Wie funktioniert eine Neckarschleuse?
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Wie funktioniert eine Neckarschleuse?
„Von Fischen und Frachtern“ – Themen Seite 1 Wie funktioniert eine Neckarschleuse? Im Zuge des Ausbaus zur Großschifffahrtsstraße wurden am Neckar auch 27 Staustufen, in der Regel bestehend aus Wehr, Doppelschleuse und Wasserkraftwerk, gebaut. Mit Hilfe der Wehranlagen wird der Fluss aufgestaut und somit das ganze Jahr über eine für die Schifffahrt ausreichende Wassertiefe gewährleistet. Durch den Aufstau verringert sich außerdem die Strömungsgeschwindigkeit, und die Fahrt wird sicherer. Die Energie des aufgestauten Wassers wird zudem zur Erzeugung von Strom aus Wasserkraft genutzt. Aufzüge für Schiffe Die Staustufen verwandeln den Neckar in eine Art Treppe mit 27 jeweils drei bis zehn Meter hohen Stufen. Da Schiffe jedoch keine Treppen steigen können, müssen sie die 161 Höhenmeter Schleusung zu Berg Das Schiff fährt von Unterwasser in die Schleusenkammer ein, die Tore werden geschlossen. In die Schleusenkammer strömt so viel Wasser ein, bis der Wasserstand innerhalb und oberhalb der Schleusenkammer gleich ist. Die Tore werden geöffnet, und das Schiff kann seine Fahrt fortsetzen. Jetzt das Morgen gestalten NACHHALTIGKEITSSTRATEGIE BADEN-WÜRTTEMBERG Mit Hilfe von 27 Schleusenanlagen überwinden Schiffe auf dem Neckar die 161 Höhenmeter zwischen Plochngen und Mannheim. (Foto: WSA Heidelberg) zwischen Mannheim und Plochingen per „Aufzug“ bewältigen, also mit Hilfe der Schleusen. Sie machen es den Schiffen möglich, von einem niedrigeren Wasserspiegel (Unterwasser) zu einem höheren (Oberwasser) bzw. umgekehrt zu gelangen. Wie das genau funktioniert, erklärt die Abbildung unten links. Schleusung zu Tal Das Schiff fährt von Oberwasser in die Schleusenkammer ein, die Tore werden geschlossen. Aus der Schleusenkammer wird so viel Wasser abgelassen, bis der Wasserstand in und unterhalb der Schleusenkammer gleich ist. Die Tore werden geöffnet, und das Schiff kann seine (Grafik: WSA Heidelberg) Fahrt fortsetzen. Zur Zeit können auf dem Neckar Schiffe mit einer Länge von bis zu 105 Metern und einer Breite von 11,45 Metern fahren. Das Amt für Neckarausbau Heidelberg plant und realisiert u.a. die Verlängerung der Neckarschleusen, damit künftig das auf dem Rhein und anderen Bundeswasserstraßen bereits verkehrende 135 m-Schiff auch den Neckar befahren kann. Damit kann ein noch wirtschaftlicherer Transport auf der Wasserstraße erreicht werden. Ebenso wie Schiffe können auch Fische keine Treppen steigen. Sie sind deshalb an den Staustufen auf Fischauf- und -abstiegshilfen angewiesen, in die die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung viel Geld investiert. Das Projekt „Von Fischen und Frachtern“ ist eine Initiative im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes Baden-Württemberg und wird getragen von der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes und dem Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg. Weitere Informationen unter www.fische-frachter.de