Lina van de Mars

Transcrição

Lina van de Mars
JUGENDMAGAZIN DES HANDWERKS
Foto: www.melarion.de
4 | 2007
Lina van de Mars
begeistert: Meister machen Schule
berufen: Gestaltung im Griff
bereist: Dächer in England
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w w w. h a n d f e s t - o n l i n e . d e
I N H A LT
4 | 2007
Meister machen Schule
Wo? Im Klassenzimmer. Direkt vorn links. An der Tafel, dort übernehmen sie Kreide,
Lehrerpult und stellen Fragen, auf die angehende Tischler, Dachdecker oder Zimmerer
die Antworten parat haben sollten. Viele sind begeistert – die meisten erstaunt.
Denn, Handwerk ist vor allem eines: eine Menge Kopfarbeit!
Seite 12
Gestaltung im Griff
Ein gutes Auge, eine ruhige Hand und eine Zwei in Kunst, so sind sie - die Gestalter.
Sie skizzieren, kreieren und probieren. Was sie dabei empfinden und warum ihre
Leidenschaft Gestaltung heißt? handfest hat sie getroffen.
Seite 16
Messe in Stuttgart
Die Baustelle der Neue Messe Stuttgart ist groß – riesengroß. Genau genommen: die
Größte in Deutschland. Und dies bekommt jeder zu spüren, der sie betritt. Wie eine
Ameise im Kölner Dom – gigantisch. Wer hier handwerkt ist Perfektionist und stolz
darauf zugleich.
Seite 28
Dächer in England
‚Wer sein Handwerk beherrscht, ist weltweit gefragt.’ So jedenfalls könnte die Devise
der Dachdecker lauten, für die kein Weg zu weit und kein Dach zu hoch ist. In einem
kleinen Örtchen bei Aachen sind sie zu Haus, die Experten für Englands Dächer.
Seite 32
06 Service
28 Hintergrund
08 Aktiv
Messe in Stuttgart
Die schnellen Spezialisten
32 International
12 Schule
Dächer in England
Meister machen Schule
36 Unterhaltung
16 Beruf & Karriere
Lina van de Mars
Gestaltung im Griff
37 Gewinne + Rätsel
38 Vorschau
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04
Service
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05
06
Service
Umziehen
für hippe
Klamotten
Text: Christiane Hawranek
Heimat ist dort, wo ein Telefon ist. „Mit meinen Freunden in Köln spreche ich jeden Tag, auch wenn ich jetzt in München wohne und später
mal im Ausland“, sagt Modeschüler Celil Hacioglu. Wer nicht mobil ist,
hat wenig Chancen in kreativen Berufen wie in der Modebranche.
Seit er in München lebt, hat sich Celil eine
Webcam angeschafft: So kann er seine Familie
in der Türkei beim Telefonieren anlachen.
Seine Eltern leben die meiste Zeit in Celils
Geburtsort, einem Dorf am Schwarzen Meer:
„Dort sollen der Sage nach früher Amazonen
gelebt haben – starke, kämpferische Frauen.“
Der Gedanke an diese Schönheiten ließ ihn
auch nicht los, als er mit sieben Jahren nach
Kerpen bei Köln umgezogen ist: „Schon als
Kind habe ich Comics gezeichnet, vor allem
He-Man. Aber eigentlich hat mich die weibliche Heldin She-Ra noch mehr fasziniert.“
Sein Weg in die Modewelt ist kurvig und steinig. Als „kunterbunt“ bezeichnet Celil seinen
Lebenslauf. Heute ist er 29 Jahre alt und
bereut nichts: Dass er die Realschule verlassen
hat, weil er „einfach nur Bock auf Mode“
hatte. Oder, dass er erst mal den Umweg über
eine Ausbildung an der Berufsfachschule zum
bekleidungstechnischen Assistenten eingeschlagen hat. „Das war wirklich Glück“, findet
er. „Und die einzige Möglichkeit, an Stoffe und
Schnittkurse ranzukommen, ohne viel Geld
dafür hinzublättern.“
So nah am Traumberuf, in ständigem Kontakt
zu den bunten „Bausteinen“ für Klamotten,
hat ihn der Ehrgeiz gepackt: „Auf einmal hat
die Schule Sinn gemacht und ich habe parallel
zur Ausbildung mein Fachabi geschafft.“ Ein
Praktikum gehörte zum Pflichtprogramm der
Berufsfachschule. Kleine Schritte nach Köln
oder Berlin wollte er nicht machen – er wagte
den großen Sprung in die USA: „New York sollte es sein, ich war zwei Monate lang beim
Designer Zac Posen.“
Hätte er sich das nicht getraut, hätte er vielleicht auch die Aufnahmeprüfung an der
renommierten Meisterschule für Mode in
München nicht geschafft, wo 250 Schüler aus
Deutschland und aus dem Ausland jährlich
ausgebildet werden. Wer eine fachbezogene
Ausbildung oder fünf Jahre Berufserfahrung
vorzuweisen hat, bekommt dort eine Chance.
Höhepunkt in der Modeschule: Die Jungdesigner organisieren eine Modenschau mit ihren
eigenen Kollektionen (www.mfm.musin.de).
Im Juli war es soweit: Jetzt noch ein paar
Abschlussprüfungen und dann heißt es raus in
die schillernde, aber auch harte Modewelt.
Und jetzt? „Erst mal ein Praktikum, ich habe
noch ein paar Adressen in New York.“ Amerika
sei etwas ganz anderes: „Dort geht es mehr
um tolle Entwürfe und darum, dass man die
Klamotten auch selbst schneidern kann, in
Deutschland wollen alle vor allem deine
Zeugnisse sehen.“ Sollte der Traum von
Amerika platzen, hat Celil aber noch andere
Ideen: „Was viele nicht wissen: Die vierte
Mode-Metropole nach London, Mailand und
Paris ist Istanbul, dort gibt es eine starke
Textilindustrie.“ Türkisch ist schließlich auch
seine Muttersprache.
Ein Leben in Griechenland ist aber auch nicht
ausgeschlossen: „Meine Oma ist griechische
Muslimin und hat mir die Sprache beigebracht.“ Egal, wo Celil landet: Er wird sich
durchboxen müssen, wie er sagt. „Das fällt
mir vielleicht leichter als anderen, ich bin an
keinen Ort gebunden. Mein Papa hat mir beigebracht: Wir Hacioglus denken international.“
Wer vom Hotel Mama auszieht, kann dafür
bunte Euros beantragen! Die Bundesagentur für
Arbeit zahlt Azubis Berufsausbildungsbeihilfe
(BAB), wenn der ausbildende Betrieb zu weit
zum Pendeln entfernt ist, sei es in der nächstgrößeren Stadt oder im Ausland. Auch, wer für
eine berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme
das Elternhaus verlässt, hat Chancen auf den
Zuschuss vom Staat.
Wie viel Geld fließt, hängt zum Beispiel vom
Einkommen der Eltern ab, wie viele Kilometer
der Azubi wegzieht und wie viel er oder sie
selbst verdient. Anträge für das Fördergeld
gibt’s bei der örtlichen Arbeitsagentur.
Wer wissen will, wie hoch die BAB in etwa sein
wird oder ob überhaupt Anspruch besteht, kann
das ganz einfach unter http://babrechner.
arbeitsagentur.de/ ausrechnen.
Nina Pörtner, Geschäftsführerin des Berufsbildungswerks des Steinmetz- und Bildhauerhandwerks: „Gerade bei kreativen Berufen gilt:
Mobil sein ist alles! Viele Berufe gibt’s an nahezu jedem Ort, bei Steinmetzen dagegen ist die
Betriebsdichte nicht so hoch. Früher sind ja die
meisten von Ost nach West gezogen, inzwischen
gehen einige auch die umgekehrte Richtung.
Sobald die Selbstverwirklichung winkt, gelten
Berufe als besonders attraktiv, in Wirklichkeit
ist die Arbeit aber oft nicht ganz so rosig wie
man sich das vorstellt. Unter den Steinmetzen
sind nur zehn Prozent Frauen und die sehen es
als Sprungbrett: Sie studieren danach nicht selten Architektur oder Restaurierung.“
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08
Aktiv
Erfurter Modell kombiniert
Gesellenausbildung und Studium
Für schnelle
Spezialisten
Alle fordern einen schnelleren Eintritt ins Berufsleben - in Erfurt wird´s getan. Innerhalb
von vier statt sechs Jahren haben junge Leute mit Abitur oder Fachabitur die Möglichkeit,
die Gesellenausbildung zum Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik
und das Hochschulstudium zum Bachelor Gebäude- und Energietechnik abzuschließen.
Sie begeistert Technik:
Fachhochschüler des
Studiengangs Gebäudeund Energietechnik.
Diese Kombination von beruflicher Ausbildung und Studium haben
1998 die Initiatoren von Fachhochschule Erfurt und Handwerkskammer Erfurt „Erfurter Modell“ genannt. „Ziel war und ist es, qualifizierten Fach- und Führungskräftenachwuchs für das Handwerk zu sichern,
indem motivierten jungen Menschen die Möglichkeit gegeben wird,
praktische Kenntnisse und Fertigkeiten mit fundiertem, theoretischem
Hintergrund zu verknüpfen,“ erläutert Prof. Dr. Dietrich Voß von der
Fachhochschule und einer der Geburtshelfer dieses Modells, die Idee.
Da Ausbildung und Studium miteinander kombiniert werden, spare
man zwei Jahre Zeit.
Interessenten am „Erfurter Modell“ kommen aus ganz Deutschland.
Überwiegend nutzen potentielle Nachfolger elterlicher Betriebe das
Zeitsparmodell. Denn noch einen gewichtigen Vorteil gibt es: Nach
Ausbildung und Bachelor-Studium kann sofort die Eintragung in die
Handwerksrolle erfolgen. Wer weiterstudiert und den Masterabschluss
anstrebt, kann parallel dazu eine Meisterausbildung absolvieren.
Vier Jahre im Überblick
Angefangen wird allerdings wie bei jeder „normalen“ Ausbildung. Das
erste Jahr geht´s in die praktische, betriebliche Ausbildung. Am Ort
des Ausbildungsbetriebs erfolgt auch die Überbetriebliche Lehrunterweisung. Der Berufsschulunterricht erfolgt jedoch in Erfurt. An der
Walter-Gropius-Berufsschule wurde eigens für diese „Modell-Lehrlinge“ eine Sonderklasse gebildet. Die Inhalte sind schon zu diesem
Zeitpunkt mit dem Lehrplan des späteren Studiums abgestimmt.
nach insgesamt dreieinhalb Jahren vor dem Prüfungsausschuss der
Erfurter Innung abgelegt wird. „Auch im achten Durchgang hatten wir
hier keinen, der in die Wiederholung musste. Die Ergebnisse sind in
aller Regel deutlich über dem Durchschnitt“, weiß Prof. Voß.
Geselle, Bachelor, Master, Meister
Im sechsten Semester bereiten sich die Studenten dann auf ihre
Bachelor-Prüfung vor. Während des gesamten Studiums können an der
Handwerkskammer zusätzliche Lehrgänge - auch in Online-Kursen belegt werden, um beispielsweise die Ausbildereignung zu erlangen.
Im vier Semester umfassenden Masterstudiengang werden neben fachspezifischen Themen insbesondere Managementdisziplinen wie Personalführung, Betriebswirtschaft oder Controlling vertiefend gelehrt.
Als „tolles Angebot“ sieht Voß die Möglichkeit, nach dem Bachelor
oder auch während des Masterstudiums, die Meisterausbildung zum
Installateur und Heizungsbauer zu absolvieren.
Auch nach acht Jahren Erfahrung ist Dietrich Voß weiterhin begeistert
vom „Erfurter Modell“. „Ich kann nur jedem Abiturienten mit technischem Interesse und Spaß an der Praxis die Kombination von
Ausbildung und Studium empfehlen.“ Absolventen seien begehrte
Fachleute mit hervorragenden Karrieremöglichkeiten. Schon die hohe
Zahl von Betrieben mit offenen Ausbildungsplätzen für dieses Modell
sei ein sicheres Indiz für die enorme Akzeptanz.
Anschließend beginnt das sechs Semester umfassende BachelorStudium an der Fachhochschule Erfurt. In den vorlesungsfreien Zeiten
zwischen den Semestern der beiden ersten Studienjahre absolvieren
die Studenten Praktika in ihren Ausbildungsbetrieben.
Kontakt und weitere Infos:
Fachhochschule Erfurt
Prof. Dr. Dietrich Voß
Tel. 0361/6700-975
(montags von 13 bis 14 Uhr)
E-Mail: [email protected]
Das fünfte Semester ist dann wieder ganz der Betriebspraxis gewidmet. Es schließen sich vier Wochen „Crashkurs“ als praktische (im BBZ
der Handwerkskammer) und theoretische (in der Berufsschule)
Vorbereitung auf den ersten Höhepunkt an; die Gesellenprüfung, die
Handwerkskammer Erfurt
Katrin Messing
Tel. 0361/6707-292
E-Mail: [email protected]
„Ziel war und ist es, qualifizierten Fach- und
Führungskräftenachwuchs für das
Handwerk zu sichern, indem motivierten
jungen Menschen die Möglichkeit gegeben
wird, praktische Kenntnisse und Fertigkeiten
mit fundiertem, theoretischem Hintergrund
zu verknüpfen.“
Prof. Dr. Dietrich Voß, Fachhochschule Erfurt
Ausbildungsintegriete Studiengänge gibt es vielerorts für unterschiedliche Berufe. Anklicken unter:
www.handfest-online.de | www.ausbildung-plus.de | www.berufenet.de | www.fhm-mittelstand.de | www.studienwahl.de | www.wege-ins-studium.de |
www.bildungsportal.de | www.duales-studium.de | www.bachelor-automotive.de | www.kobiholz.de | www.bzb.de |
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Aktiv
LEHRLINGE
GEHEN
ONLINE
www.lehrlinge-gehen-online.de
Sören Meißner, einer der aktivsten Lehrlinge
der Handwerkskammer Leipzig
Die Initiative „IT-Fitness“ im Überblick
Die Initiative „IT-Fitness“ ist ein bundesweites, kostenloses IT-Qualifizierungsprogramm. Mit dem Motto „fIT kommt
weiter“ richtet sie sich vor allem an
Jugendliche in der Berufsfindung,
Auszubildende und Schüler.
Sören Meißner (23) aus Holzhausen,
Sachsen – Teilnehmer am IT-Fitness-Programm „Lehrlinge gehen online“ des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) ist
im zweiten Ausbildungsjahr zum Elektroniker
in der Fachrichtung Informations- und Telekommunikationstechnik bei der SSM Euromicron GmbH in Zwenkau, die im Bereich Datentechnik, Telefonie, Gefahrenmeldetechnik und
Elektroakustik tätig ist. Sören Meißner ist
einer von zwei Auszubildenden in dem kleinen
sächsischen Unternehmen und wird seine Ausbildung Ende Januar 2009 abschließen.
War es schwierig, einen Ausbildungsplatz
zu finden?
Oh ja, das war wirklich nicht leicht. Ich habe
viele Bewerbungen in die unterschiedlichsten
Branchen geschickt. Umso zufriedener bin ich
nun mit meiner Ausbildungsstelle.
Warum nimmst du am IT-Fitness-Weiterbildungsprogramm „Lehrlinge gehen online“
teil?
„Lehrlinge gehen online“ bietet gute OnlineSchulungen, die ich ganz individuell auch
nach meiner Arbeit machen kann. Und last but
not least: Es ist kostenlos. Das ist für mich als
Auszubildenden wichtig, da ich noch nicht so
viel verdiene. Außerdem denke ich, dass gerade heutzutage Qualifikation der Schlüssel zum
Erfolg ist – mit zusätzlichen IT-Kenntnissen
kann ich mich von meinen Mitbewerbern positiv abheben.
Benötigst du viel IT-Wissen in deiner
Ausbildung?
Derzeit ist der Anteil von IT in meinem Arbeitsalltag noch relativ gering. Am Ende meines Arbeitstages schreibe ich mein Berichts-
heft und meinen Stundennachweis mit dem
Tabellenkalkulationsprogramm Excel. Zuhause
schreibe ich oft Briefe in Word. Außerdem probiere ich gerne neue Anwendungen oder
Funktionen aus. Mein IT-Wissen musste ich
mir allerdings selbst aneignen, da ich in der
Schule nur wenig darüber gelernt hatte. Ohne
IT-Kenntnisse kommt man im Berufsleben
nicht weit. Deshalb habe ich mir selbst einen
Online-Kurs gesucht und bin so auf das
Programm „Lehrlinge gehen online“ gestoßen.
Was sagen deine Kollegen zu deiner ITFitness?
Es kommt öfter vor, dass mich meine Kollegen
bei IT-Problemen fragen. Besonders mein Ausbilder findet es klasse, dass ich mich in Sachen
IT fit mache. Er ermuntert mich, am Ball zu
bleiben; außerdem übernimmt die Firma die
Prüfungsgebühr.
Würdest du die E-Learning-Plattform „Lehrlinge gehen online“ anderen jungen Menschen in der Ausbildung empfehlen?
Auf jeden Fall. Als Auszubildender kann man
davon doch nur profitieren.
Hast du den IT-Fitness-Test auf www.it-fitness.de bereits gemacht?
Ja, ich habe den Test schon gemacht und mit
„gut“ abgeschnitten.
Hast du neben der Ausbildung noch Zeit für
andere Hobbys, z.B. Sport?
Von Zeit zu Zeit spiele ich Fußball beim
„Brandkannenteam Leipzig“. Der PC spielt aber
auch in meiner Freizeit eine große Rolle: Wenn
ich nicht im Netz surfe, spiele ich gerne Computerspiele.
Ziel: Vier Millionen Menschen in
Deutschland bis 2010 gezielt IT-Wissen
für den Beruf vermitteln und auf den
wachsenden Bedarf an IT-Kompetenz aufmerksam machen
Projekte: IT-Fitness Online-Test, kostenlose Weiterbildungsprogramme der Partner
Partner: Bundesagentur für Arbeit,
Bundesverband Informationswirtschaft
Telekommunikation und Neue Medien e.V.
(BITKOM), Cisco, Deutsche Bahn AG,
Microsoft, Randstad, Signal Iduna Gruppe,
State Street, Zentralverband des
Deutschen Handwerks (ZDH)
Infos: www.it-fitness.de
Die E-Learning-Plattform „Lehrlinge
gehen online“
Im Handwerk werden derzeit fast 500.000
Jugendliche ausgebildet. In nahezu allen
rund 120 Ausbildungsberufen ist ITKompetenz gefragt. Aus diesem Grund hat
der IT-Fitness Partner Zentralverband des
Deutschen Handwerks (ZDH) mit der
Zentralstelle für die Weiterbildung im
Handwerk (ZWH) die E-Learning-Plattform
www.lehrlingegehenonline.de gestartet
und mit der IT Academy von Microsoft
vernetzt: Auf der Website können sich die
Lehrlinge kostenlos registrieren und ihr
IT-Wissen selbstständig erweitern.
Anschließend können sie (gegen eine
Gebühr von ca. 40 Euro) die Prüfung zum
„Microsoft-Office-Spezialisten“ ablegen
und sich mit Hilfe des international anerkannten Zertifikats positiv von ihren
Mitbewerbern abheben.
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Schule
Begeisterung beim
Handwerkertag:
Meister machen Schule
Text: Stefan Rensch
„Ich habe den Beruf
durch meinen Vater
kennen gelernt und
durch das Projekt
hier an der Schule
ist mein Interesse
noch gewachsen.“
Vanessa Schmitz (15)
Berufswunsch: Malerin und Lackiererin
Samstags, da ist ja eigentlich keine Schule, da
ist man zu Hause, auf dem Sportplatz oder im
Freibad, da wird der MP3-Player auf den aktuellsten Stand gebracht oder der Fallrückzieher geprobt. An diesem Samstag aber ist alles
ganz anders in der Gemeinschaftshauptschule
Kronenberg, auch die Lehrer, die eigentlich
keine sind und der Unterricht, der so gar nicht
ins Schema passt. An diesem Samstag findet
der Handwerkertag statt, eine gemeinschaftliche Aktion der Schule, der AJH, der
Handwerkskammer Aachen und nicht zuletzt
der Stiftung Partner für Schule NRW. In mehreren Klassenräumen treten Handwerksmeister vor die Tafel und erklären, was es mit
ihrem Handwerk so auf sich hat, wie der
Berufsalltag aussieht und welche Qualifikationen die Schüler mitbringen müssen, um
einen der begehrten Ausbildungsplätze zu bekommen. Vorab konnten sich die Schüler der
8. und 9. Jahrgangsstufe für einen der angebotenen Berufe entscheiden und sich informieren, welcher Beruf ihren Neigungen entspricht. Dementsprechend sind die Klassenverbände auch unterschiedlich groß, mal ist es
nur eine kleine Gruppe mit fünf Schülern, mal
sind es 15. Wie zum Beispiel in der TischlereiGruppe, die reges Interesse entfacht, in der
Olaf Korr aus dem Nähkästchen seines Berufs
erzählt. Der 33-jährige gelernte Zimmerer und
Diplom-Ingenieur hat nicht nur die unterschiedlichen Werkstoffe und Werkzeuge des
Handwerks mitgebracht, er erklärt auch von
Grund auf die unterschiedlichen Facetten des
Tischler- und Zimmererberufs. Er zeigt auf, wie
Berichtshefte zu führen sind, welche Anforderungen an ein Gesellenstück gestellt werden
oder wie ein Stuhl konstruiert werden muss,
damit auch eine Person über 100 Kilogramm
nicht durchbricht. Ganz ruhig wird es, als Olaf
Knorr erzählt, dass es sich bei dem Beruf des
Tischlers zwar um einen traditionellen aber
ebenso auch modernen Beruf handelt, dass
man sich mit der CNC-Technologie auskennen
und auch Computer programmieren können
muss. Großen Wert, sagt er, wird auch auf die
Persönlichkeit und die Einstellung der jeweiligen Bewerber gelegt und dann geht er auf
einen der Schüler zu und fragt: „Warum sollte
ich dich nehmen?“ Die Antwort: „Keine Ah-
„Ich bin handwerklich
begabt, interessiere
mich für Mathematik
und technisches
Zeichnen. Ich werde
auch meinen
Realschulabschluss
machen und denke
eigentlich, dass ich
ganz gute Chancen
haben werde.“
Minh-Son Ha-Ton (14)
Berufswunsch: Feinmechaniker
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14
Schule
Dipl.-Ing. Olaf Korr, Zimmerermeister, Geschäftsführer der Bartel Korr GmbH; Norbert Koll,
Rektor der Gemeinschaftshauptschule; Alexander Krott, Geschäftsführer des Arbeitskreises
Junger Unternehmer (AJH)
nung.“ „Seht ihr“, sagt Olaf Korr, „macht
euch Gedanken, zeigt Interesse und Eigeninitiative.“
Auch Dachdeckermeisterin Anja Dornhöfer
(41) betont in ihrer Gruppe, wie wichtig die
richtige Einstellung ist, um in ihrem Beruf Fuß
zu fassen. Zu Beginn hat sie Zettel verteilt und
alle Schüler sollten aufschreiben, was sie
glauben, was ein Dachdecker so macht, was
seine Aufgaben sind. Groß war die Überraschung, als Anja Dornhöfer dann erklärt, in
welchen Bereichen ein Dachdecker seine Hände mit im Spiel hat, als sie nicht nur über
Dacharbeiten und Wärmedämmungen spricht,
sondern auch über Solaranlagen, Lichtkuppeln, Balkonsanierung oder Regenwassernutzung. Und welche Freude dieser Beruf mit sich
bringt, macht sie dann auch recht beeindruckend klar: „Wenn man abends die Baustelle verlässt, sieht man immer, was man
gemacht und geleistet hat. Und wenn man
durch die Stadt geht, passiert es oft, dass man
nach oben schaut und sagt, schau an, da war
ich auch schon drauf, das habe ich auch
gemacht.“
Bei den Schülern wirken solche Aussagen
sichtlich motivierend, niemand stört den
Unterricht, ganz im Gegenteil. Und überhaupt
scheinen an diesem Tag alle motiviert, zuvorkommend, freundlich und in bester Laune zu
sein. Die Handwerker, die Schüler, die Lehrer
und ein Direktor der „alten Schule“, der dem
„schwachen“ Geschlecht die Türen aufhält und
sich auch nicht zu schade ist, Dachziegel von
A nach B und C zu tragen. Die Veranstaltung,
und da sind sich alle Beteiligten einig, ist ein
großer Erfolg und erwies sich schon im Vorfeld
als weit unkomplizierter, als angenommen.
Man habe sich einfach mal zusammengesetzt,
ganz informell, bei einem Glas Wein, so erzählt Alexander Krott, Geschäftsführer des
AJH, und da haben Lehrer und Handwerker
von ihren Problemen erzählt, und dann habe
man die Sache ganz einfach mal angepackt.
Das sagen die Beteiligten
Norbert Koll, Rektor der Gemeinschaftshauptschule: „Ich bin ganz begeistert von
dem Projekt, dass es einen persönlichen
Kontakt gibt und dass das Handwerk hier mal
direkt vor Ort aufzeigt, welch vielfältige
Karrierechancen es gibt. Der direkte Kontakt
ist enorm wichtig, denn hier geht es auch
darum, das Selbstbewusstsein der Schüler zu
stärken. Und wenn die Handwerker zu uns
kommen und zeigen, dass sie junge Menschen
brauchen, dann macht das auch Mut.“
Alexander Krott, Geschäftsführer des
Arbeitskreises Junger Unternehmer (AJH):
„Uns war von Anfang an klar, dass auch wir in
der Pflicht sind, um die jungen Leute zu motivieren, ihre Begeisterung zu entfachen. Wir
wollen die Vielfalt vermitteln und zeigen, dass
es im Handwerk ebenso Hightech-Betriebe
gibt. Und wir wollen natürlich auch die jungen
Menschen fördern, schließlich ist das unser
Nachwuchs. Viele Gymnasiasten verlassen
nach der Lehre den Betrieb wieder, um beispielsweise zu studieren. Wir brauchen aber
zugleich junge Menschen, die bleiben. Und die
Karrierechancen im Handwerk sind vielfältig.
Wir haben zum Beispiel sehr viele Betriebe,
die keine Nachfolger haben, entweder weil die
Kinder fehlen oder diese etwas anderes
machen wollen. Da ist die Chance für junge
Menschen sehr groß, wenn sie engagiert und
motiviert sind, eines Tages einen Betrieb zu
übernehmen und selbstständig zu führen.“
Dipl.-Ing. Olaf Korr, Zimmerermeister, Geschäftsführer: „Ich sehe die Nachwuchsförderung als eine der wichtigsten Aufgaben des
„Ich weiß jetzt, auf
welche Fächer es
ankommt und
glaube auch, dass
meine Chancen
gestiegen sind.“
Patrick Thinnes (15)
Berufswunsch: Tischler
Handwerks. Wir müssen den Jugendlichen aus
erster Hand zeigen, welche Möglichkeiten und
Chancen sie haben, aber auch welche Qualifikationen sie benötigen. Der Fachkräftemangel, den wir in der Zukunft haben werden, ist
unübersehbar und der alte Spruch vom „Goldenen Boden“ des Handwerks ist aktueller als
je zuvor. Die Schüler haben sich hier als sehr
wissbegierig und interessiert gezeigt und ich
hoffe, dass wir einige motivieren konnten, den
Beruf des Zimmerers oder Tischlers zu ergreifen, um ihre Zukunftschancen wahrzunehmen.“
„Ich interessiere mich
sehr für Mode und
Trends. Was ich
heute hier über den
Beruf erfahren habe,
bestärkt mich nur
noch mehr darin,
Friseurin zu
werden.“
Saima Ramadanovic (14)
Berufswunsch: Friseurin
Schule sucht Betrieb – Betrieb sucht Schule:
www.partnerbetriebe.nrw.de,
www.partner-fuer-schule-nrw.de
Tipps und Anregungen für den Aufbau, zur
Vertiefung und zum weiteren Ausbau gemeinsamer Aktivitäten für Schulen und Unternehmen.
Die Partnerschaftsbörse NRW bietet Projektideen für eine Partnerschaft oder praktische
Möglichkeiten der Kooperation.
www.schulewirtschaft-bw.de
Landesarbeitsgemeinschaft SchuleWirtschaft
Baden-Württemberg
In partnerschaftlicher Zusammenarbeit zwischen Lehrern und Fachleuten aus der
Wirtschaft werden Erfahrungen und
Erwartungen ausgetauscht und gemeinsame
Ziele und Strategien entwickelt.
www.ausbildungspakt-berufsorientierung.de
Gemeinschaftsprojekt im Rahmen des Ausbildungspaktes, fördert Partnerschaften zwischen
Schulen und Betrieben
Ein hinterlegter Handlungsleitfaden bietet
Informationen und Hilfestellungen, u. a. mit
Ansprechpartnern im Schule-WirtschaftNetzwerk nach Bundesländern (www.schulewirtschaft.de) und Good-Practice-Beispielen aus
den Regionen.
www.portal-schule-wirtschaft.de
Das Portal Schule und Wirtschaft ist eine bundesweite Informationsplattform, die vor allem
Lehrerinnen und Lehrern aufzeigt, wie sich
Unterricht wirtschaftsnäher gestalten lässt.
www.wissensfabrik-deutschland.de
Bei der offenen Plattform gehen beteiligte
Unternehmen Partnerschaften mit Schulen und
anderen pädagogischen Einrichtungen ein.
www.blik.org
Berufe Live im Klassenzimmer – BliK organisiert via Multimedia Livebilder aus Unternehmen in Schulen.
www.schuwi-sh.de
Die ServiceAgentur Schule-Wirtschaft in
Schleswig-Holstein ist eine zentrale
Informations- und Unterstützungsstelle, die
Schulen und außerschulische Partner
zusammenbringt.
www.psw-berlin.de
Die Landesagentur der Senatsverwaltung für
Bildung, Jugend und Sport Berlin in
Kooperation mit der Vereinigung der
Unternehmensverbände in Berlin und
Brandenburg e.V. (uvb) verfolgt u. a. das Ziel
der Intensivierung von Kontakten zwischen
Schulen und Wirtschaftsunternehmen.
www.netzwerkzukunft.de
Koordinierungs-, Beratungs-, Informations- und
Initiierungsstelle neuer Aktivitäten mit unterschiedlichen Handlungsfeldern in Brandenburg
zur Förderung von Kooperationen zwischen
Schule und Wirtschaft.
www.sprungbrett-bayern.de
Die Online-Kooperationsbörse des Arbeitskreises
Schule-Wirtschaft Bayern bietet interessierten
Unternehmen eine Austauschplattform sowie
die Möglichkeit, das eigene Profil darzustellen.
www.schule-wirtschaft.de
SCHULEWIRTSCHAFT ist ein Netzwerk mit langer
Tradition. Die Akteure initiieren und gestalten
den Dialog und die Kooperation zwischen
Schulen und Wirtschaft. Die Basis dafür: rund
450 regionale Arbeitskreise von Schule und
Wirtschaft. Pädagogen verschiedener Schulstufen und -formen sowie Praktiker aus den örtlichen Betrieben sowie Vertreter der Verbände,
Kammern und Berufsberatung arbeiten hier Hand
in Hand zusammen. Das gemeinsame Ziel: den
direkten Austausch zwischen Schule und Wirtschaft erhöhen. Dazu werden Kontakte vermittelt, Veranstaltungen organisiert oder auch
Seminare angeboten.
„Ich arbeite gerne mit
Holz und Maschinen. Holz ist ein
sehr warmer Stoff
im Gegensatz zu
Metall. Etwas selbst
mit den Händen herzustellen finde ich
super und hier habe
ich auch erfahren,
was Tischler sonst
noch alles machen,
wie die Holzverarbeitung im Detail
funktioniert und welche Voraussetzungen man mitbringen
muss, um erfolgreich zu sein.“
Patrick Thinnes (15)
Berufswunsch: Tischler
Mit finanzieller Unterstützung der
Europäischen Union und des Landes Nordrhein-Westfalen
Ministerium für
Schule und Weiterbildung
des Landes
Nordrhein-Westfalen
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Beruf & Karriere
Text: Stefan Rensch | Fotos: Katja Früh
FARBE + GESTALTUNG
Malen, drucken, lackieren, gestalten und fotografieren. Kreative
Ausbildungsberufe für geschulte Augen. Für Farbblinde leider ungeeignet, für bunte Persönlichkeiten die Möglichkeit, sich beruflich zu entfalten. Was die Auszubildenden über ihre Wunschberufe sagen, erfahrt
ihr hier!
Goldschmied im Blut!
Robert Menze
21 Jahre | Ausbildung zum Goldschmied
Ich bin
engagiert, manchmal ungeduldig und unternehmungslustig.
In der Schule war ich
eher zurückhaltend und bin erst zum Schluss warm
geworden.
Ich habe mich für den Beruf des Goldschmiedes
entschieden, weil
es in unserer Familie Tradition ist. Vater, Oma, Opa
und Onkel waren oder sind alle Goldschmiede.
Für diesen Beruf benötige ich
viel Ruhe und Zeit, eine künstlerische Begabung,
Formgefühl und ein gutes Auge.
Gold ist
von der Farbe her einzigartig und von der
Verarbeitung her relativ weich.
8 Stunden in einem Büro sitzen
finde ich total langweilig. Da ich zuvor als
Informationstechnischer Assistent gearbeitet habe,
weiß ich, wovon ich rede.
Die größte Herausforderung ist,
sich selbstständig zu machen.
Meine schönsten Erlebnisse
waren die Gesellenprüfung und meine Europareise.
Von der Zukunft erwarte ich,
weiterhin Erfolg, viele Kunden und dass mein
Geschick nicht verloren geht.
Goldschmied/in
Die Tätigkeiten:
Goldschmiede
… gestalten und entwerfen Juwelen,
Ketten, Armbänder, Broschen und Ringe
nach Kundenwunsch, eigenen Entwürfen
oder Vorlagen
… fertigen Skizzen und Zeichnungen zur
Gestaltung von Juwelen
… schmelzen, gießen, biegen und formen
edelste Metalle
… fassen Edelsteine ein
… führen Reparaturen und Umarbeitungen
durch
… kennen die Qualitätskriterien von
Edelsteinen, wie Diamanten, Smaragden,
Rubinen, Saphiren und Perlen
… beraten und dekorieren
Welche Möglichkeiten gibt es?
Ab dem dritten Ausbildungsjahr kann eine
der Fachrichtungen Juwelen, Ketten oder
Schmuck gewählt werden. Übrigens: Das
erste Ausbildungsjahr ist bei Gold- und
Silberschmieden identisch.
Was wird gefordert?
Fingerspitzengefühl, gestalterisches Talent,
Interesse an Modetrends, künstlerischer
Geschmack, Kreativität, Formempfinden,
Ausdauer
Wohin geht’s?
Goldschmiedewerkstätten, Juweliere,
Schmuck-Design-Ateliers
Wie schaut’s weiter aus?
Gold- und Silberschmiedemeister, Techniker
– Feinwerktechnik, Gestalter Edelstein und
Schmuck, Gestalter Edelmetall, Gestalter
Schmuck und Gerät
Spezialisierung auf Werkstatt und Verkauf,
Schmuckgießerei, Gravur oder Restaurierung,
Modellgoldschmied, Abteilungsleiter,
Werkstattleiter, Gründer eines
Goldschmiedebetriebes, einer
Goldschmiedewerkstatt oder eines
Juweliergeschäfts mit Werkstatt
Was wird studiert?
Design – Schmuck-Design
Weitere Infos?
www.zv-gold.com
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Beruf & Karriere
Mathias Neef
26 Jahre | Auf dem Weg zum Drucker
Ich bin
umgänglich und mehr so der lustige Typ.
In der Schule war ich
eher nicht so gut.
Ich habe mich für den Beruf des Druckers
entschieden,
weil ich über die Bundeswehr den Beruf kennen
gelernt habe und er mir gefällt.
Für diesen Beruf benötige ich
technisches Verständnis und man sollte Farben
unterscheiden können.
Das beste Werkzeug
ist ein T-Schlüssel.
Kollegen sind
nett.
Die größte Herausforderung ist,
die Ausbildung zu bestehen.
Meine Hobbys sind
Fußball und Tennis.
Niemals würde ich
ein Schalke-Trikot anziehen.
Von der Zukunft erwarte ich
viel Geld und Gesundheit.
Drucker/in
Die Tätigkeiten:
Drucker
… sorgen für die eindrucksvolle Wiedergabe von
Text und Bild
… erstellen Werbedrucksachen, Zeitungen,
Zeitschriften, Produktverpackungen,
Visitenkarten, Kreditkarten, Tapeten,
Straßenkarten, Reisetickets, Werbeposter
… verleihen dem Printprodukt das richtige
Outfit
… steuern und regeln den gesamten
Druckprozess
… bedienen moderne Technik
… überwachen und richten Druckmaschinen ein
… führen rechnergestützte Justierarbeiten aus
… beurteilen Druckformen
… messen und prüfen Druck- und
Materialqualität, Farbwerte und Farbdosierung
… erkennen drucktechnische Probleme
Welche Möglichkeiten gibt es?
Die Ausbildung erfolgt in den Fachrichtungen
Flachdruck, Hochdruck, Tiefdruck oder
Digitaldruck
Was wird gefordert?
Reaktionsschnelligkeit, Geschicklichkeit,
Improvisationstalent, Flexibilität, gutes
Sehvermögen, sehr gutes Farbempfinden, technische Kreativität, Interesse an Mechanik,
Elektrotechnik, Physik und Chemie
Wohin geht’s?
Druckereien: Akzidenzdruckereien,
Werkdruckunternehmen, Zeitungsdruckereien,
Illustrationstiefdruckereien,
Verpackungsdruckereien, Endlos- und
Formulardruckereien, Tapetendruckereien,
Digitaldruckereien, Verlage, Werbeagenturen
Wie schaut’s weiter aus?
Druckermeister, Techniker Druck- und
Medientechnik, Medienfachwirt
Leitungsfunktion in handwerklichen
Druckereibetrieben, Selbstständigkeit
Was wird studiert?
Drucktechnik
Weitere Infos?
www.agh-online.de
www.drucker-werden.de
Die Ausbildung bestehen
19
20
Beruf & Karriere
Sebastian Dunkel
20 Jahre | Ausbildung zum Raumausstatter
Wohlbefinden
Ich bin
hilfsbereit, sportlich und manchmal
cholerisch, wenn etwas nicht klappt.
Für diesen Beruf benötige ich
räumliches und logisches Denkvermögen
und Mathekenntnisse, wie zum Beispiel die
Flächenberechnung.
Ich habe mich für den Beruf des
Raumausstatters entschieden,
weil ich nach der 11ten die Schule
abgebrochen und ein Praktikum bei einem
Raumausstatter gemacht habe,
das mir sehr gut gefallen hat.
Stoffe bedeuten
Wohlbefinden.
Kollegen sind
wichtig, weil man nicht alles
alleine machen kann.
8 Stunden in einem Büro sitzen
würde bei mir in der Klapse enden.
Die größte Herausforderung ist,
seine eigenen Ziele zu verwirklichen.
Meine schönsten Erlebnisse
waren alle Siege auf dem Fußballplatz
und die Zusage für die Ausbildungsstelle.
Von der Zukunft erwarte ich,
hoffentlich Gesundheit und
dass weiterhin alles so gut klappt.
Janina Ebbert
Raumausstatter/in
17 Jahre | Ausbildung zur Raumausstatterin
Die Tätigkeiten:
Raumausstatter
... haben ein Auge dafür, wie Farben,
Formen und Materialien vorteilhaft aufeinander abgestimmt werden können
... sind fit im Bodenlegen, Polstern,
Dekorieren, bei der Wandbekleidung und
im Sonnenschutz
… schneiden und nähen Stoffe
… arbeiten alte Möbelstücke wieder sorgfältig und stilgerecht auf
... entwickeln moderne Arrangements zur
Fenstergestaltung und Raumaufteilung
… bringen Schwung in alte Räume
… richten Büros zweckmäßig ein
… kreieren Bühnenbilder
… planen und organisieren Dekorationen für
Feste oder Events
… beraten Kunden bei der Auswahl von
Form, Farbe und Qualität
… stimmen individuelle Möbel auf die
Ansprüche ihrer Bewohner ab
Ich bin
frech, rede gerne viel und bin
manchmal ein bisschen vorlaut.
Welche Möglichkeiten gibt es?
Der Beruf wird in den Schwerpunkten:
Boden, Polstern, Raumdekoration sowie
Licht-, Sicht- und Sonnenschutzanlagen,
Wand- und Deckendekoration ausgebildet.
Was wird gefordert?
Interesse für textile Materialien, Stilempfinden, Einfühlungsvermögen, kunsthandwerkliches Geschick, Phantasie, Kreativität, ausgeprägter Sinn für Formen und Farben
Wohin geht’s?
Fachbetriebe des Raumausstatterhandwerks,
Bühnenwerkstätten, Messebaubetriebe
Wie schaut’s weiter aus?
Raumausstattermeister, Raumausstatter für
Restaurierungsarbeiten, Restaurator im
Raumausstatterhandwerk, Techniker – Raumund Innenausbau
Werkstattleiter, Betriebsleiter, Gründer eines
eigenen Handwerksbetriebes
Was wird studiert?
Innenarchitektur, Möbeldesign, Textil
Schule war für mich
nervig und ich war froh,
als es vorbei war.
Weitere Infos?
www.zvr.de
Ich habe mich für eine Ausbildung
zur Raumausstatterin entschieden,
weil mir das Praktikum sehr gut
gefallen hat und ich seit jeher gerne
nähe.
Für diesen Beruf benötige ich
räumliches Denkvermögen, die
Beherrschung der Grundrechenarten
und ein Gefühl für Kunden.
Harmonie
Kollegen sind
wichtig, denn wenn es mal Probleme
gibt, muss man nicht gleich zum
Chef rennen.
Stoffe bedeuten
Harmonie.
8 Stunden in einem Büro sitzen
wäre schrecklich. Ich könnte
nicht immer nur auf einen Computer
starren.
Mein schönstes Erlebnis
war das Deutsche Turnfest 2005, weil
wir viele verrückte Sachen gemacht
haben und es sehr lustig war.
Von der Zukunft erwarte ich
Gesundheit, dass es mit dem Beruf
weiter klappt und ich vielleicht mal
ins Ausland gehe.
21
22
Beruf & Karriere
Sarah Schneider
20 Jahre | Ausbildung zur Fotografin
Ich bin
sehr direkt und ehrlich und hoffentlich kreativ, denn sonst hätte ich in
diesem Beruf nichts zu suchen.
In der Schule war ich
na ja, ich würde sagen mittelmäßig.
Für diesen Beruf benötige ich
ein gutes Auge, aber auch Geduld
und Offenheit, um auf die Menschen
zugehen zu können. Man muss auch
Herz haben.
Ein gutes Foto ist
überzeugend.
Freizeit ist
nur noch ganz gering.
Wenn ich Freizeit habe,
spiele ich mit meiner Tochter.
Die größte Herausforderung ist,
momentan meine Tochter, da ich
allein erziehend bin und auch
meinen Meister machen möchte.
Man muss auch Herz haben
Mein schönstes Erlebnis ist,
dass man auch etwas erreichen
kann, wenn man mit 15 Mutter wird.
Von der Zukunft erwarte ich,
dass mir mein Beruf weiterhin
Spaß macht und ich in
Zukunft sagen kann:
„Das habe ich
richtig gemacht.“
Bundesinnungsmeister und Vorsitzender
des Centralverbandes Deutscher
Berufsphotographen Hans Starosta:
Eine Ausbildung zum Fotografen fordert jede
Menge Talente. Täglich ist man als
Lichtexperte, Künstler, Techniker, Animateur
und Organisator gefordert. Damit hierbei der
Überblick nicht verloren geht und die richtigen Entscheidungen zum professionellen
Ergebnis führen, sollten angehende
Fotografen neben einem qualifizierten
Schulabschluss vor allem die Leidenschaft
und einen festen Willen für unser Handwerk
mitbringen.
Michael Ciecimirski
Fotograf/in
26 Jahre | Ausbildung zum Fotografen
Die Tätigkeiten:
Fotografen
... sind Augenzeuge an exotischen Plätzen,
gestaltender Beobachter und Vermittler
komplexer Zusammenhänge
... sind Porträtfotograf, Werbefotograf,
Bildreporter, Luftbildfotograf, FotoDesigner
... lenken den Blick des Betrachters auf das
Wesentliche
... arbeiten in Ateliers
... präsentieren Ausstellungen
... erstellen spannende Fotoreportagen,
authentische Portraits oder großflächige
Landschaftsaufnahmen
... fertigen Food-, Sport-, Industrie-, oder
Aktfotografie
Was wird gefordert?
Kreativität, gute Beobachtungsgabe,
Flexibilität, Einfühlungsvermögen,
Sensibilität, rhetorisches Geschick, technisches Verständnis, Sinn für Formen und
Farben, Improvisationstalent
Wohin gehtís?
Fotoateliers, Fotogroßlabors, Betriebe des
grafischen Gewerbes, Institute und
Forschungseinrichtungen mit betriebsinternen Fotografieabteilungen, Werbe- und
Medienagenturen, Zeitungen, Verlage, Ämter
(z.B. Bundeskriminalamt, Denkmalschutz)
Wie schaut´s weiter aus?
Fotografenmeister, Techniker Foto- und
Medientechnik, Gestalter Design und visuelle
Kommunikation, Medienfachwirt
Ich bin
einzelgängerisch.
Schule war für mich
nötig.
Für diesen Beruf benötige ich
ein gutes Auge und Spontaneität.
Ich habe mich für den Beruf eines Fotografen entschieden, weil
er Kunst und Handwerk miteinander verbindet und meinem
Naturell entspricht.
Ein gutes Foto muss
etwas bewirken.
Freizeit ist
Skateboard fahren und Jazz.
Die größte Herausforderung ist,
mit meinem Leben in Einklang zu kommen.
Mein schönstes Erlebnis ist
zu persönlich.
Von der Zukunft erwarte ich
Glückseligkeit.
Selbstständigkeit, freier Fotograf
Was wird studiert?
Fotografie, Foto-/Filmdesign, Medientechnik,
Design- und Unternehmensführung
Weitere Infos?
www.cvphoto.de
Kunst und Handwerk
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Beruf & Karriere
Roman Danneker
23 Jahre | Ausbildung zum Maler und Lackierer
Ich bin
witzig und vielleicht etwas
zu ehrgeizig.
Den Meister machen
Geboren bin ich
in Kasachstan.
Die deutsche Mentalität ist
sehr streng, was die Pünktlichkeit
anbelangt.
Heimat ist
Deutschland.
Ich habe mich für den Beruf des
Malers und Lackierers entschieden,
weil ich schon sehr viel ausprobiert
habe und mir dieser Beruf am besten
gefällt.
Am liebsten arbeite ich
mit Farben.
Die größte Herausforderung ist,
den Meister zu machen.
Mein schönstes Erlebnis war,
die Fußball-WM 2006.
Mein Hobby ist
ganz klar Fußball.
Von der Zukunft erwarte ich
einen festen Arbeitsplatz
und später einmal, ein Haus zu
bauen und eine
Familie zu gründen.
Bauten- und Objektbeschichter/in
Maler- und Lackierer/in
Fahrzeuglackierer/in
Das Tabu: Alltagsgrau. Ob auf Fassaden, an
Edelkarossen oder in alten Gemäuern, auf
dem Weg zum Farbexperten hat man jede
Menge Gestaltungsspielraum. Kunden wünschen eine Beratung, Farben wollen in Form
gebracht werden und Häuser, Kraftfahrzeuge
oder auch Denkmäler brauchen dringend
einen passenden Anstrich. Dieser sollte idealerweise nicht nur perfekt ins Bild passen,
sondern gleichfalls vor Wind und Wetter
schützen. Viel Verantwortung also.
Wem dies nicht reicht, der feilt weiter an
seiner Karriere. Denn mit dem Gesellenbrief
in der Tasche geht’s zur Meisterschule.
Die Berufsausbildung im Maler- und
Lackiererhandwerk ist gestuft aufgebaut.
Nach zwei Jahren ist man bereits Bautenund Objektbeschichter und damit in sämtlichen Betrieben der Fassaden- und
Innenraumgestaltung,
Bodenbeschichtungstechnik oder auch im
Bauten- und Korrosionsschutz ein gefragter
Experte.
Auf dem Weg zum Maler- und Lackierer steht
im nächsten Schritt die Entscheidung zwischen den Fachrichtungen Gestaltung und
Instandhaltung, Kirchenmalerei und
Denkmalpflege oder Bauten- und Korrosionsschutz an. Diese schließt mit der Gesellenprüfung zum Maler und Lackierer ab.
Der Ausbildungsberuf Fahrzeuglackierer hingegen ist eigenständig. Vom ersten Tag an
steht fast alles vor einem was Räder hat, auf
dem Wasser schwimmt oder dringend eine
Oberflächenbehandlung nötig hat.
Matteo Granatiero
20 Jahre | Ausbildung zum Maler und Lackierer
Ich bin
lebensfroh, tolerant, ehrgeizig
und sehr sozial.
In der Schule war ich
später auch sehr fleißig. Ab der
Achten ging es aufwärts.
Ich habe mich für die Ausbildung
zum Maler und Lackierer entschieden,
weil ich ein kreativer Mensch bin und
mich in diesem Beruf ausleben kann.
Fahrzeuglackierer
… beschichten, behandeln und gestalten
Oberflächen
… führen Beschriftungen und
Effektlackierungen durch
… prüfen elektrische, elektronische, pneumatische und hydraulische Bauteile und
Systeme
… erledigen Demontage- und
Montagearbeiten sowie Verglasungen an
Fahrzeugen
… sind zuständig für
Instandsetzungsarbeiten an Fahrzeugen
und Fahrzeugteilen
… führen Messungen durch und dokumentieren die Ergebnisse
… wählen Geräte, Werkzeuge, Maschinen
und Anlagen für den Arbeitsauftrag aus,
richten diese ein, bedienen sie und halten sie in Stand
Für kreative Köpfe bietet sich nach dem
Meisterbrief oder der Gesellenprüfung inklusive zweijähriger Berufserfahrung die
Fortbildung zum Gestalter im Handwerk. Eine
Mühe, die sich lohnt, denn in den
Gestaltungsakademien des Handwerks erfahren angehende Gestalter, wie handwerkliche
Perfektion mit dem richtigen Design zum
Erfolgsrezept wird. Gestalter arbeiten an
neuen Produkten, entwickeln Modelle und
setzen diese in der Welt der Materialien und
Oberflächen mit hoher Präzision um.
Das praxisorientierte Studium vermittelt
gestalterische Fertigkeiten und Kenntnisse
wie Zeichnen und Entwerfen, Umgang mit
Materialien aber auch Betriebs- und
Mitarbeiterführung, Ein- und Verkauf sowie
Kundenservice. Ein ganzheitliches Konzept,
das einen für die berufliche Zukunft rundum
fit hält.
Design und Unternehmensführung ist ein
weiterer Studiengang, der Gestaltung und
Betriebswirtschaft sowie handwerkliches
Können miteinander verknüpft. Als
Meisterdesigner stehen einem dann viele
Wege offen. Gute Leute werden schließlich
überall gesucht.
Für diesen Beruf benötige ich
eine feinmotorische Veranlagung,
Kreativität und manchmal muss man
auch schnell sein.
Farben bedeuten,
Gefühle erzeugen zu können.
Sie machen das Leben fröhlicher,
denn sonst wäre es grau.
...weil ich kreativ bin.
Meine Lieblingsfarbe
war mal blau. Aber mich
interessieren mittlerweile mehr
Kontraste.
Kollegen sind
Leute, mit denen man auch
mal was unternehmen kann.
8 Stunden in einem Büro sitzen
würde ich aushalten, aber es ist
schon angenehmer in Bewegung zu
bleiben.
Mein schönstes Erlebnis
war, als mein Bruder ein Treffen
mit der ganzen Familie in Italien
organisiert hat.
Von der Zukunft erwarte ich,
dass es unproblematischer und
angenehmer wird. Und natürlich der
Wunsch nach einer Familie und
einem eigenen Haus.
Weitere Infos gefällig?
www.farbe.de, www.autoberufe.de
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Beruf & Karriere
Ron Herrmann
20 Jahre, Ausbildung zum Fahrzeuglackierer
Ich bin
zuverlässig und lebenslustig.
In der Schule war ich
sagen wir mal Durchschnitt.
Ich habe mich für die Ausbildung
zum Fahrzeuglackierer entschieden,
weil mir das Praktikum schon so gut
gefallen hat.
Farben bedeuten,
Stimmungen ausdrücken zu können.
Kollegen sind
bei mir in der Firma Freunde.
8 Stunden im Büro
würden mich fertig machen, rein
nervlich.
Die größte Herausforderung ist,
die Ausbildung zu schaffen.
Mein schönstes Erlebnis
war die Versöhnung mit der Familie.
Von der Zukunft erwarte ich
eine Festanstellung und ein bisschen
mehr Geld kann auch nicht schaden.
Stimmungen auszudrücken
Interview mit
Dipl. Designer
Rüdiger Tamm
Gestaltung ist schön, zumeist
funktional und gilt als gelungen,
wenn sie zum Erfolg beiträgt.
Wo aber fängt sie an, wo hört sie
auf und vor allem: Wo kann man
gutes Gestalten erlernen?
Fragen, auf die Herr Tamm,
Leiter der Werkakademie für
Gestaltung und Design der
Handwerkskammern in Niedersachsen, Antworten parat hat.
Herr Tamm, Sie haben täglich mit Menschen zu
tun, die gutes Gestalten von Ihnen erlernen
möchten. Was ist das Wichtige dabei? Mit welchen Voraussetzungen sollte man ausgestattet
sein?
Zuallererst braucht es den persönlichen Gestaltungswillen, wie bei jeder anderen Tätigkeit mit
der man erfolgreich sein will. Darüber hinaus ist
es sicherlich hilfreich, eine Begabung im gestalterischen Bereich zu haben, aber wir gehen
davon aus, dass jeder Gestaltung lernen kann,
wie auch ein Handwerk von jedem erlernbar ist.
Die wahren Meister entwickeln sich erst später,
dafür braucht es Können und Erfahrung. Beim
gestalterischen Prozess hilfreich, und im Grunde
auch eine Art Grundeigenschaften sind Offenheit
und Neugier, denn ein gutes Maß an Innovation
und Besonderheit macht gute Gestaltung aus.
Übrigens alles Eigenschaften, die Sie für jede
andere Tätigkeit, also auch die handwerkliche,
gut gebrauchen können.
Und was ist das Schwierigste an Gestaltung?
Ich würde sagen, den Mut aufzubringen, sich mit
der ersten neuen Idee nicht gleich zufrieden zu
geben, sondern noch nach weiteren, besseren Lösungen zu suchen. Dies ist harte Arbeit und macht
auch nach langjähriger Erfahrung noch Mühe aber
auch Spaß, denn am Ende des Gestaltungsprozesses
steht ja immer ein sichtbares und meist anfassbares Ergebnis. Auch hier finde ich die Ähnlichkeit
zum handwerklichen Schaffen auffällig.
Haben Sie mal was gestaltet, von dem Sie heute
sagen würden, gestalterisch eher Drei Minus?
Es gibt Arbeiten, die nach Jahren betrachtet nicht
unbedingt mehr unseren heutigen Gestaltungsvorstellungen entsprechen oder die man mit zunehmender Erfahrung sicher besser machen könnte.
Ansonsten zeigt sich oft, dass je intensiver ein
Projekt bearbeitet wurde, umso besser ist das
Ergebnis.
Wie kann man sich den Gestaltungsprozess vorstellen?
Dies genau zu erklären bräuchte etwas mehr Zeit,
aber kurz und knapp gesagt, ist Gestaltung die
absichtsvolle Optimierung von Funktion, Form und
Gebrauch, sowohl aus Sicht des Kunden als auch
aus der Perspektive des Produzenten, wenn man
zum Beispiel an eine kostengünstige Produktion
denkt. Der Prozess: Nach der kritischen Beschreibung des Ist-Zustandes und der Formulierung des
Ziels, versucht man über mehrere Schritte zu dieser
Optimierung zu gelangen. Ideenfindung, Konzeption, Vorentwurf, Entwurf und Realisierung dienen
dabei als grobe Schritte auf dem Weg zum Ziel.
Dabei ist es immer wieder wichtig, zu überprüfen,
ob man auf dem richtigen Weg ist, um ein optimales Ergebnis zu erreichen.
Gibt es einen Kniff, wie ein jeder für sich feststellen kann, wie viel kreatives Geschick in
einem steckt?
Ich würde behaupten, dass in jedem Menschen
kreatives Potential steckt. Wir als Werkakademie
können jeden einzelnen darin unterstützen, für
sich einen Weg zu finden dieses Potential zu entdecken und sinnvoll zu nutzen, also anzuwenden
und damit gestalterisch tätig zu sein. Den Entschluss dazu muss jeder selber fassen.
Wie passt Gestaltung und Handwerk für Sie
zusammen?
Ich finde Gestaltung und Handwerk passen sehr
gut zusammen. Nichts in unserem Umfeld ist nicht
gestaltet – man findet gut Gestaltetes und
schlecht Gestaltetes. Dann ist es doch richtiger,
dass das was ich mache auch gleich gut gemacht,
also auch gestaltet ist.
Ich denke, dass Gestalten ein handwerklicher Prozess ist: Je öfter man etwas macht, umso besser
wird man, und alles ist gestaltbar, man kann Gestalten erlernen und man muss Gestalter wie auch
Handwerker aus Leidenschaft sein.
Wenn Sie eine Prognose wagen, was zeichnet
für Sie gute Gestaltung aus?
Es gibt eine Art Kriterienkatalog, mit dem Sie gute
Gestaltung bewerten können. Dabei sind die wichtigsten Kriterien, dass gut gestaltete Produkte
zeitgemäß und langlebig sind, ökologisch vertretbar, ihrer Funktion und ihrem Gebrauch angemessen und wie ich finde am wichtigsten: in ihrem
Gebrauch für die Nutzer optimiert. Wenn dann das
Marketing für das Produkt stimmt, sollte es auch
erfolgreich auf dem Markt sein. Für das Handwerk
ist Gestaltung auch als Marketinginstrument einsetzbar. Bei unserer momentanen Marktsituation
müssen sie in Konkurrenz mit gut beworbenen
oder billigen Warenangeboten treten. Durch den
Faktor Gestaltung oder Design können Handwerker
mehr Aufmerksamkeit erzeugen und letztlich auch
höhere Preise glaubhaft machen.
Gibt es für Sie eine Grundregel, die Sie Ihren
Studenten auf dem Weg zum Gestalter vermitteln?
Gestaltung ist etwas für das man brennen muss. Es
ist nicht immer leicht, da man sich wieder und
wieder selbst überwinden muss, mit dem Erreichten noch nicht zufrieden zu sein und noch einen
Schritt weiter zu gehen. Gestaltung ist etwas für
starke Persönlichkeiten, für Menschen, die etwas
unternehmen und unsere Umwelt mitgestalten
wollen.
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28
Hintergrund
Tief
hinunter
und hoch
hinaus
Text: Petra Plaum | Fotos: Frank Eppler
Handwerkslehrlinge bauen mit an
der Neuen Messe Stuttgart
Das Riesen-Parkhaus, das ein großes Stück der A8
überspannt, ist schon von weitem zu sehen:
schließlich ist es etwa 100 Meter breit und mehr
als 400 Meter lang. Wer das dazugehörige
Messegelände dann betritt, fühlt sich ganz klein.
Fast drei Jahre lang galt die Neue Messe Stuttgart
als die größte Baustelle Deutschlands – jetzt wird
sie fertig, auch dank der Mitarbeit vieler Lehrlinge
des Handwerks. handfest hat drei von ihnen bei
der Arbeit besucht.
,,Ich bin
stolz, meiner Familie
sagen zu
können,
was ich
alles
geschaffen
habe“.
Johannes Hanebuth (22)
In der Hochhalle, der größten aller Ausstellungshallen, herrscht inzwischen nur noch
mäßiger Betrieb. Die wenigen Handwerkerteams, die hier die abschließenden Arbeiten
verrichten, haben zurzeit viel Platz – und
Ruhe. ,,Bis vor kurzem war hier mehr los, da
konnte man sich nicht unterhalten“, meint
Tischlerlehrling Johannes Hanebuth (22). Sein
Team, das der Firma Westermann aus Denkendorf, konzentriert sich auf die letzten Handgriffe. Die eleganten Holz-Glas-Türen brauchen noch Schließvorrichtungen – das ist zwar
nichts Spektakuläres, aber trotzdem wichtig.
„In diesen Türen steckt eine Menge Elektronik“, erklärt Johannes. Und: „Hier gibt es
natürlich eine Menge Sicherheitsbestimmungen, die wir einhalten müssen.“ Auch Routinearbeiten werden da manchmal zu einer Herausforderung. In der Hochhalle ist noch einiges zu tun – für Johannes’ Kollegen Daniel
Tartler (22) hat das auch Gutes: „Vom Platten-
leger bis zum Maler, alle sind da, von allen
bekommen wir hier was mit“. Über den beruflichen Tellerrand gucken macht eben Spaß!
Trotzdem finden die beiden, die gerade das
zweite Lehrjahr beenden, dass sie sich den
besten Beruf von allen ausgesucht haben.
Tischler sein, das heißt: räumliches Vorstellungsvermögen beweisen, Kreativität zeigen
und mit dem laut Johannes „spannendsten
Material“ arbeiten: Holz. Insgesamt gesehen,
spielt Holz bei der Neuen Messe Stuttgart
allerdings eher eine Nebenrolle. Hier dominieren Betongrau und Glasglanz – und dazu
passt, was Igor Lorengel (17) so gerne bearbeitet: Metall. ,,Metall, Handarbeit, Konstruieren. Das gefällt mir“. Der MetallbauerLehrling streift sich die Schutzmaske über und
schweißt weiter. Wenige Meter oberhalb der
Türen, an denen Johannes und Daniel gerade
zu tun haben. Die Empore der Hochhalle muss
schließlich auch gesichert sein – durch ein
stabiles Geländer, gebaut vom Team der Firma
Stahlbau Nägele in Eislingen. Nägele-Geländer
gibt es in den Messehallen viele, so kam Igor
auf der Neuen Messe schon ganz schön herum:
In den Tiefen der unterirdischen Medienkanäle
musste er ebenso Einsatz zeigen wie ganz
hoch oben auf dem Kongresszentrum.
„Das war das Spannendste hier auf der Baustelle: wie wir mit dem Hubschrauber eine
Mobilfunkantenne auf das Hallendach montiert haben“. Igor strahlt. Über den Dächern
der Neuen Messe zu fliegen, beobachtet von
Foto- und Fernsehkameras, und dann noch viel
schneller fertig zu werden als erhofft – das war
ein Highlight seiner Lehrzeit. Fast ein Jahr
lang, sein zweites Lehrjahr hindurch, war er
immer mal wieder an der neuen Landesmesse
beschäftigt. Sein Eindruck? „Es ist eine besondere Baustelle: wir treffen Menschen aus ganz
29
30
Hintergrund
Zahlen und Fakten Neue Messe Stuttgart
Bauzeit: 33 Monate bis zur Teileröffnung im Juni, insgesamt drei Jahre | Bebaute Fläche: 83 Hektar |
Bauarbeiter: mehr als 10.000, in Spitzenzeiten bis zu 1700 gleichzeitig. Zurzeit noch rund 500. |
Betonbedarf: 600.000 Kubikmeter, das entspricht 3000 Einfamilienhäusern | Stahlbedarf: 65.000 Tonnen –
daraus könnte man 8,5 mal den Eiffelturm bauen | Hochhalle: lichte Höhe von 14 - 24 Meter,
Bruttoausstellungsfläche 25.000 qm
,,Metall,
Berufspraxis,
Konstruieren. Das
gefällt mir“.
Igor Lorengel (17)
Deutschland, und es gibt jeden Tag etwas
Neues“. Wie wird die Hochhalle aussehen,
wenn sie ganz komplett ist, inklusive Bodenbelag und Beleuchtung? Was für Menschen
kommen, wenn die nächste Messe in der Halle
2 stattfindet, die schon im Juni eröffnet wurde? Und die Außenanlagen, die zurzeit entstehen – wie wird das ganze Grün die neue
Landesmesse verändern? ,,Ich gucke mir das
auf jeden Fall an, wenn es fertig ist“, plant
Igor Lorengel. Und Johannes will ,,die Neue
Messe meiner Familie zeigen. Klar bin ich stolz
drauf, sagen zu können: Das und das und das,
das habe ich gemacht“.
Was die Familie dafür braucht? Stramme Beinmuskeln! Insgesamt umfasst die Neue Messe
100.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche.
„Wir sind viel herumgelaufen“, bestätigen
Johannes und Daniel. Auch sie haben bewiesen, dass sie keine Höhenangst haben: bei der
Installation einiger Rauchmelder, zum Bei-
spiel. Wer bei einer Firma wie Westermann
lernt, muss allgemein vielseitig und reisefreudig sein. Westermann macht den Innenausbau
von große Firmen, öffentlichen Gebäuden und
Messezentren im In- und Ausland. Auch bei
Stahlbau Nägele gibt es unterschiedlichste
Projekte, daher betont Richtmeister Holger
Bahle: „Wer bei uns Metallbauer werden will,
muss keine Top-Noten haben – aber Transusen
können wir nicht brauchen. Und im Team arbeiten muss man auch können.“ Das Handwerker-Team der Neuen Messe war insgesamt riesengroß: 10.000 Menschen haben mitgearbeitet. Und Ulrich Bauer, der Geschäftsführer der
Projektgesellschaft Neue Messe GmbH und somit Chef der Riesen-Baustelle, gibt Johannes,
Daniel, Igor und ihren Kollegen noch ein Riesenkompliment mit auf den Weg: ,,Das gute
Zusammenspiel auf der Baustelle und das
Engagement gerade der jungen Kollegen
haben uns besonders beeindruckt“.
www.westermann-innenausbau.de
freut sich über qualifizierte Bewerber.
www.stahlbau-naegele.de
bildet aus.
31
32
International
Nice
to
meet
you
Wie deutsche Dachdecker in
England und Irland ihre
Handwerkskunst exportieren
„Die Engländer
sind ein wenig
überheblich, aber
sie haben definitiv
Etikette. Selbst
wenn sie stinksauer sind, sind
sie immer noch
freundlich. Die Iren
hingegen sind
wesentlich offener und gastfreundlicher, die
freuen sich richtig,
wenn wir kommen.“
Rainer Baier, Dachdecker
Für Ortsunkundige bieten die kleinen Dörfer und Städtchen in der
Nähe von Aachen allerhand Möglichkeiten, um sich heillos zu verfahren. Und wer nicht gerade „Aktiv-Urlaub in Baesweiler“ oder „Tankstellen-Tourismus in Alsdorf“ machen möchte, ist mit einem halbwegs funktionierenden Navigationssystem gut beraten, um an Ort
und Stelle seine Pünktlichkeit unter Beweis zu stellen. Die Landschaft aber ist hübsch und bürgerlich, mit Bauernhöfen und kleinen
Einkaufsmeilen, in denen es sich behütet leben und flanieren lässt.
Und etwas außerhalb von Geilenkirchen findet sich dann auch eine
Firma, die recht unscheinbar in die dörfliche Atmosphäre hineingebaut wurde, kein hässlicher Betonklotz, sondern in die Länge gezogene Bauten, die nahezu dem Charakter einer gepflegten Ferienanlage entsprechen. Sauberkeit und Ordnung herrscht hier und das viele
Grün lädt zu weit schweifenden Gedanken ein, die jedoch bisweilen
der harten Arbeit weichen müssen. Denn die Firma, die sich PohlenDach nennt, ist ein multinationales Unternehmen mit Zweigstellen in
Ungarn, Polen, England und der Schweiz, mit eigener Kfz-Werkstatt
und eigener Tankstelle, um den großen Fuhrpark in Schuss zu halten.
Rund 250 Mitarbeiter beschäftigt die Gruppe, die auf eine 100-jährige Tradition zurückblicken kann, in der sehr vieles sehr gut gelaufen
sein muss. Um so erfolgreich zu sein, bedarf es neben eines guten
Managements insbesondere motivierter Mitarbeiter, die ihr Können
täglich unter Beweis stellen. Zwei von ihnen sind Rainer Baier (40)
und Michael Bielaczek (27), Dachdeckermeister und Dachdecker aus
Überzeugung, die ihren Beruf mit Freude ausüben, wie sie sagen.
Auf Tour
Für beide sind die Arbeiten im Ausland schon nahezu Routine. Denn
30 bis 40 Baustellen im Jahr sind alleine auf dem britischen Festland
zu bewerkstelligen und dann heißt es für die Meister ihrer Zunft,
Koffer packen, Abschied nehmen und Brot und Kaffee nicht vergessen,
denn mit dem Kulinarischen, und da sind sich alle einig, habe man
eher schlechte Erfahrungen gemacht. Der Menschenschlag da drüben
sei auch ein anderer, sagt Rainer Baier, und die Unterschiede zwischen
Iren und Engländern seien erstaunlich: „Die Engländer sind ein wenig
überheblich, aber sie haben definitiv Etikette. Selbst wenn sie stinksauer sind, sind sie immer noch freundlich. Die Iren hingegen sind
wesentlich offener und gastfreundlicher, die freuen sich richtig, wenn
wir kommen.“ Jeweils für zwei Wochen geht eine Gruppe von 4 bis 6
Männern rüber und dann wird ein ganzes Haus gemietet, in dem der
Schlaf, die Freizeit und die Selbstverpflegung genossen werden. An
manchen Großbaustellen können es aber auch schon mal bis zu vierzig Handwerker sein. Vorab muss jeder Mitarbeiter die Sicherheitsbestimmungen auf der Insel verinnerlichen, um einen so genannten
33
34
International
„Mittlerweile wird
auch gar nicht
mehr verhandelt,
die vertrauen uns
einfach.“
Bernd Laufenberg, Ingenieur und Zimmerer
IMPRESSUM
Safety-Pass zu erhalten. So ist auch die Bürokratie in Großbritannien
keineswegs zurückhaltender als die in Deutschland, wie Projektleiter
Bernd Laufenberg (34) betont. Der studierte Ingenieur und gelernte
Zimmerer hebt hervor, dass deutsche Handwerker im Ausland aufgrund ihrer qualifizierten Ausbildung sehr gefragt sind: „Mittlerweile
wird auch gar nicht mehr verhandelt, die vertrauen uns einfach.“
Dass es in Sachen Effizienz und Arbeitsmoral auch durchaus
Unterschiede zu den heimischen Arbeitern gibt, macht Rainer Baier
deutlich: „Die haben da drüben die Ruhe weg und um Punkt 16 Uhr
ist Feierabend. Wir sind eigentlich fast immer die Ersten, die kommen
und die Letzten, die gehen.“ Bisweilen führte dies besonders in den
Anfangsjahren zu leicht kuriosen Missverständnissen. Wenn beispielsweise der Architekt nach zwei Wochen gebeten wird vorbeizukommen, und dieser dann sagt, er komme erst in fünf Wochen vorbei, wenn alles fertig sei. Da habe man dann erklären müssen, dass
bereits alle wichtigen Arbeiten erledigt seien und nicht selten für
großes Erstaunen gesorgt. Für Michael Bielaczek ist nicht zuletzt
auch die Anerkennung, die man deutschen Facharbeitern entgegenbringt, Grund genug, um seinen Beruf mit Freude auszuüben: „Ich
wollte eigentlich schon immer Dachdecker werden, und die
Möglichkeit im Ausland zu arbeiten, ist auch für mich ganz persönlich ein Gewinn.“
Herausgeber:
Deutscher Handwerkskammertag
Mohrenstr. 20/21
10117 Berlin
Redaktion:
Westdeutscher Handwerkskammertag
Sternwartstr. 27-29
40223 Düsseldorf
Reiner Nolten (V.i.S.d.P.)
Chefredakteur:
Rolf Göbels
Redakteure:
Stefan Rensch, Petra Plaum, Christiane Hawranek
Das Vereinigte Königreich Großbritannien und Nordirland
Das Vereinigte Königreich ist der größte Inselstaat Europas und eine politische Union der vier Teilstaaten England, Schottland, Wales und Nordirland.
Weltweit hat es das fünfthöchste Bruttoinlandsprodukt und ist mit rund
60,2 Millionen Einwohnern das drittbevölkerungsreichste Land der
Europäischen Union. Es ist eine Atommacht, ständiges Mitglied des Sicherheitsrates, Gründungsmitglied der Nato sowie der Vereinten Nationen.
Größter Teilstaat ist England mit einer Fläche von 130.395 km2 und ca.
50,4 Millionen Einwohnern.
Sprache: Englisch, regional: Irisch, Schottisch-Gälisch und Walisisch
Hauptstadt: London | Staatsform: Konstitutionell-parlamentarische
Monarchie | Staatsoberhaupt: Königin Elizabeth II. | Regierungschef:
Premierminister Gordon Brown | Fläche: 244.820 km2 | Einwohnerzahl:
60.209.500 | Berühmte Briten Isaac Newton, Charles Darwin, Charles
Dickens, William Shakespeare, Alfred Hitchcock, The Beatles, Robbie
Williams, David Beckham | Sehenswürdigkeiten Seebad Brighton, Madame
Tussauds Wachsfigurenkabinett, Big Ben, Buckingham Palace, Kathedrale
von Canterbury, Westminster Abbey, Hyde Park, St. Patrick's Cathedral,
Antrim Coast, Ring of Kerry | Im Web: www.britischebotschaft.de,
www.direct.gov.uk/en/index.htm, www.royal.gov.uk
Mitarbeiter(-innen) dieser Ausgabe:
Clemens Urbanek, Carsten Haack, Frank Eppler,
Gerd Kistenfeger, Jörg Hamann, Klaus-Dieter Schulz,
Andreas Fischer, Katja Früh, Ute Schmitt,
Stefanie Reinhardt
Anzeigen & Vertrieb:
for mat medienagentur + verlag gmbh
0211/55 80 255
[email protected]
Gestaltung und Lithografie:
for mat medienagentur + verlag gmbh
Markus Kossack
Druck:
VVA Düsseldorf
Mitglied der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e. V. (IVW)
Auflage:
92.000
Abonnement:
Bezugsabo 10,75 Euro p. a.
Erscheinung: sechsmal jährlich
Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht
unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder.
Für eingesandte Materialien kann keine Gewähr
übernommen werden. Nachdruck, auch auszugsweise,
nur mit vorheriger Genehmigung der Redaktion.
Papier: Recyclingpapier
handfest wurde in Nordrhein-Westfalen ermöglicht mit Mitteln:
Die neue Brille:
Gute Aussichten
Die Auswahl an Brillengestellen ist riesig und es gibt für jeden
Geschmack ein passendes Angebot. Aber wie findet man eine
Brille, die auch zum eigenen Stil und vor allem zur Kopfform
passt? spleens hat zahlreiche Tipps für den Kauf der richtigen
Brille.
Nicht jede Brille passt zu jedem Gesicht, da jeder Mensch seinen eigenen Kopf beziehungsweise seine eigene Kopfform hat.
Als Faustregeln gelten: Wer ein langes, schmales Gesicht hat, trägt am
besten eine Brille mit ovalen Gläsern. Eckige oder Schmetterlingsformen mit schrägen Gläsern passen hervorragend in runde Gesichter.
Auch lassen sich durch die Form einer Brille kleine „Schönheitskorrekturen“ vornehmen: Eine lange Nase wirkt viel kürzer, wenn man eine
kleine, zarte Brille trägt. Und große Brillen können breite Gesichter
schmaler erscheinen lassen.
Passend zum Stil
Natürlich sollte das Brillengestell nicht nur zum Kopf des Trägers, sondern auch zum Rest passen und mit dem Kleidungsstil harmonieren.
Wer gerne ausgefallene oder vornehmlich dunkle Sachen trägt, zu dem
passt ein Gestell mit einem einfarbigen und kräftigen Rahmen sehr
gut. So wirkt man intellektuell und zeigt gleichzeitig, dass man in
Sachen Mode mutig ist. Wer eher sportlich, leger oder etwas zurückhaltender ist, trägt besser zierliche, unauffällige Modelle mit zarteren
Metallbügeln.
Und da man eine Brille meist den ganzen Tag auf der Nase hat, sollte sie auch zu jedem Tagesabschnitt passen. Ein extravagantes Gestell passt sicher auf eine Party, sieht aber morgens in der Schule eher
fehl am Platz aus.
Neue Trends
Moderne Brillengestelle, die man im Fachgeschäft kauft, sind meist
eine sehr kostspielige Angelegenheit. Neue Trends helfen hier Geld zu
sparen: die gute, alte Hornbrille feiert ihr Comeback und sie bekommt
man in Second-Hand-Läden oder auf dem Flohmarkt. Je größer und
auffälliger das Gestell ist, umso angesagter ist ihr Träger. Die Modelle
der 50er und 60er Jahre sind besonders in. Natürlich gibt es diese
Brillen auch in verschiedenen Formen – passend für jeden Kopf. Ganz
kostenlos bekommt man seine Trendbrille, wenn Oma oder Opa ein
ausrangiertes Modell „von damals“ zur Verfügung stellen. Einfach die
passenden Gläser beim Optiker einsetzen lassen und schon kann man
einfach und günstig seinen trendsicheren Blick unter Beweis stellen.
Brauchst du eine Brille? Unter spleens.de in der Rubrik HEALTH findest
du unseren Sehtest zum Download. Außerdem: Unser Ratgeber als
Download, welche Brille am besten zu dir passt.
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Unterhaltung
Lina van de Mars
Lina´s handsignierte Drumsticks
gibts auf der nächsten Seite zu
gewinnen!
Lina van de Mars: Per Du mit dem Schlagzeug, als TV-Moderatorin auf den Rennstrecken zu Hause und mit einer abgeschlossenen Ausbildung zur Kfz-Mechanikerin bestens für die Welt des Motorsports ausgestattet.
Sie kennt sie persönlich, die großen Fahrer und guten Schrauber aus den Boxengassen. Mit ihnen kann sie fachsimpeln und vor laufenden Kameras über all das sprechen, was die Jünger der Motorsportszene interessiert: Technik,
Tuning, Tempo.
Die andere Seite von Lina ist laut. Sehr laut. Nach zwei Jahren als Drummerin für die Lemonbabies ist sie nun bei
Hershe für den richtigen Takt zuständig. Auftritte als TV-Drummerin für Right Said Fred und Moderationen für VIVA,
DSF und DMAX haben sie berühmt gemacht, die 27-jährige 50ties Liebhaberin.
Ansonsten spricht sie viereinhalb Sprachen, arbeitet an ihrer Rennlizenz, hat Abitur, kommt viel rum und sammelt
dabei leidenschaftlich gerne Tattoos. Was man eben so macht - als gelernte Kfz-Mechanikerin.
Lina, Musik und Motoren sind deine Leidenschaft. Wie bist du
dazu gekommen?
Ich habe schon immer gerne geschraubt und gebastelt … früher an
Fahrrädern und ner alten Solex, sobald der Führerschein geschafft
war, kam dann auch das erste Auto. Ich war stolze Besitzerin eines
76´er Ford Taunus und da diese alten Autos noch recht übersichtlich
sind, habe ich dann auch mal den einen oder anderen Selbstversuch
gewagt. Später kam ich dank des Taunus auch dazu, die Ausbildung
zu machen.
Wie viel brauchst du davon für deinen Job als Moderatorin?
Ich wusste schon während der Lehre, dass ich nicht die kommenden
30 Jahre tagtäglich unter Hebebühnen verbringen wollte, aber ich
wollte zumindest ein Basiswissen haben, mitsprechen können und
die Chance, mir bei der nächsten Autopanne auch erst einmal selber
helfen zu können.
Schraubst du gelegentlich noch selbst oder sind es eher die gelben Engel, die im Pannenfall unter der Motorhaube verschwinden?
Ich schraube gerne an meinen Autos und kann dabei herrlich abschalten. Neulich ist mir jedoch auf der Autobahn ein Kühlerschlauch
geplatzt, da mussten dann doch die gelben Engel herhalten.
Und welches Fahrzeug bewegst du gegenwärtig?
Für Band und Sport einen alten VW Bus, außerdem bin ich seit fast
2 Jahren stolze Mitbesitzerin eines 66´er Ford Mustang.
Gibt’s einen Traumwagen für dich?
Ich darf dank meines Jobs immer wieder schicke und neue Autos fahren und testen. Bisher haben mich aber immer wieder die guten alten
Amicruiser begeistert; hier gilt halt noch Reisen statt Rasen (wobei
ich hohes Tempo durchaus zu schätzen weiß). Vielleicht irgendwann
mal einen alten Chevi Impala oder doch den guten alten Cadillac.
Zurück zur Ausbildung. Was würdest du Freunden und Fans empfehlen, die sich auf den Start ins Berufsleben vorbereiten und
noch nicht recht wissen, welche Klasse denn für sie die Richtige
ist. Wie stellt man fest, welcher Beruf passt?
Ich bin bestimmt nicht ein leuchtendes Beispiel, wenn es um gezielte Berufswahl geht. Nach dem Abitur wollte ich einfach nur Musik
machen und das Leben genießen, die unzähligen Castings zu denen
ich anfangs gerannt bin, um Moderatorin zu werden, nicht zu vergessen. Ich habe aber schnell erleben müssen, dass man so nicht viel
weiter kommt und dann ja auch das Glück gehabt, mit meiner
Berufswahl zur Kfz-Mechanikerin genau den richtigen Weg eingeschlagen zu haben.
Und mit welchen beruflichen Plänen beschäftigst du dich gegenwärtig? Mehr Trommeln oder doch lieber TV und Tuning?
Momentan bin ich ein glücklicher Mensch: Ich habe die perfekte
Mischung aus Musik und TV, komme viel rum und lerne täglich dazu.
Zeit anhalten und genießen!
Das Kurze zum Schluss:
Tattoos sind …
meine Leidenschaft, die man leider nur mit Leiden schafft.
Handwerk ist …
auch heute noch sehr wichtig … eine der letzten Branchen mit
„greifbaren“ und bodenständigen Berufen!
Ich möchte zukünftig …
noch mehr Autos, Rennsport und Rock´n´Roll … und auch Respekt
gegenüber den Handwerksberufen.
Allen handfest Leserinnen und Lesern wünsche ich …
einen entspannten Start ins neue (Berufs-) Leben. Auf, dass Träume
in Erfüllung gehen!
Management und Booking:
OnStage Media Agentur GmbH, www.onstagemedia.de
Mitmachen und gewinnen!
3 x 2 Tickets
für ein exklusives 1LIVERadiokonzert
Es bleibt weiterhin spannend: Bekanntgabe von
Künstler und Termin erfolgen
kurz zuvor.
Fragen beantworten, Zahlen der Lösungen addieren und
die richtige Zahl an: Redaktion handfest, Drususstraße 13a,
40549 Düsseldorf, per E-Mail an [email protected].
Einsendeschluss ist der 20. September 2007. Eigene
Postanschrift und Gewinnwunsch nicht vergessen!
Ein paar Weisheiten zum Schluss:
1. Wo gehobelt, wird da fallen ... Späne. (333) | Groschen. (444) | (555)Sprüche.
2. Schuster, bleib bei deinen ... Zangen. (121) | Leisten. (343) | Nieten. (565)
Auch in diesem Heft gibt es
wieder Tickets für ein 1LIVERadiokonzert zu gewinnen!
Natürlich weißt du nicht, was
kommt.
3. Handwerk hat ... edle Hölzer. (98) | goldenen Boden. (65) | Gold im Mund. (32)
10 x Musik CD “Right or Wrong? Raps”
Hear them, rap them, know them! Leichter lernen mit Rap und Hip-Hop
„Right or Wrong? Raps“: Cool, jetzt lassen sich auch die wichtigsten englischen Stolpersteine lässig vermeiden. Denn sie
wappnen mit Beat und Rhythmus gegen kleine, aber feine Bedeutungsunterschiede, Verwechslungsfehler, Grammatikoder Satzbaufallen. Die Beats gehen unmittelbar ins Blut und sorgen dort für pures Adrenalin. Und mit dieser pulsierenden Mischung kann deutlich besser gelernt und behalten werden.
Das Einzige, was man tun muss: Kopfhörer auf – und Beats on! www.langenscheidt.de
1 x 2 Gutscheine für Schnupperkletterkurs mit anschließendem Grillbuffet
„An die Seile, fertig, los“ Freiluftklettern mit Domblick und den Sonnenuntergang im
gemütlichen Biergarten genießen. Das kann man in den Sommermonaten an der Kletterwand
der Skihalle Neuss. Über 1.000 m2 Kletterfläche mit über 200 verschiedenen Kletterrouten
für Anfänger und Wettkampfkletterer. Von Mai bis September ist Europas höchste künstliche
Kletteranlage geöffnet.
Sport macht natürlich hungrig. Der Salzburger Alm-Biergarten der Skihalle ist der ideale
„Einkehrschwung“ nach der Kletterpartie oder einem Besuch der Skipiste. Hier kann man den
Nachmittag verbringen oder den Abend ausklingen lassen. Ganz neu: das große Grillbuffet
für grenzenloses Schlemmen. Für super Stimmung sorgen die wöchentlichen Après Ski-Partys
der Skihalle. Der Eintritt ist übrigens frei! www.allrounder.de
3 x 1 Paket zu gewinnen
bestehend aus Radsport
Manager Pro 2007 und stylischer Uvex-Radbrille
Virtuelle Radsportelite wieder auf
dem Asphalt
20 durchtrainierte, komplett ungedopte
Teams bringen ihre Speichen in Schwung
Crimson Cow hat mit Radsport Manager Pro
2007 erneut die Räder gesattelt und so
können Zweiradspurter jetzt starten. Mit
allen offiziellen Teams, Fahrern und
Strecken ausgestattet, wird ein authentisches Renngeschehen inszeniert. Größerer
Umfang, höhere Funktionalität und klares
Augenmerk auf Einsteigerfreundlichkeit stellen das Gerüst für die Mischung aus
Cycling-Management und Simulations-Part
dar. www.rsm-pro.de
1 x handsignierte
Drumsticks von
Lina van de Mars!
5 x 2 Tickets zur YOU for YOU!
Willkommen zur YOU Berlin 2007 Seid ihr wieder
bereit für eure Party? Dann kommt vom 26. bis 28.
Oktober 2007 zur YOU auf das Berliner Messegelände
unter dem Funkturm. www.you.de
Gewinner aus 3 | 2007
3 x 2 Tickets für ein 1LIVE-Radiokonzert J. Bochholdt | V. Pielsticker | D. v. Battum
5 x Chef-Deutsch“ F. Schraub | M. Claushues | C. Müller | A. Videk | E. Willmes
Polyglott city box S. Berszinski | E. Winnebeck | B. Wicht | M. Limberg | U. Kaster | A. Kramme | R. Schulte | H. Jäger |
R. Seebacher | S. Tews | V. Pomp
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Vorschau
Vorschau | handfest 05 | 2007
Arbeiten auf dem Bau.
Mehr dazu im nächsten Heft.
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