Klassenziel erreicht!

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Klassenziel erreicht!
SONDERDRUCK
aus 01/2015
Schleppertest Claas Axion 850:
Klassenziel erreicht!
Mit dem Claas Axion 850 (184 kW/250 PS) haben wir den
nächsten Schlepper im Test, der die Abgasstufe IV (Tier 4 final)
erfüllt. Im Vergleich zu seinem Vorgänger hat der „Neue“ aber
auch noch andere „Klassenziele“ erreicht.
Hubert Wilmer
W
ie konsequent Claas seine
Traktor-Baureihen weiterentwickelt und zum Beispiel die
Fahrerplätze vereinheitlicht,
haben wir bereits beim ersten Fahrbericht
vom neuen Axion 800 beschrieben (profi
7/2013). Jetzt war es an der Zeit, auch den
800er mit seinem neuen Kraftwerk von
Fiat-Powertrain-Technologies (FPT) unter der
Haube zusammen mit der DLG dem kompletten Test zu unterziehen.
sind gute Werte für den Axion 850. Noch
mehr gefreut haben wir uns aber über den
niedrigen Verbrauch: 226 g/kWh Diesel
(+ 20,6 g/kWh AdBlue) bei Nenndrehzahl
und sogar nur noch 216 g/kWh (+19,3 g/kWh
AdBlue) bei Maximalleistung sind richtig
gute Werte!
Nicht nur im Vergleich zum Vorgänger sind
das über 6 % weniger. Auch im Vergleich zum
Wettbewerb hat Claas damit die Nase ganz
vorne!
War beim Vorgänger noch ein Motor
von Deere-Power-Systems (DPS) ver-
Und das bestätigen auch die Powermix-Messungen: Mit 248 g/kWh (+22 g/
baut (profi 4/2008 und 6/2011), hat man
jetzt die Pferde gewechselt und setzt auf
das Aggregat von FPT. Der Sechszylinder hat
6,7 l Hubraum und erfüllt dank SCR-Technologie und Dieseloxidationskatalysator (DOC)
die Abgasstufe IV (Tier 4 final) — und zwar
ohne Rußpartikelfilter und ohne externe
Abgasrückführung!
Nicht nur deshalb waren wir sehr gespannt
auf die Mess-Ergebnisse des DLG-Testzentrums. Auf dem Zapfwellenprüfstand kamen
von 184 kW/250 PS Motor-Nennleistung
immerhin fast 168 kW/228 PS hinten am
Stummel an — prima!
kWh AdBlue) steht der Axion 850 auch hier
auf einem Spitzenplatz — und ist im Vergleich zum Vorgänger um mehr als 10 %
sparsamer geworden. Das Gleiche gilt bei
schwerer Zugarbeit: 162 kW maximale
Zugleistung liegen auf dem (sehr guten)
Niveau des Vorgängers. Und der spezifische
Verbrauch ist mit nur 239 g/kWh sogar 7 %
geringer!
Und beim Transport? Seinerzeit haben wir
diese Messungen noch nicht gemacht. Aber
im Vergleich zu allen bisher gemessenen
Traktoren steht der neue Axion auch hier gut
da: Bei 40 km/h liegt er mehr als 10 % unter
dem Durchschnittsverbrauch.
Und der Motor legt noch nach: Fast
181 kW/246 PS Maximalleistung sind es bei
1 800 Touren — sehr gut! Vor allem auch deshalb, weil diese Leistung selbst beim Pflügen
oder Grubbern zur Verfügung steht, und
nicht nur als Zapfwellen- oder Transportboost.
Auch 44 % Drehmomentanstieg (bei nur 35 %
Drehzahlabfall) sowie 120 % Anfahrmoment
profi 1/2015
Womit wir auch schon beim Getriebe
des Testkandidaten wären: Wahlweise
ist ja (anders als beim Vorgänger) jetzt auch
für das Topmodell das stufenlose „Cmatic“Getriebe verfügbar. Wir hatten aber den
Schlepper mit dem bekannten „Hexashift“
im Test, mit vier Gruppen und sechs Lastschaltstufen.
Claas Axion 850
Der Verbrauch bei Feldarbeiten
-20% -10% 0 +10% +20%
Diesel-Mittelwert
249 g/kWh und 9,32 l/ha
Pflug
1 Schwer
(100 % Last) Grubber
Zugarbeiten:
2 Mittelschwer Pflug
(60 % Last)
Grubber
Zapfwellen- Diesel-Mittelwert
arbeiten:
243 g/kWh und 3,55 l/ha
3 Schwer
Kreiselegge
(100 % Last)
Mähwerk
0
g/kWh
50
AdBlue 22,0 g/kWh
und 0,63 l/ha
AdBlue 20,9 g/kWh
und 0,23 l/ha
4 Mittelschwer Kreiselegge
(70 % Last)
Mähwerk
5 Leicht
(40 % Last)
Gemischte
Arbeiten:
Kreiselegge
AdBlue-Mittelwert 22,5 g/kWh und 0,64 l/ha
Mähwerk
Diesel-Mittelwert
260 g/kWh und 3,67 l/ha
Das Aggregat von FPT erfüllt nicht nur die
Abgasstufe IV, sondern überzeugte auch mit
guter Leistung und sparsamem Verbrauch.
AdBlue 22,5 g/kWh
und 0,24 l/ha
6 Miststreuer
7 Presse
Powermix 248 g/kWh
21,5 g/kWh
Unten links steht der Powermix-Wert in g/kWh als Mittel aller 7 gemessenen Zyklen. Die Mittelwerte der
Bereiche „Zugarbeiten“, „Zapf­wellenarbeiten“ und „Gemischte Arbeiten“ sind mit dem Kraftstoffverbrauch in
Gramm pro Kilowatt und Stunde und in Litern pro Hektar in der Tabelle in roter Schrift ange­geben. Den
Verbrauch von AdBlue (der ja kein Treibstoff, sondern ein Betriebsstoff ist) zeigt die rechte Grafik. D
ie gelbe
Grundlinie der linken Grafik markiert den Durchschnitt aller bisher gemessenen Powermix-Kandidaten. Die
Länge der Balken zeigt, wie viel der Schlepper in dem jeweiligen Zyklus prozentual besser (grün) oder
schlechter (rot) war als der Durchschnitt aller bisher gemessenen Powermix-Kandidaten. Der Mittelwert für
den Powermix liegt im Durchschnitt aller gemessenen Testkandidaten derzeit bei 293 g/kWh.
Der Claas Axion 850 liegt beim Powermix im Dieselverbrauch bei allen Arbeiten deutlich unter den Mittelwerten. Der Powermix-Gesamtwert ist bei Diesel um gut 15 % besser als der Mittelwert aller bisher gemessenen Kandidaten. Der AdBlue-Verbrauch liegt bei 21,5 g/kWh.
Der Verbrauch auf der Straße
-20% -10% 0 +10% +20%
In der Ebene (40 %)
Bei 40 km/h
0
g/kWh
100
AdBlue-Verbrauch
Nicht gemessen
Bei 50 km/h
Bei 60 km/h
Am Berg (50 %)
Maximale Steigung unter Last
Nicht gemessen
Im Leerlauf (10 %)
Nicht gemessen
Im Standgas
Transportmix Gesamtverbrauch
Bei 40 km/h
529 g/kWh
Nicht gemessen
Bei 50 km/h
—
—
Bei 60 km/h
—
—
Der Transporttest der DLG wird zur Zeit auf der Straße durchgeführt. Der Testkandidat geht mit einem
(passend zur gemessenen Zapfwellenleistung ballastierten) Anhänger auf einen Rundkurs, die Messungen
werden jeweils dreimal wiederholt. Das Gesamtergebnis errechnet sich aus den gewichteten E
inzelergebnissen von 50 % Bergfahrt, 40% Fahrt in der Ebene und 10 % Leerlauf.
Die gelbe Grundlinie in der Grafik markiert den jeweiligen Mittelwert aller bislang im Straßentransport
getesteten Traktoren. Die Länge der Balken zeigt, um wie viel der Testkandidat prozentual besser (grün)
oder schlechter (rot) abschneidet im Vergleich zum Durchschnitt. Der Mittelwert für den Transporttest a
uf
der Straße liegt aktuell bei 605 g/kWh mit 40 km/h und bei 589 g/kWh mit 50 km/h.
Der Claas Axion 850 erzielte in der Ebene bei 40 km/h, am Berg und im Leerlauf Verbrauchswerte deutlich
unter dem Mittelwert. Der Gesamtverbrauch lag bei 40 km/h um 11,4 % unter dem Durchschnitt der bisherigen Mess-Ergebnisse. Der AdBlue-Verbrauch wurde leider nicht gemessen.
profi 1/2015
Und dieses Getriebe haben wir bereits beim
letzten Test des Arion 650 (profi 7/2014) in
Bezug auf die praxisgerechten und einfach
einstellbaren Automatikfunktionen gelobt.
Außerdem kann man mit dem „Cmotion“Hebel auch einfach in die nächste Gruppe
springen, ohne alle Lastschaltstufen durchschalten zu müssen.
Wie schon beim Arion fehlt uns eigentlich
nur noch die Wendeschaltung auf der rechten Seite. Und wem die Abstufung mit neun
Gängen im Hauptarbeitsbereich nicht ausreicht, der kann ja — wie erwähnt — jetzt
auch den größten Axion mit dem stufenlosen Getriebe bestellen (das dann auch rechts
eine Bedienung für die Wendeschaltung
hat).
Bei der Zapfwellen-Ausstattung
haben Sie die Wahl zwischen 540, 540E
und 1 000 oder 540E/1 000 und 1 000E —
schön. Hier bleibt nur die Kritik an dem
gewöhnungsbedürftigen Zapfwellenschalter.
Und so sehr wir die Schaltung der Parksperre
des Getriebes mit dem Wendeschalthebel zu
schätzen wissen, so sehr wünschen wir uns
auch die gleichzeitige Ansteuerung der
Anhängerbremse. Und ob die „P“-Position
oberhalb der „Fahrtrichtung vorwärts“ optimal liegt, kann man diskutieren. Uns ist z. B.
das Runterdrücken in „N“ lieber…
Bei der Hubkraft sind die gut
6 400 daN unten sicher in dieser Klasse
kein Rekordwert. Da es aber nach oben hin
fast 2 t mehr werden, lässt der Axion auch
eine 5 t schwere Bestellkombination nicht
stehen (siehe Grafik: „Hubkraft und Hubkraftbedarf).
www.profi.de
Gefallen hat uns auch das sehr aufgeräumte
Heck: Ölanschlüsse mit Entlastungshebeln,
ISO-Bus- und Elektro­steckdosen — alles hat
seinen Platz. Nur dem schweren hydraulischen Oberlenker könnte Claas noch eine
Entlastungsfeder oder Ähnliches spendieren.
Und die Ketten der Seitenstabilisatoren verheddern sich schon mal an den Schrauben
des Druckluftkessels…
Die Bedienung über die Kreuzwippe
des „Cmotion“-Hebels kam sehr gut an.
Hier hat man nämlich nicht nur die übliche
Schnellbedienung, sondern kann — z. B. für
den Geräteanbau — sehr schnell und sicher
das Hubwerk bedienen.
Dass die Einstellung von Senkdrossel, Aushubhöhe usw. per Drehreglern im B-Holm
(statt im Terminal) erfolgt, versteht jeder. Es
schließt aber aus, diese Funktionen bei den
Geräte-Einstellungen zu speichern und später einfach wieder aufrufen zu können.
knapp. Alternativ gibt es immerhin eine
150-l/min-Pumpe... — aber selbst die ist in
dieser Leistungsklasse nicht mehr zu üppig
dimensioniert.
Das Fronthubwerk ist gut integriert
und hebt mit den großen Zylindern (Auf-
Das gleiche Fahrerhaus haben wir
bereits beim Axion 900 (profi 8/2013)
preis 870 Euro) unten knapp 3,4 t und oben
etwas mehr als 5 t — das sollte reichen.
Außerdem hat Claas auch vorne an alles
gedacht: Neben ISO-Bus- und Elektroanschlüssen sowie der externen Hubwerksbedienung gibt es auch hier Knöpfe für die
externe Ventilbedienung — super!
Mit der Axialkolbenpumpe hat die DLG eine
maximale Förderleistung an den Anschlüssen von nur 108,5 l/min (oder 31,1 kW)
gemessen. Das ist in dieser Klasse (zu)
in Sachen Platz und Rundumsicht gelobt. Und
die Lautstärke konnte Claas sogar noch senken: 73 dB(A) unter Last sind in Ordnung!
Die Vierpunkt-Kabinenfederung ist uns
dagegen in der mittleren Stellung zu
schaukelig. Hier wäre es am besten, wenn
die einstellbare „Z-activ“ (profi 7/2011 und
11/2012) verfügbar wäre, da der Wechsel
zwischen den drei Positionen der mechanischen Federung eine Rad-Demontage nötig
macht.
Ganggeschwindigkeiten
4 Gruppen, 6 Lastschaltstufen und
lastschaltbare Wendeschaltung sorgen
für 24/24 Übersetzungen — und
50 km/h bei nur 1 980 min-1.
F7
1
F8
2
A
N
9 Gänge von 4 bis 12 km/h
A6
4,0
B1
4,5
B2
5,4
B3
6,4
B4
7,7
B5
9,6
B6
10,96
C1
8,7
C2
10,5
C3
12,2
C4
C5
Die Kabine ist groß und bietet nur nach hinten unten keine optimale Sicht.
73 dB(A) unter Last sind auch in Ordnung.
0
2
4
6
8
10 12 14
Geschwindigkeit (km/h)
16
18
40
50
24/24 Übersetzungen
Die Ergonomie hat uns gefallen. Es fehlt nur noch ein Touchscreen am Cebis und eine bessere
Integration des zweiten Terminals.
profi 1/2015
-50 -40 -30 -20 -10 0 10 20 30
Geschwindigkeit (km/h)
www.profi.de
Hubkraft und Hubkraftbedarf
Claas Axion 850: Die rote Kurve zeigt die Hubkraft (90 % des Maximalwertes) als durchgehende Hubkraft an den Koppelpunkten der
Unterlenker. Die gelbe Kurve zeigt die Hubkraft bei verkürzten
Hubstreben ­— fast 1 000 daN mehr bei gut 10 cm weniger Hubweg.
Aufgrund der nach oben steigenden Hubkraft hebt der Axion auch
eine 5 t schwere Bestellkombination problemlos aus.
Hubkraft (daN)
11000
10000
9000
8000
7000
6000
5000
4000
3000
2000
1000
0
10
Bestellkombination 5 000 kg
Pflug 2 000 kg
20
30
40
50
60
70
80
90
100 110 120
Hubweg (cm)
Fronthubwerk: durchgehend 3 366 daN, Hubweg 84,5 cm
Hubstreben lang: durchgehend 6 435 daN, Hubweg 81,0 cm
Hubstreben kurz: durchgehend 7 470 daN, Hubweg 70,6 cm
Das Heck ist schön aufgeräumt und die Hubkraft geht in Ordnung. Die Ölpumpe
sollte aber zumindest wahlweise größer zu haben sein.
Weitere Details aus unserem Praxiseinsatz
Nicht eine Zusammenfassung
der Gesamtbewertung,
sondern eine Aufzählung
positiver und negativer
Praxisdetails.
Türgriff gut erreichbar
BB
Heckscheibe weit zu öffnen
BB
Beifahrersitz mit Kühlfach
BB
E Negativ
Keine Fernbedienung für
EE
das Zugmaul
Kein Hinweiston für Blinker
EE
Scheibenwischer an rechter
EE
B Positiv
Tür zu kurz
Zwölf Lampen im Dach,
BB
aber leider kein LED
lieferbar
Gute Parkposition für
BB
Anbaukugeln
Schutzblech über Zapfwelle
EE
störend
Alles da: Radio, Klima und Licht
auf einen Blick.
Halb: Die Park-Sperre aktiviert
leider nicht die Anhängerbremse.
Super: Einfach erreichbar und
Platz für eine „echte“ Werkzeugkiste!
profi 1/2015
Durchblick: Leiter, Scheibenwischer — und jetzt sogar
integrierte Weitwinkelspiegel.
Aufwändig: die Verstellung der
Härte der Kabinenfederung.
Verdeckt: Fürs Lenksystem gibt´s
einen zusätzlichen Monitor.
www.profi.de
13 m Wendekreis (Bereifung 540/65
R 34, Spur 1,99 m) sind 1 m mehr als bei
den Wettbewerbern. Allerdings plant Claas
gerade, die Spurweite auf 2,10 m zu vergrößern. Das würde in Sachen Wendigkeit schon
ordentlich etwas bringen. Die Vorderachsfederung war erst nach einem „Boxenstopp“
voll einsatzfähig.
Gewundert haben wir uns aber über die fast
10,4 t Leergewicht des Axion 850. Zumal die
maximal zulässigen 14 t Gesamtgewicht die
Nutzlast damit auf (zu) schmale 3,6 t zusammenschmelzen lassen.
Auch Claas verzichtet mittlerweile auf eine
Einzelradbremse. Die von der DLG gemessene Verzögerung von 4,64 m/s2 ist gut. Dieses Prädikat vergeben wir auch bei der Wartung: 455 l Diesel- und 42 l AdBlue-Vorrat
reichen auch für lange Tage. Und Ölwechsel­
intervalle von 600 h für den Motor sowie
1 200 h für Getriebe/Hydraulik sind Standard.
Ganz anders ist das aber, wenn Sie eine
Sicherung tief unten hinter dem Sitz wechseln müssen. Die fehlende Beschriftung im
Deckel gibt es laut Claas aber mittlerweile.
Außerdem bekommt die Schublade im Aufstieg mit Platz für eine echte Werkzeugkiste
ein Doppel-Plus! Wir hoffen nur, dass die
Laufschienen aus dem Möbelbau den Anforderungen über tausende Stunden standhalten...
Fazit: Mit dem neuen Axion 800 hat Claas
den Aufstieg in die nächste Klasse locker
geschafft. Der Wechsel des Motor-Lieferanten beschert dem Schlepper hervorragende
Leistungs- und Verbrauchswerte, während
die neue Kabine (fast) alle Anforderungen in
Sachen Komfort erfüllt, um in der „Oberklasse“ mitzuspielen.
profi 1/2015
PraktikerClaas Axion 850
Urteile
Auch der Service
überzeugt
Sehr gutes PreisLeistungs-Verhältnis
Alfons Wagner aus 04618 Langenleuba-Niederhain hat einen 400-ha-Ackerbaubetrieb. Im August hat er einen
neuen Axion 850 als Nachfolger für den
alten Axion 850 bekommen und bereits
600 Stunden damit gearbeitet: in der
Bodenbearbeitung mit einen 5-furchigen Europal-Pflug sowie einer 5 m breiten Rubin-Kurzscheibenegge von Lemken. Und bei der Bestellung mit einer
4,5-m-Kombination aus Kerner Frontpacker und Eck-Sicma-Kreiseleggen
samt Drillmaschine. „Auch wenn wir das
Vorgewende-Management noch nicht
genutzt haben, die 1 700 Euro für das
Cebis sind gut angelegt“, lobt der Landwirt die Möglichkeiten des Terminals.
Zum Transport wird der Axion eingesetzt mit einem 20-m3-Fass von Annaburger sowie einer 20-t-Mulde von
Brantner. Sehr gut zufrieden ist Wagner
mit dem Fahrkomfort und dem niedrigen Verbrauch. „Die Tankuhr spinnt
allerdings manchmal und zeigt schon
Karsten Föge bewirtschaftet einen
Betrieb mit 270 ha, 120 Milchkühen und
636 kW Biogasanlage in 21789 Wingst.
Auf den schweren Marschböden im
Kreis Cuxhaven setzt er seit Juni einen
neuen Axion 850 Hexashift zur Bodenbearbeitung (Fünfschar Pöttinger Servo
45S, 3 m Gregoire-Besson Kombimix
und 4 m Kuhn Kreiselegge) sowie zum
Pflanzenschutz (4 200-l-Anhängespritze
John Deere 740i) ein.
Alfons Wagner: „Mit dem
Hexashift-Getriebe kommen
auch unsere Aushilfen sofort
klar!“
nach 2 Stunden nur noch einen Füllstand von 1/3 an“, nennt der Praktiker
einen der ganz wenigen Kritikpunkte,
die ihm bisher einfallen. Und auch das
soll laut Claas schon bald behoben sein.
Fehlt nur noch ein wenig „Nachhilfe“ in
Sachen Kabinenfederung sowie bei den
Bedienterminals. Und eine noch größere
Ölpumpe — zumindest wahlweise — wäre
sicherlich für die ein oder andere Anwendung wünschenswert.
Und der Preis? In Grundausstattung samt
Fronthubwerk sowie Achs- und Kabinenfe-
Karsten Föge: „Die Reifendruckregelanlage von PTG
für 7 000 Euro bringt mehr
als ein stufenloses Getriebe!“
In den bislang rund 400 Stunden hat der
Praktiker im Vergleich zum Vorgänger-Modell viele positive Erfahrungen
gesammelt: „Mit dem FPT-Motor ist der
Schlepper im Schnitt rund 3 l/h sparsamer! Außerdem schaltet das Getriebe
heute noch viel, viel besser als früher.“
Lediglich das Öffnen und Schließen der
großen Tür (zum Beispiel beim Güllefahren) und die (zu) kleinen Spiegel stören
den Landwirt.
„Außerdem reagiert der Sensor der Klimaautomatik zu empfindlich. In der
Sonne läuft das Gebläse auf voller Drehzahl, dreht man in den Schatten, steht
es fast“, bemängelt Föge ein Detail, das
Claas ebenfalls bereits bekannt ist.
derung steht der 850 „Hexashift“ mit genau
212 990 Euro (alle Preise plus MwSt.) in der
Liste. Hinzu kommt die Testausstattung mit
fünf Steuerventilen (4 712 Euro) sowie
GPS-Lenkung samt S10-Terminal und RTK net
(15 798 Euro). So sind es für den komplett
ausgestatteten Testschlepper doch immerhin 250 259 Euro.
www.profi.de
profi • 48084 Münster • Internet: www.profi.de • E-Mail: [email protected] • Telefon 49 (0)2501/801-69 61 • Telefax +49 (0)2501/801-35 90
Beim Thema „Terminal“ gibt es Lob für den
sehr informativen Grundbildschirm und die
sehr gute Menüstruktur. Trotzdem bleiben
wir bei der Forderung nach einem intuitiver
zu bedienenden „Touchscreen“. Und wenn
man dann auf den breiten Rand verzichtet,
kann die Anzeige auch noch deutlich größer
werden, ohne die Sicht zu stören. Denn das
übernimmt schon das „S10“-Terminal am
rechten Seitenfenster, das ja bereits zur Nutzung des Lenksystems notwendig ist.
Stichwort Lenksystem: Bei diesem Testkandidaten war es erstmals möglich, die Spurführung über den dafür vorgesehenen Knopf
im „Cmotion“-­Hebel zu aktivieren. Außerdem
kann man über die (einzigartigen!) frei
belegbaren F-Tasten jetzt auch die
Schwimmstellung für die Ventile bedienen!
Breite: 270 cm; Länge: 600 cm
(mit Frontkraftheber); Höhe: 329 cm
Technische Daten, Messwerte, Testurteile
Claas Axion 850
Technische Daten
Messwerte
Motor: 184 kW/250 PS (nach ECE-R 120) bei
2 150 min-1; was­sergekühlter Sechszylinder
Fiat Powertrain Technologies (FPT) NEF6,
Abgasstufe IV (Tier 4 f) mit SCR-Kat und
AdBlue, 6,7 l Hubraum; 455 l Kraftstoffund 42 l AdBlue-Tank
Zapfwellenleistung
Maximal (1 800 min-1)180,8 kW
Bei Nenndrehzahl
167,5 kW
Getriebe: 24/24 Stufen, 4 Gänge, 6 Lastschaltstufen, lastschaltbare Wendeschaltung, Automatikfunktionen, Kriechgang a.W. 0,46 bis
52 km/h (bei 1 780 min-1)
Bremsen: Nasse Scheibenbremsen hinten
mit Allradzuschaltung; Parkbremse im Wendeschalthebel; Druckluftanlage serienmäßig
Testzentrum
Diesel-/AdBlue-Verbrauch Bei maximaler Leistung 216 + 19,3 g/kWh
Bei Nenndrehzahl
226 + 20,6 g/kWh
Absolut Max./Nenn
46,4/45,1 l/h
Drehmoment
Maximal 1 070 Nm (1 400 min-1)
Drehmomentanstieg44 %
Drehzahlabfall35 %
Anfahrmoment120 %
Elektronik: 12 V, Batterie 235 Ah, Lichtmaschine 250 A; Anlasser 4,2 kW/5,7 PS
Getriebe
Gangzahl von 4 bis 12 km/h
Hubwerk: Kat. III; EHR mit UnterlenkerRegelung und Schwingungstilgung, Frontkraftheber Serie, Frontzapfwelle Option
Hubkraft Heck (90 % max. Öldruck, korr.)
Unten/Mitte/Oben
6 435/7 679/8 316 daN
Hubweg unter Last 81,0 cm (23 bis 104 cm)
Hydraulik: Axialkolbenpumpe mit 110 l/min
(Serie 150 l/min), 200 bar, bis zu 7 Steuergeräte (5 hinten/2 vorne) mit Zeit- und Mengensteuerung; 50 l Öl entnehmbar
Hubkraft Front (90 % max. Öldruck)
Unten/Mitte/Oben
3 366/4 010/5 094 daN
Hubweg unter Last84,5 cm (14,6 bis 99,1 cm)
Zapfwelle: 540/540E/1 000 oder 540E/1 000/
1 000E, verschiedene Stummel, trocken wechselbar, elektrohydraulisch geschaltet
Achsen und Fahrwerk: Flansch- oder
Steckachse mit Lamellen-Differenzialsperre,
wie Front­antrieb elektrohydraulisch geschaltet; Testbereifung Continental 540/65 R 34
vorne, 650/85 R 38 hinten
Pflege und Wartung: Motoröl 16,5 l (Wechsel
alle 600 h); Getriebe-/Hydrauliköl 92 l (alle
1 200 h); Kühlsystem 25 l
Preis: Basispreis als Hexashift 212 990 €
(Preise ohne MwSt.); Fronthubwerk Serie;
Frontzapfwelle 4 765 €; GPS-Lenkung mit
RTK net 15 798 €
Leistung und Drehmoment
Leistung (kW)
Drehmoment (Nm)
180
kW
150
120
1000
90
900
60
600
30
Nm
700
0
1000
1500
2000
2500
Motordrehzahl (min-¹)
Kraftstoffverbrauch
Absolut (l/h)
60
50
40
30
20
10
0
1000
profi 1/2015
Relativ (g/kWh)
l/h
300
250
g/kWh 200
1500
2000
2500
Motordrehzahl (min-¹)
9
Hydraulikleistung
Betriebsdruck
200 bar
Max. Menge
108,5 l/min
Max. Leistung31,1 kW (100,9 l/min, 185 bar)
Zugleistung
Maximal 162 kW bei 1 800 min-1 239 g/kWh
Bei Nenndrehzahl 147,3 kW 253 g/kWh
Lautstärke (unter Last am Fahrer-Ohr)
Kabine geschlossen/offen
73,0/80,8 dB(A)
Abbremsung
Maximale mittlere Verzögerung
Pedalkraft
Wendekreis
Ohne Frontantrieb
4,6 m/s2
49,6 daN
12,90 m
Testgewicht
Vorderachse
Hinterachse
Leergewicht
Zulässiges Gesamtgewicht
Nutzlast
Leistungsgewicht Radstand
Spurweite vorne/hinten
Bodenfreiheit
4 510 kg
5 865 kg
10 375 kg
14 000 kg
3 625 kg
56 kg/kW
299 cm
199/212 cm
46,0 cm
Kraftstoffverbrauch
im Kennfeld
Arbeitsbereiche
Leis- Dreh- g/
tung zahl kWh l/h
Normzapfwelle 540
100 % 1 890 218 46,7
Sparzapfwelle 540E
100 % 1 524 214 42,5
Normzapfwelle 1000
100 % 1 930 219 46,8
Sparzapfwelle 1000E
100 % 1 595 215 43,9
Testurteile
Motor BB
Leistungscharakteristik1,5
Kraftstoffverbrauch1,1
Zugleistung/Zapfwellenleistung1,2
Sehr gute Leistungswerte und Charakteristik,
Kraftstoffverbrauch sehr gering (zusätzlich
AdBlue nötig); Zug- und Zapfwellenleistung
sehr gut
Getriebe B
Gangabstufung/Funktionen1,7
Schaltbarkeit1,4
Kupplung, Gas
1,4
Zapfwelle1,5
Sehr gutes Lastschaltgetriebe mit praxisgerechten Automatik-Funktionen, Wendeschaltung nur links, drei Zapfwellendrehzahlen
Fahrwerk B
Lenkung2,5
Allrad- und Differenzialsperre
1,6
Hand- und Fußbremse
2,0
Federung Vorderachse/Kabine
2,5
Gewicht und Nutzlast
3,3
Durchschnittlicher Wendekreis, hohes Leergewicht und geringe Nutzlast, Parksperre und
Bremsen gut, Federung geht noch besser
Hubwerk/Hydraulik B
Hubkraft und Hubweg
1,8
Bedienung1,5
Leistung Hydraulik
4,0
Steuergeräte1,5
Anschlüsse1,0
Hubkraft gut, Hydraulikleistung mit 100-l/
min-Pumpe unterdurchschnittlich, sehr gute
Steuergeräte und Anschlüsse
Kabine BB
Platzangebot und Komfort
1,5
Sicht1,7
Heizung und Lüftung
1,5
Lautstärke1,4
Elektrik1,5
Verarbeitung1,5
Wartung1,5
Platz, Verarbeitung und Komfort sehr gut,
Lautstärke unter Last okay
Eignungsprofil Basisansprüche
Mittlere Ansprüche
Hohe Ansprüche
Ackerarbeiten
Grünlandarbeiten
Transportarbeiten
Frontladerarbeiten
EE
E
Preis
Niedrig
202 000 bis 208 000 €
Z
B
BB
A
A
A
A
A
A
A
Hoch
A
ohne Mehrwertsteuer in Grundausstattung;
Angaben aus profi-Schlepperkatalog 2014
Motor im Abregelbereich 80 % max. 232 36,9
Hohe Leistung
80 % 90 % 222 35,4
Transportarbeiten
40 % 90 % 251 20,0
Wenig Leistung, ½ Drehz. 40 % 60 % 223 17,8
Bewertung:
BB sehr gut, B gut, Z durchschnittlich,
E unterdurchschnittlich, EE mangelhaft
Die Einzelnoten als Auszüge ergeben nicht
zwangsläufig mathematisch eine Gesamtnote.
Hohe Leistung, ½ Drehz. 60 % 60 % 214 25,7
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