Münchner Merkur - Martin Puntigam
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Münchner Merkur - Martin Puntigam
18 Kultur Telefon (089) 53 06-447 [email protected] Telefax: (089) 53 06-86 55 Münchner Merkur Nr. 61 | Freitag, 14. März 2014 Valery Gergiev will kein „kaltes Herz“ haben Der künftige Chefdirigent der Münchner Philharmoniker unterstützt Russlands Präsidenten Wladimir Putin im Streit um die Krim VON KATHARINA MUTZ UND MICHAEL SCHLEICHER Valery Gergiev, von nächstem Jahr an Chefdirigent der Münchner Philharmoniker, unterstützt Russlands Präsidenten Wladimir Putin im Krim-Konflikt. In einer unter anderem von Gergiev unterzeichneten Erklärung, veröffentlicht in der russischen Zeitung „Iswestija“, heißt es: PORTRÄT „In Tagen, in denen sich das Schicksal der Krim und unserer Landsleute entscheidet, können Russlands Kulturschaffende nicht gleichgültige Beobachter mit kaltem Herzen sein. Unsere gemeinsame Geschichte und unsere gemeinsamen Wurzeln, (...) unsere fundamentalen Werte und unsere Sprache haben uns für immer verbunden. Wir möchten, dass die Gemein- schaft unserer Völker und unserer Kulturen eine stabile Zukunft besitzt. Deshalb versichern wir, dass wir die Position des Präsidenten der Russischen Föderation zur Ukraine und zur Krim unterstützen.“ Die völkerrechtlich zur Ukraine gehörende Krim stimmt am Sonntag über einen Beitritt zu Russland ab. Putin betont, die Menschen auf der Halbinsel hätten ein Recht auf Selbstbe- Valery Gergiev FOTO: DPA stimmung. Die ukrainische Regierung, die EU und die USA halten eine Abspaltung für illegitim. Münchens Kulturreferent Hans-Georg Küppers (SPD) wollte auf Anfrage unserer Zeitung die „von Valery Gergiev geäußerten persönlichen politischen Ansichten nicht kommentieren“, wie eine Sprecherin mitteilte. Erst im Dezember demonstrierten vor einem Auftritt des Diri- genten rund 300 Menschen vor dem Gasteig, weil Gergiev Putins Anti-HomosexuellenGesetz verteidigt hatte. Dass es unter russischen Künstlern auch andere Positionen zu Putins Krim-Politik gibt, zeigte Kirill Petrenko. Der Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper erklärte, er hoffe auf eine Lösung, die „die Souveränität der Ukraine nicht antastet“. ..................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................... Er ist so exaltiert Hans-Peter Gill gastiert als Falco im Münchner Gasteig VON STEFAN SESSLER Der Falco aus Laim: Hans-Peter Gill in seiner Arbeitskleidung. FOTO: FALCO – THE SHOW Kürzlich haben sie in Oberösterreich gedacht: JessasMara’nd-Josef, jetzt ist er wieder auferstanden. Jetzt steht er wieder auf der Bühne. Jetzt singt er wieder. „Er war populär. Er war so exaltiert. Because er hatte Flair. Er war ein Virtuose. War ein Rockidol Und alles rief: Come on and rock me, Amadeus.“ Der leibhaftige Falco ist den 2000 Menschen beim Kaiserfest in Bad Ischl erschienen. Dabei war es gar nicht Falco, zumindest nicht der echte, der ist im Februar 1998 gestorben: Es war Hans-Peter Gill aus München-Laim, gelernter Friseur und ehemaliger Innendienstmitarbeiter bei der Allianz. Aber schon seit fast zehn Jahren Falco-Imitator. Der – nach eigener Aussage – weltbeste, einzig wahre Falco-Imitator. „Ich kann auf der Stelle zehn andere aufzählen“, sagt er. „Aber die sind alle eine Katastrophe.“ Da stimmt nix, sagt Hans-Peter Gill, 44. Weder Gestik noch Mimik, erst recht nicht der Gesang. Bei Gill, sagt Gill, stimmt alles. Sein Selbstbewusstsein ist größer als die Frauenkirche, da steht er dem echten Falco Realität und Fantasie im Wechsel Philipp Jescheck inszenierte am Münchner Teamtheater „Erdbeeren im Januar“ VON KATHARINA MUTZ Das Prinzip ist simpel und bei Theater- wie Filmemachern beliebt: Ein Mann und eine Frau verlieben sich ineinander. Sie zerstreiten sich. Am Ende finden sie wieder zu einander. Happy End. Auf diesem Schema fußt auch Evelyne de la Chenelières Stück „Erdbeeren im Januar“, das am Mittwoch im Teamtheater in München Premiere feierte. Kleine Variation: Hier geht es nicht um ein Paar, sondern um zwei: François ist unsterblich verliebt in Sophie, seine WG-Mitbewohnerin – und sie in ihn. Robert dagegen ist aus Prinzip ein Einzelgänger – bis er Léa trifft. Léa wiederum ist auf der Suche nach einer Freundin aus Kindertagen, das ist Sophie – so schließt sich der Kreis. Klingt vorhersehbar. Und das ist es über weite Strecken auch. Trotzdem packt „Erdbeeren im Januar“ den Zuschauer und lässt ihn bis zum Schluss nicht mehr los – der filmischen Struktur des Stücks sei Dank. Statt linearer Erzählung steht hier das Prinzip der Montage: Gerade eben noch hat sich François mit seiner Sophie daran erinnert, wie er ihr einmal in einem Waschsalon eine Liebeserklärung gemacht hat. Sekunden später hat sich die Szenerie in eben diesen Waschsalon verwandelt, als Zuschauer wohnen wir nun einer Szene aus der Vergan- genheit bei. Dasselbe passiert auch mit Szenen, die die Protagonisten nur imaginieren. „Stell Dir vor, jetzt käme Dein Traummann durch die Tür“, sagt François Sophie einmal. Prompt schmeißt sich ein Mann an Sophie heran und spricht genau die Worte aus, die Drehbuchautor François gerade gedacht hat. Regisseur Philipp Jescheck inszeniert das Stück so als temporeichen Dialog zwischen Realität und Fantasie. Streckenweise werden auch die Zuschauer in diesen Dialog einbezogen. Etwa, wenn Professor Robert seinen Blick auf die Zuschauer richtet und dabei eine Rede an seine Studenten wiederaufleben lässt. Immer wieder lässt Jescheck außerdem François in die Rolle des Erzählers schlüpfen, was dem Stück eine Art zweite Ebene verleiht. In Kombination mit dem drehbaren und dadurch äußerst flexiblen Bühnenbild entwickeln diese Stilmittel eine Dynamik, die den ansonsten eher lahmen Plot durcheinanderwirbeln. Timo Wenzel, Markus Fischer, Katrin Wunderlich und Deborah Müller meistern die schnellen Wechsel und überzeugen in ihren Rollen. Den Schluss kommentiert François stilecht im Filmvokabular: „Fade Out bis zum Black, Ende.“ Weitere Vorstellungen bis 26. April; Telefon 089/ 260 43 33. in nichts nach. Wahrscheinlich muss das auch so sein: Sonst würde ihm kein Mensch die Rolle des genialinfernalischen Popstars abnehmen. Wer es nicht glaubt, kann sich am 15. und 18. März überzeugen: bei „Falco – The Show“ im Gasteig in München. „Damit geht ein Traum in Erfüllung“, sagt Gill. Endlich ein großer Auftritt in München, hier hatte er Durch Videostudien hat sich Gill seinem Idol genähert noch kaum ein großes LiveKonzert, endlich ein Heimspiel. Gut zwei Stunden wird die Show gehen, Gill wird alle Falco-Klassiker singen, „Jeanny“, „Der Kommissar“, „Junge Römer“ und so weiter. Hans-Peter Gill sagt: „Vom lieben Gott habe ich zum Glück das richtige Aussehen bekommen – das macht die Illusion komplett.“ Der Rest ist Arbeit, jahrelange Arbeit. Unendliche Stunden hat er sich die Videos seines Idols angeschaut, Texte auswendig gelernt, den Gesang perfektioniert, inzwischen ist er mit dem österreichischen Popstar verschmolzen. Falco ist sein Leben – und sein Beruf. Gill macht das hauptberuflich. Spielt bei Stadtfesten, in Konzerthallen und wo er halt noch so gebucht wird. Falco zum Verwechseln ähnlich sein – genau das wollte Hans-Peter Gill schon immer erreichen. Seit jenem Moment im Jahr 1986 in der Parkgarage der Münchner Olympiahalle, der sein Leben veränderte. Nach einem Falco-Konzert sitzt er auf dem Beifahrersitz, er ist auf dem Weg nach Hause. Beim Rausfahren kurbelte er das Fenster runter. Plötzlich rennen dem Auto kreischende Fans hinterher. „Falcoooo, Falcoooo.“ Sie verwechseln Hans-Peter Gill mit dem Superstar, der gerade noch auf der Bühne stand. Ein Wahnsinnsgefühl. So schmeckt also Ruhm. Und so hat alles begonnen. Ende der Geschichte? Nicht absehbar. Nächstes Jahr hat der Falco aus Laim sein nächstes Engagement in München – diesmal im Circus Krone. So langsam werden die Hallen immer größer. Das Verrückte: Inzwischen hat Hans-Peter Gill öfter live gespielt als der echte Falco. Der Supererdler Martin Puntigam wird gaga in der Lach & Schieß Tom Turbo, Bär Petzi und immer wieder Thomas Brezina, der Kinderversteher des österreichischen Fernsehens. Wer wie viele Bayern mit dem ORF aufgewachsen ist, kann sich vorstellen, welch schwülem Sumpf Martin Puntigams neues Alter Ego entstiegen ist. In „Supererde“ verkörpert der Grazer einen Kinder-TV-Moderator: kokainabhängig, getrennt lebend und mit jener Putziwutzistimme, mit der Erwachsene nicht nur im ORF die Kleinen begeistern wollen. Puntigams Solo, das jetzt in der Münchner Lach & Schieß Deutschlandpremiere feierte, ist milder als die Vorgänger „Luziprack“ und „Atomic Wedgie“. Der Humorist hackt diesmal als gefallener Hallo- dri und nicht als perverser Prahlhans auf jene Glücksversprechen des Bürgertums ein, die er zuvor schon im Visier hatte: Ehe, elterlicher Narzissmus, Größenwahn. Sogar Pointen hat er eingebaut. Die meisten setzt er mit gutem Timing, die besten entzaubern Allerweltsmythen einer unreflektierten Gesellschaft. Am großartigsten aber ist Puntigam, wenn er gaga wird. Das Gespräch mit Delfin-Handpuppe Eli, der ungelenke Tanz, das Schmetterlingskostüm – da wird die Verzweiflung des Kleinbürgers greifbar. KATRIN HILDEBRAND Weitere Vorstellungen bis 22. März; Telefon 089/ 39 19 97. AKTUELLES IN KÜRZE Ukrainische Autoren bitten um Hilfe Ukrainische Schriftsteller haben bei der Buchmesse in Leipzig um Hilfe für ihr Land gebeten. Erfolgsautor Juri Andruchowytsch sagte am Donnerstag, es sei wichtig und richtig, dass der Westen die demokratischen Kräfte und die Übergangsregierung unterstütze. Olesja OstrovskaLjuta, Sprecherin der ukrainischen Delegation, warb um einen Dialog mit westlichen Kulturschaffenden. „Wenn wir über die Geschehnisse sprechen, verstehen wir auch, was das für uns bedeutet.“ Die Leipziger Buchmesse, die noch bis Sonntag läuft, hat unter dem Motto „tranzyt“ zum dritten Mal einen Themenschwerpunkt zu Polen, Weißrussland und der Ukraine. „Wir haben uns alle nicht gewünscht, dass unser Programm so aktuell wird“, erklärte Kurator Martin Pollack. Messedirektor Oliver Zille versprach, auch künftig Auftrittsmöglichkeiten für die Literatur dieser Länder zu schaffen. „Die Autoren brauchen Gehör, sie brauchen eine Stimme.“ 15 Schriftsteller wurden 2013 getötet Weil sie ihr Recht auf freie Meinungsäußerung wahrnahmen, sind im vergangenen Jahr laut Schriftstellerverband PEN weltweit 15 Autoren ermordet worden. Bei 19 weiteren bestehe zumindest der Verdacht, dass sie wegen ihrer publizistischen Tätigkeit ermordet wurden, teilte das PEN-Zentrum Deutschland mit. Insgesamt sitzen demnach rund um den Globus insgesamt 347 Schriftsteller, Journalisten und Blogger in Haft. Die Zahl der Ermordungen, Bedrohungen und Verhaftungen gab der PEN mit insgesamt 1112 an. Besonders rigide sei die Verfolgung in der Türkei sowie im asiatischen und pazifischen Raum. München ehrt Hans Pleschinski Der Schriftsteller Hans Pleschinski wird in diesem Jahr mit dem Münchner Literaturpreis ausgezeichnet. Die Jury lobte Pleschinksis „ansteckende Freude an Eleganz, Lebenslust, Weltläufigkeit, Schönheit gar, die in der deutschen Literatur jenseits des Barock nicht viele Verteidiger haben“. Der Autor, der 1956 in Niedersachsen geboren wurde, lebt seit 1976 in München. Zuletzt ist sein ThomasMann-Roman „Königsallee“ erschienen. Der mit 10 000 Euro dotierte Münchner Literaturpreis wird im Mai verliehen. +++ Internet-Adressen +++ Internet-Adressen +++ Internet-Adressen +++ Internet-Adressen +++ Internet-Adressen +++ Abdichtungen www.mapbau.de 0 89 / 46 14 78 60 Asphaltreparatur www.mapbau.de 0 89 / 46 14 78 60 Balkone www.Balkonjanetzky.de Bauarbeiten www.mapbau.de 0 89 / 46 14 78 60 Flohmärkte www.flohmarkt-seite.de Haustiere www.tierfreunde.de Kachel-/Kaminöfen Schwimmbäder www.eisenschmid1.de www.pool-bau.de Kachel- u. Kaminöfen, Schornsteinbau Kinoprogramme www.Kino-Programme.de Kurier www.eilkurier.de Stellenangebote www.merkurtz.stellenanzeigen.de Steuerberater www.steuerberater1.de Stückgut-Transporte www.maxilog.de Transporte www.eiltrans.de Trauerbewältigung www.merkurtz.trauer.de Umzüge www.minitrans.de Werbeartikel WWW.WERBEARTIKEL-DISCOUNT.COM Trauerbewältigung www.facebook.com/trauerredner-sueddeutschland.de 1 ZEILE 13,80 £ ZZGL. MWST. 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