damen-WC, Behinderten-WC, Konferenz- und Schulungsraum für ca. 80 Personen. Außer dem
Büroraum kann das Haus auch privaten Nutzern zur Verfügung gestellt werden.
Helmut Weck
Stellvertretender Vorsitzender
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Auflistung aller Mitgliedsvereine
des Stadtverbandes
Zum Stadtverband Bonn der Kleingärtner e.V.
zählen nachfolgende Vereine:
• Bonn-Nord e.V.
• Bonn-Endenich e.V.
Gründungsmitglied
• Bonn-Poppelsdorf e.V.
• Bonn-Rheindorf e.V.
• 1962 Burgfrieden e.V.
Gründungsmitglied
• Bonn-Süd e.V.
• Derletal e.V.
Gründungsmitglied
• Flora e.V.
• Abendfriede e.V.
• Gartenfreunde Tannenbusch e.V.
• Am Ennert e.V.
• Am Wasserfeld 1989 e.V.
• Am Mühlenbach e.V.
• Medinghoven e.V.
• Am Rosenbach e.V.
• Rosengarten e.V.
• Bad Godesberg e.V.
• Vorgelsang e.V.
• Bonn Kessenich-Dottendorf e.V.
• Zum Vorgebirge e.V.
25
Kleingärtner-Verein
Bonn-Nord e.V.
(Gründungsmitglied)
N
achdem die französischen Besatzungstruppen 1926 aus Bonn abzogen, verstärkte sich der Wille zur Selbsthilfe durch Neugründungen
von Siedlergemeinschaften. So wurde nach den Überlieferungen älterer Vereinsmitglieder und aufgrund von Recherchen unseres Gartenfreundes
und früheren Kassierers Gerhard Weber der Kleingärtner-Verein Bonn-Nord
spätestens im Jahr 1927 gegründet. 1947 hat der Verein eine Satzung angenommen und sich am 2. März 1947 in das Vereinsregister der Stadt Bonn
eintragen lassen.
Aus einem Plan des Gartenamtes der Stadt Bonn (heute: Servicecenter Stadtgrün) ist ersichtlich, daß der Verein am 1. 10. 1958 einen Mitgliederbestand
von 418 Gartenfreunden hatte. Der Verein verwaltete zu dieser Zeit 12 Siedlungen und zwar: Volkswohl, Abendfriede, Flora, Tannenbusch, Eintracht,
Immenburg, Heimatruh, Rheinaue, Drei Linden, Am Baumschulwäldchen,
Westmark und An der Angelbisstraße.
Die Verwaltung wurde dem damaligen Vorstand zu zeitaufwendig und man
beschloß in den Jahren 1959 und 1960, aus den Siedlungen Heimatruh und
Tannenbusch selbständige Vereine zu gründen. Im Jahre 1962 folgten die
Siedlungen Abendfriede mit 111 und Flora mit 69 Mitgliedern. Die kleineren
26
Siedlungen wie Drei Linden, Rheinaue, Am Baumschulwäldchen und Westmark lösten sich bis 1964 auf. Im Jahre 1965 wurden seitens der Stadt
Bonn die Pachtverhältnisse der Siedlungen Eintracht und Immenburg gekündigt. 1967 folgte die Kündigung der Siedlung Volkswohl. Als Entschädigung
für das verloren gegangene Gelände erhielt der Verein 1969 das wesentlich
kleinere Gelände an der Hohe Straße, auf welchem 30 Gärten eingerichtet
werden konnten.
Die Zuteilung der Haus-Nr. „83 b“ erfolgte 1999. Bei Übernahme des Geländes 1969 war dieses ein reines Unkrautfeld und so manche Stunde
schwerer Arbeit war erforderlich, um dieses Gelände in den derzeitigen Zustand zu versetzen. 1970 wurden die Lauben in den einzelnen Gärten errichtet und 1972 das Vereinshaus gebaut, welches für Veranstaltungen des Vereines und private Feiern rege genutzt wird.
Derzeitiger Vorsitzender:
Hans-Peter Milde
Liegnitzer Straße 21
53119 Bonn
Tel. (02 28) 66 92 23
E-Mail: [email protected]
27
Kleingärtner-Verein
Bonn-Rheindorf e.V.
(Gründungsmitglied)
D
er Kleingärtnerverein Bonn/Rheindorf e.V., bestehend aus 100
Kleingärten im Bonner Norden, verteilt auf 5 Siedlungen, namentlich
die Brambachsiedlung, die Burgsiedlung, die Sommerbadsiedlung,
An der Wagenhalle und Wichelshofsiedlung, vertreten durch den Vorstand
Frau Leonore Wendler, Herr Alfred Martin, Kassenwart Karl-Heinz Weiss
und Schriftführerin Frau Katja Martin stellt sich vor:
Der Verein wurde am 3. September 1926 in Bonn/Rheindorf gegründet.
18 Männer schrieben sich als Mitglieder ein. Der 1. Vorsitzende war Herr
Dr. Kiel.
Am 28. November 1926 wurden die ersten Gartenparzellen verteilt. Zu diesem Zeitpunkt konnte der Verein schon 41 Mitglieder verzeichnen. Alle erhielten einen Garten.
1927 übergab die Stadt Bonn dem Verein weitere 68 neue Parzellen je 4 ar.
28
Im gleichen Jahr schlossen sich die Vereine Bonn Altstadt, Bonn Süd und
Bonn Rheindorf zu einem Ortsverband zusammen.
Durch Hitlers Machtergreifung 1933 wurde die Vereinsarbeit sehr schwierig.
Doch nach dem Ende des Krieges 1945 – der bei allen tiefe Wunden hinterlassen hatte – regte sich recht schnell neuer Tatendrang.
Im Mai 1946 wurde bereits wieder eine Generalversammlung einberufen.
Als Vorsitzenden wählte man Herrn Hermann Hoitz.
1946 bestand der Verein 20 Jahre und konnte 180 Mitglieder verzeichnen.
Die Mitgliederzahl hatte sich 1949 um mehr als das Doppelte auf 375 Personen erhöht.
Unverwandt stand Hermann Hoitz am Steuer des Vereins und versuchte mit
viel Geschick und Ausdauer, gegen die Umwandlung von Gartenland in Bauland anzukämpfen. Leider fielen viele Gärten dem Bauboom zum Opfer,
aber immerhin gelang es, Gartenland für ca. 100 Mitglieder zu erhalten.
Durch den unermüdlichen Einsatz und die tatkräftige Hilfe unseres langjährigen Vorsitzenden Herrn Helmut Weck ist es in den letzten Jahren gelungen,
Umgestaltungen der Gartenanlagen durchzuführen.
Seit 1997 leiten Frau Leonore Wendler und Alfred Martin die Geschicke des
Kleingärtnervereins Bonn-Rheindorf. Ihre Aufgabe wird es auch in Zukunft
sein, zusammen mit den anderen 19 Kleingärtnervereinen, dem Stadtverband der Kleingärtner Bonn sowie den Verantwortlichen unserer Stadt über
die Wichtigkeit des Kleingartenwesens zu sprechen und darauf hinzuwirken,
dass diese grünen Oasen in unseren Städten erhalten bleiben.
Erfreulich ist auch das Interesse der Bonner Bürger, die bei dem jährlich
stattfindenden „Tag des Garten“, der bundesweit durchgeführt wird und bei
uns jedes Jahr in einer anderen Gartenanlage stattfindet, gerne einmal
vorbei schauen und so manche Frage von unseren Mitgliedern beantwortet
bekommen.
Das 75-jährige Jubiläum unseres Vereins konnten wir im September 2001
mit vielen Gästen aus Politik, Wirtschaft, Bonner Bürgern und Gartenfreunden feiern.
Der Vorstand des Kleingärtnervereins Bonn Rheindorf e.V. steht Ihnen unter
nachfolgend aufgeführter e-mail-Adresse für weitere Fragen bzw. Bewerbung
für einen Kleingarten gerne zur Verfügung.
Alfred Martin
E-Mail: [email protected]
29
Kleingärtner-Verein
Bonn-Süd e.V.
(Gründungsmitglied)
D
er Kleingärtnerverein BonnSüd e.V. wurde 1927 gegründet. Zur Zeit hat der Verein
40 Mitglieder, davon ein Ehrenmitglied. Die Mitglieder bewirtschaften
39 Gärten im Verein. Geführt wurde
der Verein bis heute von 10 unterschiedlichen Vorständen.
Derzeitiger Vorsitzender:
Norbert Sauer
Lahnweg 34
53129 Bonn
Tel. (02 28) 23 64 69
30
Kleingärtner-Verein
Abendfriede e.V.
D
er Abendfriede, „die grüne Oase“ im Bonner Norden inmitten eines
der größten Verkehrsknotenpunkte der Bundesstadt Bonn mit insgesamt 49 Kleingärten in unterschiedlicher Größe, von 290 bis 600 qm,
auf einer Gesamtfläche von ca. 20.000 qm. Die Gärten der Anlage Abendfriede sind komplett verstromt und mit Wasseranschluss versehen. Am Lievelingsweg finden 3 Generationen, groß und klein, Erholung und Ruhe. Die
Kinder erleben hautnah das Wunder Natur.
Gartenlauben in Kalksandstein natur oder verputzt mit dezentem farbigem
Anstrich geben den Lauben eine besondere Note, die durch teilweise begrünte Dachflächen noch erhöht wird.
Der umweltfreundliche und biologische Anbau von Obst und Gemüse zur
teilweisen Selbstversorgung steht bei den Mitgliedern neben gepflegten
Grünflächen und Blumenrabatten an oberster Stelle. Zahlreiche Auszeichnungen und Preise errangen Mitglieder des Vereins bei diversen Wettbewerben.
31
Gegenseitige Hilfsbereitschaft und Kameradschaft gehören ebenfalls zu den
Grundsätzen der Mitglieder. In den langen Jahren des Bestehens der Anlage
hat es Höhen und Tiefen gegeben, die aber immer von den Mitgliedern und
den jeweiligen Vorständen mit Fleiß und Ausdauer gemeistert wurden. Das
im Jahre 1998 in Eigenleistung erbaute Vereinsheim mit 73 qm Größe ist
am Kanalnetz angeschlossen, verstromt, mit Heizung ausgestattet und wird
von den Mitgliedern u. a. für private Feiern genutzt.
Zahlreiche Veranstaltungen des Vereins (Sommerfest, Oktoberfest, Erntedankfest, Karnevalsfeiern usw.) finden immer großen Anklang bei den Mitgliedern und deren Familien und festigen die Freundschaft unter den Gartenfreunden.
Zum 75 jährigen Bestehen des Stadtverbandes Bonn der Kleingärtner e.V.
gratulieren Vorstand und Mitglieder des Abendfriede.
32
Kleingärtner-Verein
„Am Ennert“ e.V.
A
m 17. September 1967 in Bonn in einer Gaststätte (Zum Bären) gegründet, ist der KGV „Am Ennert“ e.V. heute der größte und mitgliederstärkste Kleingartenverein im Stadtverband Bonn. Dicht am Waldrand in leichter Hanglage liegt die Anlage im Naturschutzgebiet des Ennert.
Saubere, frische Luft, eine ruhige Randlage und vom Autoverkehr weitgehend unbehelligt ist die Anlage auch heute noch eine attraktive Adresse für
viele Gartenbewerber. Entsprechend lang ist die Warteliste.
Auf 50.000 qm Fläche verteilen sich 108 Gärten und jede Menge Begleitgrün. Diese große Fläche wird in Eigenregie durch die Gartenfreunde gehegt
und gepflegt. Dieser Einsatz bleibt nicht ohne „Folgen“. Bereits im ersten
Jahr wurde die Anlage Sieger im Landeswettbewerb NRW. Auf dem Deutschen Kleingärtnertag anlässlich der Bundesgartenschau 1967 erzielte man
den 3. Platz!
In den Folgejahren wurden durch die Gartenfreunde viele Preise bei den Blumenschmuck-Wettbewerben der Stadt Bonn errungen. Diese unterschiedliche bunte Vielfalt verteilt auf 108 Gärten machen einen Spaziergang durch
die Anlage immer zu einem besonderen Erlebnis.
Dass Gartenfreunde nicht nur arbeiten sondern auch tüchtig feiern können,
beweisen Sie jedes Jahr auf’s neue. Gründe gibt es schließlich immer. Sei es
„Wasser an“ als Saisonstart in das Gartenjahr, oder das große Sommerfest
oder auch „Wasser ab“ im Herbst als Beginn der Winterruhe, immer wird
alles fröhlich „begossen“. Nicht zu vergessen die Frühschoppen am Sonntag
im Vereinsheim.
Auf diese Weise leistet der KGV „Am Ennert“ einen wichtigen Beitrag zur
Förderung eines ökologischen Bewusstseins in einer zunehmend verstädterten Landschaft, in der Kinder oft Natur nur noch aus dem Fernseher kennen. Durch eine intensive Gemeinschaft der Gartenfreunde untereinander
werden soziale Kontakte gefördert und gefestigt.
Dies ermöglicht eine Konfliktfreie Integration unserer ausländischen Gartenfreunde.
33
Sommerfest 2002
Aus dem „Leben“ eines
Festausschusses von Oskar Keil
N
achdem ich jetzt in diesem
Jahr beim Oldiefest auf Schalke war, da hab ich mir doch
gedacht, dies Jahr wird aufs Fest
gebracht. Die Wahrheit, die ich jetzt
benenne, damit ein jeder sie bekenne. Wem diese Wahrheit ist ein
Graus, der schmeiß mich hier im Garten raus. Schon seit Wochen bin ich
bang, ziehen wir hier an einem Strang? Woher soll ich die Helfer holen, so
macher sagt: „Bleib mir gestohlen“. Ist dies das letzte Sommerfest? Ist der
Verein hier so verhetzt? Ihr lieben Leute lasst Euch sagen, wer so denkt dem
geht’s an den Kragen. Wir geben hier so schnell nicht auf und legen jetzt
noch einen drauf. Die Kathi Rothe kann nicht mehr, Sie rennt im Garten hin
und her. Sie fragte freundlichst viele Leut, wollt Ihr nicht helfen kommen
heut? Da kam zuerst der Dieter Kahl und fragte: habt ihr große Qual?
Ich sagte: Dieter ich brauch Dich, Dein Frau und auch de Schichterich. Der
Peter Axer und sein Frau, die machten sich dann auch noch schlau. Sie
sagten Oskar liebster Zwerg, geh doch zum Herbert Spiegelberg. Ich ging
dann zum Herbert hin, der saß in seinem Läubchen drin. Ich fragte Herbert
kannst Du helfen? Beim Aufbau, Abbau und auch sonst, dann kriegste auch
drei Bier umsonst. „Günter Marlorny“, schrie ich heiser und der schrie
Oskar: sei was leiser, es ist doch gerade Mittagszeit, da schlafen doch hier
alle Leut. Bis Feierabend ist noch Zeit, da plötzlich auch der Tilo schreit. He,
Oskar auch bin ich noch da, zum helfen Euch wie jedes Jahr. Da hatte ich
doch sehr viel Freud, der Festausschuss wird doch betreut. Darum schrei ich
jetzt in große Tön den Helfern hier mein Dankeschön. Das Fest bekommt
jetzt auch Fasson, durch unseren Hans den Herrn Wassong. Auch durch Ihn
haben wir viel Freud, weil er uns hier mit Bier betreut. Das Pärchen Krämer
nicht vergesst, bei dem ihr eure Fritten esst. Es sei gesagt wer auch nicht
faul, war unser guter Müller´s Paul. Den Jo, den Bauch, erwähn ich auch.
Denn Jo, jetzt ich erwähne Dich, warst pünktlich da zum Fassanstich. Geht
alle Stände hier besuchen, vom Salatbuffet bis zu den Kuchen. Guckt gleich
den anderen Helfern zu, dann hat die liebe Seele ruh. Und esst und trinkt
soviel geht rein, das ist für unsere Kasse fein. Damit Ihr unsere Preise kennt,
das Brötchen kost nur 50 Cent. Wen ich vergessen hab zu nennen, der
kann jetzt wieder ein Jahr pennen. Weil ich so Sprüche machen kann, sind
andre nächstes Jahr dann dran. Ihr braucht nicht an die Stühle kleben, Ihr
könnt mir jetzt den Beifall geben.
34
Kleingärtner-Verein
„Am Mühlenbach e.V.“
D
er Kleingärtnerverein
wurde 1971 gegründet. Zur Zeit hat der
Verein 33 Mitglieder. Die
Mitglieder bewirtschaften 17
Gärten im Verein. Die Kleingartenanlage befindet sich
im Weidenpeschweg, 53123
Bonn-Lessenich.
Derzeitiger Vorsitzender:
Georg Mitzka
Koernickestraße 48
53123 Bonn
Tel. (02 28) 64 44 64
35
Kleingärtner-Verein
„Am Rosenbach“ e.V.
I
m Jahr 1972 – vor dreißig Jahren – wurde die Kleingartenanlage „Am
Rosenbach“ angelegt. In mühevoller Arbeit wurde die noch aus Sumpfund Moorwiesen bestehende Fläche von unseren Gartenpionieren dräniert
und die vom Ennerthang herabfließenden Wassermassen in den benachbarten Bach geleitet. Um die saueren Böden bepflanzbar zu machen, wurden
damals große Mengen Gartenerde und Torf aufgetragen. Heute, im Jubiläumsjahr, präsentiert sich die kleine Gartenanlage in vielfältiger Weise.
Die Gärten spiegeln die Vorlieben der 35 Gartenfreunde wider. Die Gartenpalette reicht vom beetreichen Nutzgarten mit Gemüse, Beerensträuchern,
Obstbäumen bis zum blumenreichen, rasengesäumten und mit Auszeichnungen versehenen Ziergarten. Hecken und verschiedene Gehölze, bunte
Staudenrabatten und liebevoll gestaltete Gartenteiche bieten vielen Vögeln,
Kleinsäugern, Lurchen und Schmetterlingen ein Refugium. Hier gilt das
Motto: „Jedem das Seine“.
Nicht zu kurz kommt auch das Feiern. In der von den Vereinsmitgliedern
geschaffenen Rosenbachhalle finden alljährlich das Sommer- und Erntedank36
fest, Kaffeeklatsch und sonstige Vereinstreffen statt. Feste und die regelmäßig durchgeführten Gemeinschaftsarbeiten fördern Gemeinsinn und Nachbarschaftshilfe. Eine engagierte Fachberaterin und ein humorvoller Vorstand
berät die Gartenfreunde. Besucher finden die Kleingartenanlage gegenüber
dem gut ausgeschilderten „Waldcafe“ in Holzlar. Mehr Informationen erhalten Sie gerne vom Vorstand.
Die Anschrift lautet · Fritz Weiershausen · Jahnstraße 24 · 53225 Bonn
37
Gärtnersfreud – Gärtnersleid
❦
Betrittst du deinen Garten,
vergiss all’ deine Sorgen,
die Blümelein, die zarten,
sie blühen schon am Morgen.
Die Vöglein und die Bienen
und manches and’re Tier,
sie alle fleißig dienen
dem Garten und auch dir.
Des Nachbarn freundlich’ Worte,
ein gutgemeinter Gruß,
sie öffnen dir die Pforte
zur Freud’ und zum Genuß.
So arg wie ein Gewitter
ist auch manch’ Bösewicht,
der bei dir sieht den Splitter
bei sich den Balken nicht.
Wie Unkraut sie gedeihen,
jetzt und zu aller Zeit,
du kannst dich nicht befreien:
Sie sind des Gärtners Feind!
Doch Freunde, nie verzaget,
freut euch an Gottes Pracht,
wer stets von neuem waget,
nur dem die Sonne lacht.
Wer Freude will und Frieden
und stets das Gute meint,
muß auch den Garten lieben,
damit das Glück ihm scheint.
M. Siegmund
38
Kleingärtner-Verein
„Am Wasserfeld 1989“ e.V.
A
us Anlass der 2000-Jahrfeier der Stadt Bonn im Jahre 1989 wurde
die Kleingartenanlage am 15. 8. 1989 um 15.00 Uhr durch den damaligen OB Dr. Hans Daniels an den Generalpächter – Stadtverband
Bonn – übergeben. Die Übergabe an den Kleingartenverein erfolgte unmittelbar darauf.
Der erste Spatenstich für diese schöne Anlage wurde am 17. November
1988 durch den OB Dr. Hans Daniels, Herrn Bezirksvorsteher Peter Riegel
und den Vorsitzenden des Stadtverbandes Bonn der Kleingärtner Herrn
Dieter Haußmann vollzogen.
Noch älter als unsere Anlage ist das Wäldchen und der Bienenstock. Um
das bereits vorhandene nicht zu zerstören, wurde es in die Kleingartenanlage
integriert. Man wertete das Wäldchen sogar noch auf, indem man um es
herum noch einen Teich und eine 1.200 qm Wildwiese anlegte.
Die Anlage ist 33.000 qm groß. Davon sind 19.492 qm Begleitgrün, das
vom Verein gepflegt wird. Die Gartenanlage ist für 46 Gärten geplant, wobei
zur Zeit nur 45 Gärten zur Verfügung stehen. Garten Nr. 1 wird noch als
39
Zufahrt zur Gartenanlage genutzt. Das ganz Besondere an unserer Anlage
ist, – und es ist auch erstmalig und einmalig in Bonn – die behindertengerechte Gestaltung zweier Kleingärten. Diese Gärten sind mit Hochbeeten
und befestigtem Rasen ausgestattet.
Weiterhin umfasst die Anlage einen kleinen Spielplatz und einen Gemeinschaftsplatz auf dem das Verbandshaus des Stadtverbandes Bonn der Kleingärtner e.V. errichtet wurde. Bei der Planung dieses Hauses wurde eine
behindertengerechte Auffahrt und Toilette berücksichtigt. Es wird vom KGV
„Am Wasserfeld“ verwaltet und als Vereinsheim genutzt. Baubeginn für dieses Haus war der November 1995. Mit viel Mühe und geschicktem handwerklichem Können wurde es unter der Leitung unseres Ehrenmitgliedes
und stellvertretenden Vorsitzenden des Stadtverbandes Bonn, Helmut Weck,
überwiegend von den Männern des KGV „Am Wasserfeld 1989“ e.V. ausgebaut.
Durch den Bau des Hauses wurde dem Verein die Möglichkeit gegeben, die
Anlage zu verstromen. Am 17.10.96 war es dann soweit. Die ersten Gräben
für die Verlegung der Stromkabel wurden ausgebaggert. Es war ein hartes
Stück Arbeit. Es wurden über 1000 Stunden an freiwilliger Arbeitsleistung
erbracht. Männer und Frauen haben gemeinsam Gräben ausgehoben, Sand
gefahren und die Gräben wieder zugeschaufelt. Oft bis es dunkel war. Im
Juni 1997 konnte dann die Verstromung erfolgreich abgeschlossen werden.
40
Kleingärtner-Verein
„Bonn Bad Godesberg e.V.“
D
er KleingärtnerVerein „Bad Godesberg“ e.V. wurde im
Jahre 1963 gegründet. Die
Kleingartenanlage bestand
bei der Gründung aus 13
Gärten.
Im Laufe der Jahre wurden
Grabelandflächen der Anlage zugeschlagen. Heute,
im Jahre 2002, besteht die
Anlage aus 24 Gärten.
Obwohl die Anlage jährlich
mindestens einmal durch
den Besuch von „Vater
Rhein“ unter Wasser steht, ist die Fluktraktion verhältnismäßig gering. Entschädigt werden die Garten-freunde durch die herrliche Aussicht auf das
Siebengebirge und den Drachenfels.
1976 pachtete der damalige Vorsitzende des Verein, Gerhard Heinrichs,
Privatgelände. Die Vereinsmitglieder bauten dieses Gelände zur Kleingartenanlage „An der Nesselburg“, mit 16 Gartenparzellen, aus.
41
Kleingärtner-Verein
„Bonn-Kessenich-Dottendorf“ e.V
l. Geschichte des Vereins
W
ie lange der Kleingärtnerverein Bonn-Kessenich-Dottendorf tatsächlich schon auf den heute noch genutzten Flächen existiert, ist nicht
bekannt. Aus verschiedenen privaten Unterlagen und Erwähnungen
in den Chroniken anderer Vereine ist zu entnehmen, dass es bereits 1927
im Bereich Kessenich/Dottendorf kleingärtnerisch genutzte Flächen gab, die
möglicherweise auch heute noch durch unseren Verein genutzt werden.
Die Nachforschungen des ehemaligen Vorsitzenden des Vereins, Herrn Dr.
Rauth, ergaben, dass es im Jahre 1949 eine erste Eintragung über den
Verein Bonn-Kessenich beim Amtsgericht Bonn gegeben hat. Das Datum
dieses Eintrags, der 14. 7. 1949, wird als offizielles Gründungsdatum des
Vereins gewertet.
2. Mitgliederbewegungen des Vereins
Im Jahre 1954 hatte der Verein 185 Mitglieder; im Jahre 2002 waren es
noch 72. Dieses Zahlenbeispiel macht das besondere Problem des Vereins
deutlich: Durch die Nähe zum Regierungsviertel gab es ständig einen Kampf
um einzelne Kleingartenflächen, da ständig auf Betreiben von Wohnungsbaugesellschaften und der Stadt Bonn Flächen unseres Vereins für den Bau
von Wohnungen und Straßen wegfielen. Dass dies auch nach dem Regierungsumzug noch der Fall ist, wird an anderer Stelle noch dargestellt.
Des weiteren hat sich auch die Mitgliederstruktur, zumindest in unserem Verein, stark verändert. Wenn Kleingärten frei werden, interessieren sich kaum
noch junge Familien für die Bewirtschaftung eines Garten. Dieser Umstand
führt zur Überalterung und bringt dann wieder andere Probleme mit sich,
wenn es z. B. um Gemeinschaftsarbeiten geht oder tatsächlich in der Nachbarschaft einmal eine Familie mit Kindern einen Garten pachtet.
Auf der anderen Seite existiert für unseren Verein eine lange Bewerberliste
von ausländischen Mitbürgern. Der Anteil ausländischer Mitbürger in unserem Verein beträgt fast 30 %. Diesen ausländischen Mitbürgern hat es der
Verein zu verdanken, dass viele Flächen, die in den letzten Jahren unserem
Verein als Ersatzflächen zur Verfügung gestellt wurden, erst durch ihre Arbeit
kleingärtnerisch nutzbar gemacht wurden.
3. Lage der Kleingärten
Schon immer war es ein besonderes Problem des Vereins, dass die Kleingartenflächen über ganz Dottendorf und Kessenich verteilt waren. Auch heute
42
befinden sich Flächen des Vereins in zwei großen Anlagen (jeweils 25 Gärten) im Wasserland I und Wasserland II, einzelne Gärten in der Lotharstraße,
Eduard-Otto-Straße, Karl-Barth-Straße, am Moselweg, am Ahrweg und im
Langwartweg. Selbst innerhalb der großen Anlagen gibt es noch private
Flächen, die von unserem Verein kleingärtnerisch genutzt werden.
4. Standard der einzelnen Anlagen
Nur die Anlage Wasserland I, zwischen der Erich-Kästner-Grundschule, KarlBarth-Straße und der Loeschckewiese, ist als Dauerkleingartenanlage festgeschrieben. Diese Anlage wurde 1992 mit erheblichen finanziellen Mitteln
durch die Stadt Bonn ausgebaut (Wasseranschluss, Umzäunung und Anlage
von Wegen, die der Öffentlichkeit zugänglich sind).
Auch die Anlage Wasserland II (zwischen dem Siegweg und der Bahnlinie)
ist seit diesem Jahr komplett an die Wasserversorgung angeschlossen. Der
Anschluss konnte aber nur in Zusammenarbeit mit einer Wohnungsbaugesellschaft, die eine Siedlung am Siegweg errichtete, und der Mitarbeit der
Pächter erreicht werden. Alle anderen Teilanlagen sind nicht an die Wasserversorgung angeschlossen.
Da nur etwa die Hälfte der Gärten mit industriell hergestellten Gartenlauben
aus Holz ausgestattet sind und somit bei einem Pächterwechsel nicht große
Entschädigungssummen anfallen, können zur Zeit alle frei werdenden Gärten
sofort weiter verpachtet werden.
5. Aktuelle Entwicklungen im Verein
Das Jahr 2001 wird als eines der turbulentesten und arbeitsreichsten in die
Vereinsgeschichte eingehen. Durch den Weiterbau der bahnparallelen Straße, hinter der Bundeskunsthalle in Richtung Bad Godesberg, wurde unserem
Verein 14 Kleingärten auf der Baunscheidtstraße gekündigt.
Innerhalb von acht Monaten wurden die weggefallenen Gärten abgeschätzt
und die Pächter von der Stadt entschädigt, Ersatzflächen auf der anderen
Seite der Bahn, direkt im Anschluss an die Teilanlage Wasserland II, zur
Verfügung gestellt, auf Kosten der Stadt Bonn „entrümpelt“, umzäunt und
an die Wasserversorgung angeschlossen.
Diese schnelle positive Entwicklung ist dem Engagement vieler Kleingärtner,
dem Einsatz vieler Ortspolitiker, der Unterstützung des Stadtverbandes, insbesondere Herrn Haußmann, und der guten Zusammenarbeit mit Herrn
Matzke vom Liegenschaftsamt der Stadt Bonn zu verdanken.
43
6. Sonstige Aktivitäten im
Vereinsleben
Mit der Fertigstellung der Anlage
Wasserland I gab es für den Verein
die Möglichkeit, auf einer kleinen
Gemeinschaftsfläche jährlich ein
Sommerfest zu feiern. Dieses Fest
wird im bescheidenen Rahmen und
wird (vielleicht gerade deshalb) von
den Vereinsmitgliedern, Anwohnern
der Anlage und Freunden sehr gut
angenommen. Der Verein ist Mitglied
im Ortsausschuss Bonn-Kessenich
und nimmt an Veranstaltungen im
Ortsteil (z. B. Veedelszoch) regelmäßig teil.
7. Der Vorstand des Vereins
Den Vorstand des Vereins kann man
als eingespieltes Team bezeichnen.
Kein Mitglied des engeren fünfköpfigen Vorstandes übt seine Tätigkeit
unter zehn Jahren aus. Zwei Mitglieder sind seit mehr als zwanzig Jahren
ununterbrochen in ihrer Funktion
tätig.
44
Kleingärtner-Verein
„Bonn-Endenich“ e.V.
Der Kleingärtnerverein Bonn Endenich e.V. stellt sich vor.
A
m 16. 11. 1958 fand die Gründungsversammlung des Kleingärtnervereins Bonn Endenich statt und am 20. 1. 1959 wurde er in das
Vereinsregister der Stadt Bonn eingetragen. Der KGV entstand aus
dem KGV Poppelsdorf. Am 6. 10. 1956 beschlossen 39 Mitglieder die
Trennung vom Poppelsdorfer Verein. Unsere Kleingartenanlage liegt in
Endenich, gegenüber dem Kloster am Kreuzbergweg.
Aufgrund der Erweiterung des Friedhofes Poppelsdorf wurde uns ein Teil
unserer Anlage zum 31. 12. 1980 gekündigt. Aus 2 Parzellen wurden 4 gemacht und alle konnten zufrieden gestellt werden.
Seit dem 31. 12. 1980 besteht der KGV Endenich aus 29 Parzellen. Die
Größe liegt zwischen 160 und 420 m2.
Der Verein wurde seit seiner Gründungszeit von 4 Vorsitzenden geführt:
1958
bis
1985
Heinz Seiler
1985
bis
1991
Jürgen Rauchfleisch
1991
bis
1994
Dieter Kiesel
1994
bis
heute
Horst-Dieter Tontarski
Unsere Aufgaben sehen wir in der Pflege und Erhaltung unserer Natur innerhalb und im Umfeld unserer Kleingartenanlage sowie die Förderung der Gartenkultur. Wir haben uns nicht nur zum Anbau von Obst und Gemüse zu
einem Verein zusammen getan, wir pflegen auch die Geselligkeit.
Austausch von Erfahrungen der Kleingärtner bei einem kleinen Gespräch
über den Gartenzaun gehören genauso dazu wie gemütlicheVeranstaltungen,
sei es ein Führjahrs-, Sommer- oder Herbstfest, Weinproben oder Grillabende, Erntedankfest und Weihnachtsfeier.
Durch Veranstaltungen kultureller und
kameradschaftlicher Art werden die
Mitglieder einander näher gebracht.
Der Verein ist mit einer eigenen Homepage im Internet vertreten:
www.KGV-BONN-ENDENICH.de
45
Kleingärtner-Verein
„Bonn-Poppelsdorf“ e.V
I
m Vereinsregister des Amtsgerichts Bonn eingetragen. Er verfügt über
insgesamt 101 Kleingärten und hat 110 Vereinsmitglieder. 3 Personen,
die gerne einen Garten in der Anlage hätten, stehen auf der Warteliste.
Die Gärten liegen in einem Naturschutzgebiet unterhalb der Kreuzbergkirche. Sie sind daher sehr ruhig gelegen.
Der angrenzende Wald führt herunter bis nach Poppelsdorf-Mitte und bietet
auch außerhalb der Anlage schöne Möglichkeiten, spazieren zu gehen. Die
Anlage ist aus einer Kirschbaumplantage hervorgegangen. Es gibt heute
noch Bäume aus jener Zeit vor 70 und mehr Jahren.
Die Hanglage ermöglicht eine Sicht auf die Stadt Bonn und bei entsprechendem Wetter auch bis nach Siegburg. Die Gartenanlage ist eine sogenannte
„Altanlage“ und daher sehr unterschiedlicher Größe der Gärten und unterschiedlichem Aussehen der Lauben. Der Lärm der Hauptstraße reicht nicht
bis zur Anlage.
Tagsüber steht die Anlage interessierten Spaziergängern natürlich zur Verfügung. In der Anlage stehen Strom und Wasser zur Verfügung, was auch
von vielen genutzt wird. Früher war es gestattet, in der Gartenanlage zu wohnen. Heute ist nur noch eine Parzelle dauerhaft bewohnt.
46
Kleingärtner-Verein
Burgfrieden Bonn-Dransdorf 1962 e.V.
U
nser Verein wurde 1962 gegründet und wird in diesem Jahr 40
Jahre alt. Die Anlage befindet sich in der Straße „An der Dransdorfer
Burg“, in Bonn-Dransdorf. Der Verein besteht aus 21 Kleingärten
und gehört zu den kleinsten Anlagen des Stadtverbandes. Auf jeder Parzelle
steht eine Gartenlaube aus Holz. Wasseranschluß ist für jeden Garten separat vorhanden. In unserem Verein sind Familien mit Kindern herzlich willkommen.
Gemeinschaft wird bei uns großgeschrieben. Wir haben zweimal im Jahr
Gemeinschaftsarbeit mit anschließendem gemütlichem Beisammensein.
Unser alljährliches Sommerfest ist der Höhepunkt im Gartenjahr. Für Klein
und Groß wird hier was geboten.
Von der Gründung bis heute, so kann man feststellen, ist unser Verein nie
müde geworden. Wir hoffen, daß es auch in Zukunft so bleibt, denn dann
werden nicht nur wir, sondern auch noch unsere Kinder viel Spaß an diesem
wunderschönen, naturverbundenen Hobby haben.
Unser Vorstand:
Vorsitzender:
Theobald Burgis
Europaring 20
53121 Bonn
stellv. Vorsitzende:
Trude Kohns
Euskirchenerstraße 85
53123 Bonn
47
Kassierer:
Emmerich Wilfert
Karl-Leisner-Straße 26
53113 Bonn
Kleingärtner-Verein
„Derletal e.V.“
D
ie heutige
Kleingartenanlage
wurde bereits
1975 der Öffentlichkeit als Planungsgrundlage
vorgestellt, d. h.
mit der Schaffung einer Parkanlage im Derletal sollte gleichzeitig eine Kleingartenkolonie
mit eingebunden
werden. 1977
erfolgte eine Fragebogenaktion
der Stadt Bonn
für Bewerbungen auf einen Kleingarten im Derletal, leider konnten nicht alle
Bewerber berücksichtigt werden, so dass für die 39 Kleingärten Anfang 1978
im sg. Losverfahren die Zuteilung erfolgte. Ende 1978 bestellte der Kreisverband Bonn der Kleingärtner e.V. „kommissarisch“ einen Vorsitzenden und
unter dessen Leitung wurde die 1. Vorstandssitzung abgehalten, dabei wurde
die Marschroute für die Laubenauswahl festgelegt. Bereits im Frühjahr 1979
wurden die ersten Lauben errichtet.
Im gleichen Jahr wurde der Verein in das Vereinsregister beim Amtsgericht
Bonn unter der Namensbezeichnung „Kleingärtnerverein DERLETAL e.V.
gegr. 1979“ eingetragen. Heute blicken wir zurück auf eine 23-jährige Vereinsgeschichte, immerhin ist die Kleingärtnerei ein Hobby ganz besonderer
Art, denn jeder Kleingärtner ist ein Idealist.
1981 fand der 15. Bundeswettbewerb „Gärten im
Städtebau“ statt. Der KGV Derletal wurde durch die
Bundesbewertungskommission mit der Bronzeplakette
ausgezeichnet.
Er begeht ... keine Umweltsünden, weil er sogar verwertet den „eigenen Mist“, auch trimmt man sich nach getaner Arbeit und haut beim Gartenfest so richtig mal auf
die Pauke ...
48
Kleingärtner-Verein
„Flora e.V.“
D
er Stadtverband Bonn wird 75 Jahre alt. Mindestens seit dieser Zeit,
vielleicht auch länger, ist der Lambareneweg auch Heimat der Kleingärtner. Einige unserer Mitglieder, die mittlerweile schon dreißig Jahre dem Verein angehören, berichten, dass Sie die Gärten von Ihren Vätern
übernommen haben, die hier bereits schon über viele Jahre Ihrem Hobby
nachgegangen waren.
Einige erinnern sich.
Hühner, Tauben, und Kaninchen, ja sogar Ziegen in ihren Verschlägen bevölkerten die Anlage. Keine gepflegten Rasenflächen, sondern jeder Quadratmeter war genutzt für den Gemüse- und Obstanbau. Der Bevölkerung
ging es schlecht. Auf die Erträge aus Ihren Gärten waren viele angewiesen.
Die Bürokratie hatte mit sich und der Zeit zu tun. Wer kannte schon das
Bundeskleingartengesetz.
Vor diesem Hintergrund wurde 1961 der Verein Flora gegründet. Die Aufzeichnungen belegen. wie schwer es für die Damen und Herren der damaligen Vorstände war, ihre Mitglieder von einer gewissen Ordnung, von Richtlinien und Bestimmungen zu überzeugen.
Hier wurde echte Pionierarbeit geleistet.
Im Laufe der Jahre bekam jeder seinen
Wasseranschluss. Ein Vereinshaus
wurde errichtet. Die wilden Zäune
wurden abgerissen und die Stadt
Bonn investierte in eine einheitliche
Zaunanlage. Nach und nach verschwanden alte baufällige Lauben und
wurden durch Steinhäuschen ersetzt. Es
ist mit Sicherheit noch nicht alles geschafft,
aber auf jedenfalls schon vieles erreicht. Oft nur mit Hilfe des Stadtverbandes. Für diese großartige Unterstützung in all den Jahren sagen wir heute:
„Lieber Jubilar, herzlichen Dank“.
Die jetzigen 37 Mitglieder des Vereins folgen der ursprünglichen Tradition
des „Schrebergärtners“. Obst und Gemüseanbau stehen nach wie vor im
Vordergrund. Rasen und Zierflächen haben noch eine untergeordnete
Bedeutung.
Wir genießen die Stunden mit unserem schönen Hobby und finden in der
intakten Gemeinschaft des Vereins viel Erholung und Entspannung. Wir freuen uns auf die Zukunft, denn es ist herrlich, Kleingärtner in diesem Verein
zu sein.
49
Kleingärtnerverein
„Gartenfreunde Tannenbusch e.V.“
Vorgeschichte
A
uf dem Gelände der heutigen Kleingartenanlage befand sich vor Umwandlung in eine Dauerkleingartenanlage eine unbewirtschaftete
Obstplantage mit mehr oder weniger großen Brachlandflächen. Auf
diesen Flächen hatten sich einige Tannenbuscher Bürger kleinere Parzellen
abgesteckt, die sie als sogenanntes Grabeland für den ökologischen Anbau
von Gemüse, Blumen etc. nutzten. Auf Anregung dieser „ökologischen
Gartenfreunde“ hat die Stadt Bonn in den Jahren 1979/80 auf diesem
Grundstück eine Dauerkleingartenanlage mit 31 Parzellen eingerichtet.
Die Anlage war mit einem Außenzaun, zwei großen Eingangstoren, einem
Mittelweg mit Zaun und Pforten für jede Parzelle und einer Hauptwasserleitung mit Anschlussmöglichkeiten für jede Parzelle auch nach heutigen Kriterien großzügig und modern ausgestattet worden. Eine Besonderheit war und
blieb die Parzelle eines dieser Initiatoren bis zu seinem Ausscheiden. Hier
hatten mehrere der alten, hohen Obstbäume auf seinem ausdrücklichen
Wunsch hin den Kahlschlag überlebt. Nach seinem Ausscheiden musste allerdings auch diese Parzelle dem allgemeinen Erscheinungsbild und den Erfordernissen eines Kleingartens angeglichen werden. Ein letzter alter Pflaumenbaum aus dieser Zeit hat als Einzelbaum auf einer Nachbarparzelle bis heute
alle Rodungsattacken überstanden und erfreut sich bester Gesundheit.
Mit Unterstützung des „Stadtverband Bonn der Kleingärtner e.V.“ fand am
18. 4. 1980 die Gründungsversammlung statt. Die 31 Mitglieder wählten
ihren ersten Vorstand und gaben sich den Vereinsnamen „Kleingartenverein
Gartenfreunde Tannenbusch e.V.“. Kurz danach wurde der Verein in das
Vereinsregister der Stadt Bonn eingetragen. Nach einer Satzungsänderung
1990 wurde der Verein in „Kleingärtnerverein Gartenfreunde Tannenbusch
e.V.“ umbenannt.
Lage
Die Gartenanlage befindet sich in einem Dreieck zwischen den Bundesbahngleisen Koblenz-Köln und den KBE-Gleisen im Ortsteil Tannenbusch. Von
der Maximilian-Kolbe-Brücke hat man einen guten Überblick über das gesamte Kleingartengelände.
Parzellierung und Größe
In seiner gesamte Ausdehnung ist die Anlage ca. 350 Meter lang und an seiner breitesten Stelle 60 Meter breit. Es wurden 31 Parzellen zwischen 360
und 390 qm vorgegeben. An einem Mittelweg liegen sich jeweils 15 bzw.
50
Blick von der Maximilian-Kolbe-Brücke auf die Anlage
Die Anlage im Juni 1980
Die Anlage im Juni 2002
51
16 Parzellen gegenüber. Eine etwa gleich große Parzelle dient als Gemeinschaftsgrundstück. Unter der Brücke befindet sich ein Parkplatz für etwa 25
PKW. Zu den Bundesbahngleisen wurde ein Grüngürtel von ca. 5 m Breite
angelegt, dessen zeitaufwendige Pflege von den Mitgliedern in Gemeinschaftsarbeit durchgeführt wird.
Bebauung
Alle Parzellen verfügen über eine Laube in verschiedenen, aber in kleingarten- und pachtrechtlich zulässigen Größen, teils aus Fertigbauteilen, teils
gemauert. Auf der Gemeinschaftsparzelle wurde ein Gerätehaus mit angrenzender Terrasse mit Pergola errichtet.
Mitglieder und Vorstand
Die Mitgliedschaft in unserem Verein ist für jeden Pächter einer Kleingartenparzelle obligatorisch. Deshalb ist die Anzahl der Mitglieder im Regelfall
direkt abhängig von den verpachteten Parzellen. Zur Zeit besteht der Verein
aus 31 Mitgliedern, wovon 11 Mitglieder auch Gründungsmitglieder sind.
Einer dieser Gründungsmitglieder hat aus Altersgründen das Vereinsverhältnis und den Pachtvertrag gekündigt. Seine Parzelle wird derzeit zur Übergabe an einen Nachfolger vorbereitet. Potentielle Bewerber sind vorhanden.
Aufgrund der offenen Einstellung gegenüber Bewerbern spiegelt die Mitgliederzusammensetzung ein wenig die „multikulturelle“ Einwohnerstruktur des
Ortsteils Tannenbusch wieder, ohne dass sich dies jedoch besonders nachteilig auf das Miteinander auswirkt. Allerdings ist die traditionell liberale Vereinsführung nicht einfach und womöglich auch zeitaufwendiger als in anderen, vergleichbaren Kleingärtnervereinen. Den bisherigen und den derzeitigen Vorstandsmitgliedern gilt an dieser Stelle der Dank aller Vereinsmitglieder.
52
Kleingärtner-Verein
„Medinghoven e.V.“
Vom Werden und Sein des Kleingartenvereins Medinghoven
A
m 23. April 1980 eröffneten der damalige Vorsitzende des Kreisverbandes Bonn der Kleingärtner, Herr Stephan, und die damalige Vorsitzende des Kleingärtnervereins Derletal, Frau Sommer, die erste
Versammlung für uns Pächter der 28 Gärten in Medinghoven. Unter uns
waren viele „blutige“ Gartenanfänger, die aber schon in dieser ersten Versammlung Rat und Hilfe von „alten Hasen“ zugesprochen bekamen. Bei dieser ersten Sitzung wurde u. a. der Name „Kleingärtnerverein Medinghoven“
festgelegt.
Unser erster Vereinsvorsitzende, Herr Hesse, hatte mit unzähligen praktischen und formellen Hürden zu kämpfen, ehe unser Verein zu der blühenden Anlage von heute zusammenwachsen konnte. Diese mühevolle Aufgabe
wurde dann auch mit einer Ehrenmitgliedschaft im
Verein honoriert, als unser Gründungsvorsitzender
aus Altersgründen seinen Garten an neue Gartenfreunde weitergab.
„Und die Erde war wüst und leer ...“
An diesen Satz aus dem Anfang des Alten Testamentes fühlten sich viele von uns erinnert, als sie zum
ersten Mal vor dem Stück Land standen, das ihr Garten sein bzw. werden sollte. Aus einem Stück gerodeter Obstplantage würde nun jeder sein persönliches Kleinod schaffen müssen. Mit hoher Motivation, starker Energie und
großem Eifer gingen alle in der Folgezeit an die schweißtreibende Arbeit, den
vorhandenen Lehm- und Kiesboden zu verbessern, zu graben, zu pflanzen,
Betonfundamente anzulegen und mit gegenseitiger Hilfe darauf Lauben aus
Beton-Fertigteilen zusammenzusetzen. Mit echtem Pioniergeist schafften wir
es, das ehemalige Ödland in blühende und auch, mit etwas Geschick und
Glück, in ertragreiche Gärten umzuwandeln.
Unsere Gärten haben das ganz große Handikap, von einem Streifen hohen
und dichten Nadelwald in zwei Hälften geteilt zu sein, der, weil es gleichzeitig
auch mühevoll ist, den steilen Pfad zwischen den Gärten hinauf- oder hinabzusteigen, ein manchmal doch recht schwieriges Hindernis ist, ein gemeinschaftliches Vereinsleben zu pflegen.
Dass es ein solches Vereinsleben allerdings gibt, beweisen unter anderem die
gut besuchten Sommerfeste in unserer Anlage. Man kennt sich oft seit Jahren, Nachbarschaftshilfe ist selbstverständlich und neue Mitglieder werden
53
mit vielen guten Ratschlägen in der Gartenbearbeitung und einer regelrechten „Pflanzentauschbörse“ willkommen geheißen. Wir sind ein kleiner
Verein, haben nicht einmal ein Vereinshaus, aber immerhin ein Gerätehaus,
dessen vereinseigenes Inventar unser fachkundiger Wart seit vielen Jahren
sorgsam pflegt und behütet.
Im Jahre 2000 begingen wir auf unserem Vereinsfest mit einigen wunderbaren Überraschungen und „Bonbönchen“ unser 20-jähriges Gründungsjubilaum.
Einer der Höhepunkte dieser Feier war die Ehrung der Gründungsmitglieder,
die unserem Verein in all den Jahren die Treue gehalten haben, mit einem
kleinen Präsent. Mitglieder aus Stadtfraktionen, den übergeordneten Kleingartenverbänden und selbst die Ortspresse haben uns zu dieser Feier beehrt
und mit vielen guten Wünschen für die Zukunft bedacht.
In den Jahren ihres Bestehens haben die meisten Gärten eine „wechselvolle“
Geschichte erlebt. 24 der 28 Gärten haben inzwischen neue Pächter, teilweise schon den zweiten oder dritten; und in einem Garten gaben sich bis54
her sogar fünf Pächter „den Spaten in die Hand“. Das liegt daran, dass viele
Gärten an Mitarbeiter des Verteidigungsministeriums, das ja in unserer Nachbarschaft „noch“ seinen Standort hat, verpachtet sind, und diese Gartenfreunde leider alle paar Jahre ihre Koffer packen müssen.
Aber wir sehen jedem Gartenwechsel nach den massenhaften Mitgliederaustritten durch den Umzug der Bundesbehörden nach Berlin inzwischen etwas
gelassener entgegen und freuen uns über jeden, der gerne unser neuer Gartennachbar werden möchte.
Unser Verein ist mit seinen jetzt 22 Lenzen noch recht jung, hat aber wohl
seine Sturm- und Drangzeit bereits hinter sich gelassen. Wir erlebten Höhen,
wie zum Beispiel die herrlichen Feste oder gegenseitigen Hilfen und gemeinschaftliche Arbeiten, bei den wir immer begeistert bei der Sache sind.
Wir machten aber auch Tiefen durch, in denen es die verschiedenen Vorstände nicht immer leicht hatten, unterschiedliche Meinungen und Vorstellungen von Gartenfreunden mit unserer Satzung und dem Berg von Vorschriften, der unser Vereinsleben regelt, gütlich in Einklang zu bringen.
Nach insgesamt fünf männlichen Vorsitzenden führt uns nun eine Frau in die
sicherlich interessante Zukunft unseres Vereins.
55
Kleingärtner-Verein
„Rosengarten e.V.“
D
er Kleingärtnerverein Bonn Rosengarten e.V. wurde 1969 gegründet.
Ihm gehören 39 Mitglieder an. Das 16.000 qm umfassende Gartengelände des Vereins ist im Grünflächenplan der Stadt Bonn als Dauerkleingartengelände ausgewiesen. Es liegt in klimatisch günstiger Lage am
Rande des rheinischen Vorgebirges im Ortsteil 53119 Bonn-Tannenbusch,
in der Hohe Str. 85 b.
Das Kleingartengelände ist in 39 Gärten in der Größe von 300 bis 400 qm
aufgeteilt und von breiten Hauptwegen durchzogen. Die 39 Lauben haben
einen einheitlichen Baustil mit offenem, überdachtem Freisitz, sowie einem
geschlossenen Anbau für Geräte und Gartenmaterial. Jeder Garten ist an
das öffentliche Frischwasser- und Stromnetz angeschlossen.
Auf dem Gelände befindet sich ein in Eigenleistung errichtetes Vereinshaus
mit großem Versammlungsraum, einer voll ausgestatteten Küche, sowie
einem vorgebauten geräumigen und überdachten Freisitz. Für den sanitären
Bereich wurde ein gebrauchter WC-Container, ebenfalls in Eigenleistung,
aufgestellt. Sowohl das Vereinshaus als auch der WC-Container sind neben
56
der Strom- und Wasserversorgung an das öffentliche Kanalnetz der Stadt
Bonn angeschlossen.
Das Besondere und Charakteristische an unserer Gartenanlage ist, dass die
einzelnen Gärten nicht durch Zäune voneinander getrennt sind und dadurch
viel offener und optisch größer erscheinen. Sowohl die gesamte Gartenanlage als auch die einzelnen Gärten sind bereits des Öfteren für ihren positiven Gesamteindruck, die gärtnerische Pflege und Gestaltung mit Anerkennung und Preisen von der Stadt Bonn ausgezeichnet worden.
Viele Besuchergruppen aus dem In- und Ausland, wie aus Japan und China,
durften wir in unserer Gartenanlage begrüßen. Von besonderer publizistischer Bedeutung für unseren Verein waren Besuche in- und ausländischer
Filmteams. Am 14. 5. 2001 wurde unsere Gartenanlage von einem Filmteam des WDR für einen Beitrag zur Fernsehsendung „Heim und Garten“
ausgewählt. Unter Mitwirkung der bekannten Moderatorin Ulrike Lindner,
des Regisseurs Imhoff und einiger Gartenfreunde konnten die Filmaufnahmen am späten Nachmittag des selben Tages erfolgreich abgeschlossen werden. Der Beitrag wurde dann als Programmpunkt sowohl im l. Programm
als auch im 3. Programm des WDR-Fernsehens gesendet.
Kleingartenanlage
Rosengarten Bonn
Hohe Straße 85 b
Vorsitzender:
Eitel Friedrich Poltrock
Hohe Staße 34
53119 Bonn
57
Kleingärtner-Verein
„Vogelsang e.V.“
Die Lage der Gärten
Die Gärten unseres Vereins liegen in Bonn-Endenich. Sie befinden sich innerhalb des Karrees der Straßen Am Probsthof im Norden, An der Immenburg im Süden, Auf dem Hügel im Westen und Gerhard-Domagk-Straße
im Osten. Wer die Gärten besuchen möchte, erreicht die Anlage über den
Pfaffenweiherweg, der sich am unteren Rand der Kleingartenanlage entlang
zieht und an dem auch die Eingänge zu den beiden Teilen der Gartenanlage
liegen. Orientieren Sie sich auf der Karte,
Der Verein
Diese Bilder zeigen, wie die Kleingartenanlage Vogelsang 1974 aussah; damals bestand sie erst wenige Jahre. Die umgebenden Hecken waren noch
niedrig; die Lauben hatte die erste Gärtnergeneration bereits errichtet.
58
Dreißig Jahre später sind die Gärten üppig bewachsen; die Büsche und
Bäume, die die Gärten außen begrenzen sind hoch gewachsen und schützen
vor Einblicken und Verkehrslärm. Die Bilder sind jeweils aus der gleichen
Perspektive aufgenommen wie damals.
Die meisten der 27 Gärten sind zwischen 350 und 450 qm groß.
Die Mitglieder
Hier sehen Sie die Gartenfreunde beim Sommerfest des Jahres 2001. Einige der Vereinsmitglieder bearbeiten ihren Garten bereits seit mehreren Jahrzehnten. Aber auch jüngere Menschen, die berufstätig sind und deshalb nicht
so viel Zeit für die
Pflege ihres Gartens
aufwenden können,
sind Mitglieder in unserem Verein. Die
Gärten der Vereinsmitglieder sind so unterschiedlich wie die
Menschen, die sie gestalten: Frisches gesundes Gemüse anbauen, einen gemütlichen Platz zum Grillen anlegen, Blumenpracht hegen, unter alten Obstbäumen sitzen – jeder richtet sich seinen Garten nach dem eigenen Geschmack ein. Alle Gärtner verbindet jedoch die
Freude an Pflanzen, an der Arbeit
in frischer Luft und an der Gemeinschaft. Schon immer haben die Gartenfreunde nicht nur ab und an gemeinsam gearbeitet, sondern auch
gefeiert, wie dieses Bild aus dem
Jahr 1974 zeigt.
Erster Vorsitzender des Vereins
ist seit vielen Jahren
Norbert Backhaus
Am Burggraben 20
53121 Bonn
59
Kleingärtner-Verein
„Zum Vorgebirge e.V.“
A
m 1. 10. 1973 fand im Lokal Fassbender in Bonn-Endenich, Frongasse, die Gründungsversammlung des Kleingartenvereins statt.
Es nahmen 25 Kleingärtner daran teil und wählten Herrn Günter
Fahlbusch zum Vorsitzenden. Die Versammlung beschloss, sich den Namen
„Zum Vorgebirge e.V.“ zu geben und dies auch beim Amtsgericht eintragen
zu lassen. Am 7. 11. 1973 wurde der Verein im Vereinsregister beim Amtsgericht Bonn eingetragen. Ein Gründungsmitglied ist heute noch Gartenpächter.
Auf dem Gelände an der Alfterer Straße wurde von der Stadt Bonn die
Kleingarten-Anlage installiert und in 27 Parzellen aufgeteilt. Alle Parzellen
wurden an eine Wasserleitung angeschlossen, Strom wurde bis heute nicht
angeschlossen. Zur Anlage gehören auch 2 Parkplätze.
Der Gartenpächter Walter Pleimes wurde am 9. 3. 1992 zum stellvertretenden Vorsitzenden und am 25. 6. 1993 zum Vorsitzenden gewählt. Die Kleingarten-Anlage wurde 1996 von Seiten der Stadt Bonn prämiert. Hierüber
wurde eine Urkunde erstellt.
60
Freude an kleinen Gärten
❦
Wenn Ihr das Hohelied des Bauern singt,
der tief den Pflug taucht hinter seinem Pferd,
vergeßt den Laubengärtner nicht,
der vor den Mauern seiner Stadt
abends und am Sonntag seine Zeit verbringt
und sät und erntet wie im weiten Feld der Bauer;
denn täglich Brot wächst auch auf seiner kleinen Erde
❦
Wenn Ihr das Hohelied der Arbeit singt,
das Lied der Hämmer und der donnernden Motore,
vergeßt die Spaten nicht,
mit dem der Laubengärtner nach Tages Mühen,
den Sand in seinem Garten Frucht zu tragen zwingt.
Buntleuchtend sieht er zwischen Beet und Beeren Blumen blühen,
und Bienensumm und Vogelsang klingt Ihm im Ohre.
❦
Wenn Ihr das Hohelied der Freude singt,
die unser Volk mit Kraft erfüllt und neuem Glauben,
vergeßt den Feierabend nicht,
wenn unter blanken Sternen
der Kinder Lachen durch die Laubengärten klingt,
und durch die Büsche schimmern schwankend die Papierlaternen
und die Harmonika spielt einen Walzer vor den Lauben
Thilo Scheller
61
Zum Gedenken
Wir gedenken
an dieser Stelle in Ehre
unseren verstorbenen
Gartenfreundinnen und
Gartenfreunden
62
Die Geschichte des Kleingartenwesen
in Deutschland
I
m 19. Jahrhundert zog die beginnende Industrialisierung die Menschen
vom Land in die Städte. Die bisherige Landarbeit wurde durch Industriearbeit in den Fabriken ersetzt. Die Stadtbevölkerung stieg schnell an, die
Wohnverhältnisse waren jedoch sehr beengt. Häufig lebten mehrere Menschen in einem dunklen, unzulänglich belüfteten Zimmer.
Armut, Mangel an Lebensmitteln und soziale Probleme waren die Folge.
An unterschiedlichen Orten entstand die Idee, an diese Bevölkerung in den
Städten kleine Gärten zu verpachten, um ihr eine Eigenversorgung durch
den Anbau von Obst und Gemüse zu ermöglichen.
Die „Armengärten“ in Kappeln entstehen
Bereits 1797/98 stellte der Landgraf Karl von Hessen, Königlicher Stadthalter der damals unter dänischer Verwaltung stehenden Herzogtümer Schleswig und Holstein, Handwerkern und Tagelöhnern in Kappeln die ersten
Pachtgärten, sogenannte Armengärten, zur Verfügung.
Diese Gärten konnten sich nicht halten, weil die Pachtpreise für sozial
Schwache zu hoch waren und die Kommune schließlich die Flächen aus wirtschaftlichen Gründen einer anderen Verwendung zuführte.
Ende des 19. Jahrhunderts entstanden in Berlin die Laubenkolonien, von
denen es 1910 bereits 40.000 gab. Diese Gärten dienten überwiegend dem
Anbau von Kartoffeln und somit einer Grundversorgung der Bevölkerung.
Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden durch das Rote Kreuz sogenannte
„Arbeitergärten“ in Charlottenburg und Berlin. Gleichzeitig stellten in der
zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auch viele Fabrikherren und Grubenbesitzer ihren Mitarbeitern Gartenflächen zur Verfügung.
Beispielhaft: Sehr viele Eisenbahner erhielten kleine Flächen, die beim Bau
der Bahnstrecken übriggeblieben waren, um so ihren Lebensunterhalt verbessern zu können. Sie bauten Obst und Gemüse an und hielten sich Kaninchen, Schafe oder Ziegen.
Diese derzeit noch ca. 100.000 Kleingärten sieht man bis heute entlang der
Eisenbahnschienen bei einem Blick aus dem Zugabteil.
Kleine Gärten gibt es bereits seit Beginn des 19. Jahrhunderts. Das Kleingartenwesen selbst hat sich aus verschiedenen Ansätzen Mitte des vergangenen Jahrhunderts entwickelt und bis heute gehalten.
Derzeit gibt es ca. l.050.000 Kleingärten bundesweit, die als Pachtgärten
zum Anbau von Obst und Gemüse und zur Erholung genutzt werden.
63
Die Schrebergärten in Leipzig entstehen
Den Beginn des organisierten Kleingartenwesens bilden die Schrebergärten
in Leipzig. Ursprünglich entstanden diese Gärten aus einem von Dr. Hauschild 1864 gegründeten Verein. Er pachtete eine Spielwiese an, um die
Lebens- und Spielsituation der Kinder in der Industriestadt Leipzig zu verbessern. Ursprünglich als pädagogischer Verein geplant, wurden schließlich
auch kleine Gärten an Familien verpachtet, es entwickelten sich ganze Kleingartenanlagen. Der ursprüngliche Name dieses Vereins – nach dem Leipziger Pädagogen Daniel Gottlieb Moritz Schreber „Schreberverein“ benannt –
ist bis heute erhalten geblieben.
Deutsches Kleingartenmuseum im Vereinshaus „Dr. Schreber“.
Ähnlichen Ursprungs waren auch die Kleingärten, die sich aus der insbesondere in Sachsen vorhandenen Naturheilbewegung entwickelten. Sie richtete
sich gegen die aus der Industrialisierung und Urbanisierung resultierenden
Missstände und insbesondere gegen die Verschlechterung der Lebensbedingungen in den Großstädten. Sie forderte als Gesundheitsvorsorge Licht, Luft,
Wasser, Bewegung und gute Ernährung für alle, und später wurde in diese
Forderung auch eine Gartennutzung einbezogen.
64
Die Pachtpreise werden geregelt
Es zeigte sich, dass diese Gärten ihren Zweck auf Dauer nur erfüllen können, wenn die Pachtverträge langfristig abgeschlossen werden und die Pachtpreise durch gesetzliche Festlegung niedriggehalten werden, damit gerade
die sozial schwachen Bevölkerungsschichten sich diese Gärten auch leisten
können und die Flächen der Bodenspekulation entzogen werden. Schon zu
Beginn dieses Jahrhunderts gab es daher in Deutschland entsprechende Bestrebungen der Kleingärtnerorganisationen, die politischen und gesetzlichen
Grundlagen hierfür zu schaffen; 1919 gelang dies erstmals mit der Kleingartenpachtlandordnung, heute gibt es eine bundesgesetzliche Regelung des
Pachtpreises im Bundeskleingartengesetz.
Der Zusammenschluss in Kleingärtnerorganisationen erfolgte dann um die
Jahrhundertwende und legte den Grundstein für das organisierte Kleingartenwesen. Zunächst wurden regionale Kleingärtnerorganisationen in Leipzig
und Berlin gegründet, dann folgten Zusammenschlüsse im „Zentralverband
Deutscher Arbeiter- und Schrebergärtner“ (1909) und im „Verband Berliner
Laubenkolonisten“ (1910), die sich schließlich 1921 zum einheitlichen
„Reichsverband der Kleingärtnervereine Deutschlands“ vereinigten.
Im 1. und 2. Weltkrieg und in den Jahren begrenzter Lebensmittel nach den
Weltkriegen bildeten die Kleingärten eine wichtige Ernährungsgrundlage für
die Familien, insbesondere in den Städten. Zur Sicherung der Kleingärten
und zur Eindämmung der Pachtpreise wurden während des Krieges mehrere
Notverordnungen erlassen. Nach dem Krieg zogen zahlreiche Menschen
wegen der Wohnungsnot aus den zerbombten Städten in die Kleingärten
und errichteten sogenannte „Behelfsheime“.
Auch in der ehemaligen DDR spielten Kleingärten eine große Rolle als
Ergänzung zu den engen Wohnverhältnissen und als Lieferant von Obst und
Gemüse. Es gab regelrechte Wettbewerbe, welche Kleingartensparte den
höchsten Ertrag zum Verkauf liefert. Ein Garten von ca. 400 qm deckt den
grundsätzlichen Bedarf an Obst und Gemüse für eine vierköpfige Familie.
Die über 1 Million Kleingärten in Deutschland liegen auf Flächen, die von
privaten oder öffentlichen Grundstückseigentümern gepachtet sind. Der
Verein oder Stadtverband schließt die Pachtverträge ab und verpachtet Parzellen bis zu 400 m2 an einzelne Kleingärtnerfamilien weiter. Eine Kündigung ist nur aus bestimmten festgelegten Gründen möglich, z. B. wenn die
Fläche durch Ratsbeschluss der Kommune einer anderen Nutzung zugeführt
wird. Die Gartenanlage wird von einer als Verein organisierten Gemeinschaft
aller Kleingärtner
65
selbständig verwaltet. Das Einziehen der Pacht, der Pächterwechsel, die
fachliche Beratung und alle anstehenden Probleme werden von ehrenamtlich Tätigen, gewählten Vertretern aus der Kleingärtnergemeinschaft wahrgenommen. Erfahrungsgemäß bilden sich durch diese Zusammenarbeit langfristig feste soziale Gemeinschaften, in die Familien, Alleinerziehende, alte
Menschen, Behinderte und Ausländer integriert sind.
Aufgrund der veränderten wirtschaftlichen Situation dienen Kleingärten
heute in Deutschland nicht mehr in erster Linie der Ernährung und Versorgung. Vielmehr trägt ihre Grünfläche zur Klimaverbesserung der Städte bei
und ist für viele Menschen in der Stadt heute die einzige Möglichkeit, ein
Stück Natur in Wohnungsnähe zu erleben. Die Artenvielfalt von Flora und
Fauna in der Stadt wird gefördert, die Gartenkultur und das Verständnis für
natürliche Zusammenhänge werden an die nachfolgende Generation weitergegeben.
„Kleingärten sind ein aktuelles Thema; denn es geht darum, wie die Menschen in Zukunft in den Städten leben. Wir wollen lebensfähige und lebenswürdige Städte, in die Landschaft und Natur als Lebensraum integriert sind –
deshalb gehören Kleingärten dorthin, wo Menschen wohnen, leben und
arbeiten“, forderte deshalb auch der für das Kleingartenwesen zuständige
Bundesbauminister Professor Dr. Klaus Töpfer auf der Eröffnungsveranstaltung des XXX. Internationalen Kleingärtnerkongresses 1996, der vom
22. bis 25. August in Dresden stattfand.
66
Woher kommt der Name
„Schreberverein“?
W
eit verbreitet ist die Meinung, Dr. Schreber sei der Gründer der
ersten Schrebergärten. Das ist aber ein Irrtum. Der erste Schreberverein entstand aber erst drei Jahre nach dem Tode von Dr. Schreber (13. Nov. 1864). Gegründet wurde der Verein, der die Kindererziehung
mit Spielplätzen fördern sollte, von dem Schuldirektor
Dr. phil. Ernst Innocenz Hauschild. Es war eigentlich ein
Schulverein, der aus der Zusammenarbeit mit den Eltern
seiner Schüler entstanden ist. Da man den Verein aber
nicht Schul- noch Erziehungsverein taufen wollte, nannte
man ihn zu Ehren des verstorbenen Dr. D.G.M. Schreber,
Schreberverein.
Dr. phil.
Ernst Innocenz
Hauschild
Den ersten Spielplatz, den dieser Verein gegründet hat, gab
man bei der Einweihung am 25. Mai 1865 den Namen
Schreberplatz. Ein Lehrer namens Gesell war es dann, der
an diesem Platz Gärtchen anlegte, in denen Kinder das
Gärtnern lernen sollten.
Wer war überhaupt Dr. med. Daniel Gottlob Moritz
Schreber?
Lehrer Gesell
Dr. D.G.M. Schreber wurde am 15 Oktober 1808 in Leipzig geboren und evangelisch-lutherisch getauft. Er war das
zweite Kind seiner Eltern. Die Eltern waren Johann Gotthilf
Daniele Schreber und dessen Ehefrau Friederike Charlotte
geborene Groß.
Schreber besuchte die Thomasschule in Leipzig, ein humanistisches Gymnasium und belegte mit 18 Jahren auf der Universität Leipzig medizinische
Vorlesungen. Ende 1836 ließ sich Schreber als praktischer Arzt in Leipzig
nieder und war gleichzeitig Hochschullehrer an der Universität Leipzig. Aus
den Erfahrungen seiner ärztlichen Tätigkeit nahm er sich besonders den
schwächlichen und gebrechlichen Kindern an. Er gründete
deshalb auch mit Professoren den ersten Leipziger Turnverein.
Schreber hat am 22. Oktober 1838 Louise Henriette Pauline Haase geehelicht. Aus dieser Ehe gingen fünf Kinder
hervor. Drei Töchter und zwei Söhne.
Dr. D.G.M.
Schreber
Dr. Schreber starb am 11. November 1861 und wurde auf
dem Alten Johannisfriedhof in Leipzig begraben, der am
Täuberweg lag und jetzt eine öffentliche Grünanlage ist.
67
Gedanken eines kleinen Gartenzwerges ...
I
ch stelle immer wieder fest, dass meine Besitzer, sprich Gartenfreunde,
einige Probleme haben, die ich hier kurz erläutern möchte. Wenn Sie
dies aufmerksam durchlesen, werden Sie feststellen, dass es viele einfache
und auch vernünftige Lösungen gibt.
Kommen wir nun zu den gehörten Äußerungen von Kleingärtnern:
Ich habe keine Zeit für Ehrenämter im Vorstand usw.
Man kann es sich natürlich auch einfach machen! Nur dann sollte jeder die
Arbeit der ehrenamtliche Gartenfreunde unterstützen und auch akzeptieren.
Deshalb sollte sich jeder überlegen , dass „SEIN“ Verein ohne ehreamtliche
Gartenfreunde nicht existieren würde. Also lautet eine meiner Lösungen
„Nicht Meckern, sondern die ehrenamtlichen Vereinsmitglieder unterstützen
oder sich selber in die Tätigkeiten einbringen“.
Am liebsten würde ich nur den Garten bewirtschaften,
aber aus dem Verein austreten
Das hört sich natürlich für einige toll an. Aber wo wären die Gärten, wenn
es keine Vereine geben würde! Wo bliebe die tolle Gemeinschaft in den Vereinen? Wo würde man Hilfe und Unterstützung bekommen? Wo bliebe der
Spaß?
Ich könnte Ihnen noch einige dieser Punkte aufführen, aber ich glaube einfach, dass diese von mir gestellten Fragen ohne ein Vereinsleben nicht
beantwortbar sind. Deshalb gibt es auch hier nur eine Lösung. Diese lautet:
„Lieber Miteinander bzw. Füreinander als Gegeneinander,
denn Gegeneinander bedeutet ALLEINSEIN“.
Ich könnte noch mehr Fragen bzw. Erlebnisse
schildern. Aber ich glaube, dass jeder „Zwergenbesitzer“ alle meine Probleme kennt. Vielleicht
schaffen es die Gärtner, uns durch Ihr Verhalten
„Lügen zu strafen“. Das wäre sicherlich ein Traum
aller Gartenzwerge.
Denkt immer daran, Kleingartenwesen erhält und
verschönert die Natur, aber auch die menschlichen und zwischenmenschlichen Beziehungen.
Euer kleiner Gartenzwerg
68
Kleingärtner im Internet ...
I
n immer mehr Vereinen gibt es mitlerweile einen Computer. Neben der
Vereinsführung, z. B. Adressverwaltung, Kassenverwaltung usw. wird
das INTERNET auch in den Vereinen immer beliebter. Nachfolgend sind
einige Internetadresse für Kleingärtner aufgeführt, die unterhaltsam und informativ sind.
www.bonner-kleingaertner.de
Hier gibt es interessantes rund um das Bonner Kleingartenwesen. Hier werden alle Mitgliedsvereine dargestellt.
Ich bin drin
www.kleingarten-bund.de
Bundesverband Deutscher Gartenfreunde e.V.
www.kleingarten-rheinland.de
Landesverband Rheinland der Kleingärtner e.V.
www.kleingartengartenvereine.de
Hier gibt es alles für Kleingärtner, lustiges und nützliches.
www.google.de
Geben Sie als Suchbegriff „Kleingarten oder Vereine usw.“ an. Sie erhalten
sehr viele nützliche Tipps und Anregungen. Angefangen vom Kleingartengesetz bis hin zu Pflanzentipps.
Nutzen Sie die neuen Medien. Sollten Sie Fragen haben, bin ich gerne bereit
Ihnen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Eine kurze E-Mail genügt. Schreiben Sie bitte an [email protected] Der Stadtverband Bonn der
Kleingärtner e.V. wird Sie gerne beraten.
69
Mein Garten
❦
Ich liebe meinen kleinen Garten,
er ist für mich ein Paradies,
hier kann ich Seligkeit erwarten,
auch wenn man mich alleine ließ.
Mein Garten ist ein Stück von mir,
das wie mein Herz mir Leben schenkt,
geh ich durch meine Gartentür,
mein Herz vor Freude höher springt.
Wenn ich in meinem Garten bin,
dann wird die Stimmung wieder gut.
Dann geht auch Traurigkeit dahin,
das gibt der Seele frischen Mut.
Der Garten ist mein kleines Land,
das ich alleine nur regiere.
Es ist die Erde in der Hand,
durch die ich täglich Freude spüre.
Arbeit, Sorgen, Streit und Eile,
sind das Leben in der Stadt,
all dies vergessen eine Weile,
das kann, wer einen Garten hat.
70
www.bonner-kleingaertner.de