1 Hintergrundinformationen zur Althandy
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1 Hintergrundinformationen zur Althandy
Hintergrundinformationen zur Althandy-Sammelaktion „Handy clever entsorgen“ vom 30.4.-30.6.2012 im Freistaat Bayern Warum wir die Althandy-Sammelaktion „Handy clever entsorgen“ durchführen Die Entsorgung von Althandys ist im „Gesetz über das Inverkehrbringen, die Rücknahme und die umweltverträgliche Entsorgung von Elektro- und Elektronikgeräten (Elektro- und Elektronikgerätegesetz - ElektroG)“ von 2005 geregelt. Danach haben Besitzer von Alt- geräten diese einer vom unsortierten Siedlungsabfall getrennten Erfassung zuzuführen. Dafür sind zwei Arten von Sammelstellen vorgesehen: die Pflicht-Sammelstellen der öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger sowie freiwillige Rücknahmesysteme der Hersteller bzw. Vertreiber von Elektro- und Elektronikgeräten. Das Gesetz regelt auch die eventuelle Wiederverwendung sowie die Behandlung und Verwertung der Altgeräte. Speziell bei der Entsorgung von alten Mobiltelefonen zeigen sich jedoch Defizite in der Entsorgungskette. Bayern und Deutschland nehmen bei der Verwertung von Abfällen wie Papier, Glas, Eisen und Kupfer innerhalb Europas und der Welt eine Vorreiterrolle ein. Bei den genannten Abfällen werden Recyclingquoten von 50 bis 90 Prozent erreicht. Bei anderen wichtigen Rohstoffen ist auch bei uns der Umgang vielfach noch vom „Wegwerfen“ bzw. „Weglegen“ geprägt. Das gilt ganz besonders für High-Tech-Rohstoffe wie seltene und strategische Metalle, die z.B. in modernen Informations- und Kommunikationsmitteln verbaut werden. Hier beträgt die Recyclingquote bislang weniger als 1%. Ein Musterbeispiel sind ausgediente Mobiltelefone, sog. Althandys, die als das „Filetstück des Elektroschrotts“ gelten. In der Entsorgungskette von Althandys sind mehrere Defizite erkennbar. Sie betreffen sowohl die Sammlung als auch das Recycling. Eine wissenschaftliche Studie der TU Berlin1) hat ergeben, dass in Deutschland im Jahr 2007 ausgediente Mobiltelefone mit einem Gesamtgewicht von 5.000 Tonnen angefallen sind (entspricht etwa 25 Millionen Stück). Davon sind laut Studie nur 223 Tonnen getrennt gesammelt worden, 95 Tonnen durch die Kommunen und 108 Tonnen durch Hersteller bzw. Vertreiber. Das entspricht einer Sammelquote von rund 4%. Dagegen ist jedes fünfte Mobiltelefon nach der Studie über den Hausmüll entsorgt worden. ____________________________ 1) siehe MÜLLMAGAZIN 1/2009 „Gold in der Tonne - Eine Stoffflussanalyse zeigt erhebliche Systemschwächen bezüglich der Verwertung von Gold aus ausgedienten Mobiltelefonen“ 1 Auch die sog. Nokia-Umfrage von 2008, die weltweit unter 6.500 Kunden aus 13 Ländern durchgeführt wurde, ergab, dass lediglich drei Prozent der User ihre alten Mobiltelefone recyceln lassen. Nahezu die Hälfte der Befragten wussten nicht, dass die Wiederverwertung der Geräte überhaupt möglich ist. Nach dieser Umfrage landen vier Prozent der alten Handys im Müll. 44 Prozent bleiben laut der Umfrage ungenutzt zu Hause liegen. Für den Rest findet sich eine Weiterverwendung: Ein Viertel der Befragten gab an, ungenutzte Handys an Freunde oder Familienmitglieder weiterzugeben.16 Prozent aller Nutzer verkaufen die gebrauchten Mobiltelefone. Insgesamt denken 78 Prozent der Nutzer in Deutschland der Umfrage zufolge nicht darüber nach, ihre Mobiltelefone zu recyceln. Einer der Hauptgründe dafür, dass nur wenige Nutzer ihr Handy zur Wiederverwertung bringen, ist: die meisten wissen nicht, dass die Geräte recycelbar sind. Die aktuellste Umfrage für Deutschland stammt vom Branchenverband Bitkom aus dem Jahr 2011. Danach geben mittlerweile 7% ihr ausgemustertes Handy bei einer kommunalen Sammelstelle ab, 13% beim Mobilfunkbetreiber und 8% spenden es für einen guten Zweck. Das wäre immerhin eine Sammelquote von einem guten Viertel. Nur 2% gaben an, ihr Althandy über den Müll zu entsorgen. 23% verschenken ihr Handy und 17% machten keine Angaben. Aber der größte Anteil an ausgedienten Handys, nämlich 30% wandert auch nach der neuesten Umfrage in die Schublade. Wenn man bedenkt, dass von den verschenkten Handys nicht alle benutzt werden und von denen, die keine Angaben machen, auch „Wegleger“ dabei sein dürften, dann kommt man zu dem Schluss, dass nach wie vor bis zur Hälfte der ausgedienten Handys zuhause „gebunkert“ wird. Laut Bitkom lagen Ende 2011 in Deutschlands Schubladen 83 Millionen Althandys. Mittlerweile dürfte die Zahl auf 85 Millionen Althandys angestiegen sein. Zwei Drittel (66 Prozent) der Verbraucher in Deutschland haben ein oder mehrere Mobiltelefone zu Hause, die sie nicht benutzen. 18 Prozent der Befragten besitzen sogar zwei unbenutzte Handys oder Smartphones, 9 Prozent haben drei Alt-Handys, 4 Prozent sogar vier oder mehr ungenutzte Mobiltelefone. Für Bayern heißt das: in unseren Schubladen zuhause dürften etwa 13 Millionen alte Handys liegen, obwohl es eine viel bessere Verwendung für sie gäbe. Und der Althandyberg wächst unaufhaltsam, von Monat zu Monat, von Jahr zu Jahr. Ein weiterer Schwachpunkt in der Entsorgungskette von Mobiltelefonen ist deren Intransparenz. Man geht davon aus, dass illegal jährlich etwa 155.000 Tonnen elektrische und elektronische Geräten aus Deutschland nach Afrika und Asien exportiert werden, deklariert als "Gebrauchtgeräte", aber oftmals nicht mehr funktionstüchtig. Mit jedem dieser Exporte werden auch die Schadstoffe und somit die Probleme für Menschen und Umwelt in 2 diese Länder exportiert. In Afrika sind es oftmals Kinder, die auf den Müllhalden das Metall aus dem Elektroschrott durch „Abfackeln“ herausholen und dabei ihre Gesundheit riskieren. Elektroschrott enthält viele gefährliche Substanzen wie Blei, Quecksilber, Cadmium, Polybromierte Biphenyle (PBB), Polybromierte Diphenylether (PBDE) und Chromverbindungen. Zudem gehen der deutschen und europäischen Wirtschaft durch die Exporte wichtige Rohstoffe in großen Mengen unwiederbringlich verloren. Das dritte erkennbare Defizit betrifft die Verwertung. Die genannte Untersuchung der TU Berlin weist darauf hin, dass auch hier Verbesserungen möglich sind. In Deutschland kommen beim Handyrecycling zwei Technologien zum Einsatz. In Aufbereitungsanlagen, in denen die Handys nur geschreddert werden, gehen z.B. fast 75% des Goldes verloren, weil es in Outputfraktionen gelangt, die nachfolgend keinem Verwertungsprozess für Edelmetalle zugeführt werden. Durch den direkten Einsatz von Mobiltelefonen in metallurgischen Prozessen zur Rückgewinnung von Edelmetallen kann dagegen eine sehr hohe Verwertungsquote - für Gold z.B. 98% - erreicht werden. Rohstoffschatz Handy Vielen Menschen ist offenbar nicht bewusst, dass gerade Althandys ein wahrer Rohstoffschatz sind. Zwar sind die in einem einzelnen Mobiltelefon enthaltenen Mengen an Edelmetallen bzw. seltenen und strategischen Metallen gering. So enthält ein Handy im Durchschnitt nur ca. 8,75 g Kupfer, 3,81 g Kobalt, 0,25 g Silber, 0,024 g Gold, 0,009 g Palladium im Rohstoffwert von 1 - 2 Euro. Die 85 Millionen Handys, die in Deutschlands Schubladen ungenutzt liegen, beinhalten jedoch in Summe rd. 745 Tonnen Kupfer, 325 Tonnen Kobalt, 22 Tonnen Silber, 2 Tonnen Gold und 700 Kilogramm Palladium im Wert von rd.136 Millionen Euro. Bei 1,6 Milliarden jährlich weltweit verkauften Handys summieren sich die enthaltenen Rohstoffmengen auf 14.000 Tonnen Kupfer, 6.100 Tonnen Kobalt, 400 Tonnen Silber, 38 Tonnen Gold und 14 Tonnen Palladium und der Rohstoffwert auf rd. 2,5 Milliarden Euro. Und in den seit Mitte der 90er Jahre weltweit verkauften ca.10 Milliarden Handys sind 90.000 Tonnen Kupfer, 38.000 Tonnen Kobalt, 2.500 Tonnen Silber, 240 Tonnen Gold und 90 Tonnen Palladium im Gesamtwert von rd. 16 Milliarden Euro verbaut. Die Rückgewinnung von Sekundärrohstoffen aus gebrauchten Gütern ist v. a. deutlich umweltfreundlicher und klimaschonender als die Gewinnung von Primärrohstoffen. 40 Handys enthalten dieselbe Menge Gold wie eine Tonne Golderz. Während der Erzabbau Landschaft und Natur beeinträchtigt, den Einsatz schweren Geräts und den Transport großer Massen zur Aufarbeitungsfabrik notwendig macht, der Aufarbeitungsprozess von Golderz 3 energieintensiv und umweltbelastend ist, lässt sich Gold aus Elektroschrott wie Mobiltelefonen deutlich energieärmer und umweltverträglicher gewinnen. Allein die Energie- und CO2einsparung beträgt rund 70%. Für einen Goldring aus 750er Gold (10 g), das bergmännisch gewonnen wurde, fallen etwa 10 Tonnen Abraum an. Derselbe Goldring lässt sich aus dem Gold von 400 Althandys herstellen. Mit einem 100%-Recycling sämtlicher in Deutschland pro Jahr anfallenden ca. 100.000 Tonnen elektronischer Baugruppen ließen sich rd. 5 Tonnen Gold zurückgewinnen, das sind knapp 40% des Imports der deutschen Schmuckindustrie. So gesehen, ist die Aussage, Deutschland sei ein rohstoffarmes Land, zu relativieren. In Deutschland gibt es Silber und Gold, Palladium und Platin, Indium und Kobalt usw. in erheblichem Umfang - nur dass wir sie bislang nicht als Rohstoff ansehen, sondern als Abfall behandeln. Der Rat für Nachhaltige Entwicklung hat in seinen Empfehlungen an die Bundesregierung vom Juni 2011 unter dem Titel „Wie Deutschland zum Rohstoffland wird“ vorgeschlagen, gemeinsam die konkrete Vision einer 100%igen Kreislaufwirtschaft innerhalb der Grenzen physikalischer Gesetzmäßigkeiten - und den langfristigen Verzicht auf den Verbrauch endlicher, nicht erneuerbarer Rohstoffe zu verfolgen, auszuarbeiten und umzusetzen. Die Gewinnung von Sekundärrohstoffen ist auch unter sozialen Gesichtspunkten deutlich vorteilhafter. Der Abbau von Primärrohstoffen ist in vielen Fällen mit sozialen Kosten verbunden, die nach unseren Maßstäben nicht tolerierbar sind. Die Umstände beim Abbau von Seltenen Erden oder beim Coltanabbau zeigen exemplarisch das Konfliktpotential des Primärrohstoffabbaus. Das Handy als globales High-Tech-Produkt unserer Zeit, das fast jeder von uns täglich benützt, kann symbolisch für beides stehen: die alte „Wegwerf-“ und „Weglegegesellschaft“ und für die neue Kreislauf- und Recyclingwirtschaft. Tatsache ist, dass bislang weltweit viel zu wenige Althandys ins Recycling gelangen. Gleichzeitig wissen wir, dass sich durch moderne Verwertungstechniken mehr als 95% des Goldes, Silbers, Palladiums, Platins, Kupfers, Bleis und Bismuths aus Mobiltelefonen rückgewinnen lassen; dazu Zinn, Nickel, Indium, Antimon, Arsen und Kobalt. Voraussetzung für eine möglichst weitgehende Kreislaufführung der in Althandys enthaltenen wertvollen Rohstoffe ist allerdings eine entsprechend hohe Erfassungsquote . Als Gründe für die bislang geringe Erfassungsquote von Althandys werden mangelnde Information der Handybesitzer über die richtigen Entsorgungswege, die Erreichbarkeit der Sammelstellen, Unwissen über den Geldwert älterer Schubladenhandys (i. d. R. nur noch 4 1-2 Euro) sowie Befürchtungen über das Auslesen von auf dem Althandy eventuell noch gespeicherten Daten gesehen. Mit der Althandy-Sammelaktion „Handy clever entsorgen“ soll diesen Barrieren entgegengewirkt werden. Die Aktion bietet nicht nur umfassende Informationen rund um das Thema Kreislaufführung von Mobiltelefonen, sondern auch eine besonders bequeme, sichere, umweltfreundliche und soziale Gelegenheit zur Entsorgung angesammelter Schubladenhandys. Rechtliche und organisatorische Konstruktion Das Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit (StMUG) ist Initiator der AlthandySammelaktion „Handy clever entsorgen“, aber selbst nicht sammelberechtigt. Nach dem Elektro- und Elektronikgerätegesetz - ElektroG können nur die Herstellern und Vertreiber von Elektro- und Elektronikgeräten freiwillige Althandysammlungen einrichten und betreiben. Das tun in Deutschland z.B. die vier Mobilfunknetzbetreiber E-Plus, Telekom, Telefonica und Vodafone. Sie standen wegen ihrer eigenen Sammelsysteme nicht als Träger des Sammelsystems für die Bayernsammlung zur Verfügung, unterstützen diese jedoch ideell und finanziell. Das StMUG konnte als Rechtsträger der Sammlung den Verband VERE e.V. - Verband zur Rücknahme und Verwertung von Elektro- und Elektronikaltgeräten gewinnen, der ca. 2.400 mittelständische Hersteller, Importeure und Inverkehrbringer von Elektro- und Elektronikgeräten vertritt, darunter ca. 400 aus Bayern, und der das Entsorgungsunternehmen take-eway betreibt. Sitz von VERE und tak-e-way ist Hamburg. Es wurde ein Kooperationsvertrag zwischen VERE/take-e-way und dem StMUG geschlossen. Darin verpflichtet sich das Ministerium, für die Bereitstellung einer großen Zahl von Sammelstellen in Schulen, Behörden, Unternehmen und sonstigen Einrichtungen in Bayern zu sorgen. VERE/take-e-way verpflichten sich, zum Zwecke der Bayernsammlung ein der Hamburger Umweltbehörde ordnungsgemäß angezeigtes Rücknahmesystem für Elektronikaltgeräte zu betreiben. Mit dem Projektmanagement der Aktion wurde die Fa. eficom, Leutkirch im Allgäu beauftragt, die wiederum Unterauftragnehmer mit der operativen Abwicklung der Sammelaktion beauftragt hat, z.B die Fa. teqport München, die Fa. avarto-Logistik und die DHL (s. Schaubild Rechtskonstruktion). Die Vertragsparteien gehen davon aus, dass die Aktion einen Reinerlös erwirtschaftet. Der Betreiber bzw. die von ihm beauftragten Firmen tragen die Vorfinanzierungskosten und das finanzielle Risiko der Sammelaktion. 5 Schaubild Rechtskonstruktion Rechtliche Konstruktion der Althandy-Sammelaktion Bayern Freistaat Bayern StMUG Träger Rücknahmesystem: VERE e.V./take-e-way GmbH Kooperationsvertrag Vertrag Unterstützer der Sammelaktion Ministerien der Staatsregierung mit Behörden Schulen Bayerischer Landtag Kommunale Spitzenverbände in Bayern Unterzeichnerverbände Wirtschaft Umweltpakt Netzbetreiber E-Plus, O2,Telekom, Vodafone Mitglieder der Bayerischen Klimaallianz Projektmanagement Verträge Unterauftragnehmer Produktion Sammelboxen Logistik Sortierung, Datensicherheit Verkauf Recycling Wissenschaftliche Begleitung UNI Augsburg, Lehrstuhl für Ressourcenstrategie, Prof. Reller Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg, Prof.Teipel Quelle: StMUG, Ref. 87 Unterstützer der Aktion Die Aktion wird von folgenden Einrichtungen und Organisationen unterstützt: Den Ministerien der Staatsregierung, die mit allen Behörden und Dienststellen einschließlich der sieben Bezirksregierungen an der Althandysammlung teilnehmen. Das Staatsministerium für Unterricht und Kultus unterstützt zusätzlich zur eigenen Teilnahme die Sammlung an allen bayerischen Schulen. Den Kommunalen Spitzenverbänden (Verband der Bayerischen Bezirke, Bayerischer Landkreistag, Bayerischer Städtetag, Bayerischer Gemeindetag), die dem optionalen Einbezug der Bezirke, Kreisfreien Städte, Landkreise und Kreisangehörigen Gemeinden in die Sammelaktion zugestimmt haben. Den Unterzeichnerverbänden der Wirtschaft im Umweltpakt Bayern (vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft, Bayerischer Industrie- und Handelskammertag, Bayerischer Handwerkskammertag), die den Einbezug insbesondere von Umweltpaktunternehmen befürworten. Den vier großen Netzbetreibern E-Plus, Telekom, Telefonica und Vodafone, die den Schulwettbewerb im Rahmen der Aktion finanziell unterstützen. 6 Mehreren Mitgliedern der Bayerischen Klimaallianz, so z.B. dem Landesbund für Vogelschutz, dem Landessportverband, dem Bayerischen Jugendring, der Umweltarbeit in der Katholischen und Evangelischen Kirche. Damit vereint die Althandysammlung „Handy clever entsorgen“ die zum Thema Handykreislauf relevanten gesellschaftlichen Kräfte im Freistaat Bayern, angefangen bei den produktverantwortlichen Herstellern bzw. Vertreibern von Elektro- und Elektronikgeräten, speziell Mobiltelefonen, über die dem Staatsziel Umweltschutz besonders verpflichteten staatlichen Behörden einschließlich der oberste Abfallbehörde als Initiator der Aktion, die entsorgungspflichtigen öffentlich-rechtlichen Körperschaften bis hin zu gesellschaftlichen Verbänden und Kirchen. Die Aktion entspricht in hohem Maße dem Ideal des „Bayerischen Wegs“, der mit dem Umweltpakt Bayern begonnen und mit weiteren Gemeinschaftsaktionen wie z.B. der Bayerischen Klimaallianz erfolgreich fortgesetzt wurde. Sammelorte Insgesamt werden i. R. der Aktion ca. 10.000 Sammelboxen an ca. 7.000 Sammelstellen ausgegeben und zwar an ca. 6.000 Schulen ca. 180 Behörden des Freistaats Bayern 25 Kreisfreie Städte und 75 Landkreisen, die gebeten wurden, die rd. 200 kreisangehörigen Gemeinden in die Sammlung mit einzubeziehen ca. 30 Hochschulen bzw. Universitätskliniken ca. 370 Krankenhäuser ca. 50 Umweltpaktbetrieb (darunter Großunternehmen wie BMW) ca. 50 weitere Einrichtungen. Sammlung an Schulen Alle Schulleiter in Bayern wurden durch ein E-Mail-Schreiben der Staatsminister für Umwelt und Gesundheit sowie für Unterricht und Kultus über die Aktion unterrichtet und um Beteiligung ihrer Schule an der Sammlung und am Schulwettbewerb gebeten. Zielgruppe bei den Schulsammlungen sind die Schüler, deren Eltern und sonstige Verwandte, die Lehrerinnen und Lehrer nebst ihren Angehörigen sowie jeweils Freunde, Bekannte und Nachbarn, die im Besitz von Schubladenhandys sind und diese bequem, sicher, sauber und sozial korrekt entsorgen möchten. 7 Sammlung in Behörden Die Mitarbeiter der Ministerien und nachgeordneten Behörden des Freistaats Bayern wurden durch ein persönliches Schreiben des Amtschefs bzw. der Behördenleitung über die Aktion informiert. Dazu wurde seitens des StMUG ein Musteranschreiben zur Verfügung gestellt. Gesammelt wird in Behörden i.d.R. dergestalt, dass die mitgebrachten Althandys per Hausbzw. Behördenpost an die nächste zentrale Sammelbox geschickt oder persönlich dort abgegeben werden. Der Standort der nächsten Sammelbox wird in jeder Behörde bekannt gegeben. Zielgruppe bei den Behördensammlungen sind die Behördenbediensteten nebst ihren Angehörigen, Freunden, Bekannten und Nachbarn, soweit sie im Besitz von Schubladenhandys sind und diese bequem, sicher, sauber und sozial korrekt entsorgen möchten. Soweit vorhanden können und sollen auch angesammelte alte Diensthandys in die Sammlung gegeben werden. Sammlung in Kommunen Die (25) Kreisfreien Städte und (75) Landkreise in Bayern wurden durch StMUG-Schreiben über die Aktion informiert und um Teilnahme gebeten. Die Landkreise wurden darüber hinaus gebeten, die (2003) kreisangehörigen Gemeinden über die Aktion zu informieren und die Teilnahme anzubieten. Zur Information der Bediensteten in Kommunalbehörden wurde ein Musteranschreiben zur Verfügung gestellt. Gesammelt wird in Behörden i.d.R. dergestalt, dass die mitgebrachten Althandys per Hausbzw. Behördenpost an die nächste zentrale Sammelbox geschickt oder persönlich dort abgegeben werden. Der Standort der nächsten Sammelbox wird in jeder Behörde bekannt gegeben. Zielgruppe bei den Kommunalsammlungen sind die jeweiligen Behördenbediensteten nebst ihren Angehörigen, Freunden, Bekannten und Nachbarn, soweit sie im Besitz von Schubladenhandys sind und diese bequem, sicher, sauber und sozial korrekt entsorgen möchten. Soweit vorhanden können und sollen auch angesammelte alte Diensthandys in die Sammlung gegeben werden. Sammlung in Hochschulen Die Hochschulen in Bayern wurden mit Schreiben an die Kanzler/innen über die Aktion informiert und zur Teilnahme eingeladen. Sie wurden gebeten, ihrerseits die Bediensteten 8 durch ein persönliches Schreiben der Hochschulleitung und in geeigneter Weise auch die Studenten zu informieren. Für die Information der Bediensteten wurde seitens des StMUG ein Musteranschreiben zur Verfügung gestellt. Zielgruppe bei den Hochschulsammlungen sind zum einen die Hochschulbediensteten und zum anderen die Studenten, jeweils nebst Angehörigen, Freunden, Bekannten und Nachbarn, soweit sie im Besitz von Schubladenhandys sind und diese bequem, sicher, sauber und sozial korrekt entsorgen möchten. Soweit vorhanden können und sollen auch angesammelte alte Diensthandys in die Sammlung gegeben werden. Sammlung in Krankenhäusern Die rd. 370 Krankenhäuser in Bayern wurden durch ein Schreiben der Bayerischen Krankenhausgesellschaft (BKG) über die Aktion informiert und zur Teilnahme eingeladen. Für die Information der Bediensteten wurde seitens des StMUG ein Musteranschreiben zur Verfügung gestellt. Sammlung in Unternehmen Die 100 größten Umweltpaktunternehmen in Bayern (siehe Webseite StMUG) wurden mit Schreiben des StMUG an die Umweltbeauftragten über die Aktion informiert und zur Teilnahme eingeladen. Darüber hinaus wurde im Newsletter des Informationszentrums WirtschaftUmwelt über die Aktion und die Möglichkeit zur Teilnahe auch für mittlere und kleiner Unternehmen informiert. Für die Information der Mitarbeiter wird seitens des StMUG ein Musteranschreiben zur Verfügung gestellt. Zielgruppe bei den betrieblichen Sammlungen sind die Mitarbeiter nebst Angehörigen, Freunden, Bekannten und Nachbarn, soweit sie im Besitz von Schubladenhandys sind und diese bequem, sicher, sauber und sozial korrekt entsorgen möchten. Soweit vorhanden und gewünscht, können auch angesammelte alte Firmenhandys in die Sammlung gegeben werden. 9