Zum Sprechen motivieren. Flying to London.
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Zum Sprechen motivieren. Flying to London.
London PRAXIS EC E IE E Flying to London BARBARA ERTELT Fliegen ist für einen großen Teil der heutigen Grundschüler eine gängige Art des Reisens. Es werden günstige Pauschalangebote ebenso wahrgenommen wie Flüge in die Herkunjtsländer der Eltern und selbst der Linienflug nach Amerika ist für einen Dritt- oder Viertklässler nicht unbedingt nur eine Utopie. Für den Englischunterricht in der Grundschule kann man sich dieses Vorwissen auf verschiedene Arten zu Nutze machen, insbesondere da die Hauptsprache im Flugverkehr deutlich wahrnehmbar das Englische ist. Zur Unterrichtsplanung Für das vorliegende Unterrichtsbeispiel wurde die Verteilung der Bordverpflegung herausgegriffen. Gegenüber einer Situation in einem Speiserestaurant ist dabei der Vorteil, dass die Redemittel hier extrem reduziert werden können, ohne dass die Authentizität des Dialogs in irgendeiner Weise geschmälert würde. Die Kinder dürfen erleben, dass sie einer realen Situation sprachlich in vollem Umfang gewachsen sind. Die Unterrichtsstunde eignet sich als Teil einer Unterrichtssequenz zum Thema »Let's go to London« sowie zur Wortschatzanwendung der Thematik »food and drink«. Da der Wortschatz sehr begrenzt und teilweise bereits aus der deutschen Umgangssprache bekannt ist, ist eine eigene Wortschatzeinführungsstunde nicht unbedingt erforderlich. Die Unterrichtsphase zur Bereitstellung der Redemittel muss jedoch dem Vorwissen der Schülerinnen und Schüler angepasst werden. Wenn der Wortschatz noch weitgehend unbekannt ist, muss die Phase der Bereitstellung des Vokabulars allerdings breiter angelegt sein. Sprachliche Überlegungen Auf die Aussprache und Intonation einiger Wörter, die von den Kindern immer wieder falsch realisiert werden, sei kurz hingewiesen: lemon- 8 ade - Betonung auf der dritten Silbe, nicht auf der ersten; chic!<en - /Itflkan/, nicht /Iflkan/; juice - /d3u:s/, nicht /tfu:s/. Voraussetzungen Für die Einstimmungsphase sollten einige der folgenden gängigen Verben eat, drin!<, sit, read, talk, play (cards), wal!< usw. bekannt sein. Geläufig muss außerdem die Wendung I can ... sein. Unterrichtsverlauf Die Stunde beginnt damit, dass den Kindern am OHP oder an der Tafel die Außenansicht eines fliegenden Flugzeugs gezeigt wird (M 1). Die Lehrerin kommentiert das Bild: Loo!<. A plane. A big plane. What's the name of the airline company? It's British Airways. The plane is on its way to London. Nach einer kleinen Einführung dieser Art kommt man nun zu der Frage: What can you do on a plane? Als Impuls zur Beantwortung dieser Frage kann eine Wortkarte mit dem Satzanfang I can ... an die Tafel gehängt werden. Die Schüler antworten jetzt mit Sätzen wie z. B. I can sit oder I can read. Sobald die Antworten I can eat und I can drin!< gekommen sind, wird darauf Bezug genommen: Thafs right. You can eat and you can drin!< on a plane. Weil, what would you like to drink on a plane? Wiederholung des Wortschatzes Hier können die Schülerinnen und Schüler ihr Vorwissen einbringen. Sollten Vorschläge wie whisk(e)y oder wine genannt werden, so werden sie akzeptiert, aber nicht an die Tafel übernommen. Bei Nennung der Getränke co!<e, mil!<, apple juice, lemonade, mineral water, tomato juice, orange juice werden diese als Bildkarten (M 2, im Internet) für die Erarbeitung des Dialogs an die Tafel geheftet (siehe Abb. 1, linke Tafelseite). Sollten die Begriffe auf Deutsch genannt werden, so wiederholt sie die Lehrerin einfach auf Englisch und zeigt die passende Bildkarte. Nun kann mit den neuen Wörtern zur Festigung noch eine kleine Umfrage gemacht werden. Lehrerin: My favourite drin!< is apple juice. What's your favourite drin!<, Tom? Tom: Co!<e. Grundschulmagazin Englisch 212006 I · London PRAXIS Lehrerin: I see. Tom's favourite drink is coke. And what about you, jenny? jenny: My favourite drink is tomato juice. usw. Im Anschluss an diese Phase werden die Wörter zu den Bildkarten geschrieben und noch einmal im Chor vor- und nachgesprochen. Klärung des situativen Rahmens Nun wird die Situation zurück zum Flugzeug geführt. Dafür wird eine Folie gezeigt, auf der der Innenraum eines Flugzeugs zu sehen ist. Eine Stewardess verteilt gerade Getränke an die sitzenden Fluggäste (M 3). Bei der kurzen Besprechung des Bildes wird geklärt, wo die Szene stattfindet und was gerade geschieht. Hier soll das neue Vokabular noch einmal verwendet werden. Da dieser Dialog besonders für die Passagiere recht einfach ist, kann die Lehrerin im Anschluss an das Hören gleich vier bis sechs freiwillige Schüler suchen, die Fluggäste spielen wollen. Where are all these people? Oh, right, they are· Dann wird die entsprechende Anzahl an Stühlen on a plane. They are passengers. They are jlying to in Zweierreihen aufgestellt, wobei dazwischen London. And the stewardess (jlight attendant) is ein Gang für die stewardess oder den steward freiserving drinks. She asks the passengers what they gehalten werden muss. Die Lehrerin, die den Part wants to drink. What do you think this boy wants der Stewardess übernimmt, hat ein Tablett mit to drink? Die Lehrerin deutet auf den Passagier Figurinen (ausgeschnitten aus den Bildkarten 1 auf der Folie. Die Schüler drücken Vermu- M 2) dabei. Von jedem Getränk sind drei bis vier tungen aus. Der Satzanfang kann als Hilfe zu- Kärtchen vorhanden. Vor dem Spiel muss noch nächst an die Tafel geschrieben werden: I think geklärt werden, dass nur die acht Getränke serviert werden, die an der Tafel zu sehen sind. Beim he wants ... Die Lehrerin antwortet: Good idea. Weil, we Spiel gibt die Lehrkraft nun die Getränke der Reidon't really know. Let's listen. Nun teilt sie das Ar- he nach an ihre Fluggäste aus. Sie hält sich dabei beitsblatt (M 4) aus und spielt den ersten Dialog an den vorgegebenen Wortlaut und hilft den Schülern, die die Antworten noch nicht parat havon der CD vor. ben. Sollte ein »Getränk« tatsächlich ausgehen, kann der Dialog um die Phrase Sorry, there's no Präsentation von dialogue set 1 Die Schülerinnen und Schüler bearbeiten nach coke ergänzt werden. der Präsentation des ersten Dialogs, am besten in Partnerarbeit, die erste Aufgabe auf dem Arbeitsblatt. OK. Now draw a circle around the drink the boy wants to have. Anschließend gemeinsame Belemonade sprechung und Kontrolle am OHP. Dann werden die weiteren Dialoge gehört und möglichst in AIleinarbeit bearbeitet. (Es kann auch das Tafelbild milk dazu benutzt werden.) Abb. 1: Tajelbild, mit Bildkarten (M2) ~ cl fml ~ orange juice ..... ~ GrundschulmllazlO EOIlisch 2 2006 porl< apple juice ~ ::~ato i chicl<en B beef juice mineral water jish coke 9 I I PRAXIS werden, was auf dem Bild zu sehen ist, da der Rahmen des Geschehens insgesamt bereits bekannt ist. Erweiterung des Vokabulars Zur Erweiterung des Gesprächs wird nun kurz besprochen, was es in einem Flugzeug zu essen gibt. Bei guten Fluggesellschaften werden auf einem Flug meist alternativ zwei Hauptgerichte kostenlos angeboten. Sollten einzelne Schülerinnen und Schüler einen anderen Modus von einer Flugreise kennen, so dürfen sie diesen kurz darstellen. Diese Gesprächsphase wird im Allgemeinen in Deutsch gehalten. Wenn generell geklärt ist, dass in einem Flugzeug nicht unbegrenzt la carte gegessen werden kann, erklärt die Lehrerin, dass es nur vier verschiedene Gerichte zur Auswahl gibt. Nun werden vier Bildkarten (M 2) mit Gerichten der Reihe nach neben die Abbildungen der Getränke an die Tafel gehängt (siehe Abb. 1). a Stevvardess/Stevvard Präsentation von dialogue set 2 Beim ersten Dialog werden auf dem Arbeitsblatt (M 4, Teil 2) gemeinsam die Lösungen eingekreist. Die restlichen drei Dialoge löst jedes Kind allein oder in Partnerarbeit. Nachdem die Lösungen verglichen wurden, findet die Lehrerin vier bis sechs freiwillige Kinder, die mit ihr den Dialog nachspielen. Es werden als Simulation für das Flugzeug wieder Stühle in zwei Reihen hintereinander aufgestellt. Die stewardess hat nun Figurinen von den Getränken und den vier Gerichten dabei. Fluggast Dialogue 1 Stewarde~s: What would you like to eat? We have beef, fish, chicken or pork. Passenger 1 (boy): Pork, please. Stewardess: What would you like to drink? Passenger 1: Mit:leral water, please. Stewardess:" Here you are. Your mineral water. Passenger 1: Thank you. bietet dem ·Fluggast vier aQ Gerichte~ur Auswahl sagt, was er essen möchte gibt ihm das Gewünschte. / Frar. was er trinken möchte ~ ~ ~agt. was er .!rinken möchte gibt ihm das Gewünschte bedankt sich I Dialogue 2 Stewardess: What would you like? Heef, ~sh, <;hicken or pork? Passenger 2 (girl): Fish, please. Stewardess: Here you are. Your fish. What would you like to drink? Passenger 2: Tomato juice, please. Stewardess: Hefe you are. Passenger 2: Thanks. Abb. 2: Dia!ogue chain Die Lehrkraft erklärt zujedem einzelnen Bild: Here is some chic1<en. Dabei deutet sie auf der Bildkarte auf das Fleisch auf dem Teller. Chicken is the meat you getfrom a hen. Dabei wird auf das Piktogramm des Huhns gezeigt. Wenn die Kinder diesen Unterschied zum Deutschen verstanden haben, wird das Wort chicken noch einige Male wiederholt, d. h. vor- und nachgesprochen. lUke chicken very much. Do you Uke chicken? Ebenso werden die Fleischsorten beef und pork gezeigt und erklärt. Schließlich wird noch das einfachere Wort jish eingeführt. Wiederaufnahme des situativen Rahmens Autorin Barbara Ertelt Lehrerin, München 10 Um den situativen Rahmen den Schülern wieder vor Augen zu führen, wird nun noch einmal die Folie mit der Stewardess (M 3) aufgelegt. Look. Here is our stewardess again. This time she is offering the passengers food and drinks. Es muss hier nicht mehr so ausführlich darüber gesprochen Dialogue3 Stewardess: We've beef, fish, chicken or park. What would you like? Passenger 3 (müther): Beef, please. Stewardess: Here you are. And to drink? Passenger 3: Orange juice, please. Stewardess: Sorry, there is no orange juice. Passenger 3: 00 you have apple juice? Stewardess: Yes.'Here you are. Passenger 3: Thank you. Dialogue4 Stewardess:And foryou, sir? Beef, fish, chicken or pork? Passenger 4 (father): Chick~n, please. Stewardess: What would you like to drink? Passenger 4: A coke, please. Stewardess: Here you are. Your coke. Passenger: Thank you. Grundschulmagazin Englisch 212006 London i Let's act Die Schülerinnen und Schüler sollen nun in die Lage versetzt werden, die Situation möglichst wirklichkeitsgetreu zu beherrschen. Dazu ist es notwendig, dass die Sprechabsicht (Was möchte ich ausdrücken?) in ein mögliches Redemittel (Was sage ich?) umgesetzt wird. Um die Kinder dies bewusst erleben zu lassen, benutzt man am besten dialogue chains. Später, in der Sekundarstufe, wird durch dialogue chains oder auch flow charts den Schülern bewusst gemacht, dass man eine Sprechabsicht meist durch mehrere Redemittel realisieren kann. In der Grundschule begnügen wir uns in der Regel mit der Realisierung einer Sprechabsicht durch ein Redemittel. In der Klasse wird der Ablauf des Spiels nun gemeinsam erarbeitet: Die stewardess oder der steward sagt, welche vier Gerichte zur Auswahl stehen. Der Fluggast sagt, was er möchte. Nun fragt die stewardess, welches Getränk er möchte. Der Fluggast antwortet, welches er möchte. Nebenbei entsteht die dialogue chain (Abb. 2) an der Tafel oder am OHP. PRAXIS Folie Flying to London 1. What would you like to drink? Kreise ein, was die Fluggäste bestellen. Zunächst wird in Partnerarbeit der Dialog mithilfe der dialogue chain erarbeitet. Schwache Gruppen können das auch gemeinsam mit der Lehrerin machen. Sobald eine Partnergruppe meint, sie kann den Dialog umsetzen, kommt sie an die Tafel. Wenn etwa drei bis vier Partnergruppen beisammen sind, suchen sie sich eine Ecke im Klassenzimmer oder auf dem Gang und spielen Flying to London. Es ist nicht nötig, dass den Spielern die dialogue chain entzogen wird - im Gegenteil: Sie sollen nicht den ganzen Dialog auswendig lernen, sondern sie sollen lernen, wie Sprechabsichten in Redemittel umgesetzt werden können. Dazu müssen sie die Redemittel auswendig können, nicht jedoch den Ablauf des Dialogs. orange juice - beer - mineral water - milktomato juice - Jemonade - cola - apple juice Passenger 2 (girJ): orange juice - beer - mineralwater - milktomato juice -Iemonade - cola - apple juice Passenger 3 (mother): orange juice - beer - mineral water - milktomato juice -Iemonade - cola - apple juice Passenger 4 (father): orange juice - beer - mineral water - milktomato juice -Iemonade - cola - apple juice ~~ lR ~'~ ~ ; .. 2. What Abschluss Auf keinen Fall sollte die Stunde enden, ohne dass nicht zumindest eine Gruppe, höchstens jedoch zwei, ihre kleine Szene vorgespielt hat. Natürlich steht die Lehrerin als prompter zur Verfügung. Aber korrigiert sollte erst werden, sofern überhaupt, wenn die Gruppe mit ihrem Spiel zu Ende ist. Wenn den Kindern aufgegeben wird, bis zur nächsten Englischstunde den Dialog zu üben, so sollte ihnen jedoch auf jeden Fall die dialogue _ chain mit nach Hause gegeben werden. Passenger 1 (boy): .... would you like to eat and drink? Kreise ein, was die fluggäste essen und trinken. Passenger 1 (boy): I beef-fish-pork-chicken I orange juice - beer - mineral water - milk - tomato juice - lemonadecoJa - apple juice Passenger 2 (girl): I beef - fish - pork - chicken I orange juice - beer - mineral water - milk - tomato juice -Iemonadecola - apple juice Passenger 3 (mother):1 beef -fish - pork - chicken I orange juice - beer - mineral water - milk - tomato juice -Iemonade cola - apple juice I orange juice - beer - mineral water ' - milk - tomato juice-Iemonade - ' cola - apple juice Passenger 4 (father): GrundschullllllllZinERlliscb 2! 2006 I beef - fish - pork - chicken 11