Die Seite der Schweizer Eierproduzenten

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Die Seite der Schweizer Eierproduzenten
Aus den Verbänden
Schweizer Geflügelzeitung 4/14
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Die Seite der Schweizer Eierproduzenten
Rekordverdächtige Umsatzsteigerung mit CH-Eiern
Schon seit mehreren Jahren haben wir regelmässig einen Zuwachs in der Produktion und im Verkauf von CH-Eiern. Als im
letzten Jahr laut Prognosen der Kükenstatistik eine über 5 % höhere Produktion erwartet wurde, hatte ich grosse Bedenken,
der Bogen würde überspannt. Dass nun
sogar gute 6 % Mehrproduktion schlanken Absatz fanden, ist umso erfreulicher
(siehe Artikel Seite 3). Eine derartige Steigerung bei einem landwirtschaftlichen
Grundnahrungsmittel ist meiner Meinung
nach einmalig und darf kaum als Massstab dienen. Diese Steigerung war auch
nur möglich, weil wir nebst etwas mehr
Bevölkerung und einem höheren ProKopf-Konsum den Anteil an CH-Eiern
auch noch durch etwas tiefere Importe
verbessern konnten.
Der gute Ruf unseres CH-Eies scheint
nun auch in der Verarbeitungsindustrie
mehr und mehr Beachtung und Verwendung zu finden. Beim Import von Eiprodukten und von Verarbeitungseiern ist
jedenfalls eine bedeutende Abnahme zu
verzeichnen. Ob alle diese Eier wirklich
durch CH-Eier ersetzt wurden, ist aus keiner Statistik ersichtlich, aber einen schönen Anteil macht es bestimmt aus. Wie
viele Produkte im Ausland fabriziert werden, natürlich inklusive Importeier, und
anschliessend als Fertigprodukte bei uns
in den Verkauf gelangen, stellt ebenfalls
eine grosse Unbekannte dar.
Für diese erfreuliche Zunahme der Inlandproduktion braucht es aber auch immer mehr Futter für unsere Hühner. Lei-
der ist die inländische Getreideproduktion
und die einheimische Eiweissversorgung
in den letzten zwanzig Jahren konstant
rückläufig, so dass wir immer mehr auf
ausländische Futtermittel angewiesen
sind. Wir können, auch mit dem besten
Willen, sicher niemals alles Futter selber
produzieren. Und doch: Mehr Produkte in
der Schweiz anzubauen, die auch bei uns
Verwendung finden, wäre bestimmt sinnvoller als im Ausland neue Märkte zu suchen für landwirtschaftliche Produkte, die
bei uns im Überschuss produziert werden.
Die vom Bauernverband lancierte Initiative «Ernährungssicherheit dank Inlandproduktion» sollte in dieser Hinsicht auch für
die künftige CH-Eierproduktion bessere
Bedingungen schaffen. Ich kann deshalb
nur alle auffordern, diese Initiative mit eigener und mit gesammelten Unterschriften aus dem Umfeld zu unterstützen.
Sollte das Zweinutzungshuhn, welches
momentan vor allem von der COOP
getestet wird, wirklich Anklang finden,
würde es nochmals rund 50‘000 Tonnen zusätzliches Futter brauchen, um die
CH-Eierproduktion nur schon auf dem
gleichen Niveau zu halten. Dies wäre für
unsere Futtermühlen eine interessante
Zunahme, trotzdem bin ich in dieser Sache sehr skeptisch, warte jedoch gespannt
auf das Endresultat dieses Versuches.
In der Zwischenzeit wünsche ich allen
Leserinnen und Lesern frohe Ostern – mit
überall ausverkauften Eierlagern – und
anschliessend einen guten Sommer.
Jean Ulmann, Präsident
Bio-Eier: Gestiegene Richtpreise
und bereinigte Weisungen
gemäss der Kükenstatistik des Aviforum
rund 116 Mio. Eier – das sind 10 % mehr
als im Vorjahr und entspricht 14,3 % der
CH-Eierproduktion. Diese Entwicklung
erlaubt es, die steigende Nachfrage nach
Knospe-Eiern abzudecken und den leicht
angestiegenen Anteil an Import-Eiern für
die Verarbeitung wieder zu senken.
Die Vermarkter und der Detailhandel
beurteilen auch die weitere Marktentwicklung optimistisch. Trotzdem wird die Produktionsausdehnung mit Vorsicht geplant,
Die Bio-Eier-Branche trägt den gestiegenen Produktionskosten Rechnung: Der
Richtpreis stieg auf 45,5 Rappen pro Ei.
Nach wie vor entwickelt sich der Markt
positiv und die Produktion wird sachte
ausgedehnt.
Auch im Jahr 2013 hat sich der Bioeiermarkt weiter positiv entwickelt. Die Produktion wurde ausgebaut und erreicht
das heisst an den Marktbedarf angepasst,
damit keine Überschüsse entstehen.
Der Richtpreis ist angestiegen
Die positive Marktlage und vor allem die
gestiegenen Produktionskosten wie Futter
und Stallinvestitionen sind entscheidende
Faktoren, die in der letzten Richtpreisrunde zur Einigung auf eine Preiserhöhung
geführt haben. Seit Anfang Jahr beträgt
der Richtpreis für Knospe-Eier 45,5 Rp.
Die Junghennenpreise bleiben unverändert. Die detaillierten Kalkulationen sind
auf www.bioaktuell.ch in der Marktsparte
Eier abrufbar.
Änderungen im Regelwerk gelten seit
März 2014
Seit März gibt das Bio Suisse Regelwerk
neue Punkte zu einem verbesserten Weidemanagement vor. Für die Jung- und Legehennenhalter heisst es vor allem:
• keine Pflicht für die Herdentrennung in
500-er Einheiten mehr,
• max. 30% Abgrenzung der Weide zur
Grasregeneration,
• langfristig lebendige Schattenflächen
auf der Weide.
Die entsprechenden Anpassungen sind in
der Online-Version des Regelwerks auf
www.bio-suisse.ch zu finden.
Eldrid Funck, Produktmanagerin
Eier & Milch, Bio Suisse
Anwerben von Eierproduzenten
– mit blosser Gewinnmaximierung?
Am 27.2.2014 wandte sich der GalloSuisse
mit untenstehendem Text an die Schweizer Mühlen. Dem Brief lag die Checkliste
für Neueinsteiger bei. (Die Checkliste ist
einsehbar via www.gallosuisse.ch > Der
Verband > Dienstleistungen.)
Geschätzte Mühlenverantwortliche
Speziell im Bereich der Westschweiz
kursieren Werbemittel, die potenzielle
April-Weisheit
Nicht nur der April macht, was er will.
Menschen tun es auch. Und bei beiden
ist nicht immer ganz klar, wer oder was
dahinter steckt.
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Neueinsteiger durch die Aussicht auf hohe
Verdienstmöglichkeiten für den Ein- oder
Umstieg in die Eierproduktion zu locken
trachten.
Natürlich stellt sich die wirtschaftliche
Situation in vielen landwirtschaftlichen
Branchen alles andere als rosig dar. Entsprechend verlockend, attraktiv und reizvoll mag die vergleichsweise gute Lage im
Eierbereich aussehen. Ebenso klar ist, dass
sich der GalloSuisse neuen Produzenten
gegenüber nicht verschliesst. Ein gesundes
Wachstum steht auch in unserer Agenda.
Mit einigen tausend Hühnern zu viel sähe
es hingegen sofort weniger gut aus in der
Branche, intern und extern.
Als sehr problematisch erachten wir das
Anwerben neuer Produzenten via Aussicht auf Gewinnmaximierung und Geld
als Motivation. Die Branche braucht überzeugte Landwirte – Produzenten, die mit
Taten überzeugen. Im Zentrum von Motivation und Antrieb müssen das Tier, die
Jung- oder Legehenne und das Produkt Ei
stehen. Fehlt dieser Grundstock, ist Ärger,
Verdruss und unerfüllte Erwartungshaltung nicht weit. Dies wäre ein Bärendienst
an der Branche als Ganzes.
Tragen Sie mittels umsichtiger Wortwahl
dazu bei, die Erweiterung der Produktion
durch Gewinnung motivierter, einsatzwilliger, am Tier und dessen Produkt interessierter Neuproduzenten weiterzubringen.
Besten Dank.
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nen leisen Hilferuf vom Ufer des Baches.
Er kam gerade zurecht, um zu sehen, wie
ein hässlicher, böser Wassernix ein kleines
Zwergenmädchen ins Wasser zerren wollte. Ohne sich zu besinnen sprang Droll
hinzu und schlug ihm die Läufe um die
Ohren. Erschrocken liess dieser das Zwergenmädchen los und flüchtete ins Wasser.
«Hab Dank, du guter Hase! Mein Vater
hat mir schon viel Schönes von euch erzählt. Dass ihr am Ostermorgen die Kinder
mit Eiern beschenkt.» «Ach», seufzte der
Droll. «Mir ist etwas sehr Schlimmes passiert.» Und er erzählte von seinem Missgeschick.
Als Droll am Abend aus seiner Höhle
hinausspähte, sah er viele Zwerglein kommen. Die kleinen Wichte keuchten und
schwitzten, denn jeder trug ein grosses Ei.
Doch waren es nicht gewöhnliche Hühnereier, so wie man sie bis anhin gekannt hatte. Es waren wunderschöne, buntgefärbte
Eier, so kunstvoll bemalt, wie es nur die
Zwerglein vermögen. Wie jubelten die
Menschenkinder, als sie am Ostermorgen
zum ersten Male im Gras versteckt buntbemalte Eier fanden!
Aus: «Das bunte Buch», Geschichten, Märchen und Sagen; Österr. Jugendverlag, Wien
Ostergedicht
Ostern steht vor der Tür!
Wie jedermann weiss, sind es die
wackeren Hennen,
die Eier erstaunlich rasch legen können.
Sie legen sie auf ganz natürliche Weise
und fordern dafür erstaunliche Preise.
Die Häslein sind trotzdem recht
fröhlich, zahlen
und machen sich hurtig ans Eiermalen.
Zuerst aber werden in
mühsamen Stunden
die Eier gesotten, damit sie recht munden.
Das Malen erfordert viel Übung und Müh
von morgens bis abends, von abends bis
in die Früh
bemalen die Häslein sehr fein und genau
die Eier mit Mustern, rot, grün, gelb und
blau.
So könnte es begonnen haben…
Aus: «Das bunte Buch», Geschichten, Märchen und Sagen; Österr. Jugendverlag, Wien
Alles Mayonnaise?
Im Unterricht hergestellte Mayonnaise
ist einzig für den Selbstverzehr im Unterrichtsraum zugelassen; alles Weitere fiele
unter das Lebensmittelgesetz (Deklarationspflicht, Pasteurisation).
Kommentar GalloSuisse: Auf die verwunderte Rückfrage eines Produzenten (kann
das wahr sein?) stellte eine Hauswirtschaft
unterrichtende Lehrkraft das Obige klar.
Über die Waldwiese kam Droll, der junge Osterhase des Tales, gehoppelt. Er trug
einen schweren Sack mit Eiern, die er sich
von den Hühnern aus dem nahen Dorf geholt hatte. Doch, o Schreck, er fiel auf den
Sack und alle die mühsam zusammengetragenen Eier waren zerbrochen.
Wie er so ratlos dastand, hörte er ei-
Osterspiele...
1. Eier blasen
Von einer Startlinie aus werden die Eier
mit Strohhalmen auf einer glatten Oberfläche zur Ziellinie geblasen. Das hört sich
relativ einfach an, ist es aber nicht. Weil
Osterzeit
Am Ostersonntag beginnt die Osterzeit, dauert 50 Tage und findet mit dem
Pfingstsonntag ihren Abschluss. Zeitlich
bestimmend ist der Vollmond – der Ostersonntag ist stets der erste Sonntag nach
dem Frühlingsvollmond, der dieses Jahr
auf den 15. April fällt. Spätest möglicher
Termin wäre der 25. April. Und so variabel
das Datum, so vielfältig die europäischen
Osterbräuche: Manche gründen auf uraltem heidnischem Brauchtum (Osterfeuer,
Hase als Frühlingssymbol), haben andere
sich erst in jüngerer Zeit entwickelt (Verstecken gefärbter Eier am Ostersonntag).
Aus: www.manufactum.ch/osterzeit
Eier nicht wirklich rund sind, zerstreuen sie
sich über das ganze Spielfeld. Probieren
Sie es!
2. Eierlaufen
Runde 1: Eier auf einen Esslöffel legen.
Mitspielende stehen auf einer Linie bereit.
Auf Kommando laufen alle los. Der Löffel
darf nur mit einer Hand gehalten werden.
Eier beim Laufen festzuhalten ist nicht erlaubt. Wer zuerst mit dem unbeschädigten
Ei auf dem Löffel ins Ziel kommt, gewinnt.
Runde 2: Wie Runde 1, doch diesmal
wird das Ei auf einem Kaffeelöffeli transportiert.
3. «Wirf das Ei» – Alternative zum
Eiertütschen
Je zwei Spielende bilden ein Team, stehen sich in einer festgelegten Distanz
gegenüber. Jedes Team bekommt ein Ei
und wirft sich dieses gegenseitig zu. Nach
jedem Wurf gehen alle Spielenden einen
Schritt zurück. Wer das Ei fallen lässt, verliert. Als Joker: Eine Kombination von rohen und gekochten Eiern verwenden.
Ostereier färben: Warum eigentlich?
Ostereier zu färben ist ein weit verbreiteter Brauch. Das Ei gilt als Symbol des
Lebens, der Fruchtbarkeit, der Erneuerung. In früheren Zeiten wurden die Ostereier der germanischen Frühlingsgöttin
Ostara (Eostre?) als Opfer gebracht. Das
Essen von Eiern zu Ostern sollte nicht nur
die Zeugungskraft stärken, sondern auch
der allgemeinen Gesundheit dienen. Da
jedoch während der 40tägigen Fastenzeit keine Eier gegessen werden durften,
die anfallenden Eier natürlich aber auch
nicht schlecht werden und nicht als Nah-
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rungsmittel verloren gehen sollten, mussten sie haltbar sein. Also kochte man sie.
Und durch Zufügen von Pflanzenteilen ins
Kochwasser färbte man die Eier gleichzeitig. Nebst der Verschönerung war dies
auch praktisch: So liessen sich die gekochten Eier auf Anhieb von den rohen unterscheiden.
Quelle: Marco Zürcher, FOU GmbH
EiBAG an der BEA 2014
Lust auf feine Crêpes und Eierlikör? Zahlreicher Besuch, auch von Produzenten
aus der ganzen Schweiz, würde uns freuen. Sie finden uns an Stand B012 im grünen Zentrum – vom 25.4.-4.5.2014.
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