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Aerzte_privat_04_10_4:Ärzte privat 22 18.03.2010 11:56 Uhr Seite 22 Komplementäre Heilmethoden Phytotherapie aus Peru Schon unseren Vorfahren bekannt Mehr als zwei Drittel unserer heutigen Medikamente stammen ursprünglich aus natürlichen Organismen. Die Naturmedizin kann auf eine lange und erfolgreiche Tradition zurückblicken. Über viele Jahrtausende gründete sich die Kunst des Heilens allein auf Arzneistoffe, die aus der Natur, vorwiegend aus Pflanzen, gewonnen wurden. Nach der Erforschung der chemischen Synthese neuer Wirkstoffe ist heute wieder eine Kehrtwende zu beobachten. Arzneimittelhersteller interessieren sich verstärkt für das Wissen und die Erfahrungen von Naturvölkern. Neue Entdeckungen werden vor allem bei der Behandlung von HerzKreiskauferkrankungen und Krebs erwartet. In den Tiefen der Urwälder und auf den Höhen Afrikas, Asiens und Südamerikas oder in den Tiefen der Weltmeere gilt es noch unbekannte Quellen für neue Arzneistoffe zu erschließen. Ländern wie Peru, Brasilien oder China gehört die Zukunft, was die Arzneimittelforschung anbetrifft. Mit Pflanzen heilen Krankheiten mit Hilfe von Heilpflanzen zu behandeln ist eine der ältesten Errungenschaften der Menschheit. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war die Phytotherapie die wichtigste Medizinlehre überhaupt. In der Phytotherapie werden Pflanzen als Frischpflanzen, als Extrakte oder auch in Form von Tees, Kapseln, Tropfen und Salben verwendet. Diese pflanzlichen Präparate haben ein recht breites Wirkungsspektrum und deutlich weniger Nebenwirkungen als synthetische Medikamente. Naturmedizin aus Peru Peru ist ein Land, das meistens mit den Inkas verbunden wird. Doch neben deren auch im medizinischen Bereich hochentwickelter Kultur gab und gibt es zahlreiche weitere, mitunter hoch differenzierte Medizinalsysteme, deren Wurzeln sehr weit zurückreichen. Gemeinsam ist ihnen neben dem großen Stellenwert von Phytopharmaka ein Krankheitsverständnis, das sich grundlegend von demjenigen der westlichen Medizin unterscheidet. Vereinfacht gesagt, ist eine Krankheit nicht primär durch bestimmte Symptome und eine starre Kausalität gekennzeichnet, sondern wird als Folge eines eingetretenen Ungleichgewichtes aufgefasst, welches auf entsprechende Weise wieder hergestellt werden muss. Das Haupteinsatzgebiet der Phytopharmaka sind Befindlichkeitsstörungen wie nervöse Unruhe, Einschlafprobleme, Erkältungen, Magenprobleme und leichte Herz-Kreislaufstörungen. Damit sind bereits ein Großteil der häufigsten Beschwerden abgedeckt, mit denen Patienten zum Therapeuten oder Apotheker kommen. Aber auch bei Allergien, Wechseljahrs-Beschwerden, depressiven Verstimmungen oder zur Stärkung des Immunsystems sind die pflanzlichen Wirkstoffe hilfreich. Uncaria Tomentosa (Katzenkralle) Ein altes, neu entdecktes Heilkraut aus dem peruanischen Regenwald gilt als die bis jetzt wichtigste Entdeckung in Bezug auf Naturmedizin, um das Immunsystem und den Stoffwechsel zu kräftigen. Die innere Rinde eines dornigen Weingewächses wurde traditionell gegen Arthritis, Gastritis, Krebs und andere Krankheiten verwendet. Forschungen und klinische Studien aus der ganzen Welt zeigen auf, dass Uncaria Tomentosa in hohem Maße antioxidierend, antiviral, antikarzinogen und entzündungshemmend wirkt, dass es eine ausgesprochene Heilwirkung auf das Verdauungssystem hat und bei chronischer Müdigkeit Erleichterung verschafft. Algas Marinas – Chondracanthus chamissoi Die Flora und Fauna der Meere enthält Substanzen, so haben Wissenschaftler entdeckt, die kleine oder größere medizinische Wunder bewirken. Sie können das Tumorwachstum bremsen, Entzündungen hemmen, Viren lahm legen und Schmerzen betäuben. Große Erfolge haben Meeresbiologen der Universität Sevilla erzielt. Sie haben 34 bisher unbekannte Algen und Schwämme entdeckt. Diese sondern zu ihrer Verteidigung Stoffe ab, die beim Menschen entzündungshemmende Wirkung haben. Sie bieten Schutz vor Bakterien und Viren. In der traditionellen peruanischen Medizin gehören Algen zur Therapie. Sie fördern die Thymus- und Schilddrüsenfunktion, die Steigerung des Stoffwechsels, schützen die Magen-Darmflora, beugen Herz-Kreislauferkrankungen vor und haben antibakterielle und antivirale Wirkungen. Wissenschaftliche Studien erbringen den Beweis für den Zusammenhang zwischen Algenkonsum und der niedrigen Brustkrebsrate z.B. bei japanischen Frauen. Propolis Propolis wurde bereits in den Hochkulturen der Inka zur Behandlung von Schnittwunden und Verletzungen eingesetzt. In der jüngeren Geschichte wurde Propolis in den beiden Weltkriegen zur Wundbehandlung von Soldaten verwendet. Der Grundstoff wird von Honigbienen als harzige Substanz an Knospen und Bäumen gesammelt und in den Bienenstock eingebracht. Propolis hat Antioxidative und antibiotische Wirkung; es Aerzte_privat_04_10_4:Ärzte privat 18.03.2010 11:56 Uhr Seite 23 Komplementäre Heilmethoden ist ebenfalls bakterizid, antiviral und antimykotisch. Propolis stärkt das Immunsystem, wirkt stabilisierend auf die Kapillarwände, ernährt das menschliche Gewebe und wirkt schmerzstillend, Noni - Morinda Citrifolia Noni ist eine Naturfrucht mit dem wissenschaftlichen Namen Morinda Citrifolia, die am Rande der Regenwälder Südamerikas wächst. Sie wird seit mehr als 2000 Jahren von den Naturvölkern beim Kampf gegen Krankheiten aller Art eingesetzt. Sie hat ca. 80mal mehr Enzyme als die Ananas und wirkt direkt über die Aktivierung von etwa 2000 Enzymen am biochemischen Prozess mit. Ein weiterer wichtiger und noch bis vor ein paar Jahren unbekannter Wirkstoff ist Xeronin. Speziell in der Noni-Frucht findet man hohe Konzentrationen an Proxeronin und Proxeronase, aus denen das nicht frei existierende Xeronin gebildet wird. Bereits mit dem Syntheseprozess findet eine Entschlakkung des Körpers statt. Olive Auch in Peru wächst der „Echte Ölbaum“ Olea europaea; er wurde 1560 durch die Spa- 23 nier eingeführt. Olivenbaumblätter können den Blutdruck senken. Dies wird auf den Wirkstoff Oleuropeosid, ein Glykosid und cholin-ähnliche Substanzen zurückgeführt. Die Blätter werden bei arteriellem Bluthochdruck, Blutdruckschwankungen und Herzklopfen mit Erfolg angewendet. Auch können sie, dank dem reichlich vorhandenen Chlorophyll, vorbeugend gegen Arteriosklerose eingenommen werden. Sie wirken aber auch diuretisch und können bei Wasser im Gewebe und Ödemen eingesetzt werden.