Bücher lesen, heisst wandern gehen in ferne Welten, aus den

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Bücher lesen, heisst wandern gehen in ferne Welten, aus den
INHALT
K ANTONSBIBLIOTHEK 4 OFFENES FENSTER IN ANDERE WELTEN
Spannende Reisen können am Bahnhof von Liestal beginnen oder gleich nebenan –
in der Kantonsbibliothek. Dort laden viele Bücher und andere Medien zu Reisen ein,
auch zu solchen, die im Kopf stattfinden. Man kann die Destination China hautnah
erleben oder «Wolkenbruchs wunderliche Reise in die Arme einer Schickse» mitmachen.
Und immer wieder gehen auch die Bücher der Bibliothek selbst abenteuerliche Wege.
BIBLIOTHEKSKOMMISSION 12 BIBLIOTHEKEN IM ZEITALTER VON E-BOOKS, IPADS UND TABLETS
Wie lässt sich das Bewusstsein von Gemeindebehörden schärfen, dass eine
gut geführte Bibliothek zur Standortattraktivität einer Gemeinde beiträgt?
Mit dieser Frage hat sich die kantonale Bibliothekskommission 2013
beschäftigt. Im laufenden Jahr setzt das Gremium nun bei seiner Unterstützung des Bibliothekswesens im Kanton auf Beratung und Prüfung.
GEMEINDEBIBLIOTHEKEN 14 AUF NEUEM KURS ZU MEHR PUBLIKUMSNÄHE UND MEHR STEBI IN LAUFEN
Die Ausbildung des Bibliothekspersonals im Kanton geht neue Wege – hin zu mehr
Publikumsnähe und intensiverer Vermittlung. Auch in Laufen ist Weiterentwicklung
angesagt: Die Stedtlibibliothek plant eine Reise, die zwar nur über 300 Meter führt –
dafür aber in völlig neue Dimensionen.
SCHULBIBLIOTHEKEN 18 ALLE ZIEHEN AN EINEM STRANG – WAS FÜR EIN GLÜCK!
Die Schulbibliotheken im Kanton Basel-Landschaft sind erfolgreich unterwegs
zu immer mehr Förderung der Lese-, Medien- und Informationskompetenz.
Regelmässig machen an diesen lebendigen Orten auch Autorinnen und Autoren auf
ihren Lesereisen Halt – und sorgen beim jungen Publikum für gebanntes Zuhören.
LESEKREISE 22 GRUPPENREISEN AUF DEM KONTINENT DER LESELUST
In Amerika und England spriessen sie schon lange wie Pilze aus dem Boden.
Nun sollen auch im Kanton Basel-Landschaft immer mehr Lesekreise zu
gemeinsamen Ausf lügen in die unendlichen Weiten der Buchwelt locken.
Sieben Frauen in der Region haben sich schon vor drei Jahren aufgemacht –
ihre Reiseerlebnisse schildern sie in einer Mail aus Liesallba.
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Herausgeberin
Kantonale Bibliothekskommission und Kantonsbibliothek,
Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion,
Kanton Basel-Landschaft
Gestaltung
Anex & Roth,
Visuelle Gestaltung,
Basel
Redaktion
Roger Ehret für Bibliotheken Baselland
Druck
Schwabe AG, Muttenz
Papier
Lessebo smooth bright
Schriften
Avenir, Georgia & Swift
Bezugsquelle
Kantonsbibliothek Baselland
Emma Herwegh-Platz 4
4410 Liestal
Telefon 061 552 62 73
[email protected]
www.kbl.ch
EDITORIAL
Tanja Grandits
«Koch des Jahres 2014» im Gault Millau & Kochbuchautorin
Was ist dem Essen mehr verwandt als das Lesen? Mit allen Sinnen im Thema vertieft, im Geist Farben,
Welten und Geschichten durchleben – ganz so, als ob sie greif bar und wirklich wären. Freilich gilt
das nicht für alle Menschen gleich. Diejenigen jedoch, die dank Wörtern Bilder sehen, erleben Ähnliches
auch beim genüsslichen Essen eines feinen Gerichts. Vielleicht koche ich genau für diese Menschen
besonders gerne. Für jene, die mir bei einem kurzen Besuch am Tisch ihre Geschichten erzählen,
für Menschen, die reich an Phantasie sind, bei denen Gewürze Fernweh und Aromen Reiselust auslösen.
Um beim Thema zu bleiben: Lesezeit tickt schneller. Nächte, die man mit einem Buch verbringt,
erscheinen kürzer, als von der Uhr mitgeteilt. Die Zeit, so kommt es uns vor, tickt für Lesende anders.
Wie übrigens für Liebende auch – das sei nur am Rande erwähnt.
Meine Gäste berichten mir vom selben Phänomen. Wie oft höre ich Sätze in der Art von «Jetzt ist
der Abend schon vorbei, dabei sind wir doch gerade erst angekommen» oder «Beim nächsten Besuch
kommen wir früher, die Zeit ist wie im Flug vergangen». Vielleicht ist dies das Geheimnis aller
sinnlichen Momente unseres Daseins. Möglich auch, dass uns das Leben etwas sagen möchte, uns
hartnäckig auf die Kostbarkeit der verrinnenden Zeit hinweisen will. Und: Ja, vielleicht sind wir
deshalb so glücklich, wenn unsere Augen über Schriftzeilen wandern.
Das allergrösste Glück jedoch ist, wenn man die Geschichten vorgelesen bekommt. Und man nicht
einmal mehr durch das Halten des Buches, das Zurechtrücken der Brille oder das Zwicken des Rückens
in krummer Haltung vom Sinn der Worte abgelenkt wird. Dann ist man so richtig Teil der Geschichte.
Wie gross dieses Glück sein kann, sehe ich abends in den Augen meiner Tochter: Unendlich scheint der
Frieden, mit einer Geschichte einschlafen zu dürfen.
. Foto: zVg
3
K ANTONSBIBLIOTHEK
BARBARA LÜTHI
ELKE HEIDENREICH
CHRISTINE LAUTERBURG
JACOB STICKELBERGER
4
K ANTONSBIBLIOTHEK
KANTONSBIBLIOTHEK –
OFFENES FENSTER
IN ANDERE WELTEN
Gerhard W. Matter, Kantonsbibliothekar
Wer seine eigene Kultur kennt und sich darin geborgen fühlt, kann offen und selbstbewusst
auf Neues zugehen. Mit ihrem Buch- und Medienangebot will die Kantonsbibliothek einerseits die kulturelle Identität stärken und andererseits Fenster zu wenig bekannten Welten
aufstossen. Eine dieser Welten ist jene der E-Medien, die zunehmend ab mobilen Geräten
– Smartphones und Tablets – genutzt werden. Beide Bereiche, die E-Medien und die mobile
Nutzung, werden für die Kantonsbibliothek immer wichtiger und fordern sie heraus.
Barbara Lüthi, China-Korrespondentin des Schweizer Fernsehens SRF, sowie die Literaturkritikerin Elke Heidenreich haben mit ihren Einblicken in faszinierende Welten bewegt und
zu vertiefter Lektüre angeregt. Eine Möglichkeit, sich mit Vergangenheit auseinander zu
setzen, boten der unvergessliche Mani Matter-Abend mit Jacob Stickelberger und das
Stelldichein der regionalen Polit- und Medienszene zum Jubiläum «30 Jahre Lokalradio».
Diese und weitere Veranstaltungen haben Akzente gesetzt und für Höhepunkte gesorgt.
CHINA – FASZINATION UND THEMA
Sie erinnern sich? Am 21. Januar 2012 eröffnete Wu Ken, der damalige Botschafter der Volks­
republik China, zusammen mit Regierungsrat Urs Wüthrich-Pelloli das Happy Chinese New
Year 2012. Es war das Jahr des Drachens, das wir mit einem eindrücklichen Neujahrsfest in der
Kantons­bibliothek feiern konnten. Das starke Interesse galt den kulturellen Veranstaltungen wie
den Trommel- und Kung Fu-Darbietungen oder den Tai Chi- sowie den Origami- und Kalligra­
phie-Workshops. Spürbar war auch, dass vom Reich der Mitte nach wie vor eine grosse Faszina­
tion ausgeht, welche in den Bann zu ziehen und zu begeistern vermag. Das wachsende Interesse
an China zeigt sich übrigens auch in der intensiven Nutzung unseres vielfältigen Buch- und
Medienangebotes zu Themen rund um China.
Es ist ein spezielles Anliegen der Kantonsbibliothek, mit Veranstaltungen Fenster in die Welt zu
öffnen sowie Themen zu vertiefen, die auf ein breites Interesse stossen. China gehört zweifellos
dazu. Mit Barbara Lüthi, der China-Korrespondentin des Schweizer Fernsehens SRF, kam eine
ausgewiesene Kennerin des asiatischen Riesenreiches nach Liestal. Sie verfolgt hautnah und vor
Ort den Aufstieg des modernen China zur Weltmacht. Für ihre Reportagen wurde sie schon wie­
derholt mit internationalen Journalismus-Preisen ausgezeichnet.
Umschlag: Objekte aus
der Ausstellung «Book
Art» der Klassen 9 und
KK2 der Sekundarschule
Frenkendorf. Foto: zVg
Foto Christine Lauterburg:
Team Schwarz. Alle anderen Fotos S. 4: Felix Gysin
Barbara Lüthi gab Einblicke in ihre nicht immer einfache Arbeit als Journalistin und zeichnete
ein differenziertes Bild einer stürmisch wachsenden Volkswirtschaft und einer sich rasant ver­
ändernden Gesellschaft mit all ihren Verwerfungen. So kamen auch Themen wie Umweltver­
schmutzung, Ausbeutung der Ressourcen und soziale Ungerechtigkeiten zur Sprache. Themen,
die auch in der anschliessenden Diskussion wieder aufgegriffen wurden. Das grosse Publikum
war sehr interessiert, einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer kannten China von eigenen Reisen.
Dass die journalistische Betrachtungsweise das Bild von China, welches beim Neujahrsfest gezeigt
wurde, ergänzte, kam beim Publikum sehr gut an. Wir sind froh, dass Barbara Lüthi für einen ih­
rer seltenen Auftritte in der Schweiz in die Kantonsbibliothek gekommen ist.
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K ANTONSBIBLIOTHEK
«FEDERFÜHREND» – ELKE HEIDENREICH UND CONNIE PALMEN
Die Reihe «federführend» ermöglicht persönliche Begegnun-
reiche Bücher und Hörbücher publiziert. Es war ein ein­
gen mit interessanten und wichtigen Köpfen des Denkens
drückliches und erfrischendes Erlebnis, Elke Heidenreich
und Schreibens. International bekannte Persönlichkeiten,
direkt zu begegnen und ihr unverblümtes Engagement zu
Intellektuelle, Schriftsteller und Kulturschaffende treten
spüren. Sie ging auf das Publikum zu, beantwortete offen
in loser Folge in der Kantonsbibliothek auf. Elke Heiden­
Fragen, bezog Stellung, löste Diskussionen aus – und be­
reich und Connie Palmen passten voll und ganz in diese
feuerte sie auch. Ein unvergesslicher Abend.
Veranstaltungsreihe.
Mit dem «Logbuch eines unbarmherzigen Jahres» kam die
Wer kennt sie nicht – Elke Heidenreich, die äusserst enga­
niederländische Schriftstellerin Connie Palmen in die
gierte und manchmal auch streitbare Femme littéraire
Kantonsbibliothek. Diese ergreifende Geschichte über
aus der Sendung «Literaturclub» des Schweizer Fernsehens
die Trauer nach dem Tod ihres Ehemanns, mit dem sie
SRF. Es zeigte sich, dass die deutsche Schriftstellerin und
während zwölf Jahren in einer symbiotischen Liebesbe­
Fernsehmoderatorin auch in der Nordwestschweiz eine
ziehung verbunden war, ist grosse Literatur. Palmen, die
stattliche Fangemeinde hat. Als Kind aus kleinen Verhält­
erst spät zum Schreiben gefunden hatte, war auf Anhieb
nissen musste sich Elke Heidenreich die Welt der Bücher
erfolgreich und erhielt alle wichtigen Literaturpreise ih­
und der Literatur selbst erobern. Und nun stellt sie schon
res Landes. «Logbuch eines unbarmherzigen Jahres» ist ein
seit vielen Jahren leidenschaftlich gerne Bücher vor. Die
sehr persönliches, fast schon intimes Buch, das nicht da­
gebürtige Hessin möchte Bücher nicht kritisieren, sondern
rauf angelegt ist, ihrem verstorbenen Ehemann Hans van
empfehlen. Und auf diese Weise möglichst viele Menschen
Mierlo, dem erfolgreichen Politiker und ehemaligen Au­
zum Lesen animieren. Ihr Leben hat sie voll und ganz
ssenminister der Niederlande, ein Denkmal zu setzen. Die
dem Lesen und Schreiben gewidmet. Die kompromisslose
Begegnung mit der kleinen Frau mit dem grossen Lebens­
Siebzigjährige ist auch Herausgeberin und hat selbst zahl­
willen war eindrücklich und hat das Publikum bewegt.
LITERATUR-VERANSTALTUNGEN
Die Kantonsbibliothek will mit literarischen Veranstal­
ten werden diese Kurzkrimis mit dem abgründig schwar­
tungen persönliche Begegnungen mit Autorinnen und
zen Humor am Montagabend um 23 Uhr von Radio SRF 1
Autoren ermöglichen. Der erfolgreiche Werbetexter und
ausgestrahlt. Rainer zur Linde war lange Zeit der Spre­
Kolumnist Thomas Meyer kam mit seinem ersten Roman
cher. Zur Freude der zahlreichen Fans dieser Sendung
«Wolkenbruchs wunderliche Reise in die Arme einer Schickse»
mit Kultstatus las er – musikalisch begleitet von Ursula
nach Liestal. Auf humorvolle Weise schildert er den dor­
Esther Wanner – eine Auswahl von Schreckmümpfeli-
nenvollen Weg eines jungen orthodoxen Juden zum ande­
Geschichten live vor. Sprachakrobatik vom Feinsten war
ren Geschlecht. Auch die anderen Schweizer Schriftstel­
auch von der Slam-Poetin Tanja Kummer zu hören. Sie
ler Linus Reichlin, Daniel Zahno und Erwin Koch haben
trat zusammen mit der Musikerin und Jodlerin Christine
aus ihren Neuerscheinungen gelesen und sich den Fragen
Lauterburg auf, die von Dide Marfurt an der Drehleier
des interessierten Publikums gestellt. Von ihrem treuen
begleitet wurde. Das Programm der Gruppe «Vergiiget, ver-
Lesepublikum sehnlichst erwartet wurden die beiden
juchzed, verzapft» ist unverwechselbar und einmalig.
Autorinnen Milena Moser und Annette Pehnt. Beide wa­
ren schon mit früheren Werken in der Kantonsbibliothek
Zum Höhepunkt der Saison geriet der Mani Matter-Abend
und sie fanden den Draht zu ihren Leserinnen und Le­
mit Jacob Stickelberger und Wilfried Meichtry. Obwohl
sern auch dieses Mal sehr schnell. Gespannt wurde auch
der bekannteste Berner Troubadour schon seit über
der Auftritt der Basler Schriftstellerin Zoë Jenny erwar­
40 Jahren tot ist, gehört er immer noch zu den beliebtes­
tet. Ihr literarischer Grosserfolg «Das Blütenstaubzimmer»
ten Liedermachern der Schweiz. Sein Weggefährte und
von 1997 hatte grosse Erwartungen geweckt, welche die
Freund Jacob Stickelberger trug wenig bekannte und
Jungautorin in der Folge nicht erfüllen konnte. Nun ist
zum Teil unveröffentlichte Chansons von Mani Matter
sie mit ihrem neuesten Erzählband «Spätestens morgen»
vor und erzählte aus der gemeinsamen Zeit als Musiker.
wieder zurück in der Literaturszene. Die Short Stories
Eingeordnet ins Leben von Mani Matter wurden diese ein­
der gereiften Autorin überzeugten und kamen bei Leser­
drücklichen Episoden durch seinen Biografen Wilfried
schaft und Publikum gut an.
Meichtry. So geriet die Veranstaltung nicht zu einem Nos­
talgieabend, sondern suchte nach Erklärungen für das
Anlässlich der Liestaler Kulturnacht liess sich das Publi­
Phänomen Mani Matter und dessen Chansons, die schon
kum von den «Schreckmümpfeli» begeistern. Seit Jahrzehn­
seit längerer Zeit zum Schweizer Volksliedgut gehören.
6
K ANTONSBIBLIOTHEK
MELODRAM FÜR ERZÄHLSTIMME UND KONTRABASS
Am 13. Februar 2014 lauschte das Publikum in der Kantonsbibliothek
einer Symphonie der ziemlich eigenwilligen Art.
Gäste an diesem Abend waren der Schriftsteller und
Spoken Word-Künstler Guy Krneta und der Musiker Michael Pfeuti.
Sie traten mit der «Zirkussymphonie» auf, einem Musikstück,
das der Zürcher Komponist Till Löffler aus
fünf «verqueren» Kurzgeschichten von Guy Krneta komponiert hat.
Foto: Team Schwarz
7
K ANTONSBIBLIOTHEK
DIE KANTONSBIBLIOTHEK – ORT FÜR JUBILÄEN
Am 1. November 2013 organisierten ehemalige
präsentiert. An der Vernissage am 16. August
Privatradio-Piraten in der Kantonsbibliothek
kam die beeindruckende Bandbreite der The­
das Jubiläumsfest zum Sendestart von Radio
men und der Gestaltungsmöglichkeiten zum
K ANTONSBIBLIOTHEK
Raurach vor 30 Jahren. Die beiden Initianten
Ausdruck. Arbeiten wie das Programmieren
IN ZAHLEN 2013
Robert Bösiger und Jürg Schneider brachten
von Computer-Software oder das Aufführen
alle am Baselbieter Sender Beteiligten noch­
von Live-Musik und Breakdance konnten zwar
mals zusammen. Es entstand ein zwangloses
präsentiert, aber nicht in der anschliessenden
Stelldichein der regionalen Polit- und Medien­
Ausstellung gezeigt werden. Einige der jungen
szene. Klar, dass die erste Zeit in der Illegalität
Forscherinnen und Forscher wiesen darauf hin,
Eingeschriebene
Nutzerinnen & Nutzer
23’266
und die wechselvollen 30 Jahre Radiogeschich­
dass sie für ihre Arbeit auf gut bestückte Biblio­
Besucherinnen &
Besucher
te jede Menge Gesprächsstoff hergaben. Manche
theken angewiesen waren. Es freute sie daher
254’080
Erinnerungslücke konnte dank des umfassen­
ganz besonders, dass ihre Arbeiten bei Biblio­
den Buches «Euses Radio», das an diesem Abend
theksbesucherinnen und -besuchern breites In­
Vernissage hatte, geschlossen werden. In der
teresse fanden und grosse Resonanz auslösten.
Veranstaltungen
Kantonsbibliothek herrschte eine ausgelassene
34
Stimmung, getragen von Wiedersehensfreude
Sehr gerne war die Kantonsbibliothek Gastge­
und dem Hochlebenlassen früherer «Heldenta-
berin für die Ausstellung «Book Art» der Sekun­
ten». Deutlich spürbar waren aber auch Weh­
darschule Frenkendorf. Die beeindruckenden
mut und die beileibe nicht erloschene Sehn­
Objekte aus Papier oder ganzen Büchern be­
sucht nach einem eigenen Baselbieter Radio.
schworen im Herbst eine verträumte, poetische
Ausstellungen
19
Atmosphäre herauf. Was da im Werkunterricht
Im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten «50
der 9. Klassen entstanden war, brachte Biblio­
Jahre Gymnasien Baselland» wurden in der Kan­
theksbesucherinnen und -besucher zum Stau­
tonsbibliothek die bemerkenswertesten Matur­
nen und verführte manche von ihnen auch
arbeiten des Jahres 2013 aller fünf Gymnasien
dazu, das eine oder andere Objekt zu kaufen.
ZWEITNUTZUNG BEI AMAZON
Es ist tatsächlich möglich, dass Sie ein Buch,
Gedichtbände neu dazu. Sie alle beanspruchen
welches Sie bereits einmal in der Kantonsbib­
Platz in den Gestellen im Erdgeschoss. Platz, der
liothek ausgeliehen haben, später bei Amazon
nur dann vorhanden ist, wenn ungefähr gleich
als gebrauchtes Exemplar kaufen können. Und
viele Bücher das Feld räumen. Welche Werke
zwar genau dieses Exemplar. Wie das möglich
müssen gehen und wohin gehen sie? Ein wichti­
Ankauf
Bücher & Medien
ist, wird aus dem Werdegang von Büchern in
ges Kriterium beim Ausscheiden ist die Anzahl
der Kantonsbibliothek ersichtlich.
der Ausleihen. Jeder Titel im Angebot der Kan­
21’707
tonsbibliothek wird durchschnittlich 8.5 Mal
Im vergangenen Jahr hat die Kantonsbibliothek
pro Jahr ausgeliehen. Wird ein Buch weniger
rund 21’ 700 neue Publikationen in ihr Angebot
als vier Mal pro Jahr von einer Nutzerin oder ei­
aufgenommen. Ein paar hundert erhielt sie ge­
nem Nutzer mit nach Hause genommen, muss
schenkt, den Rest hat sie gekauft. Dafür steht
es in der Regel einem neuen Titel Platz machen.
jeweils ein Jahresbudget von 600 ’ 0 00 Fran­ken
Aus dem Freihandangebot werden auch Wer­
oder von 25 Franken pro in der Bibliothek ein­
ke herausgenommen, die starke Gebrauchs­
geschriebene Person zur Verfügung. Die Kan­
spuren oder Beschädigungen aufweisen. So
tonsbibliothek kann damit nicht ganz eine
mussten im letzten Jahr 1’ 656 belletristische
Neuerscheinung pro Nutzerin oder Nutzer er­
Titel aus dem Angebot ausgeschieden und
werben.
weitere 367 ins Magazin verschoben werden.
Ausgeschiedene
Bücher & Medien
16’109
Katalogabfragen
622’837
Homepage-Zugriffe
509’080
WLAN -Zugriffe
Natürlich kauft die Kantonsbibliothek nicht nur
Bücher, sondern auch E-Books, CD s, DVD s, Zei­
Werden Bücher ins Magazin transferiert, blei­
tungen und Zeitschriften, Musiknoten, Comics,
ben sie jedoch im Angebot der Kantonsbiblio­
Sprachkurse, Karten und weitere Medien ein.
thek und können sogar acht anstatt nur vier
Im Bereich Belletristik zum Beispiel kamen im
Wochen ausgeliehen werden. Ins Magazin kom­
letzten Jahr 2’ 263 Romane, Erzählungen oder
men Bücher von bleibendem Wert – vorausge­
8
67’176
K ANTONSBIBLIOTHEK
setzt, sie befinden sind noch in einem gutem
log gelöscht werden und der Besitzervermerk
Zustand. Bei der Belletristik sind das in der
im Buch gestrichen wird. Damit gibt die Kan­
Regel Gesamtausgaben sowie Werke von nati­
tonsbibliothek ihren Besitzanspruch an diesen
onal oder international renommierten Auto­
Werken auf. Einen Teil dieser Bücher können
rinnen und Autoren. Im Magazin ist eher die
die Nutzerinnen und Nutzer an den beliebten
anspruchsvollere Literatur versammelt, die
Verkaufsaktionen in der Kantonsbibliothek für
auch eine Generation später noch gelesen wird.
einen oder zwei Franken kaufen. Alle übrigen
Rund 15 bis 20 Prozent des gesamten Belletris­
Bücher übernimmt das Antiquariat «books2buy»
tik-Angebotes kommt ins Magazin und wird
im Kanton Jura. So erhalten die Bücher qua­
langfristig auf bewahrt.
si eine zweite Chance. Sie werden entweder
im Online-Katalog «ZVAB – Zentrales Verzeichnis
Über 80 Prozent der belletristischen Titel ha­
Antiquarischer Bücher» oder auf Amazon zum
ben in der Kantonsbibliothek eine Lebensdauer
Kauf angeboten. Es besteht also durchaus die
von drei bis fünf Jahren. In dieser Zeit werden
Möglichkeit, dass der dritte Krimi von Martin
sie 35 bis 45 Mal ausgeliehen. Danach müssen
Walker «Schwarze Diamanten», der aktuell auf
sie aus Platzgründen oder weil sie stark abge­
Amazon in gebrauchtem Zustand für 2 Euro 60
nutzt sind, aus dem Angebot ausgeschieden
angeboten wird, aus der Kantonsbibliothek Ba­
werden. Das bedeutet, dass die Titel im Kata­
selland stammt.
2013
29. Juni
Samstag
Ausleihstärkster Tag
4’251
Ausleihen
Medienausleihen
gesamt
847’318
E-BOOKS UND ANDERE MEDIEN
Aus Sicht der Bibliothek haben E-Books zweifel­
der deutschen Übersetzung. So ist es den Nutze­
los Vorteile. Sie stehen beispielsweise rund um
rinnen und Nutzern unmittelbar möglich, die
die Uhr zur Verfügung, ohne dass die Biblio­
Vorzüge der unterschiedlichen Medienarten
thek 24 Stunden geöffnet sein muss. Die elek­
kennen zu lernen und jene auszuwählen, die ih­
tronische Variante eines Buchs benötigt zudem
rem aktuellen Bedürfnis am besten entspricht.
WÄHREND DIE SCHULE
keinen Platz im Gestell, muss nicht mit Klebern
Die Fachsprache bezeichnet das als Medienpäda­
DIE KINDER LESEN UND
und Folien ausgerüstet werden, wird nicht ver­
gogik. Dabei verfolgt die Kantonsbibliothek das
TEXTE VERSTEHEN LEHRT,
schmutzt oder beschädigt, muss nach Ablauf
Ziel, den Nutzerinnen und Nutzern dasjenige
IST ES DIE AUFGABE
der Ausleihfrist nicht gemahnt und nach der
Medium auszuleihen, welches deren Be­dürf­
DER BIBLIOTHEKEN,
Rückgabe nicht ins Gestell zurücksortiert wer­
nissen am ehesten entgegenkommt.
DIE MENSCHEN
den. Natürlich haben E-Books auch Nachteile.
ZU BEFÄHIGEN,
So kann man sie etwa nur mittels eines Lesege­
Medienpädagogik stellt eine wichtige Aufgabe
DIESE KOMPETENZ
räts lesen, und zum Herunterladen ist eine leis­
der Bibliotheken dar. Während die Schule die
BIS INS HOHE ALTER
tungsfähige Internetverbindung nötig. Weiter
Kinder lesen und Texte verstehen lehrt, ist es
ZU ERHALTEN.
können technische Fehlfunktionen auftreten –
die Aufgabe der Bibliotheken, die Menschen zu
und nicht zuletzt fehlt beim Lesen das hapti­
befähigen, diese Kompetenz bis ins hohe Alter
sche Erlebnis.
zu erhalten und sie ausserdem in die Nutzung
der neuen, digitalen Medien einzuführen. Die
Seit über fünf Jahren bietet die Kantonsbib­
Erfahrungen der letzten Jahre haben gezeigt,
liothek unter der Bezeichnung «e-kbl» sowohl
dass es nicht ausreicht, die E-Medien einfach
E-Books wie auch Hörbücher, Zeitungen und
anzubieten. Sie müssen aktiv vermittelt werden,
Zeitschriften sowie Filme in elektronischer
und ebenso sind entsprechende Schulungen nö­
Form an. In diesem Zeitraum hat sich die Tech­
tig. So bietet die Kantonsbibliothek im Rahmen
nologie deutlich verbessert, und das Angebot
des Kursangebotes der Volkshochschule beider
an Titeln konnte vergrössert werden. Diese
Basel Einführungen in die Nutzung von E-Books
Entwicklung wird die Kantonsbibliothek wei­
an. Zudem lädt die Kantonsbibliothek einmal
terführen. Dabei ist es beabsichtigt und nicht
pro Monat zum beliebten Treffpunkt «Digitale
etwa ein Fehler, dass derselbe Titel in unter­
Bibliothek e-kbl» ein. In diese Sprechstunden brin­
schiedlichen publizistischen Formen ins Ange­
gen die Teilnehmenden ihre eigenen E-Book-
bot kommt. So sollen etwa die Kurzgeschichten
Reader und auch viele Fragen mit. Die Kantons­
der Nobelpreisträgerin Alice Munro als Buch
bibliothek kann oft Antworten geben, sie hilft
gelesen, als Hörbuch gehört oder als E-Book her­
Probleme lösen und gibt auch gerne Tipps und
untergeladen werden können – und das jeweils
Tricks weiter.
in der englischen Originalsprache wie auch in
9
K ANTONSBIBLIOTHEK
Seit einem Jahr leiht die Kantonsbibliothek
Die digitale und mobile Informationswelt ver­
auch E-Book-Reader mit darauf geladenen
ändert das Arbeitsfeld der Bibliothekarinnen
E-Books aus. Dieses beliebte Angebot schätzen
und Bibliothekare schnell und nachhaltig.
auch Bibliothekskunden, welche erste Erfah­
Aktive Vermittlung, Animation, die Schulun­
rungen mit E-Books machen möchten. Aber
gen von Nutzerinnen und Nutzern in Work­
natürlich auch Nutzerinnen und Nutzern, die
shops, die Mitarbeit in Kooperationsprojekten
nicht gerne 10 bis 15 Bücher im Koffer in die
sind einige der neuen Herausforderungen. Die
Ferien mitnehmen wollen.
klassischen Arbeiten wie Erwerben, Katalogi­
Neu bietet die Kantonsbibliothek iPads mit
den Hintergrund. Bei all diesen Veränderungen
Online-Zeitungen an. Auf einem solchen Tablet
bleibt es jedoch ein wichtiges Anliegen der Kan­
sieren und Ausrüsten geraten zunehmend in
sind über 20 wichtige nationale und internati­
tonsbibliothek, die Besucherinnen und Besu­
onale Meinungsblätter abruf bar. Sie ergänzen
cher herzlich willkommen zu heissen und sie
das bestehende Zeitungs- und Zeitschriftenan­
möglichst kompetent zu beraten.
gebot und bieten die Möglichkeit, sich mit dem
Umgang von Online-Zeitungen vertraut zu ma­
chen. Die Tablets sind für die Nutzung inner­
halb der Kantonsbibliothek und nicht für die
JUGENDLICHE MACHEN DIE ERFAHRUNG,
DASS DIE K ANTONSBIBLIOTHEK
AUCH IN BEREICHEN WEITERHELFEN
Ausleihe gedacht.
K ANN, BEI DENEN SIE ES
GAR NICHT ERWARTET HÄTTEN.
SCHULE UND BIBLIOTHEK
Kinder und Jugendliche sind eine wichtige Nut­
beiten können. Für die Lehrperson enthält die
zergruppe. Sie sollen sich mit den aktuellen
Box didaktische Hinweise zur Vertiefung des
Angeboten von Bibliotheken vertraut machen
Lehrmittels «Mille feuilles 3» sowie eine Ideen­
und sich in deren Räumlichkeiten wohl fühlen
sammlung für weitere Aktivitäten. Die grosse
können. Zu diesem Zweck führen die Baselbie­
Nachfrage nach Biblioboxen hat die Kantons­
ter Schulen eigene Bibliotheken und bald auch
bibliothek ermuntert, solche Boxen auch für
Lesezentren. Es gilt die Lese-, Informations- und
den anschliessenden Französisch-Unterricht
Medienkompetenz der Schülerinnen und Schü­
in den vierten und fünften Klassen sowie für
ler zu fördern. Die Kantonsbibliothek unter­
den Englisch-Unterricht in der Primarschule zu
stützt dieses Bemühen der Schulen aktiv.
entwickeln.
Auf der Webseite www.kulturschnueff ler.ch
Neben den herkömmlichen Klassenführungen
können Lehrpersonen die kulturellen Angebo­
bietet die Kantonsbibliothek mit «Erlebnis Biblio-
te der Schulen des Kantons Basel-Landschaft
thek» eine attraktive Form zum Kennenlernen
finden. Im Rahmen dieser Kulturvermittlung
der Kantonsbibliothek an. Auf spielerische Wei­
bietet die Kantonsbibliothek Bücherraupen so­
se können Schülerinnen und Schüler die Biblio­
wie Medienboxen zu bestimmten Themen oder
thek mit allen fünf Sinnen wahrnehmen. Mit ei­
fremdsprachige Medien an. Selbstverständlich
nem Internetmodul kann sich die Klasse bereits
können sich Lehrpersonen direkt für Klassen­
in der Schule auf das Erlebnis Bibliothek vorbe­
führungen anmelden.
reiten. So erhalten Schülerinnen und Schüler
die Gelegenheit auszuprobieren, wie sie selbst
Neu sind ausleihbare Biblioboxen für den Fran­
publizieren können und was bei Publikationen
zösisch-Unterricht in der 3. Klasse im Angebot.
im Internet zu beachten ist. Ein Aspekt, der vor
Sie ergänzen das offizielle Lehrmittel «Mille
allem für Jugendliche wichtig ist, die in den
feuilles 3» mit französischsprachigen Büchern,
sozialen Netzwerken präsent und aktiv sind.
CD s und DVD s. Sie enthalten auch Postenkar­
Sie machen dabei die Erfahrung, dass die Kan­
ten mit Arbeitsaufträgen, die von Lehrpersonen
tonsbibliothek auch in Bereichen weiterhelfen
entwickelt und vorgängig in der Praxis getestet
kann, bei denen sie es gar nicht erwartet hätten.
wurden. Sie sind so gestaltet, dass Schülerinnen
und Schüler die Aufträge selbstständig bear­
10
K ANTONSBIBLIOTHEK
VERBLÜFFENDE UND ÜBERR ASCHENDE OBJEKTE:
DIE AUSSTELLUNG «BOOK ART» BR ACHTE EINE
VERTR ÄUMT-POETISCHE STIMMUNG IN DIE K ANTONSBIBLIOTHEK.
SIE ZEIGTE OBJEKTE, WELCHE SCHÜLERINNEN UND
SCHÜLER DER SEKUNDARSCHULE FRENKENDORF IM
WERKUNTERRICHT DER NEUNTEN KLASSEN AUS
PAPIER UND GANZEN BÜCHERN GESCHAFFEN HATTEN.
Foto: zVg
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BIBLIOTHEKSKOMMISSION
BIBLIOTHEKEN IM ZEITALTER VON
E-BOOKS, IPADS & TABLETS
Jeanne Locher, Präsidentin der kantonalen Bibliothekskommission ad interim
Braucht es sie wirklich noch, die Kantons-, Gemeinde- und Schulbibliotheken? Wir finden:
Ja – und wie! Die kantonale Bibliothekskommission beschäftigte sich 2013 darum intensiv
mit der Frage: Wie lässt sich das Bewusstsein von Gemeindebehörden schärfen, dass
eine professionell geführte Bibliothek zur Standortattraktivität einer Gemeinde beiträgt?
Eine weitere wichtige Frage war auch, ob die von der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft öffentlicher Bibliotheken SAB lancierte «Initiative Bibliotheken Schweiz» ein
geeignetes Mittel sein kann, um einer breiteren Öffentlichkeit die Bibliotheken und ihre
Anliegen ins Bewusstsein zu rufen. Und ob eine solche Initiative auch im Kanton BaselLandschaft nötig ist. Eine Analyse der Bibliothekskommission hat jedoch erfreulicherweise
ergeben, dass manche Voraus­setzungen bei uns besser sind als in anderen Kantonen.
TÄTIGKEITEN 2013 UND 2014
Die «Initiative Bibliotheken Schweiz» der Schweizerischen Arbeitsgemein­
schaft öffentlicher Bibliotheken war Thema einer Retraite der Biblio­
thekskommission. Cornel Dora, der neue Leiter der St. Galler Stiftsbib­
liothek, berichtete in seinem Referat von entsprechenden Erfahrungen
im Kanton St. Gallen, wo man erstmals in der Schweiz eine politische
Intervention dieser Art realisiert hatte. Im weiteren Verlauf der Retraite
haben die Mitglieder der kantonalen Bibliothekskommission die Vor- und
Nachteile eines solchen politischen Vorstosses analysiert. Dabei haben
MITGLIEDER DER
sie festgestellt, dass eine Initiative dieser Art im Kanton Basel-Landschaft
K ANTONALEN BIBLIOTHEKSKOMMISSION
zur Zeit wohl nicht der richtige Weg ist. Angesichts der bestehenden
Voraussetzungen und der aktuellen Situation steht der Aufwand der Bib­
Urs Geissbühler, Nuglar
liotheken in unserem Kanton nach Meinung der Kommission nämlich in
Christine Gorrencourt, Ettingen
einem schlechten Verhältnis zu einem möglichen Ertrag. Ausserdem ist
Barbara Jakob Mensch, Basel
die Ausgangslage des Bibliothekswesens in den beiden Kantonen St. Gal­
Viktoria Kahl, Liestal
len und Basel-Landschaft zu unterschiedlich. So existieren bei uns be­
reits rechtliche Grundlagen und Regelungen, die man im Ostschweizer
Jeanne Locher, Münchenstein;
Präsidentin ad interim
Kanton neu schaffen wollte. Es gehört allerdings auch 2014 zu den Auf­
Gerhard W. Matter; Kantonsbibliothekar (beratend)
gaben und Zielen der kantonalen Bibliothekskommission, diesen Grund­
Silvia Niederhauser Börlin, Gelterkinden
lagen und Regelungen Nachdruck zu verleihen.
Viviane Pescatore Naef, Münchenstein
Denise Rois, Sissach
Zu den weiteren Zielen und wichtigen Anliegen der Kommission im
laufenden Jahr zählt auch die Beratung und Prüfung von Gemeindeund Schulbibliotheken. Der detaillierte Prüfungsbericht zuhanden des
Regierungsrates und der zuständigen Gemeindebehörden soll den Bib­
liotheken als wirksames Instrument im Umgang mit ihren Trägerschaften dienen.
12
BIBLIOTHEKSKOMMISSION
ABSCHIEDE MIT DANK
Im März 2014 endete die letzte Amtsperiode von Co-Präsidentin Elsbeth Schmied in der kantonalen Biblio­
thekskommission. Seit 1999 hat sie unter anderem sehr engagiert in den Arbeitsgruppen für Schulbibliothe­
ken mitgearbeitet, sie hat die engen Verhältnisse der Kantonsbibliothek am alten Standort im Gerichtsgebäude
miterlebt – und schliesslich auch den Umzug in den wunderschönen Leuchtturm am Bahnhof. Elsbeth
Schmied ist sich bewusst, dass E-Books und E-Reader zunehmend an Bedeutung gewinnen. Sie schätzt
jedoch das Vertraute und gesteht offen ein, dass sie ihrer Lesebegeisterung auch weiterhin lieber mit einem
Buch in der Hand frönen wird. Wir danken Elsbeth Schmied für ihr vielfältiges Engagement ganz herzlich
und wünschen ihr gute Gesundheit, viel Musse und Spannendes auf ihrem zukünftigen Weg!
Nach langjähriger Arbeit hat sich Ueli Plattner pensionshalber aus der Kommission verabschiedet. Ihm
gebührt ebenfalls grosser Dank. Seine Arbeit, insbesondere jene zum Wohl der Schulbibliotheken im Kan­
ton, ist auf grosse Wertschätzung gestossen, denn Ueli Plattner konnte dank seiner Erfahrungen viele gute
Impulse einbringen. Unsere guten Wünsche sollen ihn begleiten!
ELSBETH SCHMIED
UELI PLATTNER
THERES SCHLIENGER
RITA HORAND
Mit dem Wegzug von Theres Schlienger ins Bündnerland hat uns im März eine kompetente Vertreterin der
Fachstelle Schulbibliotheken verlassen. In dieser Funktion hat Theres Schlienger im Januar 2010 angefan­
gen und seither in ihrer ruhigen und sympathischen Art viel Wissen in die Kommission eingebracht und
zahlreiche Lehrerinnen und Lehrer auf ihrem Ausbildungsweg zur Schulbibliothekarin oder zum Schulbib­
liothekar begleitet. Ein Schwer-, bestimmt aber auch ein Höhepunkt im Rahmen ihrer Arbeit war die höchst
erfolgreiche Einrichtung des Lesezentrums an der Sekundarschule Waldenburgertal in Oberdorf. Wir dan­
ken Theres Schlienger ganz herzlich für ihr Engagement in der Bibliothekskommission und wünschen ihr
auf ihrem weiteren Weg viel Glück und Befriedigung!
Nach nur kurzer Zeit hat sich Rita Horand aus der Kommission verabschiedet. Die Leitung der Bibliothek
in Sissach beansprucht sie mehr, als vorauszusehen war. Wir wünschen ihr viel Erfolg und Befriedigung in
und mit «ihrer» Bibliothek!
Foto Theres Schlienger:
Andreas Zimmermann.
Alle anderen Fotos: zVg
13
GEMEINDEBIBLIOTHEKEN
Visualisierung der neuen Stedtlibibliothek in Laufen.
Foto: zVg
SANDR A HÄNER & PETR A RENTSCH
Ehemalige & Neue Leiterin der Stedtlibibliothek Laufen
Petra Rentsch: Mir ist wichtig, dass unsere Mitglieder
sich bei uns rundum wohl und verstanden fühlen.
Sei es im Bezug auf die Kundenfreundlichkeit, den Service
oder die Aktualität des Angebots.
Meine Kolleginnen und ich wollen die Besucherinnen
und Besucher, vor allem auch Kinder und Jugendliche,
zum Lesen animieren, zum Denken anregen.
Und die Liebe zum Buch fördern und vertiefen.
Foto: Pino Covino
MYRTHA HAUFF & MARIANNE VUATTOUX
Ehemalige & Neue Leiterin der Gemeinde- und Schulbibliothek Oberdorf
Marianne Vuattoux: Eine Bibliothek ist weit mehr als
ein Bücherarchiv: Ein Ort, an dem Begegnungen, Entdeckungen und
Lernen möglich sind, der die Neugier aller Altersgruppen weckt
und sie zum Lesen animiert. Mir ist wichtig, dass unsere Bibliothek zum
Verweilen einlädt und über einen aktuellen Medienbestand
verfügt. Dass interessante Anlässe, ein freundliches und
hilfsbereites Team sowie kundenfreundliche Ausleihbedingungen
die Attraktivität fördern. Und dass wir die Qualität trotz
der angespannten Finanzlage der Gemeinde erhalten können.
Foto: Pino Covino
14
GEMEINDEBIBLIOTHEKEN
AUF NEUEM KURS ZU MEHR PUBLIKUMSNÄHE & ZU MEHR STEBI IN LAUFEN
Aus dem vergangenen Jahr gibt es viel Erfreuliches zu berichten, etwa dass die Gemeindeund Schulbibliothek Gelterkinden ihr 30-jähriges Jubiläum feiern konnte. Oder dass
die Zahl der Ausleihen in den Bibliotheken Baselland leicht gestiegen ist und in der Ausbildung des Bibliothekspersonals vermehrt Wert auf Öffentlichkeitsarbeit gelegt wird.
Spürbar zugenommen hat auch die Vernetzung der Bibliotheken im Kanton sowie
der Zusammenhalt der Bibliothekarinnen und Bibliothekare. Und schliesslich hat sich
die Stedtlibibliothek Laufen auf den Weg zu neuen Ufern und mehr Fläche gemacht.
NEUERUNGEN BEIM GRUNDKURS FÜR BIBLIOTHEKARINNEN
Silvia Niederhauser, Kursleiterin
Kooperationen bringen oft Vorteile. Deshalb haben wir
Garten- und Agrarfachleute gerne. Stimmt dieser Satz
von der Kantonsbibliothek Baselland uns zur Zusam­
in Bezug auf den neuen Kurs, haben sich die Kursinhalte
menarbeit mit dem Kanton Aargau entschlossen, als es
im praktischen Alltag der Bibliothekarinnen bewährt?
darum ging, den Grundkurs für Bibliothekarinnen nach
Ein halbes Jahr nach Kursende äusserten sich die Absol­
den Ausbildungsrichtlinien der Schweizerischen Arbeits­
ventinnen in einer Umfrage kritisch, aber durchwegs
gemeinschaft der allgemeinen öffentlichen Bibliotheken
positiv. Alle können ihr Kurswissen im Bibliotheksalltag
SAB neu zu gestalten. Gemeinsam mit Jasmin Leuze, der
einbringen und umsetzen: Wenn sie Nutzerinnen und
Bibliotheksbeauftragten des Kantons Aargau, haben wir
Nutzern gegenüber auftreten, persönliche Kontakte zu
die Grundlagen für Ausbildungsgänge in beiden Kanto­
ihnen herstellen, sich über ihre Bedürfnisse orientieren,
nen gelegt, bei denen neu vor allem Themen wie Kun­
Klassenführungen, Leseanimationen oder Medienprä­
denkommunikation und Vermittlung oder die Aufgabe
sentationen gestalten und Recherchekompetenzen ver­
und Bedeutung von Bibliotheken im Vordergrund stehen.
mitteln. Die Projektarbeit im Kurs, die bibliotheksüber­
Neues zu akzeptieren und sich auf Veränderungen ein­
greifenden Charakter hatte und in Gruppen stattfand,
zulassen, bedeutet meistens auch Abschied zu nehmen
wurde als spannend und lehrreich, aber auch als aufwän­
von Gewohntem und Eingespieltem. Beim ersten Kurs
dig bewertet. Drei Viertel der Teilnehmenden konnten
in unserem Kanton, der 2012/13 stattfand, bestand die­
die konkreten Resultate der Projektarbeit nach dem Kurs
se Herausforderung nicht nur für die Kursleitung, son­
in ihrer Bibliothek umsetzen oder mindestens teil­weise
dern auch für die Ausbildungsverantwortlichen und die
umsetzen. Und wir stellen erfreut fest: «Gut gesät ist mehr
Bibliotheksleiterinnen. «Gut gesät ist halb geerntet» sagen
als halb geerntet!»
REAKTIONEN AUF DEN NEUEN KURS AUS EINER GEMEINDEBIBLIOTHEK
Zu den ersten Absolventinnen des neuen Kurses gehör­
Euphorie anstecken lassen. Der neue Kurs hat mich begeistert
te auch Anja Fankhauser, Bibliothekarin SAB in der Ge­
und motiviert.» Auch Kathrin Albisser, die Leiterin der
meinde- und Schulbibliothek Tenniken. Die Projektarbeit
Gemeinde- und Schulbibliothek Tenniken, äussert sich
ihrer Kursgruppe stand unter dem Titel «Bücher – die be-
positiv über den Kurs: «Anja Fankhauser hat von dort viele
wegen» und hatte drei- bis fünfjährige Kinder und ihre
neue Ideen und Impulse mitgenommen, vor allem im Bereich Öf-
erwachsenen Begleitpersonen im Mutter-Kind-Turnen
fentlichkeitsarbeit. Sie besucht regelmässig das Mu-Ki-Turnen in
als Zielpublikum. Anja Fankhauser schreibt in einer
Tenniken und Umgebung und bringt Kindern und Eltern auf spie-
persönlichen Erinnerung für Spacio 14: «Das Interesse an
lerische Weise Bücher, Geschichten und unsere Bibliothek näher.
der Bibliothek wird im idealen Alter geweckt, und wir kön-
Mit Flyern macht sie zum Beispiel in der Mütterberatung oder
nen junge Familien für uns gewinnen. Ich habe gelernt, dass
im Kindergarten auf Anlässe und das Angebot bei uns aufmerk-
wir als Bibliotheken bei den unterschiedlichsten Altersgrup-
sam, spricht mit ihren Aktionen verschiedene Altersgruppen an
pen präsent sein und Kooperationen mit anderen Institutio-
und leistet so wertvolle Öffentlichkeitsarbeit. Dank der Ideen und
nen und Vereinen eingehen sollten. Meine Chefin hat meine
Impulse aus dem Kurs sowie viel Motivation und Enthusiasmus
Ideen und Vorschläge stets unterstützt und sich von meiner
bringt sie die Bibliothek Tenniken weiter.»
15
GEMEINDEBIBLIOTHEKEN
JUBILÄEN IN VIER BIBLIOTHEKEN
Einen symbolischen Blumenstrauss erhalten
DIE STEDTLIBIBLIOTHEK LAUFEN
AUF DEM WEG ZU MEHR FLÄCHE –
UND NEUEN UFERN
Martin Tschan,
Präsident des Vereins Stedtlibibliothek Laufen
in diesem Jahr vier Gemeinde- und Schulbibliotheken im Kanton.
Sie feiern ein Jubiläum und erhalten Gratulationen:
Die Jugendbibliothek Birsfelden für 110 Jahre;
die Gemeindebibliothek Arlesheim für 70 Jahre;
die Gemeindebibliothek Münchenstein für 50 &
Kantonsbibliothekar Gerhard Matter hat Bibliotheken ein­
die Schul- und Gemeindebibliothek Sissach für 30 Jahre.
mal als «die Nummer eins unter den Kulturinstitutionen am
Ort» bezeichnet und zwei Ziele für sie formuliert: «Ich möchte, dass Bibliotheksgebäude diese Position zum Ausdruck bringen
und möglichst viele Menschen in diese Häuser kommen können.»
fügung hätte. Denn eine grosszügige Bibliothek ist ein wichtiger
Die STEBI , wie wir die Stedtlibibliothek Laufen nennen,
Standortfaktor.» Seit Jahren ist der Verein Stedtlibibliothek
wurde vor 30 Jahren gegründet, dank einer grosszügigen
Laufen darum auf der Suche nach neuen Räumlichkeiten.
Spende der RICOLA anlässlich eines Firmenjubiläums. An
Nun zeichnet sich eine konkrete Lösung ab.
ihrem jetzigen Standort beim Untertor ist die Bibliothek
zwar zentral gelegen, aber die Räumlichkeiten genügen
Die Stadt Laufen besitzt die Amtshaus-Scheune, die letzte
mit 180 Quadratmetern Fläche den Anforderungen der
der innerhalb der früheren Stadtmauer gelegenen Scheu­
Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft Bibliotheken SAB
nen. Diese Eingangspforte beim Untertor soll im Rahmen
nicht mehr. Die STEBI hat mit 15’000 Medien die Grösse ei­
einer Gesamtplanung städtebaulich aufgewertet werden.
ner Regionalbibliothek und tätigt rund 70’000 Ausleihen
Geplant sind eine neue Bebauung, die Neugestaltung des
pro Jahr. Dafür benötigte sie gemäss den SAB -Normen eine
Strassenraumes, die Renovation der Amtshaus-Scheune
Fläche von 400 Quadratmetern. Kein Wunder, kam die
als erhaltenswertes Objekt - und deren Nutzung als Biblio­
kantonale Bibliothekskommission zum Schluss: «Es wäre
thek. Wie die Visualisierung zeigt, bleibt die Aussenhülle,
empfehlenswert, wenn die STEBI grössere Räumlichkeiten zur Ver-
insbesondere auch das eindrucksvolle Dachgebälk des rund
200 Jahre alten Gebäudes, unangetastet. Das markante
Scheunentor markiert den Eingangsbereich. Im Erd­ge­
BLUMEN FÜR ZEHN LANGJÄHRIGE BIBLIOTHEK ARINNEN
schoss sind der Empfang und ein Aufenthaltsraum, in dem
Sie haben zusammengezählt fast 180 Jahre in Gemeinde- und
auch Präsentationen und Lesungen stattfinden können,
Schulbibliotheken des Kantons gearbeitet und waren jederzeit
vorgesehen; in den beiden oberen Geschossen die Bücher­
mit viel Herzblut engagiert. Für alle zehn Frauen, denen wir
regale und Leseecken.
hier zum Abschied einen symbolischen Blumenstrauss überreichen,
stand das Wohl ihrer Bibliotheken und damit auch jenes
Voraussichtlich im Juni dieses Jahres werden die Laufener
der Benutzerinnen und Benutzer immer im Vordergrund.
Stimmbürgerinnen und Stimmbürger definitiv über das
Projekt befinden. Vorgesehen ist, dass die Stadt für den
Ihre Arbeit beendet haben:
Gesamtausbau der Scheune rund zwei Millionen Franken
Jeannette Steiger nach fast 30 Jahren in der Schul­b iblio­t hek Aesch;
aufwändet, der Verein Stedtlibibliothek für die Finan­
Christina Roller nach 28 Jahren in der Gemeinde- &
zierung des eigentlichen Innenausbaus der Bibliothek
Schulbibliothek Reinach, 14 davon als Leiterin und Präsidentin
250’000 bis 300’000 Franken. Das Architekturbüro Markus
des Vereinsvorstandes; Dorothea Rietmann nach 24 Jahren
Jermann arbeitet zusammen mit Innenarchitekten und
Bibliotheksarbeit in Binningen; Vreni Anliker nach
einem Team der Bibliothek unter Hochdruck an der Detail­
20 Jahren in Breitenbach; Käthi Hardmeier-Vögtlin nach
planung. Oder anders gesagt: Die STEBI kommt voran –
über 19 Jahren in Pratteln; Myrtha Hauff nach 15 Jahren als Leiterin
und den Zielen des Kantonsbibliothekars immer näher.
der Gemeinde- & Schulbibliothek Oberdorf; Trudi Raciti nach
14 Jahren, davon 12 als Leiterin, in der Bibliothek zum Chutz in
Muttenz; Christine Andrey nach mehr als 10 Jahren in der
Gemeindebibliothek Münchenstein; Ursula Krebs nach 10 Jahren
als Leiterin der Gemeinde­b ibliothek in Füllinsdorf und
Sandra Häner in der Stedtlibibliothek Laufen
nach 9 Jahren, davon 6 in der Leitung.
Wir danken den ehemaligen Kolleginnen ganz herzlich und
wünschen ihnen viel Glück auf ihrem weiteren Weg!
16
7 km
Würde man alle Bücher der Gemeindebibliotheken
Baselland aufstellen, würde die Bücherschlange
ziemlich genau 7 Kilometer lang sein und
damit von der Kantonsbibliothek in Liestal bis zur
Gemeindebibliothek in Sissach reichen.
GEMEINDEBIBLIOTHEKEN
URSULA KREBS & DORIS KOLLER
Ehemalige & Neue Leiterin der Gemeindebibliothek Füllinsdorf
Doris Koller: Ich möchte in unserer Bibliothek vermehrt
TRUDI R ACITI & SILVIA SORG
Veranstaltungen wie Lesungen, Büchervorstellungen,
Ehemalige & Neue Leiterin der Bibliothek zum Chutz Muttenz
Anlässe für Seniorinnen und Senioren oder Märchennachmittage
für Kinder anbieten. So können wir allen Interessierten zeigen,
Silvia Sorg: Ich habe von meiner Vorgängerin eine Bibliothek
dass wir auch ein Treffpunkt sind, der sich zum Gedanken-
übernehmen dürfen, die gut läuft und bestens organisiert ist.
austausch eignet. Und sie dazu zu animieren, die Bibliothek
Ein kurzfristiges Ziel hat mir die Gemeinde Muttenz vorgegeben:
als unterhaltsamen und kompetenten Ort wahrzunehmen
Die Renovation der Bibliothek, die 2014 stattfinden soll.
und in ihre Freizeitplanung miteinzubeziehen.
Mein längerfristiges Ziel ist, meiner Nachfolgerin, die eben
Foto: Pino Covino
bei uns angefangen hat, eine weiterhin tipptopp funktionierende
und «blühende» Mediathek übergeben zu können.
Foto: Pino Covino
Gesamtbestand & Ausleihen
GEMEINDEBIBLIOTHEKEN
IN ZAHLEN 2013
206’980
gesamter Bestand
Bücher
Bibliotheken
206’980
gesamter Bestand
Bücher
55’020
gesamter Bestand
Nonbooks
55’020
19
32’000
neu erworbene
Medien
gesamter Bestand
Nonbooks
32’000
Einnahmen & Ausgaben
(in CHF )
neu erworbene
Medien
Bücher- &
Medienangebot
262’000
davon 79% Bücher &
21% Nonbooks
700’060
ausgeliehene Bücher 2013
700’060
Ausleihen
2.5
ausgeliehene Bücher 2013
1.88
2.5
Mio
Mio
0.53
Mio
0.77
Mio
0.53
Einnahmen
285’940
285’940
ausgeliehene Nonbooks
Mio
3.3 Mio
1.88
0.77
Mio
0.27
Mio
0.65
Ausgaben Mio
3.3 Mio
Einnahmen
Ausgaben
3.3 Mio
3.3 Mio
Beiträge Gemeinden
Selbsterwirtschaftete Einnahmen
Diverse Einnahmen
Personalkosten
Sonstige Ausgaben
Medieneinkauf
davon 71% Bücher &
29% Nonbooks
Mio
0.65
Mio
0.27
Mio
ausgeliehene Nonbooks
986’000
Mio
Bibliothekarinnen &
Bibliothekare
120
(vorwiegend Frauen)
durchschnittlich
26’600
Besucher pro Jahr
( gezählt mittels Personenzähler in
Binningen, Ettingen, Münchenstein,
Pratteln, Reinach und Sissach)
17
SCHULBIBLIOTHEKEN
ALLE ZIEHEN AN EINEM STRANG –
WAS FÜR EIN GLÜCK!
Viktoria Kahl, Leiterin Fachstelle Schulbibliotheken
Erinnern Sie sich an Ihre Schulzeit? Gab es damals eine Schulbibliothek? Die mit Sitzsäcken,
Sesseln und Lesestufen ausgestattet war? Konnten Sie aus einem breiten Angebot an
Büchern, Zeitschriften, Comics und jeder Menge Non-Books aussuchen, was Ihnen gefiel?
Sich in den Pausen neues Lesefutter holen oder in der anschliessenden Geografiestunde
am selben Ort mit Hilfe der Bibliothekarin und Ihres Lehrers nach Material für Ihren LänderVortrag suchen oder sich auf ihre Buchvorstellung vorbereiten?
Das gab es damals alles nicht? Schade – aber Sie freuen sich bestimmt darüber, dass in unserem
Kanton Schülerinnen und Schüler bereits seit mehreren Jahren in diesen Genuss kommen kön­
nen. Es werden übrigens immer mehr, die Schulbibliotheks-Landschaft des Kantons verändert sich
rapid – und laufend zum Guten. Der Entscheid der Regierung, den Schulbibliotheken im Kanton
eine nationale Vorreiterrolle zu übertragen, bedeutet Chancengleichheit und Motivation, Spass –
und eine schier unendliche Quelle von Wissen! Und all das, weil Kanton, Schulen, Lehrerinnen
und Lehrer sowie die Schulbibliothekarinnen und –bibliothekare an einem Strang ziehen. Und
sich alle einer guten Sache verschrieben haben. Was für ein Glück für alle heutigen und künftigen
Schülerinnen und Schülern.
Wenn Sie nun denken, dass die Schulbibliotheken Fortschritte gemacht haben, sollten Sie unbe­
dingt einmal ein Lesezentrum besuchen – in Oberdorf und bald auch in Binningen. Im Mittelpunkt
steht dort die Förderung in den essenziellen Bereichen Lese-, Medien- und Informationskompetenz.
Vor allem aber sind es lebendige Orte voller Wissen und Anregung!
WIE SIEHT DER WEG EINER SCHULBIBLIOTHEK VOM GESTERN
INS MORGEN AUS? DREI FRAGEN AN PETER ZENKLUSEN:
Wie hat sich Ihre Schulbibliothek in den letzten
22 Jahren verändert?
Als ich die Bibliothek von meinem Vorgänger übernommen habe, handelte es sich im Grunde genommen um
PETER ZENKLUSEN
eine Bücherablage in Klassenzimmergrösse mit rund
... ist seit 1978 Lehrer. Sechs Jahre später begann der
2000 Büchern. Mitte der 90er-Jahre gab es einen Um-
gebürtige Walliser im Kanton Basel-Landschaft zu unterrichten
bau. Die Bibliothek wurde auf das Dreifache erweitert.
und seit 22 Jahren ist er Mathematik-, Chemie- und
Die Katalogisierung, die ich bisher auf Karteikarten
Biologielehrer an der Sekundarschule Binningen-Bottmingen.
vorgenommen hatte, wird seither mit dem Computer
In dieser Zeit hat Peter Zenklusen aber nicht nur
erledigt. Der Bestand verdoppelte sich auf rund 4000
im Klassenzimmer gewirkt, sondern
Bücher und neu auch CDs und DVDs. Die Umstellung auf
– nach einer entsprechenden Grundausbildung in der
Computer war eine grosse Fleissarbeit über mehrere
Kantonsbibliothek – auch die Schulbibliothek geführt.
Monate hin. Im Schuljahr 2012/13 wurde das Schulhaus
Im Laufe dieses Jahres wird er diese Tätigkeit nun beenden.
von Grund auf saniert und umgebaut. Seit der Neuer-
Und, wenn es dann an seiner Schule
öffnung beträgt die Fläche nun rund 250 Quadratmeter,
ein Lesezentrum gibt, «nur» noch Lehrer sein.
der Raum ist grosszügig gestaltet und hell. Wir haben
Foto: Pino Covino
komplett neues Mobiliar und zehn Computer-Arbeitsplätze. Es hat sich also seit 1992 hier sehr viel verändert.
18
SCHULBIBLIOTHEKEN
Bettina Bellmont bei ihrer Lesung in Binningen.
Foto: Pino Covino
19
SCHULBIBLIOTHEKEN
Auch bei Ihrer Arbeit als Bibliothekar?
Im Laufe des Jahres soll Ihre Bibliothek nun zu einem
Lesezentrum werden. Freuen Sie sich darauf?
Ja, ich muss beispielsweise viel weniger Fleissarbeit erledigen. Die Daten für den Katalog werden
Sehr. Ich werde zwar dann nicht mehr hier arbeiten,
bereits bei der Auslieferung der bestellten Bücher
aber ich werde den Übergang gewährleisten. Ich hatte
mitgeliefer t. Während ich früher drei bis fünf Kar-
die Bibliothek bisher vor allem in den Pausen geöffnet,
teikar ten in den Katalog einfügen muss te, impor-
das Lesezentrum wird vermutlich den ganzen Vormittag
tiere ich heute die Daten mit einem Klick in unser
zugänglich sein und von einer Medienpädagogin oder
Katalogsystem. Auch die Ausleihe funk tionier t mitt-
einem Medienpädagogen geführt werden. Diese Per-
ler weile elek tronisch, ich rüste die Bücher und die
son wird dann auch sehr intensiv mit den Lehrerinnen
anderen Medien einfach mit einem Scancode aus.
und Lehrern zusammenarbeiten und dafür sorgen, dass
Geblieben sind meine Aufgaben, zu entscheiden, was
sich das Lesezentrum zu einem Teil des Unterrichts ent-
wir anschaffen, die Ausleihe und die Bestandespflege.
wickelt und die zur Verfügung stehenden Medien viel
Die Bibliothek hat sich im Laufe der Zeit zunehmend zu
intensiver genutzt werden. Und ich freue mich auf einen
einem Arbeitsort entwickelt, wo die Schülerinnen und
Perspektivenwechsel und bin gespannt, wie ich dann
Schüler sich zum Beispiel auf Vorträge vorbereiten. Ent-
als Lehrer mit dem Lesezentrum zusammenarbeite.
sprechend habe ich viel mehr als früher auch die Funktion eines Beraters, der sie zum Beispiel bei Recherchen
im Internet unterstützt.
LESEREISEN – EIN GROSSARTIGES ERLEBNIS FÜR BEIDE SEITEN
Immer wieder werden Autorinnen und Autoren gefragt, was sie von Lesereisen halten.
Die deutsche Kinder- und Jugendbuchautorin Elisabeth Zöller meinte darauf:
«Ich lese oder erzähle gerne aus meinen Büchern. Weil ich merke, wie offen Kinder mitdenken, wie Jugendliche gebannt schauen, wie ich mit den wenigen Worten Welten
aufbauen kann.» Auch wir haben eine Autorin nach ihrer Haltung zu Lesereisen gefragt.
Und wollten von einer Lehrerin wissen, wie denn ihre Schülerinnen und Schüler auf
die Begegnungen mit Autorinnen und Autoren reagieren. Immerhin können im Kanton
Basel-Landschaft jedes Jahr rund 500 Kinder und Jugendliche in der Schule eine Schriftstellerin oder einen Schriftsteller persönlich kennen lernen!
WARUM ICH GERNE KLASSEN FÜR AUTORENLESUNGEN ANMELDE
Kathrin Lüthi, Klassenlehrerin an der Sekundarschule Waldenburgertal in Oberdorf
«Wie kommt es, dass Sie ein Buch geschrieben haben?» Das ist
Gewiss ist die Koordination der Themen im Unterricht
häufig die erste Frage an den Autoren oder an die Au-
und bei Lesungen nicht immer einfach, aber wenn
­torin. Natürlich finden die Jugendlichen es zunächst
der Kontakt stimmt, löst dies bei vielen Jugendlichen
einmal spannend, keinen regulären Unterricht zu ha­
positive Emotionen aus. Und das ist bei der Leseför­
ben. Aber die vielen positiven Rückmeldungen nach
derung eben ganz entscheidend. Schülerinnen und
den Lesungen zeigen, dass es den Autorinnen und
Schüler sind nicht selten der Ansicht, Lesen sei lang­
Autoren meistens sehr gut gelingt, den Funken der
weilig und nur aus Sicht der Eltern und Lehrpersonen
Begeisterung auf eine Klasse zu übertragen. Und ge­
wichtig. Da ist dann sehr entscheidend, dass sich die
nau das scheint mir das Ziel einer solchen Begegnung
Autorinnen und Autoren bei den Jugendlichen nicht an­
zu sein, dass die Schülerinnen und Schüler spüren,
biedern, sondern authentisch von ihren Erfahrungen
dass hinter dem Buch eine Person steht, die Feuer
berichten, von Widerständen und Erfolgserlebnissen.
und Flamme ist. Und schon nur ein Erlebnis motiviert
mich, immer wieder Deutschklassen für solche Begeg­
Der Weg der Leseförderung ist manchmal sehr steinig,
nungen anzumelden: Ein Schüler erwähnte kurz vor
aber ich habe den Eindruck, dass meine Bestrebungen
seinem Austritt aus der Sekundarschule, dass er bis­
gerade dank der Begegnungen mit Autorinnen und
her nur ein einziges Buch gelesen habe – dasjenige,
Autoren von Erfolg gekrönt werden, also arbeite ich
das an einer Lesung vorgestellt worden war!
weiter daran. Jedem Jugendlichen, der freiwillig ein
Buch liest, eröffnet sich eine neue, fantastische Welt –
und das ist es wert.
20
SCHULBIBLIOTHEKEN
BETTINA BELLMONT
... hat 2010, im Alter von 20 Jahren,
ihr erstes Buch veröffentlicht, den Fantasy-Roman
«Am Tag der Schwarzen Vögel».
WIE ERLEBT EINE AUTORIN EINEN LESEAUFTRITT?
DREI FRAGEN AN BETTINA BELLMONT
Seither hat sie einen zweiten Roman und,
als Journalistin, zahlreiche Artikel und
Porträts in Ostschweizer Zeitungen veröffentlicht.
Bettina Bellmont wohnt im sankt-gallischen
Sie haben im April an der Sekundarschule Binningen-
Bottmingen aus Ihrem neuen Roman «Das Schweigen
des Schnees» gelesen. Wie war es?
Oberuzwil und studiert in Zürich Germanistik,
Publizistik und Japanisch. Anfang April war sie unterwegs
auf Lesereise in Baselbieter Schulbibliotheken.
Foto: Pino Covino
Sehr schön. Mir hat gefallen, wie interessiert die Jugendlichen zugehört haben und wie sie sich mitreissen
liessen. Die ersten beiden Klassen um acht Uhr früh
waren verständlicherweise noch etwas verhalten, die
zweite Gruppe um neun war dann lebendiger – aber
Welches war bisher Ihr bestes Erlebnis beim Vorlesen?
auch ein bisschen unruhiger. Ich bin sehr zufrieden,
auch über die Gespräche mit den Jugendlichen. Aber
Nach der ersten Lesung in Oberuzwil, nach zwei Lekti-
ich fühlte mich nach den zwei Auftritten doch auch ein
onen, kam ein Knabe zu mir und meinte: «Vielen Dank,
wenig erschöpft.
Frau Bellmont, das war ‹hueregeil›... ». Meine Mutter, die
an einer anderen Schule als Lehrerin arbeitet, kommen-
Gab es spezielle Herausforderungen vor Ihren ersten
Vorlese-Auftritten, die in Ihrem Heimatdorf Oberuzwil
stattfanden?
tierte das mit dem Hinweis, ich dürfte mich sehr geehrt
fühlen. Es sei nämlich schon ziemlich aussergewöhnlich,
wenn ein Schüler sich für eine Stunde bedanke. Dieses
Erlebnis hat mich sehr motiviert. Im Hinblick auf die wei-
Auf der emotionalen Seite nicht. Ich hatte zwar als Schü-
teren Lesungen, aber auch in Bezug auf meine Schreib-
lerin Probleme mit Vorträgen vor der Klasse, aber im
arbeit, die ja oft im stillen Kämmerlein stattfindet.
Laufe der Zeit bin ich mit Auftritten dieser Art immer
besser klar gekommen. Und letztlich spielt es für mich
im Grunde keine Rolle, ob 10 oder 100 Personen im
Publikum sitzen. Mein Problem war eher, mich kurz zu
fassen und nicht zu viele Textstellen vorlesen zu wollen.
Ich musste mir ein paar gute, spannende und lustige
Stellen suchen und überlegen, was ich dazu noch sagen
sollte. Es kam nämlich damals dazu, dass die Lehrerinnen und Lehrer sich wünschten, ich sollte auch noch von
meinen Reisen nach Japan erzählen. Ich glaube aber,
vor allem aufgrund der Reaktionen, dass ich die Herausforderung geschafft habe.
21
LESEKREISE
MAIL AUS LIESALLBA
Liebe Frau Wäfler
Unser Lesekreis hat sich vor rund drei Jahren gebildet,
Es sind spannende, nachdenkliche, fröhliche Abende; wir
als einige von uns kurz vor der Pensionierung standen –
diskutieren, hören einander zu – und staunen immer wieder,
und wir uns auf mehr Zeit zum Lesen freuten.
wie vielfältig die Ansichten und Meinungen zu einem Buch,
Wir sind sieben Frauen, die in Liestal, Allschwil und Ba­
zu einer Geschichte oder zu einer Autorin/einem Autoren
sel wohnen – so kam es zum Namen LIESALLBA , in dem
sein können! Am Schluss besprechen wir das Thema des
erst noch die Aufforderung «Lies!» steckt. Wir treffen uns
nächsten Treffens. Selbstverständlich entscheidet dann
alle zwei Monate, abwechselnd bei einer der Leserinnen
jede Leserin für sich, was sie dazu machen will. Freiwillig­
zuhause; an einem Tisch, auf dem man Tee, Kuchen oder
keit ist uns nämlich sehr wichtig – denn Lesen soll uns vor
Früchte entdecken kann – vor allem aber natürlich Bücher!
allem eines machen: Freude!
Solche, die nur einzelne von uns gelesen haben, die sie
den anderen dann vorstellen. Oder wir lesen alle das
Freundliche Grüsse
gleiche Buch und besprechen es dann. An einem Abend
Susanne Suter Frank
dieser Art war sogar schon einmal eine Autorin dabei!
Möglich ist auch, dass jemand ein einzelnes Kapitel
aus einem Buch vorstellt – oder wir nach freier Wahl
verschiedene Bücher derselben Autorin lesen, etwa von
Conny Palmen; wer Lust und Zeit hat, besucht ihre Lesung
in der Kantonsbibliothek – dann tauschen wir uns aus.
22
LESEKREISE
GRUPPENREISEN AUF
DEM KONTINENT
DER LESELUST
Susanne Wäfler, Projektverantwortliche Kantonsbibliothek Baselland
Wer gerne liest und Lust hat, sich mit anderen über das Gelesene auszutauschen,
ist in einem Lesekreis richtig. Wie aber finde ich Gleichgesinnte? Wer weiss,
wo es Lesekreise gibt und wer hilft mir, einen zu gründen? Viele Fragen, doch nur
wenig Antworten – eine unbefriedigende Situation. Damit sich das ändert und
Lesekreise populär(er) werden, hat die Kantonsbibliothek im Herbst 2013 gemeinsam
mit den Gemeindebibliotheken und den Buchhandlungen eine Kampagne gestartet.
Sie steht unter dem Motto «Mehr als Lesen – dein Lesekreis».
LERNEN VON DEN ANGELSACHSEN
Wer hobbymässig Sport oder Musik pflegt, findet in Vereinen Gleichgesinnte und sozialen Austausch. Wer
nicht nur alleine lesen und gerne über die Lektüre sprechen möchte, kann sich an seine Bibliothek oder
Buchhandlung wenden, die Interessierte gerne miteinander vernetzen. Neue Lesekreise sollen gegründet
werden und bestehende melden ihr Interesse an neuen Teilnehmenden. Selbstverständlich gibt es im Kan­
ton Basel-Landschaft bereits Lesekreise, diese sind aber für die Öffentlichkeit kaum wahrnehmbar. Wie
viele Leute Gruppenreisen auf dem Kontinent der Leselust unternehmen, ist nicht bekannt. Ganz anders
die Situation im angelsächsischen Raum, wo es Tausende «literature circles», «reading circles» oder «book clubs»
gibt: Experten gehen von 50’000 britischen und 500’000 amerikanischen Lesekreisen aus!
VORZÜGE DER GEMEINSAMEN LEKTÜRE
Lesen funktioniert immer – allein, zu zweit, im Lesekreis. Gemeinsam lesen hat jedoch Vorteile:
Man lernt Menschen kennen, die man sonst vielleicht nie getroffen hätte; man kann sich unterhal­
ten und aufregen, lachen und kontroverse Meinungen diskutieren; nimmt sich ganz bewusst Zeit
für ein Hobby, vergrössert sein Wissen – und bereichert sein Leben!
Lesekreise existieren und funktionieren in unterschiedlichsten Varianten. Wie oft und wo die Treffen
stattfinden, was gelesen wird, ob der Kreis eine Leitung hat – die Gestaltung ist Geschmackssache
und ganz den Teilnehmenden überlassen. Manche lesen am liebsten Krimis, andere bevorzugen
Biografien oder Reiseberichte. Bibliotheken schreiben nichts vor, geben aber bei Bedarf gerne Lese­
tipps und planen exklusive Lesungen für alle Mitglieder von Lesekreisen. Die Buchhandlungen
gewähren Lesekreisen spezielle Rabatte!
INTERESSE?
Wie Ihr Wunsch-Lesekreis aussieht, hängt von Ihrer Lebenssituation ab und
natürlich von Ihren Interessen. Sind Sie interessiert? Wenden Sie sich an
Ihre Buchhandlung oder Bibliothek.
Mehr Information zur Kampagne «Mehr als Lesen – Dein Lesekreis» unter
www.kbl.ch oder direkt bei der Projektverantwortlichen Susanne Wäfler
Foto: Pino Covino
([email protected] oder 061 552 57 95).
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Bücher lesen, heisst wandern gehen in ferne Welten,
aus den Stuben über die Sterne.
Kantonsbibliothek Baselland
Emma Herwegh-Platz 4
4410 Liestal
JEAN PAUL