antiquariat dr. paul kainbacher

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antiquariat dr. paul kainbacher
ANTIQUARIAT
DR. PAUL KAINBACHER
Alte Reiseberichte, Expeditionen und
Reisefotografien
Alte Reiseberichte
(1488-1751)
2 Antiquariat Dr. Paul Kainbacher
Eichwaldgasse 1
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3 1488
Inkunabel der Reisewerke
Breydenbach, B. v.
Die fart oder reyß über mere zu dem heyligen grab unsers herren Jhesu cristi den
Jherusalem. Auch zu der heyligen iunckfrawen sant Katherinen grab auf dem berg
Synai. Augsburg, A. Sorg, 22.April 1488. Folio. Got.Typ. 193 nn. Bll. (o.d.l.w.) mit 8 (2
blattgr.) altkolorierten Textholzschnitten nach E. Reuwich und 106 (2 altkol.)
Holzschnitt-Initialen. In Halbschweinsledereinband mit Holz-deckeln des 16.Jhd. mit
Blindprägung, Papier fachmännisch gereinigt, vereinzelt schwach fleckig, im Bund
hervorragend restauriert, kl. Randausbesserungen und kl.rest.Wurmspuren,
insgesamt ein schönes, breitrandiges Exemplar.
EUR 95000,Zweite deutsche Ausgabe des ersten Reiseberichtes mit authentischen Illustrationen,
geschaffen nach den Zeichnungen von Breydenbachs Begleiter Erhard Reuwich. Anton Sorg
folgt der Ausgabe Mainz 1486, die Holzschnitte sind seitenverkehrte Nachschnitte. Sie zeigen
die Grabes-kirche, 6 Volksgruppen in typischen Trachten (Sarazenen, Griechen, Türken),
sowie fremde Tiere, hier alle in schönem Altkolorit. Die topographischen Holzschnitte der
1.Ausgabe wurden nicht übernommen, hingegen wurde eine dekorative Folge floraler Initialen
eingefügt. – Hain 3960, Goff B 1194, Tobler 56.
1483 bricht Bernhard von Breydenbach von Oppenheim am Rhein zu seiner Pilgerreise ins
Heilige Land auf. In seiner Begleitung befanden sich der Graf Johannes von Solms, der Ritter
Philipp von Bicken, der Utrechter Maler Erhard Reuwich, der Koch Johann und der
Dolmetscher Johann Knuss. Nach ca. 2 Monaten erreichen die Pilger Palästina, wo sie
Genehmigungen einholen und Abgaben, bzw. Zölle zu leisten haben. Breydenbach besucht
die heiligen Stätten in Palästina und beschreibt die Bewohner Jerusalems. Über den Islam
schreibt Breydenbach allerdings nichts Gutes, die Maroniten und Nestorianer werden von ihm
als Ketzer bezeichnet, während die europäische Christenheit als höchste Instanz gepriesen
wird. Demgegenüber interessiert sich Breydenbach für die orientalischen Bewohnern – die
Illustrationen im Buch zeigen die verschiedenen Volksgruppen und ein arabisches Alphabet
(zwar fehlerhaft) wird auch abgedruckt. Begegnungen mit Moslems erweisen sich für
Breydenbach manchmal als positiv (hilfsbereit), oft aber als ärgerlich (Zollabgaben und
Betrügereien).
4 Breydenbach reist danach weiter auf den Sinai und nach Kairo, von wo er schwärmerisch
berichtet:„… das Schloß oder pallast des Soldans begreifft so weyt spacin mit aller seiner
zugehörd als gar bey die statt Ulm oder die halb statt Nürenberg …vil kostbarlichen
muschkeen mit hohen türmen habende also dz ich glaub das nye zu Rom so vil kirchen sind
gewesen als hye muschkee all aus wolpalierte marmel gebawen.“ Breydenbach beschreibt das
Leben auf den Straßen Kairos, einen Sklavenmarkt und besucht einen Hamam. Über
Alexandria geht es zurück nach Venedig. Am Ende des Buches berichtet Breydenbach von
Constantinopel, der Eroberung der Stadt Negroponte, Eodih und Ydzuntum in Apulien durch
die Türken.
1502
Die Geographie der Antike – Afrika, Orient
Strabo
De situ orbis librii XVII. (Hg.v. Antonio Mancinelli). Venice, Bartholomaeus de Zanis
de Portesio 1502. 4to. 166 Bl. Zeitgenössischer Pergamentband (leicht fleckig), teils
mit zeitgenössischen handschriftlichen Anmerkungen, insgesamt ein gutes und
komplettes Exemplar.
EUR 8500,Graesse VI7I 506, nicht bei Adams und British Museum, Italian Books). Seltenere
lateinische Ausgabe in der Übersetzung von Guarimo da Verona und G. Tiferna. Mit
ausführlichem Register am Anfang, und auch von großem technischen Interesse:
beschrieben werden die Marmorsteinbrüche von Carrara, Bergbau in Spanien, den
Gebrauch von Asphalt, usw.
1548
Vartema (Barthema), L. de
Die Ritterliche unnd Lobwirdige Reyß, Sagend von den Landen Egypto, Syria, von
beiden Arabia, Persia, India, und Ethiopia, Von deren gstalt, sitten und andern
seltzamen dingen. (Frankfurt, H. Gülfferich), 1548. 4º. Mit Titelholzschnitt, gedruckt in
Rot und Schwarz, ganzseit. Holzschnitt auf dem Titel verso und 44 Textholzschnitten
von Jörg Breu d. Ä. 110 nn. Bl. Blindgepr. Schweinslederband der Zeit auf
Holzdeckeln (fleckig, etw. berieb. und bestoßen).
EUR 125000,IA 113.553 (unter Barthema, kennt nur 6 Ex., alle in Deutschland, nennt nur 212 S.!).
Goed. I, 379, 17, 7. – Diese Ausgabe nicht im BM, bei Adams, Fumagalli,
Mendelssohn etc. – Vgl. Cordier, BI, 103. Röttinger 115. (beide die Ausg. ebda.
1549). Cox I, 260. – Nach Goedeke die siebte deutsche Ausgabe des zuerst 1510 in
5 Italienisch in Rom gedruckten, sehr farbig und anschaulich geschriebenen Berichts
von Varthemas zwischen Ende 1502 und 1508 unternommenen Reise. Diese führte
ihn von Italien nach Alexandria, von wo aus er nilaufwärts fuhr; später ging er nach
Beirut und von da aus nach Aleppo und Damaskus. Als Mamluk schaffte er es in die
heiligen Städte des Islam, die er recht genau schildert. In Aden wird er als christlicher
Spion gefangengenommen; frei kommt er durch die Gunst einer jemenitischen
Sultana, worauf er eine gründliche Reise durch die Länder am arabischen Golf
machte. Von Aden stach er in See und besuchte kurz Äthiopien, segelte dann nach
Indien und kam 1508 in Lissabon an. – Varthemas Reisebericht ist sehr drastisch
und anschaulich geschrieben. Er geht auf die Herrschaftsformen ein, berichtet von
den Institutionen, der Rechtssprechung, aber auch von den Baudenkmälern und den
Landesprodukten. Auch berichet er vom Kannibalismus auf Java, wo die "alten
Menschen verkauffet zu Essenn" werden; das zugehörige Bild zeigt einen Schlächter
am Werk, neben ihm einen Mann, der sich eben ein menschliches Gigot erstanden
hat. – Durchgehend etw. gebräunt, braun – und fingerfl., stellenw. leicht
wasserrandig, mit einzelnen Papierschäden am Rand.
BEIGEB.: OSIANDER, A., Unterricht, und vermanung, wie man wider den Türcken peten und
streyten soll. O. O. u. Dr. (Nürnberg, J. Petreius), 1542. 12 nn. Bl. – Einzige Ausgabe. – VD 16
O 1116. Seebaß 31. Hohenemser 3491. Göllner 743: "Eine der vielen ‘Türkenpredigen’." –
Titel mit hs. Besitzvermerken.
(KNAUST, H.), Von geringem herkommen, schentlichem leben, schmehlichem ende, des
Türckischen Abgots Machomets, und seiner verdamlichen und Gotßlesterischen Ler. O. O. u.
Dr. (Nürnberg, J. Petreius), "Mense Maio" 1542. 26 nn. Bl. (das letzte weiß). – Einer von 4
Drucken im Jahr der Erstausgabe. – STC 473. VD 16 K 1433. Pegg 1605. Göllner 734 und S.
344: "Der Rechtsgelehrte Heinrich Knaust möchte durch seine Abhandlung auch einen Beitrag
zum Kampf gegen die Türken leisten, der seiner Meinung nach noch große Opfer fordere,
denn die Türken seien leider nicht, wie ungebildete Prediger lehren, schlechte Kriegsleute. Der
Verfasser spottet über diejenigen, die glauben, man könne die Macht der Türken durch ‘Gebet
und Glockenleuten’ brechen."
BUNDTNUS, WIDER DEN SCHMALKALLISCHEN BUNDT. Copey Eyner geschrifft, so des
Bapsts botschafft, vor gemeynen Eydgenossen eingelegt hat, die Bundtnuß zwischen dem
Bapst, und Key. May. belangendt. O. O. u. Dr. (1546). 4 nn. Bl. (das letzte weiß). –
Bibliographisch von uns nicht nachweisbar, auch nicht im VD 16. – Mit hs. Marginalien, letztes
Bl. mit unterem Eckausriß. Oben knapp beschnitten, erste Textzeilen z. Tl. angeschnitten.
(BAUMANN, H.), Newe zeyttung. Von Römischer Keiserlicher Maiestat, unnd Hertzog Moritzen
zu Sachssenn &c. Victori und überwindung, wider Hertzog Johan Friederichen, ettwa
6 Churfürsten zu Sachssenn, gründtlicher Bericht. O. O. u. Dr. 1547. 6 nn. Bl. – VD 16 N 952. –
Vgl. Weller, Erste deutsche Zeitungen, 185 (Druckvariante mit 8 Bl.).
(BAUMANN, H.), Warhafftige Beschreibung, Welcher gestalt vor der Römischen Kayserlicher
May: zu Hall an der Sal, Landtgraff Philips zu Hessen seinen Füßfal, den XIX. tag Junij, dises
M.D.XLVII. Jars gethan, Und gegen derselben sich seiner geübten Rebellion halben
underthänigst erkant hat. Zu sampt Der Capitulation, oder vertrags Artickeln, inn der Kay: May:
Antwort angezogen. O. O. u. Dr. (1547). 8 nn. Bl. (das letzte weiß). – Bisher unbeschriebene
Variante, unter anderem durch das Wort “Kayserlicher” in der dritten Zeile von den bekannten
Drucken zu unterscheiden. – Die bekannten Drucke: VD 16 B 872 (“Keiserlichen”), VD 16 B
874 (“Kayserliche”), VD 16 B 876 (“KKayserlichen”) und VD 16 ZV 1133 (“Keiserliche”).
(KARL V.), Römischer Keyserlicher Maiestat aufforderungs brieffe, an Hertzog Ulrichen von
Wirtenberg, unnd gemeyne Landtschafft lauttend. Item, gedachts Hertzog Ulrichs, an die
Kayserlichen Maiestat beschehe(n) gnedigst ansuchung umb verzeihung, sampt darauff
ervolgten begnadigu(n)g &c. O. O. u. Dr. (1547). 8 nn. Bl. (das letzte weiß). – Einer von drei
Drucken im Jahr der Erstausgabe. – VD 16 D 861 (unter Deutschland – Karl V.; kennt nur 1
Ex. in Würzburg). Hohenemser 2054. – Vorletztes Bl. mit Randeinriß.
BESCHREYBUNG, wie der Allerdurchleuchtigst Großmechtigst unnd aller Christlich Fürst und
Herr, Herr Frantziscus von Valloys, der erst diß Namens, weyland König zu Franckreych, nach
seiner Mayestat tod, zu Pariß eingeführt, und nachmals zu Sant Dionis zur erden bestettigt
worden ist. O. O., Dr. u. J. (1547). 4 nn. Bl. – Wohl einzige Ausgabe. – VD 16 B 2229. –
Bericht über die Begräbnisfeierlichkeiten und den Trauerzug zu Ehren von Franz I. von
Frankreich am 21. Mai 1547 in Paris mit den Namen vieler Würdenträger, die daran
teilnahmen.
(PAUL III.), Warhafftiger Abdruck un(d) Copey, einer Abschrifft, So unlang der Antichrist der
Bapst zu Rom, an die dreizehen Ort in Schweitz gethan. O. O. u. Dr. 1546. 16 nn. Bl. – VD 16
K 438 und S 1058. Hohenemser 3515. Kuczynski 16. Edmond 1297 (vermutet als Druckort
Augsburg). Pegg, Bibl. Lindesiana, 1803 (nennt als Drucker J. vom Berg & U. Neuber? in
Nürnberg). – Vgl. Knaake III, 828 (Druckvariante aus demselben Jahr). – Übersetzung des
Schreibens Papst Pauls III. "Epistola ad tredecim civitates Helvetiorum", in der er die
Eidgenossenschaft auffordert, sich auf die Seite des Kaisers zu stellen. In Einleitung und
Schlußwort verteidigen der Kurfürst von Sachsen und der Landgraf von Hessen ihre Haltung
und warnen vor Papst und Kaiser.Die Beibände durchgehend leicht gebräunt, teilw. etw. braun
– und stockfl., vereinzelt mit Gebrauchsspuren, insgesamt gut erhaltenes Exemplar dieser
Sammlung von nahezu gleichzeitigen Flugschriften. – Exlibris des Zisterzienserklosters in
Bildhausen in Unterfranken.
1562
7 Strabo
De situ orbis librii XVII. (Hg.v. Antonio Mancinelli). Basel, Petri 1549. Angebunden:
Hieronymus Magius: De Mundi exustione, & die iudicii, Libri quinque. Basel, Petri
1562. Folio. 16 Bl., 797 S., 1 Bl. mit zahlreichen Initialen und 1 kleinen Textkarte
(darstellend Nordafrika: Lybia, Carthage und der Nil); 6 Bl., 230 S., 5 Bl. Neuerer
Lederband im Stil der Zeit, leicht gebräunt, gutes Exemplar.
EUR 5500,1566
1.Ausgabe der berühmten Äthiopien-Reise
Alvarez, Francisco
Warhafftiger Bericht Von den Landen / auch Geistlichem und Weltlichem Regiment/
des Mechigen Königs in Ethiopien/ den wir Priester Johan nennen/ wie solches durch
die Kron Portugal mit besondern vleis erkundiget worden. Eisleben, Heller 1566. 4to.
8 Bl., S.6-444, 1 Bl. mit 7 Abbildungen im Text, 1 Wappen, 1 Druckermarke und 1
Karte. Späterer Pergamentband (18.Jhd.), Vorsätze erneuert, Papier nur ganz leicht
gebräunt, dieses Exemplar ist in einem sehr guten Zustand.
€ 25000,Die Reise führte 1520 von Massaua nach Schoa und sie erreichten über Dabra
Libanos das Lager Lebna Dengels bei Taguelat. Alvarez machte zumindest vier
Reisen nach Schoa, ehe er 1526 Äthiopien nach Indien verließ. Nach Ramusio war
dies der erste Bericht über Äthiopien und sollte zumindest für ein Jahrhundert die
wichtigste Quelle über das Land bleiben. 1540 erschien die erste Auflage in
Portugiesisch, die jedoch nur einen Teil der verschollenen 5 Bücher von Alvarez
darstellt. Alvarez beschreibt die kirchlichen Einrichtungen des Landes, darunter die
Felsenkirchen, aber auch die Städte und die Landwirtschaft werden beschrieben. Die
historische Geographie verdankt ihm die Erzählung über die Invasion der Somal und
Galla. Alvarez berichtet auch über die Länder rund um das Gebiet des Priester
Johannes, z.B. Danakil und Godjam. Eine ganzseitige Karte zeigt Äthiopien. –
Kainbacher 15f.
1581
Äthiopien und Arabien
Alvarez, Francisco (vorgest.: 2 Briefe von Andrea Corsal - Südarabien und
Persien)
General Chronica, das ist: Warhaffte und kurtze Beschreibung vieler namhaffter und
zum theil bis daher unbekannter Landtschafften, Erstlich des Grossmechtigen und
gewaltigen Herrn Priester Johans, Königs in Mohrenlandt, Königreichen und
8 Herrschaften, ... Zum andern ein gemeine Beschreibung dess gantzen Erdbodens, in
drey Bücher getheilt, nemlich Asiam, Aphricam und Europam ... Zum dritten und
letzten ein kurtzer Summarischer doch verstendlicher Auszug und Beschreibung der
neu erfundenen Inseln, Americe und Magellane, so man die neuwe Welt pflegt zu
nennen. 3 Teile in 1 Band. Frankfurt, (gedruckt durch Joh. Schmidt in Verlegung
Sigmund Feyerabends) 1581. Folio. (4), 144 (letztes weiß) Bl. mit 32 HolzschnittAbbildungen, 94, (2), 45 (3) (letztes weiß) Bl. Blindgeprägter Schweinslederband mit
Holzdeckeln und 1 Metallschließe (1 fehlt) (leicht berieben), Titel mit restauriertem
Ausriß, alte Besitzvermerke am Titel und Vorblatt, 1 kl. Wurmlich auf 35 Bl. (jeweils 1
Zeile betreffend), nur leicht gebräunt. Insgesamt ein sehr gutes Exemplar!
EUR 11000,Sammlung von 3 Drucken von Feyerabend, jeder mit eigenem Titel (mit 1 Titel-Abb.).
Der erste Druck ist eine Übersetzung der berühmten Reiseerzählung von Francisco
Alvarez (ca. 1470-1540), der die portugiesische Expedition unter Rodrigo de Lima
nach Äthiopien in den Jahren 1520-1526 als Kaplan begleitete. Diese Gesandtschaft
wurde durch ein Schreiben der äthiopischen Kaiserin Helena, der Großmutter Lebna
Dengels ("Priester Johannes"), veranlaßt. Die Reise führte 1520 von Massaua nach
Schoa und sie erreichten über Dabra Libanos das Lager Lebna Dengels bei
Taguelat. Alvarez machte zumindest vier Reisen nach Schoa, ehe er 1526 Äthiopien
nach Indien verließ. Nach Ramusio war dies der erste Bericht über Äthiopien und
sollte zumindest für ein Jahrhundert die wichtigste Quelle über das Land bleiben.
1540 erschien die erste Auflage in Portugiesisch, die jedoch nur einen Teil der
verschollenen 5 Bücher von Alvarez darstellt. Alvarez beschreibt die kirchlichen
Einrichtungen des Landes, darunter die Felsenkirchen, aber auch die Städte und die
Landwirtschaft werden beschrieben. Die historische Geographie verdankt ihm die
Erzählung über die Invasion der Somal und Galla. Alvarez berichtet auch über die
Länder rund um das Gebiet des Priester Johannes, z.B. Danakil und Godjam. Leider
konnte Alvarez keine kartographischen, bzw. topographischen Ortsbestimmungen
durchführen, dennoch blieb sein Einfluß auf die Kartographie bis auf die Zeiten
d´Anvilles und J. Bruces sichtbar. - (vgl. Henze I, 62ff.), Kainbacher 15f; Lockot 711,
732; Gay 186; Sabin 974. Vorangestellt sind 2 Briefe von Andrea Corsal, die bereits
1516 veröffentlicht wurden. Der Florentiner Corsal beschreibt hier (auf 24 Bl.) vor
allem das Gebiet der Roten Meeres, Südarabien (Beschreibung von Aden, Hormuz,
Bahrein, Sokotra, Muskat, Oman, ...), Indien, Äthiopien, Persien (Stadt Balsera,
Sophi König) und Malacca. - Cox I, 3 und 22; Gay 3321 (franz.Ausgabe). Der 2.
Druck ist eine Übersetzung der Welthistorie von Orosius. Der 3. Druck ist eine
Übersetzung des Textteiles von Ortelius Weltatlas in der Ausgabe 1580. - Schweiger
622 (Orosius), nicht bei Adams.
9 1584
(Feyerabend, S.)
Reyßbuch deß heyligen Lands. Das ist Ein grundtliche beschreibung aller und jeder
Meer und Bilgerfahrten zum heyligen Lande. … Endlich von gemeldter Ort und
Landes jetziger Eynwohner, Türcken und Araber… Frankfurt, S. Feyerabend 1584.
Folio. 6 nn.Bl., 466 Bl., 6 nn.Bl. mit 1 Titelholzschnitt, 1 Wappen- und
Eingangsholzschnitt sowie Holzschnitt Druckermarke am Schluß (alle von J.Amman.
Schweinslederband der Zeit über Holzdeckeln mit reicher Blind- und figürlicher
Rollenprägung (die Schließen fehlen), gering braunfleckig, handschriftliches Exlibris
am Titelblatt, ein schönes Exemplar.
EUR 7500,Umfangreiche Sammlung mit 18 Reisebeschreibungen ins Heilige Land und in den
Vorderen Orient, zusammengestellt von S. Feyerabend. Die Reisebeschreibungen
sind von Robertus Abbas, Graf Johann Ludwig von Nassau, Johann zu Solms, S.
vom Gumppenberg, L. Rauwolf, J. Tucher, Jacob Wormbser, Melchior von Seydlitz,
Johan von Ehrenberg, Johann Helffrich, Bruder Brocard, u.a. Die meisten Reisen
fanden zwischen 1450 und 1570 statt und gingen ins Heilige Land. Abgedruckt ist
hier die seltene Reisebeschreibung von J. Wormbser ins Heilige Land und nach
Ägypten in den Jahren 1561-1562. – Kainbacher 114 und 460; Tobler 12; VD 16,F
902.
1584
Seydlitz, M. v.
Gründtliche Beschreibung der Wallfart nach dem heiligen Lande, neben vermeldung
der jemmerlichen und langwirigen Gefengnuß derselben Gesellschafft. Auffs newe
vom Authore ubersehen und corrigirt. Allen Christen, und insonderheit denen vom
Adel zu guter Nachrichtung in Druck gefertiget. Görlitz, A. Fritsch, 1584. 4to (20:15,7
cm). Mit gr., in Rot u. Schwarz gedruckten Titelholzschn. U. 3 (1 ganzseit., 2
wiederh.) Textholzschn. 80 nn. Bll. Pergamentband im Stil der Zeit.
EUR 7500,VD 16, ZV 14388; Röhricht 710; Yerasimos S. 245; vgl. Tobler 76. - Seltene
Ausgabe, erstmals 1580 erschienen. Beschreibung der Wallfahrt des schlesischen
Adligen Melchior von Seydlitz 1556-59. "Die Gesellschaft Seydlitz' wurde in Palästina
gefangen und in Ramleh vom 'ehrliebenden Kriegsmann' Hans von Ehrenberg
besucht" (Tobler). Die Reiseroute führte von Breslau nach Mailand, Venedig, Korfu,
Cypern, nach Jerusalem und zurück über Konstantinopel, Venedig, Augsburg und
Prag. Der schöne Titelholzschnitt zeigt die Gefangennahme mit landschaftlichem
Hintergrund, im Text zweimal wiederholt, der blattgr. Textholzschn. das heil. Grab zu
Jerusalem. - Gering gebräunt, vereinzelte Unterstreichungen u. Anmerkungen,
10
gelöschter Stempel Titel verso.
Scarce travel account to the Holy Land by the Silesian nobleman Melchior von
Seydlitz. The work debutes with events during the trip from Venice over the Greek
islands to Cyprus, where the pilgrims stayed from July 4th till 14th 1556. A whole
chapter is devoted to the description of the island, its geography, agriculture, salt
works etc. Large chapters are devoted to Jerusalem, Damascus and Constantinople.
- Faint erased small stamp to back of title, else fine copy, title printed in red and
black, recent vellum.
Pilgerreise 1586
Mergenthal, Hans
Gründliche und warhafftige Beschreibung Der Löblichen vnd Ritterlichen Reise vnd
Meerfart in das heilige Land nach Hierusalem des Durchlauchtigen und
Hochgebornen Fürsten vnnd Herrn /Herrn Albrechten/ Hertzogen zu Sachssen /
Landgraffen in Düringen / Markgraffen zu Meissen / etc. Dabey ein kurtzer Ausszug
der Pilgramschaft ins gelobte Land / Hertzog Wilhelmen zu Sachssen / auch anderer
Fürsten aus diesem hochlöblichen Stammen / So wol etlicher Graffen / vom Adel /
und anderer / so mit darbey gewesen / zubefinden. Gestellet durch Den Gestrengen
und vesten Hansen von Mergenthal. So selbsten persönlich mit und darbey
gewesen. Leipzig, Zachariam Berwaldt, Verleger Hennig Grossen 1586. 4to. 60 Blatt.
Pappband der Zeit mit handschriftlichen Rückentitel, Einband etwas gebräunt,
Vorderdeckel mit Feuchtrand, Innen ein sehr gutes Exemplar.
EUR 11500,Frühes Werk aus der Reihe „Europäische Reiseberichte des späten Mittelalters“. Mergenthal
beschreibt hier die Reise des Fürsten Albrecht, Herzog zu Sachsen, 1476 nach Jerusalem. Die
Reise führte von Dresden über Weimar, Coburg, Bamberg, Nürnberg, München, Innsbruck,
Bozen, Florenz nach Rom. Unterwegs werden zahlreiche Adelige mitgenommen. Von Venedig
führte die Schiffsreise nach Corfu, Kreta, Rhodos, Cypern und schließlich nach Jerusalem.
Beschrieben wird auch die Rückreise, wobei hier Kärnten mit Villach durchreist wird. Im
Anhang sind etliche Pilgerreisen in das Heilige Land um 1150 dargestellt. Selten! - Röhricht
1476 3b.
1604
Reise ins Heilige Land
Eger, Joh.
Itinerarium, das ist, Reisebüchlein. Darinnen begriffen werden die Reisen der H.
Jungfrawen Marien, Josephs, und sonderlich unsers Herrn Iesu Christi ... Daneben
11
Berge, Länder un(d) Thal beschrieben werden ... Item Bericht von der Stadt
Hierusalem ... Aus der Schrifft, und andern glaubwirdigen Scribenten Büchern
gezogen ... und in deutsche Reimen verfasset. (Eisleben), o. Dr. 1604. 8vo. 8 Bll.,
229 S., 4 Bll. Mit 9 Textholzschnitten. Flexibler Pergamentband der Zeit (teils
ausgebessert, Kanten erneuert), Besitzvermerk am Innendeckel, gebräunt,
ordentliches Ex.
EUR 2500,VD 17, 3:310664U (nur 2 Exemplare in Halle und Wolfenbüttel, letzteres
unvollständig). - Graesse II, 464. - Nicht bei Tobler und Röhricht. - Erste Ausgabe. Äußerst seltene, in Versen abgefaßte Beschreibung Palästinas und Jerusalems. Kein
Exemplar im Jahrbuch der Auktionspreise. - Der aus Bischoffswerder stammende
Johannes Eger (1537-1613) war Pfarrherr zu Kolmnitz.
1609
Megiser, Hieronymus
Warhafftige/ gründliche und außführliche/ so wol Historische alß Chorographische
Beschreibung der uberauß reichen/ mechtigen und weitberhümbten Insul
Madagascar, sonsten S. Layrentis genandt/… Auch angehengtem Dictionario und
Dialogis der Madagascarischen Sprach … Altenburg, Henning Grossen 1609. Kl.8vo. 8 Bl., 179 S., 5 Bl. mit 1 Wappenkupfer verso Titel, 8 gefalt. Kupfertafeln
(darunter 1 gefalt. Kupfer-Karte) und 1 Druckermarke a.letzten Seite. Ganzlederband
des 19.Jhd. (Rücken aufgehellt), innen ein sehr gutes, bis auf wenige kleine
Braunflecken, ein ausgezeichnetes Exemplar.
EUR 13000,Eine der frühesten und seltenen Beschreibungen der Insel Madagaskar. Der deutsche
Historiker Megiser (ca.1554-1619) beschreibt die Geographie von Madagaskar, dessen
Einwohner, Tiere und Pflanzen, von dessen Gewürzen, der Fruchtbarkeit des Landes und den
Rohstoffen. Weiters beschreibt er die Geschichte der Entdeckung der Insel durch die
Portugiesen, sowie Reisen der Holländer. Angefügt ist ein madegassisches Wörterbuch. –
Erste deutsche Ausgabe, eine zweite erschien 1623. – Paulitschke 1065; Kainbacher 265.
1609
(Feyerabend, S.)
Reyßbuch deß heyligen Lands. Frankfurt, J. Saur für F. N. Roth, 1609. Fol. Mit
Titelholzschnittvign. und Textholzschnitt. 4 Bl., 875 (recte 869) S., 5 Bl.
Blindgeprägter Schweinslederband der Zeit. auf Holzdeckeln (Vorderdeckel vertikal
gebrochen, fleckig, etw. bestoßen, Schließen fehlen). Titel mit klösterlichem
12
Besitzvermerk, mehrere Bl. mit Resten alter Blattweiser, letztes Bl. fast lose; etwas
gebräunt, ordentliches Exemplar.
EUR 3600,Zweite Ausgabe. – Graesse VI, 101. Tobler 12. Röhricht 390.- Berühmtes Sammelwerk, von
Sigmund Feyerabend erstmals 1584 herausgegeben und verlegt. In der zweiten Ausgabe oft
zusammen mit einem ergänzenden zweiten Teil vom neuen Verleger Franz Nicolaus Roth
ausgegeben. Vorliegend nur der erste Teil, gegenüber der Erstausgabe um eine
Reisebeschreibung vermehrt. Enthält Berichte von Reisen nach Jerusalem und Palästina aus
den Jahren 1095-1573, vom Herausgeber gekürzt und bearbeitet.
1612
Kanarische Inseln und Westindien
Leublfing, Johann von
Ein schön lustig Reißbuch, Vor niemals in Truck kommen Darinnen begriffen, in was
gestalt, die Herren Staaden der unirten Niderländischen Provincen, ein Armada
zugericht, vnd auff dem Meer die Insulen in Hispanien vnd West Indien besuchen
lassen. Auch Was für Stätt vnd Castell, in Gallica vnnd Canaria seyendt
eingenommen worden, Neben meldung, was die wilden Moren, für gezüerten vnnd
Gewohnheiten haben. Sowoln: Wie es in Chinea, Isle de Maiie, vnnd Loco da Silva
sampt andern vil Inseln beschaffen sey [...]. Ulm, durch Johann Meder 1612. 4to. 24
nn. Bl. (das letzte weiß). Flexibler orangerot gefärbter Pergamentband der Zeit mit
drei (von vier) Bindebändern aus Leder (Farbe am Deckel berieben), ein Bl. mit
kleinem Randeinriß, vereinzelt leicht fleckig, im Ganzen ein schönes Exemplar.
EUR 9500,Einzige Ausgabe der seltenen Reisebeschreibung, hrsg. von dem „Musterschreiber“ Johann
Zacharias Fleißner von Pullenreith. Johann Leublfing (auch Leüblfing oder Lubelfing), „auff
Ganßheim und obern Thornstatt“, war Oberstleutnant der Hansestädte und nahm an der
Expedition des Prinzen Maurice von Nassau teil. „The object of this expedition was to visit the
West India and other ports, partly with a view of seeking out suitable places for Dutch colonies.
The American interest is chiefly confined to the title“ (Sabin).Beginn dieser Expedition, die über
Afrika führte, war im Mai 1599, die Rückkehr erfolgte am 22. Februar des folgenden Jahres,
über 5000 Teilnehmer fanden während der Reise den Tod. Die Reise führte nach
Fuerteventura, Teneriffa und Kanarischen Inseln und weiter zu den Westindischen Inseln.
Leublfings Reisebericht, in tagebuchartiger Form, enthält u.a. auch Beschreibungen exotischer
Pflanzen und Tiere wie Seepferde, Papageien, Strauße und „wunderbarliche Vögel“. Vorliegendes Exemplar mit nicht störenden Korrekturen von alter Hand. Diese betreffen
sowohl Namen und Zahlen, als auch stilistische Änderungen. Vermutlich waren sie
Korrekturen für eine zweite, nie erschienene Auflage. Daß sie von der Hand des Herausgebers
stammt, darf vermutet werden, ist jedoch kaum überprüfbar. - VD 17, 23:238638U; Sabin
13
40727; Alden-Landis 612/76; Kainbacher 242; Nicht bei Borba de Moraes (trotz mehrfacher
Erwähnung Brasiliens).
1617
Amati, S.
Relation und gründtlicher Bericht von deß Königreichs Voxu im Japonischen
Keyserthumb Gottseliger Bekehrung, und dessentwegen außgefertigter
Ambasciada... Anno 1615. Durch R.P.F. Ludovicum Sotelum (!) und den
beygeordeneten Rocuyemon Faxecura (d.i. Hasekura Tsunenaga)... An jetzo aber zu
Teutsch durch R.P.F. Thobiam Hendschelium. Ingolstadt, Elisabeth Angermaier
1617. 4to (20:15,5 cm). Mit breiter gest. Titelbordüre u. blattgr. Gest. Porträt. 4
Bll., 292 S. Pergamentband der Zeit, gebräunt u. angestaubt, etwas knitterig,
Vorderdeckel mit Bezugsfehlstellen an den Kanten.
EUR 3900,VD 17 12:116336V; Alden-L. 617/7; Sabin 31333 (unter Hendschel); Cordier, BJ 283
f.; Laures 325; Stalla 655 (unter Sotelius) u. 645 (Beiband unter Hendschel); vgl.
Streit V, 1157 (Variante). – Erste deutsche Ausgabe von Amatis „Historia del Regno
di Voxu“ (Rom 1615). 1617 erschien bei Angermaier noch eine Variante mit
abweichender Textkollation, eine zweite Übersetzung erschien noch im gleichen Jahr
bei Helmlin in Rottweil. „Written by the interpreter and historian ft he embassy, this
little book in thirty-one chapters details the size of Oshu (‚Voxu’) and the holdings of
ist ruling family, recounts the achievements ft he Franciscan Luis Sotelo, gives the
itinary taken by the embassy from Japan to Rome, and reproduces the documents
bought by the envoys and the speeches made at their receptions“ (Lach, Asia in the
Making of Europe III/1, 371). „Includes refs to missions in Peru, Guatemala,
Nicaragua, etc.“ (A.-L.). Enthält außerdem ab S. 164 das erstmals 1588 erschienene
Werk „Indianischer Religionstandt der gantzen newen Welt, beyder Indien gegen
Auff- unnd Nidergang der Sonnen“ von Valentin Fricius, „der erste Versuch von
Franziskanischer Seite, einen kurzen systematischen Überblick über die
Missionstätigkeit des Ordens zu geben“ (Streit I, 169). Das Porträt zeigt Hasekura
Tsunenaga in ganzer Figur. – Insgesamt etwas gebräunt u. stock- oder leicht
wasserfleckig, zu Beginn kl. Wurmspur im Bund, Titel mit Besitzvermerk d. 17. Jh.,
schwachem Stempel u. Bibl.-Sigle mit Farbstift, S. 214/15 mit Verklebung, dadurch
etwas Textverlust. Vorsätze alt beschrieben.
Angebunden: Englischen Liebbrinnendten S. Francisci Ordens Relations
Continuation... von deß Königreichs Voxu in Japonischem Keyserthumb gottselige
Bekehrung, &c. In unser Teutsch verwendet durch Thobiam Hendschelium.
14
Ingolstadt, E. Angermaier, 1617. 1 Bl., 108 (statt 109) S. – VD 17 12:116340F; Streit
V, 1159. – Erste deutsche Ausgabe. „Das Werk enthält keine Fortsetzung der
Missionsgeschichte von Japan, wie etwa der Titel vermuten ließe, sondern ist eine
Art Martyrologium des Franziskanerordens“ (Streit). – Etwas gebräunt u. fleckig, es
fehlt das Schlußblatt.
1622
Wenner, Adam
Ein gantz new Reysebuch von Prag auß biß gen Constantinopel. Das ist:
Beschreibung der Legation und Reise, welche von der Röm.Kays. auch zu Ungarn
und Böheimb, etc. Königl. May. Matthia II. an den Türkischen Kayser Ahmet, den
Ersten diß Namens, … so 1616 angefangen und Anno 1618 glücklich verricht und
völlig abgelegt worden. … ~ Nürnberg, Simon Walbmayern 1622. Gr.-8vo. 4 Bl., 135
(1) S., 2 Bl. Titel in Rot und Schwarz. Neuer Pappband, am Beginn im oberen Rand
mit Wasserrand, ansonsten ein gutes Ex. Erste deutsche Ausgabe. – Seltene
Beschreibung der Hin- und Rückreise der Botschaft nach Constantinopel. Im
mittleren Abschnitt wird auch Constantinopel und seine Bewohner beschrieben.
EUR 3500,1632
Leo Africanus
Ioannis Leonis Africani Africae. Descriptio IX. Lib. Absoluta. 2 Bände in 1. Leiden,
Elzevir 1632. 12mo. 800 S., 8 Bl. (Index) mit gestochenem Titel. Dekorativer
Pergamentband der Zeit mit Rückenschild und Rückenvergoldung, ein
ausgezeichnetes Exemplar!
EUR 1100,Leo Africanus (ca. 1492-1526. Eigentlich: Al Hassan Ibn Mohammed al Wassan), aus
Granada stammend, studierte in Fez und reiste bereits mit 16 Jahren nach Timbuktu.
Als fürstlicher Gesandter bereiste er dann große Teile Nordafrikas und des
geographischen Sudan. 1517 wurde an der syrischen Küste von Seeräubern
gefangen genommen und nach Rom zu Papst Leo X. gebracht. Dort wurde er mit
Auszeichnung behandelt und trat zum Christentum über. Unter seinem neuen Namen
Leo Africanus veröffentlichte er (zuerst 1550) sein großes Reisewerk. Zwei
Jahrhunderte lang galt es als Hauptquelle für Nordafrika. Eine deutsche Übersetzung
erschien erst 1805. Hier die lateinische Elzevier-Ausgabe. Selten komplett!
15
1669
Sandys, George
Sandys Reisen Inhaltende Die Histori von dem ursprünglichen und gegenwertigem
Stand des Türckischen Reichs: dessen Rechten, Regierung, Policey, Kriegs-Macht,
Gerichts-Bestellung und Kauffhandel. Zugleich auch Von Egypten, deren Inwohner,
Ordnung, … Einer Beschreibung des Gelobten Lands: von den Juden und
unterschiedlichen Secten, … Endlich eine Beschreibung Italiens, sampt dessen
angränzenden Eylanden: als Cypern, Kreta, Maltha, Sicilien, … (Laut Kupfertitel:
Sandeys – eines Engellanders – Reise durch Europam, Asiam und Africam gethan).
Frankfurt, J.G. Schiele 1669. Kl.-8vo. 16 Bl., 635, (3) S. mit 26 Kupfertafeln
(Ansichten und Pläne). Pergamentband der Zeit mit hohlem Hinterdeckel, hs. Exlibris
am Vorsatz (1706), nur vereinzelt leicht braunfleckig, ein sehr guter Exemplar.
EUR 3600,Sehr seltene deutsche Ausgabe. - Der englische Poet George Sandys (1578-1644)
reiste 1610 in den Orient. Seine Reise führte über die Adria, den griechischen Inseln
in die Türkei, weiter über Rhodos und Cypern nach Jerusalem. Das Heilige Land und
Ägypten werden durchstreift und von dort berichtet Sandy von der orthodoxen Kirche,
dem Islam und den Juden. Die Rückreise führte über Malta, Sizilien und Italien. Der
Autor erinnert sich überall an die Berichte antiker Schriftsteller und „schreibt mit
treuherziger Einfachheit und unzweifelhafter Redlichkeit“ (Robinson-Smith I 26). –
Ibrahim/Hilmy II,210; Röhricht 923; Graesse VI,264; Kainbacher 359.
1670
Marokko:
Warhaffte und merckwürdige Geschichts-Erzehlung Von Tafilette / Dem grossen
Bestreiter und Kayser Der Barbarey. Nürnberg, Hofmann 1670. Kl.-8vo. 1 Bl., 66 S.
mit 1 Portrait. Pappband der Zeit mit altem Notenblattbezug, leicht braunfleckig,
gutes Ex.
EUR 2500,Sehr seltene Beschreibung über das Herrschergeschlecht der Tafilette sowie über
Land und Leute in Marokko, sowie einige Berichte über Algerien. - Kainbacher 415;
Gay 442; Paulitschke II, 585..
1671
Bourges, (J.) de.
Wahrhaffte und eigendliche Erzehlung von der Reise des Bischofs von Beryte, auß
Franckreich zu Wasser und Lande nach China. Nemlich Auß Marsilien übers MittelMeer nach Algier und so ferner durch Syrien, Arabien, Persien und unterschiedne
16
Indianische Landschafften. Mit genauer Beschreibung der Städte und Plätze,
Gottesdienste und Sitten der Völcker ...Verteutsch durch T. R. C. S. C. S. ~ Leipzig,
Ritzsch 1671. Gr.-8vo. 1 Bl., 182 S. Mit 8 Textkupfern. Neuer Pappband, leicht
gebräunt, durchgehend mit vereinzelten Anstreichungen, gutes Exemplar.
EUR 1400,Kainbacher 54.- Der Bischof von Paris und Marseille Bourges reiste über Malta,
Algier und Cypern, in die Levante, Aleppo, weiter nach Babylon und Bagdad,
Bassora, Persien (Schiras und Isfahan), Suratte, Masulpatan und Siam (längere
Beschreibung von Thailand). Sein Ziel China steuert es an, erreicht es aber wegen
Feindlichkeiten nicht und kehrt nach Europa zurück.
1672 - Das erste englischsprachige Buch über Marokko!
Addison, Lancelot
West-Barbarey. 2 Teile in 1 Band. Erster Teil / Enthaltend die Veränderungen der
Regierungen / welche von 150. Jahren / biß auf diese Zeit / in denen Königreichen
Fez und Marroco sich zugetragen. Anderer Theil / Begreiffend die gegenwärtige
Beschaffenheit / und Lebens-Art derselben Völker / im Geistlichen / Weltlichen / und
Haus-Stand. Aus langer Erfahrung zusammengetragen und beschrieben. Nürnberg,
J. Hoffmann, 1672. Titel, 9 Bl., 91 S.; Titel, 2 Bl., 180 Seiten. Mit 1 gestochenen
Frontispiz. Neuer Halbpergamentband mit marmorierten Deckeln. Kl. 8° (13,5 x 8
cm). Frontispiz etwas knapp beschnitten. Papierbedingte Textbräunung, 2 Bl. mit
repariertem Einriss, hier wenige Buchstaben Verlust. Insgesamt gut erhalten.
EUR 2800,Seltene erste deutsche Ausgabe des wahrscheinlich ersten Buches, das sich
ausschließlich Marokko widmet! - Addison war Kaplan in Tangier und hielt sich von 1662 an
acht Jahre in Marokko auf. Er befragte die Eingeborenen nach ihren Sitten und Gebräuchen,
nach Religion und Lebensweise. Sein Bericht umfasst sowohl eine Geschichte des Landes als
auch eine Beschreibung des maurischen Lebens. Die letzten 2 Bl. enthalten ein Glossar
arabischer Wörter - Playfair/Brown, Morocco, 255, Cox I, 362, Gay 1213 (jeweils engl.
Ausgabe), Paulitschke 595.
1694
Cavazzi, Joanne Antonio
Historische Beschreibung Der In dem untern Occidentalischen Mohrenland ligenden
drey Königreichen Congo, Matamba, und Angola, Und Der jenigen Apostolischen
Missionen/ so von denen PP. Capucinern daselbst verrichtet worden. München,
17
Jäcklin 1694. Gr.-8vo. 5 Bl., 1030 S., 7 Bl. (Register), 2 Bl. (and. Reg. und
Buchbinder-Anweisungen) mit 1 Frontispiz, 48 (teils gefalt.) Tafeln und 1 gefalt.
Karte. Kl.-4to. Halbpergamentband der Zeit (etwas berieben, Gelenksbezüge
brüchig, am Kapital ein klein wenig eingerissen), stellenweise mit sehr dezenten
Unterstreichungen im Text, sauberes Exemplar.
EUR 11000,Der italienische Kapuziner Cavazzi (1632-1692) verbrachte 37 Jahre im Kongo und sein Werk
ist mit Abstand die bedeutendste Beschreibung über den Kongo und Angola aus dieser Zeit.
Der Bericht besticht durch ausführliche Beschreibungen über die Völker und Kulturen,
Landschaften, Flora und Fauna, sowie den Missionen. Zudem ist das Werk mit 48 Tafeln und
der Karte sehr gut illustriert. In der deutschen Übersetzung ist dieses Werk in diesem Zustand
eine Seltenheit! - Kainbacher 74; Henze I,530; Tenri 2647; Gay 3070.
1701
Oettingen, Wolffgang Graf zu
Diarium, Oder: Außführliche curiose Reiß-Beschreibung/ Von Wien nach
Constantinopel und von dar wirder zurück in Teutschland/ auch was sich hin und
wider merckwürdiges dabey zugetragen. … Groß-Bottschaffter den 20.Octob. An.
1699 angetretten/ und An. 1701. den 29.Jan. glücklichen vollendet. Augspurg, Georg
Schlüter 1701. 8vo. 7 Bl., 359 S. (Titel in Kopie – fachmännisch auf altem Papier
kopiert – kaum sichtbar) mit 1 Portrait-Tafel. Pergamentband der Zeit (Rücken
fachmännisch erneuert), innen leicht gebräunt. Selten – Titel in Kopie, fachmännisch
auf altem Papier kopiert, kaum sichtbar.
EUR 1900,Beschreibung der Botschafter Reise nach Konstantinopel, mit einer ausführlichen
Beschreibung der Stadt, seiner Bewohner und Politik.
1704
Reise nach Indonesien, Formosa und China
Tappe, D.
Funffzehen Jährige Curiöse und denckwürdige auch sehr gefährliche Ost-Indianische
Reise-Beschreibung so sich im Jahr Christi 1667. angefangen und durch Göttlichen
Beystand im 1682ten Jahre geendet hat. Auf vielfältiges Verlangen guter Freunde
zum Druck übergeben. Mit Holzschnitt-Vignette auf Titel. Hannover und Wolfenbüttel,
G. Freytag 1704. 8vo. 3 Bll., 220 [recte 320] S. Neuer Halblederband, stockfleckig,
erste 30 Bll. mit kl. Wasserrand, Titel im Rand mit Ausbesserungen.
EUR 2800,Landwehr, VOC 325. - Kosch XXI, 587. - Einzige Ausgabe. - David Tapp oder Tappe (geb.
1649) ging als 18jähriger abgebrochener Student zur See und diente u. a. als Soldat bei der
holländischen Ost-Indischen Compagnie in Batavia, Malakka und Surate, war zwischendurch
18
als Hauslehrer in Holland tätig und begleitete holländische Kauffahrer nach Formosa und
China. "Sein Buch liefert lehrreiche Proben der Rohheit und des Aberglaubens seiner Zeit und
Umgebung und gewinnt dadurch einen culturgeschichtlichen Wert. Außerdem bringt es einige
Beiträge zur Handels- und Kriegsgeschichte der Holländer im Archipel, Indien und Formosa ...
Ueber Tappe's Ende ist nichts bekannt." (ADB XXXVII, 390)
1706
Caccia, Franciscum
Jerusalem, seu Palaestina nova, oder Das von Christo Jesu selbsten geliebte,
gelobte, bewohnte, benannte Heilige Land. Mit seinen Städten, Vestungen, Flecken,
Seen, Flüssen, Gebürgen, Früchten, Antiquitäten, und hochschätzbaren
Heiligthümern. Wienn, Lercher 1706. 4to. 8 Bl., 162 S., 3 Bl. mit 1 Frontispiz, 1 gefalt.
Karte und 30 (teils gefalt.) Kupfertafeln. Halblederband der Zeit (berieben), braunfleckig, einige Tafeln mit Randeinrissen, einige Textseiten mit Randläsuren.
EUR 2500,Seltene Beschreibung des heiligen Landes durch Franz Caccia. Das Buch ist durch
zahlreiche Kupfertafeln gut illustriert. Die Karte zeigt das Heilige Land, die Tafeln
zeigen teils Ansichten (Jerusalem, Jaffa, Ramma, Bethlehem, Jericho, Nazareth,
Damaskus), Berge (Horeb, Sinai), verschiedene Tiere aus Palästina bis Ägypten,
Pläne von Kirchen, teils Stationen der Christus Geschichte. Zwei Zwischentitel sind
mit jeweils zahlreichen kleinen Stadtansichten (wie Wien, Venedig, Candia, Larneca,
Rhodes, Morea, Pola, Modona, Corfu, Roseto, Kairo, Sidon, Alexandria, u.a.)
versehen.
1709
Tachard, Guy
Des Berühmten Missionarii P. Tachards, Zweyte Reise nach Siam, Mit
Physicalischen / Geographischen / Historischen und andern curieusen
Anmerkungen. Aus dem Französischen übersetzet Von M.V. Hamburg, Härtel 1709.
8vo. 1 Bl., 1 Titel, S.5-400 (so komplett, siehe KVK) mit 2 Kupfer-Tafeln. HalbPergamentband mit alten Materialien im Stil der Zeit (leicht angeschmutzt),
Gelöschter St.verso Titel, dadurch kl.Loch im Titelblatt (ohne Textverlust), Papier
braunfleckig, insgesamt ein gutes Exemplar.
EUR 2500,Seltene deutsche Ausgabe der 2.Reise nach Siam! - Tachard (1648-1712) gehörte
zu den französischen Jesuiten und Mathematikern, die Ludwig XIV. nach China
sandte. Der siamesische König war von den Kenntnissen der Jesuiten beeindruckt,
daß er sie nicht fortlassen wollte. P. Tachard mußte versprechen, mit dem
19
Botschafter nach Frankreich zurückzukehren und ein Dutzend Jesuitenmathematiker
auf dieser zweiten Reise mitzubringen. 1686 war er als Botschafter und Dolmetscher
der Gesandten des Königs von Siam in Rom, 1687 wieder in Siam mit 15 Jesuiten,
1688 wieder als Gesandter in Europa und 1690 wieder in Siam" (China illustrata 66).
Tachard beschreibt die Reise über das Kap der Guten Hoffnung nach Batavia und
weiter nach Siam (Thailand). Er beschreibt ausführlich den Hof und die Politik des
Königs von Siam, macht aber auch Reisen durch das Land und beschreibt Land und
Leute von Siam. – Vgl. Streit V, 1938 und VI, 1498; vgl. Cordier Ind. I, Sp. 947 ff.
(keine deutsche Ausgabe); Mendelssohn II, S. 461.
1710
Krump, Theodor
Hoher / und Frucht-bahrer Palm-Baum / Deß Heiligen Evangelij / Das ist: Tieffeingepflanzter Glaubens-Lehr / In das Hertz deß Hohen Abyssiner Monarchen /
erwisen. In einem Diario oder Täglich und ordentlicher Reiß-Beschreibung der
mühesamen Verrichtungen jener Apostolischen Glaubens-Sendlingen ... Neben
unterschidlichen Anmerckungen / und Beschreibungen deren Länder / Städt / Sitten
der Menschen / Beschaffenheit der Thieren ... Augsburg, Gruber 1710. 4to. 1 Ti., 9
Bl., 566 S. (Paginierung springt von 336 auf 339, aber alles komplett!), 4 Bl. mit 1
Frontispiz, 1 Portrait und 8 Kupfertafeln. Dekorativer Lederband der Zeit mit reicher
Goldprägung auf den Deckeln und Rücken (etwas berieben), Goldschnitt, etwas
gebräunt, insgesamt ein gutes und vollständiges Exemplar. Mit Exlibris und hs.
Besitzvermerk von Leopoldus Josephus Joannes Wilhelmus comes De Wiser.
EUR 9500,Sehr seltene Reise-Beschreibung des deutschen Franziskaners Theodor Krump (ca.16601724). Krump schloß sich 1700 in Kairo einer Gruppe von Missionaren an, die als Ziel Gondar
hatte. Er fuhr nilaufwärts, durchquerte von Esnah aus die Wüste nach Der Oase Selima, Am
3.Katarakt bei Moscho stieß Krump wieder auf den Nil. Über Dongola erreichte er Korti,
durchzog die Bayuda-Steppe und gelangte nach Sennar, wo er als Arzt beim Fundj-Herrscher
blieb. 1702 kehrte Krump wieder nach Ägypten zurück. Lange Zeit war der Bericht von Krump
in Vergessenheit, erst Gumprecht um 1850 beschäftigte sich damit. Gumprecht weist auf die
"beschränkten Fähigkeiten und Kenntnisse" von Krump hin, doch hebt er hervor, daß Krump
der erste Europäer gewesen sei, der einen Hinweis auf die Vereinigung von Blauem und
Weißen Nil bei Gerri (Khartum) gab. - vgl. Henze III, 84f; Kainbacher 229.
1719
Südafrika – das große Werk in 1.Auflage
Kolb(e), Peter
20
Caput Bonae Spei Hodiernum. Das ist: Vollständige Beschreibung des Africanischen
Vorgebürges der Guten Hoffnung ... Wie nicht weniger, was die eigenen Einwohner,
die Hottentotten, vor seltsame Sitten und Gebräuche haben: Und endlich alles, was
die Europäischen daselbst gestifteten Colonien anbetrift. Nürnberg, Monath 1719.
Folio. 10 Bl., 846 (recte 838) S., 40 Bl., 1 Bl. Anz. Mit 1 gestoch. Frontispiz, 1
gestoch. Portrait, 23 Kupfertafeln und 1 doppelblattgr. Kupferkarte.
Halbpergamentband der Zeit (leicht berieben), neue Vorsätze, sauberes Exemplar.
EUR 11000,Der deutsche Kolb (1675-1726) bereiste das Kapland von 1705 bis 1713. Sein Werk enthält
die umfassendsten Aufschlüsse über die Hottentotten jener Zeit und gute Darstellungen. Seine
Nachfolger wie Menzel, La Caille, Le Vaillant und Barrow hatten an seinem Werk viel
auszusetzen und warfen Kolb Leichtgläubigkeit vor. Neuere Forschungen bestätigen jedoch
die Richtigkeit der Angaben Kolbs. Das Werk zählt zu den Klassikern der SüdafrikaReiseliteratur. - Kainbacher 221; Mendelssohn I, 842; Henze III, 51.
1723
La Australia del Spiritu Santo - Quirós' 'Eighth Memorial'!
Quirós, Pedro Fernandez de
Terra Australis Incognita: or, A New Southern Discovery, containing A Fifth Part of
the World; Lately Found out by Ferdinand de Quir. A Spanish Captain. Printed in the
Year 1617; and now Re-printed. London, printed for William Bray, (1723). 8vo. Pp.
(2) (half title, verso blank), (2) (title, verso blank), 5- 31, (1) (blank). Sewn, as issued,
and housed in a very well-made, attractive half-calf book box in contemporary style
with red morocco lettering-piece, spine richly gilt and on raised bands. A very good
copy in its original state!
€ 25.000
Second English edition of Quirós's immensely important 'Eighth Memorial' to the King
of Spain, reprinted from the famous edition London 1617 – both editions extremely rare!
- After returning from his second expedition to the Pacific, during which he discovered what he
thought to be the great Southern Continent Terra Australis incognita but was, in fact, the New
Hebrides, Quirós spent years sending a large number of petitions to the King of Spain to
induce him to support another voyage. He is said to have written between 50 and 65 such
letters, the most interesting of which is his 'Eighth Memorial', being the only one that was
translated and giving a full description of the nature on the island discovered, including much
detail on the natives and their habits and pleading to the King to finance another expedition,
because the territory 'will … prove another China or Japan, and equalize the other rich Islands
which are on this side of Asia in Traffick of curious and precious Merchandizes, to speak
nothing of the Augmentation and Extent of your power, and the Establishment which you may
make unto your self of your Dominions by the Accession of so great a country' (p.23). - Pedro
Fernandez de Quirós was the last of the great Spanish discoverers. In 1595, he accompanied
21
Alvaro Mendaña de Neira on his expedition to colonize the Solomon Islands. After Mendaña's
death on the Santa Cruz Islands, Quirós navigated the ships to Manila, discovering Ponape
along the way. When he had returned, he planned his own expedition to discover the famous
great southern continent of Terra Australis. Supported by the Spanish Ambassador and even
the Pope, he became commander of two ships and a launch. His second-in-command was
Luis Vaez de Torres. The expedition passed through the Tuamotus but missed New Zealand.
Quirós then discovered the largest of the New Hebrides Islands in May, 1606, which, thinking
he had found Terra Australis incognita, he named 'La Australia del Espiritu Santo'. He then
sailed south towards Antarctic waters. 'His voyage was the first event in the story of Antarctic
enterprise … It was a failure … but it opened the glorious record of Antarctic discovery'
(Markham, The Voyages of Pedro Fernandez de Quiros, p. XXXVI). The other ships, under
Torres and Prady y Tovar, continued their voyage, and Torres, sailing between New Guinea
and Australia to the Moluccas, sailed through the consequently named Torres Strait. Prado
and Torres, therefore, must have seen the sought-after southern continent! - 'The voyages of
Quirós mark a historical watershed. They were the last voyages of a Spanish
conquistador to find and conquer new lands for his King and Church.' (Hill). - Du Rietz
426, Cox II, 293, Streeter (Auction) 428 (1st ed.), Hill 1407 (1st ed.), Henze IV, 495
1724
Heyling, Peter (Michaelis, J.H. – Hg.)
Sonderbarer Lebens-Lauff Herrn Peter Heylings, Aus Lübec, Und dessen reise nach
Ethiopien; Nebst Zulänglichem Berichte Von der in selbigem Reiche zu Anfange des
nächst-verwichenen Saeculi entstandenen Religions-Unruhe; Aus (Hiob) Ludolfs
edirten Schriften und andern noch nicht gedruckten Dokumenten. Halle, Waisenhaus
1724. 8vo. 8 Bl., 208 S. mit Titel-Vignette. Pappband der Zeit mit hs. Rückenschild
(leicht berieben), gelöschter St. verso Titel, braunfleckig, ordentliches Exemplar.
EUR 3900,Heyling (1607-1652) reiste zunächst nach Cairo, wo er sich Kenntnisse der arabischen
Sprache holte. 1634 startete er von Cairo über Suakin und gelangte als erster evangelischer
Missionar nach Äthiopien. Er errang nach der Vertreibung der Jesuiten hohes Ansehen und
blieb lange Jahre im Land. 1652 soll er auf der Rückreise umgekommen sein. – Henze II,582;
Paulitschke 1196; Kainbacher 175.
1726
Stöcklein, J.
Allerhand so Lehr- als Geist-reiche Brief, Schrifften und Reis-Beschreibungen welche
von denen Missionariis der Gesellschafft Jesu aus beyden Indien und andern über
Meer gelegenen Ländern, seit An. 1642. biß auf das Jahr 1726. in Europa angelangt
seynd. Jetzt zum erstenmal theils aus handschrifftlichen Urkunden, theils aus denen
22
Französischen Lettres Edifiantes verteutscht und zusammen getragen. Teil 1-24 (von
40) in 3 Bänden. Augsburg u. Graz, Veith Erben, 1726-32. Folio. (32:21,5 cm). Mit 3
gest. Front., 1 gest. Porträt, 23 (st. 24; 20 gefalt.) Kupferkarten, 7 (3 gefalt.)
Kupfertaf. u. 12 (9 gefalt.) Tab. HSchweinslederband der Zeit (Bd. 1 u. 3), teilw.
berieben, u. Lederband der Zeit mit Rückenvergoldung, teilw. berieben, Ecken
bestoßen, Gelenkeinrisse.
EUR 9500,Streit I, 838, 845, 872, 942 (mit genauer Kollation u. Inhaltsbeschreibung); Cordier, BS 941 f.;
de Backer-S. VII, 1586; Sabin 91981; Palau 322.590; Laures 592. - Erste Ausgabe der ersten
24 Teile der bedeutenden Sammlung von Berichten über Reisen u. Missionsgründungen der
Jesuiten in Amerika, Asien u. Afrika, auch als "Welt-Bott" bekannt. "Der Wert dieser Sammlung
besteht darin, daß Stöcklein eine große Anzahl von Briefen veröffentlicht, die von deutschen
Missionaren stammen" (Streit). Mit Karten von Formosa, Nagasaki, China, Philippinen,
Südamerika, Ägypten, Palästina, Persien, Kalifornien etc. - Ohne die Karte "Sud-Theil von
Indien". Teilw. gebräunt, etwas stockfleckig, wenige Taf. mit kl. Einrissen.
First edition of the first 24 parts of this important collection of first sources on missiology,
partially based on the French Lettres Edifiantes et Curieuses, but especially important for its
first-hand German missionary reports. In three volumes. - Some browning and foxing, small
marginal tears to few plates and maps. Lacking one map. Bound in contemp. half-pigskin (vol.
1 and 3; rubbed) and contemp. calf, spine gilt, rubbed, some tears to joints, corners bumped.
1738
Entdeckung der Osterinsel
Behrens, C. F.
Der wohlversuchte Süd-Länder, Das ist: ausführliche Reise-Beschreibung um die
Welt, Worinnen von denen Canarischen- und Saltz-Insuln, Brasilien, der Straß
Magellanus und Lamer-Küste, Chili... Deßgleichen von den Moluckischen Insuln.
Leipzig, J. G. Monath u. auf Kosten des Autoris, 1738. (17,5:11 cm). Mit gest.
Porträtfront., 1 gefalt. Kupferkarte u. 1 gefalt. Kupfertafel. 7 Bll., 331 S., 2 Bll.
Moderner Lederband im alten Stil mit Rückenvergoldung u. goldgepr. Deckelvignette.
EUR 18000,Sabin 4378; Alden-L. 738/18; Henze I, 221; Borba de M. 94 (ilustr. Ausg. 1737). Seltene zweite Ausgabe, erstmals 1737 unter dem Titel "Selbst gethane Reise und
Begebenheiten durch die bekannte und unbekannte Südländer und um die Welt".
Vorausgegangen war 1728 ein Kurzbericht in Versen ("Reise nach den unbekandten
Süd-Ländern", Frankfurt u. Leipzig 1728), der in mehreren Ausgaben, auch in
holländischer Übersetzung, erschien. Im Vorwort des Kurzberichts heißt es
ausdrücklich, er sei nur ein "kurtzer und vorläuffiger Entwurff" einer projektierten
23
"Reiß-Beschreibung". - Roggeveen ist der letzte der großen Weltumsegler. Er verließ
Texel am 21. 8. 1721 und kehrte am 11. 8. 1723 zurück. Er ist bekannt als der
Entdecker der Osterinsel und ihrer Kolossalplastiken. Der Mecklenburger Carl
Friedrich Behrens (geb. 1701) machte als Offizier der Seesoldatentruppe der Niederl.
Ostindienkompanie Roggeveens gesamte Reise mit. Sein Bericht ist neben
Roggeveens eigenen Aufzeichnungen die einzige authentische Quelle eines
Augenzeugen über Roggeveens Reisen und Entdeckungen. Über Behrens und die
Vorzüge und Mängel seines Berichtes vgl. ausführlich Henze. Die Karte zeigt die
Welt mit eingezeichneter Route von Roggeveen/Behrens, die Tafel eine
Flottenformation. - Erste Bll. u. ein weiteres Textbl. mit kl. Restaurierungen im
unteren Rand.
1740
Laimbeckhoven, Godefridi R.P.
Neue Umständliche Reiß-Beschreibung, R.P. Godefridi Laimbeckhoven, der
Gesellschaft Jesu. Von Wienn nach China abgeschickten Missionarii,
Darinnen dessen ungemein beschwär- und gefährliche Schiffart von Genua
bis Macao mit beygemengten vielen gar Lehr-reichen Astronomisch- und
Geographischen Anmerckungen beschrieben ... ~ Wienn, J.B. Prasser (Druck
Kurtzböck) 1740. Kl.-8vo. 340 S. (OHNE den Plan und Ohne die Karten).
Pergamentband der Zeit (am Gelenk aufgerissen, leicht fleckig), leicht
gebräunt
EUR 1900,Der Österreicher Laimbeckhoven (1707-1787), aus einem alten
österreichischen Adelsgeschlecht, trat 1734 seine Fahrt nach China an. Seine
Sendschreiben
aus
Mocambique
und
Goa
sind
großartige
Reisebeschreibungen und gewaltige Zeitbilder. Nach 4 Jahren Reise und
Zwischenstationen, traf Laimbeckhofen 1738 in China ein, wo er als
Missionar tätig war. 1752 wurde er Bischof von Nanking, 1758 auch von
Peking. Laimbeckhofen durchwanderte, oft verkleidet und unter größten
Beschwerden, verschiedene Provinzen. Im Alter von 80 Jahren starb er in
Tong-kia-hang. Mehr als 40 Jahre verbrachte Laimbeckhofen in China und
konnte zahlreiche Informationen über Land und Leute sammeln. Sein
einziges Werk ist diese Reisebeschreibung. Nach Auskunft eines in
Deutschland lebenden Nachkommens, der über den Nachlaß verfügt, gibt es
zahlreiche Briefe und Tagebücher, die er gerade aufarbeitet. In der Literatur
und der Entdeckungsgeschichte ist Laimbeckhofen bislang kaum beachtet
worden. Laimbeckhofen beschreibt ausführlich seine Reise nach China,
wobei in seinem Werk hauptsächlich über Afrika und Indien berichtet wird.
24
Inhalt: 1.Absatz: Abfahrt und Reiß von Lisabon bis Mocambique (ca. 150
S.). Hier beschreibt er die Stationen entlang der Westküste Afrikas, rund um
das Kap der Guten Hoffnung nach Mocambique. 2.Absatz: Aufenthalt in der
Insul Mozambique (ca. 65 S.); 3.Absatz: Einschiffung und Reise von
Mozambique nacher Goa. 4.Absatz: Aufenthalt in Goa, Beschreibung des
Landes Ost-Indien (ca. 100 S.); Reiß-Beschreibung von Goa nach Macao in
China (ca. 70 S.). - Kainbacher 234; Marschalek S. 24.
1751
Schwarz(en), Georg Bernhardt
Georg Bernhardt Schwarzens, von Beutelspach, ... Reise in Ost-Indien, Worinnen
mancherley Merkwürdigkeiten, Besonders aber Die Anno 1740 in seiner
Anwesenheit zu Batavia fürgefallene Rebellion der Chinesen, Und deroselben darauf
erfolgte große Massacre ... Heilbronn, Eckebrecht 1751. 8vo. 3 Bl., 135, (1) S. Neuer
dekorativer Halblederband mit reicher Goldprägung. Ein schönes Exemplar.
EUR 3500,Schwarz beschreibt seine Reise mit einem Schiff der Ostindischen
Handelskompagnie von Holland über Südafrika nach Batavia in Indonesien. Von der
Insel Java, Batavia und seinen Bewohnern berichtet Schwarz ausführlich. Seltene
Reisebeschreibung.
2) Afrika
Eingehender Bericht über das Nyassa-Gebiet!
Adams, Alfons M.
Im Dienste des Kreuzes oder Erinnerungen aus meinem Missionsleben in DeutschOstafrika. St. Ottilien 1899. XIV, 1 Bl., 154 Seiten. Mit 1 zusätzlichen, illustrierten
Titelblatt in Schwarz, Rot und Blau, 69 Abbildungen, 2 Kartenskizzen und 2
schönen, mehrfach gefalteten Karten. Schöner, dekorativer Halblederband der Zeit
25
auf Bünden und mit Rückengoldprägung, der farbig illustriete Deckel der
Originalbroschur sauber auf den Vorderdeckel aufgezogen. 4° (27 x 19 cm).
Deckelinnenseite mit Reibespuren durch entferntes Exlibris, Karten minimal
braunfleckig. Text und Tafeln tadellos sauber und frisch. Ein sehr gutes und
attraktives Exemplar!
€ 500,Wichtiger Bericht über das Nyassa-Gebiet. Alfons Adams hielt sich von April 1896 bis April
1898 als Missionar in Deutsch-Ostafrika auf und bereiste in dieser Zeit ausführlich das Gebiet
nordöstlich und westlich des Nyassa-Sees. Er zog zunächst von Dar-es-Salaam nach Uhehe.
Von der Station Iringa ging er westlich nach Madibira, und dann südlich nach Idunda weiter
zum Njassa nach Ungoni. Über Ssongea reiste er den Luvegu abwärts nach Upogoro und
schließlich zog er über Donde zurück nach Dar-es-Salaam. Der wohlbebilderte Bericht ist reich
an geographischen und ethnographischen Beobachtungen. So beschreibt Adams eingehend
die durchzogenen Gebiete, ihre Bewohner und Herrscher - das Land und Reich Uhehe, die
Wahehe, ihre Sitten und Gebräuche, Sultan Mkwawa und Sultan Mpangire, die Wasango und
ihre Könige, das Steppenleben am großen Ruaha, den Nyassa, etc. – Zwei detaillierte,
mehrfach gefaltete Karten zeigen die Marschroute Adams': 'Routen im nordwestlichen Uhehe
und von Idunda zum Nyassa-See' und die große (65 x 61 cm) Karte 'Pater Alfons M. Adams'
Route von Ssongea nach Upogoro und Donde Januar – März 1898'. – Minimale Knitterspuren
am Bezug des hinteren Deckels.
Die Luxusausgabe im Quart-Format!
Barth, Heinrich
Reisen und Entdeckungen in Nord- und Central-Afrika in den Jahren 1849 bis 1855.
Tagebuch seiner im Auftrage der Brittischen Regierung unternommenen Reise. 5
Bände. Erstausgabe. Gotha, Perthes, 1857/58. Mit 60 farblithographischen Tafeln,
153 Textholzschnitten, 16 gefalteten Karten und 1 Plan. Neue, dunkelblaue
Ganzlederbände mit Rückenvergoldung, exakt den Original-Leinenbänden dieser
Luxusausgabe entsprechend gebunden. 4° (ca. 26 x 18,5 cm). St.a.T., teils auch auf
der Rückseite. Nur wenige Blatt eingangs und vereinzelt am Schluss gebräunt und
etwas braunfleckig, Titel teils ein wenig mehr betroffen, Text und auch Tafeln
ansonsten sauber. Die ersten 37 Bl. in Bd. 4 in der unteren Ecke mit kleiner
werdendem Feuchtrand. Eine Karte mit repariertem Einriss entlang des Falzes.
Ansonsten jedoch ein sehr gutes, eindrucksvolles Set der seltenen Luxusausgabe!
€ 9000,Die gesuchte, äußerst seltene Vorzugsausgabe im größeren Format und auf
kräftigem Papier! - Über Muzurk, Ghat, Agades, Kano und Kuka erreichte Barth die
unerforschten Ländereien von Adamaua, erforschte dann das östlich des
Tschadsees gelegene Sultanat Baghirmi und zog schließlich westlich in das
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geheimnisvolle Timbuktu, wo er sich 7 Monate lang aufhielt. ‘Er war ein nie
ermüdender Notierer und Registrierer, der alles, was der Tag brachte, festhielt.
Größte Sorgfalt legte er auf die Routenaufnahme, die auf 18000 Kilometern eine
Riesenzahl topographischer Neuheiten erschloss, wodurch die Afrika-Karte ein ganz
neues Gepräge erhielt.’ (Henze). - Eingehend über Ethnographie,
Sprachwissenschaft sowie über die Geschichte des Islam im Sudan und die
historische Entwicklung der Länder am mittleren Nil. - Die schönen lithographischen
Abbildungen wurden von dem Afrika-Maler Bernatz angefertigt. - Henze I, 175 ff.,
Abbey Travel 274, Ibrahim-Hilmy I, 54, Carter/Muir 341 b, Embacher 21 ff.
Fuchs, Rudolf
Lose Blätter aus dem Orient. Als Manuscript gedruckt. Wien, Seidel 1881. 8vo. VI,
119 S. mit 1 gefalt. Karte. Original-Broschur, etwas gebräunt. Gutes Exemplar.
EUR 950,Nie im Handel erschienen, im KVK nur 1 Exemplar in der Öster. Nationalbibliothek
nachweisbar! - Die Reise führte über Tiflis nach Teheran, durch persische Lande,
nach Ispahan und Schiras und BUschir. Weiters ging die Reise nach Bagdad und
wieder retour nach Teheran. Eine weitere Station bildete Tunesien, Touggourt und
die Reise endete in Tripolis. Seltene als Manuskript veröffentlichte
Reisebeschreibung in den Orient.
Sudan – Kleinasien - Griechenland
Russegger, Joseph
Reisen in Europa, Asien und Afrika, mit besonderer Rücksicht auf die
naturwissenschaftlichen Verhältnisse der betroffenen Länder, unternommen in den
Jahren 1835 bis 1841. 4 in 5 Textbänden u. Atlas. Stuttgart, Schweizerbart 1841-49.
8vo (22:14 cm) u. Groß-Fol. (57:38,5 cm). Mit 19 (13 farb.) doppelblattgr. (1
eingefaltet) lith. Karten und 37 (1 farb., 1 getönt) lith. Tafeln. Halblederbände der
Zeit (ein Band etwas abweichend gebunden, etwas berieben, kl.Bibl.-Marken am
oberen Teil des Rückens). Atlasband in Halbleder der Zeit (berieben), Tafeln
stockfleckig. 1 Taf. mit Stempel u. Abgabestempel. Ordentliches Exemplar.
EUR 15000,Kainbacher I, 119; Ibrahim-Hilmy 201; Röhricht 382; Tobler 161; Nissen, ZBI 3533. Erste Ausgabe. Der Bergbaufachmann u. Geologe bereiste Griechenland, Ägypten,
Syrien, Kleinasien, Nubien u. den Ost-Sudan, die Halbinsel Sinai u. Palästina sowie
27
die Levante u. Europa. Der Atlasband mit den entsprechenden geographischen u.
geognostischen Karten u. Profilen, ferner 28 Ansichten auf 14 Taf., 12 zoologische
(Insekten u. Fische) u. 10 botanische Taf. sowie 1 Taf. mit Fossilien.
3) Südsee – Australien - Asien
Amati, S.
Relation und gründtlicher Bericht von deß Königreichs Voxu im Japonischen
Keyserthumb Gottseliger Bekehrung, und dessentwegen außgefertigter
Ambasciada... Anno 1615. Durch R.P.F. Ludovicum Sotelum (!) und den
beygeordeneten Rocuyemon Faxecura (d.i. Hasekura Tsunenaga)... An jetzo aber zu
Teutsch durch R.P.F. Thobiam Hendschelium. Ingolstadt, Elisabeth Angermaier,
1617. 4to (20:15,5 cm). Mit breiter gest. Titelbordüre u. blattgr. Gest. Porträt. 4
Bll., 292 S. Pergamentband der Zeit, gebräunt u. angestaubt, etwas knitterig,
Vorderdeckel mit Bezugsfehlstellen an den Kanten.
EUR 3900,VD 17 12:116336V; Alden-L. 617/7; Sabin 31333 (unter Hendschel); Cordier, BJ 283
f.; Laures 325; Stalla 655 (unter Sotelius) u. 645 (Beiband unter Hendschel); vgl.
Streit V, 1157 (Variante). – Erste deutsche Ausgabe von Amatis „Historia del Regno
di Voxu“ (Rom 1615). 1617 erschien bei Angermaier noch eine Variante mit
abweichender Textkollation, eine zweite Übersetzung erschien noch im gleichen Jahr
bei Helmlin in Rottweil. „Written by the interpreter and historian ft he embassy, this
little book in thirty-one chapters details the size of Oshu (‚Voxu’) and the holdings of
ist ruling family, recounts the achievements ft he Franciscan Luis Sotelo, gives the
itinary taken by the embassy from Japan to Rome, and reproduces the documents
bought by the envoys and the speeches made at their receptions“ (Lach, Asia in the
Making of Europe III/1, 371). „Includes refs to missions in Peru, Guatemala,
Nicaragua, etc.“ (A.-L.). Enthält außerdem ab S. 164 das erstmals 1588 erschienene
Werk „Indianischer Religionstandt der gantzen newen Welt, beyder Indien gegen
Auff- unnd Nidergang der Sonnen“ von Valentin Fricius, „der erste Versuch von
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Franziskanischer Seite, einen kurzen systematischen Überblick über die
Missionstätigkeit des Ordens zu geben“ (Streit I, 169). Das Porträt zeigt Hasekura
Tsunenaga in ganzer Figur. – Insgesamt etwas gebräunt u. stock- oder leicht
wasserfleckig, zu Beginn kl. Wurmspur im Bund, Titel mit Besitzvermerk d. 17. Jh.,
schwachem Stempel u. Bibl.-Sigle mit Farbstift, S. 214/15 mit Verklebung, dadurch
etwas Textverlust. Vorsätze alt beschrieben.
Angebunden: Englischen Liebbrinnendten S. Francisci Ordens Relations
Continuation... von deß Königreichs Voxu in Japonischem Keyserthumb gottselige
Bekehrung, &c. In unser Teutsch verwendet durch Thobiam Hendschelium.
Ingolstadt, E. Angermaier, 1617. 1 Bl., 108 (statt 109) S. – VD 17 12:116340F; Streit
V, 1159. – Erste deutsche Ausgabe. „Das Werk enthält keine Fortsetzung der
Missionsgeschichte von Japan, wie etwa der Titel vermuten ließe, sondern ist eine
Art Martyrologium des Franziskanerordens“ (Streit). – Etwas gebräunt u. fleckig, es
fehlt das Schlußblatt.
Entdeckung der Osterinsel
Behrens, C. F.
Der wohlversuchte Süd-Länder, Das ist: ausführliche Reise-Beschreibung um die
Welt, Worinnen von denen Canarischen- und Saltz-Insuln, Brasilien, der Straß
Magellanus und Lamer-Küste, Chili... Deßgleichen von den Moluckischen Insuln.
Leipzig, J. G. Monath u. auf Kosten des Autoris, 1738. (17,5:11 cm). Mit gest.
Porträtfront., 1 gefalt. Kupferkarte u. 1 gefalt. Kupfertafel. 7 Bll., 331 S., 2 Bll.
Moderner Lederband im alten Stil mit Rückenvergoldung u. goldgepr. Deckelvignette.
EUR 18000,Sabin 4378; Alden-L. 738/18; Henze I, 221; Borba de M. 94 (ilustr. Ausg. 1737). Seltene zweite Ausgabe, erstmals 1737 unter dem Titel "Selbst gethane Reise und
Begebenheiten durch die bekannte und unbekannte Südländer und um die Welt".
Vorausgegangen war 1728 ein Kurzbericht in Versen ("Reise nach den unbekandten
Süd-Ländern", Frankfurt u. Leipzig 1728), der in mehreren Ausgaben, auch in
holländischer Übersetzung, erschien. Im Vorwort des Kurzberichts heißt es
ausdrücklich, er sei nur ein "kurtzer und vorläuffiger Entwurff" einer projektierten
"Reiß-Beschreibung". - Roggeveen ist der letzte der großen Weltumsegler. Er verließ
Texel am 21. 8. 1721 und kehrte am 11. 8. 1723 zurück. Er ist bekannt als der
Entdecker der Osterinsel und ihrer Kolossalplastiken. Der Mecklenburger Carl
Friedrich Behrens (geb. 1701) machte als Offizier der Seesoldatentruppe der Niederl.
Ostindienkompanie Roggeveens gesamte Reise mit. Sein Bericht ist neben
Roggeveens eigenen Aufzeichnungen die einzige authentische Quelle eines
29
Augenzeugen über Roggeveens Reisen und Entdeckungen. Über Behrens und die
Vorzüge und Mängel seines Berichtes vgl. ausführlich Henze. Die Karte zeigt die
Welt mit eingezeichneter Route von Roggeveen/Behrens, die Tafel eine
Flottenformation. - Erste Bll. u. ein weiteres Textbl. mit kl. Restaurierungen im
unteren Rand.
Bligh, William
Reise in das Südmeer, welche mit dem Schiffe Bounty unternommen worden ist, um
Brotbäume nach den Westindischen Inseln zu verpflanzen. Aus dem Englischen.
Anhang: Jean Francois de Surville. Reise in das Südmeer, welche er im Jahre 1769
auf eigene Kosten unternommen hat, jetzt zum erstenmal aus den vier vollständigen
Tagebüchern der Herren de Surville, Labé, Pottier de l'Horme und Monneron
übersetzt und mit Amerkungen begleitet von Georg Forster. Und: II. G. Imlay.
Nachrichten von dem westlichen Lande der Nordamerikanischen Freistaaten, von
dem Klima, den Naturprodukten, der Volksmenge, den Sitten und Gebräuchen
desselben, nebst einer Angabe der Indianischen Völkerstämme, die an den Gränzen
wohnen, und einer Schilderung von den Gesetzen und der Regierung des Staates
Kentucky. In Briefen an einen Freud in England. Aus dem Englischen übersetzt, und
mit vielen Anmerkungen und Bestimmungen der natürlichen Produkte von E. A. W.
Zimmermann. Berlin, Vossische Buchhandlung, 1793. Ca. 20,5 x 13,5 cm. 2 Bl.
(Reihentitel + Inhalt), XXIV, 274 Seiten, mit 3 (1 gefalteten) Kupfertafeln (so komplett,
siehe hierzu Fiedler 245 und 245, 1); XV (1), 168 Seiten. Dekorativer Halblederband
der Zeit mit Rückenvergoldung, und goldgeprägtem Rückenschild. St.a.V. gutes,
sauberes Exemplar!
€ 1500,Mit der Vorrede von Georg Forster. - Bligh (1753-1817) hatte den Auftrag, Pflänzlinge
des Brotfruchtbaumes von Tahiti nach Westindien zu transportieren. Nach der
Abfahrt von Tahiti meuterte die wegen der Strenge des Kapitäns aufgebrachte
Mannschaft und setzte ihn zusammen mit einigen Männern, die ihm die Treue
gehalten hatten , in einem Boot aus. Doch wurde seine Reise ein Erfolg: Er gelangte
von den Tongainseln nach einer 41tägigen Fahrt, während der er 3600 Meilen
zurücklegte, nach Timor und Java, wobei er die nördlichen Inseln der Neuen
Hebriden entdeckte. – Magazin von merkwürdigen neuen Reisebeschreibungen, Bd.
9. Die Beschreibung der Meuterei ist in diesem Band ausgespart, da sie schon in Bd.
5 der Reihe erschienen war. - Henze I, 274 ff., Vgl. Cox II, 303, Du Rietz 87 und
Engelmann 109. Ferguson 130.
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Brasilien - Gardner, Georg
Reisen im Inneren Brasiliens, besonders durch die nördlichen Provinzen und die
Gold- und Diamantendistricte. 2 Bände in 1. Dresden und Leipzig, Arnold 1848. 8vo.
XII, 298 S., 1 Bl.; VI, 374 S. mit 1 gefalteten Karte. Halblederband der Zeit mit
Goldprägung am Rücken (leicht berieben), etwas stockfleckig, insgesamt ein gutes
Exemplar.
EUR 1800,Seltene deutsche Ausgabe der botanischen Reisen nach Nordbrasilien vom
schottischen Botaniker Georg Gardner (1810-1849), der von 1836 bis 1841 Reisen in
Brasilien unternahm.
Österreichische Brasilien-Expedition 1817
Brasilien - Mikan, J. Chr.
Aus Brasilien. Küstenreise nach Cabofrio. Aus Briefen an den damaligen k. k.
Professor der speziellen Naturgeschichte zu Prag, Med. Dr. Franz Berger, im April
1818 aus Rio de Janeiro geschrieben. Mit beigefügten späteren Noten. S. 95-170 in „
Kinder meiner Laune, ältere und jüngere, ernste und scherzhafte. Zur ferneren
Unterstützung der Witwen und Waisen der Böhmen an der Cholera Verstorbenen.“
Prag, Borrosch und Andre 1833. Original-Einband mit erneuertem Leinenrücken,
gutes Exemplar.
EUR 1400,Der Prager Naturforscher Johann Christian Mikan nahm, begleitet von seiner
Gattin, als Leiter und Botaniker an der von Kaiser Franz I. veranlassten
Österreichischen Brasilienexpedition teil. Nach Ankunft der Expedition in Rio de
Janeiro im November 1817 durchstreifte der damals 47 jährige sammelnd das
Küstenwaldgebirge in Richtung Cabo Frio. Durch den Klimawechsel und die
Reisestrapazen geschwächt musste er im Juni 1818 die Rückreise nach Österreich
antreten. Mit ihm gelangten die ersten Sammlungen der Expedition nach Wien. Die
wissenschaftliche Ausbeute seiner Sammeltätigkeit erschien als „Delectus florae et
faunae...“ Wien 1820-1825.
Seine angegriffene Gesundheit zwangen ihn zum Aufenthalt im milden Klima des
südlichen Italien. Nach Prag zurückgekehrt veröffentlichte er zur Unterstützung
seiner unter einer Choleraseuche leidenden Landsleute 1833 seine „Kinder meiner
Laune...“ . Neben Eindrücken von seinem Aufenthalt in Italien und Sizilien,
Anekdoten, Gedichten und einer parodierenden Beschreibung der „CholeraThierchen“ gibt er in dem Kapitel „Aus Brasilien. Küstenreise nach Cabofrio“ (
Seite 95-170) den einzigen publizierten Bericht über seine Brasilienreise. -
31
Domschke, Deutschsprachige Brasilienliteratur #577, Sabin #48912, Goedeke
VI, S. 745
Österreichische Brasilien-Expedition 1817
Brasilien - Schreibers, Karl v.
Nachrichten von den kaiserl. Österreichischen Naturforschern in Brasilien und den
Resultaten ihrer Betriebsamkeit. Brünn, Traßler 1820, (I. Heft). 8vo. VI, (7)-191 S. mit
1 Kupfertafel und 1 gefalteten Plan. Neuer Halbleinenband mit eingebundener
Original-Broschur, gutes Exemplar.
EUR 1500,1817 rüstete Kaiser Franz I. von Österreich eine große naturwissenschaftliche
Expedition nach Brasilien aus die das Hochzeitsschiff seiner Tochter Erzherzogin
Leopoldine auf der Reise zu ihrer bevorstehenden Vermählung mit dem späteren
Kaiser Pedro I. von Brasilien auf den Fregatten „Austria“ und Augusta“ begleitete. Mit
der Organisation und den Zielsetzungen dieser Forschungsreise wurde Karl von
Schreibers, Direktor und Neuorganisator der Vereinigten k.k. Naturalien-Kabinette in
Wien, betraut. An der für die damalige Zeit großzügig ausgestatteten Expedition
waren unter anderen die Naturforscher Mikan, Schott, Pohl, Natterer, Spix, Martius
und die Maler Ender und Buchberger beteiligt.
In den seltenen „Nachrichten von den kaiserl. österreichischen Naturforschern
in Brasilien und den Resultaten ihrer Betriebsamkeit“ veröffentlichte Schreibers
die ersten brieflichen Nachrichten von Natterer, Mikan und Schott. Im Anhang gibt
Schreibers eine Übersicht der ersten in Wien eingelangten Sammlungen von
Pflanzen, Tieren und Mineralien. Ein 2.tes Heft erschien 1822 ebenfalls bei
Traßler/Brünn. - Borba de Moraes II, S. 243f (1.te A.), S.783 (2.te A.), Sabin #77973,
#7607 ( 2 Hefte), Domschke, Deutschsprachige Brasilienliteratur # 726.
Bedeutende, frühe Quelle über den Pazifik!
Brosses, Charles de. Vollständige Geschichte der Schiffarthen nach den noch
größtentheils unbekannten Südländern aus dem französischen übersetzt, mit
Anmerkungen versehen von Johann Christoph Adelung. Halle, J. J. Gebauer, 1767.
2 Teile in 1 Band. 12, 668 S. (S. 660-68 als 460-68 numeriert, alles komplett!). 6
gestochene Karten von Robert Vaugony und von Redern. Sehr dekorativer
Halblederband, in ausgezeichneter Buchbinderarbeit im Stil der Zeit gebunden, auf
Bünden und mit reichster Rückenvergoldung und dunkelrotem, goldgeprägtem
32
Rückenschild. Ganzrotschnitt. 4°. Karten etwas gebräunt. Ein sehr gutes, besonders
attraktives Exemplar in einem sehr schönen Einband!
€ 11500,Prächtiges Exemplar dieser überaus seltenen deutschen Ausgabe - eines der
bedeutendsten Werke über die frühen Reisen in den Pazifik. Beginnend mit der
zweiten Expedition Vespuccis im Jahre 1502 beschreibt Brosses die Expeditionen bis
1747, einschließlich der Reisen von Magellan, Hawkins, Drake, Schouten, Tasman
und anderer. Von besonderm Interesse ist der Vorschlag des Verfassers, Australien
als Sträflingskolonie für französische Kriminelle und Bettler zu besiedeln, eine Idee,
die später von den Engländern verwirklicht wurde. 'An extremely important and
thorough collection of voyages, and one of the outstanding works relating to
the early history of Australasia' (Hill). '…extremely important' (Davidson). - Sabin
8389, Davidson, 'A Book Collector's Notes', 34/35; Hill 190; Du Rietz 132; O'ReillyReitman 93.
Erman, A.
Archiv für wissenschaftliche Kunde von Russland. 5 Bände (Band 4, 12, 16, 19, 22).
Berlin, Reimer 1844-1865. Gr.-8vo. Jeder Band ca.700-800 S. mit (meist gefalteten,
teils kolorierten) Karten und Tafeln. Einheitlich gebundene Halblederbände der Zeit
mit je 2 Rückenschildern (leicht berieben), St.a.T., ganz leicht braunfleckig, eine gute
Reihe.
EUR 7000,Wissenschaftliche Reihe mit zahlreichen bedeutenden Reiseberichten über Sibirien,
Ural, Kaukasus, Altai, Kaspische Region, Buchara, Alaska, Mongolei, Amur-Gebiet,
Innerasien und dem restliche Russland. Die Reihe endet mit Band 25, die
vorliegenden 7 Bände sind in sich komplett mit allen Tafeln und Karten. Ein
ausführliches Inhaltsverzeichnis finden sie auf:
http://gdz.sub.uni-goettingen.de/dms/load/toc/?PPN=PPN332924793&IDDOC=122805
Ermans Reise ins nordöstliche Asien!
Erman, Adolph
Reise um die Erde durch Nord-Asien und die beiden Oceane in den Jahren 1828,
1829 und 1830. In einer historischen und einer physikalischen Abtheilung dargestellt
und mit einem Atlas begleitet. Berlin, G. Reimer, 1833-1848. 7 Bände (4 Textbände
und 3[!] Atlasbände). Ohne den fast immer fehlenden fünften Textband mit dem
zweiten Teil der wissenschaftlichen Ergebnisse. Je eine der Tafeln im geogr. und
naturhistor. Atlas in sehr sauberer Kopie. Ansonsten komplett, vor allem
33
einschließlich der fast ausnahmslos fehlenden Tafeln und Karten in den
Textbänden, die hier als separater Atlasband gebunden sind und so besonders
gut zur Geltung kommen! Textbände in gr. 8°, Atlasbände in Folio (39 x 26 cm)
bzw. quer-Folio (31 x 45 cm) und 4° (26 x 22 cm). Mit zusammen 33 (3 kol., 7 gef.)
Tafeln und 3 teilkolorierten Karten in Lithographie und Kupferstich. Halblederbände
im Stil der Zeit mit Rückenvergoldung und goldgeprägtem Rückenschild. Text und
Tafeln teils braunfleckig. Dennoch ein sehr gutes Set! Die ‘11 Tafeln des Atlas zu
Erman's Reise um die Erde‘ erschienen in Broschur und ohne gesondertes Titelblatt so vollständig! Der andere Atlas trägt den Titel ‘Naturhistorischer Atlas: Verzeichnis
von Thieren und Pflanzen'.
€ 12000,Adolph Erman (1806-1877) legt mit diesem großen Werk über seine Expedition in den Jahren
1828-1830 einen der bedeutendsten Berichte des 19. Jahrhunderts über das nordöstliche
Asien, Sibirien, Russland, Russisch-Amerika und den nördlichen Pazifik vor! Erman reiste
1828 von Berlin aus zum Ural und erforschte von Obdorsk aus die nördlichen Teile des
Gebirges. Im Winter 1828-29 zog er von Tobolsk nach Irkutsk, von wo er Ende des Sommers
1829 die Reise nach Kamtschatka fortsetzte. Über Kalifornien und Tahiti kehrte er nach
Europa zurück. Der vorgesehene Band über diesen letzten Teil der Reise ist nie erschienen.
Seine Expedition, die vor allem erdmagnetische Bestimmungen zum Ziel hatte, erbrachte
reichste wissenschaftliche Ergebnisse auf verschiedensten Gebieten. So gehört sein Bericht
‚zu den vielseitigsten und aufschlussreichsten Beschreibungen, die die Reise- und
Forschungsliteratur im 18. und 19. Jahrhunder über Nord-Asien aufzuweisen hat…‘
(Henze). Besondere Bedeutung kommt seinen Reisen in Kamtschatka zu. K. von Ditmar sagt
hierzu, Erman habe trotz seiner bedeutenden Vorgänger Krascheninnikow und Steller‚
'unstreitig das Meiste zur wissenschaftlichen Kenntnis des Landes beigetragen‘. Russica 487; Nissen, ZBI 1305; Sabin 22770; Howgego E 17, Henze II, 176/177; Embacher
107.
Die erste Umsegelung Australiens!
Flinders, Mathew
Reise nach dem Austral-Lande, in der Absicht die Entdeckung desselben zu
vollenden; unternommen in den Jahren 1801, 1802 und 1803. Aus dem Englischen
von Ferdinand Götze. Weimar, Landes-Industrie-Comptoir, 1816. XXX, 740 Seiten.
Mit einer sehr schönen, grenzkolorierten, mehrfach gefalteten Karte von Australien.
Halblederband der Zeit. Etwas berieben. Ein gutes, attraktives Exemplar!
€ 7000
Besonders seltene deutsche Ausgabe dieses Klassikers der Südseeliteratur! Im
Gegensatz zu anderen Ausgaben enthält diese erstmals eine Karte, die in verschiedenen
Farben die von den Engländern, Holländern und Franzosen entdeckten Gebiete zeigt,
weswegen Davidson auch sagt: 'The German edition is of particular interest (because of)
34
ist accompanying map…' (S. 123) - Flinders zählt zu den bedeutendsten
Entdeckungsreisenden in Bezug auf Australien und den südlichen Pazifik. Bereits in jungen
Jahren machte er wichtige Entdeckungen in der Südsee. Ale er durch die Hilfe Banks', der
damals Präsident der Royal Society und Berater König Georg III in allen wissenschaftlichen
Fragen war, das Kommando über die hier beschriebene Expedition zur Erforschung der
australischen Küsten auf der 'Investigator' erhielt, hatte er bereits zusammen mit Bligh an der
zweiten Brotfrucht-Expedition teilgenommen und die Inselnatur Tasmaniens nachgewiesen. Es
folgte die bahnbrechende Expedition 1801 – 1803. Zunächst folgte er der Südküste Australiens
bis zur Bass-Straße. Begleitet wurde er dabei u.a. von seinem Neffen John Franklin, der später
zum berühmtesten aller Polarforscher werden sollte. Im April 1802 begegnete er Baudin, der
im Auftrag der französischen Regierung einer ähnlichen Mission wie Flinders folgte. Im selben
Jahr erforschte Flinders auch Australiens Ostküste. Durch die Torres-Straße ging er über den
Golf von Carpentaria. Nachdem die Investigator nicht mehr seetüchtig war, musste er Timor
anlaufen. Er kehrte über die westliche Route nach Sydney zurück. Schließlich musste die
'Investigator' aufgegeben werden. Zunächst auf der 'Purpoise', die jedoch Schiffbruch erlitt,
dann auf der 'Cumberland', setzte Flinders seine Reise fort. Verhängnisvollerweise lief er nicht wissend, dass England und Frankreich sich zu diesem Zeitpunkt im Krieg befanden - auf
der Rückreise die damals französich besetzte Insel Mauritius an. Man hielt ihn für einen Spion
und er wurde ganze 6 ½ Jahre als Gefangener festgehalten. Nach der Rückkehr blieb ihm
gerade noch die Zeit, seinen Reisebericht zu verfassen, jedoch starb er gerade zum Zeitpunkt,
an dem dieser veröffentlicht wurde. Flinders umsegelte als Erster den gesamten
australischen Kontinent und er war es auch, der maßgeblich zur Namensgebung
'Australien' beitrug (… the first to give it its present name' – Hill). 'Seine Karten
übertreffen die Cookschen an Reichhaltigkeit und Präzision und waren für einige
Gebiete noch während des Zweiten Weltkriegs in Gebrauch. Sein Reisewerk steht in der
Entdeckungsgeschickte des fünften Kontinents nach Form und Inhalt ohne Gegenstück
da' (Henze). – Aus der Reihe 'Neue Bibliothek der wichtigsten Reisebeschreibungen, Bd. 6,
ohne den Reihentitel. – Davidson 120 ff., Du Rietz 440, Hill 614 (engl. Ausgabe), Henze II, 236
ff.
Forsters Geschichte der Reisen an Amerikas Nordküsten!
Forster, Georg
Geschichte der Reisen, die seit Cook an der Nordwest- und Nordost-Küste von
Amerika und in dem nördlichsten Amerika selbst von Meares, Dixon, Portlock, Coxe,
Long u.a.m. unternommen worden sind. Aus dem Englischen. 3 Bände. Berlin, Voss,
1791. IX (1), 130; 302 S.; 5 Bl. (inkl. Titel), XXII, 314 S.; XVIII, 74; 380 S. Mit 4
Faltkarten und 27 Tafeln. Ganzlederbände der Zeit auf Bünden und mit reicher
Rückenvergoldung. 4°. Prägung bei Band 2 teils berieben, sehr schmaler Farbrand
ganz außen am leeren Rand bei den Tafeln in Band 1 und 2 vom Einfärben des
Schnitts her. S. 26-32 in Bd. 3 in falscher Reihenfolge gedruckt, jedoch alles
35
komplett! Karte in Bd. 2 mit teils hinterlegten Falzen. Ein gutes Set des seltenen
Werkes!
€ 12000,Deutsche Erstausgabe dieses bedeutenden Werkes Forsters! Band 1: Des Kapitäns John
Meares und des Kapitains William Douglas Reisen nach der Nordwest-Küste von Amerika, in
den Jahren 1786 bis 1789; beschrieben von John Meares. Band 2: Der Kapitaine Portlock’s
und Dixon’s Reise um die Welt, besonders nach der Nordwestlichen Küste von Amerika
während der Jahre 1785 bis 1788 in den Schiffen King George und Queen Charlotte
ausgeführt. Herausgegebbeen von dem Kapitain Georg Dixon. Band 3: Vorläufige Schilderung
des Nordens von Amerika. Des Schiffskapitains Nathaniel Portlocks Reise an die
Nordwestküste von Amerika und um die Welt. Des Lieutenant’s Georg Mortimer Bemerkungen
auf seiner Reise in der Brigantine Merkur, unter Anführung des Herrn John Henry Cox, nach
Teneriffa, Amsterdameiland, den Marieneilanden, O-Theiti, den Sandwich- und den
Fuchsinseln, Tinian, und von da nach Kanton. Reisen eines Amerikanischen Dolmetschers
und Pelzhändlers, welche eine Beschreibung der Sitten und Gebräuche der
Nordamerikanischen Eingebornen, und einige Nachrichten von den Posten am St.LorenzFlusse, dem See Ontariou u.s.w. enthalten. Herausgg. vonJ. Long. - ADB VII, 179: ‘Dass seine
Hauptstärke nach wie vor in zusammenfassender geographischer Schilderung betand, lehren
die beiden ausgezeichneten Abhandlungen von 1791 über den amerikanischen Norden.’ Sabin 25126; Hill 626
Der erste Bericht über die Lewis und Clark-Expedition!
(Gass, Patrick). Tagebuch einer Entdeckungs-Reise durch Nord-America, von der
Mündung des Missuri an bis zum Einfluß der Columbia in den stillen Ocean, gemacht
in den Jahren 1804, 1805 und 1806, auf Befehl der Regierung der Vereinigten
Staaten von den beiden Capitäns Lewis und Clarke. Übersetzt von Ph. Ch. Weyland.
Weimar, Landes-Industrie-Comptoir, 1814. Marmorierter Pappband der Zeit mit
rotem, goldgeprägtem Rückenschild. 8° (ca. 21 x 12 cm). Kleiner St.a.T.Ein gutes
Exemplar!
€ 3200,Sehr seltene erste deutsche Ausgabe, die im Gegensatz zur englischen
Ausgabe eine Karte enthält! Gass legte hiermit den allerersten Bericht über die
epochale Expedition von Lewis und Clark vor – die englische Ausgabe erschien
ganze 7 Jahre vor dem offiziellen Bericht! Patrick Gass (1771 – 1870) begleitete als
Truppführer die erste Überlandexpedition der Amerikaner an die Pazifikküste. Man
zog von St. Louis los und folgte dem Missouri nach Norden, überquerte die Rocky
Mountains und gelangte, dem Clearwater River, dem Snake River und dem Columbia
River entlang schließlich im Sommer 1805 an den Pazifik. An der Mündung des
Columbia baute man ein Fort und überwinterte dort. Im März 1806 begann die
36
Rückreise. Bei der Überquerung der Rocky Mountains trennten sich Lewis und Clark,
im August trafen sie am Missouri wieder zusammen und beendeten die Reise
gemeinsam. – Aus der Reihe 'Neue Bibliothek der wichtigsten Reisebeschreibungen',
Bd. 2. – Engelmann 103 (mit Datumsangabe 1815, welches auf dem Reihentitel
verzeichnet ist, der Haupttitel mit Jahreszahl 1814!), vgl. Howes G77, Sabin 26741
und Henze I, 574 ff. und III, 231.
Prachtausgabe im Original-Ganzledereinband!
Hügel, Karl Freiherr von
Der Stille Ozean und die spanischen Besitzungen im ostindischen Archipel. Wien, k.
u. k. Hof- und Staatsdruckerei, 1860. XXIV, 469 S., 1 Bl. (Errata). Mit 1
farblithographischen Faltkarte in Tasche im Rückendeckel. Äußerst seltene
Luxusausgabe in rotem Original-Ganzleder mit goldgeprägtem Rückentitel,
goldgeprägtem Medallion der Königin Viktoria von England auf dem Vorderdeckel
und goldgeprägtem Medaillon der Royal Geographical Society auf dem Hinterdeckel,
Seidenmoireevorsätzen und wunderschön gepunztem Ganzgoldschnitt. Gr. 8°.
Leichte Abreibung durch entf. Aufkleber auf leerem Vorsatz. Nur minimalste
Bereibungen am Einband. Ein sehr gut erhaltenes, dekoratives und frisches
Exemplar, Text und Karte fleckenlos!
€ 4500,Äußerst seltene Luxusausgabe im Original-Ganzledereinband! Privatdruck,
entsprechend nicht im Handel erschienen und nur einer geringen Anzahl von 'hohen
Gönnern und wohlwollenden Freunden' (Nachschrift) Hügels als Geschenk überreicht
worden! Hügel (1795-1870), Reisender und Mitglied der Österreichischen Akadmie
der Wissenschaften, war zunächst in der österreichischen Armee tätig, wo er in den
Rang eines Majors aufstieg, konnte es sich jedoch aus ererbtem Vermögen leisten,
bereits mit 28 Jahren in den Ruhestand zu treten. 1831-1836 machte er eine Reise,
die ihn über Ägypten und Südindien nach Java, Australien, auf die Phlippinen und
schließlich in den Himalaya führte. Sein Werk über den Stillen Ozean erschien erst
lange nach dem seinem Aufenthlt in den beschriebenen Gebieten und enthält seine
Tagebuchaufzeichnungen über seine Reise von Sydney nach Manila und seinen
Aufenthalt auf den Philippinen von Oktober bis Dezember 1834. Abweichend vom
Haupttitel benennt der Zwischentitel das Werk ‚Der Stille Ocean und die Philippinen‘.
- Hügel (1795-1870) wurde vor allem durch sein bahnbrechendes und hochgelobtes
Reisewerk 'Kaschmir und das Reich der Siek', das 1840-44 in 5 Bänden
herausgegeben wure (siehe nächste Nummer in diesem Katalog), bekannt. – Seine
37
ethnographischen Sammlungen bilden seit 1928 einen bedeutenden Teil des
Museums für Völkerkunde in Wien.
Vorzugsausgabe mit handkolorierten Tafeln und in Prachteinbänden!
Hügel, Carl Freiherr von
Kaschmir und das Reich der Siek. 4 Bände in 5. Stuttgart, Hallberger, 1840-1844. 2
Bl., XIV,1 Bl., 362 S., 2 Bl; 478 S., 2 Bl.; 1 Bl., 453 S., 1 Bl.; 392 S.; (393-) 865, 3 Bl.
Mit 1 Portrait in Stahlstich, 31 handkolorierten Tafeln, 2 Tafeln in Kupferstich, 1
mehrfach gefalteten Karte und zahlreichen Textholzschnitten. Luxusausgabe in
überaus dekorativen, roten Ganzlederbänden auf Bünden, mit Ganzgoldschnitt,
dekorativer Rückengoldprägung, breiter, goldgeprägeter Randbordüre auf beiden
Deckeln, schöner, goldgeprägter Randbordüre über alle Seiten der Innendeckel
sowie Deckelinnenseiten und seidenbezogenen Vorsätzen! Nur leichte
Papierbräunung in den Bänden 1 und 2, die beiden Kupferpläne etwas braunfleckig,
alle farbigen Tafeln fleckenlos sauber und frisch, Text fleckenlos! Ein sehr gut
erhaltenes und überaus attraktives Exemplar.
EUR 12000.Von allergrößter Seltenheit: Vorzugsausgabe mit handkolorierten Tafeln und in
wunderschönen Prachteinbänden, exzellent erhalten! – Hügel (1795-1870) trat
seine Asienexpedition im Jahre 1830 an. Nach ausgedehnten Reisen vom Vorderen
Orient über den Malaiischen Archipel bis nach Neu-Seeland und die Philippinen
begann er 1835 mit seiner bedeutenden Erforschung des Hochtalbeckens von
Kaschmir an. Er überstieg den Pir-Panjal-Pass nach der Stadt Kaschmir (Srinagar),
besuchte den Ost-Teil des Kaschmir-Beckens bis Islamabad, den Wular-See und
den Banderpur-Pass, dessen Höhe er bestimmte. Hügel verließ das Land Ende 1835
über den Baramulla-Pass. Die Royal Geographical Society schreibt über sein
immens bedeutendes Werk: ‘ (It is) alone sufficient to place him in the foremost rank
of the distinguished travellers of the age’. Yakushi H 253 (falsche Kollation für Bd.4),
Henze II, 647 ff.
Indien
Hügel, C. v.
Kaschmir und das Reich der Siek. 4 in 5 Bänden. Stuttgart, Hallberger 1840-(48).
(22,5:15 cm). Mit gest. Porträt, 33 (31 lith., 2 gest.) Tafeln, 1 gefalt. gest. Karte
mit Routenkolorit u. zahlr. Textholzstichen. Dekorative neue Halblederbände mit
Rückenvergoldung u. Rückenschild, sehr schönes Set.
38
EUR 6000,Henze II, 647 f.; Yakushi H 448a; Aschoff 924 (irrige Kollation); Nissen, ZBI 2042. - Erste
Ausgabe. Erste umfassende wissenschaftliche Darstellung des lange geheimnisumwitterten
Hochtales. Aus einem etwa dreimonatigen Aufenthalt in Kaschmir 1835 entstand sein
Hauptwerk, "alone sufficient to place him in the foremost rank of the distinguished travellers of
the age" (Henze nach Journal of the Royal Geographical Society, 1849). Bd. 1-3 enthält die
Schilderung Hügels, Bd. 4 Register u. Glossar sowie wissenschaftliche Einzelforschungen.
Darunter von Hügel, Astrologie der Hindu; Arneth, Baktrische Münzen; Heckel, Fische
Kaschmirs; Kollar/Redtenbacher, Insecten (hierzu 27 Taf. mit zahlr. Schmetterlingen) u.a. Mit
der häufig fehlenden großen Karte von Arrowsmith nach Hügel, ein "Fortschritt zur
Kartographie des Himalaya-Gebietes" (Henze). - Vereinzelt gering stockfleckig, stellenw. leicht
gebräunt, Karte mit kl. Falzeinrissen.
Mit dem sehr seltenen Atlas-Band!
Keyserling, A. Graf u. P. von Krusenstern
Wissenschaftliche Beobachtungen auf einer Reise in das Petschora-Land, im Jahre
1843. 2 Bände (Text- und Atlasband). Textband: 465 Seiten. Mit 1 Titelvignette.
Tafelband: mit 22 lithogr. Tafeln u. 2 (1 kol.) gefalteten lithographischen Karten. St.
Petersburg, Kray, 1846.
Ganzleinenband der Zeit (Text) und marmor.
Halbleinenband der Zeit. Text 4°, Atlas klein-Folio. Titel des Textbandes angestaubt
und etwas knickspurig, fehlt ein kleines Stück der oberen Ecke. Text teils etwas
randgebräunt, jedoch kaum fleckig. 1 Gelenk des Textbandes etwas berieben und
dort mit winzigen Einrissen. Einbände leicht abweichend.
Karten sorgfältig
hinterlegt, 1 Tafel mit sauber angesetzter Ecke (im leeren Rand), 2 Tafeln leicht
stockfleckig.
€ 5500
Sehr selten mit dem Atlasband! - Keyserling und Krusenstern reisten im Auftrag
von Kaiser Nikolaus I "in das einzige Gebiet des europäischen Rußland, das noch
unerforscht geblieben war ... die wissenschaftlichen Ergebnisse waren eine erste
geologisch-geographische Erhellung des Gebietes, die Auffindung des TimanRückens, zwei Einblicke in den damals noch unbekannten nördl. Ural, ferner die
erste Aufnahme der Petschora bis zur Mündung" (Henze). Keyserling gilt durch seine
Reisen und Forschungen als einer der ersten - Mit hydrograph. und kolor. geognost.
Karte und fein gezeichneten Fossilientafeln. - Poggendorff III, 716 - DSB VIII, 319f. Henze III, 26 u. 91.
(Lütke – Krusenstern, Paul Theodor) – Nowaja Semlja
39
Die Küsten der Westhälfte des Asiatischen Eismeeres. Berlin, Reimer 1865 (In:
Archiv für wissenschaftliche Kunde von Russland, 23.Band). 8vo. S.317-342 mit 1
gefalteten Karte. Halblederband der Zeit, St.a.T., gutes Exemplar.
EUR 1900,Dabei: Krusenstern. P.Th.: Ueber die im Jahre 1862 unter Anführung des Lieutenant
Krusenstern unternommene Expedition nach der Mündung des Jenisei. S.107-181.
Radloff, Wilhelm: Reise durch den Altai nach dem Telezker See und dem Abakan.
S.1-55 und 218-316.
Der allererste gedruckte Augenzeugenbericht über Cooks
erste Reise –fast 2 Jahre vor Hawkesworth!
(Magra [auch Matra], James Maria)- James Cook.
Nachricht von den neuesten Entdeckungen der Engländer in der Süd-See: oder
Auszug aus dem Tagebuch des Königl. Schiffs The Endeavour, welches in den
Jahren 1768 bis 1771 eine Reise um die Welt gethan, und auf derselben
verschiedene bisher unbekannte Länder in der südlichen Hemisphäre entdeckt hat,
nebst einer kurzen Beschreibung dieser Länder, deren vorzüglichen Seltenheiten,
Beschaffenheit der Einwohner, und einer kleinen Probe von der Sprache die in jenem
Theil der Welt üblich ist. Berlin, bey Haude und Spener, 1772. XVI, 232 Seiten.
Ohne das Erratablatt. Sehr schöner, dekorativer Ganzlederband der Zeit mit reicher
Rückenvergoldung. Durchgehend stock- bzw. braunfleckig, sonst gutes Exemplar.
€ 29.000,Von größter Seltenheit und Bedeutung – der allererste gedruckte Bericht
überhaupt, der über eine von Cooks Reisen erschien, geschrieben von einem
Mitreisenden und annähernd 2 Jahre vor Hawkesworths Buch erschienen! This
volume ‘which is the earliest printed account of Cook’s voyage’ is an extremely
important work … published two months after the return of the navigator and nearly
two years before Hawkesworth’s eagerly awaited account’ (Cox). – Die Urheberschaft
dieses anonym erschienen Berichtes wurde bisher niemals völlig aufgeklärt. Man
geht allgemein davon aus, dass James Maria Magra (auch Matra), Leutnant zur See,
(nicht zu verwechseln mit John Marra, der einen Bericht über Cooks zweite Reise
veröffentlichte) das Buch schrieb, ohne dass dies eindeutig nachgewiesen wurde.
Die Vermutung, Banks oder Solander könnten Urheber sein, wurde als ‘völlig absurd’
(‘flamboyantly absurd’, Beaglehole) entkräftet. Der Übersetzer der vorliegenden
deutschen Ausgabe war überzeugt, dass die Erzählung von William Perry, dem
40
zweiten Schiffschirurg stammt, ‘der diese Aufsätze aus dem Tagebuche des ersten
Schiffschirurgi, welcher auf dem Vorgebürge der guten Hoffnung starb, genommen
und herausgegeben hat. Was diese Vermuthung desto wahrscheinlicher macht und
fast zur Gewissheit bringt, ist, dass von der Verbindlichkeit, nichts von der Reise
bekannt zu machen, die Chirurgi allein ausgenommen waren. – Dem Buch wurde ein
‚Sendschreiben eines Freundes in London an den Uebersetzer’ (S.202-232)
beigegeben. Der Verfasser müsste einigen Bemerkungen zufolge einer der beiden
Forsters sein. Er gibt eine äußerst detaillierte Vorschau auf die Route, die für Cooks
zweite Reise, geplant war, welche sich damals im Vorbereitungsstadium befand.
Noch werden hier Banks und Solander als Naturwissenschaftler erwähnt. Als
Nachtrag zu Marras Buch erwähnt er die erste Entdeckung des Brotfruchtbaumes
durch Anson und beschreibt auch das Känguru – höchstwahrscheinlich die allererste
wissenschaftliche Beschreibung des Tieres, die je veröffentlicht wurde. ‚ Du Rietz
217 (zum Autor s. Du Rietz 215), Cox I, 54, Beddie 698
Cook´s zweite Reise
(Marra, J.).
Journal of the Resolution's Voyage, in 1772, 1773, 1774, and 1775. On discovery to
the Southern Hemisphere. London, F. Newberry, 1775. (24:15,5 cm). Mit 2 (1 gefalt.)
Kupferkarten u. 5 Kupfertafeln. XIII, 328 S. Neuer Halblederband im alten Stil.
EUR 12000,Sabin 16247; Hocken 14; du Rietz 809; Beddie 1270. - Erste Ausgabe. Marra war
Offizier an Bord von Cooks Schiffen und veröffentlichte seine Aufzeichnungen
anonym und unautorisiert 18 Monate vor dem Erscheinen des offiziellen Werkes.
Enthält die früheste Abhandlung über u. mit Abbildung der Antarktis. - Unbeschnitten,
etwas gebräunt, teilw. fingerfleckig, vereinzelt fleckig, S. 153-56 mit restaur. Einriß.
Etwas Textabklatsch auf den Tafeln.
First edition, with 2 (1 folded) engr. maps and 5 engr. plates. D2 is a cancel as usual.
"This rare account of Cook's second voyage was published surreptitiously eighteen
months before Cook's official narrative. It records many incidents omitted by Cook
and gives the reasons which caused Sir Joseph Banks and his twelve assistants to
withdraw from the expedition at the last moment. Marra was a gunner's mate on the
Resolution. He was an Irishman whom Cook had picked up in Batavia during the first
voyage. Marra made an unsuccessful attempt to desert at Tahiti on May 14, 1774.
Marra probably supplied material from his private journal which was put into shape by
some literary person in the pay of the publisher Newbery" (Hill coll. 60). The plates
41
include the first views of the Antarctic. - Some spotting and thumbing, slight
browning, restored tear to pp. 153-56. Some offsetting to plates. A uncut copy bound
in recent half-calf to old style.
Weltumsegelung nach Südamerika, Hawaii und China!
Meyen, Franz Johann Friedrich
Reise um die Erde, ausgeführt auf dem Königlich Preussischen SeehandlungsSchiffe Prinzess Louise, commandirt von Captain W. Wendt, in den Jahren 1830,
1831 und 1832. 2 Bände. Berlin, In der Sanders’schen Buchhandlung 1834/35. VI,
(V-)VIII (so komplett!), 493 S.; VI, 411 (1) S., 1 Bl. (Errata für beide Bände). Mit 2
Frontispizes (1 Ansicht des Feuerberges Maiupu in den Cordilleren und 1 gefalteter,
grenzkolorierter Plan), 2 gef. Tafeln (chin. Schachspiel und chin. Mandarinspiel), und
1 mehrfach gefalteten, grenzkolorierten Karte von Chile und Peru (diese etwas
braunfleckig). Rote Ganzlederbände im Stil der Zeit mit grünem Rückenschild,
reicher
Rückenvergoldung,
goldgeprägten
Deckelfileten,
Stehund
Innenkantenvergoldung und Ganzgoldschnitt. 4° (26,5 x 21,5 cm). Kleiner St. (bei Bd.
1 St. und kleine hs. Notiz) a.T., Titel von Band 1 etwas braunfleckig, ein Anflug von
kleiner werdender Feuchtspur in der leeren, oberen Ecke von Bd. 2 bis S. 55, sonst
sauberes und breitrandiges Exemplar von sehr guter Erhaltung.
EUR 5500,Selten! - Meyen nahm auf Empfehlung A. v. Humboldts als Arzt und Naturwissenschaftler an
der von W. Wendt geführten preußischen Handelsexpedition um die Erde Teil. Die Reise ging
über Rio de Janeiro um das Kap Hoorn herum nach der Westküste Südamerikas, über Hawaii
nach Kanton und dann um das Kap der Guten Hoffnung zurück. Band I behandelt die
Überfahrt nach der Westküste von Südamerika, Chile und Peru, Band II Hawaii (S. 98 – 176),
den Aufenthalt auf den Philippinen (Luçon) und China. - Besonders ertragreich waren Meyens
Forschungen in Chile und Peru. ‘In der Geschichte der wissenschaftlichen Bereisung
Chiles hat Meyen seinen Platz zwischen Poeppig und Darwin’ (Henze). Hervorzuheben
sind seine Beobachtungen im Hinterland von Ilsay, Callao, Arica und Valparaiso Copiapó. Von
Valparaiso aus machte er sich um die Erforschung des Feuerberges Maipo verdient, von Arica
stieg er über die Kordilleren nach dem Titicaca-See, wo er – trotz nur sehr kurzem Aufenthalt –
Neues über den Pflanzenbestand der Region erbringen konnte. ‘Meyen’ so Henze,
‘vereinigte in sich die schönsten Talente mit hohem Forschereifer’. - Henze III, S.
450/451; Borba de Moraes 570
Mit Berings Bericht über die Große Nordische Expedition!
42
Müller, Gerhard Friedrich
Sammlung rußischer Geschichte. In einer mehr natürlichen Ordnung vorgetragen als
in der ersten Herausgabe geschehen konnte. 5 Bände. Offenbach a. Main, U. Weiß,
1777-1779. VIII (einschl. Titel), 384; Titel, 510; Titel, 446; Titel, 1 Bl.
(Verlagsnachrichten), 589; Titel, 486 Seiten. Schöne, dekorative Halblederbände der
Zeit auf Bünden und mit goldgeprägtem Rückenschild. Vorsätze und Titel etwas
gebräunt und leimschattig, Text sonst sauber und frisch. 1 Deckel und 1 Gelenk mit
kl. Fehlstelle im Bezug, jedoch unbedeutend. Einige Paginierungsfehler, jedoch alles
komplett! Ein sehr gutes, attraktives Set!
€ 18000,Zweite und kaum bekannte Ausgabe von Müllers bahnbrechendem RusslandWerk, deren Hauptziel es war, die in der ersten Ausgabe ‚zerstreuten Materialien in
eine neue systematische Ordnung‘ (Adelung) zu bringen! Mit Vitus Berings Bericht
- die bedeutendste und seltenste Quelle über die zweite
Kamtschatkaexpedition! – Gerhard Friedrich Müller, Mitglied der Petersburger
Akademie der Wissenschaften, Historiker, Geograph und unermüdlicher Sammler
von Quellen zur russischen, vornehmlich sibirischen Geschichte, nahm zur
Durchführung ethnologischer und historischer Forschungen an Berings 'Großer
Nordischer Expedition' teil. Seine umfangreichen Ergebnisse legte er in seiner
9bändigen 'Sammlung Rußischer Geschichte' (1732-64) nieder, die hier in der 2.
Ausgabe in 5 Bänden vorliegt. Der bedeutendste Band für die
Entdeckungsgeschichte ist darunter der vorliegende Band 4. Das Kernstück bilden
die 'Nachrichten von den Seereisen und zur See gemachten Entdeckungen, die von
Rußland aus längst den Küsten des Eismeeres und auf dem Ostlichen (sic)
Weltmeere gegen Japon und Amerika geschehen sind…' (S. 142-422). Von
allergrößter Bedeutung hier die Berichte von Vitus Berings erster und zweiter
Kamtschatkaexpedition! Nicht weniger wichtig ist Semjon Deschnjews Bericht
über die erste Durchquerung der Beringstraße 1648. Müller hatte während der
Expedition akribisch alle ihm zugänglichen örtlichen Archive durchforscht und dabei
eine Unmenge wertvollsten Materials entdeckt. Unter anderem stieß er dabei in
Jakutsk auf Unterlagen über Semjon Deschnjew, einen kosakischen Pelztierjäger,
aus denen hervorging, dass dieser die Beringstraße bereits 1648, also lange vor
Bering, durchfahren hatte. – Der zweite Kernpunkt des Werkes ist die ‚Sibirische
Geschichte‘. Überaus eingehend schildert Müller sowohl aus historischer als auch
entdeckungsgeschichtlicher Sicht die Entschleierung und Entwicklung Sibiriens vom
Beginn der russischen Eroberung durch die Donnischen Kosaken bis zum
Erscheinungszeitraum der vorliegenden Bände. Von allergrößtem Wert dabei ist die
Einarbeitung der von Müller während der Zweiten Kamtschatkaexpedition in
verschiedensten russischen Archiven gefundenen Dokumente, Chroniken und
43
Unterlagen.
- 1732 wurde von Zarin Anna die zweite russische
Kamtschatkaexpedition ins Leben gerufen. Das Kommando hatte V. J. Bering. Ein
Stab hervorragender Wissenschaftler, darunter Müller, Gmelin, de la Croyère, Steller,
Krascheninnikow, Tschirikow und Spangberg, führte - in verschiedenen Abteilungen
– eine der größten Entdeckungsreisen aller Zeiten durch. Die Ergebnisse waren von
tragender Bedeutung: neben reichen völkerkundlichen Nachrichten konnten vor allem
die nördlichen und nordöstlichen Küsten Sibiriens, Kamtschatkas und der Kurilen
erfasst werden; Alaska und die Beringinsel sowie die Aleuten wurden entdeckt. –
Berg, Geschichte der russ. geogr. Entdeckungen, 250 ff., Russica 1165; Henze I, 248
ff. (Bering) und II, 63. ff. (Deschnjew); Lada-Mocarski 15 (dt. EA) und 17 (engl.
Ausgabe); Adelung I, 53; Wickersham 5947 und 6331, Dahlmann, Die Kenntnis
Russlands im deutschsprachigen Raum im 18. Jahrhundert, S. 115 ff.
Mit allen Teilen von Müllers 'Sibirische Geschichte'
Müller, Gerhard Friedrich
Sammlung Rußischer Geschichte. Bände 6 und 8 (von 9). St. Petersburg, 1761-64.
Titel, 5 Zwischentitel, 566 Seiten, 18 Bl. Register; Titel, 5 Zwischentitel, 586 S. (ohne
die letzten 3 Bl. des Registers). Attraktive Ganzlederbände der Zeit auf Bünden, mit
Rückenvergoldung und 2 goldgeprägten Rückenschildern. 8°. NS-St. verso Titel und
am unt. Ende des letzten Blattes von Bd. 6. St. a. Vorsatz. Abrieb auf
Deckelinnenseite durch entf. Exlibris. Die dekorativen Einbände gering berieben,
unbedeutende, kleine Wurmspur an einem ob. Kapital von Band 6. Vorsätze fleckig,
sonst innen sauber und frisch. Ein gutes, dekoratives Set.
€ 4500,In sich abgeschlosse, zusammengehörige Bände, die alle zehn Teile von
Müllers hervorragender Abhandlung 'Sibirische Geschichte' enthalten! Überaus
eingehend
schildert
Müller
sowohl
aus
historischer
als
auch
entdeckungsgeschichtlicher Sicht die Entschleierung und Entwicklung Sibiriens vom
Beginn der russischen Eroberung durch die Donnischen Kosaken bis zum
Erscheinungszeitraum der vorliegenden Bände. Von allergrößtem Wert dabei ist die
Einarbeitung der von Müller während der Zweiten Kamtschatkaexpedition in
verschiedensten russischen Archiven gefundenen Dokumente, Chroniken und
Unterlagen. Der 'Sibirischen Geschichte' wird hier noch die wichtige 'Nachricht von
Land- und See- Karten, die das Rußische Reich u. die zunächst angränzenden
Länder betreffen' vorangestellt (Bd. 6, S. 1 – 108). Am Ende von Bd. 8 folgen noch
'Nachrichten von denen traurigen Begebenheiten, die sich zwischen dem Persischen
44
Schache Nadir u. dessen ältesten Sohne Resa-Kuli-Mirsa in den Jahren 1741 - 1742
zugetragen haben. (S. 459 – 503) und die 'Nachricht von der Rußischen Handlung
nach China' (S. 504 – 520) sowie 'Chymische Untersuchung des Newa- Wassers' (S.
521 – 534). - Müllers Forschungen machten ihn zu einem Historiker ersten Ranges.
Seine 'Sammlung rußischer Geschichte' gilt noch heute unangefochten als die
herausragendste Monographie Russlands des 18. Jahrunderts. - Berg, Geschichte
der russ. geogr. Entdeckungen, 250 ff., Russica 1165; Henze I, 248 ff. (Bering), vgl.
Lada-Mocarski 15 (Bd. 3, dt. Ausgabe) und 17 (engl. Ausgabe); Dahlmann, Die
Kenntnis Russlands im deutschsprachigen Raum im 18. Jahrhundert, S. 115 ff.
Musil, Alois
Arabia Petraea. Wien, Hölder 1907-1908. 4 Bände und 1 Kartenset aus 3 Blatt. Band
1: Moab. Topographischer Reisebericht. Band 2 (Teil 1+2): Edom. Topographischer
Reisebericht. Band 3: Ethnologischer Reisebericht. Gr.-8vo. XXIII, 443 S., 1 Bl. mit 1
Panorama und 190 Abb.; 1 Bl., XII, 343 S. mit 170 Abb. und 1 Karte; X, 300 S. mit
152 Abb. und 1 Karte; 2 Bl., XVI, 550 S. mit 62 Abb. Separat: 1 Karte von Arabia
Petraea (1:300.000) in 3 gefalt.Blatt. Wien, Hölder (1908). Halbleinenbände der Zeit,
ein sauberes, gutes Set.
EUR 5500,Selten in dieser Vollständigkeit! – Alois Musil (1868-1944) bereiste und erforschte
1806-1902 jene Gebiete Nord- und Innerarabiens, die damals an der Grenze des
türkischen Machtbereichs lagen. Neben der Kenntnis der arabischen Sprache half
ihm dabei auch, dass er als vollwertiges Mitglied in den Stammesverband der RwalaBeduinen aufgenommen wurde. Musil bereiste Moab und Edom, südlich des Toten
Meeres und gibt im letzten Band auch eine umfassende ethnologische Beschreibung
der Beduinen.
Musil, Alois
Karte von Arabia Petraea. Dreiblättrige Karte (1 Blatt in zwei Teilkarten) von Arabia
Petraea, nach eigenen Aufnahmen im Maßstab von 1 : 300.000 von Dr. Alois Musil,
herausgegeben. Wien, Hölder n.d. (1908). Karten gefaltet und lose, leicht gebräunt,
allerdings in sehr gutem Zustand!!
EUR 250,Die Karte ist separat erschienen und sollte das 4bändige Werk mit dem Titel Arabia
Petraea ergänzen. Musil, Alois, geb. 30.6.1868 Richtersdorf gest. 12.4.1944 Otryby.
Nach dem Studium der kath. Theologie und der Priesterweihe (1891) studierte M.
orientalische Sprachen in Paris, Beirut, London, Cambridge und Berlin. Seit 1896
unternahm er zahlreiche Forschungsreisen in den Nahen Osten. 1902 wurde er Prof.
der alttestamentlichen Wissenschaft am Priesterseminar in Olmütz. Auch in der
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topographischen Landesaufnahme ausgebildet, beteiligte sich M.1910/11 an der für
den Bau der Hedschasbahn erforderlichen kartographischen, topographischen und
geologischen Erkundung von Nordarabien und Hedschas. Nach Ausbruch des Ersten
Weltkriegs vermittelte er in deutschem und österr. Auftrag zwischen den
Mittelmächten und den Arabern und begleitete 1917 die Orientmission des
Erzherzogs Hubert Salvator nach Kleinasien, Syrien und Palästina.
Sehr seltener Russland-Atlas!
Piadyshev, Vasilii Petrovich
Geograficeskij Atlas Rossijskoj Imperii, carstva Poljskago i velikago knjazestva
Finlandskago raspolozennyi po gubernijam na dvuch jazykach s oznaceniem v onych
gorodov, mesterek, sel …Pjadysevym 1823 goda. Atlas géographique de l'Empire de
Russie, du Royaume de Pologne et du Grand Duché de Finlande. Divisé en
Gouvernemens avec l'indication des villes, bourgs, grands et petits villages et des
endroits les plus remarquables, ainsi que des routes de poste et grands chemins
praticables, des statioons et de la distance en verstes ent eux e autres endroits
habités. Avec une carte générale et un tableau de la distance en verstes entre les
principales villes situées sur les chemins de poste en 83 feuilles. Composé ... par
Piadischeff. Commencé en 1820 et terminé en 1827, revue et corrigé en 1828. (St.
Petersburg, 1829). Mit gestochenem Titel, gestochenem Inhaltsverzeichnis, 60
numerierten, grenzkolorierten Kupferkarten auf 83 Blatt und 1 weiteren, nicht
numerierten gefalteten Karte. Die auf dem Titel genannte Entfernungstabelle befindet
sich auf Karte 60. Dekorativer Halblederband der Zeit mit attraktiver
Rückenvergoldung und marmorierten Deckelbezügen. Quer-Folio (41,5 x 48,5 cm).
Text in Russisch und Französisch. - 2 Karten mit winziger(!) Fehlstelle im weißen
Rand, 2 Karten mit kleinem, minimalstem Feuchtrand im weißen Rand. – Ein sehr
schönes, frisches und sauberes Exemplar in einem sehr gut erhaltenen, attraktiven
Einband der Zeit!
EUR 29000.Sehr seltener Atlas des Russischen Kaiserreichs, des Königreichs Polen und
des Großherzogtums Finnland. Enthält auch schöne Karten des russischen Teils
von Amerika. Phillips 4062 (incomplete) "Shows the boundary lines of former
Russian possessions in N.W. America."
Richthofen, Ferdinand Freiherr von
46
China. Ergebnisse eigener Reisen und darauf gegründeter Studien. 3 Bände (Bände
1,2 und 4). Band 1: Einleitender Teil. Band 2: Das nördliche China. Band 4:
Paläontologischer Teil. Berlin, Reimer 1877-1883. 4to. XLIV, 758 S. mit zahlr.
Abbildungen und 11 Karten; XXIV, 792 S. mit zahlr. Abb., 1 farb. Ansicht, 2 Karten
und 5 geologische Profile; XVI, 288 S. mit einigen Abb. und 54 Tafeln. Braune,
illustrierte Original-Leinenbände (St.am Titel und Vortitel), gute Exemplare.
EUR 5000,Ferdinand von Richthofen (1833-1905),Geograph und Begründer der modernen
Geomorphologie, bereiste mehrere Jahre lang China. Seine Arbeiten waren
bahnbrechend. Die Bände 3 und 5 erschienen erst posthum.
Rytschkow, P. I.
Tagebuch über seine Reise durch verschiedene Provinzen des rußischen Reichs in
den Jahren 1769. 1770. und 1771. Aus dem Rußischen übersetzt von C. H. Hase.
Riga (= Leipzig), Hartknoch, 1774. (20,5:13 cm). Mit 1 gefalt. Kupferkarte u. 8 gest.
Faltplänen. 8 Bll. 424 S., 4 Bll. Dekorativer Halblederband im Stil d. Zeit mit
Rückenvergoldung.
EUR 2800,Cat. Russica R 1740; Griep-L. 1207a. – Erste deutsche Ausgabe. Rytschkow „reiste
1769-1771 mit Peter Simon Pallas in die östlichen russischen Gouvernements und
nach Turkestan, um naturwissenschaftlich, wirtschaftliche, topographische und
ethnographische Neuigkeiten zu saemmeln. Die Reise ging von Simbirsk in den Ural,
nach Orenburg, über die Belaja und Kama nach Kazan, dann nach Perm, Solikamsk,
Jekaterinburg und Tscheljabinsk, schließlich von Orsk in die Jaik-Steppe, in dal
Ulutau-Gebirge und nach Ufa. Hier die erste vollständige deutsche Übersetzung“
(Griep-L.). – Gering gebräunt, vereinzelt minimal stockfleckig. Karte mit kl.
Randeinriß.
Rytschkow, P. I.
Orenburgische Topographie oder umständliche Beschreibung des Orenburgischen
Gouvernements. Aus dem Russischen von J. Rodde. 2 Teile. Riga, Hartknoch, 1772.
(22:13 cm). Mit 4 gefalt. Kupferkarten. 2 Bll., 268 S.; 4 Bll., 188 S., 2 Bll.
Unbeschnittene lose Lagen in mod. Hldr.-Kassette im Stil d. Zt. Mit reicher
Rückenvergoldung.
EUR 2500,-
47
SKI 2427; Cat. Russica R 1742; Recke-N. III, 556 (Rodde). - Erste deutsche
Ausgabe. "Nahm teil als Verwaltungsbeamter an der von I. K. Kirilow geleiteten
Orenburgischen Expedition (1734-37), die die Gründung von Stadt und
Gouvernement Orenburg zur Folge hatte. Auf Grund seines dortigen vieljährigen
Aufenthalts ... verfaßte er die Orenburgische Topographie, eine für seine Zeit
ziemlich erschöpfende ... Beschreibung des weiten, bis an den Aral-See
heranreichenden Gebiets ... In seiner Wertschätzung für R. stand Pallas vornean"
(Henze IV, 719). - Gebräunt u. stockfleckig, S. 8-9 angeschmutzt.
Komplette Novara –Expedition in 21 Bänden
Scherzer, Karl von
Reise der oesterreichische Fregatte Novara um die Erde in den Jahren 1857, 1858,
1859 unter den Befehlen des Commodore B. von Wüllerstorf-Urbair. Wien, Hof- und
Staatsdruckerei 1861-1875. 9 Abteilungen zu 21 Bänden: Hier in 18 Bänden
gebunden. Gr.-8vo und 4to. Mit 161 (davon 44 farb.u. 4 doppelblattgr.) lithograph.
Tafeln, 42 (davon 38 gefalt.) farblithogr. Karten, 172 gest. Tafeln, 111
Textholzstichen, 1 Holzstichtafel, 11 mont. Orig.-Photographien, sowie 8 Tabellen auf
16 Bl. Halbleinenbände der Zeit und blindgeprägte, grüne Original-Leinenbände, die
3 Reisebände in Halblederbänden der Zeit (leicht berieben, Rücken etwas gebleicht),
St.a.Titeln,. Sehr selten in dieser Vollständigkeit.
EUR 25.000,Sehr seltene, vollständige Reihe der berühmten wissenschaftlichen Expedition
Österreich-Ungarns nach dem Südlichen Afrika, Südamerika, Südost-Asien,
Australien und Neuseeland, sowie dem Pazifik, die wertvolle zoologische Resultate
erbrachte. - Bestehend aus: I. Beschreibender Teil (3 Bände). 2.Auflage. II.
Anthropologischer Teil (3 Abt. In 3 Bänden), Botanischer Teil (1 Bd.), IV.
Geologischer Teil (3 Bände), V. Nautisch-Physicalischer Teil (1 Bd.), VI. StatistischCommercieller Teil (2 Bde.), VII. Zoologischer Teil (6 Bde.), VIII. Linguistischer Teil (1
Bd.), IX. Medizinischer Teil (1 Bd.).
- Es fehlen die Beilagen (7 Pläne) im Nautisch-physikalischen Teil, über die Kunk
schreibt, daß er “noch nie ein Exemplar gesehen habe, dem die 7 Pläne nicht gefehlt
hätten (Junk, W.: 50 Jahre Antiquar, S.303).
- Zu den Autoren der einzelnen Werke: BESCHREIBENDER Teil: Scherzer, Karl;
Wüllerstorf-Urbair, N.; ZOOLOGIE: Zelebor, J.; von Pelzeln, A.; Steindachner, F.;
Redtenbacher, L., Saussure, H.de, Mayr, G.L., Brauer, F., Schiner, J.R., Heller, C.,
Grube, E., Frauenfeld, G: Ritter von, Felder, C.; Grunow, A.; Krempelhuber, A.;
Reichardt, H.W., Mettenius, G., Milde, J.; GEOLOGIE: Hochstetter, F.v.; Reuss, A.E.
48
u. Schwager, C.; ANTHROPOLOGIE: Zuckerkandl, E., Weisbach, A., Müller, F.;
STATISTISCH-COMMERCIELLER Teil: Scherzer, K.v.; MEDIZIN: Schwarz E. - ÖBL
X,93f.; Nissen ZBI, 4750,1341; Borba des Moraes II,105-108 (unvollst.); Du Rietz 378
BK 1155; Embacher 258; Sabin 77619.
- Der österreichische Weltreisende Karl von Scherzer (1821-1909) wurde 1856 vom
österr. Finanzminister eingeladen, die Fregatte „Novara“ auf ihrer Reise um die Erde
als Mitglied der wissenschaftlichen Kommission zu begleiten. Er begleitete diese
umjubelte Expedition bis Valparaiso, wo er im Mai 1859 von Bord ging, um auf
eigene Kosten den Rückweg nach Europa über Peru und Panama zu nehmen. Der
buchhändlerische Erfolg war kolossal, seine Wertschätzung durch führende
zeitgenössischer Köpfe erging sich in schmeichelhaftestem Lob. (Henze 23.Lfg.
S.33). Die Tafeln zeigen unter anderem Schmetterlinge, Insekten, Tiere, Pflanzen,
Ansichten, etc.
Schrenk, A. G.
Reise nach dem Nordosten des europäischen Russlands, durch die Tundren der
Samojeden, zum Arktischen Uralgebirge... im Jahre 1837 ausgeführt. 2 Bände.
Dorpat, H. Laakmann, 1848-54. (23,5:16,5 cm). Mit 6 (4 gefaltet) lith. Tafeln u. 1
gefalt. Tabelle. 1 Bl., XLIV, 730 S.; 3 Bll., 568 S., 1 Bl. Dekorative mod.
Halblederbände mit reicher Rückenvergoldung.
EUR 4500,Cat. Russica S 829; Stafleu-C. 11.143; Henze V, 91. – Erste Ausgabe, selten.
„Baltischer Naturforscher, der erste, der im J. 1837, das arktische europäische
Rußland bereiste. Seine gewichtige, den Naturcharakter wie das Leben der
Samojeden und Syrjänen erhellende Reisebschreibung erschien erst 1848“ (H.).
Band 1 enthält den historischen Bericht, Band 2 die wissenschaftlichen Beilagen. –
Teilw. Gebräunt. Zahlreiche Unterstreichungen u. Anmerkungen mit Buntstift u. Tinte.
Waffen der Araber
Schwarzlose, Friedrich Wilhelm
Die Waffen der alten Araber aus ihren Dichtern dargestellt. Ein Beitrag zur
arabischen Alterthumskunde, Synonymik und Lexicographie. Leipzig, Hinrichs 1886.
8vo. XVI, 392 S. Original-Broschur, unaufgeschnitten, gutes Exemplar.
EUR 750,Auf der Grundlage seines Studiums der altarabischen Poesie stellt der Orientalist
Friedrich Wilhelm Schwarzlose in dieser umfangreichen Monographie den Gebrauch,
die Herstellung und die Bezeichnung der Waffen der alten Araber dar.
49
Szujew (Sujew), W. (F.).
Beschreibung seiner Reise von St. Petersburg nach Cherson in den Jahren 1781 und
1782. Aus dem Russischen. Erster Theil (alles Ersch.). Dresden u. Leipzig, Breitkopf,
1789. 4to (24,5:20 cm). Mit 10 (6 gefalt.) Kupfertafeln. 2 Bll., 196 S. Halblederband
der Zeit mit Rückenvergoldung u. farb. Rückenschildern.
EUR 2900,Cat. Russica S 3241; Henze V, 267; Krieg, MNE 277. - Erste deutsche Ausgabe,
selten. Sujew, der zuvor Pallas auf seiner großen Reise begleitet hatte, unternahm
1771-72 im Auftrage der Akademie der Wissenschaften selbständig eine Reise in
das Gebiet von Cherson, nach Konstantinopel und auf die Krim. Dieser erste und (im
Deutschen) einzige Teil endet mit der Ankunft des Verfassers in Cherson. - Etwas
gebräunt u. stockfleckig. * First Germann edition. With 10 (6 fold. plates. - Slight
browning and foxing. Contemporary half-calf gilt.
Tieffenthaler, J.
Historisch-geographische Beschreibung von Hindustan. Ferner des Herrn Anquetil du
Perron historische und chronologische Abhandlungen von Indien, und dessen
Beschreibung des Laufes der Ströhme Ganges und Garga, mit einer sehr großen
Charte. Wie auch des Herrn Jacob Renell General-Charte von Indien. Aus den
ungedruckten Urschriften in Ordnung gebracht und in deutscher Sprache an das
Licht gestellt v. J. Bernoulli. 3 Bände. Berlin u. Gotha, beim Hrsg. u. Ettinger 1785-88.
4to (26,5:22 cm). Mit zus. 67 (2 grenzkol.) meist gefalt. Kupfertafeln u. -karten.
Dekorative Halblederbände der Zeit mit Rückenvergoldung u. Rückenschild; teilw.
etwas berieben, ein schönes Set.
EUR 7500,Streit VI, 509; de Backer-S. VIII, 21.2; Henze V, 325 u. I, 81 (Anquetil). - Erste
deutsche Ausgabe. Vollständig wie hier mit allen drei Bänden selten. Der österr.
Jesuit Joseph Tieffenthaler (1710-1785) ging 1740 auf Einladung des Maharadschas
von Dschaipur nach Indien. Eine große Anzahl von wissenschaftlichen Arbeiten über
seine dreißigjährigen Wanderungen sowie kartographischen, astronomischen,
religionsgeschichtlichen und naturkundlichen Beobachtungen erhielt der
Kopenhagener Gelehrte Krutzenstein, von dem Bernoulli die "Description
géographique de l'Hindoustan" erwarb und hier zusammen mit wissenschaftlichen
Korrespondenzbriefen Tieffenthalers in deutscher Übersetzung veröffentlichte. Als
dritter Teil wurden die beschriebenen "Abhandlungen" von James Rennell
beigegeben. Von diesem großen Sammelwerk erschien in Berlin von Johann
50
Bernoulli eine französische Fassung und eine gekürzte zweibändige Ausgabe im
Oktav-Format. Das kartographische Material veröffentlichte der Iranist und
Indienreisende Anquetil-Duperron, der seit 1759 mit Tieffenthaler in schriftlicher
Verbindung stand, in Paris 1784 ff. - Der Text von Bd. 3 ist hier doppelt, aber mit zwei
verschiedenen Titeln vorhanden. Der zweite Text mit 7 Karten (2 kol.), die teilw.
schon vorher bzw. separat ausgegeben wurden u. meist fehlen. Nur vereinzelt gering
fleckig, insgesamt schönes, breitrandiges u. dekorativ gebundenes Exemplar.
Three volumes. First edition, richly illustrated with 67 (two coloured in outline) engr.
plates and maps, many folding. Text in volume three in dublicate with variant titlepages. Minor spotting in places, a very fine copy bound in German half-calf, spines
gilt, red and black morocco lettering pieces, some rubbing in places to vol. 1-2.
Virchow, Rudolf (Hg.)
Crania Ethnica Americana. Sammlung auserlesener amerikanischer Schädeltypen.
Berlin, Asher 1891 (Supplement zu Zeitschr.f. Ethnologie). Folio. 33 S. mit 29
Textabbildungen und 26 Tafeln mit je einem Blatt Erklärungen. Halbleinenband der
Zeit, Bibl.-Stempel am Titel, gutes, sauberes Exemplar.
EUR 1800,(Wasiljew, M.N. – Gilsson, K.K.)
Expedition der Sloop Blagonamjerenny zur Untersuchung der Küsten von Asien und
Amerika jenseits der Bering-Straße, in den Jahren 1819 bis 1822. Berlin, Reimer
1851 (mit dem Reihentitel ausgebunden aus: Archiv für wissenschaftliche Kunde von
Russland, 9.Bd.). 8vo. S.272-294. Broschur, in Halbleinenmappe um 1900. Gutes
Exemplar.
EUR 2200,Zur Suche nach einer schiffbaren Verbindung zwischen Pazifik und Atlantik jenseits
der Beringstraße entsandte die Russische Admiralität 1819 die Schiffe Otkrytie (
Entdeckung) unter dem Kommando von M. N. Wasilijew und Blagonamjerenny ( der
Gutgesinnte) unter G. S. Schischmarew in die Beringsee. Von Kronstadt ausgehend
wurde Rio de Janeiro und nach der Umrundung Afrikas zunächst Port Jackson
angelaufen (1). Nach Durchquerung des Pazifik, hier wurden die „Inseln des
Blagonamjerenny“, das heutige Nukufetau Atoll (Tuvalu) entdeckt (2), wurde die
asiatische und die amerikanische Küste sowie einige Inseln der Beringsee erkundet
und kartographiert (3, 4). Die Insel Nunivak wurde von Wasilijew entdeckt und nach
seinem Schiff Ortkytie benannt (3,4,5). Das Erreichen des eigentlichen
51
Expeditionsziels, ein tieferes Vordringen in die Tschuktschensee, wurde sowohl 1820
als auch 1821 durch dichtes Packeis verhindert, der nördlichste erreichte Punkt lag
nur 30 Meilen über dem Icy Cape, dem nördlichsten von Cook 1778 erreichten Punkt
von Alaska (6). Vor ihrer Rückfahrt um Kap Horn besuchte die Expedition 1821
zweimal Hawaii (7). Im August 1822 kehrten beide Schiffe nach Kronstadt zurück..
Da das Ziel der Expedition nicht erreicht worden war betrachtete die Russ.
Admiralität die Expedition als kostspieliges Abenteuer. Es erschien kein offizieller
Reisebericht, lediglich kurze Berichte in russ. Zeitungen und Journalen.
Ein längerer Bericht von K. Gillsen/Gillesem, einem Teilnehmer der Reise an Bord
der Blagonamjerenny erschien erst 1849 in der Petersburger Zeitschrift
„Otecestvennyia Zapiski“. Dieser Bericht von K. Gillsen erschiene auszugsweise
1851 in Ermans „Archiv für wissenschaftliche Kunde von Russland“ und ist der
früheste substantielle Bericht außerhalb Russlands über diese fast vergessene
Expedition. Chavanne #4171
Wickersham #6292 (unter Vasiljev, M.N.) Dall
/ Baker: Partial list of books, pamphlets ….on Alaska and adjacent regions. S. 358
(unter Vasilieff).
(1) G. Barratt: The Russians and Australia. Vancouver 1988, S. 87 ff
(2) G. Barratt: Melanesia and the Western Polynesian Fringe. Vancouver 1990, S.
159 ff , Karte der Reiseroute siehe Barratt, Gillsen jpg.
(3) D. J. Ray: Early Maritime Trade with the Eskimo of Bering Strait and the
Introduction of Firearms. Arctic Anthropology, Vol. 12, No. 1, S. 1-9
(4) J. W. Vanstone/D. H. Kraus: V. S. Khromchenko’s coastal explorations in
Southwestern Alaska, 1822. Fieldiana Anthropology, Vol. 64, November
1973
(5) Vanstone, James W.: Nunivak Island Eskimo (Yuit) technology and material
culture. Fieldiana, Anthropology, new series, no.12, 1989; S. 2;
(6) A. V. Postnikokov: The search for a Northwest Passage: on the history of a
scientific competition in geography and cartography.
(7) Tumarkin: Materials of M. Vasilyev's Expedition: A Valuable Source for the
…..Pacific Studies, vol. 6 (1983), No. 2, S. 11-32
Eines der seltensten Bücher über Arabien
Zehme, Albrecht
Arabien und die Araber seit hundert Jahren. Eine geographische und geschichtliche
Skizze. Halle, Verlag der Buchhandlung des Waisenhauses 1875. 8vo. VIII, 407 S.
Original-Leinenband, Papier gebräunt, ein gutes Exemplar.
EUR 2900,-
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Dr. Zehme, Albrecht (1828-1880) studierte klassische und semitische Philologie und
wurde Prof. an der Oberschule / Frankfurt a. Oder. Neben dem Schuldienst galt sein
wissenschaftliches Interesse dem Fortschritt der Kenntnis von Arabien worüber er
eine Reihe von Aufsätzen im „Globus“ veröffentlichte. Als zusammenfassende
Monographie über die neuesten Reisen in Arabien gab er 1875 „Arabien und die
Araber seit hundert Jahren“ heraus. - Nahezu unbekannt und nach KVK auch in
deutschen Bibliotheken selten! Dinse, S. 443, Macro, Arab. Peninsula #2363.
Afghanistan
Zimmermann, Carl
Der Kriegs-Schauplatz in Inner-Asien oder Bemerkungen zu der Übersichts-Karte
von Afghanistan, dem Penjab und dem Lande am unteren Indus. Nach englischen
Quellen herausgegeben zum leichteren Verständniß der inner-asiatischen
Angelegenheiten. Berlin, Schroeder 1842. Gr.-8vo. 228 S. mit 3 gefalt. Plänen
(Ghuzni, Kelat und Jellalabad) und 1 mehrfach gefalteten Karte. Einfacher
Leinenband, unbeschnitten, gutes Exemplar.
EUR 4500,Der preußische Militärkartograph Carl Zimmermann (1813- 1864) entwarf die Karten
und Denkschriften des „Atlas von Vorder-Asien zur Allgem. Erdkunde von Carl
Ritter“ , Hrsg. C. Ritter u. F. A. O’Etzel / Berlin, Reimer 1841-51. 1842 gab
Zimmermann als eigenständiges Werk „Der Kriegs-Schauplatz in Inner-Asien....“ mit
der Karte „Übersichts-Blatt von Afghanistan und den Ländern an der Nord-WestGrenze von Indien : darstellend die Hochlaender, Fruchtgebiete, Wuesten, Strassen
und Paesse / Vornemlich nach englischen Karten herausgegeben von Carl
Zimmermann“ heraus. In diesem Kompendium liefert Zimmermann eine Fülle von
geographischen und statistischen Unterlagen zu der seit 1839 erfolgten englischen
Invasion Afghanistans. Neben englischen Quellen (James Wylds „Notes to a Map of
Afghanistan“ und John Walkers „Skeleton Map of Afghanistan and the Countries on
the North-West-Frontier of India”) benützt er zusätzliche von ihm gesammelte
Berichte über Afghanistan und die umliegenden Länder. Das Buch umfasst neben
einem ausführlichen Verzeichnis der zum Anglo-Afghanischen Krieg erschienen
Bücher eine Darstellung der Geschichte Afghanistans, der politischen Lage, der
Kriegsereignisse, der Truppenstärke, der Völkerschaften, der Geographie usw. auch
Routen Verzeichnisse und Höhentabellen. Neben Situationsplänen von Ghazni,
Khelat und Jellalabad stellt die große Karte (1: 4.400.000, Kartenbild 50 x 45 cm,
Begrenzungen Bochara-Khotan im Norden, Indus-Mündung im Süden) die
geopolitische Situation Afghanistans dar. - Engelmann S.1093, Yakushi Z 23, Dinse
53
S.447 (ohne Karte!), Mill RGS S.520.
Seltene, frühe Fotografien von Zadar
Burato, Tomaso (Fotograf) – Zara
Albo della ducale citta di Zara. Zara, Tipografia Vitaliani u, Jankovic
succ. Battara 1875. Quer-Folio. 2 Bl., 19 (darunter 1 gefaltetes
Panorama von Zara) Original-Fotografien mit je 1 Blatt mit
beschreibendem Text, 10 Bl. (ca.42x30cm, Fotos: ca.26x21cm)
Leinenband der Zeit, Fotografien sind kräftig und sauber.
EUR 3500,Fotografien des Photographen Tommaso Buurato (1840-1910) der
kroatischen Hafenstadt Zadar im Norden Dalmatiens.
Nato a Ragusa, attivo a Zara, fonda la scuola di fotografia zaratina
assieme ai farmacisti locali Josip Brcic e Nikola Androvic, e' a sua
volta laureato in farmacia a Padova. Agli inizi della carriera e' attivo
anche a Ragusa, come attesta il logo su alcuni cartoncini. Il suo
Stabilimento fotografico si trova a Campo Castello n. 419 vicino alla
Madonna della salute dove lavora dal 1860, nel 1875 un documento
ufficiale attesta il suo lavoro di 15 anni come fotografo in citta', un
altro documento attesta nel 1893 la sua produzione trentennale. Ma
anche Padova, dove frequenta l'universita', diventa sede della sua
attivita' fotografica come si deduce dal logo di alcune fotografie. Nel
1871 e' insignito di una medaglia a Trieste e nel 1873 all'esposizione
mondiale di Vienna.
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