Reenactor`s Press - Nr. 1

Transcrição

Reenactor`s Press - Nr. 1
Neue Zeitung für
American-Reenactors der Schweiz
Zum Ersten mal erscheint heute
die Reencator's Press. Sie wendet
sich an alle Reenacter's der Amerikanischen Geschichte zwischen 1776
bis 1899, also an alle Natives of
Amerika, Trapper, Siedler, Cowboys,
Stadtmenschen und natürlich an
alle Süd- und Nordstaatler des Civil-Wars.
Sie wird über das aktuelle Geschehen der Schweizer-Szene informieren, über vergangene Anlässe berichten und natürlich kommende
ves und Bürgerkriegsoldaten bevölVeranstaltungen ankündigen.
kerten die Stadt und das Zeltlager.
Auf der anderen Seite soll die AmeBeeindruckend für die Zuschauer
rikanische Geschichte vorgestellt
war die Historyshow, bei der die
werden. Artikel über berühmte Perverschieden Gruppen sich anhand
sönlichkeiten,
geschichtsträchtige
der Zeitachse darstellen konnten.
Ereignisse, technische Erfindungen
werden ebenso Platz finden, wie Bei der anschliessenden Schlacht
Berichte über das alltägliche Leben. überzeugten die Angreifenden Südstaatler mit Kampfesmut und EinWeiter Seite 2
satz. Konnten aber dem erbitterten
Widerstand der Städter nicht
standhalten. Wie Helden kämpften
die Soldaten bis zum Tod.
Schlacht in
Meierskappel
Bis tief in den Abend wurde im
Auch dieses Jahr trafen sich die Saloon gepokert und am Lagerfeuer
Reenactors in Meierskappel bei die alten Lieder gesungen.
wunderbarem Sonnenwetter..
Lager in Unterkulm
ein riesiger Erfolg
Zum ersten Mal wurde das Old
West in Unterkulm durchgeführt.
Mit Spannung erwarteten die diversen Reenactors den Authentic Bereich in Unterkulm.
Was sie erwartete war sensationell,
fast die ganze Reenactor-Szene war
da, was eine grosses Zeltlager gab.
Dazu eine mit grossem Engagement
erstellter und betriebener Stadtteil.
Weiter Seite 3
Auch dieses Jahr wartete ein bis
ins Detail authentische Stadt des
Amerikanischen Westens auf die
Authentiker. Cowboys, Städter, NatiSeite: 1 / 16
The Newspaper of the Mosby's Gray Ghost
26.06.08
Neue Zeitung für
Reenactors
Mosbys Gray Ghost
neu gegründet
Fortsetzung von Seite 1
Der Country Club Silver Dollars
wurde an der der letzten GV im
legendären White Elephant Saloon
aufgelöst.
Die Reenactors des Clubs haben
sich als Mosby's Gray Ghost im
gleichen Saloon wieder zusammengeschlossen und möchten sich nun
ausschliesslich dem Civil War widmen. Es sind dies:
The Reenactor's Press möchte aber
auc einzelnen Gruppierungen der
Reenactor-Szene die Möglichkeit geben sich Vorzustellen. Warum gerade dieser Teil der Amerikanischen
Geschichte gewählt wurde, wie das
Reenactment gelebt wird. Selbstverständlich dürfen sich auch einzelne
Reenactors selbst vorstellen.
Besonders stolz sind die Gray
Ghosts einen neuen tapferen Rebellensohn in den eigenen Reihen begrüssen zu dürfen: Andreas Daester,
er der letztes Jahr ganz spontan in
Meierskappel die eigene Uniform
anzog und furchtlos in die Schlacht
zog.
Interesse an den Gray Gosts bekundet ebenfalls der lange Ändu. Ein
Südstaatler der ersten Stunde, immer bereit, es mit ein paar YanDoc Holliday, berüchtigt für seine kees aufzunehmen.
Notoperationen. Fluchtartig verlassen alle Verletzten das Lazarett, In diesem Sinne ein Hoch auf den
immer wieder behauptend es gar Süden, ein Hoch auf Mosby und
nicht so schlimm, und sie könnten seine Gray Ghosts.
sicher wieder an der Front Kämpfen.
Sehr willkommen sind Berichte verschiedenster Redaktoren. Es ist ja
nur zu gut bekannt, dass unser
Verleger als CSA-Senator Texas für
den Süden sympathisiert. Daher bittet die Readaktion alle Journalisten des Landes auf, möglichst viele
Beiträge zu zusteuern. Nur so ist Der fesche Tom, ein wahrer Gentlees möglich eine ausgewogene und man, ein Südstaatler durch und
neutrale Zeitung herauszugeben.
durch. Sein grösster Kampf hat er
Gedruckt wird die Reenactors Press Zuhause mit seinen 3 Ladys. Weim Süden. Ihr könnt Euch ja vor- gen der Vielweiberei gehen Gerüchstellen, wie schwer es ist, gutes te um, er sei zu den Mormonen
Papier, Druckerschwärze und Ersatz- konvertiert.
teile für die Druckmaschinen zu erhalten. Daher wird die Zeitung in
sehr unregelmässigen Abständen
herauskommen.
Senator Wunderlin, seines Zeichens
Verleger, Saloonbesitzer und Sentator in Richmond. Äusserst seriöser
Gentleman der alten Schule. Und
Erhältlich ist die Gazette über das immer eine Hand offen, wenn es
Internet, zum Teil an den entspre- um Einnahmen irgendwelcher Art
geht.
chenden Veranstaltungen.
John Singleton Mosby
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The Newspaper of the Mosby's Gray Ghost
26.06.08
Lager in Unterkulm
ein riesiger Erfolg
Battle of the Alamo
um Land erwerben zu können, war
aber bis zu seinem Tod im Alamo
ein überzeugter Methodist.
Fortsetzung von Seite 1
Bis tief in die Nacht wurde im Saloon die alten Zeiten besungen. Der
Pianist und die Sänger überzeugten
das Publikum derart, dass sie kurzerhand für den Feldgottesdienst
am nächsten Tag engagiert wurden.
Am 23. Februar 1836 begann die
Belagerung von Alamo. Innert 13
Tagen sollte die alte ruinierte Spanische Mission Alamo im Herzen
der Stadt San Antonio, Texas weltWie wichtig ein ordentlicher Drill berühmt werden. Um die Bedeutung
für Truppe und Material ist, bewies dieses Ereignisses für Texas zu bedas Salutschiessen der beiden Kano- greifen, muss die Vorgeschichte aufnen vor Ort.
gerollt werden:
Als Besonderheit darf das WesternShooting im benachbarten Schiessstand genannt werden. Interessant
waren unter anderem die verschieden Haltungen beim Schiessen.
Doc und Tom im Schiesstand.
Zusammenfassend den Organisatoren
ein riesiges Kompliment. Aus dem
Stand, schon beim erstem Mal ein
solcher Erfolg, da könnt Ihr sicher
sein, dass wir wieder kommen.
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Nach 11 Jahren Bürgerkrieg erlangte Mexiko 1821 seine Freiheit. Mexiko war von seiner Unabhängigkeit weg bankrott und für eine
Selbstverwaltung unvorbereitet. In
den 15 Jahren vor Alamo hatte es
13 Präsidenten, und alle waren fast
ausschliesslich damit beschäftigt
um die Gunst der zwei einflussreichsten Parteien zu werben. Dies
gab General Antonio López de Santa Anna die Möglichkeit 1833 die
Macht in Mexiko zu übernehmen
und mit „seinem“ Militär wie ein
Diktator zu herrschen.
Vor dem Machtantritt Santa Annas
hatten Amerikaner das Recht sich
in Texas anzusiedeln. Als einzige
Bedingung für den Erwerb von
Land war die Zugehörigkeit zum
Katholischen Glauben. Es gab jedoch überall genügend Priester bei
denen die Siedler problemlos den
Glauben wechseln konnten. William
Travis zum Beispiel wurde Katholik
Santa Anna
1824 wurden die Provinzen Mexikos
neu geordnet. Texas verlor als einzige seine Selbständigkeit. Bewaffnete Bürger von Texas protestierten
mit der „Declaration of Causes“ im
September 1835. In diesem Schreiben wird der Erhalt der Konstitution von 1824 gefordert, in der das
Recht für jedermann auf Mexikanischer Erde zu leben enthalten war.
Doch zu dieser Zeit war Santa
Anna dem Höhepunkt seiner Macht
und ordnete die Vertreibung aller
„Fremder“ an. Seine Antwort auf
die „Declaration of Causes“ war die
Entsendung seinen Schwagers, General Martin Perfecto de Cos nach
San Antonio um die Texaner zu
entwaffnen. Mit 1200 Männern belagerte General Cos San Antonio.
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Im Oktober 1835 forderte Cos von
einer kleinen Gemeinde 50 Meilen
östlich die geliehene Kanone zurück. Sie war als Schutz gegen die
Indianer gedacht, Cos fürchtete jedoch dass die Texaner sie gegen
seine eigenen Leute benützen könnten. Die Antwort der Texaner war
klar: „Come and take it“, Komm
und hol sie Dir, luden die Kanone
mit alten Ketten und Metallteilen
und schossen. Die Texanische Revolution war ausgebrochen.
Am 5. Dezember griffen 200 Texaner unter dem Kommando von Ben
Milam die Truppen von Cos in San
Antonio an. Der Kampf artete in
ein regelrechten Häuserkampf aus,
was die Mexikanische Armee noch
nie erlebt hatte. 4 Tage später
hisste Cos aus dem Alamo die
weisse Flagge, 200 seiner Männer
waren tot. Cos kapitulierte, gab
den Texaner alles Geld, Waffen und
Munition und die Selbstbestimmung
über Texas und verschwand am
Weihnachtstag. Für die Texaner, sie
verloren mit Ihrem Anführer bloss
20 Mann, schien der Sieg einfach.
Santa Anna, auch Napoleon des
Westens genannt, war ausser sich
vor Wut. Er trommelte ein Heer
von 8000 Mann zusammen. Unter
ihnen viele Abenteurer aus Europa
und Amerika, wie zum Beispiel der
Heckenschütze Johnson aus Illinois.
An der Spitze seines Heeres reitend, wollte er jegliche Opposition
in seinem Lande ersticken und den
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Texanern eine Lektion erteilen. Der
Befehl an seine Generäle: „In diesem Krieg wird es keine Gefangenen geben!“ Obwohl es Mitten im
Winter war, trieb Santa Anna seine
Armee unbarmherzig Richtung Texas. Männer und Tiere starben zu
Hunderten in der Kälte.
Unterdessen übernahm im Alamo
James C. Neill das Kommando über
die Garnison Alamo. Sie bestand
aus 80 schlecht ausgerüsteten Männern. Der Rest war auf dem Weg
Heim zu Familie und Farm. Sam
Housten wurde zum Kommandeur
aller texanischen Revolutionstruppen. Er sandte am 17. Januar 1836
Colonel Jim Bowie mit 25 Mann
nach San Antonio um. dort zusammen mit Neill’s Leuten den Alamo
zerstören.
Frage, es handelte sich um die
grösste Ansammlung von Artilleriefeuerkraft während des ganzen
Krieges! Jim Bowie begann den
Alamo zu verstärken, während Neill
wegen einer Seuche auf seinem Hof
nach Hause musste.
Colonel William Travis erreichte am
2. Februar den Alamo mit seiner
kleinen Kavallerie-Kompanie. So
stieg die Zahl der Alamoverteidiger
auf 130. Das Kommando im Alamo
wurde aufgeteilt: Travis übernahm
die regulären Truppen, Bowie die
freiwilligen Truppen (Volunteers).
Santa Anna hatte bereits den Rio
Grande überquerte, die beiden
schrieben Briefe um Briefe in denen
sie dringen nach Verstärkung baten.
James Bowie
Vor Ort stellten sie jedoch fest,
dass die 24 erbeuteten Kanonen
ohne Ochsen oder Maultiere nicht
zu transportieren waren. Diese aufzugeben kam schon gar nicht in
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Am 9. Februar schlossen sich David
Crocket und die 14 Tennessee Mounted Volunteers (nur 3 waren wirklich aus Tennessee) den Männern
des Alamo an.
Santa Anna befahl den Alamo während 12 Tagen und Nächten pausenlos mit Kanonen und Gewehren zu
beschiessen, die Texaner sollten
keine Ruhe oder gar Schlaf finden.
Seine Leute fanden übrigens wegen
des Lärms auch keinen Schlaf. In
diesem Rauch und Lärm konnten
jedoch Kurier um Kurier den Alamo
verlassen. Am 2 März konnten die
letzten Verstärkungstruppen durchdringen, Männer aus Gonzales. Im
Alamo waren nun zwischen 180 und
190 Verteidiger.
Am 23. Februar 1836 zog Santa
Anna mit der triumphalen Militärmusik in San Antonio ein, errichtete seine Hauptquartier auf dem
Hauptplatz und begann die Belagerung. Travis hiess in mit einer
Salve der 18-Pfünder willkommen.
Im Alamo sorgten Davy Crockett’s
Fidel und John McGregros’s Dudelsack für Stimmung.
Um 4 Uhr morgens des 6 März
Am folgenden Tag schrieb Travis 1836 begann der Angriff Santa Anseinen weltberühmten Februar-24- nas. Die erste und zweite Angriffwelle konnten Travis Leute mit ArBrief:
tilleriefeuer abwehren. Anschliessend
„To the People of Texas and All durchbrach ein Mexikanischer Trupp
Americans in the World... I shall im Norden die Mauer, ein Zweiter
never surrender or retreat....Victory brach in der Nähe der Kapelle
or Death“, An alle Bürger von Te- durch und das Toluca Battalion erxas und an alle Amerikaner dieser kletterte die Mauern.
Welt... I werde nie aufgeben oder
mich zurückziehen... Sieg oder Tod. Von 800 Männern des Toluca Battalions überlebten nur 130. Gekämpft
wurde Mann zu Mann mit Messern,
Revolvern, Lanzen, Knien und Feusten. Blut lag in den Baracken, auf
der Strasse, vor dem Eingang der
Kirche, schlussendlich sogar in der
Kirche.
William B. Travis
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Nach 19 Minuten war alles vorbei.:
Alle Texaner tod, Santa Anna verlor 1544 Männer, über 500 Schwerverletzte. Santa Anna bezeichnete
die Schlacht um Alamo als kleine
Angelegenheit, einer seiner Offiziere
sprach: „Noch so ein Sieg und wir
sind ruiniert“
Santa Anna gab alle toten Mexikaner ein christliches Begräbnis. Es
hatte jedoch auf dem Friedhof nicht
Platz für alle. Die Texaner wurden
in 3 Teile gehackt, und mit Benzin
übergossen und verbrannt.
Ohne ihren tapferen Einsatz hätte
sich die Texanische Armee nicht
bilden können, der Sieg von San
Jacinto wäre nie möglich gewesen.
Vote for
Senator
Wunderlin
Er bringt uns weiter,
keiner weiss wohin!
Er geht nach Richmond ,
keiner weiss warum!
Er vertritt eine Meinung,
keiner weiss welche!
Wählt ihn zum Senator
jedes Jahr,
dass er uns vor der
Union bewahr!
The Newspaper of the Mosby's Gray Ghost
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The Confederate Cabinet
Secretary
Memminger
Attorney-Genera Secretary
Bejamin
Mallory
Secretary
Walker
Vice-President
Stephens
President
Davis
Postmaster
Reagan
Secretary
Toombs
Colonel John Singleton Mosby "Partisan Rangers"
Ein wichtiger Aspekt in der
Kriegsführung der Konföderierten
Staaten war der Einsatz der sogenannten "Patisan Rangers", spezieller Kavallerieeinheiten, welche zum
größten Teil im Rücken des Feindes
oder im Hinterland agierten. Von
den Nordstaaten als "Guerillas" tituliert, fügten sie der gegnerischen
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Armee durch viele kleinere Aktionen empfindlichen Schaden zu. Man
muß für ein besseres Verständnis
diese kleinen Scharen jedoch differenzieren. Zum einen gab es zusammengewürfelte Banden von Zivilisten und Deserteuren, welche nur an
ihren eigenen Gewinn dachten und
auch vor Greueltaten gegen die Zi-
vilbevölkerung nicht zurückschreckten. Die wohl bekanntesten Führer
dieser irregulären Verbände waren
"Bloody Bill" Anderson oder der
später von der Armee verstoßene
William Quantrill. Sie wurden von
der Regierung der Konföderierten
Staaten geächtet und später als
Gesetzlose behandelt.
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Zum anderen wurden "Partisan
Rangers" direkt von der Regierung
ausgehoben und als selbstständige
Einheit der Armee unterstellt. Diese
regulären Truppen kämpften nur
nach Maßgabe der militärischen
Strategie, ihre Ziele waren Verbände und Einrichtungen der Unionsarmeen. Rachefeldzüge oder private
Plünderungs- und Bereicherungsaktionen waren für diese Soldaten
strikt untersagt. Unter legendären
Führern wie John H. Morgan, Turner Ashby und John S. Mosby leisteten diese Männer oft Erstaunliches und fast Unglaubliches zum
Ruhme der Konföderation.
Die wohl spektakulärsten Aktionen
der regulären "Partisan Rangers"
sind John S. Mosby zu verdanken,
der zum größten Teil im Norden
und Westen Virginias agierte. Seine
Strategie bestand darin, blitzschnell
zuzuschlagen und anschließend seine
Einheit aufzulösen. Die Soldaten
versteckten sich danach im vom
Feinde besetzten Land bis zum
nächsten Treffen. Der preußische
militärische
Beobachter,
Justus
Scheibert, beschreibt Mosby´s Aktionen wie folgt:
"Mosby, der Hauptparteigänger in
Nord-Virginien, nachdem er die Vorposten durchreitend bei Nacht einen
beliebigen Beobachtungspunkt mitten in der feindlichen Armee erreicht hatte, wobei er gewöhnlich
nur von einem bis drei Begleitern
unterstützt wurde, suchte in einer
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der nächsten Nächte von dem Erforschten Nutzen zu ziehen. Von
seiner Fechtweise konnte er nur in
Freundes Land, in welchem er seine Hauptschläge ausführte, Gebrauch machen. Indem er nämlich
alles wagte, was eine schnelle und
wohlberittene Kavallerie, die im
schneidigsten Choc ihre Früchte
einheimst, gegen mittelmäßige Reiter nur irgend riskieren kann, entzog er sich durch ebenso schnelle
Bewegungen in wohlbekanntem waldigem Terrain allen direkten Versuchen, seine tollkühne Bande zu vernichten. War durch wiederholte
glückliche Coups oder durch eine
entscheidende Niederlage seine Stellung, mitten in feindlichen Lagern,
unhaltbar geworden, so verwandelte
das eine Wort "disband!" seine
Schar in ein Nichts. Jeder Ranger
hatte sein bestimmtes Versteck, sei
es bei befreundeten Bürgern, sei es
hoch in den Kämmen der Blue
Ridgeberge, wohin, nach den traurigen Erfahrungen der Unionspatrouillen, sich natürlich kein Detachement wagte. Zugleich mit dem
Befehl zum Auseinandergehen bestimmte Mosby das Rendezvous.
Dieses wurde etwa auf eine Woche
nach dem Tage der Auflösung der
Truppe, gewöhnlich auf eine Nachtstunde, immer in der Nähe einer
Hufschmiede und mindestens drei
bis vier Meilen von dem Auflösepunkt entfernt, verlegt. Dann sammelte sich die Schar wieder zu
neuen Unternehmungen. Je größer
Mosbys Truppe wurde, an desto
mehr Orten konnte er zugleich wirken, denn am liebsten agierte er
mit 50 bis 100 Mann, und desto
sorgsamer mußte seine Organisation
sein, damit er auch zu unvorhergesehenen Zeitpunkten schnell die
gänzlich zerstreute Mannschaft auf
gewissen Plätzen vereinen konnte."
John Singleton Mosby erblickte am
06. Dezember 1833 zu Edgemont im
County Powhatan als Sohn eines
hochgebildeten Pflanzers das Licht
der Welt. Mit bereits 16 Jahren besuchte er die Universität von Virginia. Durch ein Duell, bei welchem
er seinen Gegner durch einen Schuß
verwundete, mußte er sein Studium
vorzeitig abbrechen und verbüßte
eine Haftstrafe von sechs Monaten,
verbunden mit einem Bußgeld von
1000 $.
Der Richter, welcher ihm dieses für
die damalige Zeit hohe Urteil aussprach, besuchte den jungen "Straffälligen" jedoch oft im Gefängnis
und lieh ihm Bücher über die
Rechtswissenschaften, welche Mosby
eifrig durcharbeitete. Kurz nach seiner Entlassung ergriff er das Fach
eines Juristen und ließ sich als
Anwalt in Bristol, im Westen Virginias, nieder. Dort ehelichte er die
Tochter des früheren Staatsministers
Clarke.
Nach dem Austritt Virginias
der Union und dem Beginn des
vil War" schrieb sich Mosby
Gemeiner in die Listen einer
The Newspaper of the Mosby's Gray Ghost
aus
"Cials
Ka-
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vallerie-Kompanie unter Captain Jones ein. Sein Kommandeur fand gefallen an dem Soldaten und ernannte ihn zum Adjutanten, als Jones selbst in die Position eines Regiments-Befehlshabers aufstieg. Er
unterwies Mosby in militärischen
Fragen und versah ihn mit Büchern, welche er emsig studierte.
Bei einer Umstrukturierung der Kavallerie verlor Jones zeitweise sein
Kommando, und Mosby meldete sich
bei General James E. B. Stuart,
welcher ihn als Scout einsetzte.
Als erste Handlung, im Mai 1862,
kundschaftete er die Stellung USGeneral McClellans am Chikahominy
River aus und informierte Stuart
über die rückwärtigen Verbindungen
der Unionsarmee. Daraufhin unternahm General Stuart seinen ersten
großen Raid vom 12. bis 15. Juni
rund um McClellans Verbände, wobei wichtiges Kriegsmaterial, Pferde
und Informationen den Raiders in
die Hände fielen. Diese erfolgreiche
Aktion der konföderierten Kavallerie
wurde von dem Scout Mosby angeführt. Er trug also durch seine vorherige Kundschaftertätigkeit und
seine Kenntnis über das Land und
den Gegner wesentlich zum Gelingen dieses Bravourstückchens bei.
Nur kurze Zeit später gelang es
Unionssoldaten, John S. Mosby auf
einem Ordonanzritt gefangenzunehmen. Die Haft nutzte Mosby zum
Studium der napolionischen Strategie und Taktik, bald kam er auf
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Grund eines Gefangenenaustausches
wieder frei (andere Quellen berichten von einer Flucht). Auf der
Fahrt nach Hause gelang es ihm
mit seiner Art der Gesprächsführung, einem Yankee wichtige Informationen über die Truppenbewegungen des Nordens zu entlocken. Diese überbrachte er sofort persönlich
an General Stuart, welcher im Anschluß General Robert E. Lee darüber in Kenntnis setzen konnte,
das US-General Burnside mit einer
gewaltigen Armee auf Richmond
zumarschierte und bei Fredericksburg durchbrechen wollte.
und Waffen. Oft kämpfte er dabei
gegen eine Übermacht. Die meisten
Gefangenen wurden parolisiert, d.h.
gegen das Ehrenwort, bis zur Auslösung nicht mehr gegen die Konföderation zu kämpfen, entlassen.
Durch seine Erfolge gelang es Mosby, General Stuart von seiner Art
des Fechtens zu überzeugen. Er erhielt 15 reguläre, ausgebildete Kavalleristen für die Fortführung seiner Angriffe. Immer wieder gelang
es ihm, Vorposten und Wachmannschaften des Feindes aufzureiben.
Der Union ein Dorn im Auge, wurde Colonel Wyndham mit einer
Schwadron US-Kavallerie in Marsch
gesetzt, um die konföderierten "Partisan Rangers" zu eliminieren. In
der Nacht vom 28. zum 29. Januar
1863, Mosby schlief gerade in einem
Haus in der Vorstadt von Middleburg, zog das Unions-Kommando an
seiner Schlafstätte vorbei in die
Stadt. Der aus den Träumen gerissene Ranger schwang sich auf sein
Pferd, sammelte sieben seiner Leute
und griff in der Stadt unerschrocken die weit überlegenen UnionsKavalleristen an. Es gelang ihm,
sein Kommando zu retten, nur drei
seiner Männer blieben als Gefangene in den Händen des Feindes zurück, wofür aber Mosby ebenfalls
Im Januar 1863 begann Mosby mit drei Yankees mit sich fortführte.
nur neun Mann seine Laufbahn als Die "Partisan Rangers" setzten sich
Führer von "Partisan Rangers". In aber auch immer wieder für die
der ersten Zeit überfiel er in notleidende Bevölkerung Virginias
Nachtaktionen die Vorposten der ein. Als Mosby zum Beispiel am 07.
Unionsarmee, nahm die Soldaten Februar 1863 erfuhr, daß eine feindgefangen und requirierte die Pferde
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liche Abteilung bei der "Requirierung" von Lebensmitteln ein Haus
bei Leesburg geplündert hatten,
setzte er diesen mit nur fünf seiner Männer nach und überraschte
sie in einem Waldstück, wo sie gerade die Beute aufteilen wollten.
Die Rangers nahmen alle Feinde
gefangen und überführten sie nach
Richmond. Die Beute der Plünderer
wurde an die Eigentümer zurückgegeben.
Die Beliebtheit der "Partisan Rangers" unter der Bevölkerung wuchs
ständig an. Mosby und seine Männer wurden versteckt, verpflegt,
umsorgt und oft vor Fallen der
Yankees gewarnt. Auch strömten
von allen Seiten neue Gefolgsleute
zur Truppe, wobei Mosby aber mit
Kennerblick nur die Brauchbaren
auswählte, Abenteurer und Gesindel
schickte er entweder nach Hause
oder zur Armee.
Wenn man alle Aktionen dieses
brillanten Führers aufzeichnen wollte, würde das wohl den Rahmen
dieser Zeitschrift sprengen. Aber
auf sein bestes Stück muß hier unbedingt eingegangen werden. Der
folgende Bericht entstammt im Orginal dem Buch von Major J. Scott:
"Partisan life with Mosby" und
wurde von Justus Scheibert in die
deutsche Sprache übersetzt:
"Das Hauptquartier mehrerer Stäbe
war nämlich in Fairfax C.H. stationiert und Mosby hatte nichts Geringeres vor, als diese Herren eines
Nachts "auszunehmen". In der GeSeite: 9 / 16
gend von Middleburg sammelte er
im Anfang März seine 29 Mann,
doch als er bei Aldie angekommen
war, ließ er dieselben noch einen
Tag lang auseinandergehen, in der
Hoffnung, daß eine Eskorte, welche
Gefangene begleitet hatte, wieder
zu ihm stoßen würde. Da dies
nicht der Fall war, so rückte er
mit seinen Leuten bis in die Nähe
der feindlichen Vorpostenlinie vor,
fütterte die Pferde und erwartete
die Nacht. In der Nähe von Chantilly angekommen, bog er nach
rechts, auf Fairfax zu ab, doch war
es so stockfinster, daß die kleine
Truppe nur mit Mühe zusammenblieb. Zwischen Centreville und
Chantilly wurde auf Seitenwegen
vorsichtig und leise die Vorpostenlinie durchritten (was nur möglich
ist, wenn die Säbel zwischen Obergurt und Sattel gesteckt werden).
Es gelang dies, ohne ent-deckt zu
werden, und flott ging es dem Ziel
zu. Einige Male mußte Mosby von
den Straßen abbiegen um Lager
usw. zu vermeiden. In der Nähe
von Fairfax angekommen, umritt er
den Ort, so daß er wie gewöhnlich
von hinten hineinmarschierte, in
der Hoffnung, die Wachen und Posten über sein Vorhaben zu täuschen. Wenngleich die Konföderierten allen Biwaks aus dem Weg
gingen, mußten sie doch an manchem Posten dicht vorbeireiten; da
sie indes in ruhigem Tempo marschierten, so wurden sie niergens
angerufen, indem wohl niemand an
die Verwegenheit glaubte, daß eine
kleine Schar sich bis mitten in die
feindliche Armee begeben könnte.
Etwa um zwei Uhr morgens ritt
Mosby in Fairfax hinein; alles war
dunkel und nur eine Schildwache
stand am Eingang des Ortes. Zwei
Mann, die er hier zurückgelassen
hatte, um Meldung abzustatten, im
Fall sich etwas ereignete, nahmen
in aller Stille den Posten gefangen.
Währenddessen war Mosby allein in
die Stadt geritten, um bei einem
Bürger sich nach den Adressen des
Generals Stoughton und des Oberst
Wyndham zu erkundigen. Dann
kam er zurück und gab seine Disposition aus: Ein Teil unter Führung eines Yankee-Deserteurs, der
seit dem Januar bei Mosby war,
wurde ausgesandt, um Oberst
Wyndham zu fangen, ein Teil sollte
heimlich in die Ställe gehen, um
gute Pferde herauszuziehen, während er selbst mit einigen Leuten
sich aufmachte, um dem General
Stoughton seine Aufwar-tung zu
machen. Die erste Partie fand den
Oberst Wyndham nicht zu Hause,
sondern nahm nur den Hauptmann
Barker, der in demselben Haus
wohnte, gefangen; die zweite tat
ihr Werk, ohne im geringsten gestört zu werden, und hatte gegen
100, meist Offizier-Pferde, zusammengebracht. Mosby, der sechs
Mann bei sich hatte, klopfte beim
General Stoughton an die Haustür.
Eine Ordonnanz öffnete das Fenster
und fragte barsch nach dem Grund
der Störung.
"Depeschen für General Stoughton",
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antwortete Mosby. Die Tür wurde
geöffnet und Letzterer trat in die
Schlafstube. Der General, welcher
einen Ball gegeben hatte, war im
ersten Schlummer begriffen, als
Mosby ihn weckte. Erstaunt schalt
Stoughton über die rauhe Manier,
in sein Zimmer zu kommen, als
Mosby ihm meldete: "Stuarts Kavallerie ist im Besitz der Stadt!" "Unmöglich", rief der General, und
konnte sich nicht eher überzeugen,
bis Mosby sich ihm vorstellte.
bieterische Stimme zum Fenster
hinaus, zu welchem Regiment die
Truppe gehörte. Mosby schickte sofort zwei Mann in das Haus, um
den vermuteten Offizier festzunehmen, doch stellte es sich heraus,
daß es eine Frau war, die Gemahlin des Quartiermeisters, deren
Mann man nicht fand, obgleich seine Uniform auf dem Stuhl lag.
Ohne Unfall kam die schwerfällige
Kolonne bis an die Centreville-Linie,
wo Captain Barker einen FluchtverDann war er erst des Zweifels bar, such machte; doch ein Streifschuß
stand auf, kleidete sich vollständig an den Kopf brachte ihn zum Halan und rief dem Diener, sein Pferd
zu satteln. Einer der Konföderierten
meldete, daß dies schon von ihm
selber geschehen sei, doch war der
General nicht sehr erfreut, daß er
statt seines stattlichen Rosses, welches ihm eine Flucht ermöglichte,
eine elende Mähre besteigen mußte.
Vor dem Hotel, dem Apellplatz,
sammelte Mosby seine Schar, doch
war es nicht möglich, mehr als 58
Pferde mitzunehmen, da man außer
dem General noch zwei Captains
und 30 Gefangene zu bewachen
hatte. Das Merkwürdige war, daß ten.
die Südländer so leise operiert hat- Durch den angeschwollenen Cub
ten, daß trotz der anderthalb Stun- Run mußte die Abteilung schwimden, welche das Unternehmen in men, da die Furt sich nicht mehr
Anspruch genommen hatte, niemand gangbar erwies. Als sie aus dem
in der Stadt etwas merkte, was nassen Element herausstiegen, sagte
auch wohl damit zusammenhing, Stoughton zu Mosby: "Das ist die
daß sämtliche Posten schnell ent- erste schlechte Behandlung Sir, die
waffnet worden waren. Nur als Sie mir zu Teil werden lassen!" Von
man hinausritt, und zwar in der da ging es nach den Sudly-Mühlen
selben Richtung, in der man hin- (am Bull Run), und Mosby ritt
einmarschiert war, fragte eine ge- vorraus, um die Sicherheit des VorSeite: 10 / 16
marsches zu erkunden, denn das
kleinste Gefecht mußte ihn nötigen,
seine wichtigen Gefangenen und die
Pferde loszulassen. Doch nichts
stand dem Rückweg entgegen, und
nun erst atmete Mosby erleichtert
auf, während die Stirn des Generals
sich umdüsterte; bis dahin hatte
diesem noch immer die Hoffnung
auf Flucht gewinkt. Dennoch blieb
Mosby mit einigen Mann hinten zurück, um die Truppe von einer etwaigen Verfolgung rechtzeitig zu
benachrichtigen. Erst in Warrenton
machte er Halt, um das Detachement nach den Strapazen zu stärken.
Für diese Tat wurde Mosby zum
Captain befördert und erhielt eine
Ordre von Stuart, welche ihm und
seiner Truppe das höchste Lob
spendete. Die Stimmung in Fairfax
am anderen Morgen braucht wohl
nicht erst geschildert zu werden.
Nur hatten die Bürger, welche ganz
unschuldig an diesem kecken
Streich waren, in der Folge große
Gewalttätigkeiten zu dulden."
Dieses Bravourstück machte Mosby
zu einer äußerst beliebten Figur
der Konföderation und zum Schrecken der Föderierten. Trotz Drangsalierungen durch die Besatzungstruppen stand die Bevölkerung voll
hinter den "Partisan Rangers", welche Mosby selbst auf Anraten Stuarts "Mosby´s Regulars" nannte,
und versteckte diese, wann und wo
immer es auch sein mochte. Der
Wirkungsbereich der Ranger wurde
The Newspaper of the Mosby's Gray Ghost
26.06.08
liebevoll als "Mosby´s Confederacy"
bezeichnet, den Führer der Einheit
selbst betitelten die Leute als
"Gray Ghost", der "Graue Geist",
der über die Yankees kommt.
Mosby fügte dem Feind weiterhin
viel Schaden zu. Als man ihn und
seine Mannen am 1. April in einer
Falle das Handwerk legen wollte,
gelang es den Rangern in einem
gut durchdachten Gefecht diese dem
Gegner zuteil werden zu lassen.
Die Nordländer büßten 83 Mann an
Gefangenen, 10 Tote (darunter der
Kommandeur, Captain Flint), 15
Verwundete und 95 Pferde ein.
"Mosby´s Regulars" selbst hatten
einen Verlust von einem Mann zu
beklagen, bei einer Effektivstärke
von 69 Mann.
Weitere Aktionen folgten, doch wurde der Kampf-Wert der Truppe nie
voll anerkannt. Natürlich hatten
die Rangers an keinen größeren
Schlachten teilgenommen, aber sie
konnten die "Army Of Northern
Virginia", besonders die Kavallerie,
ständig mit Beutepferden und Waffen versorgen, leisteten vortreffliche
Dienste als Kundschafter und beschaften wichtige Informationen
über die Bewegungen des Feindes.
Mosby selbst beschrieb die RangerArbeit im September 1863 wie
folgt:
muß, ... um seine Verbindungen zu gende Gefecht beschreibt Siepel in
schützen und die im gleichen Maß seinem Werk "Rebel" wie folgt:
seine aktive Stärke vermindern."
"Als die föderierten Regimenter in
Im Winter 1863/64 erreichten "Mos- Sichtweite gelangten, eröffneten
by´s Regulars" eine Gesamtstärke Mosbys Männer, ein wenig vorsichvon ca. 300 Rangers, welche in tig, mit Karabinern und einer 12sieben Kompanien aufgegliedert wa- Pfund Napoleon das Feuer und
ren. Colonel Mosby erweiterte sein preschten dann vor, um die erfahre"Betätigungsfeld", indem er nun nen Unionstruppen in der Nähe zu
auch Züge überfiel, Depots und treffen. Revolver krachten und
Gleisanlagen zerstörte etc. Der blitzten, und Säbel blinkten in der
Feind zog immer mehr Kavallerie Mittagssonne, als die zwei Kavallevon der Hauptarmee ab um die rieeinheiten frontal aufeinander zuRangers zu zerschlagen, mit dem stürmten und in einem brutalen,
Erfolg "einer schweren Keule in ei- verbissenen
Mann-gegen-Mann-Genem Mückenschwarm".
fecht zusammenprallten. ...
Eine Besonderheit von "Mosby`s
Regulars" war die Ausrüstung mit
Revolvern zusätzlich zu den Säbeln
für den Nahkampf. Die Kavalleristen der Union dagegen waren nur
mit Karabinern (für den Nahkampf
ungeeignet) und Säbeln ausgestattet. Im Juli 1864 trafen Mosby mit
150 seiner Männer und US-Major W.
H. Forbes mit der gleichen Anzahl
von Reitern aufeinander. Das fol-
Es war eine besonders wilde Begegnung, die tote oder verstümmelte
Männer und Pferde über mehrere
Morgen verstreut ließ. Mosby nahm
schließlich 57 Gefangene, einschließlich Forbes. Außerdem erbeutete er
hundert Pferde und hatte über fünfzig Yankees verwundet oder getötet.
Wenn ein weiterer Beweis der
Überlegenheit von Revolvern über
Säbel nötig sein sollte, betrugen
"Der militärische Wert meiner Art
Kriegsführung ... (liegt) in der
Größe der Sondertrupps, die (der
Feind) abstellen und die er durch
mich hoffentlich noch vergrößern
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The Newspaper of the Mosby's Gray Ghost
26.06.08
seine Verluste einen Toten und Stück Rindvieh und 85 Wagen und
sechs leicht Verletzte."
Ambulanzen erbeutet, ohne aller
Im Sommer (Juli/August) 1864 ver- kleineren Operationen zu gedenken.
zögerte Mosby mit seiner Angriffs- Auch sind die Dienste, die das
taktik auf Züge und Versorgung- Kommando Mosby´s im Bewachen
strecks den Vormarsch des US-Ge- und besonders Rekognoszieren (Ausnerals Sheridan durch das Shenan- kundschaften) des Feindes leistete,
doah-Tal. Die brutale Kriegsführung der Armee von größtem Werte geSheridans (System der "Verbrannten wesen.
Erde") verursachte auch Übergriffe R. E. Lee"
der Ranger aus Rache, vor allem
wenn sie Brandstifter auf frischer
Tat ertappten. Die notleidende Bevölkerung schloß sich noch enger
zusammen und unterstützte "Mosby
´s Regulars" noch eifriger, um sich
an den plündernden Horden der
Yankee-Armee zu rächen. Als Mosby
bei einem Angriff schwer verwundet
wird, versteckte man ihn bei einem
Bürger Virginias, und viele Anwohner kamen zum Krankenlager des
geliebten Helden wie zu einem
Wallfahrtsort.
General Robert Edward Lee gab
Ende des Jahres 1864 eine Ordre
heraus, in der er Colonel Mosby auf
seine Weise ehrte:
"Die allgemeine Aufmerksamkeit der
Armee lenke ich auf die rastlose
Tätigkeit und Geschicklichkeit des
Obersten Mosby und die Intelligenz
und den Mut, welchen seine Offiziere und Leute bei allen Gelegenheiten entfaltet haben. Mit dem Verlust von wenig mehr als 20 Mann
hat er während dieses Sommers
etwa 1200 Mann getötet, verwundet
oder gefangen genommen, und mehr
als 1600 Pferde und Maulesel, 230
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Auch in der folgenden Zeit kümmerte sich Mosby vorwiegend um
die Eisenbahn des Gegners. Er
überfiel Züge, Bau- und Sicherungstrupps der Union und zwang den
Feind zur Abkommandierung einer
großen Anzahl Soldaten zum Schutz
der Bahnlinien. Mosby setzte die
Angriffe fort, alle Gefangenen wurden nach Richmond überführt. Nur
als seine Rangers mehrere Leute
der US-Brigade Custer festnehmen
konnten, ließ er diese das Los zie-
hen und Sieben von ihnen erschießen. Diese Handlunsweise begründete Mosby in einem Brief an General
Sheridan, seinen größten Gegner,
wie folgt:
"General! Im Monat September, als
ich vom Kommando abwesend war,
wurden durch den General Custer
sechs meiner Leute in den Straßen
von Front Royal in Gegenwart des
Generals erschossen. Seitdem teilte
noch einer, der von einem Oberst
Powell gefangen wurde, dasselbe
Schicksal. Ein Papier war auf
einen der Toten geheftet, mit der
Inschrift: "Dies wird das Schicksal
Mosby´s und aller seiner Leute
sein!" Seit dem Mord dieser meiner
Leute habe ich nicht weniger als
700 Gefangene, darunter manche Offiziere hohen Ranges, in meinen
Händen gehabt, die ich alle nach
Richmond gesandt habe, da ich die
Wiedervergeltung nur auf Leute von
Custer´s und Powell´s Commandos
beschränken wollte. In Folge dessen
wurden am 6. dieses Monats, sieben
Ihrer Leute auf meinen Befehl auf
der großen Heerstraße Ihrer Expeditionen im Virginiental füsiliert
(hingerichtet). Von jetzt ab werden
wiederum alle Gefangenen, die in
meine Hände geraten, mit derselben
Zuvorkommenheit, welche ihre Lage
erfordert, behandelt werden, bis ein
neuer Act der Gewalttätigkeit von
Ihrer Seite aus mich zwingt, wider
meinen Willen und Gefühl, von dem
Weg der Menschlichkeit abzuweichen.
The Newspaper of the Mosby's Gray Ghost
26.06.08
Hochachtungsvoll
Diener
Ihr
ergebenster lingstraum, der eines freien und
unabhängigen Vaterlandes, ist verschwunden und dieses Land ist
J. S. Mosby, Lieutenant Colonel"
jetzt Beute des Siegers. Ich entlasNach weiteren Aktionen ging aber se Euch und löse unsere Truppe
auch für "Mosby´s Regulars" der auf, statt sie dem Feind zu übergeKrieg zu Ende. Das Regiment zähl- ben; ich bin nicht mehr Euer Komte zum Schluß 700 Mann und war mandeur. Nach einer innigen Verdie am Besten bewaffnete und be- bindung, welche länger als zwei errittene Kavallerieeinheit der Konfö- eignisvolle Jahre uns vereint hat,
derierten Armee. Sie hielten bis scheide ich von Euch mit gerechzum bitteren Ende durch, und erst tem Stolz über den Ruf Eurer Tanachdem sich die Hauptarmeen der ten und in dankbarer Er-innerung
Konföderierten dem Feinde ergeben an all´ die Liebe, die ich von
hatten, sammelte Mosby seine ver- Euch empfangen. Und jetzt, in dem
bliebenen 600 Rangers am 21. April Augenblick, wo ich Euch das letzte
1865 bei Salem, um die Truppe Lebewohl zurufe, nehmt die Versiaufzulösen. Der ausgegebene Tages- cherung meines unwandelbaren Verbefehl wurde von Justus Scheibert trauens und meiner Achtung mit
übersetzt und überliefert und soll nach Hause. Lebt wohl.
den Abschluß dieses Artikels bilden:
"Soldaten - Ich habe Euch zum
letzten Mal aufgeboten. Unser Lieb-
When Johnny comes marching home
again, hurrah! Hurrah!
We´ll give him a heartly welcome
then, hurrah! Hurrah!
The men will cheer,
the boys will shout,
the ladies they will all turn out,
and we´ll all feel gay
when Johnny comes marching home.
The old church bells will peal with
joy, hurrah! Hurrah!
To welcome home our darling boy,
hurrah! Hurrah!
The village lads
and lassies say
with roses they will strew the
way,
and we´ll all feel gay
when Johnny comes marching home.
Get ready for the jubilee,
hurrah! Hurrah!
Quelle: http://www.living-history.de/ We´ll give the hero three times
MOSBY.htm
three, hurrah! Hurrah!
J. S. Mosby, Colonel."
The laurel wreath is ready now
to place upon his loyal brow,
and we´ll all feel gay
Immer wieder erreichen uns Leser- when Johnny comes marching home.
briefe tapferer Soldaten, dass die Let love and friendship on that
Gesänge am Lagerfeuer die Moral day, hurrah! Hurrah!
der Truppe stärken, von einigen die Their choicest treasures then disTexte aber nicht vollständig be- play, hurrah! Hurrah!
kannt seien. Daher drucken wir an
dieser Stelle zwei der bekanntesten. and let each one perform some part
to fill with joy the warrior´s
When Johnny Comes
heart,
and we´ll all fell gay
Marching Home
when Johnny comes marching home.
by Patrick Sarsfield Gilmore
Liedtexte
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The Newspaper of the Mosby's Gray Ghost
26.06.08
First gallant South Carolina
nobly made the stand,
Lyrics by Harry Macarthy (+1880)
then came Alabama,
We are a band of brothers
who took her by the hand.
and native to the soil,
Next quickly Mississippi,
fighting for our property
Georgia and Florida
we gained by honest toil;
all raised on high the Bonnie Blue
and when our rights were threatFlag
ened,
that bears a single star.
the cry rose near and far—
Chorus
"Hurrah for the Bonnie Blue Flag
Ye men of valor, gather round
that bears a single star!"
the banner of the right;
Chorus:
Texas and fair Louisiana
Hurrah! Hurrah!
join us in the fight.
For Southern rights hurrah!
Davis, our loved president
Hurrah for the Bonnie Blue Flag
and Stephens statesman are;
that bears a single star.
now rally round the Bonnie Blue
As long as the Union
Flag
we faithful to her trust,
that bears a single star.
like friends and like brothers
Chorus
both kind were we and just;
but now, when Northern treachery And here´s to old Virginia—
the Old Dominion State—
attempts our rights no mar,
we hoist on high the Bonnie Blue who with the young Confederacy
at length has linked her fate;
Flag
impelled by her example,
that bears a single star.
now other states prepare
Chorus
to hoist on high the Bonnie Blue
Flag
that bears a single star.
The Bonnie Blue Flag
The Battle Cry Of Freedom
--- southern version --Music by George F. Root
(1820-1895)
Our flag is proudly floating
on the land and on the main,
shout, shout the battle cry of freedom!
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Beneath it oft we´ve conquered,
and we´ll conquer oft again!
Shout, shout the battle cry of freedom!
Chorus:
Our Dixie forever!
She´s never at a loss!
Down with the eagle
and up with the cross!
We´ll rally ´round the bonny flag,
we´ll rally once again,
shout, shout the battle cry of freedom!
Our gallant boys have marched
to the rolling of the drums,
shout, shout the battle cry of freedom!
And the leaders in charge cry out,
"come, boys, come!"
Shout, shout the battle cry of freedom!
Chorus:
They have laid down their lives
on the bloody battle field,
shout, shout the battle cry of freedom!
Their motto is resistance—
"to tyrants we´ll not yield!"
Shout, shout the battle cry of freedom!
Chorus
While our boys have responded
and to the fields have gone,
shout, shout the battle cry of freedom!
Our noble woman also
have aided them at home,
shout, shout the battle cry of freedom!
The Newspaper of the Mosby's Gray Ghost
26.06.08
Ein Bild unserer Helfer zuhause. Sie arbeiten unermüdlich, damit unsere Soldaten an der Front unser
Vaterland beschützen können. Hier ein Bild aus dem Arsenal in Richmond.
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8 Unterschiede
Beim Entwickeln sind unserem Photographen
8 Fehler eingeschlichen:
Impressum:
Redaktion, Satz, Druck und Sponsoring:
Senator Kilian Wunderlin
Emmenstrasse 7
CH-6102 Malters
[email protected]
www.grayghosts.goodoldwest.ch
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