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
Test MTB-Hardtails um 1000 Euro
Sport
geräte
Bei diesem Jahrgang ist manches anders. Bislang wurden preiswerte Mountainbike-Hardtails mit kleinen Umbauten oft schnell
auch für den Touren- und Alltagseinsatz genutzt. Doch die Generation 2012 ist dafür eher weniger geeignet, wie unser Test ergab.
Text
Tom Bierl, Stefan Loibl
Fotos
M. Greber, D. Simon
Mountainbikes in der Preisklasse um 1000 Euro sind seit
Jahren Bestseller in diesem Segment. Wer den Sport nicht
zu extrem betreibt und deshalb auf ein vollgefedertes Rad
verzichten möchte, erhält für 999 Euro ein solides MTB,
das sich bislang in den meisten Fällen auch ganz gut für
normale Fahrradtouren oder sogar im Alltag nutzen ließ.
Mit geringem Aufwand waren meist schnell Schutzbleche,
Stecklichter und sogar Gepäckträger montiert. Gemäßigte
Geometrien ließen oft ein entspanntes Fahren auch
über lange Strecken zu. Doch im Modelljahr 2012 ist
vieles anders. Die Mountainbikes der 1000-Euro-Klasse
mutieren immer mehr zu reinen Sportgeräten, die auch
den Ansprüchen von Marathonfahrern genügen müssen.
Gewindeösen für die Gepäckträgeraufnahmen sucht man
vergeblich. Hochgezüchtete, gewichtsoptimierte Rahmenkonstruktionen sind bis ins letzte Detail auf den sportlichen Einsatz getrimmt. Auch die Sitzpositionen sind
immer weniger tourengeeignet. Sportliches Mountainbiken verabschiedet sich vom normalen Fahrradeinsatz.
Dies ist die Erkenntnis der TREKKINGBIKE-Testredaktion, die seit Jahren die Räder dieser Bestsellerklasse
akribisch unter die Lupe nimmt. Wer sich also für ein
Mountainbike-Hardtail der neuesten Generation entscheidet, muss wissen, dass er hier in eine sportliche
Welt eintritt, in der neue Gesetze gelten. Da geht es um
Agilität, Bodenfreiheit, Performance der Federgabel und
optimalen Krafteinsatz in wechselndem Terrain – bergauf
und bergab auch in schwierigstem Gelände.
Acht Hardtails, allesamt aus dem Fachhandel, rollten
unserer Test-Crew vor die Füße. Darunter das aus dem
Vorjahr bekannte Focus Black Forest und das Copperhead von Bulls in der Karl-Platt-Edition. Daneben so
beliebte Marken wie Merida, Cube, Trek oder Specialized
mit ihren 999-Euro-Modellen, die für viele Händler als
Tagesgeschäft und Einnahmequelle unverzichtbar sind.
Dabei schätzen gerade Käufer dieser Bikes – egal ob Einsteiger oder langjährige Biker – die Beratung und das Plus
an Service, das der Händler bietet. Bikes vom Versender
blieben in unserem Testfeld diesmal außen vor. Der Wert
einer guten Beratung im Fachhandel lässt sich nur schwer
gegen die Ausstattung rechnen.
Die Details der Räder lassen sich den einzelnen Testbriefen entnehmen. Hochwertige Teile allein entscheiden
jedoch schon lange nicht mehr über Top oder Flop.
Viel wichtiger ist, in welche Details die Produktmanager
investieren. Hier zeigte der Test ganz klar: eine gute
Gewichtstabelle 1
Die Ausstattung diktiert das Ergebnis: Mehr als 1,7 Kilo trennen
das Focus vom leichten Bulls-Modell – eine Welt fürs gleiche
Geld. Außerdem: Die besten Gabeln (Rock Shox Reba) sind auch
die leichtesten im Feld.
komplett 2Rahmen Gabel 3Laufräder 4
Bulls
Cube
Felt
Focus
Merida
Specialized
Stevens
Trek
11,15 kg
12,00 kg
12,45 kg
12,90 kg
12,80 kg
12,15 kg
12,85 kg
12,85 kg
1617 g
1824 g
2054 g
2241 g
1895 g
1726 g
1758 g
1979 g
1490 g
1458 g
1933 g
2007 g
2068 g
1915 g
2127 g
1985 g
3991 g
4448 g
4204 g
4601 g
4551 g
4297 g
4696 g
4636 g
1 Trekkingbike-Messung, 2 mit Pedalen (350 g), 3 mit Schrauben und Lockout, 4 mit Reifen, Kassette
und Schnellspanner. Grau: niedrigster Wert, orange: höchster Wert.
3-2012 TREKKINGBIKE
45
UNSER RAT: NICHT AM FALSCHEN ENDE SPAREN
BESSERE KOMPONENTEN UND GABEL
WAS KRIEGT MAN FÜR 749 EURO
WAS KRIEGT MAN FÜR 1699 EURO
• Schlechte, meist sehr
• Einstellbare Luft-Federgabeln
mit Lockout
• 20 oder 30 Gänge mit gehobenen Schaltkomponenten
• Hochwertige Reifen
• Leichte Alu-Rahmen, die sich
als Grundlage für späteres
Tuning eignen
• Gesamtgewicht um 10,5 Kilo
schwere Federgabeln
• Neunfach-Antriebe mit
wild gemixten Schaltkomponenten
• Gesamtgewicht von
etwa 13 Kilo
• Schwere Laufräder und
billige Reifen
z. B. Specialized Rockhopper Comp Mit dem fallenden Preis steigt
das Angebot an Rahmenhöhen. Statt wie die Top-Modelle (meist nur vier
Größen) bieten die Hersteller Bikes in dieser Preisklasse meist in sechs bis
acht verschiedenen Rahmenhöhen an. Dafür büßt man deutlich an Fahrspaß
ein: Schlechte Federgabeln und schwere Komponenten sind zwar robust,
bügeln jedoch keine Wurzeln oder Schlaglöcher glatt und beschleunigen
sich träge. Dazu noch schwere Laufräder und günstige Reifen, die schlecht
rollen. Auch bei der Bremsanlage wird gespart:V-Brakes oder mechanische
Scheibenbremsen ersetzen hydraulische Modelle und sind nicht auf dem
aktuellen Stand der Technik. Lieber 250 Euro mehr investieren!
FOCUS BLACK FOREST 2.0 Zugegeben, 700 Euro mehr sind eine
Menge Schotter. Aber hier lohnt sich der Mehraufwand wirklich. Denn dafür
bekommen Sie Alu-Hardtails mit zuverlässiger Ausstattung (z. B. Shimano
XT oder SRAM X0). Einstellbare Federgabeln mit Luft-Dämpfung wie eine
Rock Shox SID bilden das Herzstück. Mit einem Gesamtgewicht von etwa
10,5 Kilo ist Fahrspaß garantiert. Ambitionierte Fahrer können sich damit
problemlos an Marathon-Rennen wagen.Viele Hersteller bieten in dieser
Preisklasse Carbon-Rahmen. Davon sollten Sie jedoch die Finger lassen, da
dafür bei Gabel und Schaltung gespart wird. Am Ende sind diese günstigen
Carbon-Modelle schwerer als Alu-Bikes.
Federgabel beeinflusst enorm den Fahrspaß und das
Abstimmungsverhalten. Gut beraten ist deshalb der,
der der Federgabel besondere Aufmerksamkeit schenkt.
So zögerten unsere Tester beim Anblick der Federgabel
am Focus Testbike. Kein Ventil? Keine Tabelle, die den
passenden Luftdruck für die Kilo des Testfahrers verrät?
Nein, die einfache XC30-Forke am Focus arbeitet mit
einer Stahlfeder. Einige Klicks am Drehrad am linken
Gabelholm verändern die Dämpfung nur unbedeutend.
Die Testrunde hinterlässt ein klares Bild beim ersten Fahrer: „Der Unterschied zu den anderen Gabeln ist deutlich.
Damit hätte ich nicht gerechnet.“ Im direkten Vergleich
zu den Recon-Gabeln mit Stahl-Standrohren (Recon
Silver) kann die XC30 nicht mithalten, zu den Reba-RLForken an Bulls und Cube fehlen Welten. Größere Steine
und Querwurzeln federt die Stahlfeder-Gabel zwar ab,
jedoch stumpf und schnell am Durchschlag-Limit. Wer
dagegen eine Reba SL mit Dämpferpumpe befüllt, sich
an der Luftdrucktabelle orientiert und mit dem roten
Gummiring den Negativ-Federweg abgleicht, erlebt dieselbe Testrunde mit viel mehr Spaß und entspannter.
Man spürt, wie die Gabel sogar auf kleinere Hindernisse sensibel anspricht und das Vorderrad im gröberen
Gelände stets Bodenkontakt hat. Ein guter und sinnvoller
Kompromiss wäre die Rock Shox Recon Gold, die jedoch
an keinem der getesteten Bikes verbaut war. Alleine schon
das gesparte Gewicht zum Silver-Modell lohnt sich. Aber
auch die Dämpfung kommt der Benchmark dieser Klasse,
der Reba, sehr nahe.
46
TREKKINGBIKE 3-2012
Orientiert man sich weiter am Besten, was diese Preisklasse so hergibt, kommt man am Bulls Copperhead
nicht vorbei. Dass neben der Gabel auch die Schaltung
makellos daherkommt, zeugt vom Einsatz des ZEG-Riesen
bei diesem Image-Bike. Auf der kompletten Schaltgruppe prangt einheitlich Shimanos XT-Logo, rot eloxierte
Details verleihen dem formschönen, schwarzen Alu-Rahmen eine optische Note und die Evolution-Ausführungen
der Schwalbe-Reifen lassen keine Wünsche offen. Daraus
ergibt sich ein leichtes Komplett-Paket mit 11,1 Kilo –
einem Spitzen-Wert in dieser Preisklasse.
Noch während der Testrunde mit dem Bulls auf einem
lang gezogenen Anstieg auf dichtem Herbstlaub gibt ein
eingeladener Leser-Tester weiter zu Protokoll: „Wahnsinn,
ein Unterschied wie Tag und Nacht zwischen meinem
eigenen Hardtail und dem Bulls.“ Besonders deutlich sei
der Gewichtsvorteil des Bulls spürbar gewesen. Nicht die
schicke XT-Kurbel oder die bissigen Formula-Bremsen
haben den Unterschied ausgemacht, sondern die fehlenden Gramm am Bike, vor allem an den Laufrädern.
Denn ein leichtes Paket aus Felgen, Schläuchen und
Reifen beschleunigt sich mit viel weniger Kraftaufwand.
Zudem ziehen 1,8 Kilo, die das Bulls leichter ist als das
Focus, weniger an Waden- und Oberschenkelmuskulatur,
wenn es bergauf geht. Das spürt sogar der besttrainierte
Biker auf Dauer. Wer sportlich fahren will, sollte also auf
möglichst leichte Laufräder achten. Wobei sich mit leichten Schläuchen und Reifen bei fast jedem Bike ein paar
Gramm herauskitzeln lassen.
Insgesamt hinterließen nahezu alle der getesteten Bikes
einen weiter optimierten Eindruck. Die Entwicklung im
Mountainbike-Segment eilt nach wie vor in Siebenmeilenschritten voran. Wer allerdings im Mountainbike-Hardtail
mehr „ein Rad für alle Fälle“ sieht, wird mit den meisten
Rädern der aktuellen Generation weniger glücklich werden. Hier bieten sich vielmehr die sportlichen 28-ZollCrossräder an, die wir in
mehr Infos zum Thema:
www.trekkingbike.com
der vergangenen Ausgabe
Suche: Crossräder
getestet haben.
@
MEIN Urteil: BIKE-Testredakteur Stefan Loibl
Qualität leidet unter höheren Produktionskosten
„Das dritte Jahr in Folge teste ich bereits die Hardtails für 999 Euro. Der Trend: Höhere Produktionskosten werden mit schwächerer Ausstattung ausgeglichen. Zudem spüren die Fachhandelsmarken den
Hauch der Versender im Nacken, die die Händlermarge nicht einpreisen müssen. Dass man mit viel Aufwand dem Versandhandel dennoch Paroli bieten kann, zeigen Cube und ganz speziell Bulls. Mit dem
Copperhead in der Karl-Platt-Edition gelingt der ZEG-Eigenmarke Bulls ein Bike auf Augenhöhe zu den
Versendern. Mit viel Aufwand, und sicher auch Verzicht bei der Marge, bekommt der Kunde mehr als üblich. “
Bulls Copperhead 3 Karl-Platt-Edition
Im Vergleich zum Vorjahr hat der ZEG-Riese noch mal mächtig eins draufgepackt und seinem
Copperhead eine Reba-Gabel mit Poploc-Hebel und eine komplette XT-Gruppe spendiert. Der
durchdachte Teile-Mix am formschönen, steifen und leichten Rahmen (1617 Gramm) drückt das
Gesamtgewicht auf beachtliche 11,15 Kilo mit Pedalen. Bergauf kann deshalb kein anderes Bike
dem Copperhead folgen – die robusten, aber leichten Laufräder (3991 Gramm) sichern den Vorsprung bereits beim Beschleunigen. Auch bergab zeigt das Bike keine Schwächen. Die SchwalbePneus in der teuren Evolution-Ausführung sorgen für guten Grip, die Formula-Stopper mit ihren
großen Scheiben packen bissig zu, die Reba-Gabel ist auch schnellem Tempo auf anspruchsvollen
Strecken gewachsen.
Vertrieb/Material/Größen
Preis/Gewicht o.Pedal
Übersetzung
Gabel/Kurbel/Schaltung
Bremsanlage/Disc-Ø vo./hi.
Laufräder
Wertung:
Bergauf
+
Bergab
-
Formschöner Rahmen, hochwertige
XT-Gruppe, beste Gabel + Reifen
– www.bulls.de/Alu/42/47/52/57 cm
999 Euro/10,8 kg
42/32/24, 11-34
Rock Shox Reba RL Poploc/Shimano XT/Shimano XT
Formula RX/180/180 mm
Shim. XT-Naben, Mavic XM 319-Felgen, Schwalbe Racing Ralph/Nobby Nic 2,25 Evolution
Fazit: Durch die makellose Ausstattung überlegener Testsieger. Mehr Bike geht zu diesem
Preis kaum.
sehr gut
Ausstattung
Cube LTD pro
Als der Singletrail nach einigen kleinen Anliegern und Wurzeln die Testfahrer auf den breiten
Forstweg spülte, stand der Handling-Sieger fest: Kein anderes Hardtail schlängelt sich so zielsicher und wendig durch die Abfahrt wie das Cube. Auch kleinere Hüpfer macht das Bike mit – so
verspielt ist das Handling. Durch die sportliche Sitzposition mit der tiefen Front und der RebaGabel bekommt der Fahrer viel Rückmeldung vom Untergrund. Trotz durchschnittlicher Ausstattung reiht sich das Cube mit 11,65 Kilo direkt hinterm Bulls ein. Die eigens für Cube gelabelten
Rapid-Rob-Reifen von Schwalbe hinterließen auf feuchtem Laub einen guten Eindruck. Cube zeigt,
dass es für den besten Fahreindruck nicht teure XT-Komponenten, sondern eine gute Federgabel
samt ausgewogener Geometrie braucht.
Vertrieb/Material/Größen
Preis/Gewicht o.Pedal
Übersetzung
Gabel/Kurbel/Schaltung
Bremsanlage/Disc-Ø vo./hi.
Laufräder
Wertung:
Bergauf
Bergab
Ausstattung
48
TREKKINGBIKE 3-2012
+ Hochwertige Gabel, beste Fahreigenschaften, Schutzfolie am Unterrohr
- Bunter Komponenten-Mix bei der
Schaltung
www.cube.eu/Alu/16/18/20/22‘‘
999 Euro/11,65 kg
42/32/24, 11-36
Rock Shox Reba RL Poploc/Shimano M552/Shim. XT/Deore
Shimano M505/180/160 mm
Shim. M435-Naben, Alexrims EN24-Felgen, Schwalbe Rapid Rob 2,25 Performance-Reifen
Fazit: Wendiger Handling-Sieger, der trotz durchschnittlicher Ausstattung auf ein passables Gewicht kommt.
sehr gut
Wertung:
Bergauf
+
Leichte Laufräder, breiter Lenker
Bergab
-
Schwerer Rahmen, kein Sattelschnellspanner
Bergauf
+
Bergab
-
Fast komplette XT-Schaltung,
stimmige Optik
Schlechteste/schwerste Gabel, schwache Bremsen, schwerster Rahmen
Ausstattung
Wertung:
Ausstattung
Wertung:
Bergauf
Bergab
Ausstattung
+
XT-Schaltung (außer Kassette, Kette),
Schrauben für Gepäckträger/Schutzblech
- Schwache/schwere Gabel,
hohes Gesamtgewicht
Felt Q920
Das Felt fällt durch seine aufrechte, eher tourentaugliche Sitzposition auf. Durch das lange Steuerrohr (140 Millimeter) kommt es in steilen Rampen mal vor, dass das Vorderrad steigt. Trotzdem
kommt man mit den leichten Laufrädern (4204 Gramm) und schnellen X-King-Reifen flott voran,
speziell im flachen oder leicht kupierten Gelände – obgleich der Rahmen mit 2054 Gramm zu den
schwersten der Testgruppe gehört. Die solide SLX-Schaltung und die gruppenlose Shimano-Kurbel
lassen die leichteren XT-Komponenten auf Tour nicht vermissen. Der breite 690er-Lenker liegt
mit den Schraubgriffen gut in der Hand. Damit steuert es sich leicht kontrollierbar durch seichte
Anliegerkurven und Singletrails. Falls es mal zu schnell wird, verzögern die gut zu dosierenden
Elixir-3-Stopper souverän.
Vertrieb/Material/Größen
Preis/Gewicht o.Pedal
Übersetzung
Gabel/Kurbel/Schaltung
Bremsanlage/Disc-Ø vo./hi.
Laufräder
www.feltbicycles.com/Alu/13,5/15,5/17,5/19,5/21,5‘‘
999 Euro/12,1kg
42/32/24, 11-36
Rock Shox Recon Silver TK Poploc/Shimano M552/Shim. XT, SLX
Avid Elixir 3/180/160 mm
Shim. Deore-Naben, WTB Speed-Felgen, Continental X-King 2,2-Reifen
Fazit: Ein ausgewogenes Touren-Bike mit soliden Fahreigenschaften und durchschnittlichem Ausstattungs-Paket.
gut
Focus Black Forest 4.0
Gäbe es für die Optik Punkte, hätten wir das Einsteiger-Modell des Black Forest mit seinen
roten Außenhüllen in die oberen Ränge gescored. Doch im Test zählen die inneren Werte – und
die sagen: 2241 Gramm beim Rahmen und 12,55 Kilo Gesamtgewicht machen ein Top-Ranking
unmöglich. Statt der bis auf die Schalthebel vollständigen XT-Gruppe hätte dem Focus eine
hochwertigere Gabel besser gestanden. Denn die XC30-Stahlfeder-Forke erreicht schon bei der
Feineinstellung ihre Grenzen. Bergab verstärkt sich dieser stumpfe Eindruck noch mehr, zumal
die schwachen Tektro-Stopper eine umsichtige Fahrweise fordern. Grundsätzlich bietet sich die
gemäßigte Geometrie mit einem laufruhigen Handling für Tourenfahrer an, Gewicht und GabelPerformance schränken die Touren-Wahl jedoch ein.
Vertrieb/Material/Größen
Preis/Gewicht o.Pedal
Übersetzung
Gabel/Kurbel/Schaltung
Bremsanlage/Disc-Ø vo./hi.
Laufräder
www.focus-bikes.com/Alu/40/44/48/52/56 cm
999 Euro/12,55 kg
42/32/24, 11-34
Rock Shox XC30 RL Poploc/Shimano XT/Shim. XT, SLX
Tektrio Auriga Pro/180/160 mm
Focus Concept-Systemlaufräder, Continental X-King 2,2-Reifen
Fazit: Gutmütiger Tourer mit XT-Ausstattung. Gabel und Gewicht drücken
auf den Fahrspaß.
gut
Merida Matts TFS XT-Edition
„Mit dem XT-Shifter lassen sich mehrere Gänge auf einmal schalten“, gibt Tester Stephan
nach der Testrunde zu Protokoll. Die fast lupenreine XT-Gruppe hatte es ihm angetan. Weniger
begeistert war er von der Einstellung der leicht durchschlagenden Suntour-Gabel. Hier fehlen
Luftdrucktabelle und Anleitung. Im Gelände fährt sich das Merida gutmütig. Bergauf zerren die
schweren Laufräder (4551 Gramm) und die Gabel (2068 Gramm) an Waden und Oberschenkeln. Im
Downhill fügt sich die tourenmäßige Sitzposition mit den kräftigen Bremsen und sicheren Reifen
zu einem gefälligen Untersatz. Wer Schutzbleche oder Gepäckträger montieren möchte, findet
Schrauben für beides an Rahmen und Gabel. Tipp: Sportlich orientierte Fahrer sollten 149 Euro
mehr investieren und das TFS 1000-D mit Fox-Gabel nehmen.
Vertrieb/Material/Größen
Preis/Gewicht o.Pedal
Übersetzung
Gabel/Kurbel/Schaltung
Bremsanlage/Disc-Ø vo./hi.
Laufräder
www.merida-bikes.com/Alu/16/18/20/22/24‘‘
999 Euro/12,45 kg
42/32/24, 11-36
SR Suntour Raidon RLD Remote/Shimano XT/Shim. XT, Deore
Shimano M446/180/160 mm
Shim. M435-Naben, Alexrims-Felgen, Schwalbe Racing Ralph Performance 2,25-Reifen
Fazit: Gutmütiger Tourer mit XT-Gruppe, aber schwacher Gabel. Der Aufpreis zum nächs­
ten Modell lohnt sich.
gut
Wertung:
Bergauf
+
Bergab
-
Ausstattung
Durchgängige Außenhüllen, sportliches
Fahrverhalten, Rahmenhöhen
Handgriffe drehen sich, schwache Ausstattung
Wertung:
Bergauf
+
Gute Bremse
Bergab
-
Schwache Fahreigenschaften,
schwere Laufräder, schwere Gabel
Bergauf
+
Bergab
-
Lebenslange Garantie auf den Rahmen,
stimmige Optik
Schwere Laufräder, gestreckte Sitzposition
Ausstattung
Wertung:
Ausstattung
Specialized Rockhopper Pro
Sportliche Attribute haben die Amis auch ihren Einsteiger-Modellen eingeimpft. Trotz schwacher Ausstattung wird das Pro-Modell des Rockhopper mit 11,8 Kilo Gesamtgewicht und einer
gelungenen Geometrie auch ambitionierteren Bikern gerecht. Durchgängige Außenhüllen, eine
fein skalierte Sattelstütze und die Luftdrucktabelle an der Gabel sind zwar nur Details, helfen
aber dem schicken und leichten Rahmen (1726 Gramm) aus dem Einheitsgrau dieser Preisklasse
herauszustechen. Das wendige, spielerische Handling garantiert Fahrspaß im leichten Gelände.
Nur die Recon-Gabel (ohne Lenker-Fernbedienung) und die schwachen Shimano-Stopper schieben
dem eigenen Mut im ruppigen Terrain einen Riegel vor. Als Allrounder mit gutem Nass-Grip entpuppten sich die hauseigenen Pneus. Tipp: für kleine Frauen in 13 Zoll!
Vertrieb/Material/Größen
Preis/Gewicht o.Pedal
Übersetzung
Gabel/Kurbel/Schaltung
Bremsanlage/Disc-Ø vo./hi.
Laufräder
www.specialized.com/Alu/13/15,5/17,5/19/21/23‘‘
999 Euro/11,8 kg
42/32/24, 11-34
Rock Shox Recon Silver TK/Shim. M522/Shim. XT, SLX, Deore
Shimano M505/160/160 mm
Formula-Naben, Alexrims RH-Felgen, Specialized The Captain 2,0-Reifen
Fazit: Sportlich orientiertes Bike mit netten Details, das sich bei der Ausstattung am
hinteren Ende einreiht.
gut
Stevens S8
Nicht nur optisch ist das Stevens ein schwarz-graues Mäuschen (als Alternativ-Farbe in Weiß/
Orange erhältlich), dem Bike fehlt es auch an herausstechenden Charaktereigenschaften. Mit
dem schweren Laufradsatz (4696 Gramm) und der zähen, über zwei Kilo schweren Recon-Gabel
gewinnt das S8 keinen Bergpreis. Zumal das Vorderrad des Tourers im Steilhang schnell vom
Boden abhebt. Bergab trumpft die zupackende, gut dosierbare Deore-Bremse. Durch den schmalen, gekröpften Lenker reagiert die Lenkung allerdings nervös. Das lässt sich aber schnell mit
breitem Lenker und kurzem Vorbau entschärfen. Die Alternative zum S8: Farblich attraktiver und
mit der deutlich besseren und leichteren Recon-Gold-Gabel ausgestattet, bekommt man für 200
Euro Aufpreis das S9.
Vertrieb/Material/Größen
Preis/Gewicht o.Pedal
Übersetzung
Gabel/Kurbel/Schaltung
Bremsanlage/Disc-Ø vo./hi.
Laufräder
www.stevensbikes.de/Alu/15/18/20/22/24‘‘
999 Euro /12,5 kg
42/32/24, 11-34
Rock Shox Recon Silver TK Poploc/Shim. M-552/Shim. XT, SLX, Deore
Shimano Deore/180/160 mm
Shimano Deore-Naben, Oxygen Scorpo-Felgen, Continental X-King 2,2-Reifen
Fazit: Für Gelegenheits-Biker. Ambitioniertere Piloten sollten 200 Euro mehr fürs bessere
S9 investieren.
gut
Trek 6300
In der 6er-Serie von Trek steht man mit 999 Euro noch fast am Anfang. Mit seinem frischen,
schicken Erscheinungsbild übertüncht das 6300 die insgesamt schwache Ausstattung. Die Sitzposition stellt die Haltemuskulatur von Oberkörper und Armen auf eine harte Probe, so gestreckt
nimmt man auf dem 12,5-Kilo-Bike Platz. Ein kürzerer Vorbau entschärft diesen Umstand aber
schnell. Gefordert werden von den schweren Laufrädern (4636 Gramm) auch die Oberschenkel.
Dafür schont die laufruhige und spurstabile Lenkung auf einfachen, schnellen Abfahrten die Kräfte. Wer jedoch 100 Euro mehr investiert, macht mit dem 6500er-Modell garantiert nichts falsch:
Eine um Welten bessere Gabel und hochwertigere Komponenten (Schaltung, Reifen) sind der
Schlüssel zu einem leichteren, deutlich besseren Bike.
Vertrieb/Material/Größen
Preis/Gewicht o.Pedal
Übersetzung
Gabel/Kurbel/Schaltung
Bremsanlage/Disc-Ø vo./hi.
Laufräder
www.trekbikes.com/Alu/15,5/17,5/18,5/19,5/21,5‘‘
999 Euro/12,5 kg
42/32/24, 11-34
Rock Shox Recon Silver TK Poploc/Shim. M-552/Shim. XT, SLX, Deore
Shimano Deore/180/160 mm
Shimano Deore-Naben, Oxygen Scorpo-Felgen, Continental X-King 2,2-Reifen
Fazit: Das 6300 ist allenfalls Durchschnitt, lieber 100 Euro fürs Modell 6500 drauflegen.
gut
© Foto: Daniel Simon
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