Maßnahmen und Projekte der Ressorts
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Maßnahmen und Projekte der Ressorts
Maßnahmen und Projekte der Ressorts Stand: März 2007 Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Überprüfung der rechtlichen Rahmenbedingungen für die Landwirtschaft im Hinblick auf Vereinfachungsmöglichkeiten und Abbau von hemmenden Regelungen Es wurde eine Arbeitsgruppe des MUNLV mit dem Rheinischen und dem Westfälisch-Lippischen–Landwirtschaftsverband für eine leistungsfähige und nachhaltige Land- und Ernährungswirtschaft gebildet. Der Themenkatalog umfasst in seiner Ausgangsfassung ca. 70 Vorschläge bzw. Forderungen, die aber durch neue (aktuelle) Vorschläge von Seiten der Verbände von Zeit zu Zeit erweitert werden. Die Themenbreite ist sehr groß. Als besondere Schwerpunkte sind hervorzuheben: • NRW-Programm Ländlicher Raum • Immissionsschutz • Tierschutz • Landeswassergesetz/Wasserrahmenrichtlinie • Naturschutz/Landschaftsgesetz Die zwischen den Präsidenten der Landwirtschaftsverbände und dem Minister bereits im Juli 2005 vereinbarte enge und erfolgreiche Kooperation für bessere Entwicklungschancen für die Landwirtschaft und den Agrarstandort NordrheinWestfalen (ELAN) war erfolgreich und wird fortgesetzt. In der gemeinsamen Arbeitsgruppe unter Leitung des Staatssekretärs wurden und werden alle wichtigen agrarbezogenen Fragen intensiv erörtert und Vorschläge erarbeitet, die dazu beitragen, rechtliche Regelungen zu vereinfachen. Dabei gilt: EU-Recht wird grundsätzlich 1 : 1 übernommen und es wird möglichst nach dem Kooperationsprinzip verfahren und nur soviel ordnungsrechtlich geregelt, wie nötig. MUNLV geht es darum, die berechtigten Belange von Umwelt-, Tier- und Verbraucherschutz mit den wirtschaftlichen Interessen der Landnutzer in Einklang zu bringen. Dies ist in den vergangenen anderthalb Jahren mit vielen Initiativen gut gelungen. Der Minister und die Präsidenten der Landwirtschaftsverbände haben am 8. August 2006 eine erste Bilanz der Arbeit gezogen und die Ergebnisse durch die gemeinsame Erklärung „Wettbewerbfähigkeit und Umweltleistungen der nordrhein-westfälischen Landwirtschaft stärken“ veröffentlicht. Im Einzelnen sind folgende Aktivitäten erfolgreich auf den Weg gebracht worden: Maßnahmen auf Landesebene ▪ Aufhebung des NRW-Schweinehaltungserlasses und damit Beendigung des NRWSonderwegs ▪ Zulassung der Unterflurlagerung von Gülle im Rahmen der TA Luft als Stand der Technik Maßnahmen und Projekte der Ressorts Stand: März 2007 ▪ Anerkennung von Strohhäcksel zur Abdeckung von Güllebehältern zur Reduzierung der Geruchsemissionen ▪ Erlaubnis der Verbrennung von Energiegetreide in Kleinfeuerungsanlagen ▪ Optimierung der Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen im novellierten Land schaftsgesetz zur Reduzierung des Flächenverbrauchs ▪ Neukonzeption des NRW-Programms ‚Ländlicher Raum’ Maßnahmen auf Bundes- und EU-Ebene ▪ Initiative zur Novellierung der Tierschutznutztierhaltungsverordnung im Bereich Schweine und Legehennen zur Angleichung des deutschen Rechts an EU-Recht ▪ Initiative zur Novellierung des Bundesimmissionsschutzgesetzes zur Erleichterung der Genehmigungsverfahren beim Bau neuer Ställe ▪ Aktivitäten zur Erhaltung der Umsatzsteuerpauschalierung in der Land- und Forstwirtschaft ▪ Erfolgreiche Berücksichtigung der NRW-Interessen bei der Novellierung und Umsetzung der Zuckermarktordnung ▪ Initiative zur stärkeren Etablierung von Impfstrategien im europäischen Tierseuchenrecht zur Reduzierung des wirtschaftlichen Schadens ▪ Konzeptionelle Mitwirkung und Unterstützung des Aktionsplans von Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer zur Verringerung bürokratischer Hemmnisse Hinweis: Die Arbeiten der Arbeitsgruppe korrespondieren mit folgenden Teilprojekten des MUNLV und haben diese mit vorbereitet: • Teilprojekt 1: Vereinfachung verschiedener Förderrichtlinien im Rahmen des NRW-Programms ‚Ländlicher Raum’ • Teilprojekt 2: Zusammenlegung von EG-Zahlstellen • Teilprojekt 3: Novellierung des Landschaftsgesetzes • Teilprojekt 9: Bundesratsinitiative „Gesetz zur Reduzierung und Beschleunigung von immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren“ Die Arbeitsgruppe hat ihre Arbeit zwischenzeitlich fortgesetzt. In der zweiten Jahreshälfte standen wichtige umweltbezogene Rechtsetzungsvorhaben der EU und des Bundes, die starke Auswirkungen auf die Landwirtschaft haben, auf der Tagesordnung. Insbesondere ging es dabei um die Weiterentwicklung des nationalen Düngeund Abfallrechts sowie des europäischen Pflanzen- und Bodenschutzrechts. Die Arbeitsgruppe hat Positionen erarbeitet, die die berechtigten Belange von Umwelt-, Tier- und Verbraucherschutz mit den wirtschaftlichen Interessen der Landnutzer in Einklang zu bringen. Diese Positionen sind in die entsprechenden nationalen und europäischen Stellen eingespeist worden bzw. werden dort weiterhin vertreten. Maßnahmen und Projekte der Ressorts Stand: März 2007 In 2007 wird die EU-Agrarpolitik im Focus der Arbeitsgruppe stehen. Es gilt, die Position der Landesregierung für den 2008 anstehenden sogenannten „Gesundheitscheck“ der Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik von 2003 vorzubereiten u. a. geht es um Vereinfachung bei den Direktzahlungen und Cross Compliance, aber auch um die Abschaffung der Flächenstilllegung und Weichenstellungen für das Auslaufen der Milchquotenregelung. Politische Lenkungsgruppe (Ltg. BM Seehofer) „Stärkung des Agrarstandortes Deutschland durch Innovationsförderung und Bürokratieabbau“ Unter Vorsitz von BM Seehofer wurde eine Arbeitsgruppe von BMELV und den Ländern BW, BY, MV, NI, NW, ST, SH sowie den Landwirtschaftsprecherinnen und Sprechern der Berliner Regierungsfraktionen gebildet. Themen: Es soll eine nach Prioritäten gegliederte systematisierte Übersicht über bereits vorliegende Vereinfachungsvorschläge – insbesondere des Bundesrates und der AMK – erstellt werden, ebenso eine Übersicht aller Fälle, in denen in den vergangenen 15 Jahren bei der Umsetzung von EU-Recht über 1 : 1 hinausgegangen wurde. Ferner sollen alle Statistik-, Informations- und Aufzeichnungspflichten für landwirtschaftliche Betriebe aufgelistet werden. Stand der Umsetzung und weiterer Zeitplan: Die politische Lenkungsgruppe hat sich am 27.01.2006 konstituiert und Arbeitsstruktur und Zeitplan festgelegt. Neben der Lenkungsgruppe wurde eine Arbeitsgruppe gebildet. Die Arbeitsgruppe hat in 2006 die vorliegenden Vorschläge und weitere neu eingerichtete Vorschläge systematisiert und eine 1. Prioritätenliste erarbeitet. Diese wurde auf Ministerebene am 23.06.06 als „Aktionsplan zur Verringerung bürokratischer Hemmnisse in der Land-, Forstund Ernährungswirtschaft“ verabschiedet. Er enthält insgesamt 28 konkrete Vorschläge. In der Regel handelt es sich um auf Bundes- bzw. EU-Ebene festgelegte Sachverhalte. Für die Realisierung der Vorschläge wurden zahlreiche nationale Rechtsänderungen seitens BMELV eingeleitet bzw. Vorschläge auf EU-Ebene in die Meinungsbildung eingebracht. Es wird zurzeit eine weitere Vorhabenliste vorbereitet, über die in der letzten Arbeitsgruppensitzung am 12.02.2007 weitgehend Konsens erzielt wurde. Sie wird jetzt BM Seehofer zur Abklärung des Vorgehens in der Lenkungsgruppe auf Ministerebene vorgelegt. Für die Bearbeitung des Aspektes 1:1 Umsetzung von EU-Recht wurde verabredet, dass eine Übersicht über alle Fälle, wo in den vergangenen 15 Jahren bei der Umsetzung von EU-Recht über 1:1 hinausgegangen wurde, erstellt wird. Für diese Liste erstellt das BMELV zurzeit einen 1. Vorschlag. Maßnahmen und Projekte der Ressorts Stand: März 2007 Bundesratsinitiative des Landes NRW zur „Reduzierung und Beschleunigung von immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren“; BR-Drs. 819/05 Themen: Die NRW-Initiative sieht eine deutliche Reduzierung der materiellen und verfahrensrechtlichen Anforderungen im Bereich der immissionsschutzrechtlich genehmigungsbedürftigen Anlagen vor. Im Sinne einer Reduzierung und Beschleunigung immissionsschutzrechtlicher Genehmigungsverfahren und gleichzeitig einer spürbaren materiellen Entlastung der Anlagenbetreiber wird eine Änderung der Regelungen zum Erörterungstermin und des Anlagenkatalogs der 4. BImSchV vorgeschlagen. Mit dem Gesetzentwurf wird den Interessen der gewerblichen Wirtschaft sowie der Landwirtschaft in besonderem Maße Rechnung getragen. Der Entwurf stellt jedoch auch sicher, dass die Interessen des Umweltschutzes und der Bürgerinnen und Bürger hinreichend berücksichtigt werden. Weiterer Zeitplan: Der Bundesrat hat die Einbringung des Gesetzentwurfs in den Deutschen Bundestag am 10.03.2006 beschlossen. Dialog Wirtschaft und Umwelt NRW Im Rahmen des Dialogs wurde eine Vereinbarung zur Behandlung von Hüttensand, Hochofenstückschlacke und LD-Schlacke getroffen, durch die komplizierte Erlasse verhindert wurden. Des Weiteren wurde eine Clearingstelle eingerichtet, die die Möglichkeit bietet, Probleme bei der Anwendung des Umweltrechts ohne verwaltungsrechtliche Streitverfahren zu lösen.