Schuleheute 8-9

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Schuleheute 8-9
Schule heute
Zei tschrif t des Verbandes Bildung und Er ziehung
8-9
Berufspolitik
K 8050
51. Jahrgang
2011
Gleiche Arbeit – gleicher Lohn.
Mehr Gerechtigkeit wa(a)gen.
Auszug aus dem VBE-Gutachten von Prof. Dr. Christoph Gusy im Innenteil
NRW auf dem Weg zur schulischen Inklusion!?
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Thema
Berufspolitik
Schule
heute
8-9 | 2011 Aus dem Inhalt:
Aus unserer Sicht
Zeit der Veränderungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2-3
Thema
NRW auf dem Weg zur schulischen Inklusion!? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-7
„Barrierefreies Lernen“ im Sportunterricht. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8-11
Berufspolitik
Kompetenzzentren für sonderpädagische Förderung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12-13
Recht: Mutterschutz und Elternzeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
Nachrichten
Mehr junge Lehrer an Schulen in NRW, Inklusive Bildung ist wichtig . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
Veranstaltungen
Fortbildungsreihe „Wirtschaft in der Schule“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18-19
VBE-Newsletter
Nachrichten aus dem Bundesverband . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20-21
VBE-regional
BV Arnsberg, BV Münster, Stv Mönchengladbach, KV Viersen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22-23
Tipps
Infos & Technik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
Medien
Büchermarkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27
Aus unserer Sicht
Zeit der Veränderungen
tems deutlich erhöht wird. Auf die Sekundarschule wird
„Welche Fähigkeit besitzen wir alle gemeinsam? –
Die Fähigkeit, zu verändern.“
auch vor diesem Hintergrund die verpflichtende Koopera-
(L. Andrews)
tion mit der Oberstufe eines Gymnasiums, einer Gesamt-
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
a
schule oder eines Berufskollegs, wie es bereits im Modellversuch Gemeinschaftsschule angelegt ist, übertragen
m 05. September 2011 haben die Landtagsfraktio-
– und das ist mehr als positiv.
nen von CDU, SPD und Bündnis 90/Die Grünen die
Änderung für die Landesverfassung sowie das 6. Schul-
Die Sekundarschule wird davon profitieren, dass in ihr die
am 09. September 2011 in einer Sondersitzung in den Land-
se somit allen Schülerinnen und Schülern zugutekommen.
rechtsänderungsgesetz der Öffentlichkeit vorgestellt und
Stärken der bestehenden Schulformen einfließen und die-
tag eingebracht. Kern der beiden Gesetzesänderungen sind
Da dem Abitur in der öffentlichen Diskussion eine große
die Streichung des Verfassungsrangs der Hauptschule so-
Bedeutung zukommt, ist besonders darauf zu achten, dass
wie die Umsetzung der im Schulkonsens vereinbarten Eck-
die Schülerinnen und Schüler, die jetzt an Hauptschulen
punkte im Gesetzestext.
unterrichtet werden, auch weiterhin die notwendige Förderung erhalten. Die Hauptschullehrkräfte bringen das da-
Der VBE begrüßt diese Veränderungen ausdrücklich. Denn
für notwendige Know-how in die neue Schulform ein und
in den Gesetzesentwürfen schlägt sich nun das umfassend
die vorliegenden pädagogischen Konzepte der zum Schul-
nieder, was die Bildungskonferenz als Reaktion auf die de-
jahresbeginn an den Start gegangenen Gemeinschafts-
mografische Entwicklung und das veränderte Schulwahl-
schulen berücksichtigen dies ausdrücklich.
verhalten der Eltern zur Sicherung eines wohnortnahen
und leistungsfähigen Bildungsangebots in der Sekundar-
Aber auch die weiter bestehenden Schulformen des ge-
stufe I empfohlen hat.
gliederten Schulsystems sowie die Grund- und Gesamtschule dürfen nicht aus dem Blick geraten. Denn auch sie
Wenn die Landesregierung die zugesagten Gelingensbe-
benötigen aus Sicht des VBE umgehend verbesserte Rah-
dingungen einhält, wird die Einführung der Sekundarschu-
menbedingungen, wie zum Beispiel kleinere Klassen, mehr
le dazu beitragen, dass die Durchlässigkeit des Schulsys-
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finanzielle und zeitliche Ressourcen für Fortbildung, eine
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Thema
Aus unserer Sicht
Absenkung der Unterrichtsverpflichtung und mehr Zeit
für Beratung und Kooperation.
Die durch das Gesetz vorgesehenen Änderungen werden
so weitreichend sein, dass es in wenigen Jahren zu einer
umfassenden Neuerung des Schulformangebots in der Se-
schen Sprecher haben dies auf ihrer gemeinsamen Pres-
sekonferenz am 06. September zugesagt. Aus unserer
Sicht ist es aufgrund der absehbaren Veränderungen außerdem wichtig, mittelfristig auch die Schulaufsicht neu
zu ordnen.
kundarstufe I kommen wird. Der VBE hatte vor diesem Hintergrund bereits mehrfach angemahnt, dass die Umgestaltungen in der Sekundarstufe mit einem für die
betroffenen Lehrkräfte verlässlichen und transparenten
Personalkonzept einhergehen müssen. Die schulpoliti-
Landesvorsitzender VBE NRW
I mp ressu m :
SCHULE HEUTE – Information und Meinung
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Beilage, wenn erschienen: Der öffentliche Dienst an Rhein und Ruhr.
Ein besonderer Tag
A
m 07. September 2011 ist in Billerbeck, im schönen
Münsterland, die erste Gemeinschaftsschule ein-
geweiht worden – und VBE-Vorsitzender Udo Beckmann
war eingeladen. Nicht nur für Billerbeck, sondern auch für
den VBE war dies ein besonderer Tag. Denn mit dem Start
(v. l.) Schulleiterin
Barbara van der Wielen,
NRW-Schulministerin
Sylvia Löhrmann,
VBE-Vorsitzender
Udo Beckmann und
Bürgermeisterin
Marion Dirks
Foto: M. Gerks
der Gemeinschaftsschule ist vieles von dem Wirklichkeit
geworden, was der VBE 2005 unter dem Titel „Rahmenkonzept einer allgemeinen Sekundarschule“ in die politische Diskussion in NRW eingebracht hatte. Gemeinsam
mit der Schulleiterin, Barbara van der Wielen, der Bürgermeisterin, Marion Dirks, und der NRW-Schulministerin, Sylvia Löhrmann, wünschte Beckmann allen Schülerinnen und
Schülern, den Eltern sowie den Lehrerinnen und Lehrern einen guten Start und alles Gute für diesen besonderen Neuanfang. „Mit der Schule ist es so ähnlich wie beim Fußball.
Damit eine gute Schule aufgebaut werden kann, braucht
man ein gutes Team aus Spielern und Trainern“, gab Beckmann den Anwesenden mit auf den Weg. Zur Unterstützung für das gemeinsame Training überreichte er Netze mit
Bällen und Schokolade zur Stärkung zwischendurch.
ISSN-Nr.: 0342-751X
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Thema
Thema
Thema
NRW auf dem Weg
zur schulischen Inklusion!?
Auszug aus dem Gutachten
der Professoren Klemm und Preuss-Lausitz
A
m 01. Dezember 2010 hat der Landtag NRW bei
Stimmenthaltung der FDP einstimmig beschlossen,
die seit 26.03.2009 in Deutschland gültige UN-Konvention
für Menschen mit Behinderungen für alle Lebensbereiche umzusetzen und ein inklusives Bildungssystem zu schaffen. In
der Drucksache 15/26 des Landtags NRW heißt es, „notwendig ist daher eine Neuorientierung in der sonderpädagogischen Förderung, die die gegenwärtige integrative Phase als Übergangsphase zu einem inklusiven Bildungssystem des
gemeinsamen Lernens bis zum Ende der Pflichtschulzeit betrachtet“. Die Landesregierung hat vor diesem Hintergrund
den Auftrag des Landtags aufgenommen und die Professoren Klaus Klemm sowie Ulf Preuss-Lausitz beauftragt, ein Gutachten zu erstellen und Empfehlungen für einen Gesamtplan inklusive Schule zu erarbeiten. Diese Empfehlungen sollen
für einen Realisierungszeitraum bis 2020 angelegt sein. Aus dem Gutachten, das nun vorliegt, geben wir Ihnen nachfolgend die zentralen Empfehlungen und Vorschläge zur Implementation „auf dem Weg zu einem inklusiven Bildungssystem bis 2020“ zur Kenntnis.
(...)
Zusammenfassung zentraler Empfehlungen und Vorschläge zur Implementation
„auf dem Weg zu einem inklusiven Bildungssystem“ bis 2020
Im Folgenden werden die wichtigsten Empfehlungen zu-
miteinander vernetzt tätig zu werden sowie an der Bereit-
jeweiligen Teilen des Gutachtens wird verwiesen. Die Zu-
nationalen und nationalen Forschungserkenntnissen und
sammenfassend dargestellt. Auf die Begründungen in den
schaft, aus den bisherigen Praxiserfahrungen, den inter-
sammenfassung wird verbunden mit Vorschlägen einer
dem pädagogisch fachlichen Diskussionsstand Schlüsse
schrittweisen Umsetzung im Sinne einer Ermöglichungs-
zu ziehen und auch neue Wege einzuschlagen.
politik, wir unterteilen daher in Vorschläge zur kurzfristigen und mittelfristigen Umsetzung.
Unsere Empfehlungen für den Weg Nordrhein-Westfalens
Kurzfristiger Umsetzungsbedarf:
zu einem inklusiven Bildungssystem in der Umsetzung der
UN-BRK orientieren sich,
1. Das Ministerium für Schule und Weiterbildung legt bis
• an einem überschaubaren Zeitraum bis 2020, nicht als
Ende des Jahres 201 1 auf der Grundlage der geplanten
Endpunkt, sondern als gesetzter Zwischenpunkt dyna-
Eckpunkte einen Aktionsplan zur Realisierung der Inklu-
mischer Schulentwicklung;
sionsentwicklung bis 2020 vor (vgl. Kap. 1.1.6 und 3.1.1.).
• am Ziel der Verbesserung der schulischen und berufli-
Darin sind die quantifizierten zeitlichen und inhaltlichen
chen Kompetenzen und Möglichkeiten der Kinder mit
Ziele und Schritte und die jeweiligen Akteure enthalten.
Förderbedarf;
• an der Vemeidung von objektiver und subjektiver Dis-
2. Es wird eine Beschlussfassung angestrebt, derzufolge
• an der nicht nur formalen, sondern auch tatsächlichen Par-
trotz des allgemeinen Schülerrückgangs (vgl. 2.3) er-
kriminierung durch Personen und Strukturen;
die gegenwärtigen sonderpädagogischen Ressourcen
tizipation von Menschen mit Behinderungen und ihren ge-
halten bleiben und für die Umsetzung inklusiver Bil-
setzlichen Vertretern bei der Umsetzung der UN-BRK;
dung eingesetzt werden (Nutzung der ,demografi-
sche Rendite‘) (vgl. 3.1.13). Die Verwaltungsvorschriften
• an der Notwendigkeit, auf verschiedenen Ebenen – im Un-
zur Verordnung zur Ausführung des § 93 Schulgesetz
terricht, in der Einzelschule, in der Region eines Kreises oder
müssen entsprechend geändert werden.
einer Stadt und auf Landesebene – gleichzeitig und auch
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Thema
Thema
Thema
3. Um Abbrüche inklusiver Unterrichtung am Ende der
Schulen an der Inklusion berücksichtigt, d. h. Schulen
mit sonderpädagogischem Förderbedarf, die schon
stattung bis zur nachweislichen lnklusionsarbeit der
Grundschule zu vermeiden, erhalten Schüler/-innen
mit deutlich mehr Inklusionskindern behalten ihre Aus-
jetzt inklusiv unterrichtet werden, ab sofort die Zusi-
umgebenden Schulen.
cherung auf Fortsetzung inklusiver Unterrichtung bis
zum Ende ihrer Schulzeit (vgl. 1.1.6,2.2, 3.1.4.).
9. Die Stellen Sonderpädagogik für LES werden in den allgemeinen Schulen verankert. Die Umsetzung erfolgt
4. Das Schulgesetz wird so novelliert, dass das Recht des
jahrgangsweise aufsteigend ab 2012/13 in den Schul-
Kindes auf inklusiven Unterricht, explizit in Bezug auf
jahren 1 und 5. Entsprechend werden in den Förder-
die UN-BRK, dort verankert ist. Die Einlösung dieses
schulen LES keine neuen Klassen eingerichtet. Während
Rechts wird in einer Einführungsphase jahrgangsweise
einer Umstellungsphase werden bei der Zuweisung der
aufsteigend ab Jahrgang 1 und 5 ab 2012/13 realisiert.
Stellen an die Schulaufsichtsbereiche die derzeit noch
Infolge davon ist die Verordnung über die sonderpäda-
regional sehr unterschiedlichen Förderquoten im LES-
gogische Förderung (AO-SF) inklusionsorientiert zu ver-
Bereich berücksichtigt. Die Schulaufsichtsbereiche le-
ändern (vgl. 1.1.6, 3.1.3, 3.1 5).
gen dem MSW entsprechende Berechnungen und Umsetzungspläne vor (vgl. 3.1.13, 4.1-2).
5. Es wird empfohlen, bis 2020 die Zielperspektive von
85 % inklusiver Unterrichtung anzustreben. Sie lässt
10. Für die Verbesserung der Förderung stark verhaltens-
Förderschwerpunkten Lernen, emotionale und sozia-
ziplinäre Beratungs- und Unterstützungsstellen (RE-
sich erreichen, wenn bis zu diesem Zeitpunkt in den
schwieriger Kinder und Jugendlicher werden interdis-
le Entwicklung und Sprache (LES) 100 % und in den üb-
BUS-NRW) in jedem Kreis und in den Städten je nach
rigen Förderschwerpunkten 50 % inklusiv unterrichtet
Größe eingerichtet unter Einbeziehung der Jugendhil-
werden können (vgl. 1.1.6, 3.1.13-14, 4.1-2). Die Förder-
fe, der Schulpsychologie, der Sonder- und allgemeinen
schulen LES müssen als Schulen der Armen und sozial
Pädagogik, der Sozialarbeit und möglichst auch der
Randständigen beschrieben werden und lassen sich
kommunalen Gesundheits- und Arbeitsverwaltung.
weder lernpsychologisch noch sozial legitimieren.
Bei der konzeptionellen Entwicklung bis Ende 2012 sol-
len die Hamburger, Bremen, Frankfurt und Hannove-
6. Die zieldifferenten und zielgleichen Unterrichtsvorga-
raner Erfahrungen einbezogen werden. Das Personal
ben sollen in einem gemeinsamen Plan zusammenge-
kommt aus jetzt vorhandenen verschiedenen Dienst-
führt werden (vgl. 3.1.3).
stellen, räumlich können Gebäude(teile) auslaufender
Förderschulen genutzt werden. Kommunal unterstützt
7. Schüler/-innen mit den bisherigen sonderpädagogi-
sollen die REBUS ab 2014 nur auf der Grundlage vorlie-
schen Förderschwerpunkten Lernen, Emotionale und
gender Konzepte der jeweiligen Region eingerichtet
Soziale Entwicklung und Sprache werden gemeinsam
werden (vgl. 3.1.15). Das Land fördert mit finanziellen
betrachtet (LES). Auf eine Feststellungsdiagnostik zur
Anschubsfinanzierungen die Einrichtung von REBUS.
Schaffung von Förderstunden wird zugunsten einer
schulinternen Prozessdiagnostik und Förderung ver-
11. Für die Förderschwerpunkte Hören und Kommunikati-
zichtet, verbunden mit der Verpflichtung zur Rechen-
on, Sehen, Körperliche und Motorische Entwicklung und
schaftslegung (vgl. 1.2.1, 2.1, 2.2, 2.3, 3.1.13).
Geistige Entwicklung wird an der individuellen Feststellung des Förderbedarfs festgehalten. Die Standards der
Feststellungsdiagnostik werden pro Förderbedarf in den
8. Die gegenwärtige landesweite Förderquote für LES
nächsten zwei Jahren überprüft und ggf. neu gefasst.
(4,6 %) wird festgeschrieben und zur Grundlage der
Planerisch wird im Planungszeitraum von der gegen-
Ressourcenzuweisung gemacht. Die Sonderpädago-
wärtigen Förderquote (1,9 %) ausgegangen (vgl. 3.1.13).
gen der Förderschwerpunkte LES werden mit dieser
Quote entsprechend der allgemeinen Schülerzahl und
unter Berücksichtigung von Sozialindikatoren den
12. Inklusion wird unterstützt durch das kontinuierliche
der Stellen auf die Schulen innerhalb der Schulauf-
den Themen Teamarbeit, innere, auch auf Fächer be-
Angebot an Fortbildung Inklusion (insbesondere mit
Schulaufsichtsbereichen zugewiesen. Die Aufteilung
zogene Differenzierung unter Bedingungen von Hete-
sichtsbereiche erfolgt unter Beteiligung der Schulen.
rogenität, Lernstandsdiagnostik und Förderkonzepte,
Dabei wird der Umfang der bisherigen Mitwirkung der
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Thema
Thema
Thema
Feedback-Kultur, Verhaltensmodifikation, Peer-Peer-
jedem Kreis bzw. in jeder kreisfreien Stadt allgemeine
kationsprofil an Kollegen). Das Fortbildungsangebot
ler Schulformen) festgelegt und materiell und perso-
Lernen, Transfer von Wissen aus dem eigenen Qualifi-
Schwerpunktschulen in Primar- und Sekundarstufe (al-
Inklusion wird regional vorgehalten und umgehend
nell ausgestattet, um Schüler/-innen mit diesen För-
verstärkt (vgl. 3.1 .I 8).
derbedarfen auf Wunsch (relativ) wohnortnah inklusiv
unterrichten zu können. Diese Schwerpunktschulen
13. Neben der Projektgruppe Inklusion wird im MSW eine
können sich – neben ihrer normalen Ausstattung für
Feedbackgruppe eingerichtet, die als Teil des jetzigen
LES und der entsprechenden pädagogischen Arbeit –
Gesprächskreises Inklusion mit arbeitsfähiger Größe
auf einen oder auf mehrere der Förderschwerpunkte
in kürzeren Abstanden regelmäßig tagt und den Um-
konzentrieren (vgl. (3.1.16).
setzungsprozess begleitet (vgl. 3.1.2).
19. Für die Förderschulen Hören, Sehen, Körperliche und Mo-
14. Zwischen den Landschaftsverbänden, dem Städtetag,
torische Entwicklung und Geistige Entwicklung ist angesichts der demografischen Entwicklung und des Rechts
Landkreistag, dem Städte- und Gemeindebund und der
auf Inklusion die Perspektive der ,Schule ohne Schüler‘
Projektgruppe Inklusion wird eine gemeinsame Arbeits-
(Kompetenzzentren für Stellenpool und Stundenvertei-
gruppe zur kontinuierlichen Abstimmung innerhalb des
lung, Beratung, Medienpflege, Fortbildung) zu entwi-
Umsetzungsprozesses eingerichtet (vgl. 3.1.12).
ckeln. Die Erfahrungen von Schleswig-Holstein (Förderschwerpunkt Sehen) sollen dabei genutzt werden. Die
Mittelfristiger Umsetzungsbedarf:
Umsetzung kann ab 2015 in den Regionen je nach genereller Schülerentwicklung und Inklusionsbereitschaft un-
15. Um die Schnittstelle Frühförderung/Vorschulbereich
terschiedlich vorangehen. Die Frage der Schulträgerschaft für die bisherigen Förderschulen ist dabei zwischen
/Schuleingangsphase in Bezug auf inklusive Förderung
Land und Landschaftsverbänden rechtzeitig zu klären.
zu stärken, wird zwischen MSW, MAIS und den Trägern eine gemeinsame Arbeitsgruppe mit dem Ziel
eingesetzt, einen konkreten Umsetzungsplan vorzu-
20. Die Schulbaurichtlinien und die Landesbauordnung
lösung von Sondergruppen und Heilpädagogischen
rierefreiheit entsprechend zu ändern (vgl. 3.1.17). In der
sind den Zielen der inklusiven Förderung und der Bar-
legen. Darin sollte die schrittweise vollständige Auf-
konkreten Umsetzungsphase sollen diejenigen Schu-
Kindertageseinrichtungen zugunsten inklusiver Grup-
len, die allgemeine Schwerpunktschule werden oder
pen enthalten sein (vgl. 3.16).
die ein Zentrum unterstützender Pädagogik einrichten wollen, bevorzugt unterstützt werden.
16. Die Regelungen für inklusive Förderung in den beiden
Abschlussjahren der Sekundarstufe I und in den Berufs-
21. Es wird erwartet, dass auch bei einer Wahlfreiheit zwi-
kollegs wird in einer Arbeitsgruppe unter Einbeziehung
schen den Förderorten allgemeine Schule und Förder-
aller Beteiligten bis 2014 entwickelt, sodass ihre Umset-
schule die Förderschulen der Förderschwerpunkte LES
zung ab 2015/16 erfolgen kann (vgl. 3.1.6, 3.1.7).
bis 2020 ausgelaufen sein werden. Die Schulträger und
die Schulaufsichtsbereiche prüfen auf der Grundlage
17. In der bereits angesprochenen zu novellierenden son-
demografischer Entwicklungen in ihrer Region (vgl.
derpädagogischen Verordnung (AO-SF) soll auch die
2.3), welche der dadurch frei werdenden Standorte per-
Möglichkeit von kompetenzorientierten Abschlüssen
spektivisch für die Umwandlung in allgemeine inklu-
und Portfolios (vgl. 3.1.9) ebenso wie das Prinzip der
sive Schulen, in Beratungs- und Unterstützungsstel-
,wohnortnahen Integration‘ für Primar- und Sekundar-
len oder für andere kommunale Einrichtungen
stufe geregelt werden. Inklusions-Handreichungen sol-
geeignet sind und welche aus der schulischen Nutzung
len bürgernah (und in einfacher Sprache) formuliert und
entlassen werden können (vgl. 2.3, 3.1.14).
auch in den zentralen Sprachen von Migranten vorliegen. Dieses Material sollte bis Ende 2013 vorliegen.
22. Die Regionen (Kreise, kreisfreien Städte) als Bildungsregionen entwickeln eigene Inklusionspläne und prü-
18. Für die Förderschwerpunkte Hören und Kommunika-
fen, wie ihre Ressourcen und Möglichkeiten inklusions-
tion, Sehen, Körperliche und Motorische Entwicklung
bezogen umgesteuert werden können. Die Eltern vor
und Geistige Entwicklung werden möglichst rasch in
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Thema
Thema
Thema
Ort werden dabei ebenso einbezogen wie andere Ak-
28. Der landesweite Prozess auf dem Weg zum inklusiven
klusion (mit Ombudsstelle) ein. Die unterschiedlichen
in einem Entwicklungsbericht veröffentlicht und dis-
teure. Die Kreise/Städte richten eine Beratungsstelle In-
Bildungssystem in NRW wird in zweijährigem Abstand
Kostenträger schaffen eine Antragsstelle für die Eltern
kutiert (vgl. 3.1.20).
und klären die Kostenübernahme. Soweit schon vorhan-
29. Eine prozessorientierte wissenschaftliche Begleitung soll
den, sollte der regionale Weg zur Inklusion mit den bis-
ab 2012/13 die Erfahrungen der verschiedenen Akteure
herigen Bildungsnetzwerken (Bildungsbüros) inhaltlich
auswerten, regelmäßig an Projektgruppe und Feedback-
und organisatorisch verbunden werden (vgl. 3.2.1-9).
Gruppe rückkoppeln und so dazu beitragen, dass Heraus-
23. Die Einzelschulen fassen perspektivisch die Sonderpä-
forderungen bei der Umsetzung zügig geklärt und krea-
dagogen der Grundausstattung, die Sozialarbeiter
tive Lösungen gefunden werden (vgl. 3.1.19).
bzw. Erzieher/-innen des Ganztags und weitere Pool-
Quelle: Auf dem Weg zur Schulischen Inklusion in NordrheinWestfalen. Empfehlungen zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention im Bereich der allgemeinen Schulen. Klaus Klemm/Ulf Preuss-Lausitz, Essen und Berlin
Juni 2011, S. 124 ff.
stunden, z. B. für Sprachförderung und für Begabtenförderung, in innerschulischen ,Zentren unterstützender Pädagogik‘ (ZuP) organisatorisch und baulich
zusammen. Ihre Leitung wird wie die Leitung von För-
derschulen bezahlt und in die Schulleitung bzw. Schulnen ZuP nur, wenn einzelne Schulen dafür ein
Inklusion: Lehrerschaft stark verunsichert
dem zustimmt, da hierfür ansprechende Räume (mög-
„Die Lehrerinnen und Lehrer in NRW haben Sorge, dass die Umsetzung der
Das pädagogische Inklusionskonzept einer Einzelschu-
Sie sind zunehmend verunsichert, weil sie spüren, dass der Druck auf die
steuergruppe einbezogen. Eingerichtet werden könpädagogisches Konzept vorlegen und der Schulträger
UN-Konvention auf ihrem Rücken ausgetragen wird.
lichst mit time-out-Raum) erforderlich sind (vgl. 3.3.9).
Schulen wächst, trotz fehlender personeller, räumlicher und zeitlicher Vo-
le (vgl. 3.3.1-1 1) wird im Internet veröffentlicht.
raussetzungen inklusiv zu arbeiten“, erklärte Udo Beckmann, Vorsitzender
24. Der Weg zum inklusiven Bildungssystem NRW schließt die
der Lehrergewerkschaft VBE NRW.
Anerkennung der pädagogischen Arbeit aller Lehrkräfte
D
ein. Dafür wird von der Landesregierung ein Landes-lnklu-
sionspreis geschaffen, für den sich alle Bildungsregionen,
ie Sorge der Lehrkräfte sei berechtigt, so Beckmann. Erführen sie doch immer wieder, dass die Politik neue Anforderungen an die Schule festschrei-
be, ohne die notwendigen Gelingensbedingungen zu liefern. Ein Beispiel dafür sei
Einzelschulen, Kitas und Nichtregierungs-Organisationen
das Thema Individuelle Förderung. Seit über fünf Jahren sei der Rechtsanspruch
bewerben können.
auf individuelle Förderung im Schulgesetz verankert, bis heute sei die notwendige
25. Mittel- und langfristig enthalten alle Lehramtsstudi-
Absenkung der Klassengrößen nicht erfolgt und fehle ein ausreichendes Fort- und
engänge ein Basismodul ,Inklusion/Heterogenität‘
Weiterbildungsangebot für die Lehrkräfte.
(vgl. 3.1.18). Die Studienordnungen sind entsprechend
Vor diesem Hintergrund warnt der VBE davor, dass der Umbau zu einem inklusiven
zu überarbeiten.
Schulsystem vorangetrieben werde, ohne die erforderlichen Rahmenbedingungen
mitzuliefern. Der VBE erwartet von der Landesregierung, dass vor der für Ende 2011
26. Für den steigenden Bedarf sonderpädagogischer Kom-
vorgesehenen Verabschiedung eines Inklusionsplans keine irreversiblen Fakten ge-
petenz wird ein neues Studienfach LES sowohl beim
schaffen werden.
Erststudium Sonderpädagogik als auch als Zweitfach
Aus Sicht des VBE bedarf es hoher zusätzlicher Investitionen, um ein attraktives,
bei allen übrigen Lehramtsstudiengängen eingeführt
qualitativ hochwertiges Bildungssystem zu erreichen. Dass die demografischen
(vgl. 3.1.18).
Renditen deshalb im System bleiben, ist richtig.
„Das reicht aber bei Weitem nicht“, so Beckmann. Der VBE erwartet von der Lan-
27. Für den steigenden Bedarf sonderpädagogischer Kom-
desregierung, dass es für die Lehrkräfte, die an Förderschulen arbeiten, die zukünf-
petenz im Planungszeitraum bis 2020, vor allem für
tig aufgelöst werden sollen, eine verlässliche und von Transparenz geprägte Per-
Moderatoren, Fortbilder/-innen und die Leitung von
sonalplanung gibt
ZuP, wird ein dreisemestriger Weiterbildungsstudien-
Beckmann abschließend: „Die Rahmenbedingungen müssen von Anfang an so
gung ,Inklusiver Unterricht und Schulentwicklung‘ mit
sein, dass die Lehrkräfte motiviert und nicht überfordert werden und sowohl Kin-
Ermäßigungsstunden eingeführt (vgl. 3.1.18).
der mit als auch ohne Behinderung bestmöglich gefördert werden können.“
7
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Thema
Thema
Thema
„Barrierefreies Lernen“
im Sportunterricht
Inklusion – Anspruch und Möglichkeiten
Rudi Lütgeharm,
D
Grundsätze eines inklusiven Sportunterrichts
ie Inklusive Pädagogik ist ein Ansatz der Pädago-
arbeitet als Sport-
zung der Diversität (Vielfalt) in der Bildung und Erziehung
• Sport für alle – es wird niemand ausgegrenzt.
• Alle Schüler können mitmachen, haben durch ein ge-
Lehrerfortbildung
Inklusion beruft sich auf die Menschenrechte, dass die
• erfahren ihre eigenen (individuellen) Leistungsgrenzen.
sen sein soll. Es sollte eine Schule für alle konzipiert wer-
Im Schulalltag begegnen uns immer mehr Kinder und Ju-
forderungen der Schule nicht entsprechen kann.
sen. Die Schüler einer Klasse/Gruppe bringen höchst un-
Grundschulrektor a. D.,
pädagoge u. a. in der
gik, dessen wesentliches Prinzip die Wertschät-
zieltes und individuelles Üben Spaß am Sport und
ist.
Schule den Bedürfnissen ihrer Schülergesamtheit gewach-
gendliche, die Schwächen im motorischen Bereich aufwei-
den, in der kein Kind ausgesondert wird, weil es den An-
terschiedliche Voraussetzungen mit.
Inklusion setzt einen gezielten und gewollten Umgang
mit der Vielfalt voraus und verzichtet auf das Prinzip der
Homogenität.
Diese Heterogenität bezieht sich im Sport auf Körpergrö-
normale Gegebenheit.
tionellen und koordinativen Fähigkeiten, Entwicklung der
ße, Gewicht, Geschlecht, Behinderung, Niveau der kondi-
Heterogenität (Vielfalt und Unterschiedlichkeit) ist die
Grundtätigkeiten (Gehen, Laufen, Hüpfen, Springen, Stüt-
Die Idee der inklusiven Pädagogik besteht darin, keinen
zen, Schwingen, Hängen, Balancieren, Heben, Tragen, Zie-
Schüler mehr als „andersartig“ anzusehen. Die hier ge-
hen, Schieben, Rollen, Wälzen), „Schatz“ an gesammelten
nannten Punkte gelten natürlich auch für den ganz nor-
Bewegungserfahrungen usw.
malen Sportunterricht.
Überlegungen zur praktischen Umsetzung
Pädagogisches Ziel
• Eine Klasse bildet eine Einheit vieler unterschiedlicher
Pädagogisches Ziel muss es sein, ein gemeinsames Lernen und
Schüler, die alle förderbedürftig sind.
Üben von Schülern mit unterschiedlichen Voraussetzungen
• Alle Pädagogen können (sollten) alle Kinder unterrich-
zu ermöglichen und dabei den persönlichen Voraussetzungen,
ten. Hilfestellungen in vielfältiger Form dazu werden
Vorerfahrungen, Fähigkeiten und Fertigkeiten gerecht zu wer-
bei Bedarf bereitgestellt.
den. Der Sportunterricht bietet viele Möglichkeiten der Um-
• Mögliche Bildung eines Ressourcencenters: speziell aus-
setzung, stellt aber auch besondere Anforderungen an die
gebildete Pädagogen, Psychologen, Ergotherapeuten,
Lehrkräfte hinsichtlich der Aufsichtspflicht, da sich gleichzei-
Logopäden, Physiotherapeuten, Übungsleiter mit ganz
tig viele Schüler mit unterschiedlichen Aufgabenstellungen
speziellen Fähigkeiten und Kenntnissen etc. können bei
und evtl. mit/an unterschiedlichen Geräten bewegen.
Bedarf hinzugezogen werden.
• Damit die Bedürfnisse aller Schüler befriedigt werden
Fragen zur Umsetzung
Gut gesagt und gut gemeint, aber … wie lässt sich das im
können, benötigt Inklusion eine weitgehende flexible
„ganz normalen“ Sportunterricht … mit seinen ganz be-
Anwendung unterschiedlicher Unterrichtsmethoden,
sonderen Bedingungen, z. B. ganz andere Bedingungen
Lehr- und Lernwege, Belastungsvarianten und differen-
(Halle, Sportplatz, Umkleideräume, keine festen Plätze,
zierende Maßnahmen, die die unterrichtenden Sport-
Schüler wollen sich austoben, schnell erreichbare Geräte,
lehrkräfte aufgrund ihrer Ausbildung und ihrer Erfah-
Lärm, schlechte Akustik, Ansagen und Aktivitäten usw.)
rung erkennen und einsetzen.
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umsetzen und verwirklichen?
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Thema
Thema
Ein inklusiver Sportunterricht stellt höhere
Anforderungen an die Lehrkräfte
Bei einem inklusiven Sportunterricht wird nicht mehr wie
gewohnt in Gruppen unterschieden und eingeteilt, z. B.
• begabte und/oder besonders talentierte bzw. leistungs-
Das einmalige Ausarbeiten eines Konzeptes, einer metho-
fähige Schüler/-innen;
dischen Reihe, eines Organisationsrahmens usw. reichen
• leistungsschwache Schüler/-innen mit „lückenhaften“
in der Regel nicht aus, um allen Schülern gerecht zu wer-
körperlichen Voraussetzungen;
• Schüler/-innen, die
den – es ist Tag für Tag anders …
motorische Schwächen aufweisen
Diese Aussage ist natürlich für den Sportunterricht be-
und über wenig Bewegungserfahrungen verfügen;
• motorisch auffällige und/oder behinderte Schüler/-innen;
• Schüler/-innen, die Wahrnehmungsschwächen aufwei-
sonders wichtig, weil es hier immer sofort sichtbar wird,
wenn der Schüler z. B.
• den zugeworfenen Ball nur selten fangen kann;
• es nicht schafft, im Schlusssprung oder im Schrittwech-
sen;
• Schüler/-innen, die konditionelle und/oder koordinative Schwächen aufweisen usw.,
selsprung auf die Bank zu springen;
• es gibt einen gemeinsamen Unterricht für alle Schüler/-
• die Grätsche über den Bock nicht ausführen kann;
• keine fünf Minuten ausdauernd laufen kann;
• den ganz normalen Liegestütz nicht ausführen kann;
• den hochgeworfenen Ball nach einer ganzen Drehung
• es
wird die Individualität und Heterogenität der
• im Streckhang am Reck sich mit den Armen nicht bis
• es wird mit einer inneren Differenzierung gearbeitet,
• beim Ausführen der Bauchmuskelübung Koordinations-
sondern am inklusiven Sportunterricht sollen (können)
alle Schüler/-innen selbstverständlich teilnehmen, d. h.
innen;
nicht wieder auffangen kann:
Schüler/-innen berücksichtigt;
zum Kinn hochziehen kann (Klimmzug);
die das unterschiedliche Entwicklungsniveau/Leistungs-
probleme auftreten: Rückenlage, rechtes Bein gestreckt,
niveau/Belastbarkeit der Schüler berücksichtigt;
linkes Bein aufgesetzt, beide Arme über Kopf gestreckt;
• es wird ein zieldifferentes Unterrichts- und Lernange-
leichtes Anheben des Oberkörpers und beider Beine.
bot gemacht;
Nun die rechte Hand an das gebeugte linke Knie führen,
• es werden Lehr- und Lernformen eingesetzt, die den Un-
die linke Hand bleibt oben/hinten. Danach das linke Bein
terschiedlichkeiten der Schüler/-innen Rechnung tragen;
strecken und das rechte Bein beugen (aber nicht auf
• es werden jedem Schüler / jeder Schülerin individuelle
dem Boden ablegen) und die linke Hand an das gebeug-
Lernwege und Lernstile zugestanden und ermöglicht.
te rechte Knie führen.
• Die jeweiligen Bedürfnisse und Voraussetzungen der
Wie kann der Anspruch auf Inklusion im Sportunterricht
teilnehmenden Schüler/-innen werden berücksichtigt,
mit heterogenen Gruppen/Klassen durch methodische
z. B. Belastung, Lernweg, Lernstil, usw.
Maßnahmen umgesetzt werden?
Ein inklusiver Sportunterricht
stellt höhere Anforderungen
an die Lehrkräfte
1. Zur Erinnerung … Pädagogische Leitidee:
Kinder mit unterschiedlichen Voraussetzungen wird ein
gemeinsames und erfolgreiches Lernen im Sportunter-
richt ermöglicht. Diese Heterogenität bezieht sich im Sport
auf Körpergröße, Gewicht, Geschlecht, Behinderung, Niveau der konditionellen und koordinativen Fähigkeiten,
Entwicklung der Grundtätigkeiten (Gehen, Laufen, Hüpfen, Springen, Stützen, Schwingen, Hängen, Balancieren,
Heben, Tragen, Ziehen, Schieben, Rollen, Wälzen), „Schatz“
an gesammelten Bewegungserfahrungen usw.
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Thema
Thema
2. Heterogenität bezieht sich auf
Körpergröße, Gewicht, Geschlecht, Behinderung, Niveau
der konditionellen und koordinativen Fähigkeiten, Entwicklung der Grundtätigkeiten (Gehen, Laufen, Hüpfen,
Springen, Stützen, Schwingen, Hängen, Balancieren, Heben, Tragen, Ziehen, Schieben, Rollen, Wälzen), „Schatz“
an gesammelten Bewegungserfahrungen usw. Belastbarkeit des Herz- und Kreislaufsystems etc.
Die folgenden ausgewählten Beispiele erheben keinen An-
spruch auf Vollständigkeit, sondern sind als Anregungen zu
Materialvariationen bei
gleichem Thema
verstehen und müssen natürlich unter Beachtung der jeweiligen Schülergruppe evtl. ergänzt und unter Berücksichtigung der örtlichen Gegebenheiten umgesetzt werden.
3. Mögliche Maßnahmen zur Umsetzung
• Regeländerungen
Z. B. Spielfeld verkleinern, mit „weichen Bällen“ spielen,
das Gerät höher bzw. niedriger stellen, bei Ballspielen 1-
oder 2-mal getroffen werden, bei manchen Fangspielen auf einem Bein hüpfen usw.
• Themenorientiertes Üben
• Materialvariationen bei gleichem Thema
Z. B. gemeinsam eine Bewegungslandschaft erstellen
und später daran üben, diese überwinden – je nach Mög-
Z. B. Werfen gegen die Wand mit Tennisball, Softball,
lichkeiten; z. B. einer geht auf allen vieren über die Bar-
Gymnastikball, Medizinball – mit unterschiedlichen Ab-
renholme, ein anderer stützt sich durch die Holmengas-
ständen etc.
se usw. oder z. B. gemeinsam eine „Walze“ erstellen und
• Differenzierung innerhalb einer Aufgabe
ausprobieren … (s. Grafiken).
Beispiel – Gehen
– Gehen vorwärts beliebig (freie Raumwege)
– Gehen rückwärts
– Gehen seitwärts
– Gehen mit einem Partner (Handfassung) seitwärts
oder einer vor-, einer rückwärts
– Gehen um und/über Geräte (Bänke, Matten,
kleine Kästen, Kastenteile usw.
– Gehen mit Tragen von Handgeräten (Bälle, Reifen,
Stäbe, Reifen usw).
– Gehen auf der Bank und Prellen auf den Boden usw.
Beispiel: Liegestütz
– Liegestütz in der Bankstellung mit Stütz der Hände
auf der Turnbank
– Liegestütz in der Bankstellung
– Liegestütz vorlings am Boden
– Liegestütz vorlings mit Anheben eines Beines
– Liegestütz vorlings mit den Füßen auf der Bank usw.
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Thema
Thema
Beispiel – Hüpfen und Springen
Am Ort
Beidbeinig
am Ort
am Ort Wechsel zwischen
Grätschsprünge
beidbeinigen u. Grätschsprüngen
Beispiel – Prellen eines Balles
Wechsel
überkreuzen
• Bewegungsaufgaben, z. B.
– Prellen eines Balles im Sitz (auch im Sitz auf einem
– überwindet die Hindernisbahn – jeder so wie er kann
Stuhl oder kleinem Kasten), Grätschsitz, Stand,
und möchte (mit und ohne Hilfestellung).
Strecksitz usw.
– „Wackelbrücke“ – alle sind im aktiven Einsatz und
– Prellen mit der geübten und ungeübten Hand /
übernehmen Verantwortung.
auch im Wechsel
– Prellen in der Bewegung – freie Raumwege, den
Linien folgen, im Kreis, im Slalom usw.
– Prellen mit zusätzlichen Aufgaben, um den Körper,
durch die gegrätschten Beine, im Grätschsitz neben
und zwischen den Beinen usw.
– mit einem Partner – Handfassung – Stand und in der
Bewegung
– Unter Einbeziehung eines zusätzlichen Handgerätes,
z. B. Stab
• Differenzierung durch unterschiedliche Aufgaben z. B.
– vorbereitendes Aufschwingen in den flüchtigen
Handstand an der Turnbank
– Handstand gegen die Wand
– Handstand auf einer erhöhten Fläche (kleine Kästen)
gegen die Wand usw.
Weiterführende Literatur
• Lütgeharm, Rudi: Stundenbilder Sport – Bewegung Abenteuer,
Spiel und Spaß, Kohl-Verlag Kerpen, 8. Auflage 2009
• Lütgeharm, Rudi: Kleine Spiele im Sportunterricht,
Kohl-Verlag Kerpen, 1. Auflage 2011
• Lütgeharm, Rudi: Lernen an Stationen Grundschule,
Kohl-Verlag Kerpen, 6. Auflage 2008
• Lütgeharm, Rudi: Stundenbilder Sport –
Turnerische Grundformen schnell und sicher lernen,
Kohl-Verlag Kerpen, 7. Auflage 2010
• Lütgeharm, Rudi: Stundenbilder Sport –
Koordination, Kondition, Aktivierung zur Bewegung,
Kohl-Verlag Kerpen, 5. Auflage 2006
• Lütgeharm, Rudi: Fit wie die Profis – Zirkeltraining praktisch
umsetzen, Kohl-Verlag Kerpen, 1. Auflage 2009
• Lütgeharm, Rudi: Fit und kreativ durch Bewegung,
Kohl-Verlag Kerpen, 1. Auflage 2007
• Schmidt, W. (Hrsg.): Zweiter Deutscher Kinder- und
Jugendsportbericht, 2009
11
Sh 8-9 | 11
Berufs
Thema
Berufspolitik
Kompetenzzentren für
sonderpädagogische
Förderung
Ergebnisse des Gutachtens
von Prof. Dr. Rolf Werning
D
as MSW erteilte Prof. Dr. Werning (Leibniz-Univer-
operation zwischen allgemeinen Schulen und Förderschu-
sität Hannover) im März 2011 den Auftrag, die
len ergeben.
Grundkonzeption der Kompetenzzentren für sonderpäd-
Die sonderpädagogische Beratung ist nicht vorrangig mit
agogische Förderung (KsF) im Bereich der Lern- und Ent-
der Frage nach der Überweisung in die Förderschule ver-
wicklungsstörungen hinsichtlich ihrer Eignung zur Entwick-
bunden, sondern wird zu einem Bestandteil der pädagogi-
lung eines inklusiven Bildungssystems zu untersuchen.
schen Unterstützung an der allgemeinen Schule; dies för-
Das Gutachten, veröffentlicht am 30.08.2011 im Bildungs-
dert eine „Kultur des Behaltens“, die allerdings nur
portal des Ministeriums für Schule und Weiterbildung des
teilweise durch administrative Vorgaben und rückläufige
Landes Nordrhein-Westfalen, basiert zum einen auf einer
Schülerzahlen unterstützt wird. Die Arbeitsschwerpunkte
Analyse der formulierten Eckpunkte für den Ausbau von
der untersuchten KsF liegen mit einer Ausnahme in den
Förderschulen zu Kompetenzzentren für sonderpädagogi-
Bereichen „ Beratung und Diagnostik“.
sche Förderung gemäß § 20 Abs. 5 Schulgesetz NRW.
Zum anderen wurden nach Durchsicht der Anträge aller
genehmigten Kompetenzzentren schließlich sechs von ih-
Was kann das Konzept der KsF bislang nicht leisten –
nen ausgewählt und auf der Grundlage von Gruppendis-
Schwächen?
kussionen mit den Beteiligten untersucht. Im Folgenden
finden Sie die wichtigsten Ergebnisse dieser Untersuchung:
Der häufige und flexible Einsatz der Sonderpädagoginnen
und Sonderpädagogen an verschiedenen Schulen erschwert
eine kontinuierliche, nachhaltige Arbeit. Die Lehrkräfte kri-
Was kann das Konzept der KsF aktuell leisten – Stärken?
tisieren zudem die unzureichende ressourcielle Anrechnung
von Beratungs- und Kooperationszeiten außerhalb des Un-
Dem Gutachten zufolge wird die Förderung von Kindern
terrichts.
mit besonderem Förderbedarf durch eine intensive Koope-
Es besteht bei den Lehrkräften der beteiligten Schulformen
ration verbessert und die Perspektive der Lehrkräfte an all-
eine „Rollendiffusität“:
gemeinen Schulen erweitert. Zudem wird dem KsF-Kon-
• Lehrkräfte der allgemeinen Schule erwarten z. B. von den
zept eine „Türöffnerfunktion“ für sonderpädagogische
Förderschulkolleginnen und -kollegen konkrete Tipps oder
Förderung an allgemeinen Schulen zugeschrieben.
die spezielle Förderung eines Kindes, um Schwierigkeiten
Außerdem nimmt die Präsenz der Sonderpädagoginnen
zu minimieren. Ein klarer Beratungsauftrag ist allerdings
und Sonderpädagogen den Eltern die Angst vor der Thema-
in der Regel nicht gemeinsam ausgehandelt und aufgrund
tisierung von spezifischen Problemen und Bedürfnissen der
der geringen Vor-Ort-Präsenz der Sonderpädagoginnen
betroffenen Kinder und sorgt auf diese Weise für eine Vor-
und Sonderpädagogen erfolgt die Unterstützung über-
urteilsminderung. Durch eine Flexibilisierung bei der För-
wiegend durch additive Förderkonzepte in äußerer Diffe-
derung könnte sich darüber hinaus ein weiter gehendes
renzierung.
präventives Potenzial ausbilden: So ergibt sich beispiels-
• Die Aufgabengebiete der sonderpädagogischen Fachkräf-
ner Beratung, die allerdings noch stärker institutionalisiert
ebenfalls nicht klar definiert. In allen Gruppendiskussio-
weise bereits im vorschulischen Bereich die Möglichkeit ei-
te in Unterricht, Diagnose, Beratung und Prävention sind
werden muss.
nen wird betont, dass das Konzept der KsF „zu sonderpä-
Im Hinblick auf das Lehrerstellenbudget hat sich insgesamt
dagogisch angelegt“ sei; die Anforderungen an die Regel-
bereits ein positiver Effekt durch die flexible Steuerung bei
schule seien nicht ausreichend geklärt.
der Umsetzung einer unbürokratischen und zeitnahen Ko-
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Solange die Regelschulen Inklusion nicht als eigenen Ent-
12
Beruf
Thema
Berufspolitik
wicklungsauftrag sehen, können die Förderschulen als Zen-
dungsangebot zur Förderung von Jugendlichen in flexi-
trag erfüllen, Inklusion im System der allgemeinen Schule
hohe Praxisanteile gekennzeichnet ist, einzurichten.
tren der sonderpädagogischen Kompetenz nicht ihren Auf-
blen Lerngruppen und mit einem Unterricht, der durch
voranzutreiben. Die zukünftige Rolle der Förderschulen
• Kooperation mit außerschulischen Partnern: Ein trans-
Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischen För-
schulischen und außerschulischen Partnern mit klaren
bleibt ungeklärt. Eine Beibehaltung ist sinnvoll, da nicht alle
parentes Projekt- und Prozessmanagement zwischen
derbedarf „integrierbar“ sind. Als Konsequenz würde sich
Absprachen und Verantwortlichkeiten ist zu entwickeln.
die Schülerschaft an Förderschulen allerdings zur „Rest-
• Inklusion als allgemeinpädagogische Herausforderung:
Rest-Gruppe“ entwickeln.
Der Entwicklungsauftrag hin zu Inklusion ist von den För-
In keinem der untersuchten KsF liegt die Beteiligung eines
derzentren in die allgemeine Schule zu verlagern.
Gymnasiums vor; hier zeigen sich deutlich die Probleme der
Umsetzung inklusiver Pädagogik in einem strukturell se-
Abschließend bleibt festzuhalten, dass in dem Gutachten
Weiterführende Impulse für eine inklusive Unterrichtsent-
Kompetenzzentren als duales System sonderpädagogischer
lektiven Schulsystem.
eine deutliche Kritik an der Konzeption und Zielsetzung der
wicklung ergeben sich insgesamt nur in Ansätzen. Eine In-
Förderung in allgemeinen Schulen und in Förderschulen
tensivierung oder Verbesserung der Kooperation mit au-
formuliert wird. Als besonders problematisch stellt Prof. Dr.
ßerschulischen Partnern im Rahmen des KsF ist ebenfalls
Werning dabei heraus, dass „eine klare Zielformulierung
kaum erkennbar.
hinsichtlich konkreter Standards inklusiver Bildung an all-
gemeinen Schulen, verbunden mit der Nennung konkreter
Integrationsquoten und einer präzisen Aufgabenbeschrei-
Empfehlungen durch den Gutachter
bung von allgemeinen Schulen und Förderschulen (sofern
sie bestehen bleiben sollen) fehlen“.
• Aufgaben- und Rollendefinition: Die Konstruktion des
Vor diesem Hintergrund müssen aus seiner Sicht die Schu-
KsF muss durch eine klare Rollendefinition und Tätigkeits-
len perspektivisch inklusive Leitbilder für inklusive Bildung
beschreibung der beteiligten Berufsgruppen - auch auf
und eine inklusive Schulkultur entwickeln, die durch Aner-
der Grundlage festgelegter Standards für inklusive Bil-
kennung und Wertschätzung von Unterschiedlichkeit, die
dung an allgemeinen Schulen – ergänzt werden.
Bereitstellung von Bildungsangeboten für alle Schülerin-
• Verankerung von Unterstützungsangeboten: Unter-
nen und Schüler auf ihren jeweiligen Entwicklungsständen,
schiedliche Unterstützungsangebote sind in einem inklu-
eine ausgeprägte Kooperation zwischen den Lehrkräften
siven System zu verankern:
sowie die Förderung der Zusammenarbeit zwischen Schü-
• Sonderpädagogische Förderung in allgemeinen Schulen,
lerinnen und Schülern und die konstruktive Einbeziehung
d.h. dauerhafte Positionierung von Sonderpädagoginnen
von Eltern geprägt sind. Die Aufgabe des Schulministeri-
und -pädagogen an allgemeinen Schulen und Koordina-
ums besteht nach Prof. Dr. Werning dabei in einer klaren
tion der sonderpädagogischen Förderung als Aufgabe der
Aufgabenbeschreibung und strukturellen Verankerung von
Regelschulen
Unterstützungsangeboten in den allgemeinen Schulen.
• Sonderpädagogische Beratung, wobei die Beratung von
Lehrkräften der allgemeinen Schule eine gewisse Distanz
Das vollständige Gutachten von Prof. Dr. Rolf Werning
ren Beratungsauftrags gebunden ist.
http://www.vbe-nrw.de -> Rubrik „Publikationen“ ->
zum System voraussetzt und an die Definition eines kla-
finden Sie im Internet unter folgendem Link:
• Externe Förderung von Schülerinnen und Schüler, die auf-
Service Zeitschriften
grund erheblicher Selbst- oder Fremdgefährdung nicht
am Unterricht der allg. Schule teilnehmen können.
M. Garrecht,
• „Drop-Outs“: Angebotsschulen für Schulabbrecher und
VBE-Bildungsreferentin
-verweigerer sind ab Klasse 7 mit einem speziellen Bil-
13
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Berufs
Thema
Recht
Vorzeitige Beendigung einer Elternzeit
zur Inanspruchnahme des Mutterschutzes
I
m Schulbereich galt nach den Regelungen des Bun-
Das Urteil des EuGH verweist darauf, dass der § 16 des
deselterngeld- und Elternzeitgesetzes (BEEG), dass
BEEG europäischem Gemeinschaftsrecht widerspricht.
die Besoldung innerhalb einer Mutterschutzfrist dann
Es gilt daher ab sofort folgende Regelung:
nicht gezahlt wird, wenn der Zeitraum des Mutterschutzes sich mit einer bereits laufenden Elternzeitbeurlaubung
Dem Antrag von Beamtinnen auf vorzeitige Beendigung
ne Zuschusszahlung.
ist stattzugeben, wenn die Beamtin dadurch für die Zeit
überschneidet. In diesen Fällen erfolgte lediglich eine klei-
der Elternzeit zur Inanspruchnahme des Mutterschutzes
Nach der Mitteilung
des Mutterschutzes einen Anspruch auf Besoldung erlan-
des Ministeriums für
gen möchte.
Schule und Weiterbildung des Landes NRW
Der VBE hat sich seit langer Zeit dafür eingesetzt, die Be-
diese Regelung in Um-
grund der kurzen Geburtenfolge um den Anspruch auf Be-
vom 04.08.2011 wird
nachteiligung von Beamtinnen abzuschaffen, die auf-
setzung des EuGH-Ur-
soldung in der neuen Mutterschutzfrist gebracht wurden.
teils C-116/06 vom
Wir begrüßen daher die nun erfolgte Regelung durch das
20.09.2007 nicht mehr
Schulministerium und sehen einer gesetzlichen Veranke-
angewandt.
rung entgegen.
Für weitere Beratungen zu diesem Themenbereich steht Ihnen als Mitglied die Rechtsabteilung des VBE zur Verfügung.
„Mutterschutz
und Elternzeit?“
Beratungshotline
für Lehrerinnen und Lehrer
N
ach den gesetzlichen Regelungen des Mutterschutz-
Der VBE bietet daher allen Lehrerinnen und Lehrern im Schul-
gesetzes (MuSchG) und der Mutterschutzverordnung
dienst des Landes NRW am
26. September 2011 von 14:00 – 17:00 Uhr
(MuSchVB) bestehen während der Schwangerschaft und nach
eine telefonische Beratungshotline an.
der Niederkunft besondere Rechte und Fürsorgepflichten.
Am Beratungstelefon stehen Ihnen kompetente VBE-Vertre-
Nach der Geburt des Kindes stellt sich für viele junge Famili-
ter aus den Personalräten zur Verfügung.
en die Frage nach der Elternzeit, dem Elterngeld und den
Unter der Telefonnummer 0231/ 43 38 63 können Sie sich
dienst-/besoldungsrechtlichen Auswirkungen. „Wie lange
von unseren Experten beraten lassen, um Rechts- und
darf ich in Elternzeit gehen; ist eine Teilzeit erlaubt; muss ich
Planungssicherheit zu erhalten. VBE-Mitglieder können
die Sommerferien aussparen; wie hoch ist mein Elterngeld“,
sich natürlich auch weiterhin zu den üblichen Geschäfts-
sind dabei nur einige Fragen rund um diesen Themenbereich.
zeiten durch die Rechtsabteilung des VBE beraten lassen.
RA Martin Kieslinger
Ltd. Justiziar VBE NRW
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14
Thema
Gleiche Arbeit –
gleicher Lohn.
Mehr Gerechtigkeit wa(a)gen.
Auszug des VBE-Gutachtens von Prof. Dr. Christoph Gusy
Das gesamte Gutachten kann unter
www.gerechtigkeit-wagen.de
heruntergeladen werden.
2
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
„Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ ist ein Grundsatz, der in der
FORSA-Umfrage vom April 2009. 71 Prozent der Bundesbürger
Landesverfassung des Landes NRW verankert ist. Trotzdem
sind lt. dieser Umfrage gegen eine unterschiedliche Bezahlung
werden Lehrerinnen und Lehrer auch in NRW Lehrerinnen und
der Lehrer nach Schulformen. Drei Viertel aller 18- bis 44-Jährigen
Lehrer im 21. Jahrhundert immer noch nach der Schuhgröße
sprachen sich dafür aus, Grundschullehrer den Lehrern an weiter-
ihrer Schülerinnen und Schüler bezahlt. Die Aufwertung der
führenden Schulen gleichzustellen. Das Denken der Bundesbür-
Grundschule insbesondere seit PISA 2000, der schulstruktu-
ger ist damit deutlich moderner als die Politik. Wir erwarten, dass
relle Wandel hin zu einem längeren gemeinsamen Lernen, der
die Politik endlich Zeichen der Moderne umsetzt.
Wandel des schulischen Auftrags zum Bildungs- und Erzie-
Vor diesem Hintergrund hat Prof. Dr. Christoph Gusy, Lehrstuhl
hungsauftrag werden im Hinblick auf die Gleichwertigkeit der
für Öffentliches Recht, Staatslehre und Verfassungsgeschichte
Lehrerarbeit in den verschiedenen Schulformen und damit im
an der Universität Bielefeld, im Auftrag des VBE NRW in An-
Hinblick auf eine gleiche Bezahlung immer noch ignoriert.
lehnung an ein Gutachten für den Bundesverband eine NRW-
Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) sieht die Zeit gekom-
spezifische Bewertung vorgelegt, und sorgsam geschichtliche
men, endlich „Mehr Gerechtigkeit zu wa(a)gen“. Er fordert da-
Zusammenhänge, Schulentwicklungen, dienstrechtliche Tat-
her erneut die Anerkennung der Gleichwertigkeit der Lehrerar-
bestände und juristische Entscheidungen zusammengeführt
beit und damit der Lehrämter ein. Diese Forderung bekommt
und geprüft. Dieses Gutachten legen wir Ihnen hiermit vor
in NRW auch vor dem Hintergrund einer geänderten Lehreraus-
und hoffen, dass der wissenschaftliche Ertrag eine gute Basis
bildung, die die Gleichwertigkeit der Lehrämter in Ausbildungs-
ist, das Problem der fehlenden Gleichwertigkeit von Lehrerin-
dauer, Umfang und Abschluss festschreibt. Dies muss sich aus
nen und Lehrern unvoreingenommen zu betrachten und Kon-
Sicht des VBE auch in einer gleichen Bezahlung unabhängig von
sequenzen für politisches Handeln daraus zu ziehen.
der Schulform und dem Lehramt niederschlagen.
Dass der VBE für die demokratische Idee von der Gleichwer-
Dortmund, im September 2011
tigkeit der Lehrerarbeit Rückendeckung in der Bevölkerung fin-
Udo Beckmann
det, belegt eine vom VBE in Auftrag gegebene repräsentative
Vorsitzender des VBE NRW
Gleiche Arbeit – gleicher Lohn:
Gleiche Lehrerbesoldung als Verfassungsauftrag
„Gleicher Lohn für gleiche Arbeit!“ umschreibt in Nordrhein-
weiter Beurteilungs- und Gestaltungsfreiraum zu. Dieser ist
Westfalen einen Grundsatz von Verfassungsrang. Art. 24 Abs. 2 S.
allerdings an die grundgesetzlichen Vorgaben namentlich aus
2 der Landesverfassung bezieht sich damit – im Gegensatz zu den
Art. 33 Abs. 5; 3 Abs. 1 GG gebunden. Begründungsbedürftig
anderen Landesverfassungen – nicht allein auf die gleiche Ent-
ist demnach die unterschiedliche, nicht hingegen die gleiche
lohnung von Männern und Frauen. Die Rechtfertigung der unter-
Besoldung. In diesem Rahmen ist die Legislative berechtigt, die
schiedlichen Besoldung von Lehrern, die einer gleichen Tätigkeit
Besoldungsstruktur auszugestalten und umzugestalten.
nachgehen, muss sich auch an diesem Grundsatz messen lassen.
Das Laufbahnrecht in Bund und Ländern differenziert die Besoldungshöhe durch Zuordnung der Ämter zu unterschiedlichen
Nach dem Grundgesetz orientieren sich Grundlagen und Höhe
■ Laufbahnen (etwa: mittlerer, gehobener, höherer Dienst),
der Besoldung an dem tatsächlichen Lebensstandard und den
■ Besoldungsstufen innerhalb der Laufbahnen (etwa: A 12,
daraus abzuleitenden Bedürfnissen einerseits sowie den wahr-
A 13, A 14)
genommenen Ämtern andererseits. Maßgeblich für die Ausge-
■ Dienst- oder Lebensaltersstufen,
staltung und Bewertung dieser Ämter ist die Ausgestaltung im
■ konkreten Anforderungen eines Amtes im Einzelfall (na-
Gesetz bzw. aufgrund Gesetzes. Die Gesetzgebung ist an die
mentlich durch Zulagen; z.B. für Leistung der Schulbiblio-
grundgesetzlichen Vorgaben gebunden. Hierbei kommt ihr ein
thek, Ballungsraumzulagen u.ä.).
3
Diese Differenzierung ist nach der Rechtsprechung mit dem
Unter den Anforderungen an die Ausbildung der Lehrer un-
Grundgesetz grundsätzlich vereinbar.
terschiedlicher Schulformen und -stufen dominieren schon
gegenwärtig, erst recht aber in der Zukunft die Gemeinsam-
Für die Frage nach der Gleichheit/Ungleichheit der Lehrer-
keiten, also die Anteile der Gleichheit, gegenüber den Unter-
besoldung stellen sich Fragen hauptsächlich hinsichtlich der
schieden, also den Anteilen der Ungleichheit. Die wenigen
Laufbahnzuordnung und der Besoldungsstufen in ihnen. Die
verbleibenden Ungleichheiten dürfen daher in Anbetracht der
Frage nach der Eingruppierung in die Laufbahnen bzw. zu den
überwiegenden Gleichheit nicht mehr zur Grundlage von Dif-
konkreten Besoldungsstufen in ihnen bedarf dann, wenn Un-
ferenzierungen im Besoldungsrecht genommen werden.
terschiede gemacht werden sollen, einer Begründung. Diese
muss darlegen, dass die Sachverhalte nicht gleich sind („Glei-
Zu (2): Das Argument unterschiedlicher Anforderungen in den
ches muss gleich behandelt werden“), sondern ungleich sind.
Ämtern selbst, reflektiert das unterschiedliche wissenschaft-
Eine solche Begründung kann nicht allein durch Aufnahme in
liche Niveau des Schulunterrichts, welches als von Anfang zu
unterschiedliche Laufbahnen/Besoldungsgruppen erfolgen.
Ende hin ansteigend beschrieben wird. Dieses wirkt sich dann
Vielmehr ist diese Aufnahme ihrerseits begründungsbedürftig.
auf das Niveau der Anforderungen an Lehre und Lehrer, an die
von ihnen im Unterricht zu erbringenden Leistungen und da-
Als solche Differenzierungsgründe werden herkömmlich (im
mit auf deren Besoldungshöhe unmittelbar aus.
Wesentlichen) genannt:
(1) die unterschiedliche Vor-/Ausbildung der Lehrer unterschiedlicher Stufen hinsichtlich der Studiendauer/-anforderungen,
Diese Argumentation ist gleichfalls von abnehmender Stichhaltigkeit. Sie wäre zutreffend, wenn sich Anforderungen an
(2) die unterschiedlichen Anforderungen in den Ämtern selbst
die und Leistungen der Lehrer ausschließlich oder ganz über-
(„Gymnasialunterricht ist anspruchsvoller als Grundschul-
wiegend an den wissenschaftlichen Inhalten des Unterrichts
unterricht.“).
messen ließe. Doch liegt darin eine unzulässige Verengung,
denn die Aufgaben der Schule im Bildungs- und Erziehungs-
Dazu ist festzuhalten:
sektor hat sich gewandelt. Die alte Arbeitsteilung der Vermitt-
Zu (1): Das Argument unterschiedlicher Vorbildung reflektiert
lung wissenschaftlicher Inhalte (Schule) und sonstiger Erfah-
die Entstehungsgeschichte der Lehrämter: Studienämter i.S.
rungen/Fertigkeiten (Elternhaus, peers u.a.) entspricht weder
eines Universitätsstudiums mit der Anforderung eines Staats-
den gewandelten Vorgaben des Schulrechts noch den gewan-
examens waren in der Vergangenheit nur die Lehrämter an
delten tatsächlichen Rahmenbedingungen der Schulpraxis.
Gymnasien. Diese Argumentation ist von abnehmender Stich-
Dies zeigt sich am Wandel des Schulauftrages:
haltigkeit. Inzwischen gibt es kein Lehramt ohne Studienanfor-
■ Vermittlung von Schlüsselqualifikationen (soft skills),
derung mehr. Inzwischen sind für Lehrer aller Schulstufen und
■ Integrationsleistungen hinsichtlich von Schüler/innen mit
–formen weitgehend vereinheitlicht. Des Weiteren geht das
Migrationshintergrund,
Argument der unterschiedlichen Vorbildung als Differenzie-
■ integrativer Unterricht auch für behinderte Schüler und
rungsgrund infolge Art. 24 Abs. 2 S. 2 NRWLV ins Leere, sofern
■ Bewältigung von Heterogenität in Schulen und Klassen
die Vorbildung nicht zu unterschiedlicher Tätigkeit führt:
zeigen, dass der Schulauftrag sich nicht mehr hauptsächlich
■ die Studienstätte (Universität, anders nur noch BW),
an der Vermittlung wissenschaftlicher Inhalte orientiert. Vor
■ der Studienabschluss (Staatsexamen),
diesem Hintergrund erscheint es zumindest sachwidrig, wenn
■ der Vorbereitungsdienst,
nicht gar willkürlich, auch in Zukunft allein die Frage nach den
■ der Ausbildungsabschluss (Staatsexamen),
vermittelten Bildungsinhalten zum Anknüpfungspunkt unterschiedlicher Lehrerbesoldung zu machen.
In Zukunft werden darüber hinaus weitgehend vereinheitlicht:
Daraus zeigt sich: Die geforderte Begründung für eine Ungleich-
■ die gestuften Studiengänge (Bachelor/Master),
behandlung lässt sich gegenwärtig oder jedenfalls in absehbarer
■ die Regelstudienzeit,
Zeit nicht mehr erbringen. Gefordert sind die Landesgesetzgeber
■ die praktischen Studienanteile.
der einzelnen Länder: Seit 2006 ist Lehrerbesoldungsrecht Landesrecht. Er wird in NRW auch Verfassungsgrundsatz „Gleicher
Lohn für gleiche Arbeit“ zu realisieren haben: Besser spät als nie!
4
Konsequenzen für angestellte Lehrer
Was folgt daraus für die Länder, die ihre Lehrer nicht verbeam-
Rechte und Pflichten der tarifgebundenen Arbeitnehmer. Der
ten, sondern als Angestellte nach Tarifvertrag vergüten?
allgemeine Gleichheitssatz aus Art. 3 Abs. 1 GG wird dadurch
auch zum Prüfungsmaßstab für Tarifverträge. Die Schutz-
Für diesen Personenkreis sind die Länder in erster Linie Tarif-
funktion der Grundrechte verpflichtet damit die Tarifvertrags-
vertragspartei und insoweit bei der tariflichen Normsetzung
parteien keine Regelungen zu treffen, die zu gleichheits- und
nicht unmittelbar grundrechtsgebunden . Dieser Auffassung
sachwidrigen Differenzierungen führen.
1
2
hat sich inzwischen das BAG im Wesentlichen angeschlossen ,
nachdem es zuvor eine unmittelbare Geltung3 favorisiert hat-
Beide Ansichten kommen damit – wenn auch auf anderen We-
te.
gen - zu einer Anwendung des allgemeinen Gleichheitssatzes.
Differenzierend urteilt der 3. Senat des BAG4 . Er sieht für die
Ob die Gegenauffassung zu einem anderen Prüfungsmaßstab
Gleichheitsrechte eine unmittelbare Geltung und für die Frei-
als bei einer unmittelbaren Geltung des Art. 3 Abs. 1 GG führt,
heitsrechte eine bloß mittelbare. Sinn und Zweck der tarifli-
wird unterschiedlich beurteilt. Die Senate fünf und sechs des
chen Regelung sei es gerade eine Verteilungsgerechtigkeit zu
BAG sehen keine Auswirkungen, während der 4. Senat einen
erreichen, so dass der Gleichbehandlungsgrundsatz eine fun-
weiteren Gestaltungsspielraum der Tarifvertragsparteien an-
damentale Verhaltensanweisung an die Tarifvertragsparteien
nimmt5 .
darstelle. Daran ändere auch der privatautonome Verbandsbeitritt nicht, der gerade eine Unterwerfung der Ordnungs-
Das Gutachten hat herausgearbeitet, dass die unterschied-
aufgabe des Tarifvertrages beinhalte.
liche Besoldung von verbeamteten Lehrern nicht (mehr) auf
die Argumente der Ausbildung und Arbeitsbelastung gestützt
Die Gegenauffassung verweist auf Art 1 Abs. 3 GG, wonach
werden können. Diese Grundsätze sind durch die Anwendbar-
die Grundrechte nur die Gesetzgebung, Rechtsprechung und
keit des allgemeinen Gleichheitssatzes auch auf die Tarifver-
vollziehende Gewalt bindet. Die Tarifvertragsparteien seien
tragsparteien übertragbar. Dies muss wohl auch nach der Auf-
aber eben gerade keine Staatsgewalt. Auch habe der Gesetz-
fassung des 4. Senats des BAG gelten, da sich die mangelnde
geber durch §§ 1, 4 TVG seine Schutzfunktion zur Wahrung
Begründung der unterschiedlichen Besoldung zumindest in
der Grundrechte nicht auf die Tarifvertragsparteien delegiert.
der Nähe der Willkürlichkeit befindet.
Gleichwohl erschöpfe sich die Grundrechtsgewährung nicht
nur in der Abwehr staatlicher Eingriffe, sondern sie verpflichtet
Kein Verstoß gegen den Gleichbehandlungsgrundsatz besteht
den Staat zugleich auch einer (unverhältnismäßigen) Grund-
demgegenüber, wenn ein Bundesland von der Höhe der Besol-
rechtsverletzung von Grundrechtsträgern entgegenzuwirken.
dung in den anderen Bundesländern abweicht. Im Hinblick auf
Die Tarifvertragsparteien sind Träger des Grundrechts aus Art.
die föderale Struktur besteht keine Gleichbehandlungspflicht
9 Abs. 3 GG und gestalten grundsätzlich autonom (auch) die
der Bundesländer zueinander.
1 So BVerfGE 81, 242, 255; 89, 214, 232 ff.
2 BAGE 95, 277, 289; 99, 31, 37.
3 BAGE 1, 258; 4, 133.
4 BAG, Urteil v. 4. 4. 2000 - 3 AZR 729/98 – (juris).
5 BAGE 99, 31, 36.
Verband Bildung und Erziehung
VBE NRW e. V.
Westfalendamm 247
44141 Dortmund
Tel.: 02 31–42 57 57 0
Fax: 02 31–42 57 57 10
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Internet: www.vbe-nrw.de
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Nachrichten +++ Nachrichten +++ Nachrichten +++
Mehr junge Lehrer an Schulen in NRW
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nordrhein-westfälischen Schulen mehr junge Leh-
rer als vor zehn Jahren. Zu Beginn des vergangenen Schuljahres waren gut 17 Prozent der Pädagogen jünger als 35
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Jahre. Zehn Jahre zuvor stellte diese Altersgruppe nur
knapp zwölf Prozent der Lehrer. Doch trotz des Anstiegs
dominieren nach wie vor ältere Lehrer das Bild an den
Schulen : Jeder zweite Pädagoge ist über 50.
(Quelle: dpa)
Pädagogen unter
35 Jahre (in %)
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Inklusive Bildung ist wichtig
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(Quelle : bil
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chen Kindern in den herkömmlichen Schulunterricht kaum Fortschritte. Vor allem in weiterführen-
den Schulen gebe es zu wenig Angebote, sodass die
große Mehrheit von Kindern mit Förderbedarf in se-
paraten Förderschulen unterrichtet würde. Die Bertelsmann Stiftung findet, dass der gemeinsame Un-
terricht von Kindern mit und ohne Förderb edarf
dringend geboten sei. Inklusive Bildung heiße das
Stichwort. Schließlich sei der Anteil der Kinder mit
diagnos tiziertem Förderb edarf im Vergleich zum
Vorjahr leicht gestiegen.
2000
(Quelle: dpa)
15
Sh 8-9 | 11
Deutscher Lehrertag 2011
individualisieren
integrieren
inkludieren
Weiterbildungstag für Lehrerinnen und Lehrer aller Schulstufen
von VBE, VdS Bildungsmedien und Stiftung Partner für Schule NRW
Freitag, 18.11.2011, von 10.00 bis 16.30 Uhr
Kongresszentrum Westfalenhallen Dortmund • Rheinlanddamm 200, 44139 Dortmund
Programm
10.00 Uhr Begrüßung
Udo Beckmann, VBE-Bundesvorsitzender
Wilmar Diepgrond, Vorsitzender des VdS Bildungsmedien
Dr. Bernd Althusmann,
Präsident der Kultusministerkonferenz (KMK)
11.30 - 12.00 Uhr Pause, Besuch der Bildungsmedienausstellung
10.30 Uhr Hauptreferat:
„Gemeinsam lernen – aber wie?
Anregungen zum Umgang mit
Heterogenität in der Klasse“
Dr. Heinz Klippert
(Erziehungswissenschaftliches Fort- und
Weiterbildungsinstitut der evangelischen Kirchen
in Rheinland-Pfalz)
14.00 - 15.00 Uhr Workshoprunde 2
12.00 - 13.00 Uhr Workshoprunde 1
13.00 - 14.00 Uhr Mittagspause,
Besuch der Bildungsmedienausstellung
15.00 - 15.30 Uhr Pause, Besuch der Bildungsmedienausstellung
15.30 - 16.30 Uhr Workshoprunde 3
16.30 Uhr Ende des Deutschen Lehrertages
Anmeldung zum Deutschen Lehrertag online ab 15. September 2011
Weitere Hinweise unter www.deutscher-lehrertag.de
Anmeldeschluss: 15. Oktober 2011
Teilnahmegebühr incl. Mittagessen: 25,- € (VBE-Mitglieder 15,- €)
Ausstellungsorganisation und Gestaltung des Workshop-Programms liegen bei der VdS Service GmbH.
Thema
Deutscher L ehrer t ag 2011
individualisieren
integrieren
inkludieren
Weiterbildungstag von VBE, VdS Bildungsmedien,
Stiftung Partner für Schule NRW
Freitag, 18.11.2011, von 10.00 bis 16.30 Uhr
Kongresszentrum Westfalenhallen Dortmund
Rheinlanddamm 200, 44139 Dortmund
Workshoprunde 1
(12.00 bis 13.00 Uhr)
1 Innovative Inhalte für den Chemieunterricht
Referentin: Dr. Claudia Bohrmann-Linde (Chemiedidaktikerin
an der Bergischen Universität Wuppertal)
Schulform: Gesamtschule/Gymnasium – Chemie
2 Erfolgreicher fächerverbindender Unterricht
mit dem neuen HaackVerbundatlas
Referent: Andreas Hempel (Atlas-Redakteur)
Schulform: Hauptschule/Realschule/Gesamtschule/Gemeinschaftsschule – Erdkunde/Geschichte/Politik/Sozialkunde
3 Naturwissenschaften integriert unterrichten
Referentin: Charlotte Willmer-Klumpp (Fachberaterin am
Schulamt Freiburg und Beauftragte für frühkindliche
Bildung und Didaktik des Übergangs)
Schulform: Gesamtschule/Gemeinschaftsschule – Naturwissenschaften
4 Silbenbasierte Lese- und Schreibdidaktik
im Anfangsunterricht nach Klaus Kuhn –
Der Lese- und Schreiblehrgang „ABC der Tiere“
Referent: Heino Dreier (Schulberater)
Schulform: Grundschule/Förderschule – Deutsch
5 Mit Schülern wirklich philosophieren
Referenten: Frank Becker / Katrin Steinmüller
(Lehrer/-in am Städt. Gymnasium Herzogenrath)
Schulform: Realschule/Gesamtschule/Gymnasium –
Praktische Philosophie/Philosophie
6 Singen und Bewegung mit Kindern
Referent: Reinhard Horn (Kinderliedermacher & Komponist)
Schulform: Grundschule – fächerübergreifend
7 Neue Kernlehrpläne im Geschichtsunterricht:
mit „denk|mal“ passgenau unterrichten
Referent: Wolfgang Pankratz (Autor)
Schulform: Sekundarstufe I – Geschichte
8 Online-Diagnose – Testen und bedarfsbezogen fördern
Referentin: Manuela Rösing (Redakteurin)
Schulform: Sekundarstufe I – Deutsch/Englisch/Mathematik
9 Integrierte Sprachförderung im Mathematikund Sprachunterricht der Grundschule
Referentin: Dr. Yurdakul Cakir (Studienrätin im Hochschuldienst
an der Universität Duisburg-Essen)
Schulform: Grundschule – Deutsch/Mathematik
10 Gemeinsames und individuelles Lernen mit Super M
Referent: Reinhard Forthaus (Schulamtsdirektor in Unna)
Schulform: Grundschule – Deutsch
11 Diversity Management an Schulen –
Konzeptionelle und pragmatische Ideen –
Referentin: Dr. Antonietta P. Zeoli (Landeskoordination Netzwerk
Lehrkräfte mit Zuwanderungsgeschichte NRW, RAA NRW)
Schulform: alle Schulformen – fächerübergreifend
12 Alles, was Recht ist… – Urheberrecht in der Schule
Referent: Dr. Wolf von Bernuth
(Rechtsanwalt und Urheberrechtsexperte)
Schulform: alle Schulformen – fächerübergreifend
13 Diagnose und Förderung – Konzepte und
Materialien zur Aufarbeitung und nachhaltigen
Entwicklung mathematischer Kompetenzen
Referentin: Prof. Dr. Susanne Prediger (IEEM Dortmund)
Schulform: Hauptschule/Realschule/Gesamtschule/Gymnasium –
Mathematik
Workshoprunde 2
(14.00 bis 15.00 Uhr)
14 Individualisierung im kompetenzorientierten Unterricht
Referent: Siegfried Bresler (Autor, Lehrer und Fachleiter für Physik)
Schulform: Realschule/Gesamtschule/Gemeinschaftsschule – Physik
15 Eine neue Aufgabenkultur als Grundlage für kompetenzorientierten Geschichtsunterricht in der Sek. I
Referent: Sven Christoffer (Autor)
Schulform: Realschule/Gesamtschule/Gemeinschaftsschule – Geschichte
16 Schülergenossenschaften – mehr als ein Planspiel
Referent: Jens Schierling (Stiftung Partner für Schule NRW)
Schulform: Sekundarstufe II – fächerübergreifend
17 Arbeiten mit MasterTool am PC oder mit
Interaktivem Whiteboard
Referent: Stefan Schätti (Geschäftsführer der co.tec GmbH)
Schulform: alle Schulformen – fächerübergreifend
18 CAE – Certificate in Advanced English,
a new standard for the Sek. II
Referentin: Simona Petrescu (Cambridge ESOL Consultant)
Schulform: Sekundarstufe II – Englisch
19 Rechtschreiben lernen nach der SILBEN-Methode
Referentin: Susanne Mansour (Autorin und Grundschullehrerin
in Markdorf)
Schulform: Grundschule – Deutsch
20 Deutsch als Zweitsprache im Deutsch- und
Förderunterricht der Grundschule
Referentin: Ingeborg Propson (Herausgeberin und Autorin)
Schulform: Grundschule/Förderschule – Deutsch/Deutsch als Fremdsprache
21 Kompetenzen und Leitideen im Mathematikunterricht der Oberstufe
Referent: Prof. Günter Schmidt (Herausgeber und Autor)
Schulform: Sekundarstufe II – Mathematik
22 Schreibkompetenz erwerben
Verfahren eines kompetenzorientierten und
differenzierenden Unterrichts
Referent: Prof. Dr. Wolfgang Menzel (Herausgeber und Autor)
Schulform: Sekundarstufe I – Deutsch
23 Das neue Zahlenbuch und seine Möglichkeiten
„Gute“ Aufgaben für einen kompetenzorientierten
Mathematikunterricht
Referent: Till Hübscher (Schulleiter, Dortmund)
Schulform: Grundschule – Mathematik
24 Diversity Management an Schulen –
Konzeptionelle und pragmatische Ideen –
Referentin: Dr. Antonietta P. Zeoli (Landeskoordination Netzwerk
Lehrkräfte mit Zuwanderungsgeschichte NRW, RAA NRW)
Schulform: alle Schulformen – fächerübergreifend
25 Alles, was Recht ist… – Urheberrecht in der Schule
Referent: Dr. Wolf von Bernuth
(Rechtsanwalt und Urheberrechtsexperte)
Schulform: alle Schulformen – fächerübergreifend
26 Individualisieren im Anfangsunterricht mit TINTO
Referentin: Eva Jochmann (Grundschullehrerin und Fachleiterin
am Studienseminar in Gelsenkirchen)
Schulform: Grundschule – Deutsch
Workshoprunde 3
(15.30 bis 16.30 Uhr)
27 Latein lernen mit prima.nova – Bewährtes weiterentwickeln
Referent: Dr. Stefan Müller (Latein-Lehrer am
Albrecht-Dürer-Gymnasium in Hagen)
Schulform: Gesamtschule/Gymnasium – Latein
28 Hauswirtschaft in der Sekundarstufe I –
von den drei K zu den drei I
Referentin: Ute Manneck (Trainerin für Unterrichtsqualität)
Schulform: Hauptschule/Realschule/Gesamtschule/
Gemeinschaftsschule – Hauswirtschaft
29 Die Zeitung als Werkzeug –
Was selbstständiges Lernen in der Schule fördert
Referenten: Leonie Abramczyk (Stiftung Partner für Schule NRW)/
Tobias Saum (Lehrer und Fortbildungsmoderator)
Schulform: Sekundarstufe I – fächerübergreifend
30 Kompetenzorientierung – kooperatives Lernen –
Differenzierung: Paradigmenwechsel für Schulbücher
durch neue kompetenzorientierte Kernlehrpläne?
Referent: Hans Jürgen Lendzian (Herausgeber und Autor)
Schulform: Realschule – Geschichte
31 Integrieren, Inkludieren, Individualisieren: Inklusion in der
Unterrichtspraxis – ein Beispiel aus dem Deutschunterricht
Referenten: Sule Ekemen (Gesamtschulrektorin, Sprachförderexpertin)/
Benjamin Schmidt (Förderschullehrer, Inklusionsberater)
Schulform: Förderschule/Hauptschule/Realschule/Gesamtschule/
Gemeinschaftsschule – Deutsch
32 Was ist eigentlich mit handlungsorientierter
Kommunikation im Englischunterricht gemeint?
Referentin: Gisela Ehlers (Landesfachberaterin Englisch)
Schulform: Grundschule – Englisch
33 Neue Kernlehrpläne Naturwissenschaften:
zufriedene Lehrer – motivierte Schüler
Referent: Reiner Wagner (Autor)
Schulform: Sekundarstufe I – Naturwissenschaften
34 Differenzieren, Individualisieren, Fördern und Fordern
– Praktische Vorschläge für einen erfolgreichen
Englischunterricht in heterogenen Lerngruppen
Referent: Wolfgang Biederstädt (Schulleiter,
Fachberater Englisch und Autor)
Schulform: Realschule/Gesamtschule/Gemeinschaftsschule – Englisch
35 Rechtschreibenlernen mit der Neubearbeitung von
ZEBRA und den FRESCH-Strategien
Referentin: Bärbel Hilgenkamp (Schulleiterin, Rietberg)
Schulform: Grundschule/Förderschule – Deutsch
36 Modellieren – eine mathematische Grundhaltung
Referentin: Claudia Lack (Diplompädagogin und Autorin)
Schulform: Grundschule – Mathematik
37 Ganzheitliches Lernen mit Spaß im Französischunterricht
Referent: Peter Winz (Lehrer und Fachseminarleiter Französisch)
Schulform: Realschule/Gesamtschule/Gymnasium – Französisch
38 Mit kreativen Methoden im Geschichtsunterricht
individualisieren und differenzieren
Referentin: Prof. Dr. Birgit Wenzel (Gastprofessorin TU Berlin und Lehrerin)
Schulform: Realschule/Gesamtschule – Geschichte
39 Mathematik Realschule – eine praxisgerechte
Differenzierung in mehreren Niveaustufen
Referent: Günther Reufsteck (Lehrer an der RS Kempen)
Schulform: Realschule – Mathematik
Veranstaltung
Thema
Veranstaltungen
Wirtschaft in der Schule
Eine Fortbildungsreihe für Lehrerinnen
und Lehrer der Sekundarstufe I mit
dem Schwerpunkt Realschule
(Landesarbeitsgemeinschaft SCHULEWIRTSCHAFT NRW
mit Unterstützung des VBE-Bildungswerks)
S
eit dem 1.8.2010 läuft an 70 Realschulen in NRW
13.10.2011, 10.00 – 16.30 Uhr
der Modellversuch Wirtschaft an Realschulen.
Ort: Handwerkskammer Köln,
Dazu brauchen die dort unterrichtenden Lehrerinnen
Heumarkt 12, 50667 Köln
und Lehrer Unterstützung.
E63 Modul 1:
Grundlagen einer offenen
Volkswirtschaft
Ziel dieser Fortbildungsreihe ist es, Lehrerinnen und Lehrer für ihren Wirtschaftsunterricht sowohl fachwissenschaftlich als auch fachdidaktisch zu qualifizieren.
In den anderen Schulformen der Sekundarstufe I wird
ein vergleichbarer Modellversuch nicht durchgeführt, die
Wirtschaftsthemen gelten vielfach als schwierig für die
wirtschaftliche Bildung ist auf mehrere Fächer verteilt.
Vermittlung im Unterricht. Zum Teil ist dies dem Umstand
geschuldet, dass es sich v. a. um eine Erfahrungswissen-
Teilnehmergebühr: 10,- Euro pro Modul für VBE-Mitglieder
Anmeldung:
schaft handelt, die anders als naturwissenschaftliche The-
20,- Euro pro Modul für Nichtmitglieder
men nicht als exakte Wissenschaft aufgefasst werden
Online: www.vbe-bildungswerk.de
kann. Teilweise liegt es auch an den ökonomischen Mo-
Veranstaltungen: E63 – E68
dellwelten, die leicht als realitätsfern verstanden werden
können. Gleichwohl weisen moderne Wirtschaftsprozesse Regelmäßigkeiten auf, die Ökonomen in modellhafte
Die Anmeldung muss pro Teilnehmer und pro Modul erfolgen.
Konzepte gefasst haben. Das Modul zeigt die zentralen
Die nachfolgend angeführten Module beinhalten Themen
Ansätze der Betriebs- und Volkswirtschaft im Umgang mit
der Ökonomie aus den Bereichen Volks-, Betriebswirtschaft,
dem Marktgeschehen. Die vorgestellten Konzepte sollen
Wirtschaftsgeschichte und Wirtschaftsgeografie.
einen fundierten Einstieg in die Themenwelt der Ökono-
Jedes Modul kann auch als Einzelveranstaltung unabhän-
mie erlauben. Dazu werden aktuelle Themen gewählt, um
gig von den anderen gewählt und gebucht werden.
den Zugang zu erleichtern. In dem Modul werden gleich-
Die Veranstaltungen gliedern sich jeweils in zwei Teile:
sam die Grenzen dieser Modelle thematisiert.
Der Vormittag dient zur Vermittlung und Auffrischung
Zentrale Themen des Moduls sind:
von Fachwissen (Sachkompetenzen). Dieser Teil wird von
• Warum wir wirtschaften – die Überwindung von
Prof. Dr. Halver, Leiter des Wirtschaftsinstituts der Hoch-
Knappheiten
schule Ruhr West durchgeführt.
• Betriebs- und volkswirtschaftliche Produktionsfaktoren
den am Vormittag besprochenen Themenfeldern vorgestellt
• Der Wettbewerb und der Verbraucherschutz
Am Nachmittag werden erprobte Unterrichtssequenzen zu
• Marktmodelle und Marktformen
und für die Anwendung im Unterricht aufbereitet (didakti-
• Das Modell des erweiterten Wirtschaftskreislaufs
sche Reduktion). Es handelt sich v. a. um Sequenzen für die
Sekundarstufe I (7. bis 10. Schuljahr). Zwei erfahrene Realschul-Pädagogen, Herr Mathias Oberheu und Herr Bodo Weiermann, führen durch diesen Teil der Veranstaltung.
Sh 8-9 | 11
18
Verans
Thema
Veranstaltungen
17.11.2011, 10.00 – 16.30 Uhr
ren gemeinhin ernüchternd. Aktuell wird im Kontext der
Heumarkt 12, 50667 Köln
nach Mindestlöhnen wieder lauter, um wenigstens eine
Ort: Handwerkskammer Köln,
Beschäftigungsmöglichkeit für wenig Qualifizierte der Ruf
Existenzgrundlage zu sichern. Allerdings: Im beginnenden
E64 Modul 2:
Unternehmertum
und Selbstständigkeit
21. Jh. zeigt sich vielfach ein Fachkräftemangel, der die Themen Bildung und Arbeitswelt in einem anderen Licht zeigt.
Zentrale Themen des Moduls sind:
• Allgemeine und spezielle Bestimmungsfaktoren
Selbstständigkeit und Unternehmertum können ein wich-
von Arbeit
tiges Merkmal der Innovationsfähigkeit eines Landes sein.
• Angebot, Nachfrage und Preisbildung
ten Wirtschaftsordnungen diesbezüglich recht unter-
• Arbeitslosigkeit und Arbeitsmarktpolitik im
verwaltungswirtschaften der Nazis und der DDR-Diktatur
• Herausforderung Bildungsmärkte und
In Deutschland wurden in Abhängigkeit von den gewähl-
auf dem Arbeitsmarkt
schiedliche Erfahrungen gemacht. Während in den Zentral-
Konjunkturverlauf
marktwirtschaftliches Unternehmertum und Selbststän-
Arbeitsmärkte im demografischen Wandel
digkeit weitgehend verboten war, konnte es in der Bundes-
Termine in 2012:
republik unter den Bedingungen der Sozialen Marktwirt-
schaft einen zentralen Beitrag zum Wohlstand leisten.
01.03.2012, 10.00 – 16.30 Uhr
tenzgründung bzw. unternehmerischen Selbstständigkeit
Uerdinger Straße 58-62,
Ort: unternehmer nrw,
Gleichwohl ist die Bereitschaft junger Menschen zur Exis-
40474 Düsseldorf
seit vielen Jahren gering. Oftmals finden Familienunternehmen keine Nachfolger für ihre Betriebe. Die Voraus-
Zentrale Themen des Moduls sind:
E66 Modul 4:
Wirtschaftsordnungen
und -theorien
• Chancen und Risiken der Selbstständigkeit
19.04.2012, 10.00 – 16.30 Uhr
• Organisation eines Unternehmens
Uerdinger Straße 58-62,
setzungen, unter denen dies geschehen kann, werden im
Modul vertieft.
• Eine kurze Geschichte des Unternehmertums
Ort: unternehmer nrw,
• Betriebsfunktionen
40474 Düsseldorf
• Standortfaktoren und Rechtsformen
E67 Modul 5:
Herausforderung Umweltund Ressourcenökonomie
15.12.2011, 10.00 – 16.30 Uhr
Ort: unternehmer nrw,
Uerdinger Straße 58-62,
40474 Düsseldorf
10.05.2012, 10.00 – 16.30 Uhr
E65 Modul 3:
Die Bildungs- und
Arbeitswelt
heute und morgen
Uerdinger Straße 58-62,
Ort: unternehmer nrw,
40474 Düsseldorf
beitslosigkeit das Ansehen marktwirtschaftlicher Ord-
E68 Modul 6:
Wirtschaftsräume der Erde
in der internationalen
Arbeitsteilung
auszugehen, da im Strukturwandel von der Industrie- zur
Näheres unter www.vbe-bildungswerk.de
Seit den 70er-Jahren bestimmt die Diskussion um die Ar-
nungssysteme. Im 20. Jh. drohte vielen Ländern die Arbeit
Dienstleistungsgesellschaft viele Beschäftigungsmöglichkeiten wegfielen, zumindest dort, wo sie zuvor ausreichend
Klassenfahrten nach Berlin
bestanden wie z. B. im Ruhrgebiet. Aber auch die Erfah-
(Incl. Transfer, Unterkunft,
Programmgestaltung nach Absprache)
Broschüre anfordern bei:
Biss, Fichtestraße 30, 10967 Berlin,
Tel. (0 30) 6 93 65 30 · www.berlin-mit-biss.de
rungen mit der keynesianischen Arbeitsmarktpolitik wa-
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Newsletter
www.vbe.de | [email protected]
07 08 | 2011
Anspruchsvolle öffentliche Bildung für alle!
6. Weltlehrerkongress tagte vom 22. bis 26. Juli 2011 in Kapstadt
Unter dem Motto „Qualität von Bildung und Erziehung
schafft Zukunft“ berieten im südafrikanischen Kapstadt
1800 Delegierte von allen Kontinenten auf dem 6. Weltlehrerkongress der Education International (EI).
Die VBE-Delegation wurde vom Bundesvorsitzenden
Udo Beckmann angeführt.
Im Mittelpunkt des Kongresses standen die Herausforderungen an das weltweite Engagement der Bildungsgewerkschaften und Lehrerorganisationen für mehr
Qualität von Bildung und Erziehung. Der Vizepräsident
Südafrikas und Vertreter von UNESCO, Weltbank, ILO nahGratulation zur Wiederwahl als EI-Präsidentin. Susan Hopgood men in ihren Grußworten das Kongressthema zum Anlass,
(2.v.r.) mit den VBE-Delegierten (v.l.n.r) Gerhard Brand,
auf die zentrale Rolle des Lehrers bei der Gestaltung von
Gitta Franke-Zöllmer, Udo Beckmann, Rolf Busch
Bildungsqualität hinzuweisen.
Das für die kommenden vier Jahre beschlossene Aktionsprogramm der EI betont insbesondere die Notwendigkeit,
weltweit allen Kindern den Zugang zu Bildung zu ermöglichen, die Regierungen zu verlässlichen Bildungsinvestitionen zu verpflichten, Status und Qualifikation des Lehrerberufs zu verbessern. Die Verantwortung liege bei den
Regierungen, dass die globale Wirtschaftskrise nicht zu Investitionskürzungen in der Bildung führen dürfe. Privatisierung von Bildung und „Private Public Partnership“ seien keine adäquaten Mittel. Vom Weltlehrerkongress ging
die Botschaft aus, demokratische Bewegungen in der Welt zu unterstützen, Hunger und kriegerische Konflikte
einzudämmen und Solidarität mit den Kolleginnen und Kollegen zu üben, die in ihrer Berufsausübung bedroht sind.
Mit den Kongressbeschlüssen seien der weitere Weg der
Lehrerbewegung und der Anspruch an die Regierungen
klar vorgezeichnet, so die australische Gewerkschafterin
Susan Hopgood, die in Kapstadt als EI-Präsidentin
wieder gewählt wurde.
Der Kongress betrauerte den Tod von fast 300 Lehrern
und Lehrerinnen, die in den vergangenen vier Jahren wegen ihrer Lehrertätigkeit oder ihrer Gewerkschaftsarbeit
ums Leben kamen. Am Morgen des zweiten Kongresstages gedachten die Teilnehmer in einer Schweigeminute
der Opfer des mörderischen Anschlags auf ein norwegisches Jugendcamp und des Bombenattentats in Oslo.
Die EI verurteilte die Gewaltattacke scharf und erklärte Herzliche Begegnung am Eröffnungsabend des Weltlehrerkongresses in Kapstadt
sich solidarisch mit dem norwegischen Volk.
„Vom Kongress in Kapstadt ging ein starkes Signal aus, den Lehrerberuf als Verpflichtung zur Mitwirkung an der
Gestaltung von Demokratie und Bildungsgerechtigkeit wahrzunehmen und Wege unseres gemeinsamen Handelns
aufzuzeigen“, lautete das Fazit der VBE-Delegation. „Internationale Solidarität der in der EI zusammengeschlossenen
Lehrerorganisationen ist die Voraussetzung für die Forderung nach einer Stärkung der Profession, der Achtung der
Organisationsfreiheit des Lehrpersonals und der Beteiligung der Gewerkschaften an der Gestaltung des Berufsbildes
sowie der unterrichtlichen Rahmenbedingungen.“ Education International (EI), die weltweite Vereinigung von
Bildungsgewerkschaften und Lehrerorganisationen, umfasst 402 Mitgliedsorganisationen aus 173 Staaten und Territorien und vertritt etwa 30 Millionen Pädagoginnen und Pädagogen. Der VBE ist eine der Gründungsorganisationen
und war 2007 Gastgeber des 5. Weltlehrerkongresses in Berlin.
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Thema
Berufspolitik
VBE-Initiative gegen soziales Ranking
Auf einer Pressekonferenz in Berlin am 7. Juli forderte VBE-Bundesvorsitzender Udo Beckmann die Anerkennung der
Gleichwertigkeit der Lehrerarbeit. „Die Wertigkeit der Lehrerarbeit im Dienst-, Besoldungs- und Tarifrecht wie in
der Kaiserzeit an der Schuhgröße der Schülerinnen und Schüler zu orientieren, ist überkommenes Kastendenken.“
Udo Beckmann gab bekannt, dass der VBE unter dem Motto „Mehr Gerechtigkeit wa(a)gen“ eine Initiative gegen
das soziale Ranking im Lehrerberuf startet. „Wir fordern alle, die politische Verantwortung für Bildung und Erziehung in Deutschland tragen, und insbesondere die Landesgesetzgeber zum Handeln auf“, bekräftigte der
VBE-Bundesvorsitzende. Weder die Lehrerausbildung noch der schulische Bildungs- und Erziehungsauftrag, die
bisher als Argumente dienten, würden die praktizierte Ungleichheit heute noch rechtfertigen. „Lehrerarbeit in
den unterschiedlichen Schulstufen ist nicht gleichartig, aber gleichwertig“, unterstrich Beckmann und verwies
auf das Gutachten „Gleiche Lehrerbesoldung als Verfassungsauftrag“ des Bielefelder Rechtsexperten
Prof. Dr. Christoph Gusy im Auftrag des VBE.
VBE-Pressekonferenz zur Vorstellung des Rechtsgutachtens zur
Gleichwertigkeit der Lehrerarbeit. Udo Beckmann und
der Bielefelder Rechtsexperte Prof. Dr. Christoph Gusy (r.)
Das Gutachten zeige, so Beckmann, dass das Grundgesetz keine zwingenden Gründe für die Fortführung
der bisherigen Besoldungshierarchie im Lehrerberuf
enthalte. Beckmann rief die Länder auf, sie könnten nun
beweisen, wer am besten die Gleichstellung der Lehrerinnen und Lehrer in die Tat umsetze. „Einen föderalen
Wettbewerb in diesem Sinne unterstützt der VBE. Die
Länder haben seit der Föderalismusreform 2006 den
Hut für das Dienst-, Besoldungs- und Tarifrecht auf und
wollen den Wettbewerb.“ Beckmann empfahl das gründliche Studium des Gutachtens. Es führe geschichtliche
Zusammenhänge, Schulentwicklungen, dienstrechtliche
Tatbestände und juristische Entscheidungen zusammen.
Laut forsa-Umfrage vom November 2009 im Auftrag des
VBE lehnen 71 Prozent der Bundesbürger eine unterschiedliche Bezahlung der Lehrer nach Schulformen ab.
Bund-Länder-Kooperation im Bildungsbereich möglich machen
Als „erfreuliches Signal“ bewertete VBE-Bundesvorsitzender Udo Beckmann gegenüber FDP-Generalsekretär
MdB Christian Lindner den Beschluss der FDP-Bundestagsfraktion gegen das bestehende Kooperationsverbot
von Bund und Ländern im Bildungsbereich. In dem
Gespräch am 1. Juli in Berlin machte Udo Beckmann
deutlich, dass der VBE sich konsequent dafür einsetze,
das seit 2006 geltende Kooperationsverbot wieder rückgängig zu machen. Eine Kooperation von Bund und
Ländern im Bildungsbereich stehe aus Sicht des VBE
nicht im Widerspruch zur Kulturhoheit. Vor allem aber
würden erst dadurch wieder Wege zur Finanzierung strategischer Bildungsaufgaben eröffnet. Beckmann verwies
auf die Möglichkeit einer Ganztagsschuloffensive II.
Meinungsaustausch im Bundestag. V.l.n.r. VBE-Bundesvorsitzender Udo Beckmann, FDP-Generalsekretär MdB
Christian Lindner, Rolf Busch, erster stellvertretender
VBE-Bundesvorsitzender
Anmeldung für den Deutschen Schulleiterkongress 2012 läuft
Im Terminkalender jeder Schulleitung sollten der 16. und 17. März 2012 unbedingt festgehalten sein.Dann findet in Düsseldorf erstmals der Deutsche
Schulleiterkongress statt. Unter dem Motto „Schulen gehen in Führung“
veranstalten der VBE und der zu Wolters Kluwer Deutschland gehörende
Carl Link Verlag den zweitägigen Kongress für schulische Führungskräfte in
Deutschland und dem deutschsprachigen europäischen Raum. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet ein hochkarätiges Programm mit
namhaften Hauptreferenten aus Wissenschaft und Politik, mit spannenden
Expertenrunden und Praxisforen.
Referenten aus Deutschland, Skandinavien, Österreich, Schweiz und Südtirol vermitteln wichtige Impulse für die
tägliche Führungsarbeit an den Schulen und stehen für direkte Gespräche zur Verfügung. Der Kongress bietet
ein breites Forum für das Knüpfen von Kontakten und dem Aufbauen von Netzwerken. Ergänzt wird der Kongress
um Preworkshops, die bereits am 15. März stattfinden.
Alle Details stehen auf der Homepage www.deutscher-schulleiterkongress.de
Die Anzahl der Teilnehmer ist begrenzt. Die Plätze werden nach Reihenfolge der Anmeldung vergeben.
25
Verantwortlich für den Inhalt: Mira Futász | Fotos: Uwe Franke, Mira Futász| Gestaltung: www.typoly.de
V B E B u n d e sg e schä f tsste lle
Behrenstraße 23/24
10117 Berlin
T. + 49 30 - 726 19 66 0
[email protected]
www.vbe.de
Verband B
ildung und
Erziehung
VBE
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egional
Thema
VBE-regional
BV
Arnsberg
Fortbildungen zum
Schwerbehindertenrecht
D
An vielfältigen Beispielen aus der täglichen Beratungspraxis wurde der Umgang erläutert. Volker Siering stellte die
gesetzlichen Grundlagen und den Ablauf des Betrieblichen
Eingliederungsmanagements (BEM) und die Aufgaben der
ie Bezirksverbände Arnsberg und Münster luden je-
SBV in diesem Verfahren vor. Die Möglichkeiten und Gren-
weils in Kooperation mit dem Referat Schwerbehin-
zen des BEM wurden diskutiert. Die Beschäftigung mit ver-
dertenvertretung die örtlichen Schwerbehindertenvertre-
schiedenen Nachteilsausgleichen für schwerbehinderte
tungen (SBV), ihre Stellvertretungen und an der Arbeit der
Lehrkräfte rundete die gelungene und sehr gut besuchte
SBV interessierte Kolleginnen und Kollegen aus den Stadt-
Veranstaltung ab, die im Jahr 2012 fortgesetzt werden soll.
und Kreisverbänden zu einer Fortbildungsveranstaltung ein.
Das Kennenlernen der VBE-Vertreter/-innen auf örtlicher
Der Bezirksverband Münster lud zu einer entsprechenden
die Tätigkeit der SBV relevanter Inhalte im Mittelpunkt
nach Greven ein.
Ebene und Bezirksebene stand neben der Vermittlung für
Fortbildungsveranstaltung im Schwerbehindertenrecht
der Veranstaltungen.
Inge Meyring (Referatsmitglied für den Bezirk Münster),
leitete gemeinsam mit Lutz Diesner die Veranstaltung und
Der Bezirksverband Arnsberg lud die Kolleginnen und Kolle-
konnte neben zahlreichen Teilnehmer(inne)n auch Sabi-
gen in die Landesgeschäftsstelle nach Dortmund ein.
ne Rojahn begrüßen, die von der Arbeit des Referates
Schwerbehindertenvertretung berichtete und die Anwe-
BV
Münster
senden ermutigte, sich auf den VBE-Homepages der Stadt-
und Kreisverbände als Ansprechpartner/-innen für Schwerbehindertenfragen zur Verfügung zu stellen.
Im weiteren Verlauf informierten Inge Meyring und Lutz
Diesner als aktive VBE-Bezirksschwerbehindertenvertretungen für die Grund- bzw. Hauptschulen im Regierungsbezirk Münster über Themen der Anwendung des Schwerbehindertenrechts im Alltag, wie BEM, dienstliche
Hubert Graskamp, Mitglied im Referat Schwerbehinder-
Nachteilsausgleiche, Antragstellungen, etc.
tenvertretung für den Bezirk Arnsberg, leitete gemeinsam
mit Irmgard Füratsch und Volker Siering die Veranstaltung.
Sabine Rojahn, Leiterin des Referates Schwerbehindertenvertretung, informierte zunächst über die Arbeit des Re-
ferates, das die Stadt- und Kreisverbände dabei unterstützen möchte, kompetente VBE-Ansprechpartner/-innen für
Schwerbehindertenangelegenheiten zu installieren und
damit ihr Beratungsangebot vor Ort zu erweitern. In die-
sem Zusammenhang wurde deutlich, dass es bezüglich
der Kontaktaufnahmedaten in den Internetauftritten
Dabei entwickelte sich eine rege Diskussion, die von den
große Unterschiede gibt und es begrüßenswert wäre,
lehrreich für ihre weitere Tätigkeit empfunden wurde.
(Homepages) der einzelnen Stadt- und Kreisverbände sehr
Teilnehmer(inne)n nach der Veranstaltung als sehr hilf- und
wenn VBE-Mitglieder und Interessierte schnell und un-
Leider und letztendlich musste man sich aufgrund der in-
kompliziert auf die benötigten Kontaktdaten, insbeson-
zwischen weit vorangeschrittenen Zeit auf eine Wieder-
dere auf die der jeweils zuständigen Ansprechpartner/-in-
holung/Fortführung dieser Veranstaltung verständigen,
nen für Schwerbehindertenangelegenheiten in den
da nicht alle aktuellen Themen erschöpfend behandelt
Kreisen und Städten, zurückgreifen könnten.
werden konnten. Angeregt wurde daher seitens der Teil-
Im Anschluss daran informierte Hubert Graskamp über
nehmerinnen und Teilnehmer ein halbjährliches – auf-
die unter seiner Mitwirkung neu gestaltete sehr effizien-
grund der Fülle der stetig steigenden schulischen Aufga-
te Informationsmöglichkeit über Themen in Zusammen-
ben jedoch zumindest jährliches – Treffen zur Fortführung
hang mit dem Thema Schwerbehinderung und Schwer-
dieser Auftaktveranstaltung.
behindertenvertretung auf der Landeshomepage des VBE
(www.vbe-nrw.de/menu –> beruf –> Schwerbehinderten-
Referat Schwerbehindertenvertretung
vertretung).
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VBE-reg
Thema
VBE-regional
Lustiges aus dem Lehrer-Alltag
224 Lehrerinnen und Lehrer waren der Einladung des VBE
Stadtverbandes Mönchengladbach gefolgt und erlebten
kurz vor den Sommerferien einen vergnüglichen Abend
zweiten Mal war Deutschlands dienstältestes Lehrer-Ka-
barett in Mönchengladbach zu Gast und kam bei den Kollegen wieder sehr gut an.
An Themen mangelt es im Lehreralltag ja auch nicht: die
Gäste erlebten arrogante Eltern und begriffsstutzige Schü-
ler. Am meisten aber wurden die Kollegen durch den Kakao gezogen, das Publikum amüsierte sich köstlich, konnte über sich selbst lachen. Besonderen Beifall erhielten die
Zugabe über Klassenfahrten und zum Schluss waren sich
war viel zu schnell vorbei, es gab noch eine mitreißende
gewesen sein.
„didaktiker“ jeweils für ihre Gesangseinlagen. Der Abend
alle Gäste einig: das darf nicht der letzte Kabarettabend
StV Mönchengladbach
mit der Lehrerkabarattgruppe „didaktiker“. Schon zum
Wolfgang Heinowski und Ulrich Vriens verabschiedet
N
ach über 22 Jahren als Vorsitzender wurde Wolf-
Ebenfalls nicht mehr kandidierte Ulrich Vriens (er geht
reshauptversammlung des VBE-Kreisverbandes Viersen
Vriens war über 20 Jahre ein unermütlicher Geschäftsfüh-
gang Heinowski im Rahmen der diesjährigen Jah-
zum 1.8.2011 in die Freistellungsphase der ATZ). Ulrich
verabschiedet. Er bleibt dem Verband aber weiterhin als
rer im Kreisverband und arbeitete eng mit W. Heinowski
Vorsitzender des VBE-Bezirksverbandes Düsseldorf erhal-
zusammen.
Die von der Versammlung gewählte neue Vorsitzende
Einstellungen in den Schuldienst, Aufgaben der Lehrer-
Agnes Wagner bedankte sich bei den beiden „im Kreis
und Personalräte, ATZ und Eintritt in den Ruhestand Kol-
Viersen allseits bekannten VBE-Gesichtern“ mit persönli-
leginnen und Kollegen ein Ansprechpartner und Berater
chen Worten und Präsenten für die hervorragende Arbeit
sein.
in den letzten 20 Jahren.
Ebenfalls neu gewählt wurden Fine
KV
Viersen
ten und wird besonders auch in seinen Spezialbereichen
Lützenburg (stellv. Vorsitzende) und
Alice Thoneick (Geschäftsführerin).
Für langjährige Mitgliedschaft im Verband wurden Alice Thoneick und Hermann Hecker (25 Jahre) sowie Matthias Nellessen (40 Jahre) geehrt.
Im weiteren Verlauf der Versammlung
wurden die aktuelle Themen Inklusi-
on und Gemeinschaftsschule eingehend diskutiert. Dabei wurde von der
Versammlung angemahnt, dass Inklusion nicht ohne Bereitstellung von
Personal und zeitlichen Ressourcen
gestaltet werden kann.
von links: Wolfgang Heinowski, Ulrich Vriens, Alice Thoneick,
Matthias Nellessen, Agnes Wagner
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Tipps
Tipps
Wie kann man das Starten von Windows beschleunigen?
Kann man das HTC Desire personalisieren? Hier sehen Sie in
Videos, wie es funktioniert! Nach Anmeldung kann man ei-
©fotolia.de
INFOS
&
TECHNIK
gene Geräte und Programme eingeben und sieht sofort, ob
es dazu passende Beiträge gibt. Da das Portal erst in der Entwicklung ist, gibt es derzeit nur eine begrenzte Auswahl.
www.new-how.com
Es gibt sie wieder – die Möglichkeit, kostenlose SMS-
Nachrichten zu versenden. Der SMS-Lotse listet alle An-
Smartphones – Dual Core
bieter tagesaktuell auf. Eine Anmeldung ist nicht erfor-
Ein Smartphone ist auch ein Telefon. Eigentlich ist es je-
derlich, die SMS kann sofort verschickt werden. Allerdings
doch ein Minicomputer mit eingebauter Telefonfunktion.
ist jede SMS auf 135 Zeichen begrenzt, am Ende kann Wer-
Dies wird an den neuen Modellen noch deutlicher. Kein
bung erscheinen.
www.sms-lotse.de
Telefon benötigt einen 2-Kerne-Prozessor! Für 3D-Spiele
oder Full-HD-Videos ist der neue Prozessor ideal. Kein Ru-
Tipps und Tricks
ckeln mehr, alle Anwendungen laufen flüssig und mehrere Programme können gleichzeitig laufen. Bisher bieten z.
B. Samsung (Bild: Galaxy S II), LG oder HTC Android-
Word/Excel
hen und im iPhone 5 einen entsprechenden Prozessor ver-
statt „z“ erscheint ein „y“? Dann haben Sie versehentlich
Plötzlich funktionieren die Umlaute nicht mehr? Und
Smartphones mit 2 Kernen an. Auch Apple wird nachzie-
die amerikanische Tastatur eingeschaltet. Dies geschieht
bauen. Ende 2011 wird das iPhone dann aber wieder
durch Drücken von <Alt> und <Shift>. Um wieder zur
überholt – von nVidias Tegra-3-Prozessor mit 4 Kernen,
deutschen Tastatur zu wechseln einfach noch einmal
der dann in Android-Smartphones verbaut werden soll.
<Alt> und <Shift> drücken!
Gema
Musikaufführung in der Schule oder im Kindergarten – die
Anmeldung in Foren
Gema gesperrt! Die Gema nimmt Geld ein und soll es an die
melden? Dann wird immer nach Ihrer Mailadresse ge-
Gema kassiert. You- Tube-Videos – in Deutschland durch die
Sie wollen sich in einem Forum oder bei einer Firma an-
Künstler verteilen, die Praxis ist aber mehr als dubios. Im
fragt. Zu diesem Zweck sollten Sie z. B. bei gmx.de, web.
Geldeintreiben ist die Gema schnell und effizient, die Vertei-
de oder google.de eine kostenlose Zweitadresse anlegen.
lung hingegen ist eher undurchsichtig. So wird z. B. beim
So schützen Sie Ihre Hauptadresse vor unerwünschten
Kauf jedes Rohlings eine pauschale Gema-Gebühr (bei
Mails. Auch für Preisausschreiben oder Versandhäuser
einem Blu-Ray-Rohling z. B. ca. 4 Euro/Stück!) fällig, auch
sollte Ihre Hauptadresse tabu sein! Die Zweitadresse
wenn nur eigene Bilder gebrannt werden! Die Hacker-Grup-
muss natürlich nicht Ihren Echtnamen enthalten!
pe „Anonymous“ versucht mit verschiedenen Aktionen auf
die Missstände aufmerksam zu machen. So kaperten sie z.
Mikrofon und Lautsprecher
w w w.gema . de
Ihrem Lautsprecher kommt kein Ton? Meist liegt kein De-
B. Mitte August die Gema-Internetseite, beim Aufruf von
Das Mikrofon in Ihrem Notebook funktioniert nicht? Aus
erschien folgende
fekt vor, sondern die Geräte sind in Windows abgeschaltet
Meldung:
oder nicht ausgewählt. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das Lautsprechersymbol
Internet
Leiste und wählen Sie entweder Wiedergabe- oder Auf-
Amazon verkauft nicht nur, sondern kauft neuerdings auch
nahmegeräte. Nun können Sie die Geräte aktivieren oder
gebrauchte Bücher an. Bücher können eingegeben werden,
als Standard auswählen.
ein Ankaufspreis erscheint sofort. Der Versand zu Amazon
ist kostenfrei. Allerdings wird kein Bargeld ausgezahlt, der
Rückmeldungen erwünscht!
www.amazon.de/trade-in
an den Autor: [email protected]
Betrag wird dem Amazon-Kundenkonto gutgeschrieben.
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in der unteren
Schicken Sie Anregungen, Wünsche oder Anmerkungen
24
Thema
Berufspolitik
TU WAS! Forscherkar tei
Unser Wetter
40 Karten, um Kinder spielerisch als kleine Forscher Wetterphänomene erkunden zu lassen.
Voraussetzungen über das Entstehen des Wetters: Licht, Luft und Wasser als Grundlagen
der unterschiedlichen Wetter-Erscheinungsformen. Elemente des Wetters, seine Auswir-
kungen auf die Natur, dazu viele Experimente und Tipps zur Wetterbeobachtung vermittelt
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Naturphänomenen auf der Spur
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etter lässt sich jeden Tag beobachten, erfahren und erfühlen. Ein Schritt vor die Tür
genügt, um mitten im Wettergeschehen zu sein. Wetter ist für alle Lebewesen von
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Je intensiver sich Kinder mit den verschiedenen Phänomenen des Wetters beschäftigen,
desto mehr werden sie auch sensibilisiert für die Zusammenhänge zwischen Wetter, Klima
und Umwelt.
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Wasser ist ein Zaubersaft
Das Element Wasser entdecken
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asser ist existenziell. Jeder Tropfen Wasser birgt eine Geschichte in sich. In den letzten
Jahren hat der wirtschaftende Mensch allerdings in oft unheilvoller Weise auf den na-
türlichen Wasserhaushalt eingewirkt. Diese Zusammenhänge zu verdeutlichen und neues Engagement für einen verantwortungsvollen Umgang mit diesem lebenswichtigen Element anzuregen, das sind wichtige Aufgaben von Naturschützern und Pädagogen gleichermaßen.
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TU WAS! Forscherkar tei
Lebensraum Gewässer
B
asisinformationen, Bedeutung und Schutz der Biotope, die richtige Ausrüstung und
Kleidung für kleine Forschungsaufträge an Gewässern mit Bauanleitungen, Tipps
und Tricks zum Sammeln und Beobachten von Wassertieren, Fangmethoden, Übersicht und
Wissenswertes über Wassertiere und Wasserinsekten, Untersuchungen im Freien und Ex-
perimente für zu Hause rund um das Thema „Gewässer“. Für Kinder der Klassen 1 – 6.
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Medien
Thema
Medien
Unsere Jugendzeitschriften
floh! für die 3. und 4. Klasse
Nr. 22
(erscheint am 5. September):
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
zum Start ins neue Schuljahr gehört auch unsere Empfehlung an Kinder und
Eltern zum Bezug der vom VBE herausgegebenen Schul-Jugendzeitschriften!
Lehrerinnen und Lehrer wirken damit in zweifacher Richtung. Erstens können
wir viele Heftinhalte als aktuelle Ergänzung für unseren Unterricht nutzen,
zweitens sorgen wir dafür, dass Kinder zu Hause regelmäßig mit geeignetem
Lesestoff versorgt werden!
Körpersprache
Der erhobene Zeigefinger, das
Stirnrunzeln, der wippende
Fuß: In diesem Heft erfahren
die Kinder, dass jeder von uns
durch seine Körpersprache
wortlose Signale sendet und
empfängt.
Udo Beckmann,
Vorsitzender
FLOHKISTE für die 1. Klasse
Nr. 22
(erscheint am 5. September):
Nr. 22
(erscheint am 5. September):
Ich gehe in die Schule!
Supermarkt Hecke
Schulkinder haben einen
neuen „Freund“ bekommen:
den Wecker. Sie müssen
pünktlich sein und sich
ihren Tag einteilen lernen.
Nr. 23
(erscheint am 19. September):
Herbst –
eine neue Jahreszeit beginnt!
Die Spinne –
ein Tier nicht nur der Hecke
Nicht nur der Frühling, auch der
Herbst schickt uns seine Boten,
noch bevor er überhaupt „da“
ist: er lässt zum Beispiel Herbst
Herbstblumen blühen, malt den
Blättern farbige Flecken und
schickt uns frischen Wind.
Wer hat denn das aufge
aufgebracht, dass Spinnen Ekel
Ekel„Spintiere sind? Wer sich auf „Spin
nensafari“ im Haus, Garten
und vor allem entlang der
Hecke begibt, kann nicht
nur tolle Netze entdecken …
Nr. 24
(erscheint am 3. Oktober):
Nr. 24
(erscheint am 3. Oktober):
Verkehrserziehung/
Schulweg
Wir schützen Tiere
Eine rote Ampel warnt. Das
tut auch die „rote Liste“: Viele
Tiere könnten aussterben, die
darin aufgeführt sind. Nicht
nur große Tiere in fernen
Ländern, auch Tiere vor
unserer Haustüre müssen
geschützt werden!
Oft wäre es für Kinder tat
tatsächlich sicherer, sie könn
könnten zur Schule fliegen. Aber
auch ohne Flugkünste kann
man zum Überflieger werden,
wenn man die Verkehrsregeln
sicher beherrscht.
ich TU WAS! – die WISSENszeitschrift für Mensch – Natur – Technik – Umwelt
September:
Freundschaften
Oktober:
Der Apfelmonat
Mehr als eine Milliarde
Menschen auf der Welt haben
keinen Zugang zu sauberem
Trinkwasser. Wie kostbar
Lebensmitunser wichtigstes Lebensmit
tel ist, darüber sollten Kinder
frühzeitig Bescheid wissen.
Nr. 24
(erscheint am 3. Oktober):
Mode/Trends
Kleidung, Spielzeug oder
Sportgeräte kommen im
Laufe der Grundschulzeit
immer wieder in Mode, um
dann plötzlich wieder von der
Bildfläche zu verschwinden.
Wie entstehen Trends?
O!KAY! – die Englischzeitschrift vom FLOH
St a r t w i t h E n g l i s h
September:
In the Classroom
Oktober:
Lunch
Go on with English
A u sg a b e 2 a b d e r 4 . S c h u l s t u f e
September:
Drogen
Oktober:
Tiere als Baumeister
Bestellen können Sie unsere Jugendzeitschriften online oder per Fax unter www.domino-verlag.de
(entsprechendes Fax-Formular ist abrufbar!).
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Wasserkreislauf
Dort gibt es jetzt jede Menge
„Sonderangebote“: Walnüsse,
anHaselnüsse, Eicheln und an
dere Baumfrüchte, vor allem
aber jede Menge Beeren.
Wer futtert was?
Nr. 23
(erscheint am 19. September):
A u sg a b e 1 f ü r d i e 1 . b i s 3 . S c h u l s t u f e
Nr. 23
(erscheint am 19. September):
FLOHKISTE für die 2. Klasse
26
September:
Pets
Oktober:
Autumn
eheft
loses Prob
Ein kosten
nter
nfordern u
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rer
h
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heft
.de /probe
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Thema
Büchermarkt
Reinhard Schilmöller/Christian Fischer (Hg.)
Heterogenität als Herausforderung
für schulisches Lernen
Olaf-Axel Burow
Positive Pädagogik
Aschendorff Münster 2011, 123 Seiten
ISBN 978-3-402-14343-8; Preis: 14,80 EUR
Beltz Verlag 2011
ISBN 978-3-407-25567-9, Preis: 26,95 EUR
Der Sammelband dokumentiert die Vorträge der
„Münsterschen Gespräche zur Pädagogik“ vom
Vorjahr. In den fünf theorieorientierten Beiträgen
wird nach den Folgen gefragt, die sich aus der zunehmenden Heterogenität der Schülerschaft für
das bisherige Schul- und Unterrichtsverständnis
ergeben. Ist ein völlig individualisierter Unterricht
in einer „Schule für alle“ die logische Konsequenz?
Mit welchen Problemen und Schwierigkeiten ist
zu rechnen, wenn diese „Gemeinschaftsschule“ eingerichtet wird? Die Autoren greifen solche und weitere Fragen auf und geben Antworten. In fünf praxisorientierten Beiträgen stellen Schulen zudem ihr
Modell des Umgangs mit Heterogenität vor, sodass
auch Realisierungspobleme Berücksichtigung finden. Insgesamt thematisiert der Band viele Aspekte und Probleme eines Unterrichts in heterogenen
Lerngruppen, bietet dazu grundlegende Informationen und stellt kritische Fragen. Dringend empfohlen wird die Lektüre allen, die sich jenseits gesellschafts- und standespolitischer Interessen
unvoreingenommen und unideologisch mit dem
Thema „Gemeinschaftsschule“ auseinandersetzen
und eine begründete Position erarbeiten wollen.
Genug gejammert, genug gelitten! Es ist an der
Zeit, Schulen als Orte der Möglichkeiten und des
Glücks zu entdecken! Wie eine solche Revolution
geht? Der Erziehungswissenschaftler und Organisationsentwickler Olaf-Axel Burow hat dafür das
Konzept der „Positiven Pädagogik“ entwickelt. Er
zeigt, warum der vermeintliche Gegensatz von
Glück und Spitzenleistung falsch ist und skizziert
sieben Wege, wie Glück an jeder Schule zu einer
zentralen Lernerfahrung werden kann.
Thomas-Coelen
Grundbegriffe Ganztagsbildung:
Das Handbuch
Vs Verlag 2008
ISBN 978-3531153674, Preis: 59,90 EUR
Ganztagsbildung ist zu einem Schlüsselbegriff in
der gegenwärtigen Bildungsdebatte geworden, der
neue Perspektiven auf ein Bildungsverständnis in
der Wissensgesellschaft eröffnet. Er kennzeichnet
innovative Kooperationsformen zwischen Schule
und Jugendhilfe, mit dem Ziel einer ganzheitlichen
Erziehung und Bildung für alle Kinder und Jugendlichen. Das Handbuch bietet pädagogischen Leitungs- und Fachkräften sowie Wissenschaftler(inne)n
und Studierenden erstmalig einen umfassenden
Überblick, in dem das Handlungsfeld terminologisch systematisiert wird. Es enthält: die wichtigsten Grundbegriffe in ihrer bildungstheoretischen
Fundierung und empirischen Verankerung, die Analyse der Entwicklung von neuen Strukturen und der
Umsetzung von Programmen und Modellen und
die bildungs- und sozialpolitischen Forderungen einer Politik des gerechten Aufwachsens.
27
Sieben Wege zu Lernfreude und Schulglück
Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) (Hrsg.)
Die anerkannten Ausbildungsberufe 2011
W. Bertelsmann Verlag 2011
ISBN: 978-3-7639-4880-2, Preis: 29,90 EUR
Dieses jährlich neu erscheinende Nachschlagewerk
der Berufsausbildung
· dokumentiert die Arbeiten zur Ordnung der beruflichen Bildung im nichtschulischen Bereich.
· nennt die anerkannten Ausbildungsberufe, die
in Erprobung befindlichen Berufe sowie alle aufgehobenen und geänderten Berufe.
· informiert über die Dauer von Ausbildungsgängen.
· führt Rechtsgrundlagen auf und benennt Ausbildungsordnungen.
Margret Arnold
Kinder denken mit dem Herzen
Wie die Hirnforschung Lernen und Schule
verändert
Beltz 2011
ISBN 978-3-407-85924-2, Preis: 17,95 EUR
Kinder nehmen neues Wissen nur auf, wenn es sie
emotional berührt. Erst wenn Leben, Denken und
Lernen zusammenfinden, lernen Kinder »gehirngemäß« – das belegen die neuesten Erkenntnisse der
Gehirnforschung, die in diesem Buch zum ersten
Mal zusammenhängend vorgestellt werden.
Aufgabe eines jeden Lehrers ist es, stärker die Lebenswirklichkeit der Kinder in den Blick zu nehmen
und in die Unterrichtsinhalte einfließen zu lassen.
Medie
Medien
Thema
Berufspolitik
Deutscher Schulleiterkongress
16.–17. März 2012
Kongresszentrum CCD Süd
Düsseldorf
DSLK 2011 08 176x253 4c NW Schule heute 10.08.11 12:37 Seite 1
Deutscher
Schulleiterkongress
Holen
Sie sich
mehr als
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16.-17. März
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