Wohntürme

Transcrição

Wohntürme
WOHNTÜRME
EINE GEEIGNETE WOHNFORM FÜR DEUTSCHE GROßSTÄDTE?
DVAG-Nachwuchstagung, 5. September 2014, Hamburg
Luisa Linek
© BNP Paribas Real Estate GmbH 2014
Inhalt
Lebenslauf
BNP Paribas Real Estate Deutschland
Wohntürme – eine geeignete Wohnform für deutsche Großstädte?
05.09.2014 2
Lebenslauf
05.09.2014 3
Lebenslauf
2007
Bielefeld: Abitur
Universität Osnabrück
Hamburg
Bachelor of Arts (Geographie, Spanisch)
Osnabrück
2010
Universität Bayreuth
Master of Science (Humangeographie –
Stadt- und Regionalforschung
2012
IVG Immobilien AG, Research
Bielefeld
Bonn
Praktikum, Masterarbeit
Bayreuth
2013
BNP Paribas Real Estate Consult GmbH,
Consultant Research
05.09.2014
4
BNP Paribas Real Estate Deutschland
05.09.2014 5
BNP Paribas Real Estate Deutschland
650 Mitarbeiter an 12 Standorten (2013)
Transaction, Consulting & Valuation, Property
Management, Investment Management
Research
Nationale und internationale Marktdaten
Veröffentlichungen über die Märkte

Office – Investment – Retail – Residential – Logistik
Teilmarktanalysen
Spezialstudien für Kunden
Forecasts

Markttrends schneller identifizieren

Fundierte Marktdaten als Entscheidungsgrundlagen
05.09.2014 6
Wohntürme – eine geeignete
Wohnform für deutsche Großstädte?
05.09.2014 7
Wohntürme – eine geeignete Wohnform für deutsche Großstädte?
Aktuelle Schlagzeilen und Veranstaltungen
05.09.2014 8
Wohntürme – eine geeignete Wohnform für deutsche Großstädte?
Thesen der Masterarbeit
Wohntürme werden auch in Zukunft trotz Reurbanisierung ein Nischenmarkt sein
Es wird in naher Zukunft keinen Wohnturmboom geben
Wohntürme liegen im hochpreisige Segment
Wohntürme brauchen ein Alleinstellungsmerkmal; ohne dieses sind sie unattraktiv
Der Wohnturm braucht das Image eines Nischenproduktes für seine Attraktivität
Das schlechte Image in Deutschland ist ein Hemmnis für die Wohnturmentwicklung
In deutschen Großstädten besteht aufgrund der Bevölkerungsentwicklung und -dichte keine
Notwendigkeit für Wohntürme
05.09.2014 9
Wohntürme – eine geeignete Wohnform für deutsche Großstädte?
Traum …
und Wirklichkeit
Hohe Skepsis gegenüber amerik. Vorreitern: städtebauliches Missfallen ↔ technische Bewunderung
Andere Grundlage in Deutschland als in Amerika: keine Bodenknappheit
1930: Entwurf eines 10-geschossigen Wohnhauses (W. Gropius) → Ablehnung wg. hoher Kosten
1945-1956: Grindelhochhäuser HH, erste Wohnhochhäuser
1960er: stärkere Beachtung in der Stadtplanung, „Urbanität durch Dichte“ → Großwohnsiedlungen
1970er: Leitbild einer liebens- und lebenswerten Stadt, Gentrifizierung → Großwohnsiedlungen
werden Wohnviertel von Problem- und Randgruppen > Imageproblem
1980er: wachsendes Umweltbewusstsein
1990er: qualitative Wohnungsplanung, Orientierung an Lebensmodellen, Altersgruppen, Werte
05.09.2014 10
Wohntürme – eine geeignete Wohnform für deutsche Großstädte?
Hochhäuser im Stadtbild - Motive
Der Wohnturm
Früher: Macht und/oder Gefahrenschutz
Außenbezug wichtig
Heute:
Vielseitige Grundrisse (Rechteck, Stern,
Wabe, T, Y ….) des Objektes und der
Wohnungen
Künstlerisch-ästhetisches Motiv
Soziologisches Motiv
Religiöses oder politisches Motiv
Bauweisen von Wohntürmen: Solitär,
Ensemble, Cluster
mehr Akzeptanz durch öffentlichen Zugang
Hohe Störanfälligkeit – funktionierender
Hausmeisterservice, Reinigungsservice,
Concierge als Ansprechpartner wichtig
Bewohner: Identifikation mit dem Gebäude
Wohlbefinden für die Bewohner:
Privatsphäre
Hauptnachfragesegment: beruflich etablierte
Singles und selbstständig gebliebene Ältere
05.09.2014 11
Wohntürme – eine geeignete Wohnform für deutsche Großstädte?
Projektbezogene Gesprächspartner
weitere Gesprächspartner
Gregor Jekel
(Deutsches Institut für Urbanistik)
Pandion Vista, Köln
Heinrich Falkenberg
(Pandion AG)
Anna Weißbach
(HPP Architekten)
Lyoner Straße 19,
Frankfurt/M.
Florian Kraft
(Stefan Forster
Architekten,
Frankfurt/M.)
Westside Tower,
Frankfurt
Thomas Cromm
(Revitalis AG)
Timo Brühmann
(Stadtplanungsamt,
Frankfurt/M.)
Gewa-Tower,
Fellbach
Mark Warbanoff
(Gewa GmbH)
Königskinder,
Düsseldorf
Thomas Pink
(Petzinka Pink
Architekten)
Rheintower, Köln
Dirk Seidel
(Kondor Wessels)
Alexander Bock
(Stadt München, Referat für
Stadtplanung und Bauordnung)
Prof. Dr. Annette Spellerberg
(TU Kaiserslautern, Stadtsoziologie)
Prof. Dr. phil. habil. Christine
Hannemann
(Uni Stuttgart, Architektur und
Stadtplanung
Marco Polo Tower,
Hamburg
Heiko Tenbergen
(HochTief)
05.09.2014 12
Wohntürme – eine geeignete Wohnform für deutsche Großstädte?
Lage
Umgebung für die Glaubhaftigkeit
des Objekts
Städtebauliche Dominante
Großstädte/Metropolen: Bedarf an
Wohnungen, genügend
erwünschtes Klientel (FFM, HH, M,
DDF, K, „Sonderlagen“)
„Das funktioniert nur, wenn das ganze Umfeld ein
„hochwertiges Architekturprodukt“ glaubhaft auf den Markt
bringen will. […] Es würde mir schon wieder schwerfallen, 1,5
oder 2 Kilometer weiter stadteinwärts im Bahnhofsviertel mir
vorzustellen, dass wir da Wohnhochhochhäuser bauen
müssten.“ [gemeint ist die Stadt Düsseldorf]
Architektur
[…] die Besonderheit, dass mir diese Aussicht, diese Höhe in
der Stadt zur Verfügung steht und […] die Bekanntheit des
Mittel gegen das schlechte Image
Gebäudes, dass es wirklich eine Marke ist, dass man sagen
Gehobenes Preissegment erfordert kann, es ist etwas Besonderes, in diesem Gebäude zu
wohnen. Das sind zwei wesentliche Punkte, die diese
besonderes Design
Immobilie von anderen Immobilien unterscheidet.“
Einzigartigkeit als Marke
Preisgestaltung
„Also wir diktieren ja die Preise, ne?! Ob wir nun Vermietung
machen oder einen Verkauf, wir haben einen bestimmten Preis
Steuerung der Bewohnerstruktur
angesetzt. Dann schließt das automatisch aus, dass dort sozial
Mittel gegen das schlechte Image
schwache Gruppen reinkommen, die das Image eines solchen
Abgrenzung zu Bestandsobjekten in Turms gefährden könnten. Das haben wir komplett in der Hand.
So, von daher haben wir an der Stelle auch ein gutes Gefühl.“
sozialen Brennpunkten bspw.
05.09.2014 13
Wohntürme – eine geeignete Wohnform für deutsche Großstädte?
Klientel
Wissenschaftliche Sicht:
für sämtliche Bevölkerungsgruppen
geeignet, bedingt für Familien
Realität
Voraussetzung: guter finanzieller
Hintergrund > selektiert Zielgruppe
„Das Geld ist da. Gar keine Frage, auch in unserer
Gesellschaft klafft das ja immer weiter auseinander. […]
und die, die sehr viel Geld haben, die können es sich
leisten in so einer Penthauswohnung im 16. Stock zu
wohnen. Die anderen nicht. Also für die ist so ein Produkt
[…] sicher interessant. Aber auch nur für die und das ist
sicher nicht ein Querschnitt durch unsere Gesellschaft.
Also das ist eigentlich ein Exoten-Aspekt.“
für Familien unattraktive Gestaltung
Wohlhabender Mittelstand, Singles,
ältere Personen, DINKs
„Wenn ein Haus mit Garten zur Last wird.“
Lyonerstraße: kleinere Wohnungen für
Wochenendpendler
Trend Urbanes Wohnen
Wohntürme bedienen nur einen
kleinen Teil der Gesellschaft
Vertikalorientierte Baukultur fehlt in
Deutschland, Ausnahme Frankfurt
„Ich glaube, das ist das Alpenveilchen im hochalpinen
Gebirge, ja, ab und zu mal eins.“
„Mehr geht nicht?“
„Glaube ich nicht. Ich glaube, das ist kein Patentrezept für
unsere Städte. Davon bin ich eigentlich überzeugt. Zumal
unsere städtebauliche Kultur grundsätzlich eine andere ist.
[…]“
05.09.2014 14
Wohntürme – eine geeignete Wohnform für deutsche Großstädte?
Zusammenfassung und Fazit
Wohntürme werden …
… in Großstädten als städtebauliche Dominante eingesetzt oder in ausgewählte Lagen gebaut
… architektonisch besonders hervorgehoben
… hochwertig ausgestattet und entsprechen dem gehobenen Preisniveau bis hin zum Luxus
… weiterhin eine beschränkte Nutzerstruktur haben: überwiegend ab gehobener Mittelschicht,
Singles, Best Agers, DINKs
Wohntürme sind und bleiben eine Wohnform für die gehobene Mittelschicht und
werden zwar vermehrt, aber noch im überschaubaren Maße, als architektonischer
Anreiz und zur Diversifizierung des Wohnungsangebots eingesetzt und sind in
dieser konzeptionellen Form eine geeignete Wohnform für deutsche Großstädte.
05.09.2014 15
Kontakt
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Luisa Linek, M. Sc.
Consultant
BNP Paribas Real Estate GmbH
Axel-Springer-Platz 3
20355 Hamburg
Tel.:
Fax:
Email:
+49-40-348 48-103
+49-40-348 48-150
[email protected]
05.09.2014 16