Große Europa

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Große Europa
Große
Europa-Evaluation
der Georg-Kerschensteiner-Schule
2007/2008
Projekt:
Die Rechtschreibwerkstatt von
Norbert Sommer-Stumpenhorst als
Rechtschreibprogramm zur Verhinderung von
Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten sowie als
spezielles Förderprogramm für Schülerinnen
und Schüler mit Migrationshintergrund
1
Georg-Kerschensteiner-Schule
Grundschule des Main-Taunus-Kreises
Ostring
65824 Schwalbach
Verantwortliche Lehrkräfte:
Petra Teubner
Christina Adrian
Alexander Scherer
Evaluiertes Programm:
Rechtschreibwerkstatt von Norbert Sommer-Stumpenhorst
Zeitraum:
19.09.2007- 01.02.2008
Teilnehmerkreis:
Das Kollegium der Georg-Kerschensteiner-Schule
Unterschrift
Unterschrift
________________
_________________
Lehrkraft
Schulleitung
2
Kurzfassung zur Evaluation
Georg-Kerschensteiner-Schule
Grundschule des Main-Taunus-Kreises
Ostring
65824 Schwalbach
Titel:
Die
Rechtschreibwerkstatt
von
Norbert
Sommer-Stumpenhorst
als
Rechtschreibprogramm zur Verhinderung von Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten
sowie als spezielles Förderprogramm für Schülerinnen und Schüler mit
Migrationshintergrund
Bezug zum europäischen Curriculum:
Die Georg-Kerschensteiner-Schule besuchen Kinder aus 32 Nationen bzw. viele Kinder
mit Migrationshintergrund. Um dieser multikulturellen Vielfalt im Rechtschreibunterricht
Rechnung zu tragen und um eine Benachteiligung dieser Schülergruppe zu vermeiden,
wurde das Rechtschreibprogramm von Norbert Sommer-Stumpenhorst im Jahr 2004 an
der Schule etabliert. Ziel ist es, mit diesem Programm jede Schülerin und jeden Schüler
auf dem jeweiligen Leistungsniveau zu fördern.
Evaluationsthema:
Es soll überprüft werden, ob das Kollegium das Rechtschreibprogramm als
Unterrichtskonzept angenommen hat. Weiterhin soll evaluiert werden, ob die
Materialien flächendeckend eingesetzt werden und ob im Rechtschreib- und
Förderunterricht systematisch und differenziert nach diesem Programm gearbeitet wird.
Zeitraum:
19.09.2007- 01.02.2008
Ziele:
-
Ein flächendeckender Einsatz der Rechtschreibwerkstatt
Eine regelmäßig stattfindende Förderdiagnostik
Individuelle Förderung in einem binnendifferenzierten Unterricht
Eine
systematische
Weiterführung
des
Rechtschreibunterrichts
im
Förderunterricht für Schülerinnen und Schülern mit Schwierigkeiten im Lesen
und Rechtschreiben
Rechtfertigung der Ziele:
Erfüllung der Verordnung über die Förderung von Schülerinnen und Schülern mit
besonderen Schwierigkeiten beim […] Rechtschreiben […] (VOLRR, vom 18. Mai 2006)
und des Integrationsgedankens im europäischen Curriculum
Lehreraktivitäten:
Die Lehrkräfte müssen über den Erhebungszeitraum Protokolle und einen Fragebogen
ausfüllen.
Evaluationsfrage:
Werden die Kolleginnen und Kollegen der Georg-Kerschensteiner-Schule durch die
Rechtschreibwerkstatt von Norbert Sommer-Stumpenhorst in die Lage versetzt, so
3
differenziert mit dem Programm zu arbeiten, dass Schwierigkeiten im Lesen und
Schreiben vorgebeugt werden und Kinder mit Migrationshintergrund individuell gefördert
werden?
Erfolgskriterien:
1)
Alle Kolleginnen und Kollegen arbeiten mit der Rechtschreibwerkstatt (besonders
im Hinblick auf Rückstufung oder Überspringen einer Klasse von Schülerinnen
und Schülern).
2)
Es finden regelmäßige schulinterne Fortbildungen statt. Die Multiplikatorin setzt
für unerfahrene Kolleginnen und Kollegen die Termine fest, da sie aus Erfahrung
weiß, wann neue Rechtschreibphänomene eingeführt werden müssen.
3)
Der Bild-Wort-Test bzw. die Diagnosediktate werden alle drei Monate mit der
gesamten Lerngruppe durchgeführt.
4)
Ausgehend von den in der Förderdiagnostik festgestellten Fehlerquellen der
Schülerinnen und Schüler werden gezielt Fördermaterialien zur Verfügung
gestellt.
5)
Der Förderunterricht beinhaltet die systematische Weiterarbeit mit der
Rechtschreibwerkstatt.
Indikatoren:
zu 1) Alle Kolleginnen und Kollegen arbeiten im Unterricht mit der
Rechtschreibwerkstatt.
zu 2) Die Multiplikatorin steht für interne Fortbildungen unerfahrener Kolleginnen und
Kollegen auf Abruf zur Verfügung.
zu 3) Die Diagnostik wird vierteljährlich durchgeführt und dokumentiert.
zu 4) Die Schülerinnen und Schüler arbeiten mit spezifischem Material.
zu 5) Die Schülerinnen und Schüler arbeiten im Förderunterricht mit den gleichen
Methoden und Materialien wie im Regelunterricht.
Datenerhebung/ Instrumente:
zu 1)
zu 2)
zu 3)
zu 4)
zu 6)
Bestandteil des Fragebogens
Protokoll über Fortbildungsveranstaltungen und anwesende Lehrkräfte
Protokoll jeder Klassenlehrerin über regelmäßige Diagnostik
Protokoll über den individuellen Übungsstand
Bestandteil des Fragebogen
Ergebnisse:
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Kollegium der Georg-KerschensteinerSchule das Material der Rechtschreibwerkstatt angenommen hat und sowohl im
Diagnose- als auch im Übungsbereich erfolgreich damit arbeitet
Probleme sehen wir noch in der Gestaltung des Förderunterrichts. Hier besteht
weiterhin Handlungsbedarf.
4
EVALUATIONSBERICHT
1. Beschreibung
1.1 Rahmenbedingungen
Im Rahmen der Europaschule ist es notwendig, regelmäßig Projekte zu evaluieren,
welche die Inhalte des europäischen Curriculums betreffen.
Im Schuljahr 2007/2008 haben wir uns für die Evaluation des Rechtschreibprogramms
von Norbert Sommer-Stumpenhorst entschieden, das durch seinen Aufbau und seine
Struktur die Kolleginnen und Kollegen in die Lage versetzen soll, alle Kinder ihrem
jeweiligen Leistungsstand entsprechend zu fördern.
Mit Hilfe der Rechtschreibwerkstatt wollen wir erreichen, dass alle Kinder, insbesondere
auch die mit Migrationshintergrund, vor einer drohenden Lese-Rechtschreibschwäche
bewahrt werden.
Von der Arbeit mit der Rechtschreibwerkstatt erhoffen wir uns, dass diese Kinder
aufgrund ihres Migrationshintergrundes keine Nachteile im Erlernen von Lesen und
Rechtschreiben erfahren.
1.2 Das Projekt der Rechtschreibwerkstatt
Das
Konzept
der
Rechtschreibwerkstatt
geht
davon
aus,
dass
der
Rechtschreiblernprozess als qualitativer Entwicklungsprozess zu verstehen ist, der sich
auf drei Ebenen (der Laut-, der Wort- und der Kontext-Ebene) parallel vollzieht.
Der Aufbau der Rechtschreibübungen muss für die Kinder einer nachvollziehbaren
Ordnung der Rechtschreibung folgen. Da nicht jedes Kind zur gleichen Zeit auf einer
bestimmten Entwicklungsstufe steht, gelingt das Rechtschreiblernen leichter in einem
differenzierten, individualisierten Training.
Den Kindern werden effiziente Methoden vermittelt und mit ihnen eingeübt. Diese
beziehen sich auf die folgenden Grundkompetenzen:
-
Rechtschreibgespür entwickeln,
-
Rechtschreibwissen aufbauen,
-
und Texte korrigieren.
5
Die
Wirksamkeit
der
eingesetzten
Methoden
wird
fortlaufend
durch
Diagnoseinstrumente überprüft. Darauf aufbauend werden die Rechtschreibübungen
dem diagnostizierten Lernstand der einzelnen Schülerin und des einzelnen Schülers
individuell angepasst.
Durch die Rechtschreibwerkstatt werden die Kinder zu selbstständigen und effizienten
Arbeiten angeleitet. Sie lernen die grundlegenden Kompetenzen kennen, die benötigt
werden, um alles richtig zu schreiben, und verinnerlichen die Rechtschreibprinzipien
durch
drei
Methoden
(Abschreibübungen,
Partnerdiktate
sowie
Such-
und
Sortieraufgaben). Alle Schülerinnen und Schüler einer Klasse arbeiten mit diesen drei
Methoden auf ganz unterschiedlichen Leistungsniveaus. Somit wird ein differenziertes
und individuelles Lernen ermöglicht.
1.3 Der aktuelle Einsatz der Rechtschreibwerkstatt an unserer Schule
Alle Klassen unserer Schule sind mit den Materialien der Rechtschreibwerkstatt
ausgestattet. Von zwölf Deutschlehrkräften des Kollegiums der Georg-KerschensteinerSchule
geben
elf
an,
im
Rahmen
des
Rechtschreibunterrichts
mit
der
Rechtschreibwerkstatt zu arbeiten. Eine Kollegin der Stufe 4 hat nach der Elternzeit
eine vierte Klasse übernommen und konnte sich in der kurzen Zeit, nicht in das sehr
umfangreiche Material einarbeiten.
Da wir eine Integrative Grundschule sind, arbeiten sieben Förderschullehrer mit im
Unterricht. Fünf von den sieben Förderschullehrkräften sind ebenfalls mit den
Materialien der Rechtschreibwerkstatt vertraut.
Prinzipiell werden für neue und unerfahrene Kolleginnen und Kollegen schulinterne
Fortbildungen durch eine Multiplikatorin angeboten, die auch von den einzelnen
Klassenstufen jederzeit individuell eingefordert werden können. Die Multiplikatorin hat
an mehreren außerschulischen Fortbildungen teilgenommen und arbeitet seit 2004 mit
der Rechtschreibwerkstatt in ihrer Klasse.
Die Kolleginnen und Kollegen führen zur Feststellung des Lernstandes ihrer
Schülerinnen und Schüler nach eigenem Ermessen den Bild-Wort-Test sowie
Diagnose-Diktate durch. Auf Basis dieser Diagnostik sollte eine Einstufung des Kindes
auf seinem jeweiligen Leistungsniveau erfolgen.
Für Schülerinnen und Schüler mit Schwierigkeiten im Lesen und Rechtschreiben
werden individuelle Förderpläne erstellt, die fortlaufend modifiziert werden.
6
Den Schülerinnen und Schülern werden aufgrund der Leistungsstandserhebung
differenzierte Materialien angeboten.
Schülerinnen
und
Schüler
mit
Schwierigkeiten
im
Rechtschreiben
erhalten
Förderunterricht. In diesem sollte mit dem gleichen Material auf die spezifischen
Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler eingegangen werden. Mit Hilfe der
Materialen ist es der jeweiligen Förderlehrkraft möglich, die Schülerin oder den Schüler
auf dem gleichen Lernniveau wie die Deutschlehrerin oder der Deutschlehrer zu
fördern. Dies setzt einen ständigen Austausch aller am Rechtschreibunterricht
beteiligten Lehrkräfte voraus.
1.4 Ziele
Konkrete Ziele dieser Evaluation sind:
1. ein flächendeckender Einsatz der Rechtschreibwerkstatt,
2. regelmäßig stattfindende schulinterne Fortbildungen,
3. eine regelmäßig stattfindende Förderdiagnostik,
4. ausgehend von den in der Förderdiagnostik festgestellten Fehlerquellen der
Schülerinnen und Schüler werden gezielt Fördermaterialien zur Verfügung
gestellt,
5. der
Förderunterricht
beinhaltet
die
systematische
Weiterarbeit
mit
der
Rechtschreibwerkstatt.
1.5 Rechtfertigung der Ziele
Seit 2006 gibt es eine neue Verordnung über die Förderungen von Schülerinnen und
Schülern bei Lesen, Rechtschreiben und Rechnen (vgl. VOLRR vom 18. Mai 2006).
Darin
wird
dem
präventiven
Gedanken
zur
Verhinderung
von
Lese-
Rechtschreibschwierigkeiten eine große Bedeutung zugeschrieben. Da wir an unserer
Schule einen hohen Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund haben, sehen wir es
als unserer Aufgabe, im Speziellen diesen Kindern aber auch alle anderen Kindern
durch
eine
gezielte
Rechtschreibförderung
gerecht
zu
werden.
Das
Rechtschreibprogramm von Norbert Sommer-Stumpenhorst wurde an unserer Schule
angeschafft, um die Kollegen darin zu unterstützen, die oben angeführten Ziele zu
erreichen. Im Rahmen der Evaluation soll nun überprüft werden, ob tatsächlich in allen
7
Klassen mit den Materialien im Sinne des Aufbaus der Rechtschreibwerkstatt gearbeitet
und wie es in Punkt 1.3. beschrieben wird.
Rechtfertigung der einzelnen Ziele:
Zu 1.) Um eine Durchlässigkeit durch alle Schulstufen zu gewährleisten, ist es wichtig,
dass alle Kolleginnen und Kollegen mit der Rechtschreibwerkstatt arbeiten.
Zu 2.) Das Programm von Norbert Sommer-Stumpenhorst ist sehr materialintensiv. Von
daher brauchen die Kolleginnen und Kollegen Unterstützung in der didaktischmethodischen Umsetzung des Programms in ihrem Unterricht. Gerade für neue
Lehrkräfte im Kollegium sind Fortbildungsveranstaltungen unumgänglich, um die
Kontinuität der Rechtschreibvermittlung an unserer Schule zu gewährleisten.
Zu 3.) Erst eine regelmäßig stattfindende Förderdiagnostik gewährleistet eine genaue
Beobachtung der Schülerinnen und Schüler und die Feststellung des individuellen
Rechtschreibentwicklungsstandes.
Zu 4.) Diese Form der Diagnostik macht es möglich, die Kinder in einem
binnendifferenzierten Unterricht individuell zu fördern, da sich, wie unter Punkt 1.2
beschrieben, nicht alle Schülerinnen und Schüler einer Klassenstufe auf dem gleichen
Entwicklungsstand im Rechtschreiblernprozess befinden.
Zu 5.) Es ist uns ein Anliegen, eine sinnvolle Förderung für Schülerinnen und Schüler
mit drohenden Schwierigkeiten im Lesen und Rechtschreiben anzubieten. Aus diesem
Grund ist eine Vernetzung des Deutschunterrichts mit den Deutschförderkursen
unabdingbar. In den Förderkursen soll eine systematische Weiterführung des
Rechtschreiblernunterrichts gewährleistet werden. Es ist zum Beispiel wenig sinnvoll,
einem Kind, das sich auf der Ebene der lautgetreuen Schreibung befindet,
Rechtschreibphänomene wie beispielsweise Dehnungen und Verdoppelungen zu
erklären.
8
1.6 Evaluationskriterien
Zu jedem unserer formulierten Ziele streben wir folgenden Soll-Zustand zum
Entwicklungsthema an:
zu 1.) Alle Kolleginnen und Kollegen arbeiten mit der Rechtschreibwerkstatt, besonders
im Hinblick auf Rückstufungen oder Überspringen einer Klasse von Schülerinnen und
Schülern.
zu 2.) Es finden regelmäßige schulinterne Fortbildungen statt. Die Multiplikatorin setzt
für neue und unerfahrene Kolleginnen und Kollegen die Termine fest, da sie aus
Erfahrung weiß, wann neue Rechtschreibphänomene eingeführt werden müssen.
zu 3.) Der Bild-Wort-Test bzw. die Diagnosediktate sind alle drei Monate mit der
gesamten Lerngruppe durchzuführen.
zu 4.) Ausgehend von den in der Förderdiagnostik festgestellten Fehlerquellen der
Schülerinnen und Schüler werden gezielte Fördermaßnahmen zur Verfügung gestellt.
zu 5.) Der Förderunterricht beinhaltet die systematische Weiterarbeit mit der
Rechtschreibwerkstatt.
1.7 Qualitätsindikatoren
zu 1.) Alle
Kolleginnen
und
Kollegen
arbeiten
im
Unterricht
mit
der
Rechtschreibwerkstatt.
zu 2.) Die Multiplikatorin steht für schulinterne Fortbildungen neuer und unerfahrener
Kolleginnen und Kollegen auf Wunsch zu Verfügung.
zu 3.) Die Diagnostik wird vierteljährlich durchgeführt und dokumentiert.
zu 4.) Die Schülerinnen und Schüler einer Klasse arbeiten differenziert mit dem
Material, welches ihrem Rechtschreibentwicklungsstandes entspricht (Einstufung in den
ermittelten und momentanen Übungsbereich). In Stufe 2 bedeutet dies, dass die
9
Schülerinnen und Schüler in mindestens drei Übungsbereichen, in Stufe 3 in fünf und in
Stufe 4 in mindestens sieben Übungsbereichen arbeiten.
zu 5.) Die Schülerinnen und Schüler arbeiten mit den gleichen Methoden und
Materialien wie im Regelunterricht. Die Auswertungsdiagramme der Diagnostik werden
von den Deutschlehrkräften an die Förderkurslehrkräfte weitergegeben.
1.8 Instrumente zur Qualitätssicherung
zu 1.) Bestandteil eines anonymen Lehrerinnen- und Lehrer-Fragebogens
zu 2.) Protokoll über Fortbildungsveranstaltungen und anwesende Lehrkräfte
zu 3.) Protokoll jeder Klassenlehrerin und jedes Klassenlehrers über die regelmäßig
erfolgte Diagnostik
zu 4.) Protokoll über den individuellen Übungsstand
zu 5.) ebenfalls Bestandteil des anonymen Lehrerinnen- und Lehrer-Fragebogens
Die oben angeführten Protokolle und Fragebögen befinden sich im Anhang.
10
2. Auswertung
2.1 Darstellungen der Daten (Schuljahr 2007/2008, 1. Halbjahr)
Schulinterne Fortbildung der GKS zur Rechtschreibwerkstatt von Norbert
Sommer-Stumpenhorst
-Auswertung-
Stufe
1
2
3
4
Fortbildung
3 mal
3 mal
-
1 mal
Protokoll der Klassen über die Diagnostik des Lernstandes der
Rechtschreibkompetenzen der Schülerinnen und Schüler
- Auswertung-
Bildworttest
Diagnosediktat
Klasse 1a
1
-
Klasse 1b
1
-
Klasse 1c
1
-
Klasse 2a
1
1
Klasse 2b
1
-
Klasse 2c
2
-
Klasse 3a
-
1
Klasse 3b
-
2
Klasse 3c
-
2
Klasse 4a
-
2
Klasse 4b
-
3
Klasse 4c
-
-
11
Protokoll über individuellen Übungsstand
-Auswertung-
Ausgabedatum: 01.10.2007
Abgabedatum:
05.10.2007
Anzahl der Schülerinnen und Schüler
Zimmer
Klasse 1
Klasse 2
Klasse 3
Klasse 4
Grundlagen
52
18
3
0
LB
22
20
6
LD
10
13
4
LV
1
6
9
WA
1
12
1
WU
4
WZ
5
SA
2
SZ
1
1
1
SW
3
AF
3
7
Alle Bereiche
abgeschlossen
12
Grundauswertung der Fragebögen für die Lehrkräfte des Regelunterrichts
und der Fördergruppen
1) Seit welchem Schuljahr arbeiten Sie mit dem Sommer-Stumpenhorst-Material?
2004/2005
2005/2006
2006/2007
2007/2008
____________
Nennungen (Mehrfachwahl möglich!)
geantwortet haben
ohne Antwort
7 (50,00%)
3 (21,43%)
1
(7,14%)
3 (21,43%)
______________
14
14
0
2) In wie vielen Wochenstunden arbeiten Sie mit dem Sommer-StumpenhorstMaterial?
1 WS
2 WS
3 WS
unregelmäßig
____________
Nennungen (Mehrfachwahl möglich!)
geantwortet haben
ohne Antwort
1
(7,14%)
7 (50,00%)
6 (42,86%)
0
(0,00%)
______________
14
14
0
3) Das Auswertungsprogramm hilft mir, rechtschreibschwache Schülerinnen und
Schüler zu erkennen.
immer
selten
nie
____________
Nennungen (Mehrfachwahl möglich!)
geantwortet haben
ohne Antwort
10 (100,00%)
0
(0,00%)
0
(0,00%)
______________
10
10
4
4) Das Auswertungsprogramm hilft mir, individuelle Förderpläne für
rechtschreibschwache Schülerinnen und Schüler zu erstellen.
immer
selten
nie
____________
Nennungen (Mehrfachwahl möglich!)
geantwortet haben
ohne Antwort
13
9 (90,00%)
1 (10,00%)
0
(0,00%)
______________
10
10
4
5) Die Arbeit mit dem Sommer-Stumpenhorst-Material wird auch in der
Kleingruppe meiner Stufe systematisch fortgeführt.
immer
selten
nie
____________
Nennungen (Mehrfachwahl möglich!)
geantwortet haben
ohne Antwort
8 (66,67%)
3 (25,00%)
1
(8,33%)
______________
12
12
2
6) Die Lehrerin der Kleingruppe wird nach einem Diagnosediktat über den neuen
Lernstand des einzelnen Kindes informiert.
immer
selten
nie
____________
Nennungen (Mehrfachwahl möglich!)
geantwortet haben
ohne Antwort
4 (40,00%)
5 (50,00%)
1 (10,00%)
______________
10
10
4
7) Trotz der Fülle an Materialien behalte ich den Überblick über den persönlichen
Lernstand jedes Kindes.
immer
selten
nie
____________
Nennungen (Mehrfachwahl möglich!)
geantwortet haben
ohne Antwort
10 (83,33%)
2 (16,67%)
0
(0,00%)
______________
12
12
2
8) In der Klasse existiert eine Liste über die Fehlerquellen und Übungsinhalte der
Schülerinnen und Schüler, die regelmäßig aktualisiert wird.
immer
selten
nie
____________
Nennungen (Mehrfachwahl möglich!)
geantwortet haben
ohne Antwort
6 (66,67%)
3 (33,33%)
0
(0,00%)
______________
9
9
5
9) Die Rechtschreibwerkstatt hilft mir, einen strukturierten und differenzierten
Unterricht zu gestalten.
immer
13 (100,00%)
selten
0
(0,00%)
nie
0
(0,00%)
____________
______________
Nennungen (Mehrfachwahl möglich!)
13
geantwortet haben
13
ohne Antwort
1
14
2.2 Interpretation der erhobenen Daten
Von den siebzehn Lehrkräften, die im Schuljahr 2007/2008 Deutschunterricht sowie
Förderunterricht erteilen, haben vierzehn den Fragebogen abgegeben.
Alle 14 Personen arbeiten mit der Rechtschreibwerkstatt in der Regel zwischen einer
und drei Stunden in der Woche.
Das Fortbildungsangebot ist bis auf Stufe 3 von allen Stufen in Anspruch genommen
worden. In der Stufe 1 und 2 dreimal im Erhebungszeitraum und in der Stufe 4 einmal
(Stufe 4 benötigt weniger interne Fortbildungen, da sie sich auf wöchentlich
stattfindenden Kooperationstreffen austauscht).
In allen Klassen (bis auf eine Klasse 4) wurde ein- bzw. zweimal im Schulhalbjahr
2007/2008 eine Diagnostik im Rahmen der Rechtschreibwerkstatt durchgeführt (vgl.
Protokoll
der
Klassen
über
die
Diagnostik
des
Lernstandes
der
Rechtschreibkompetenzen der Schülerinnen und Schüler unter Punkt 2.1).
Aus der Auswertung der Protokolle über den individuellen Übungsstand ist zu
entnehmen, dass bis auf Stufe 1 alle anderen Stufen in mindestens fünf bis elf
verschiedenen Übungsbereichen differenziert arbeiten. Stufe 1 befand sich zum
Erhebungszeitpunkt mit 52 Schülerinnen und Schülern im Grundlagenbereich
(Erarbeitung der Basiskompetenzen zum Lesen und Schreiben) und hatte die
Erarbeitung der Rechtschreibphänomene noch nicht als Inhalt ihres Unterrichtes. Stufe
2 arbeitet in fünf, Stufe 3 in acht und Stufe 4 in neun Übungsbereichen (vgl. hierzu
Punkt 2.1).
Acht der befragten Kolleginnen und Kollegen arbeiten immer in der Kleingruppe mit den
Materialien von Norbert Sommer-Stumpenhorst, vier selten und eine befragte Person
nie.
Der Austausch zwischen der Deutsch- und Förderkurslehrkraft findet in drei Fällen
immer statt, in fünf Fällen selten und in einem Fall nie statt (vgl. hierzu Grafik 1). Von
zehn Kolleginnen und Kollegen, welche die Frage 6 beantwortet haben, gaben 40% an,
immer über die Diagnosediktate, 50% selten und 10% nie informiert zu werden.
Das bedeutet, dass mehr als die Hälfte der Lehrkräfte der Förderkurse nicht wissen,
welche Ergebnisse die Schülerinnen und Schüler bei den Diagnoseverfahren erzielt
haben und auf welchem Niveau sie weiterhin gefördert werden müssen. Eine bessere
15
kontinuierliche Absprache zwischen den Kolleginnen und Kollegen könnte das
verhindern.
Von vierzehn Kolleginnen und Kollegen haben neun die Frage 8 beantwortet, davon
aktualisieren 66% die Liste der Fehlerquellen und Übungsinhalte regelmäßig und 33%
selten.
Grafik 1
16
In sechs Klassen existiert eine Liste über die Fehlerquellen und Übungsinhalte, die
regelmäßig aktualisiert wird.
Von vierzehn abgegebenen Fragebögen wurde vierzehnmal angekreuzt, dass die
Rechtschreibwerkstatt den Kolleginnen und Kollegen hilft, einen strukturierten und
differenzierten Unterricht zu gestalten. Davon haben zehn Personen angegeben, dass
sie trotz der Fülle der Materialien den Überblick über den persönlichen Lerngegenstand
jeden Kindes behalten. Zudem gaben zehn Lehrkräfte an, anhand der Diagnostik
Schülerinnen und Schüler, die Probleme in Rechtschreiben haben, zu erkennen und für
diese Schülergruppe mit Hilfe der Förderdiagnostik individuelle Förderpläne erstellen zu
können.
Punkt 4 des Fragebogens für die Lehrkräfte (Frage nach den individuellen
Förderplänen) taucht in der Interpretation nicht auf, da wir uns während des
Evaluationsvorhabens
entschlossen
haben,
die
Auswirkungen
des
Rechtschreibprogramms auf die Förderplangestaltung herauszunehmen, da der Punkt
den Rahmen dieser Arbeit sprengen würde.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Kollegium der Georg-KerschensteinerSchule das Material der Rechtschreibwerkstatt angenommen hat und sowohl im
Diagnose- als auch im Übungsbereich erfolgreich damit arbeitet (vgl. hierzu Grafik 2).
Die Fortbildungsaktivitäten zu diesem Thema werden bis auf Stufe 3 regelmäßig in
Anspruch genommen.
Probleme sehen wir noch in der Gestaltung des Förderunterrichts. Der Austausch
zwischen
Deutsch-
und
Förderkurslehrkräften
findet
nicht
immer
statt.
Diagnoseergebnisse werden nicht flächendeckend weitergegeben und Klassenlisten
nicht immer regelmäßig aktualisiert. Um eine noch effizientere Förderung unserer
Schülerinnen und Schüler zu gewährleisten, sehen wir in diesem Punkt noch weiteren
Handlungsbedarf.
17
Grafik 2
3. Reflexion
Durch die Evaluation ist das Thema Rechtschreiben und Rechtschreibwerkstatt wieder
sehr in den Fokus der Wahrnehmung des Kollegiums gerückt worden. Die Kolleginnen
und Kollegen mussten über ein ganzes Schulhalbjahr hinweg die Gestaltung ihres
Rechtschreibunterrichtes dokumentieren. Dabei ist ihnen aufgefallen, dass sie im
Bereich der Diagnostik und der individuellen Förderung qualifizierte Arbeit leisten. Die
Evaluationsfrage war im Interesse des gesamten Kollegiums, weil das aufwändige
Rechtschreibprogramm, welches für unsere Schule angeschafft wurde, nur sinnvoll und
effizient ist, wenn es von der Mehrzahl der Kolleginnen und Kollegen benutzt wird.
Ebenfalls interessant war es, ob durch die Rechtschreibwerkstatt die Ziele für einen
differenzierten und individualisierten Unterricht erreicht werden können.
18
Die Evaluationsfrage und die Zielsetzung wurden von uns so eingegrenzt, dass wir bei
der anschließenden Auswertung und Interpretation gezielt mit den von uns erhobenen
Ergebnissen umgehen konnten.
Überraschend bei der Auswertung war für uns, wie positiv das gesamte Kollegium zur
Rechtschreibwerkstatt steht. Es besteht ein großer Bedarf bei den Lehrkräften, die
Schülerinnen und Schüler mit diesem Rechtschreibsystem individuell zu fördern.
Wegen der Materialfülle hatten wir weniger Akzeptanz erwartet.
Probleme sind bei der Gestaltung des Fragebogens aufgetreten. Im Nachhinein
mussten wir feststellen, dass wir nicht alle Fragen des Fragebogens für eine
qualifizierte Auswertung verwerten konnten. Die Antwortmöglichkeiten waren zu
eingeschränkt, weil wir nach drei Kriterien (immer, selten, nie) gefragt haben. Dies
wurde uns vom Kollegium als „unpräzise“ und „wenig differenziert“ verbal sowie
schriftlich
zurückgemeldet.
Die
Antwortmöglichkeiten
des
Fragebogens
sollten
mindestens 4 Wahlmöglichkeiten enthalten (trifft voll zu, trifft zu, trifft weniger zu, trifft
gar nicht zu). Außerdem wäre zu überlegen, ob bei der Verwendung eines anonymen
qualitativen Fragebogens aussagekräftigere Antworten zu erwarten gewesen wären.
Darüber hinaus ist zu erwägen, ob
man die Befragung des Kollegiums nicht als
Interview hätte durchführen können. Dadurch wären mehr individuelle Antworten zu
erwarten gewesen. Nachteil dieser Befragungsform ist, dass sich bestimmte
Kolleginnen und Kollegen eventuell nicht getraut hätten, offen ihre Meinung zu sagen.
Als ebenfalls problematisch sehen wir an, dass unser Erhebungszeitraum zu kurz
gehalten war. Gerade in Bezug auf die Diagnosetätigkeiten wäre der Zeitraum eines
Schuljahres aussagekräftiger gewesen. Den kurzen Erhebungszeitraum mussten wir
aus organisatorischen Gründen wählen, weil für die gesamte Evaluation nur ein
Schuljahr
zur
Verfügung
stand,
in
dem
sowohl
die
Fortbildung,
die
Evaluationsgestaltung sowie die Verfassung des Berichtes stattfinden mussten.
4. Ausblick
Durch die hohe Akzeptanz des Rechtschreibprogramms bei den Kolleginnen und
Kollegen
der
Georg-Kerschensteiner-Schule
19
lohnt
es
sich,
auch
weiterhin
Anschaffungen in diesem Bereich zu tätigen. Die Materialien werden zwar von Stufe zu
Stufe weiter gegeben, aber das Verbrauchsmaterial, wie beispielsweise die
Modellwortschätze und die Karteien (Bild-Wort-Karteien, Lese-Malkarteien, etc.), muss
wegen Abnutzung regelmäßig ersetzt werden.
Ebenfalls als positiv ist die Organisation der internen Fortbildungsmaßnahmen zur
Rechtschreibwerkstatt zu sehen. Durch die Unterstützung einer sehr engagierten und
kompetenten Multiplikatorin werden die Kolleginnen und Kollegen ermutigt, sich immer
wieder
mit
dem
umfangreichen
Material
auseinander
zu
setzen,
ohne
Berührungsängste aufzubauen.
Mittlerweile arbeiten aber auch auf fast allen Stufen Kolleginnen und Kollegen, die sich
intensiv in das Material eingearbeitet haben und ihr Wissen somit in den StufenKoordination weitergeben können. Lediglich die Stufe 3 hat das Fortbildungsangebot
noch nicht wahrgenommen. Hier ist zu überprüfen, woran das liegt und wie dem Abhilfe
geschaffen werden kann.
Im Bereich der Diagnostik wäre es wichtig, die Kolleginnen und Kollegen zu ermutigen,
in
kürzeren
und
regelmäßigen
Abständen
(vierteljährlich)
Bildworttests
und
Diagnosediktat durchzuführen. Unter Umständen ist es notwendig, sie noch weitergehend bei der Auswertung und Interpretation der Diagnosedaten zu unterstützen.
Dieser Punkt muss mit der Multiplikatorin der Schule besprochen werden.
Wenn die Voraussetzungen (genügend Material, ausreichende Fortbildungen und
regelmäßige Diagnostik) gegeben sind, gelingt es auch jetzt schon, im normalen
Deutschunterricht individuelle und differenzierte Arbeitsangebote an die Schülerinnen
und Schüler zu machen. Ausbaufähig ist dagegen der Förderkursbereich. Die
Multiplikatorin muss die Deutsch- und Förderkurslehrkräfte dahin gehend beraten, dass
sie eine Liste erstellen, aus der die Fehlerquellen und Übungsinhalte jeder Schülerin
und jedes Schülers einer Klasse dokumentiert sind. Das heißt auch, dass diese Listen
nach einem Diagnoseverfahren BD (Bild-Wort-Test sowie Diagnosediktate) aktualisiert
werden, und somit für jede Lehrkraft als Förderbasis zur Verfügung stehen. Außerdem
scheint eine explizite Schulung der Lehrkräfte, die einen Förderkurs anbieten,
notwendig zu sein.
20
Damit die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit haben, nach der vierten Klasse
auch in der weiterführenden Schule mit ihrem gewohnten Rechtschreibsystem
weiterarbeiten
zu
können
und
eine
kontinuierliche
Förderung
auf
ihrem
Rechtschreibniveau zu gewährleisten, wäre eine schulübergreifende Koordination mit
der zuständigen Gesamtschule sinnvoll. Darum ist es wichtig, Kontakt mit der
benachbarten Gesamtschule aufzunehmen und um den Kolleginnen und Kollegen
dieser Schule die Wichtigkeit dieser Kontinuität zu vermitteln.
Erfolgskriterien für den weiteren Erfolg der konkreten Vorhaben sind:
1. In allen Klassen werden vierteljährlich Diagnosediktate und Bildworttests
geschrieben.
2. In allen Klassen existiert eine Liste mit den Fehlerquellen und Übungsinhalten
der Schülerinnen und Schüler, die für jede in der Klasse unterrichtende Lehrkraft
zugänglich ist.
3. In allen Förderkursen wird anknüpfend an den Deutschunterricht der jeweiligen
Klasse mit den Materialien der Rechtschreibwerkstatt gearbeitet.
4. Die Friedrich-Ebert-Schule (integrierte Gesamtschule) arbeitet ebenfalls mit der
Rechtschreibwerkstatt von Norbert Sommer-Stumpenhorst.
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