Krampfadern behandeln und Komplikationen vorbeugen

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Krampfadern behandeln und Komplikationen vorbeugen
12.05.15 12:56
Krampfadern behandeln und Komplikationen vorbeugen
Kategorie: Pressemitteilungen
Chefarzt Dr. Marius Passon erklärte in der Cafeteria des Diakonie Klinikums Jung-Stilling in Siegen wie Krampfadern behandelt und
Komplikationen verhindert werden können.
Krampfadern sind eine Volkskrankheit. Etwa die Hälfte aller Mitteleuropäer zwischen 25 und 74 Jahren leidet darunter. Wie Krampfadern
entstehen und behandelt werden können, hat Chefarzt Dr. Marius Passon in einer Info-Veranstaltung zum Thema Krampfadern wann und
wie können sie behandelt werden in der Cafeteria des Diakonie Klinikums Jung-Stilling in Siegen erklärt. In seinem Vortrag informierte der
Facharzt für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie auch darüber, wie man Krampfadern und weiteren Komplikationen vorbeugen kann.
Krampfadern, auch Varizen genannt, treten am häufigsten in den Beinvenen auf. In den meisten Fällen entstehen sie als Folge einer
angeborenen Bindegewebs- und Venenschwäche. Auch langes Stehen oder Sitzen, Übergewicht, Schwangerschaft sowie mangelnde
Bewegung erhöhen das Risiko. Frauen sind zudem häufiger betroffen als Männer , erklärte Dr. Passon. Die Aufgabe der Venen besteht darin,
das sauerstoffarme Blut zurück zum Herzen zu transportieren. Sind die Wände der Beinvenen zu schwach und geweitet, versackt das Blut in
den oberflächlichen Venen und kann nicht mehr in das tiefe Venensystem abfließen. Die Blutüberfüllung führt dazu, dass sich die
oberflächlichen Blutleiter erweitern und verformen Krampfadern entstehen.
Typische Zeichen sind Besenreiser, die in netzförmigen, geschlängelten, bläulichen Linien unter der Haut sichtbar werden. Weiterhin können
bläulich, knotig verdickte Venen durch die Haut hervortreten. Betroffene leiden vermehrt unter Schmerzen, Spannungs- und Schweregefühl in
den Beinen, vor allem nach längerem Stehen oder Sitzen. Warme Temperaturen verstärken die Symptome. Krampfadern und Besenreiser
sind nicht nur ein optischer Makel. Sie können zu chronischem Venenversagen, offenen Beinen, Venenentzündungen und Thrombosen
führen. Die gefährlichste Komplikation ist eine Lungenembolie , warnte der Mediziner.
Um Krampfadern zu behandeln gibt es verschiedene Methoden: Ein Krampfaderleiden rechtzeitig zu diagnostizieren ist wichtig, um
Komplikationen vorzubeugen , betonte Passon. Eine einfache und schmerzfreie Methode ist die sogenannte Duplexsonografie, die mit
Ultraschallbildern veränderte Gefäße und eine gestörte Blutzirkulation sichtbar machen kann. Um eine Venenschwäche zu therapieren,
empfiehlt Dr. Passon Kompressionsstrümpfe als erste Maßnahme. Sie können Krampfadern eindämmen, hinauszögern oder sogar
verhindern. Darüber hinaus lindert die Kompressionstherapie Schmerzen, die durch entzündete Venen verursacht werden. Wichtig ist, dass
die Strümpfe konsequent über einen längeren Zeitraum getragen werden. Bei 60 Prozent der Patienten verbessern sich die Beschwerden.
Weitere konservative Maßnahmen sind Massagen oder auch Medikamente in Form von Tabletten, Salben oder Sprays. Sie wirken
abschwellend und lindern Schmerzen. Besenreiser oder nicht so stark ausgeprägte Krampfadern können verödet, gelasert oder mittels
Radiowellentherapie behandelt werden. Beim sogenannten Venen-Stripping werden Krampfadern teilweise oder komplett entfernt. Der Eingriff
kann ambulant oder stationär durchgeführt werden und erfolgt minimal-invasiv, das heißt mit wenigen kleinen Schnitten.
Um schwachen Venen vorzubeugen, können Betroffene aber auch selbst tätig werden und unangenehme oder gefährliche Komplikationen zu
verhindern. Rosskastanienextrakte unterstützen die Funktion der Venen und helfen gegen Krampfadern. Massagen, Kalt- und Warmduschen
nach Kneipp, Venentraining und die Beine hochlegen, tut den Venen gut und beugt Venenschwäche vor , so der Experte. Sind in der Familie
Krampfaderleiden bekannt, sollten Angehörige sich scannen lassen. Wer sich ausreichend bewegt, gesund ernährt und viel trinkt, leistet aber
schon einen wesentlichen Beitrag, um sich zu schützen.