Social Business Vendor Benchmark 2016 - T

Transcrição

Social Business
Vendor Benchmark 2016
Softwareanbieter und Dienstleister im Vergleich
Deutschland
Social Business Vendor Benchmark 2016
„Social Business ist gleich Future Enterprise Readiness
und Grundlage digitaler Metamorphosen, die jedes
Unternehmen zur Sicherstellung der Marktkonformität
durchlaufen muss.“
Heiko Henkes, Director Advisor Experton Group AG
Alle Rechte vorbehalten
Experton Group Social Business Vendor Benchmark 2016
2
Copyright
Die vorliegende Analyse wurde von der Experton Group erstellt. Trotz der
gewissenhaften und mit größter Sorgfalt ermittelten Informationen und Daten
kann für deren Vollständigkeit und Richtigkeit keine Garantie übernommen
werden. Niemand sollte aufgrund dieser Informationen handeln ohne
geeigneten fachlichen Rat und ohne gründliche Analyse der betreffenden
Situation.
Alle Rechte am Inhalt dieses Untersuchungsberichts liegen bei der Experton
Group. Die Daten und Informationen bleiben aus Gründen des Datenschutzes
Eigentum der Experton Group. Vervielfältigungen, auch auszugsweise, bedürfen
der schriftlichen Genehmigung der Experton Group AG.
Copyright Experton Group AG, 2015
3
Inhaltsverzeichnis
1
EXECUTIVE SUMMARY................................................................. 8
2
SOCIAL BUSINESS – EINE „NEUE“ ARBEITSWELT? ....................... 15
2.1 Ist der Hype vorbei? .................................................................................................. 15
2.2 Social-Business-Adaption in den Unternehmen ............................................ 20
2.3 Social Business Challenges für den CIO ............................................................. 21
2.4 Unternehmen unter Druck ..................................................................................... 23
2.5 Social Business – Was gilt es beim Wandel zu beachten? ........................... 24
2.6 Komplexität beherrschen – Social Business Anbieterauswahl ................ 27
2.7 Social Business – State of the Market ................................................................. 28
3
METHODIK ................................................................................ 31
3.1 Definitionen „Social Business“ .............................................................................. 31
3.2 Methodik und Untersuchungsdesign ................................................................. 34
3.3 Auswahl der untersuchten Anbieter .................................................................. 39
3.4 Durchführung der Untersuchung ........................................................................ 39
4
SOCIAL BUSINESS ANBIETER IM BEREICH SOFTWARE ................. 42
4.1 Social Enterprise Networking Suites .................................................................. 42
4.2 Project & Task Management .................................................................................. 55
4.3 Enterprise Filesharing ............................................................................................. 67
4.4 Karrierenetzwerke und Job-Plattformen ......................................................... 77
4.5 Social Media Management ...................................................................................... 81
4.6 Social E-Commerce .................................................................................................... 90
4.7 Social Analytics (Socialytics) ................................................................................. 96
4.8 Social Collaboration Web Conferencing .......................................................... 104
5
SOCIAL-BUSINESS-ANBIETER IM BEREICH TRANSFORMATION .. 110
4
5.1 Social Transformation – Consulting & Integration...................................... 110
5.2 Social Transformation – Digital Communications ....................................... 125
6
AUTOREN UND KONTAKT ........................................................ 138
7
ÜBER EXPERTON GROUP ......................................................... 141
8
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS ..................................................... 142
5
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1:
Abbildung 2:
Abbildung 3:
Abbildung 4:
Abbildung 5:
Abbildung 6:
Abbildung 7:
Abbildung 8:
Social Business teilt Wissen und schafft Transparenz ..... 16
Social Business im Kontext .............................................. 18
Interne und externe Input Trigger ................................... 19
Adaptions-Meilensteile von Social Business ................... 21
CIOs am Scheideweg ....................................................... 23
Ist & Soll-Situation in Unternehmen ............................... 24
Ausgaben für Social Business in Deutschland ................. 29
Ausgabenanteile für Social Business in Deutschland
(2015)............................................................................... 29
Abbildung 9: Social Business Vendor Benchmark 2016 –
Projektschritte ................................................................. 31
Abbildung 10: Definition von Social Business ......................................... 32
Abbildung 11: Abstrahierte Bewertungsdetails mit Beispielgrid............ 35
Abbildung 12: Experton Group Market Insight Quadrant ...................... 36
Abbildung 13: Software & Servicekomponenten der Benchmarkstudie 38
Projektablauf ................................................................... 41
zeitlicher Ablauf ............................................................... 41
Abbildung 16: Enterprise Networking Suites Quadrant ......................... 47
Abbildung 17: Social Enterprise Networking Suites – Anbieterübersicht
mit Detailbewertungen und Trends ................................ 55
Abbildung 18: Akzeptanzkriterien von Projekten und Aufgaben ........... 58
Abbildung 19: Project & Task Management Quadrant .......................... 61
Abbildung 20: Project & Task Management Anbieterübersicht mit
Detailbewertungen und Trends ...................................... 66
Abbildung 21: Enterprise Filesharing Quadrant ..................................... 70
Abbildung 22: Enterprise Filesharing Anbieterübersicht mit
Abbildung 23: Karrierenetzwerke und Job-Plattformen Quadrant ........ 79
Abbildung 24: Karrierenetzwerke und Job-Plattformen:
Anbieterübersicht mit Detailbewertungen und Trends .. 81
Abbildung 25: Social Media Management Quadrant ............................. 84
Abbildung 26: Social Media Management Anbieterübersicht mit
Abbildung 27: Social E-Commerce Quadrant.......................................... 93
Abbildung 28: Social E-Commerce: Anbieterübersicht mit
Abbildung 29: Social Analytics Quadrant ................................................ 98
Abbildung 30: Social Analytics: Anbieterübersicht mit
Detailbewertungen und Trends .................................... 103
Abbildung 31: Social Collaboration Web Conferencing Quadrant ....... 105
6
Abbildung 32: Social Collaboration Web Conferencing:
Anbieterübersicht mit Detailbewertungen und Trends 109
Abbildung 33: ROI-Bestimmung............................................................ 111
Abbildung 34: Transformation – Consulting & Integration Quadrant .. 114
Abbildung 35: Social Transformation – Consulting & Integration
Anbieterübersicht .......................................................... 125
Abbildung 36: ICT-Herausforderungen & Trends – Machtkampf ......... 126
Abbildung 37: Social Transformation – Digital Communication
Quadrant........................................................................ 128
Abbildung 38: Social Transformation – Digital Communication
Anbieterübersicht .......................................................... 137
7
1
Executive Summary
Social-Business-Markt

Der Social-Business-Markt in Deutschland wächst mit durchschnittlich 31
Prozent bis 2019 überdurchschnittlich stark. Bis 2019 wird der Markt von
aktuell 2,7 Mrd. Euro auf 7,8 Mrd. Euro steigen.

Wichtiger Markttreiber ist nach wie vor der Bereich
Social
Transformation, der 55 Prozent zum Marktvolumen beiträgt.
Social Enterprise Networking Suites

Social
Enterprise
Networking
Software/Service-Angebote,
Suites
die
stehen
die
für
professionelle
Zusammenarbeit
und
Kommunikation von Mitarbeitern auf den Ebenen Informations-,
Identitäts- und Beziehungsmanagement unterstützen. Der Markt ist
dadurch gekennzeichnet, dass das Schwarz-Weiß-Denken von Social
Collaboration einerseits und „klassischer“ Zusammenarbeit andererseits
zunehmend der Kombination des Besten aus beiden Welten weicht.

22 Anbieter wurden in die Analyse einbezogen; von diesen konnten sich
die folgenden neun Unternehmen als „Leader“ positionieren: Atlassian,
Atos, BroadVision, IBM, Jive, Microsoft, Salesforce, Tibco und United
Planet.

Just Software wurde zum „Rising Star“ gekürt.

Verglichen zu den beiden Teilmärkten des Vorjahres ist mit mixxt ein
neuer Anbieter in der Analyse vertreten; nicht mehr dabei sind Cisco,
Flying Dog, Google, Igloo und Social Teams.
8
Social Collaboration Filesharing

Der Datei- bzw. Content-Austausch im täglichen Arbeitsleben nimmt eine
immer bedeutendere Rolle ein. Dies gilt sowohl für die private als auch
die professionelle Nutzung von Filesharing-Diensten. Enterprise
Filesharing bedeutet extensives und vor allem leichtes Content Sharing;
die entsprechenden Lösungen beruhen gerade im professionellen Umfeld
häufig auf der Weiterentwicklung von DMS-/ECM-Lösungen.

Dieses Jahr wurden insgesamt 17 relevante Anbieter im Markt
betrachtet, von denen sich sechs Anbieter im Leader Quadranten
positionieren konnten: Alfresco, Box, Citrix, d.velop, IBM und Microsoft.

SSP Europe wurde als „Rising Star“ ausgezeichnet.

In diesem Jahr neu in die Analyse aufgenommen wurde Citrix. La Cie,
Strato, Uniscon & antispameurope wurden diesjährig nicht mehr
bewertet.
Social Project & Task Management

Unter Project & Task Management ist der unternehmensinterne Einsatz
von
so
genannten
Stand-Alone-Lösungen
für
Projekt-
und
Portfolioverwaltung zu verstehen. Project & Task Management erhöht
die Produktivität durch effektivere Kommunikation.

Dieses Jahr wurden insgesamt zwölf relevante Anbieter im Markt
betrachtet, von denen fünf Anbieter eine Position im Leader-Quadranten
erreichten: comindware, Genius Inside, Microsoft, Planview und Wrike.

Folgende Anbieter wurden in diesem Jahr nicht mehr in die Analyse mit
aufgenommen: aceproject, xolabo, Jive Software, Mavenlink, evernote,
teamwork, Zoho und Basecamp.
9
Social Media Management

Social-Media-Management-Lösungen, die dabei helfen, den Überblick
über die Web-Auftritte nicht zu verlieren, alle Kanäle sinnvoll zu bespielen
und mit den Kunden in Kontakt zu treten, sind in Deutschland – über alle
Unternehmensgrößen hinweg – nach wie vor beliebt. Demnach wächst
das Segment auch in diesem Jahr weiter.

Der Vendoren-Markt für Social-Media- Management-Lösungen zeichnet
sich zum einen sowohl durch vielversprechende junge Start-ups und zum
anderen durch die Präsenz großer Software-Player wie IBM oder Oracle
aus, die ihre Marketing-Lösungen zunehmend erweitern. Es stehen sich
somit die „alten“ Riesen – hierzu zählt auch etwas Salesforce – und junge,
dedizierte Lösungsanbieter (z.B. SocialHub aus Bayern) gegenüber.

Erstgenannte versuchen, ihr ohnehin schon vorhandenes MarketingPortfolio in Richtung sozialer Medien zu erweitern, letztere, sich eine
Position in diesem stark wachsenden Markt zu sichern.

Selbstredend unterscheiden sich die Lösungen demnach auch
stellenweise stark im Funktionsumfang und im Auftritt am Markt.

Dieses Jahr wurden insgesamt 14 relevante Anbieter im Markt
betrachtet, von denen sich die folgenden fünf Anbieter im LeaderQuadranten positionieren konnten: Adobe, Hootsuite, IBM, Oracle und
Salesforce. Hootsuite schaffte dabei diesjährig zum ersten Mal den
Sprung in den Leader-Quadranten. Sprinklr wurde als „Rising Star“
ausgezeichnet. Swat.io, Buffer, SocialBench, Sprinklr und SocialHub
wurden als neue Anbieter erstmalig mit in die Analyse aufgenommen.
Googles Wildfire-Angebot wurde im vergangenen Jahr beendet und fällt
neben Infosys somit aus der diesjährigen Analyse heraus.
10
Social E-Commerce

Auch der E-Commerce-Markt muss sich den Einkaufsgewohnheiten der
Kunden im Jahre 2015 anpassen. Stylische High-End Shops mit ausgeprägter User Experience, Mobile Shopping und die stärkere Einbeziehung des
Kunden in den Verkaufsprozess sind hierbei wichtige Neuerungen, die es
umzusetzen gilt.

Die bislang noch dürftig ausgeprägte Vendorenseite, die SocialCommerce-Funktionalitäten oder -Erweiterungen anbietet und in
Deutschland von Relevanz ist, erkennt jedoch zum Großteil die enormen
Potentiale zur Geschäftssteigerung, die es über die „neuen“ sozialen
Medien zu nutzen gilt. Dies bezeugen auch die ausgeprägten
Akquisitionen in diesem Bereich. Als Leader konnten sich IBM, Oracle und
SAP positionieren.

SAPs hybris weiß hierbei vor allen Dingen durch den sinnvollen
modularen Aufbau zu überzeugen. Aber auch Oracle und Adobe ziehen
mit entsprechenden Social-Erweiterungen, die es „out of the box“ gibt,
nach.

Zusätzlich lässt sich beobachten, dass viele Anbieter auch über Extension
Stores den Schritt Richtung Social über Drittanbieter ermöglichen. Dies ist
vor allen Dingen bei Magento (über den Connect Marketplace) und
demandware (über den Link Marketplace) der Fall. Der Markt in
Deutschland bietet noch viel Potential und wird in den kommenden
Jahren weiterwachsen.
11
Karrierenetzwerke und Job-Portale

Ähnlich wie im privaten Bereich mit vor allem Facebook spielt auch die
Vernetzung
im
beruflichen
Bereich
eine
zunehmende
Rolle.
Karrierenetzwerke integrieren dabei zunehmend die Funktion der JobPlattformen
zur
Anbahnung
und
Vermittlung
neuer
Beschäftigungsverhältnisse.

In diesem erstmals betrachteten Markt wurden sechs Anbieter analysiert.

Die beiden Unternehmen LinkedIn und Xing konnten sich als Leader
qualifizieren.
Social Analytics (Socialytics)

Das Umfeld für Marketiers hat sich insbesondere im Consumer-Markt in
den vergangenen Jahren fundamental gewandelt. Kunden können sich
über soziale Netzwerke untereinander über Anbieter und ihre Produkte
austauschen und erhalten über Plattformen mit entsprechend großer
Reichweite eine starke Stimme. Social Analytics hilft, Trends zeitnah
wahrzunehmen und unter anderem „Shitstorms“ frühzeitig zu stoppen.

Von den neunzehn untersuchten und relevanten Anbietern gelang acht
der Sprung in den Leader-Quadranten: Exasol, HP, IBM, Microsoft,
MicroStrategy, Oracle, Salesforce und SAS.

Neu in der Analyse ist sprinklr.
Social Collaboration Web Conferencing

Verteilte Teams, sowohl unternehmensintern als auch unternehmensübergreifend, nehmen immer mehr an Bedeutung zu. Gleichzeitig
12
wachsen Zeit- und Kostendruck. Ersparnis von Zeit und Geld sind in
diesem Umfeld handfeste Vorteile von Web Conferencing.

Von den zwölf untersuchten und relevanten Anbietern gelang den
folgenden fünf der Sprung in den Leader-Quadranten: Adobe, Cisco,
Citrix, IBM und Microsoft.

Das neu in die Analyse einbezogenen Unternehmen Arkadin erhielt die
Auszeichnung als Rising Star.
Social Transformation – Consulting & Integration

Social Business Transformation befasst sich mit wichtigen Skills im
Kontext
der
Beratung
und
Integration
von
modernen
Organisationsformen bzw. -strategien und Integrationskompetenzen.
Hierbei ist zu berücksichtigen, dass die Einführung von Social Business
wesentlich
stärker
eine
organisatorische
als
eine
technische
Herausforderung darstellt.

Von den 16 analysierten Beratungs- und Integrationsdienstleistern haben
acht den „Leader-Quadranten“ erreicht: Accenture, Atos, Avanade,
Capgemini, Communardo, Fritz & Macziol, IBM und T-Systems/T-Systems
MMS.

Beck et al. Services ist Rising Star.

Nicht mehr betrachtet wurden Agentbase, Bearing Point, Bright One,
Cocomore, Damovo und GBS.
Social Transformation – Digital Communications

Die veränderten Anforderungen an die CMOs im Zuge der digitalen
Transformation führten in der nahen Vergangenheit zum Aufkommen
13
einer neuen Art von digitalen und Web 2.0-zentrierten Agenturen, die
sich
auf
digitale
Go-To-Market/Business-Strategien,
Marken-
Kommunikation, kreative Service-, Design- und Experience-Angebote und
die dahinterstehende Technologie spezialisiert haben.

Insgesamt konnten in diesem neuen Marktsegment 28 relevante
Anbieter auf dem deutschen Markt identifiziert werden.

Zwölf Anbietern gelang dabei die Positionierung im Leader Quadranten:
denkwerk, DigitasLBi, ecx.io, Faktor 3, icrossing, Namics (Deutschland),
Plan.Net, Razorfish, Sapient, SCHOLZ & VOLKMER, SINNERSCHRADER und
UDG.
14
2
Social Business – eine „neue“ Arbeitswelt?
2.1
Ist der Hype vorbei?
Social Business war in den vergangenen Jahren ohne Zweifel eines der
Trendthemen innerhalb der modernen IT-Welt. Die Implementierung von
Software mit „Social“-Funktionalitäten, die dem User zum Teil ohnehin aus dem
Privatleben bekannt sind, und die Einführung neuer Kommunikations- und
Marketingmöglichkeiten mit künftigen und gegenwärtigen Kunden findet nach
wie vor immer häufiger Anklang in der Unternehmenswelt, um hieraus einen
Mehrwert für sich, die Gesellschaft und das Unternehmen schöpfen zu können.
Der „Social“-Begriff wurde leider oftmals inflationär verwendet und mit Social
Media gleichgesetzt, was seinen Stellenwert innerhalb der digitalen
Transformation etwas gemindert hat. Daraus lässt sich jedoch nicht ableiten,
dass der Begriff – oder besser gesagt, das dahinterstehende Konzept – nicht
mehr aktuell sei oder an Relevanz verloren hätte. Social Business ist eben nicht
nur Social Media, sondern umfasst weitaus mannigfaltigere Facetten, die es den
Unternehmen nahezulegen galt (und noch immer gilt), da oftmals auch weiterhin
falsche Vorstellungen und Assoziationen zu diesem Begriff kursieren.
Was Social Business aktuell und zukünftig dennoch weiterhin braucht, ist ein
genaues Verständnis und eine Auseinandersetzung mit den Konzepten und
Veränderungen, die zum Teil über herkömmliche IT-Bereiche hinausgehen. Diese
kulturellen Veränderungen – die beispielsweise parallelen Arbeitsstile (zentral
vs. dezentral) oder veränderten Kommunikationsmuster (inklusive des Abbaus
von starren Hierarchiemustern) betreffen – wurden im Wesentlichen im
Zusammenhang mit Social Business oftmals vernachlässigt, sind aber dringend in
der aktuellen Phase zu berücksichtigen. Man kann daher nicht oft genug
betonen, dass Social Business über reine Kollaborations-Möglichkeiten
hinausgeht und auch die schneller und emotionaler werdende digitale Ökonomie
umfasst, die mehr denn je nach Echtzeit-Feedback und interaktiven Medien
verlangt.
15
What’s it all about?
Bei Social Business Konzepten geht es zum einen darum, organisatorische und
hierarchische Silo-Konstruktionen abzubauen, um Platz für neue Arbeitsweisen
und ein geteiltes Wissen innerhalb der Unternehmen zu schaffen, und zum
anderen darum, sich schneller mit aktuellen und künftigen Kunden zu verbinden,
denn ein funktionstüchtiges Social Marketing & Management hilft dabei, die
notwendige digitale Transformation voranzutreiben. Zunehmend findet
Kommunikation und auch der Verkauf von Gütern über soziale Kanäle respektive
in der digitalen Welt statt. Planung, Verkauf und das Auftreten eines
Unternehmens müssen sich hieran ausrichten, um mit der Zeit zu gehen und den
Kundenkontakt nicht zu verlieren.
Quelle: Experton Group
Abbildung 1: Social Business teilt Wissen und schafft Transparenz
Vorbei sind die Zeiten, in denen die Kommunikationshoheit gegenüber den
Kunden bei den Unternehmen lag. Kundenseitig wird längst gesprochen, geteilt
und bewertet – und das zu jeder Zeit und an jedem Ort.
16
Dies ist auch für Business-Intelligence-Abteilungen und letztendlich für CEOs von
enormer Bedeutung. Die nachfolgende Generation Y, die mit technischen
Komponenten im alltäglichen Umgang groß geworden ist, fordert von den
Unternehmen modernere Möglichkeiten zur Kommunikation und medialen
Präsentation und hat mehr denn je – beispielsweise über RecommendationSysteme (Social E-Commerce) – Einfluss auf die öffentliche Wahrnehmung von
Unternehmen. Diesen Anforderungen, die es im digitalen Kundenmanagement
nun gibt, gilt es gerecht zu werden, und zwar durch Kompetenz und Schnelligkeit
– beides Eigenschaften, die Social Business fördert. Es mag insofern richtig sein,
dass der Begriff Social – im Sinne eines Hypes durch neue Technologien – veraltet
ist;
die
Konzepte,
wie
sie
beispielsweise
eine
neue
Form
des
Kundenmanagements durch Social Business bietet, sind jedoch brandaktuell und
müssen in jedem Fall von IT- und speziell Management-Verantwortlichen
adäquat berücksichtigt werden.
Kritische Stimmen mögen anmerken, der Social Trend sei endgültig vorbei und
der Begriff sei veraltet. Diese Einschätzung teilt die Experton Group auch im Jahre
2015 nicht. Vielmehr gilt es, sich ein detailreicheres Verständnis für das Konzept
zu verschaffen, das über das reine Generieren von Facebook-Seiten hinausgeht
und vor allen Dingen Kommunikations- und Interaktionsmuster in den Unternehmen betrifft. Dafür ist fast immer ein radikales Aufbrechen vorhandener
Verhaltens- und Denkmuster erforderlich. Diejenigen, die sich diesem Trend
verweigern, werden langfristig vom Markt geschluckt. Denn eines ist klar: SocialBusiness-Komponenten kommen und werden die Unternehmenskultur
nachhaltig prägen.
Nach wie vor hält die Ökonomie bzw. halten die darin agierenden Individuen
häufig noch an den Grundmanifesten der Gesellschaft bzw. alten Werten und
etablierten Normen fest. Die Weiterentwicklung erfolgt also schrittweise und
bedingt immer auch ein Rahmenwerk, in dem Marktteilnehmer sicher agieren
können. Dazu gehören zwangsweise auch Regularien und Gesetze. Datenschutz
17
bzw. -sicherheit ist dabei stets ein immens wichtiges Thema, das niemals fehlen,
aber dennoch nicht als Bremse digitaler Kommunikation angesehen werden darf.
Vor dem Hintergrund zunehmender Datenanalysen und Big Data Tools wird das
Gut der eigenen Meinung im Kontext des Geschehens immer wichtiger und
zugleich auch schützenswerter.
Abbildung 2: Social Business im Kontext
Gerade in Bezug auf eine erfolgreiche Unternehmensstrategie im Rahmen neuer
Social-Business-Konzepte steigt der Wunsch, so viel wie nur möglich über das
anvisierte Kundenklientel in Erfahrung zu bringen und dieses Wissen für ein
optimales Go-to-Market zu nutzen. Oftmals wird dabei allerdings der
Datenschutz bzw. die Privatsphäre in den Hintergrund gedrängt und somit
verletzt. Neben dem inzwischen häufig anzutreffenden Social Media Manager,
der noch viel zu oft ohne dedizierte Strategie dahinter eingestellt wird und in
vielen Fällen nur damit beauftragt ist, neue Kanäle für das Marketing zu
evaluieren und zu „bespielen“, gilt es im ersten Schritt, eine angemessene
18
Gesamtunternehmensstrategie im Kontext von Social-Business-Möglichkeiten
auf die Beine zu stellen. Dabei sind verschiedenste Faktoren zu berücksichtigen,
um alle Mitarbeiter im Unternehmen abzuholen und im Einklang mit der
Corporate Identity mit auf die Reise zu nehmen.
Abbildung 3: Interne und externe Input Trigger
Gerade dieser Teilschritt ist besonders wichtig, in den meisten Fällen jedoch
nicht richtig durchdacht. Was dabei häufig vergessen wird ist die Tatsache, dass
das interne Kommunikationsverhalten entsprechend angepasst und reflektiert
werden muss und der vermeintlich zu erreichende Nutzen nur so groß sein kann,
wie das gesamte Unternehmen auf Basis der Fähigkeiten im Miteinander zu
leisten im Stande ist. In dieser Welt spielt IT nach wie vor nur eine
untergeordnete Rolle.
Die aus dieser Entwicklung resultierenden Veränderungen machen in einer
langfristigen Betrachtung vor keiner Unternehmensgrößenklasse und Branche
halt. Hinsichtlich der Adaption moderner Arbeitsweisen sind jedoch gerade
19
Großunternehmen
aufgrund
der
notgedrungenen
Kollaboration
über
Fachabteilungen oder Niederlassungen hinweg auf innovative und wegweisende
Kommunikationsplattformen und -Tools angewiesen. Kurzfristig haben derzeit
nach wie vor speziell Großunternehmen und die Branche Konsumgüterindustrie
sowie die Dienstleister mit diesem Wandel zu kämpfen, der zunächst einmal
bremst, bevor die eingezogenen Veränderungen Früchte tragen können.
Neben dem internen Wandel in Bezug auf Strategie & Führung, Change
Management und IT müssen vermehrt so genannte Customer Engagement
Center bzw. kundennahe Plattformen nachgezogen, administriert und moderiert
werden. Darüber hinaus sind bestehende Legacy-Systeme an neue Interaktionsund Kommunikationskonzepte – intern wie extern – anzupassen bzw. damit zu
integrieren.
2.2
Social-Business-Adaption in den Unternehmen
Social Business durchläuft eine Vielzahl an Adaptionsstufen entlang
verschiedenster organisatorischer, fachlicher sowie operativer bzw. auch
technischer Ebenen. Dabei kann im Groben folgender – idealtypischer – Verlauf
als Maßstab des Reifegrads angenommen werden:
20
Reifegradzunahme
•Nur teilweise und nicht strategische Nutzung für unkritische
Business-Funktionen
•Effizientere Nutzung innerhalb des Unternehmens mit Ausrichtung /
Einfluss auf zentrale Arbeitsabläufe bzw. Kernaufgaben
•Ergänzung bestehender Arbeitsabläufe sowie Anpassung einzelner
Prozessschritte
•Überarbeitung und Erweiterung bestehender Arbeitsabläufe und
Prozessschritte; insbesondere auch die Mobilisierung von
Prozessschritten im Kontext mit Mobilitätsszenarien
•Reorganisation der Unternehmensstruktur – bzw. ausgewählter
Organisationsteile – mit dem Ziel der nahtlosen Social Collaboration
Abbildung 4: Adaptions-Meilensteile von Social Business
2.3
Social Business Challenges für den CIO
Aus vergangenen Beratungsmandaten der Experton Group zum Thema Social
Business und zu angrenzenden Disziplinen hat sich gezeigt, dass oftmals das
ganzheitliche Verständnis des Themas fehlt. Gerade CIOs wollen nicht mit den
verschiedensten Facetten gelangweilt werden – es ist einfach zu komplex. Was
in diesen Kreisen dagegen eher für Aufmerksamkeit sorgt sind plakative
Presseplakate mit Slogans wie beispielsweise „in 3 Jahren kann über Social
Business die Produktivität der Belegschaft um 20 Prozent gesteigert werden“.
Zusätzlich immer von Interesse ist natürlich das Kosteneinsparpotential.
Das Thema wird darüber hinaus häufig mit Social Media verwechselt bzw. darauf
reduziert. So stellt sich die Frage nach der konkreten Beschreibung von Social
Business, die viele Berater zu Recht nicht ruhigen Gewissens in einem
prägnanten Satz zu leisten imstande sind. Eine kurze und knackige Beschreibung
ist in der Regel schwer möglich, da sich kaum ein anderes Thema facettenreicher
darstellt als Social Business dies tut. Ferner sitzt ein CIO grundsätzlich im
21
Unternehmen zwischen den Stühlen; er muss die Anforderungen von
Fachabteilungsseite kennen und im Einklang mit der Geschäftsführung in eine ITGesamtstrategie überführen.
Neben der schwierigen Definition von Social Business hat ein CIO derzeit somit
weiterhin mit folgenden Herausforderungen zu kämpfen:
Stellenwert der IT wird in den Unternehmen immer höher

Business Value & Alignment branchenabhängig, aber nachhaltig steigend.

Nutzen und Risiken immer geschäftskritischer
Informationssysteme werden immer komplexer

Integration der Systeme innerhalb des Unternehmens und insbesondere
über Unternehmensgrenzen hinaus ist ein „must have“
Spannungsfeld „Legacy“ vs. „New Apps“

Die kontinuierliche Anbindung neuer Systeme an bestehende Altsysteme,
die nicht abgeschaltet werden

Kampf mit neuen Architekturen, neue Qualitätsansprüche („WegwerfApps“)
Der Stellenwert „interner IT Services“ nimmt (potentiell) ab

Fachbereiche werden bei IT-Entscheidungen immer „mächtiger“

Die Interne IT wird oft als „langsamer Verhinderer“ angesehen
Ein CIO sollte sich aus den aufgeführten Gründen stets über seine primär zu
adressierende Kundenklientel im Klaren sein. Zusätzlich muss ein CIO derzeit
genau wissen, wo er in fünf Jahren stehen möchte. In diesem Kontext können
zwei Wege eingeschlagen werden.
22
Führende Rolle
…im Unternehmen, welche durch Einsatz von IT
Innovationen und wettbewerbsdifferenzierende
Aktivitäten vorschlägt und treibt
…am Scheideweg
Interner Dienstleister
…der Wünsche der Fachabteilungen/Endanwender
auf SLA Basis erfüllt
Abbildung 5: CIOs am Scheideweg
2.4
Unternehmen unter Druck
Die dynamische, globale Wettbewerbssituation und die Digitalisierung der
Geschäftswelt fordern zunehmend von Unternehmen, sich in ihren Abläufen und
Organisationen zu verändern, um wettbewerbsfähig bleiben zu können – je nach
Branche und Segment muss die Wertschöpfung erneut auf den Prüfstand gestellt
werden. Deshalb macht der Trend hin zum Social Business vor keinem
Unternehmen halt. Entwicklungen hin zu digitalen Arbeitsplätzen erfordern
hierbei vor allen Dingen Veränderbarkeit, Vernetzbarkeit, Ortsunabhängigkeit
und
eine
ganzheitliche
Kommunikation
Veränderung
zunehmend
schneller,
der
Unternehmenskultur.
weitreichender
(d.h.
Da
über
Unternehmensabteilungen hinaus) und effizienter organisiert werden muss,
müssen sich Unternehmen von stabilen zu lernenden Organisationen
entwickeln. Stetige Veränderung führte bislang nicht zum Erfolg, ist heutzutage
jedoch unabdingbar geworden. Unternehmen müssen mehr denn je das Ohr am
Markt haben und Trends frühzeitig erkennen – dafür gilt es auch Kontaktpunkte
zum Kunden und Partnern zu definieren und zu leben. Das Unternehmen der
Zukunft ist deshalb kein isoliertes System mit fest definierten und begrenzten
Schnittstellen zur Außenwelt – der wachsende globale Wettbewerbsdruck und
die hohen Veränderungsgeschwindigkeiten von Wirtschaft und Gesellschaft
23
fordern eine Kurskorrektur aller Unternehmen. An diesem Punkt setzen SocialBusiness-Komponenten an, die die Kommunikation „über den Tellerrand hinaus“
ermöglichen, die Informationsverteilung in den Unternehmen gänzlich
verändern und neue, zukunftsweisende Arbeitsweisen ermöglichen.
2.5
Social Business – Was gilt es beim Wandel zu beachten?
Social Business verkörpert neue Formen unternehmerischer Führung und
bezieht sich auf Organisationsformen und deren Geschäftsprozesse. Dabei geht
es um Arbeitsumgebungen sowie Arbeits- und Verhaltensweisen, die dadurch
geprägt sind, dass Menschen in kollaborativen und integrierten Arbeitswelten
Mehrwerte für sich, das eigene Unternehmen und die Gesellschaft erarbeiten.
Der Anstoß für Führungspersönlichkeiten, sich neu zu orientieren bzw. neue
Arbeitsmethoden und Führungsstile an sich heran zu lassen, kommt meist aus
dem Impuls eines Mitarbeiters oder externen Partners bzw. Mitbewerbers
heraus. Dabei geht es häufig um vermeintlich banale Dinge bzw. eine selektive
Prozessoptimierung, um diesen speziellen Prozess effektiver abschließen zu
können.
Abbildung 6: Ist & Soll-Situation in Unternehmen
24
Change Management umfasst darüber hinaus nicht nur Arbeitsprozesse und
gewohnte Arbeitswelten, sondern auch Ebenen der Hierarchie und des Umgangs
miteinander. Es gilt beispielsweise, den Mitarbeitern neue Freiräume
zuzugestehen, die es ermöglichen, moderne, flexiblere Arbeitsweisen, losgelöst
von fixen Arbeitszeiten/Orten zu leben.
Cloud-Computing-Ansätze sind in solchen Szenarien das Fundament und effektiv
daran beteiligt, die Mobilität der Angestellten zu steigern und ihnen Freiräume
einzuräumen, die sie selbstverantwortlich nutzen können, um effektiver und
individualisierter arbeiten zu können. Die Vermittlung eines gemeinsamen
Werteverständnisses und auch der Ziele ist dabei von enormer Dringlichkeit.
Führung ist inzwischen kein leichtes Spiel mehr, müssen sich leitende Angestellte
heutzutage doch vielen Formen der Kritik über verschiedenste Feedbackkanäle
aussetzen. Bei jeglicher Form der Mitbestimmung, die auf Basis unserer
gesellschaftlichen Entwicklung stetig zunimmt, muss ein Unternehmen allerdings
auch Ziele und Werte vorgeben, an denen sich Mitarbeiter orientieren können.
Diese Ziele und Werte sollten jedoch mit Einverständnis der Mitarbeiter erstellt
worden sein, so dass Vertrauen in die Führungsspitze besteht und eine
angenehme Arbeitsatmosphäre herrscht. Nur so ist es möglich, eine
Unternehmenskultur zu etablieren, die von Erfolg geprägt und somit wiederum
fähig ist, auch schwere Zeiten gemeinsam durchzustehen und daran zu wachsen.
Ein wichtiger Feedbackkanal ist dabei das neue Intranet bzw. sind Enterprise
Networking Suites, die bei richtiger Anwendung ungeahnte Potentiale zur
Effizienzsteigerung der Mitarbeiter mit sich bringen und es der Führungsriege
erlauben, hautnah an innovativen Ideen bzw. deren Entstehungsprozess
teilzuhaben. Zudem besteht über diese Plattformen die Option, frühzeitig neue
Wege und Veränderungen zu kommunizieren und mit jeglicher Abteilung zu
interagieren. Kommunikation verläuft dadurch spontaner, transparenter und
unkomplizierter. Probleme in speziellen Bereichen lassen sich deshalb direkter
an geeignete Ansprechpartner weiterleiten und können besser bearbeitet
25
werden. Das Wissen einzelner Mitarbeiter kann durch solche und weitere
Collaboration Tools geteilt und einsehbar gemacht werden – die Transparenz
wird allgemein erhöht.
Die Veränderung der Unternehmenskommunikation geht dabei immer auch mit
Ängsten vor der Veränderung oder gar der Verletzung der Privatsphäre einher.
In größeren Unternehmen wird und sollte dabei also immer auch der Betriebsrat
mit involviert werden, wenn moderne Tools zur Echtzeitkommunikation
eingesetzt werden. Parallel dazu bewirkt diese Entwicklung eine Abflachung der
formellen Hierarchie der Unternehmen.
Im Folgenden sind die Change-Management-Prozessphasen von Social
Collaboration dargestellt:
Meinungsbildung

„Interesse“

„Informationssuche“

„Bewertung“
Wandel vorbereiten

Kontext verstehen

Zukunft erleben

Lernen gestalten

Organisationen bzw. Abteilungen bewegen

Wandel vermitteln

Veränderungen bewerten
Um tatsächlich effizienzsteigernd zu wirken, gilt es, diese Konzepte mit
Schulungen an die Mitarbeiter heranzutragen, um somit auch für ein
ausbalanciertes Gleichgewicht zwischen formellen und informellen Hierarchien
26
sorgen zu können, was zum besseren gemeinsamen Arbeiten in direkter Form
beiträgt. Wichtig ist dabei, immer auf die individuelle Situation der Unternehmen
einzugehen und zu Beginn den Status quo aufzunehmen und ein individuell
erreichbares und messbares Ziel zu definieren. Mitarbeiter ziehen langfristig nur
mit, wenn Erfolge nachgewiesen werden können.
Change-Management-Phasen

Unternehmen sind geprägt von einem Erfolgsdruck in der Strategieumsetzung, um der Marktveränderung Rechnung zu tragen und neue
bessere Werte zu generieren.

Es gilt, künftig auf eine neue und bessere Art und Weise die Arbeitswelt
und den Arbeitsraum zu gestalten, um eine effiziente und reaktionsschnelle Organisation zu bilden.

Die Managementkultur und auch die Mitarbeiterführung werden sich
wandeln.

Der Wandel bedingt permanente Gespräche und ein Feedback-System,
das die Individuen befähigt, zu diskutieren und am Ende des Tages auch
einen Mehrwert aus Diskussionen zu ziehen.

Es braucht bedeutend mehr Engagement und bessere Fähigkeiten, um
das individuelle Potenzial der Mitarbeiter zu erkennen und für die
Organisation zu nutzen.

Als Fundament kann dabei ein modernes Social Enterprise Network
helfen.
2.6
Komplexität beherrschen – Social Business Anbieterauswahl
Manager sehen sich in der Anbieterevaluation mit einer mehrdimensionalen
Entscheidungsmatrix aus a) Use Cases, b) Anbietern/Produkten, c) TCO und d)
Integrationsaufwand konfrontiert. Der kulturelle Wandel, der in den meisten ITAlle Rechte vorbehalten
27
Organisationen großer und auch kleiner Unternehmen von Nöten sein wird, ist
hier noch nicht mit eingerechnet. IT-Managern und CIOs sollte dabei stets
bewusst sein, dass nur eine Momentaufnahme mit strategischer Zukunftsbewertung gegenüber dem Management abgeliefert werden kann. Die
Releasezyklen auf Software- bzw. Serviceanbieterseite werden immer kürzer und
sind daher schwerer zu prognostizieren.
In Bezug auf diese Aufgabe möchte die Experton Group mit dem Social Business
Vendor Benchmark Geschäftsführer und IT-Entscheider bei der Evaluierung und
Auswahl der passenden Anbieter für ihr Unternehmen unterstützen.
2.7
Social Business – State of the Market
Social Business ist längst nicht mehr nur ein Hype, sondern ist in Deutschland
angekommen. Dies unterstreichen eindrucksvoll sowohl das Volumen als auch
das rasante Wachstum des deutschen Social-Business-Marktes. Zwischen 2015
und 2019 werden die Investitionen und Ausgaben deutscher Unternehmen für
Social-Business-Produkte und -Services von 2,7 Mrd. Euro auf 7,8 Mrd. Euro
wachsen. Dies bedeutet ein durchschnittliches jährliches Wachstum von rund 31
Prozent – eine Dynamik, die derzeit kaum ein anderes ICT-Thema erreicht.
Wie in diesem Bericht gezeigt wird, bewirkt Social Business eine Veränderung in
den Unternehmen, fordert von diesen aber auch Veränderungen. Entsprechend
besteht ein großer Bedarf an Transformationsunterstützung, was eine hohe
Nachfrage nach Transformationsdienstleistungen bewirkt. Dies erklärt den
überaus großen Anteil von Transformation Services, der 55 Prozent des
Volumens des deutschen Social-Business-Marktes ausmacht. Dass – wie im
Vorjahr prognostiziert – der Anteil von Social-Transformation-Leistungen bis
2019 auf über 60 Prozent steigen könnte, hat sich in den letzten zwölf Monaten
im
Austausch
mit
Anwenderunternehmen
im
Rahmen
unserer
Beratungsmandate nicht erhärtet. Es zeichnet sich eher eine gewisse
Zurückhaltung ab, die Ausgaben zusätzlich zu den Produkten weiter zu forcieren.
28
Abbildung 7: Ausgaben für Social Business in Deutschland
Diese Zahlen geben einen Hinweis darauf, dass der Social-Business-Markt
durchaus heterogen strukturiert ist und die Komponenten eine unterschiedliche
Marktreife aufweisen. Neben Transformation stellen Enterprise Networking
Suites und Social
E-Commerce die weiteren derzeit dominierenden
Ausgaben-blöcke dar.
Abbildung 8: Ausgabenanteile für Social Business in Deutschland (2015)
Social Analytics ist dagegen ein Beispiel für ein noch relativ kleines
Marktsegment; aber gerade hier erwartet die Experton Group bis Ende dieses
29
Jahrzehnts eine enorme Steigerung des Umsatzes. Dieses Thema wird derzeit
noch zurückhaltend im deutschen Markt angenommen bzw. ergibt derzeit noch
vor allem für Großunternehmen Sinn. Die sich wandelnden Markterfordernisse
und die sich damit verändernden Bedürfnisse der Unternehmen werden jedoch
bewirken, dass diese Lösung die Bedürfnisse der Entscheider immer besser
treffen wird. Im Detail gehen wir hierauf in dem betreffenden Themenkapitel ein.
Entscheidungsprozesse sind auch weiterhin ein bedeutender Aspekt im SocialBusiness-Markt. Wie bei fast allen – zumindest teilweise – cloud-basierenden
Themen ist auch im Markt für Social Collaboration die Schatten-IT ein nicht zu
ignorierender Umstand. Dies gilt besonders mit Blick auf Filesharing. Bisher ist
die Nutzung von Social Collaboration häufig noch stark punktuell bzw. findet oft
sogar an der IT-Abteilung vorbei statt, getrieben von den Fachabteilungen. Es
fehlt also häufig noch an einer einheitlichen strategischen Umsetzung von Social
Collaboration.
Für eine optimale Umsetzung von Social Collaboration in den Unternehmen
empfiehlt sich daher, dass die IT-Abteilung – als Treiber statt Getriebener – das
Thema proaktiv annimmt und im Sinne einer Gesamtstrategie – unter
Berücksichtigung von Unternehmenskultur, Sicherheits- und Compliance-Regeln
– umsetzt. Nicht zuletzt trägt zu einer erfolgreichen Realisierung die enge
Kommunikation mit den Fachabteilungen bei, um frühzeitig deren Bedürfnisse
zu identifizieren – bevor sich diese, mit unter Umständen nicht compliancegerechten Lösungen, selbst behelfen.
30
3
Methodik
Im Rahmen des Projektes „Social Business Vendor Benchmark 2016“ wurden in
einem mehrstufigen Research- und Analyseprozess die relevanten Hersteller im
deutschen Markt untersucht und nach der Experton Group „Market Insight“Methode positioniert. Dabei gliederte sich das Projekt in folgende Schritte:
1. Definition Zielmarkt „Social Business“
2. Festlegung der Bewertungskriterien und Methodik
3. Auswahl der zu untersuchenden Hersteller
4. Durchführung Research-Phase
5. Erstellung der Benchmark Studie
Abbildung 9: Social Business Vendor Benchmark 2016 – Projektschritte
3.1
Definitionen „Social Business“
Aus vergangenen Beratungsmandaten der Experton Group im Thema Social
Business hat sich gezeigt, dass oftmals das Verständnis von Social Business fehlt.
Das Thema wird häufig mit Social Media verwechselt. So stellt sich die Frage nach
der konkreten Beschreibung von Social Business.
Der Begriff Social Business steht für eine neue Ära der Unternehmensführung mit
Hilfe von neuen Arbeitskonzepten sowie der professionellen Nutzung von
Anwendungen und SW- bzw. Service-Komponenten (Medien/ Software/
Netzwerke) mit so genannten „Social Features“, um die generelle Interaktionsund Kommunikationsqualität im Geschäftswesen zu steigern. Erklärtes Ziel
hinter
allen
Methoden
und
Tools
ist
dabei
die
Effizienz-
bzw.
Gewinnmaximierung. Social Business bezieht sich dabei – neben den
31
technologischen Änderungen – immer auch auf den Wandel von Geschäftsprozessen. Social-Business-Komponenten sind effektiv daran beteiligt, die
starren Hierarchie-Grenzen in Unternehmen aufzuweichen und den Mitarbeitern
das Gefühl zu geben, ein wertvoller Teil des Unternehmens zu sein.
Abbildung 10: Definition von Social Business
Dabei geht es um (dezentrale) Arbeitsumgebungen sowie Arbeits- und
Verhaltensweisen, die dadurch geprägt sind, dass Menschen in kollaborativen
und integrierten Arbeitswelten Mehrwerte für sich, das eigene Unternehmen
und die Gesellschaft erarbeiten. Die Idee der Kollaborationsformen des Social
Business besteht darin, Arbeitskräfte, Kompetenzen und Wissen verschiedenster
Mitarbeiter aus unterschiedlichen Bereichen zusammenzubringen, um somit
effektiver und bestmöglich zusammen arbeiten zu können und die vorhandenen
Potentiale adäquat zu nutzen. Zudem steht geradezu immanent die Analyse der
stetig wachsenden Kommunikation in sozialen Netzwerken im Fokus, da diese
mittlerweile auch eine hohe Relevanz für Business Values aufweisen. Als
32
Weiterentwicklung von Web 2.0 bzw. Enterprise 2.0 Komponenten auf Basis
standardisierter Integration ist Social Business daher der Wettbewerbsfaktor für
die Zukunft. Das „Abhören“ zentraler Informationen über Reputation, Produkte
und Dienstleistungen wie auch Marketingkampagnen ist meist Programm.
Immer häufiger haben Unternehmen über Social-Media-Elemente das Ohr am
Markt und begründen auf dieser Basis weitreichende Geschäftsentscheidungen.
Über den internen und externen Gebrauch der richtigen Social-BusinessProdukte und-Services besteht die Chance, bestehende Kundenbeziehungen zu
intensivieren
und
neue
schneller
aufzubauen.
Ferner
wird
die
Reaktionsgeschwindigkeit auf Marktbewegungen bzw. Kundengeschmäcker
durch den gezielten Einsatz von Social Business Tools deutlich verkürzt. Erfolge
durch Korrelationsanalysen hinsichtlich der Verkaufsquote über Bewertungen
oder Word-of-Mouth-Empfehlungen belegen in vielen Fällen den Erfolg.
Wichtige Innovationen werden einfach schneller offensichtlich und erhalten
nach Identifizierung in kürzerer Zeit die notwendige Marktreife. Inzwischen sind
viele Applikationen bzw. Systeme dank standardisierten APIs mehr denn je in der
Lage, verschiedene Datenquellen zu integrieren, zu analysieren oder an eine
weiterverarbeitende Instanz im Social-Business-Kosmos zu überführen. Als
Beispiel dafür sei neben intelligenten IT-Security-Systemen mit semantischem
Kern das Social CRM respektive Customer Engagement Center genannt. Je besser
und umfänglicher die xRM-Datenbank von Drittsystemen mit qualitativen
Informationen gepflegt ist, desto schneller und zielgerichteter werden Angebote
am Markt platziert werden können. Analog dazu bekommt E-Commerce durch
Social-Komponenten qualitativer Art eine erneute Wachstumsspritze, indem
Angebote und zugehörige Ads passgenau anhand zuvor getrackter Interessen
platziert werden. Der Kunde, respektive seine Meinung, wird somit stärker in den
gesamten Commerce-Zyklus eingebunden. Grundlage vieler netzbasierter und
netzgetriebener Social Business Tools bzw. Services ist der Cloud-ComputingAnsatz. Dabei werden Dienste häufig neben der On-Premise-Installation – falls
überhaupt noch angeboten – als Software as a Service (SaaS) oder hybrides
33
Modell und somit als Mix aus internen und externen Ressourcen angeboten und
betrieben. Die Mobilität der Mitarbeiter kann hierdurch wesentlich verbessert
werden, da künftig an den unterschiedlichsten Orten und zu jedweder Uhrzeit
gemeinsam genutzte Dateien abgerufen werden können, um an ihnen
kollaborativ zu arbeiten. Dadurch werden künftig unterschiedliche Arbeitsstile
parallel zueinander existieren. Mitarbeiter, die primär außerhalb des
Unternehmens arbeiten, wird es ebenso geben wie Mitarbeiter, die in
irgendeinem Büro des Unternehmens arbeiten oder nur an festen Workstations
sitzen. Ferner etabliert sich auch die Bereitstellung einer Plattform zur
Anwendungsentwicklung, die in einigen Social Enterprise Networking Suites
integriert ist und sich zunehmend als Stand-Alone-Service etabliert. An dieser
Stelle sind leichtgewichtige Entwicklungsplattformen gemeint, die ohne
großartige Programmierkenntnisse einen leichten Zugang zur Anwendungserstellung ermöglichen. Auf diese Weise werden die zunehmend autonom
agierenden
Fachabteilungen
zusätzlich
in
die
Lage
versetzt,
eigene
Anwendungen gemäß den Bedarfen zu erstellen, kollaborativ zu nutzen und
teilweise auch gleich wieder der breiten Masse (extern) zur Verfügung zu stellen
bzw. zu distribuieren.
3.2
Methodik und Untersuchungsdesign
Der vorliegende „Social Business Vendor Benchmark 2016“ basiert auf der durch
die Experton Group AG entwickelten „Experton Group Market Insight“Methodik. Diese validierte und international anerkannte Methodik liefert die
Grundlage für die Bewertung und Positionierung der einzelnen Anbieter.
Es findet für jeden einzelnen Anbieter je Produktkategorie ein detailliertes
Scoring nach einer Vielzahl von Kriterien statt. Diese Items werden in
Abhängigkeit von der jeweiligen Produktkategorie gewichtet und ergeben dann
die Bewertung der Attraktivität des Social-Angebotes („Portfolio-Attraktivität“)
sowie der Stärke des Anbieters am Markt („Wettbewerbsstärke“).
34
Competitive
Strength
Abbildung 11: Abstrahierte Bewertungsdetails mit Beispielgrid
Der „Experton Group Market Insight“-Quadrant ist der Output der Bewertungsmatrix und enthält vier Felder, in die die Anbieter eingeteilt werden:
35
Portfolio-Attraktivität
Experton Market Insight
Social Business Vendor Benchmark 2016 Deutschland
- Beispiel-Quadrant -
Quelle: Experton Group 2015
Abbildung 12: Experton Group Market Insight Quadrant
Leader:
Die als „Leader“ eingeordneten Hersteller verfügen über ein hoch attraktives
Produkt- und Serviceangebot sowie eine ausgeprägt starke Markt- und
Wettbewerbsposition und erfüllen daher alle Voraussetzungen für eine
erfolgreiche Marktbearbeitung. Sie sind als strategische Taktgeber und
Meinungsführer anzusehen.
Market Challenger:
„Market Challenger“ verfügen ebenfalls über eine hohe Wettbewerbsstärke,
haben allerdings auf der Portfolio-Seite noch erhebliches Potenzial und liegen
hier klar hinter den Unternehmen, die als „Leader“ positioniert sind.
36
Product Challenger:
Die „Product-Challenger” decken mit ihren Produkten und Services die
Anforderungen der Unternehmen überdurchschnittlich gut ab, können aber in
den verschiedenen Kategorien der Marktbearbeitung nicht die gleichen
Ressourcen und Stärken vorweisen wie die als Leader positionierten Anbieter.
Häufig liegt dies in der Größe des Anbieters oder dem schwachen „Footprint“ im
jeweiligen Zielsegment begründet.
Follower:
Unternehmen, die im Bereich „Follower” positioniert sind, mangelt es bisher
noch an ausgereiften Produkten und Services, bzw. einer ausreichenden Tiefe
und Breite des Offerings. Gleichzeitig sind Schwächen und Verbesserungspotenziale im Bereich der Marktbearbeitung erkennbar.
Rising Star:
Darüber hinaus kann ein Unternehmen, das nicht im Leader-Quadranten
positioniert ist, als „Rising Star“ bezeichnet werden. Dieses Prädikat erhalten
Anbieter oder Dienstleister, die in den letzten zwölf Monaten extreme Fortschritte erzielt haben und wo angenommen werden kann, dass das Unternehmen in den nächsten sechs bis zwölf Monaten in den Leader-Quadranten
aufsteigen wird.
Um die Ergebnisse möglichst differenziert darzustellen und auch den
unterschiedlichen Anforderungen des Marktes gerecht zu werden, wurden die
Ergebnisse für folgende (Teil)-Bereiche ausgewertet und die Anbieter in
entsprechenden Quadranten positioniert:
37
vereinfachte Darstellung
SW & Service
Social Business (SB)
Enterprise
Networking
Suites
Project & Task
Management
Enterprise
Filesharing
Media
Management
ECommerce
Collaboration
Web
Conferencing
Career & Job
Platforms
Dienstleistungen
„Socialytics“ (Social Analytics)
Social Transformation - Consulting & Integration
Social Transformation – Digital Communication
Abbildung 13: Software & Servicekomponenten der Benchmarkstudie
38
3.3
Auswahl der untersuchten Anbieter
Die vorliegende Studie untersucht die Attraktivität des Produkt- und ServicePortfolios sowie die Wettbewerbsstärke von insgesamt 129 Anbietern, die nach
Einschätzung der Experton Group derzeit eine wichtige Rolle im Markt für Social
Business-Services und Social-Business-Technologien – speziell in Deutschland –
spielen. Da der Begriff des Social Business oftmals nicht trennscharf verwendet
wird, galt es zunächst eine Liste von über 250 Anbietern weiter zu selektieren.
Selektionskriterien für die Aufnahme im Benchmark waren:
3.4

Dediziertes Social-Business-Angebot in den definierten Bereichen

Verfügbarkeit des Angebotes im deutschen Markt

Realisierte Projekte, Umsätze und Referenzen im deutschen Markt

Technologische Reife / Innovationspotenzial

und weitere
Durchführung der Untersuchung
Die Untersuchung, die die Grundlage für den vorliegenden „Social Business
Vendor Benchmark 2016“ bildet, lief in vier Phasen ab:
Research:
Um eine fundierte Datengrundlage für denjenigen Bewertungsteil zu erhalten,
der nicht auf Basis der Herstellerangaben erstellt wurde, wurde ein umfangreicher Sekundär-Research durchgeführt, welcher, neben dem Review der
Angebote der einzelnen Hersteller, auch eine Bewertung der Internet-Auftritte,
Produktspezifikationen
und
Marketingmaterialien
beinhaltete.
Einen
wesentlichen Beitrag lieferte eine Vielzahl von Interviews mit den
Produktverantwortlichen, Technologie-Experten, sowie den Kunden der
Anbieter. Zudem kann Experton Group, auf Basis zahlreicher Beratungsmandate
39
auf Anwenderseite, auf eine breite Erfahrungsbasis hinsichtlich der Beurteilung
der tatsächlichen Leistungsfähigkeit der jeweiligen Anbieter zurückgreifen.
Vendor Survey:
Ein weiterer wesentlicher Bestandteil war die Herstellerbefragung mittels
Fragenbogen sowie Analystengespräche mit den verantwortlichen Managern auf
Seiten der Anbieter. Der Fragebogen bestand aus 62 Fragen, die das gesamte
Spektrum von der Strategie, Technologie, des Produkt- und Service-Angebots bis
hin zu rechtlichen Aspekten und Support abdeckten.
Testing/Demo:
Um sich ein klares Bild über Praxisrelevanz und Usability der einzelnen
Plattformen und Services zu machen, wurden vereinzelt auch Produkttests
durchgeführt.
Darüber hinaus erhielt die Experton Group von Seiten der Vendoren zahlreiche
Vorführungen von Social-Software-Angeboten. Diese Erkenntnisse sind ebenfalls
in die Bewertung eingeflossen.
Benchmark:
Die drei vorhergehenden Schritte bildeten die Grundlage für die finale
Bewertung und Positionierung der Anbieter im Rahmen des vorliegenden „Social
Business Vendor Benchmark 2016“. Die Informationen und Erkenntnisse aus den
einzelnen Schritten wurden konsolidiert und auf Basis der vorab definierten
Kriterien bewertet.
40
1
2
3
4
Vendor Survey
Research
Testing / Demo
Benchmark
•
Internet
•
Herstellerbefragung
•
Produkt-Tests
•
Analyse & Bewertung
•
Blogs / Media 2.0
•
Analystengespräche
•
Usability-Tests
•
Vendor Positioning
•
Product Specs
mit verantwortlichen
•
Demos
•
Technical Papers
Managern
•
Analyse Buying-
•
Stärken / Schwächen
•
Marketing Collateral
Process
•
Report / Studie
•
Experton Interviews
•
Kundeninterviews
(Quadranten)
Abbildung 14: Social Business Vendor Benchmark 2016 – Projektablauf
Abbildung 15: Social Business Vendor Benchmark 2016 – zeitlicher Ablauf
41
4
Social Business Anbieter im Bereich Software
Im Folgenden sind die innerhalb der Studie bewerteten und positionierten SocialSoftware-Anbieter hinsichtlich ihrer Leistungsschwerpunkte dargestellt.
4.1
Einleitung
Social Enterprise Networking Suites stehen für professionelle Software/ServiceAngebote, die die Zusammenarbeit und Kommunikation von Mitarbeitern auf
den
Ebenen
Informations-,
Identitäts-
und
Beziehungsmanagement
unterstützen. Ziel ist es, für Unternehmen Informationen zu verbreiten und
Mitarbeitern eine zentrale Anlaufstelle an die Hand zu geben, um Informationen
besser filtern und teilen zu
können. Neben E-Mail bzw.
Groupware-Ausprägungen
wird auch der Datei- bzw.
Content-Austausch vereinfacht.
Ein funktionierendes Enterprise
Social
Network
ist
Analyst Statement
„Das Schwarz-Weiß-Denken von Social
Collaboration einerseits und „klassischer“
Zusammenarbeit andererseits weicht
zunehmend der Kombination des Besten aus
beiden Welten.“
darüber
hinaus auch attraktiv zum Finden und Halten von Fachkräften und schürt das
Zugehörigkeitsgefühl zum Unternehmen. Die Bereitstellung kann wahlweise OnPremise oder Off-Premise bzw. als hybrides Modell erfolgen.
Die Kunst besteht dennoch in dem Beleg, über neue Plattformen auch die
tägliche Arbeit effizienter gestalten zu können. Konkret geht es um den Beweis
der optimalen Vernetzung, die zum Erfolg führt.
Kernkomponenten der Bewertung im Bereich Enterprise Networking Suites
waren:
42

Integration in Legacy-Anwendungen und Groupware-Systeme (hohe
Bedeutung bei Großunternehmen)

File bzw. Dokument-Sharing für interne und externe Parteien

App-Marktplatz

Such- und Filtertechniken mit Verschlagwortung (hohe Bedeutung bei
Großunternehmen)

Verschiedene Kommunikationsoptionen wie beispielsweise ActivityStream- respektive Microblogging-Funktionen, Chats oder (Web-)
Conferencing-Systeme

Wiki-Ansatz / Knowledge Management

CRM-Integration (hohe Bedeutung bei KMUs)

Talent- & Skill-Management-Ansätze

Projekt- und Task Management inkl. Workflow Management

Werkzeuge zur App-Entwicklung sowie zum Deployment

Sicherheitszonen (intern/extern), Monitoring und Reporting Funktionen

Individuelles Betriebsmodell (On-Premise und Cloud) inkl. nativer Apps
(hohe Bedeutung bei Großunternehmen)

Angeschlossenes Beratungs-, Integrations- und Supportnetzwerk
Lösungen ähneln nicht selten dem Facebook-Vorbild, das nun ebenfalls als
Intranet-Lösung in die Büros drängt, sind aber aufgrund der Ausrichtung auf den
professionellen Einsatz bezüglich des Designs flexibel anpassbar, sicherer und
facettenreicher – speziell im Backend und bei der Integration in dieses. Prinzipiell
enthalten die Lösungen Elemente aus den Sparten Communications &
Collaboration bzw. Unified Communications & Collaboration (UCC).
Ein Großteil der Unternehmen sieht sich trotz der Bedeutung nicht nachhaltig
gezwungen, auf den wichtigen Ebenen des täglichen Geschäfts strategisch und
operativ nachzubessern. Besonders kulturelle Gepflogenheiten werden nur
43
selten bzw. schwerlich abgelegt. Die nötige Weichenstellung sollte generell
organisatorische, fachliche sowie operative Ebenen betreffen, wird jedoch meist
über das „Hinwerfen“ moderner Social Business Tools abgehackt. Die
strategische Einführung inkl. Change Management und Aufzeigen von Use Cases
bezogen auf den Arbeits- bzw. Unternehmenskontext ist allerdings unabdingbar
und wichtig für die Akzeptanz im Unternehmen. Aufgrund der gestiegenen
Mobilität und des Wunsches, die Kommunikation innerhalb und außerhalb der
Unternehmen zu optimieren, werden nach wie vor in erster Linie
Communications & Collaboration-Lösungen von der Fach- sowie IT- &
Management-Ebene evaluiert und eingeführt. Auf diese Weise konnten
Unternehmen zumindest diesen Anforderungen gerecht werden. Neben
Groupware und Office-Productivity-Lösungen zählen zu dieser Rubrik auch
Lösungen zum Text, Audio und Video Chat sowie Konferenzlösungen.
Der Einsatz von bestimmten Software-Lösungen, beispielsweise GroupwareTechnologien, Unified Communications & Collaboration (UCC)-Lösungen und
Produktivitäts-Suites etc. stiftet nur dann echte Wettbewerbsvorteile, wenn
deren Möglichkeiten durch entsprechende Rahmenbedingungen in Arbeits- und
Organisationsthemen unterstützt sind. Die neuen Lösungen von beispielsweise
IBM oder Microsoft orientieren sich nicht nur an mobilen Innovationen, sondern
binden vor allem auch klassische Groupware-Nutzer bzw. E-Mail-Anhänger
besser in neue Kommunikationsformen ein.
Ein sehr wichtiger Punkt bei der Einführung einer umfassenden Social Enterprise
Networking Suite als Intranet 2.0 ist die schrittweise Heranführung der
Mitarbeiter an eine abteilungsübergreifende Arbeitsweise, sofern diese noch
nicht praktiziert wird.
Primärtreiber
für
die
Anwenderunternehmen
nötigen
die
Veränderungen
ist
Prozessverbesserung
bei
den
und
meisten
somit
die
Effizienzerhöhung.
Vor allem Großunternehmen pflegen seit vielen Jahren verschiedenste
Plattformen des sozialen Austauschs von Informationen. Dafür sind meist in
44
erster Linie Intranets für den gesicherten Informationsfluss „von oben“, gefolgt
von Wikis als Vehikel des koordinierten Informationsaustauschs aufgebaut, aber
letztlich zu selten und nicht adäquat gepflegt worden. Später folgten speziell in
Großkonzernen verschiedene Anläufe, die Interaktion und Kommunikation über
verschiedene Plattformen zu unterstützen. Diese Systeme waren jedoch meist
isoliert und nicht in bestehende Anwendungen integrierbar, und es fehlte eine
Gesamtstrategie dahinter. Ebenso fehlten die durchgängige Durchsuchbarkeit
von Content oder auch Diskussionen aus Projektgruppen.
Die Fachseite und die IT haben daher schon mehrere Anläufe im Themengebiet
Social Business hinter sich und sind dementsprechend teilweise skeptisch
hinsichtlich des tatsächlichen Mehrwerts und der Nachhaltigkeit.
Der Markt ist aufgrund der Historie vieler einzelner Bausteine heutiger Social
Enterprise Networking Suites stark fragmentiert und äußerst heterogen.
SENS-Lösungstypen:
Zum einen streben Anbieter mit Unified Communications & Collaboration (UCC)Herkunft in diese Kategorie, und zwar über den stetigen Zusammenbau von
Lösungen, die sich auch über Zukäufe oder Weiterentwicklungen von InstantMessaging-, Conferencing- bzw. Audio- und Videochat-Anwendungen entwickelt
haben und eine zentrale Anlaufstelle für Mitarbeiter zur Kommunika-tion im
Unternehmen und darüber hinaus bieten.
Zum anderen gibt es schon lange Zeit Portal-SW-Anbieter wie beispielsweise
Liferay, die eine Plattform liefern, die nach Belieben gestaltet bzw. individuell
angepasst werden kann. Diese Flexibilität ist jedoch aus Anwendersicht aufgrund
des Mehraufwandes nicht immer wünschenswert. Im Gegensatz zu der
verhältnismäßig schnellen Einführung von „Out-of-the-Box-Lösungen“ können
Produkteinführungen in diesem Fall ein halbes Jahr andauern. Außerdem fehlte
in jüngster Vergangenheit gerade diesem Typ von Lösungen die gewisse
„Sexyness“, die für Produktwerbung essentiell erscheint und nicht für alle
potentiellen Käufer im ersten Schritt ersichtlich ist. Die Konsequenz ist eine
45
Kostenzunahme im Rahmen der Einführung einer solchen offenen Portallösung,
die aus erhöhter Komplexität und den damit verbundenen Zeitaufwänden
resultiert.
Weiterhin tummeln sich inzwischen auch viele standardisierte Out-of-the-BoxLösungen am Markt, die relativ neu in die Thematik Social Enterprise Networking
Suites eingestiegen sind. Solche Lösungen sind oftmals cloudbasiert und bieten
zusätzlich den On-Premise-Betrieb oder Mischkonzepte an. Dieser Typ Lösungen
setzt meist auf Microblogging Features analog zum Facebook-Stil auf und bietet
darüber hinaus weitere zusätzliche Features – ab und an auch AppEntwicklungswerkzeuge respektive -Templates zur stetigen Weiterentwicklung –
an.
Aufgrund der starken Heterogenität dieses interessanten Marktes ist die weitere
Entwicklung schwer abschätzbar. Fest steht an dieser Stelle jedoch, dass sich so
gut wie alle Lösungen zur zentralen Anlaufstelle der Mitarbeiter im täglichen
Business emporschwingen möchten und dabei die Kommunikation im
Unternehmen auf ein neues Level der Interaktion heben wollen – intern wie auch
extern. Dies gilt unabhängig von der Historie des Anbieters oder der Lösung, also
ob es sich primär um eine Toolsammlung (IM/Audio- und Videochat), moderne
Standard-Suites (out-of-the-box ready) oder extrem stark anpassbare PortalSuites handelt.
Bewertung einzelner Anbieter
Während im letztjährigen Social Business Vendor Benchmark noch eine
Trennung des Marktes in klein- und mittelständische Unternehmen einerseits
und Großunternehmen andererseits vorgenommen wurde, betrachtet die
Experton Group aufgrund der Reife des Marktes ihn nun als Ganzes. In diesem
Gesamtmarkt wurden 22 Anbieter als relevant erachtet und in die Analyse
einbezogen. Von diesen konnten sich neun Unternehmen als „Leader“
positionieren, Just Software wurde zum „Rising Star“ gekürt. Verglichen mit den
46
beiden Teilmärkten des Vorjahres ist mit mixxt ein neuer Anbieter in der Analyse
vertreten; fünf Firmen sind nicht mehr dabei: Cisco, flying dog software, Google,
Igloo und Social Teams.
Social Business Vendor Benchmark 2016 - Deutschland
- Social Enterprise Networking Suites100%
Product
Challenger
Leader
Jive Software
IBM
Tibco Software
Just Software
mindsmash
BPS Technology
MangoApps
VMware
Atos
Atlassian
mixxt
50%
Microsoft
BroadVision
United Planet
Salesforce
Novell
Citrix
SAP
Zyncro
blueend
Liferay
Bitrix
Market
Challenger
Follower
0%
0%
50%
100%
Wettbewerbsstärke
Rising Star
Quel le: Experton Group 2015
Abbildung 16: Enterprise Networking Suites Quadrant
Atlassian
Bewertete Produkte: Confluence und HipChat
Stärken / Chancen:
Atlassian bietet den De-Facto-Standard für DevOPs-getriebene Unternehmen
und ISVs. Confluence und HipChat bilden die Plattform für integriertes
Zusammenarbeiten rund um Projekte – auch in Echtzeit. Die Plattform erleichtert
beispielsweise auch über die integrierte Suche über Daten den Überblick und
somit die Termintreue für Teammitglieder erheblich. Atlassian kann namhafte
Kundenreferenzen wie beispielsweise Ebay, PayPal und Bayer vorweisen.
47
Schwächen / Bedrohungen:
Die Awareness als Plattform für die Zusammenarbeit ist in Deutschland zu gering,
sofern kein projektmanagementorientiertes Intranet zur agilen SoftwareEntwicklung das Ziel ist. In dieser Hinsicht ist Atlassian ein Nischenanbieter.
Trendeinschätzung: positiv
Atos
Bewertetes Produkt: blueKiwi
Stärken / Chancen:
Atos setzt mit dem SaaS-Produkt blueKiwi auf komplexe Digital-TransformationSzenarien. Atos veröffentlichte ein neues SaaS Interface für skalierende
Enterprise-Umgebungen namens Aoraki, um Federation und verteilte
Unternehmensstrukturen zu adressieren; auch neue Windows Apps wurden
bereitgestellt. Die Kunden können die Betriebsmodelle frei wählen und sich für
den Betrieb in deutschen Rechenzentren entscheiden. Es wird spannend sein zu
beobachten, wie Atos die Möglichkeiten aus der Übernahme von Unify und
damit deren positiv beeindruckender Echtzeitlösung „Circuit“ nutzen wird.
Der Footprint von Atos im Thema Social Business lässt nach, da das Konzept des
„Zero E-Mail“ sich bislang nicht durchgesetzt hat. So fällt auch die Wahl immer
seltener auf blueKiwi.
Trendeinschätzung: negativ
Analyst Statement
„Blueends Social Workplace Lösung Xelos gibt es
mittlerweile in Version 6.0. Zusätzliche Funktionen
wie das Einladen außenstehender Personen und
eine neue Dokumentenablage sind nun integriert.
Darüber hinaus gibt es nun eine iOS-Mobil-App. In
Gänze ist dies jedoch portfolioseitig noch zu
wenig.“
48
BroadVision
Bewertete Produkte: Clearvale und Vmoso
Stärken / Chancen:
BroadVision bietet eine schlanke und
vor allem integrierte Suite für
Echtzeit-Kollaboration.
Hinter
dem
Portfolio und dem Management steht
eine ausgesprochen zukunftsweisende
Analyst Statement
„Die 2015 eingegangene Partnerschaft mit
der Deutschen Telekom verspricht zum einen
sicheres Hosting in Deutschland und sorgt
zum anderen für eine verbesserte
Wettbewerbsstärke im deutschen Markt.“
Philosophie. Seit 2015 besteht eine
starke Partnerschaft mit der Deutschen Telekom für sicheres Hosting in
Deutschland.
Der indirekte Vertrieb und die Präsenz in Deutschland sind noch ausbaufähig.
Analyst Statement
„BPS Technology entwickelt seine 2014
gestartete Enterprise Social Network Lösung
JaOffice mit Fokus auf Bedürfnisse
deutscher Unternehmen stetig weiter –
Version 5.1 steht bereits in den Startlöchern
und enthält unter anderem einen neuen
Company Chat, sowie neue
Organigrammfunktionen. Der Sprung vom
Rising Star zum Leader gelang dieses Jahr
jedoch noch nicht.“
49
IBM
Bewertete Produkte: Connections und Verse
Stärken / Chancen:
IBM bietet mit Connections und nun auch verstärkt über Verse ein sehr
innovatives und breites Social-Portfolio für jeglichen Aspekt der modernen
Kommunikation und Kollaboration. Besonders das Zusammenführen von
Konversationen, Inhalten und Gruppen über On-Premise- sowie CloudInstallationen ist hervorhebenswert. IBM modernisiert die Plattform sukzessive
mit neuen, innovativen Ansätzen bzw. Funktionen wie beispielsweise
Möglichkeiten zum einfachen Teilen von Inhalten (intern/extern), „Customizing“
des Layouts, Integrationen in Outlook sowie Bereitstellung von Apps auf
gängigen Plattformen. Positiv ist auch das Hinzuziehen des Produkts Verse, das
zur Lösung von E-Mail-Fluten oder zum Auffinden von Experten im Netzwerk
beiträgt.
Das Portfolio ist sehr komplex
bzw. weist viele Einzelbausteine
auf. Die Kosten für die umfassende
Suite sind vergleichsweise hoch.
Analyst Statement
„Die neuen Lösungen von IBM und Microsoft
binden auch klassische Groupware-Nutzer
besser in neue Kommunikationsformen ein.“
Die Awareness bei den Kunden ist
gering, speziell bei Verse aufgrund alter Lotus-Domino-Schwächen.
Trendeinschätzung: neutral
50
Jive Software
Bewertete Produkte: Jive N und Jive X
Stärken / Chancen:
Jive ist das Synonym für Enterprise Networking Suites und bietet ein Maximum
an Features sowie Flexibilität und Integrationsfähigkeit. Kaum ein Wettbewerber
kann hierbei mithalten. Auch die Kooperation mit vielen anderen SoftwareProvidern sowie Integrationsdienstleistern ist absolut vorbildlich. Darüber hinaus
unterstützt Jive die Echtzeitkommunikation und bietet neben der IntranetPlattform eine vor allem im Consumer-Umfeld weit verbreitete BrandCommunity-Plattform. Hierbei werden unternehmensinterne und -externe
Welten harmonisch miteinander verbunden.
Das Unternehmen strauchelt immer wieder im lokalen Marktangang bzw. der
Ressourcenverteilung im DACH-Raum. Der Kundensupport und die Anlaufstellen
bei Problemen sind daher nicht optimal bzw. geradlinig.
Analyst Statement
„Integrierte Richtlinien nach deutschem
Datenschutz, Eigen-Hosting und ein
übersichtliches, einheitliches Interface sind die
wichtigsten USPs, mit denen sich Just Software
mit dem neuen Just Social gegen die etablierte
Konkurrenz durchsetzen möchte.“
Microsoft
Bewertete Produkte: SharePoint, Yammer und Office365
Stärken / Chancen:
Microsoft entwickelt sich mehr und mehr zum Lösungsanbieter und stellt nicht
mehr nur auf einzelne Apps und Tools ab. Es wird vielmehr der effiziente
Austausch von Inhalten mit Kunden, Kollegen und Partnern in den Vordergrund
51
gerückt. Auf Basis von SharePoint Online und Yammer wächst das gesamte
Portfolio mit Randbausteinen - wie Delve für den individuellen Überblick – sowie
Office365 für professionelles Editing zusammen.
Die Vision von Microsoft ist noch lange nicht umgesetzt, da viele Bausteine des
Portfolios nicht unter .Net entwickelt wurden und nun langsam integriert werden
müssen. Der Datenschutz von Public Cloud Services ist für viele Anwender immer
noch bzw. aufgrund des Kippens des Safe-Harbor-Abkommens erst recht wieder
ein wichtiges Thema.
Analyst Statement
„Auch mixxt versucht sich über die Entwicklung,
das Hosting in Deutschland und dem deutschen
Datenschutz gegenüber den anderen
Marktbegleitern abzusetzen. Aktuell gelingt dies
noch etwas schleppend.“
Salesforce
Bewertetes Produkt: Chatter
Stärken / Chancen:
Integrierte Kommunikation ist tief in der Salesforce-Strategie verankert. Chatter
ist ein hervorragendes Werkzeug zur Informationsverbreitung und -gewinnung
mit Dateisharing-Optionen wie auch Workflow-Management.
Außerhalb des Kreises der klassischen Salesforce-Kunden (z.B. der Nutzer der
CRM-Lösung) ist die Marktdurchdringung von Chatter nur sehr gering.
52
Tibco
Bewertetes Produkt: Tibbr
Stärken / Chancen:
Positiv macht sich die enge Partnerschaft von Tibco mit T-Systems bzw. TSystems MMS bemerkbar. Die Integrationsfähigkeit der Lösung inklusive
Customizing-Fähigkeiten und der Search Engine suchen ihresgleichen und
erfüllen absolut die Anforderungen moderner, hoch technologisierter
Unternehmen.
Tibbr ist inzwischen Teil der Infrastruktur-Software-Division von Tibco, wodurch
Tibbr als Ergänzung bestehender Produktlinien positioniert ist. Dadurch kann
Tibco zwar innerhalb der bestehenden Kundschaft besser reüssieren, aber so
wird es schwerer, neue Kunden zu gewinnen. Tibco ist früh in den SocialCollaboration-Markt eingestiegen und ist bisher auch recht erfolgreich gewesen.
Allerdings sind inzwischen zahlreiche Wettbewerber neu in den Markt
eingetreten, so dass Tibco sich ihnen gegenüber zukünftig stärker positiv
abheben muss.
United Planet
Bewertetes Produkt: Intrexx Share
Stärken / Chancen:
Positiv hervorzuheben sind die „Apps in an App“, die speziellen Applikationen,
die nahtlos in Intrexx Share integriert werden, um die Funktionalitäten zu
erweitern, beispielsweise der Terminfinder, der es ermöglicht, auf einfache Art
einen Termin zwischen verschiedensten Nutzern zu vereinbaren. Des Weiteren
sind hierbei Umfragen zur schnelleren Aufnahme von Ideen/Innovationen zu
nennen
sowie
auch
Funktionen
des
Projektmanagements.
Die
Kommunikationsplattform birgt trotz des schnellen Einstiegs und der
Überschaubarkeit viele Customizing-Möglichkeiten hinsichtlich eines Enterprise
53
Portals in sich.
Schwächen
/
Analyst Statement
Bedrohungen:
Ein negativer Punkt
„United Planet’s Lösung Intrexx Share fungiert als zentrale
Informations- und Kommunikationsplattform für
Unternehmen, welche den Mitarbeitern automatisch alle
wichtigen Informationen und Daten liefert, die sie für ihre
Arbeit benötigen. Diese Informationen bilden die
Grundlage für schnelle und fundierte
Entscheidungsprozesse.“
ist die Release-Treue;
die neue Major Release
mit
vielen
Funktionen
neuen
ist
noch
ungewiss.
Just Software
Bewertetes Produkt: Just Social
Stärken / Chancen:
Das neue Just Chat bietet Realtime-Kommunikation. Es werden viele Funktionen
geboten sowie auch die Anbindung an Office365. Ein eigenes „Just Drive“
ermöglicht ein echtes Public Cloud Offering (neben Just Server für On-PremiseInstallationen). Die Preistransparenz ist hoch. Just Software konzentriert sich auf
Deutschland, bietet aber auch Zweisprachigkeit (zusätzlich Englisch). Aktuell
kann Just Software über 100 Kunden vorweisen.
Ein Schwachpunkt ist die Integration von Legacy Apps. Der internationale
Marktangang wurde bisher nicht vollzogen.
54
Wettbewerbsstärke
Atlassian
Atos
Bitrix
blueend
BPS Technology
BroadVision
Citrix
IBM
Jive Software
Just Software
Liferay
MangoApps
Microsoft
mindsmash
mixxt
Novell
Salesforce
SAP
Tibco Software
United Planet
VMware
Zyncro
Strategie &
Vision
Features /
Portfolio
depth
Architecture &
Service Design
Client
Experience
Sales &
Marketing
0
0
+
0
+
+
+
+
+
0
0
+
+
+
-
0
0
+
0
+
+
0
0
+
0
0
0
0
0
+
+
0
-
0
0
0
0
+
+
+
+
0
+
+
0
0
+
+
+
0
0
0
0
0
+
0
+
+
0
0
+
0
0
0
0
0
+
+
0
-
0
+
+
0
+
0
0
0
0
-
Innovation Strategy &
Awareness
Capacity &
Local
& Image
Viability
Reach
Advisor-Trend
0
+
0
0
0
+
+
0
0
0
+
0
+
+
0
0
0
-
0
0
0
0
+
+
0
0
0
+
0
+
+
0
0
-
0
0
0
+
+
+
+
0
+
0
0
0
-
Legende Advisor-Trend: grüner Pfeil: positiv, grauer Pfeil: neutral, roter Pfeil: negativ
Abbildung 17: Social Enterprise Networking Suites – Anbieterübersicht mit
Detailbewertungen und Trends
4.2
Project & Task Management
Einleitung
Unter Project & Task Management ist der unternehmensinterne Einsatz von so
genannten Stand-Alone-Lösungen für Projekt- und Portfolioverwaltung zu
verstehen. Der Markt bzw. die interessantesten Lösungen tendieren jedoch
dazu, neben Project & Task Management immer häufiger auch das wichtige
Portfolio Management mit hinzuzuziehen. Diese Art Tool oder Service verfolgt
das Ziel, die Unternehmenskommunikation bzw. Informationsvernetzung im
Rahmen von Prozessen bzw. ganzen Workflows zu verbessern. Im Vordergrund
steht grundsätzlich das Abbilden von Prozess- und Aufgabenschritten entlang
eines Projektes bzw. involvierter Parteien. Neben dem chronologischen
Überblick entlang der Aufgaben gilt es, Priorisierungen, Meilensteine und
wichtige Abhängigkeiten zu managen bzw. zu erstellen und auch im internen
55
Team oder gegenüber externen Parteien entlang der Supply Chain zu verteilen
und zu überwachen.
Diese Art von Tools erhöht die Produktivität, indem die generelle Kommunikation zwischen Mitarbeitern intuitiver, schneller und effektiver von statten gehen
kann – man ist schlichtweg informierter über den Projektstatus. Informationen
können nicht nur unter
Mitarbeitern
besser
ausgetauscht
werden,
sondern
auch
Management-
von
der
oder
GF-
Analyst Statement
„Project & Task Management erhöht die
Produktivität durch effektivere
Kommunikation.“
Ebene im Unternehmen kontrolliert und nach Fertigstellung zur weiteren
Abstraktion ausgewertet werden. Genutzt werden solche Tools zur
Kommunikation von Unternehmensprozessen von Fachabteilungen zum
interdisziplinären Meinungsaustausch. Besonders extrovertierte Mitarbeiter
(und
Lead-User)
nutzen
diesen
Kommunikationskanal
zur
gezielten
Informationsverbreitung, um eigene Skills zu präsentieren und der Kreativität
freien Lauf zu lassen.
Effektives Project & Task Management ist im Zuge der zunehmenden
Projektanforderungen eine essentielle Disziplin heutiger Projektmanager. Die
Steuerung von Projekten ohne technische Hilfsmittel und die Verbundenheit mit
Mitarbeitern entlang der verschiedensten Aufgaben führt unweigerlich zu
Ineffizienz und/oder Chaos. Neuste Tools bieten Mitarbeitern beispielsweise
auch die Chance, Zeichen hinsichtlich Überarbeitung zu setzen, um nicht noch
weitere Projekte aufgebürdet zu bekommen. Zudem lässt sich mit
entsprechender Analytik gezielt ablesen, ab welcher Anzahl an Projekten die
Produktivitäts- und letztlich Termintreue sinkt.
Dabei kann die zu bewältigende Aufgabe ein Einzelprojekt darstellen oder viele
unterschiedliche Projekte tangieren, was in der Regel die Komplexität stark
erhöht, da Abhängigkeiten, Meilensteine und involvierte Mitarbeiter und Partner
exponentiell zunehmen.
56
Projektmanagement zeichnet sich daher durch die koordinierte Steuerung von
Prozessen, Methoden, Wissen und vor allem Erfahrungen mit Mitarbeitern aus.
In dieser Hinsicht ist die tiefe Integration dieser Tools und Methoden in die
bestehenden Legacy-Anwendungen und insbesondere DMS- und GroupwareSysteme unbedingt erforderlich.
In einer Welt, in der schier unendlich viele Meetings stattfinden und nicht selten
keine klare Aufgabenverteilung oder gar Protokollierung gelebt wird, sind Project
& Task Management Tools häufig der Schlüssel zum Erfolg. Verantwortliche
Mitarbeiter können schon während der Initialphase von Ideen oder Projekten
Struktur in den Prozess bringen, Aufgaben verteilen und sogar Freigaben
einholen.
Ohne die Unterstützung solcher Hilfsmittel stehen Mitarbeiter immer wieder vor
der Herausforderung, nach einem Meeting die eigene Handschrift identifizieren
und eventuell immer wieder neue Strukturen und Abläufe in Blanko-WordDokumenten erfinden zu müssen.
Ob der initiale Projektanstoß von Kunden- oder Partnerseite kommt, ist beinahe
irrelevant; auch interne Projekte können im Zeitalter der Transformation von
immenser Bedeutung für den Fortbestand des Unternehmens sein und daher ein
ausgeklügeltes und mitarbeiter-zentriertes System bedingen.
Das Management von modernen Prozessen im Rahmen der Projekt- und
Aufgabenbewältigung bedingt den Einbezug verschiedenster Komponenten, um
den Ansprüchen bzw. Anforderungen verschiedenster Interessenten im
Unternehmensumfeld – primär Stakeholder und Shareholder – gerecht zu
werden:
57
Zeit
SCOPE
Qualität
Kosten
Abbildung 18: Akzeptanzkriterien von Projekten und Aufgaben
Wichtige Aspekte des Project & Task Managements sind:

Definition des Projekts bzw. der Ziele, die zu erreichen sind

Erfassung aller Notwendigkeiten zur Erfüllung des Ziels sowie die
Umschreibung bzw. Definition der Qualität der Projektlieferung und der
dazu notwendigen Ressourcen und Meilensteine

Erstellung eines Businessplans bzw. der Fallbeschreibung für etwaige
Investitionen auf dem Weg zur Zielerreichung

Absicherung des Einverständnisses der Geschäftsführung und/oder
Finanzentscheider

Entwicklung und Implementierung eines Managementplans für die
Projektlaufzeit und ggf. auch darüber hinaus

Führung und Motivation der zugehörigen Projektmitglieder

Frühzeitige Erkennung und Verwaltung von Problemen, Risiken und auch
Veränderungen entlang des Projektfahrplans inkl. transparenter
Kommunikation entlang der internen und externen „Project Supply
Chain“
58

Aufzeichnen und Monitoring des Projektes entlang der Meilensteine –
qualitativ und quantitativ

Aufrechterhaltung der permanenten Kommunikation und des Reportings
gegenüber den Stakeholdern und auch Meinungsmachern im Unternehmen über Social Collaboration Tools

Evaluation und Management von Partnern und Anbietern

Projektabschluss inkl. eines Reviews zur Wissensverbesserung

Einbezug von Portfolio Management Bausteinen oder Lösungen
Zur reibungslosen Bewältigung von Projekten und Aufgaben in einer Zeit des
schnellen Wandels sind Projektverantwortliche mehr denn je dazu gezwungen,
Tools für die effiziente Zielerreichung zu nutzen. Innerhalb der verschiedensten
Schritte wird heute und vor allem übermorgen das Einbeziehen verschiedenster
interner Mitarbeiter und auch externer Dienstleister von Bedeutung sein.
Vor dem Hintergrund sinkender Fertigungstiefen und der Konzentration auf
Kernkompetenzen wird das Teilen von Wissen und Informationen in einem
Projekt zum „Killer Feature“. Die kulturelle und speziell IT-seitige Unterstützung
bei der Vergabe von Aufgaben wird in vielen Fällen unterschätzt und kann
enorme Produktivitätssteigerungen bewirken. Wesentliche Gründe, die für die
Nutzung unterstützender Tools sprechen, sind daher:

Steigerung der Projektverbundenheit bzw. des Engagements zur
optimierten Erreichung des definierten Ziels

Sicherstellung des effizienten und bestmöglichen Ressourceneinsatzes

Erfüllung verschiedener Anforderungen und Wünsche der Auftraggeber
Die Experton Group prüfte 2015 vor allem folgende Kriterien zur kollaborativen
Abwicklung von Projekten und Aufgaben, die immer häufiger über dezentral
agierende Ressourcen bestimmt sind:
59

Aufgabenverwaltung (Erstellung und Problemtracking inkl. Deadline
Reminder)

Kalenderfunktionen und Anbindung an Groupware-Systeme inkl. DeviceSynchronisierung

DMS-Funktionen: Rechtemanagement, Versionshistorien sichtbar &
Zuordnung zu Personal

Milestones/Timelines

Diskussionsräume / Activity Streams

Möglichkeiten der Eskalation und Visualisierung von zu starker oder zu
geringer Arbeitsbelastung

Analyse-Funktionen zum Aufdecken von kritischen Schwellen zwischen
Meilenstein- bzw. Liefertreue und Arbeitsauslastung von Teams,
Abteilungen oder Mitarbeitern

API für Anbindung an Drittsysteme

Reporting & Tracking (Arbeit, Kalkulation Arbeitsaufwand, Kalkulation
Pricing)

Templates auf Basis von Best Practices nach Keywords/Topics

Budgetierung/Ressourcenplanung
60
Dieses Jahr wurden insgesamt 12 relevante Anbieter im Markt betrachtet, von
denen sich fünf Anbieter im Leader-Quadranten positionieren konnten. Wrike
wurde seiner Rolle als Rising Star gerecht und ist in diesem Jahr als Leader
aufgestellt – die europäische Expansionsstrategie kann in vollen Zügen
überzeugen und trägt bereits Ende 2015 reife Früchte. Folgende Anbieter
wurden in diesem Jahr nicht mehr in die Analyse mit aufgenommen: aceproject,
xolabo, Jive Software, Mavenlink, evernote, teamwork, Zoho und Basecamp. Hier
fehlte letztlich die Relevanz und Marktvisibilität.
- Project & Task Management100%
Product
Challenger
Leader
Microsoft
Planview
Wrike
Genius Inside
Workfront
Clarizen
aXcelerate
comindware
50%
planio
InLoox
Raikosoft
ProjectWizards
Market
Challenger
Follower
0%
0%
50%
100%
Wettbewerbsstärke
Abbildung 19: Project & Task Management Quadrant
61
Analyst Statement
„Die 2006 gegründete aXcelerate-Solutions AG bietet mit
aXC-Project eine Multiprojektmanagement-Software, die
ausschließlich für Microsoft Sharepoint konzipiert wurde
und die die hier stellenweise vorhandenen Lücken
innerhalb der umfassenden ProjektmanagementAnforderungen schließt.“
comindware
Produkte: Business Application Platform sowie Project, Tracker und Process
Stärken / Chancen:
Der
Social-Collaboration-Gedanke
ist
förmlich
in
der
DNA
der
Projektmanagement-Suite im Kontext der Business Process Management
Platform von comindware mit Activity Streams und Diskussionsräumen
eingebrannt. comindware versteht die eigene Lösung nicht ohne Grund als WorkManagement-Lösung und geht dabei über einzelne Projekte hinaus. Dennoch
werden klassisch Prioritätenlisten automatisch aktualisiert und die Gantt-Charts
liefern hervorragende Transparenz. Neben der Projektmanagement-Suite wird
das Portfolio durch den Tracker für Workflow Management und Process ein
Garant für eine zukunftsorientierte Unternehmenssteuerung.
Hinsichtlich der Akquise von neuen Kunden sowie der Weiterentwicklung der
Produkte gibt es Verbesserungspotentiale. Gleiches gilt für die Awareness und
das Marketing, das sicherlich noch ausgeprägter und stärker auf die Aspekte der
digitalen Business Transformation über solche Tools und Frameworks
ausgerichtet sein könnte.
62
Genius Inside
Produkt: Genius Project
Stärken / Chancen:
Die enge Zusammenarbeit mit IBM bzw. Connections ist sicherlich über viele
Jahre ein Garant für neue Aufträge im Kontext Genius Project gewesen und ist es
noch – schließlich entpuppt sich Connections immer mehr als zentrale Plattform
zur Kommunikation bei IBM-Kunden. Als DACH-Player mit internationalen
Wurzeln ist Genius speziell im gehobenen Mittelstand und darüber
vergleichsweise interessant und vor allem innovativ. Auch der Fachabteilungsbzw. Branchentiefgang ist einzigartig. Feature-seitig ist die Lösung top und lässt
kaum Fragen offen.
Die Abhängigkeit von Connections ist sehr groß. Eine höhere Eigenständigkeit
wäre für Neukunden nicht uninteressant.
63
Microsoft
Produkte: Project (Online/Lite), Office 365 Planner
Stärken / Chancen:
Microsofts Produkt Project ist auf dem Markt de facto das Standard-Produkt,
welches jeglichen Ansprüchen an Projekt- und Portfolio-Management-Software
gerecht wird und sowohl in der On-Premise- als auch der Online-SaaS-Variante
vollends
in
überzeugt.
die
Die
Integration
Microsoft
Collaboration-Welt
sowie
Analyst Statement
die Rollenteilung, in der
Teams, Projektmanager und
das Top-Management Projekte
im Auge behalten können, ist
hervorragend umgesetzt. Zusätzlich bietet man seit Kurzem
ein Portfoliomanagement und
komplettiert das Angebot im
Wettbewerbsvergleich
„Microsoft ergänzt seine Office 365-Welt mit
dem bislang fehlenden Office 365 Planner Tool,
das darauf ausgelegt ist, Projekte mit mehreren
Beteiligten effektiv organisieren zu können. Das
Tool ist direkt in die Office 365-Produkte
implementiert und zeugt abermals von den
Bemühungen um eine bessere und einfachere
Zusammenarbeit, die Microsoft immer in den
Vordergrund stellt.“
somit
gänzlich.
Es handelt sich – im originären Project – um eine etwas schwergewichtige
Anwendung, die für viele eine Hürde beim Einstieg in das Projektmanagement
bedeutet und seit geraumer Zeit mit überschaubaren Funktionen nur im PublicCloud-Betrieb angeboten wird. Das Image als Alleskönner wird hier in einigen
Fällen zum Problem. Darüber hinaus ist die Awareness der leichtgewichtigen
Online-Version noch ausbaufähig. Gleiches gilt für die Lite-Version.
64
Planview
Produkt: Projectplace
Stärken / Chancen:
Das erste Release von Projectplace geht auf das Jahr 1998 zurück – damit zählt
Projectplace zu den reifsten Lösungen am Markt. Die Lösung hat mittlerweile fast
eine Million User, integriert umfassende und funktionale Social Collaboration
Features und wird ständig
weiterentwickelt. Der Kauf
durch Planview sowie die
Integration in den Anbieter für
Portfolio Management läuft
sehr gut und führte bislang zu
Analyst Statement
„Planview versteht es, Social-CollaborationFunktionen, die aus sozialen Netzwerken
hinreichend bekannt sind, in einen BusinessKontext zu überführen und sinnvoll in seine
Projectplace-Lösung zu integrieren.“
keinen nennenswerten Kundenproblemen. Im Gegenteil, das Fahrwasser ist durchaus beruhigt und
Projectplace fügt sich toll in das Portfolio von Planview ein, das nun um einen
wesentlichen Baustein reicher ist.
Trotz seiner beachtlichen Zeit am Markt muss Projectplace natürlich noch seinen
finalen Platz im großen Planview-Unternehmen finden. Darüber hinaus gilt es,
die Integration in Drittsysteme zu verbessern.
Wrike
Produkt: Wrike
Stärken / Chancen:
Im Wettbewerbsvergleich fokussiert Wrike sehr stark und gut auf gemeinsame
Teamarbeit (Workspace) über Geräte und Anwendungen hinweg. Dafür
integriert es sich äußerst gut in vielerlei Anwendungen und Chats bzw. Systeme
und bietet ein eigenes API, um aus dem Moment heraus Projekte zu starten bzw.
zu managen. Zudem bietet Wrike eine sinnvolle OKTA & SAML Integration für
65
Single Sign-on. Große Referenzkunden wie HTC, Nokia und MTV runden das
Gesamtbild ab.
Hierzulande ist die Awareness noch nicht ausreichend geprägt worden.
Zusätzlich ist Wrike eine native Cloud-Version und nicht als On-Premise Version
erhältlich, setzt dabei allerdings stark auf Zertifizierungen und versucht, dieses
kleine Manko somit abzuschwächen.
Projekt & Task Management
aXcelerate
Clarizen
comindware
Genius Inside
InLoox
Microsoft
planio
Planview
ProjectWizards
Raikosoft
Workfront
Wrike
Strategie &
Vision
Features /
Portfolio
depth
Architecture &
Service Design
Client
Experience
Sales &
Marketing
0
+
0
0
+
0
+
0
+
+
0
0
+
+
0
+
0
0
0
0
+
+
0
0
+
0
+
+
0
+
0
0
+
+
0
Wettbewerbsstärke
Awareness
Capacity &
Local
& Image
Viability
Reach
Advisor-Trend
0
0
0
+
+
+
0
+
+
+
+
0
0
+
+
+
+
0
+
0
Abbildung 20: Project & Task Management Anbieterübersicht mit Detailbewertungen und Trends
66
4.3
Enterprise Filesharing
Einleitung
Der Datei- bzw. Content-Austausch im täglichen Arbeitsleben nimmt eine immer
bedeutendere Rolle ein. Dies gilt sowohl für die private als auch die
professionelle Nutzung von
Analyst Statement
Filesharing-Diensten.
Heutzutage
werden
alle
Formen von Datei-Formaten
genutzt, gespeichert und vor
allem mehr denn je mit
„Enterprise Filesharing bedeutet extensives
und vor allem leichtes Content Sharing Lösungen beruhen gerade im professionellen
Umfeld häufig auf der Weiterentwicklung von
DMS-/ECM-Lösungen.“
externen Partnern und auch
Kunden geteilt. Es spielt dabei prinzipiell kaum eine Rolle, um welches Format es
sich handelt.
Viel wichtiger ist im Umfeld von Enterprise Filesharing eine „Shared
Infrastructure“
auf
internen
oder
externen
Storage-Ressourcen
als
Dienstgrundlage, um heutigen Anforderungen hinsichtlich des einfachen Zugriffs
von jedem Endgerät zu jeder Zeit und bestenfalls jedem Ort gerecht zu werden.
Ein Trend, der sich in diesem Segment abzeichnet, ist beispielsweise auch das
Hinzuziehen eines Web-Frontends, um enterprise-konforme DMS-/ECMLösungen zu erweitern bzw. diese um gerade diese Collaboration-Features zu
ergänzen.
Neben den Örtlichkeiten der Datenspeicherung, den SLAs sowie Backup- und
Recovery-Konzepten müssen diese Systeme zwangsläufig skalieren, unabhängig
davon ob kleine oder große Dateien gespeichert, gelöscht, verschoben oder
geteilt werden. Darüber hinaus spielt ein ausgewogenes Speicherkontingent pro
User und das leichte Bereitstellen von zusätzlichen Ressourcen eine wichtige
Rolle. Hinzu kommt noch die steigende Notwendigkeit, Active-Directory-Rollen
bzw. -Rechte von Usern übertragen zu können oder Identity-Management-
67
Lösungen zu integrieren.
Gerade im Business-Kontext spielt also die Administration inkl. des
Rechtemanagements zur sicheren, aber auch unkomplizierten Freigabe von
Dateien mit in das Bewertungsschema hinein. Diese Funktionen werden Kunden
über entsprechende Dashboards zur Verfügung gestellt, durch die bestenfalls
jeglicher Zugriff nachvollzogen bzw. gesteuert werden kann. Je nach Angebot
differenziert sich dies weiter hinsichtlich der Integration vorhandener
Ressourcen zum Pooling und eines Dateiversionsverlaufs. Ebenso ist das Tagging
von Content von Relevanz, um das Auffinden sowie den Einbezug von
Informationen respektive Wissen zu verbessern.
Die Provider unterscheiden sich deutlich im Funktionsangebot und auch in der
automatisierten Steuerung der infrastrukturbezogenen Implementierungs-,
Wartungs- und Serviceprozesse. Enterprise Filesharing bedingt stets ein gewisses
Maß an Unkompliziertheit – alles andere wäre nicht zeitgemäß und würde in die
Rubrik (Online) Storage bzw. Cloud-Speicher fallen.
Dropbox hat dahingehend wahrhaftig Pionierarbeit geleistet – die meisten
Anbieter in dieser Disziplin haben sich davon sprichwörtlich eine Scheibe
abgeschnitten und kämpfen an vielen Fronten gegen den heimlichen
Verbreitungsgrad von Dropbox in Unternehmen auf der ganzen Welt.
Des Weiteren zeigen sich einige Anbieter kreativ und greifen den Trend zur
Digitalisierung in den gegenüber Kunden gezeigten Use Cases auf. Beispiele
hierfür sind Lösungen von PMG mit Fokus auf sichere Datenräume oder auch
d.velop mit foxdox, worüber inzwischen digitale Gehaltsabrechnungen geteilt
werden können.
Zentrale Bewertungskriterien der Enterprise Filesharing Anbieter waren:

Integration in Legacy-Anwendungen und Groupware Systeme

File- bzw. Dokument-Sharing für interne und externe Parteien

Such- und Filtertechniken mit Verschlagwortung
68

Verschiedene Kommunikationsoptionen wie beispielsweise ActivityStream- respektive Microblogging-Funktionen, Chats oder (Web-)
Conferencing-Systeme + Echtzeit-Chat

Wiki-Ansatz / Knowledge-Management

Talent- & Skill-Management Ansätze

Projekt- und Task Management inkl. Workflow Management

Werkzeuge zur App-Entwicklung sowie zum Deployment

Sicherheitszonen (intern/extern) Monitoring und Reporting Funktionen

Individuelles Betriebsmodell (On-Premise und Cloud) inkl. nativer Apps

Social Intranet Beratungs- und Integrationspartnernetz
denen sich sechs Anbieter im Leader-Quadranten positionieren konnten. SSP
Europe wurde als „Rising Star“ ausgezeichnet. In diesem Jahr neu in die Analyse
aufgenommen wurde Citrix; La Cie, Strato, Uniscon und antispameurope wurden
diesjährig nicht mehr bewertet, da hier im Kontext Social Enterprise Filesharing
keine ausreichende Relevanz des Portfolios festgestellt werden konnte. Die
Lösungen sind entweder zu selten vertreten bzw. genutzt oder haben andere
Schwerpunkte wie beispielsweise die Sicherheit von Daten. AWS wurde seiner
Rolle als „Rising Star“ mit dem Produkt Zocalo nicht gerecht, verpasste den
Sprung in den Leader-Quadranten und verlor trotz des Rebrandings in Amazon
Workdocs mit Fokus auf Dokumentenmanagement an Wettbewerbsstärke.
69
- Enterprise Filesharing 100%
Product
Challenger
Leader
Microsoft
IBM
Citrix
AWS
ownCloud
SSP Europe Box
Alfresco
d.velop
Novell
50%
Dropbox
PMG
Google
TeamDrive
netfiles
livedrive
Teamplace
Market
Challenger
Follower
0%
0%
50%
100%
Wettbewerbsstärke
Rising Star
Abbildung 21: Enterprise Filesharing Quadrant
Alfresco
Produkt: Alfresco One
Stärken / Chancen:
Alfresco
bietet
eine
offene
ECM-Plattform
die
alle
erforderlichen
Funktionalitäten hinsichtlich des Enterprise Filesharings erfüllt. Der Anbieter
verfügt darüber hinaus über umfassendes Know-how sowie entsprechende
Produkte im angrenzenden BPM-Segment. Durch eine hervorragende
Interoperabilität der Lösungen ist gewährleistet, dass entsprechende Inhalte
leicht in weitere Systeme integriert werden können. Mit anhaltendem Marketing
und geringen Kosten des Betriebs hat Alfresco Chancen, im Fahrwasser von
Microsoft Sharepoint als gute Alternative weiter an Fahrt aufzunehmen.
70
Der lokale Footprint in Deutschland fällt aktuell im Vergleich zu den
Wettbewerbern noch etwas schwach aus – dies trifft auch auf die
Partnerschaften zu, sodass der Top-Leader-Bereich noch nicht ganz zu erreichen
ist. Darüber hinaus ist die Lösung komplex, was zu längeren Einarbeitungs- sowie
Implementierungszeiten führen kann.
Box
Produkt: Box
Stärken / Chancen:
Der seit 2005 agierende Anbieter für Enterprise Filesharing glänzt in Punkto
Sicherheit, API-Integration sowie Office 365 Kompatibilität. Seit 2015 steht man
zudem in Partnerschaft mit IBM und kann darüber hinaus ein Partnersystem für
Integrationsaufgaben und Schulungen vorweisen, welches immer noch
überschaubar ist, jedoch wächst.
Die Lösung kommt aus der Public Cloud und das nicht einmal aus Deutschland;
zudem sind die Funktionalitäten der Mobile Apps nicht deckungsgleich zur
Desktop-Version. Das Produkt ist zudem für Filesharing zu komplex bzw. zu
anspruchsvoll und für DMS/ECM nicht enterprise-tauglich genug. Der
Marktangang in Deutschland wird von einigen als gescheitert betrachtet.
Citrix
Produkt: ShareFile
Stärken / Chancen:
ShareFile konnte in den letzten zwei Jahren sehr viele Kunden in Deutschland
und weiteren Ländern überzeugen und kann durch die hervorragende
71
Integration von Office 365 und SharePoint, die Sicherheit und vor allem
Flexibilität im Umgang mit externen Freigaben durch Storage Zones sowie die
modernen mobilen Apps punkten. Darüber hinaus gibt es sinnige Optionen, den
Storage mit diversen Datenquellen zu erweitern, sowie eine funktionierende und
auf das Wesentliche ausgerichtete Steuerung für Administratoren inkl. der
zunehmend wichtigen Workflowdefinition für Dokumente inklusive SignaturVerfahren.
Citrix muss für Klarheit bezüglich des weiteren Verbleibs und der Strategie der
Online Services sorgen, Kunden informieren und eventuelle Pläne, sich ggf. als
Cloud Provider zu entwickeln/etablieren, öffentlich machen. Citrix Online bleibt
aktuell noch ein großes Fragezeichen. Zusätzlich kündigte das Unternehmen die
Streichung von 1000 Stellen an.
d.velop
Produkte: Foxdox, Ecspand und d.3
Stärken / Chancen:
d.velop bietet sichere und
performante Lösungen, die
Analyst Statement
durch ihre Integration und
Recherchemöglichkeit
im
digitalen Archiv auch über die
sozialen
und
kollaborativen
Features
hinweg
(beispiels-
weise Sharepoint, Partnernetz-
„d.velop führt seine Social ECM-Strategie sinnig
fort, in der es darum geht, klassisches OnPremise ECM zunehmend mit kollaborativen
Elementen und Social-Funktionalitäten zu
verheiraten und über die Cloud auch
Empfänger außerhalb des Unternehmenskontexts zu erreichen.“
werk und Uplift in ECM-/DMSSuite) hervorzuheben sind. Zusätzlich lassen sich Workflows definieren, um
Kollegen und Partner im Kontext von Dokumentveränderungen mit
einzubeziehen. Die Kollaboration ist das zentrale Standbein, zählt zur Philosophie
72
des Anbieters und findet sich dementsprechend gut in den Lösungen
verwirklicht. d.velop kann darüber hinaus zahlreiche Use Cases aus den
unterschiedlichsten Branchen vorweisen und bietet mit den drei Lösungen eines
der interessantesten Portfolios in puncto Eigenständigkeit sowie Integrierbarkeit
und Erweiterung im dominanten Microsoft-SharePoint.
d.velop befindet sich intern gerade in einigen Umbrüchen und es gilt, Portfolios
zusammenzuführen. Foxdox ist allein noch nicht bekannt genug am Markt, d.3’s
große Kundenbasis wächst nur mäßig. Das Produkt Ecspand greift auf
SharePoint-Basis die eigene d3 ECM-Suite an und muss sich ebenfalls noch im
Markt behaupten.
IBM
Produkte: IBM NAVIGATOR, IBM Connections Files on Cloud
Stärken / Chancen:
IBMs Services lassen hinsichtlich des Betriebsmodells die volle Wahl zwischen
Cloud und On-Premise. Es gibt zusätzlich mobile Apps und viele Möglichkeiten,
Dateien
bzw.
Content
intern
und
extern
bereitzustellen bzw.
teilen.
Der
zu
gesamte
Enterprise ECM-Ansatz mitsamt
der
Philosophie
Collaborationdes
Analyst Statement
Unter-
„IBM präsentiert mit seinem neusten Produkt
„Navigator on Cloud“ eine moderne und
innovative ECM Lösung mit umfangreichen
Collaboration Features, die vor allen Dingen
durch eine hervorragende Benutzerführung
punkten kann.“
nehmens ist am Markt einzigartig.
IBMs Manko bleibt das etwas undurchsichtige Portfolio, sodass der neueste
Service von IBM (Navigator auf Softlayer) in Deutschland noch nicht wirklich
73
existent ist, obwohl Softlayer eigentlich eine weltweit einheitliche Plattform sein
sollte. Darüber hinaus führt die jüngste, enge Box-Kooperation dazu, dass eigene
Services im Kontext Filesharing in den Hintergrund rücken, und wirft Fragen
hinsichtlich der Position der eigenen Services auf. Die Frage, welcher Service für
welche Kunden am besten geeignet ist, bleibt derzeit noch unbeantwortet.
Microsoft
Produkte: OneDrive for Business, SharePoint
Stärken / Chancen:
Die Collaboration-Philosophie ist bei kaum einem anderen Anbieter stärker im
gesamten Portfolio ausgeprägt als bei Microsoft, die mit SharePoint bereits eine
sehr große Kundenbasis
Analyst Statement
vorweisen können. Im
ECM/DMS-Kontext bietet
man
„Die effektive und funktionale Zusammenarbeit
ist der Kern der Lösungen von Microsoft. Kaum
ein anderer Anbieter weiß die eigene
Collaboration-Philosophie besser in seine
Lösungen zu integrieren als Microsoft.“
umfangreiche
Funktionen;
mit
Groups
wurde eine sehr gute TeamFunktion
matische
für
die
prag-
Ad-hoc-Zusam-
menarbeit über die SharePoint Online-Ressource als Bibliothek erstellt.
Zusätzlich hat sich OneDrive for Business funktionell im auslaufenden Jahr stark
weiterentwickelt – auch im Hinblick auf die mobilen Features. Die Fortschritte
sind speziell in der Zusammenarbeit mit externen Partnern hervorzuheben.
Damit beweist Microsoft trotz des umfangreichen Portfolios und der Consumersowie
Business-Variante
Gespür
für
die
wesentlichen
Trends
bzw.
Anwenderwünsche und Herausforderungen im Markt.
Microsoft besitzt das mächtigste Toolset im Bereich Filesharing über SharePoint
(Online) und OneDrive for Business inkl. der Consumer-Variante. Es gilt nach
74
außen und innen die Verwendung der Apps hervorzuheben und Use Cases
speziell in der Abgrenzung zwischen SharePoint Online und One Drive for
Business darzustellen. Darüber hinaus ist der Update-Prozess noch nicht
enterprise-konform und die Versionen sind untereinander nicht immer 100%ig
kompatibel. Auch der Support scheint sich ab und an die Bälle zwischen
Consumer- und Business-Produkt zuzuspielen, sofern ein Kunde beide Varianten
und „schlimmstenfalls“ noch in Kombination mit Office365 benutzt.
Analyst Statement
„ownCloud bietet sicheres File Sync und Share als OnPremise Lösung. USP ist, dass der Nutzer die Flexibilität von
Public-Cloud-Diensten genießt, während er gleichzeitig von
sicherem Dateienaustausch profitiert, der unter ITKontrolle erfolgt. Der Kunde bestimmt, auf welchen Servern
die Daten gespeichert werden, während ownCloud Storage
unabhängig ist.“
Analyst Statement
„Auch PMG legt den Fokus ganz klar auf Sicherheit:
unabhängige Penetrationstests, verschlüsselte
Übertragung und Speicherung der Kundendaten sowie
diverse Sicherheitszertifizierungen belegen dies. In der
Gesamtbetrachtung fehlt es jedoch noch deutlich an
Wettbewerbsstärke sowie Portfolio-Attraktivität.“
75
SSP Europe
Produkt: Secure Data Space
Stärken / Chancen:
SSP Europe bietet ein außergewöhnliches Produkt im Kontext Enterprise
Filesharing an. Der Fokus liegt auf einer sicheren (End2End) Filesharing-Lösung
mit erstklassiger Bedienung, kurzen Releasezyklen und einer angemessen
leichten Art und Weise, das Teilen von Dokumenten bzw. Files über Geräte und
User hinweg zu ermöglichen. Die mobilen Apps sind vorzeigewürdig, ebenso die
Wahlfreiheit zwischen On-Premise- und Cloud-Betrieb. Vor allem Partner wie die
Telekom wissen die Partnerschaft mit einem Produkthersteller aus Deutschland
mit europäischem Flair und dem „Built-in“ Rebranding-Modell zu schätzen. Die
Leichtigkeit, Daten zu teilen, wird auch durch das Add-in in der verbreitetsten
Groupware Lösung Microsoft Outlook untermauert.
Collaboration-Aspekte wie bspw. das gemeinsame Arbeiten an Dokumenten sind
noch nicht genügend ausgeprägt, dazu gehört bspw. auch die O365-Integration.
Das Produkt und das Unternehmen sind in einem sehr guten Stadium, müssen
aber in diesem hart umkämpften Markt neben der Produktweiterentwicklung
auch über Awareness-Maßnahmen am Ball bleiben, um den Kunden- und
Partnererwartungen kontinuierlich Rechnung zu tragen.
Analyst Statement
„Teamplace bietet rudimentäre Funktionalitäten für die
spontane Zusammenarbeit. Die ersten 30 Tage sind kostenfrei
und beinhalten unbegrenzten Speicherplatz. Einfache und
kurzfristige Projekte lassen sich somit kostenlos umsetzen.“
76
Enterprise Filesharing
Alfresco
AWS
Box
Citrix
d.velop
Dropbox
Google
IBM
livedrive
Microsoft
netfiles
Novell
ownCloud
PMG
SSP Europe
TeamDrive
Teamplace
Strategie &
Vision
Features /
Portfolio
depth
Architecture &
Service Design
Client
Experience
Sales &
Marketing
+
+
+
+
0
0
+
0
0
+
-
0
0
0
+
+
0
+
0
+
+
+
+
0
-
+
+
+
+
0
0
0
+
0
+
0
0
0
+
0
-
+
0
0
+
+
0
0
0
+
0
+
0
-
0
0
+
+
+
+
0
0
-
Wettbewerbsstärke
Awareness
Capacity &
Local
& Image
Viability
Reach
Advisor-Trend
0
0
0
0
0
0
+
+
+
0
0
-
0
0
+
0
0
+
+
0
0
0
-
0
+
+
+
0
+
+
0
-
Abbildung 22: Enterprise Filesharing Anbieterübersicht mit Detailbewertungen
und Trends
4.4
Karrierenetzwerke und Job-Plattformen
Einleitung
Ähnlich wie im privaten Bereich mit vor allem Facebook spielt auch die
Vernetzung im beruflichen Bereich eine zunehmende Rolle. Erstmals hat die
Experton Group daher in diesem Jahre Karrierenetzwerke und Job-Plattformen
in die Analyse einbezogen. Unter Karrierenetzwerken bzw. Job-Plattformen
verstehen wir webbasierende soziale Netzwerke, die der Kontaktanbahnung und
-pflege
sowie
dem
Analyst Statement
kommunikativen Austausch
ganz oder überwiegend auf
der beruflichen Beziehungsebene dienen. Ein weiterer
„Karrierenetzwerke integrieren zunehmend die
Funktion der Job-Plattformen zur Anbahnung
und Vermittlung neuer Beschäftigungsverhältnisse.“
Aspekt ist die Präsentation
(inklusive Werdegang und Leistungen im Berufsleben) gegenüber potentiellen
neuen Arbeitgebern bzw. die Präsentationsmöglichkeit gegenüber potentiellen
neuen Arbeitnehmern sowie entsprechende Kontaktaufnahmemöglichkeiten;
insofern sind auch Job-Portale erfasst. Die Marktentwicklung zeigt, dass
77
Karrierenetzwerke zunehmend die Funktion der Job-Plattformen zur Anbahnung
und Vermittlung neuer Beschäftigungsverhältnisse integrieren, so dass die
Betreiber der klassischen Job-Portale die zukünftige Positionierung in ihre
strategischen Überlegungen einbeziehen sollten.
Kriterien für die Bewertung der Anbieter in diesem Kapitel waren:

Bereitstellung eines online-basierenden Karrierenetzwerks mit Profilen
der User

Bereitstellung eines online-basierenden Jobportals

Portraitseiten von Arbeitgebern

Plattformoffenheit

Branchenausprägungen

Empfehlungen (Algorithmus/Analytics)

Arbeitsproben/Veröffentlichungen

Mobile Apps

Nachrichten und Kontaktanfragen

Lizenzmodell

Optionen des Folgens von Mitgliedern

Optionen der Datenauswertung – externe APIs beispielsweise für Talent
Management Suites

Zukunftsausrichtung

Groupware-Plug-ins

Usability
78
Von den sechs untersuchten Anbietern gelang zweien der Sprung in den LeaderQuadranten.
- Karrierenetzwerke und Job-Plattformen 100%
Product
Challenger
Leader
LinkedIn
Xing
50%
Experteer
Monster
Stepstone
CareerBuilder/JobScout24
Market
Challenger
Follower
0%
0%
50%
100%
Wettbewerbsstärke
Abbildung 23: Karrierenetzwerke und Job-Plattformen Quadrant
LinkedIn
Bewertetes Produkt: LinkedIn-Netzwerk
Stärken / Chancen:
LinkedIn ist das weltweit führende Karrierenetzwerk und bietet somit weltweit
die größte Reichweite. Daher ist LinkedIn insbesondere bei Mitarbeitern global
agierender und größerer Unternehmen eine bevorzugte Plattform. LinkedIn
offeriert – vor allem aus dem angelsächsischen Raum bekannte – interessante
Möglichkeiten wie die Empfehlung einer Person für bestimmte Skills durch
79
Mitglieder ihres Netzwerkes; das hat natürlich eine größere Glaubwürdigkeit als
eigene Angaben eines Mitgliedes zu seinen eigenen Fähigkeiten.
In Deutschland holt LinkedIn zwar mit der Mitgliederzahl auf, liegt aber
hierzulande hinsichtlich der Reichweite noch weit hinter Xing zurück. Für
Kontakte innerhalb Deutschlands ist daher LinkedIn bisher nicht die erste Wahl.
Xing
Bewertetes Produkt: Xing-Netzwerk
Stärken / Chancen:
Xing ist in Deutschland das Karrierenetzwerk mit den weitaus meisten
Mitgliedern. Xing entwickelt
die
Funktionen
der
Analyst Statement
Netzwerk-Plattform
zukunftsgerichtet weiter, z.B.
mit
Xing
Erkundung
FutureMe
von
„Xing entwickelt die Funktionen seiner
Netzwerk-Plattform zukunftsgerichtet weiter.“
zur
Berufen.
Vorteilhaft ist auch die Integration der Arbeitgeberbewertungsplattform
kununu, die tiefere Einblicke in Bezug auf die Unternehmen ermöglicht.
Xing ist trotz Expansionsbemühungen noch sehr stark auf den deutschsprachigen
Raum beschränkt. Für Nutzer, die Kontakte über die DACH-Region hinaus suchen,
ist Xing also eher weniger geeignet.
80
Karrierenetzwerke und Job-Plattformen
Wettbewerbsstärke
CareerBuilder/
JobScout24
Experteer
LinkedIn
Monster
Stepstone
Xing
Strategie &
Vision
Features /
Portfolio
depth
Architecture &
Service Design
Client
Experience
Sales &
Marketing
Awareness
Capacity &
Local
& Image
Viability
Reach
Advisor-Trend
-
-
-
-
-
-
-
-
0
-
0
0
0
0
-
+
0
0
+
0
+
Abbildung 24: Karrierenetzwerke und Job-Plattformen: Anbieterübersicht mit
4.5
Einleitung
Aufgrund der zentralen Rolle und gesellschaftlichen Akzeptanz von Social Media
spielt der Einbezug der „neuen“ Medien eine immer bedeutendere Rolle in der
strategischen Marketing-Ausrichtung sowie im Kundenbeziehungsmanagement
von Unternehmen. Social Media Management beschreibt die Erweiterung des
Kommunikations- und Verkaufskanals um die „neuen“ Social-Media-Kanäle,
welche dazu dienen, Botschaften an die Zielgruppe zu senden – respektive zu
empfangen – und Transaktionen durchzuführen. Im B2C-Bereich wird bereits
heute in großen Teilen aufwändiges, erfolgreiches Social Media Marketing &
Management betrieben, um
die
Kundennähe,
nikation
und
-kommu-
-loyalität
zu
steigern und den Absatz zu
erhöhen. Der B2B-Bereich ist –
Stand Ende 2015 – noch nicht
Analyst Statement
„Social Media Management Lösungen
unterliegen oft einer Dreiteilung: Publishing,
Monitoring, Engagement. Alle drei Bereiche
sind unabdingbar für eine adäquate SocialMedia-Strategie.“
gänzlich in den sozialen Netzwerken vertreten, obgleich Unternehmen zu
empfehlen ist, sich stärker mit dem Thema zu befassen, um die vorhandenen
Potenziale für sich besser einschätzen zu können. Viele B2B-Unternehmen
äußern Bedenken hinsichtlich der Steuerbarkeit der Kanäle (Kontrollverlust der
81
Diskussionen) oder fürchten das unabgestimmte Absetzen von Informationen
durch eigene Mitarbeiter. Fakt ist jedoch: Gespräche über Firmen und Marken
finden ohnehin längst in Blogs, Foren und sozialen Netzwerken statt, und
fortschrittliche Social-Media-Management-Lösungen verfügen über ausgeklügelte Rechte- & Workflowsysteme, um ungewollte Postings zu verhindern.
Eine Beschäftigung mit der Thematik erscheint demnach unumgänglich.
Im Detail betrachtet liegt die Raffinesse für Unternehmen darin, die Diversität
verschiedenster Subkanäle in der Welt der neuen Medien auf das eigene
Marketing zu übertragen. Weiterhin sollte der Dialog von innen nach außen und
umgekehrt sinnvoll in die Geschäftsstrategie eingebunden sein. Die Evaluierung
geeigneter Kanäle sollte dabei – neben klassischen Medien – die Vielzahl der
neuen Medien berücksichtigen.
Da die Wahrnehmung der Kunden bezüglich des Images des Unternehmens
zunehmend auch auf die Präsentation in sozialen Medien zurückzuführen ist, ist
es mehr denn je notwendig, neben dem effizienten Befüllen von MarketingKanälen in Form eines Kampagnen-Managements positive und negative Publicity
frühzeitig zu erkennen, den Kunden-Dialog aufzugreifen und hieraus adäquate
Handlungen abzuleiten.
Bedingt durch die steigende Relevanz der „neuen“ Social-Media-Kanäle, sowohl
für die Bedeutung des Unternehmensimages als auch im Sinne von
Geschäftsplätzen
mit
wachsenden
Sales
Opportunities,
hält
der
Wachstumstrend dieses Segments auch 2015/2016 weiter an, und Unternehmen
ist zu empfehlen, sich mit dem Thema Social Media Management zu
beschäftigen, um am Puls der Zeit zu bleiben und verbesserte Möglichkeiten der
Kundenakquise nicht zu verpassen.
Zentrale Kriterien der Bewertung waren:

Möglichkeit, Kommunikations- und Verkaufskanäle um die „neuen“
Social Media-Kanäle erweitern (Social Network APIs; wie viele Accounts
in einem Dashboard?)
82

Möglichkeit, Botschaften an Kunden senden und vor allen Dingen zu
empfangen: Kommunikation mit den Kunden über Echt-Zeit-Feedback in
den sozialen Netzwerken (z.B. über E-Mail, Social Landing Pages etc.)

Kanalübergreifendes Kampagnenmanagement: zielgerichtetes Many-toMany, One-to-Many und One-to-One Marketing

Echtzeit Monitoring der Kanäle / des Feedbacks

Schnittstellen zu internen ECM/DMS oder auch CMS/CRM-Lösungen

Collaboration-Funktionalitäten
denen sich fünf Anbieter im Leader Quadranten positionieren konnten. Sprinklr
wurde als „Rising Star“ ausgezeichnet. Swat.io, Buffer, SocialBench, Sprinklr und
SocialHub wurden als neue Anbieter erstmalig mit in die Analyse aufgenommen.
SocialHub bietet das deutsche Pendant zu Hootsuite oder Buffer – inklusive
hiesigem Hosting und Datenschutz. Die jüngste Finanzierungsrunde verlief
äußerst positiv und könnte dem Anbieter künftig eine vielversprechende Position
auf dem deutschen Markt bescheren. Googles Wildfire Angebot wurde im
vergangenen Jahr beendet und fällt neben Infosys somit aus der diesjährigen
Analyse heraus.
83
- Social Media Management100%
Product
Challenger
Leader
Salesforce
Adobe
sprinklr
BIG Social Media
Hootsuite
Oracle
Lithium
SocialBench
Swat.io
SocialHub
Buffer
IBM
Sproutsocial
50%
Unified Dialog
Market
Challenger
Follower
0%
0%
50%
100%
Wettbewerbsstärke
Rising Star
Abbildung 25: Social Media Management Quadrant
Adobe
Produkt: Adobe Social
Stärken / Chancen:
Adobes Umstellung auf Cloud-Produkte verläuft sehr erfolgreich, was aktuelle
Geschäftszahlen belegen. Das Unternehmen bietet mit Adobe Social eine gut
durchdachte Software, die Möglichkeiten zum Publizieren, Auswerten und
Tracken von relevanten Social-Media-Inhalten bietet, und zählt deshalb
zweifelsohne zu den ausgereiftesten Lösungen auf dem Markt.
Adobe wird nach wie vor noch stark mit Kreativprodukten assoziiert. Die Go-toMarket-Strategie mit Adobe Social verläuft in Deutschland noch etwas
schleppend.
84
Analyst Statement
„BIG Social Media‘s Dreiteilung in die Bereiche
Engagement, Monitoring & Analyse ist sehr gut
durchdacht und in den Lösungen umgesetzt. Es ist
abzusehen, dass das Unternehmen auch künftig ein
interessanter Player am deutschen Markt bleiben
wird.“
Hootsuite
Produkt: Hootsuite - Enterprise
Stärken / Chancen:
Hootsuite ist ein gesetzter
Player im Markt für Social
Media
Management
und
schafft
dieses
den
Sprung
in
Jahr
den
Leader
Quadranten. Die deutschen
Referenzen wie BASF, Adidas
oder
Arte,
das
rasante
Mitarbeiterwachstum (2013
Analyst Statement
„Hootsuite eröffnete kürzlich ein neues Büro in
Hamburg, stockt die Mitarbeiterzahl in Deutschland
damit auf und gab eine enge Zusammenarbeit mit
Microsoft bekannt, um die Vernetzung des eigenen
Produktes mit der CRM-Welt von Microsoft voran
zu treiben. Für Salesforce gab es diese Funktionen
schon seit einiger Zeit.“
rund 300, 2014 schon knapp
600) sowie die erfolgreiche
Finanzierungsrunde Ende 2014 mit über 60 Millionen US-Dollar (was dem
Unternehmen mittlerweile einen Gesamtwert von rund 1 Mrd. US-Dollar
beschert) belegen dies eindrucksvoll.
Ein Großteil der User nutzt nach wie vor die Freemium-Variante der Software,
die dem Unternehmen keine direkten, monatlichen Einnahmen beschert.
Darüber hinaus ist zu beachten, dass es die Standardfeatures innerhalb der
85
Bezahl-Varianten zwar relativ kostengünstig gibt – ausgiebigere Analytics-,
Dashboard- und Reporting-Optionen können jedoch schnell kostspielig werden.
IBM
Produkt: Enterprise Marketing Management Suite (hauptsächlich Campaign &
Interact)
Stärken / Chancen:
IBM engagiert sich seit Jahren stark im Thema Social Business und bündelt neben
Softwareangeboten auch starke Kompetenzen im Bereich Social Business
Transformation. Die Enterprise Marketing Management Suite beinhaltet
unterschiedliche Softwareangebote (unter anderem Campaign und Interact) mit
umfangreichen und komplexen Funktionalitäten, die hauptsächlich Social Media
Marketing & Analytics ermöglichen.
Der Suite fehlen neben den vorhandenen hervorragenden Analytics- &
Marketingfunktionalitäten die tiefergehenden Publishing- und ManagementFeatures für Social-Media-Kanäle. Aufgrund der Komplexität des Angebots leidet
zusätzlich auch die Übersichtlichkeit und Stringenz des Portfolios. Hier gibt es
Verbesserungsbedarf.
Oracle
Produkt: Oracle Social Cloud
Stärken / Chancen:
Durch die Dreiteilung der Produktlinie (Social Engagement & Monitoring,
Marketing und Relationship Management), vereint unter dem Titel „Social
Cloud“, entsteht eine umfassende Cloud-Plattform, um alle Social-MediaAufgaben und -Bereiche im Unternehmen adäquat abzudecken. Die neuen
Rechenzentren in Deutschland und die langjährige Erfahrung als internationaler
86
Soft- und Hardwarehersteller sorgen zusätzlich für eine überdurchschnittlich
gute Wettbewerbsstärke.
Zu verbessern gilt es die Stringenz des Portfolios. Hier finden sich Inkonsistenzen,
die zu Unübersichtlichkeiten führen. Darüber hinaus ist Oracle nach wie vor
hauptsächlich für große Unternehmen attraktiv.
Salesforce
Produkt: Salesforce Marketing Cloud
Stärken / Chancen:
Salesforce ist nach wie vor als Innovationstreiber im Bereich Social Media
Management anzusehen. Die Marketing Cloud deckt über die Produkte Radian6
und BuddyMedia in einem „Social Studio“ nahezu jegliche Funktionalitäten im
Bereich Social Media Management ab – vom Publizieren digitalen Contents über
das Monitoring bis hin zur Interaktion mit den Kunden sind sämtliche Bereiche
integriert. Die dahinterstehende Akquise-Strategie des Unternehmens, die
darauf basiert, stetig neue Geschäftsbereiche für sich zu entdecken und
Marktanteile zu sichern, geht weiterhin auf.
Salesforce ist vor allen Dingen für große Unternehmen attraktiv. Die Komplexität
des Portfolios und der Produkte sowie der daraus resultierende vergleichsweise
höhere Preis verunsichern KMUs oftmals und verhindern stellenweise
Geschäftspotentiale.
87
Sprinklr
Produkt: Sprinklr Experience Cloud
Stärken / Chancen:
Sprinklr kann als US-amerikanischer Anbieter bereits sehr namhafte
internationale Referenzkunden vorweisen und verfügt mit über 1.100
Mitarbeitern weltweit auch über die notwendige Manpower. Aber auch die
ersten deutschen Kunden wie Bayer, Adidas und Red Bull belegen den Erfolg der
Software. Die Experience Cloud ist eine sehr komplexe und umfangreiche Social
Relationship
Management
Plattform,
die
unter
anderem die Bereiche Social
Media, Content Marketing,
Paid Advertising oder auch
Listening mit entsprechenden
Modulen
und
ausgiebigen
Analyst Statement
„Sprinklr bietet portfolioseitig eine der
ausgereiftesten Lösungen am Markt – ist
jedoch erst seit Beginn des Jahres in Deutschland aktiv. Jetzt kommt es auf die richtige Goto-Market Strategie an, um an den Erfolg im
US-Markt anknüpfen zu können.“
Funktionalitäten adressiert. Die
ganzheitliche Abdeckung nahezu sämtlicher Social-Media-Aspekte und Needs ist
beachtenswert und in der Gänze marktführend. Workshops und tiefergehende
Serviceleistungen zur Implementierung der Software runden das Bild ab.
Sprinklr ist erst seit Beginn des Jahres in Deutschland aktiv und verfügt zudem
erst über 15 Mitarbeiter. Die Suite eignet sich nur für Großkunden, die
entsprechende Budgets bereitstellen können.
88
Adobe
BIG Social Media
Buffer
Hootsuite
IBM
Lithium
Oracle
Salesforce
SocialBench
SocialHub
sprinklr
Sproutsocial
Swat.io
Unified Dialog
Strategie &
Vision
Features /
Portfolio
depth
Architecture &
Service Design
Client
Experience
Sales &
Marketing
+
+
+
+
0
+
+
+
0
0
+
0
0
0
+
+
0
+
0
+
+
+
0
0
+
0
0
0
+
+
0
0
0
0
+
+
0
0
+
0
0
-
+
+
0
+
0
0
+
+
0
0
+
0
0
-
0
0
0
+
0
+
0
0
-
Wettbewerbsstärke
Awareness
Capacity &
Local
& Image
Viability
Reach
Advisor-Trend
+
0
0
0
0
+
+
0
-
+
0
0
+
0
+
-
0
0
+
0
0
0
-
Abbildung 26: Social Media Management Anbieterübersicht mit
89
4.6
Social E-Commerce
Einleitung
Die Art und Weise, wie im 21. Jahrhundert (online) eingekauft wird, hat sich
grundlegend verändert. Mit nur einem Klick sind – dank verbesserter
Logistikmechanismen – selbst höherwertige Konsumgüter wie Fahrzeuge online
zu erstehen. Das parallele Bespielen von Online- sowie Katalog- und
Versandhandel (Omni-Channel Commerce) – wird zunehmend zur Pflicht, sowohl
im B2C- als auch im B2B-Bereich. Kundenbindung lässt sich nicht mehr über einen
einzigen Produktkatalog erreichen, wie dies noch vor einigen Jahren der Fall war.
Zusätzlich
der
Käufer
nimmt
der
über
ein
Austausch
Analyst Statement
Unternehmen oder eine
Marke in den sozialen
Medien eine immer größere
Rolle in den Wahrnehmungsprozessen der Kunden gegenüber bestimmten Marken/
„Social E-Commerce-Funktionalitäten gibt es
oftmals nicht „out of the box“. Obgleich das
Thema von hoher Relevanz ist, werden
vielerorts Social E-Commerce-Szenarien erst
über Software-Implementierungen von
Drittanbietern realisiert.“
Trends/ Unternehmen ein. Kunden wollen dabei stellenweise nicht mehr einfach
„nur“ Käufer sein. Sie wollen sich beteiligen, wertgeschätzt und wahrgenommen
werden. Gleichzeitig müssen sich Online Shops innovativ und jung präsentieren,
um eine zeitgerechte User Experience bieten zu können, die die Markenloyalität
der Kunden stärkt. An all diesen Punkten setzen Social-Commerce-Lösungen an.
Social-Commerce-Plattformen stellen zwischenmenschliche Beziehungen und
Interaktionen während des gesamten Einkaufes in den Mittelpunkt des Vorgangs
und ergänzen dabei das klassische E-Commerce-Geschäft um die Kooperationsund Kommunikationsebene mit den Kunden. Konsumenten werden in den
Verkauf involviert und werden zu Beratern, Entwicklern und letztendlich über
„Share“-Funktionalitäten zu Verkäufern der digitalen Waren.
90
Nutzergenerierte Produktbewertungen stellen dabei nur eine weit verbreitete
Informationsquelle im modernen Social-Commerce-Geschäft dar. SocialCommerce-Lösungen
tragen
also
zu
einer
Verbesserung
des
ziel-
gruppenspezifischen Offerings bei, da die aktive Beteiligung der Kunden und die
Kommunikation mit selbigen – z.B. über soziale Netzwerke – in den Vordergrund
rücken. Die Auswertung sozialer Netzwerke durch Monitoring/Analytics
hinsichtlich Weiterempfehlungen von Kundengruppen bzw. einzelnen Individuen
dient somit nicht nur als Marketingkanal (Social Media Marketing), sondern im
Fall von Social-Commerce-Plattformen auch als Inputkanal für die zielgerichtete
Produkt-/Service-Promotion. Ein Nutzen kann insbesondere durch die neuen
Formen der Interaktion mit den Zielgruppen sowie eine verbesserte
Segmentierung der Zielgruppen auf Basis von Produkt-Attribut-Monitoring
erreicht werden – das Präferenzsystem bzw. Sortiment optimiert und verkauft
sich zunehmend aus eigener Kraft bzw. durch menschliche Interaktion.
Über standardisierte Webtechnologien entwickelt sich dabei ein Self-ServiceSystem, in dem Kunden über so genannte Response-Management-Lösungen
neue Feedbackkanäle (Microblogs oder Echtzeitchat) für sich entdecken und sich
zudem eine Reputation (Influencer Scores) aufbauen können, um eine höher
gewichtete Relevanz für potentielle Kunden zu gewinnen. Insofern steht auch im
Social-Commerce-Segment sowohl die Interaktion der Kunden untereinander als
auch diejenige mit den Unternehmen selbst und innerhalb sozialer Netzwerke im
Vordergrund.
Im Rahmen dieser Analyse wurden primär originäre Commerce-Anbieter, die ihre
Lösungen durch entsprechende Weiterentwicklungen (auch von Drittanbietern)
in den Bereich Social E-Commerce treiben, mit einbezogen, und zwar, weil Social
E-Commerce lediglich als Weiterentwicklung des klassischen E-CommerceMarktes angesehen werden sollte, die die Gegebenheiten der sozialen Medien
und das Kaufverhalten des Kunden in den sozialen Medien für sich nutzt, um zu
einem gesteigerten Mehrwert und letztendlich Umsatz zu gelangen.
Auch im Jahre 2015 präsentiert sich die Social-Commerce-Anbieterlandschaft in
91
Deutschland noch relativ überschaubar, was daran liegt, dass sich Nutzer – wenn
sie Social-Commerce-Funktionalitäten bevorzugen – oftmals an Agenturen
wenden, die entsprechende Features – auch über Drittanbieter – in die Shops
implementieren. Originäre Social-Commerce-Funktionalitäten sind oftmals nicht
„out of the box“ enthalten.
Zentrale Bewertungskriterien aller Lösungen waren demnach:

Kooperations- und Kommunikationsfunktionalitäten mit den Kunden

Features, um Produkte und Dienstleistungen über Empfehlungen und
persönliche Beziehungen zu verbreiten (nutzergenerierte Produktbewertungen/Recommendation Management, Influencer Scores)

Segmentierung der Zielgruppen auf Basis von Produkt-Attribut-Monitoring

Funktionalitäten zur Mitgestaltung durch die Kunden

Social Network APIs

Umfassendes Rechtesystem

Individuelle Anpassungsmöglichkeiten

Skalierbarkeit
Die Experton Group konnte zum Zeitpunkt der Research-Phase von Juli bis
Oktober 2015 insgesamt sechs Anbieter auf dem Markt identifizieren, die zum
einen über die notwendige Marktrelevanz verfügen und deren Lösungen sich
zum
anderen
beispielsweise
durch
die
Einfachheit
der
Implemen-
tierungsmöglichkeiten für Social-Commerce-Komponenten für eine Bewertung
innerhalb des Social-Commerce-Quadranten eignen. Von den sechs Anbietern
konnte
sich
drei
im
Leader-Quadranten
positionieren.
92
- Social E-Commerce100%
Product
Challenger
Leader
SAP
Oracle
IBM
Intershop
50%
Demandware
Market
Challenger
Follower
0%
Magento
0%
50%
100%
Wettbewerbsstärke
Abbildung 27: Social E-Commerce Quadrant
IBM
Produkt: Websphere Commerce
Stärken / Chancen:
IBM unterhält im Bereich Social E-Commerce eine starke Partnerschaft mit
Facebook, was dazu führt, dass die Websphere Shops – wenn gewünscht – „out
of the box“ eine standardmäßige Anbindung an Facebook vorweisen können. Die
Anbindung von Twitter oder anderen Social Media Streams ist darüber hinaus im
individuellen Projekt möglich. Zusätzlich lässt sich eine ganze Reihe von
vorintegrierten, IBM-validierten 3rd-Party-Lösungen wie Bazaarvoice oder
Reevoo anbinden, die entsprechende Social-Commerce-Funktionalitäten wie
Ratings & Reviews, Foren oder Blogs ermöglichen. In Kombination mit IBMs
starkem Social Business Know-how und den entsprechenden Kompetenzen
93
lassen sich mit IBM als Partner umfangreiche, erfolgreiche Social-CommerceProjekte realisieren.
Ein vorgefertigtes Social-Commerce-Modul wäre hilfreich, um die Einbindung
von Social-Commerce-Funktionalitäten schneller und kostengünstiger realisieren
zu können.
Oracle
Produkt: Oracle Commerce
Stärken / Chancen:
Die letztjährig vorgenommene Oracle Social Cloud Integration in Oracle
Commerce zahlt sich vollends aus und bietet sehr ausgereifte, voll integrierte
Social E-Commerce-Funktionalitäten. Die Oracle Social Cloud und die Oracle
Commerce Lösungen sind hierbei jeweils ein Teil des Oracle Customer
Experience (Oracle CX) Portfolios, welches originär dazu dient, dem Kunden
höchst individuelle Angebote zu erstellen, seine Bedürfnisse zu verstehen und
letztendlich besser mit ihm interagieren zu können. Oracle erkennt die
Möglichkeiten, die sich durch die Verbindung von sozialen Netzwerken und
Unternehmen bieten, und schlägt mit diesen Neuerungen einen sehr guten Weg
im dynamischen E-Commerce-Markt ein. Dabei zahlen sich die Akquisitionen der
vergangenen Jahre in diesen Bereichen (z.B. ATG, Endeca, Siebel) insofern aus,
als über die Zusammenführung dieser Lösungen ein ganzheitlicher Ansatz zur
Verfügung steht, der professionellen Anwenderunternehmen dazu dient, neue
Potentiale der Social-Media- und Social-Commerce-Welt aufzudecken und in
vollem Maße nutzen zu können.
Die Übersichtlichkeit des Portfolios ist aufgrund der Komplexität der Lösungen
nicht immer ganz stringent. Zusätzlich müssen entsprechende Budgets
vorhanden sein, um die Lösungen von Oracle tatsächlich nutzen zu können –
94
dementsprechend richtet sich das Angebot auch tendenziell eher an
Großkunden.
SAP
Produkt: hybris
Stärken / Chancen:
SAP modernisiert sich weiter und kann nach der jüngsten Übernahme von Concur
auch mit seiner etwas „älteren“ Übernahme hybris nach wie vor Punkten. Die
hybris-Lösung ist im aktuellen Geschäftsjahr gut auf dem E-Commerce-Markt
etabliert und findet sich weiterhin auf vielen Shortlists. Die guten
Funktionalitäten überzeugen auf ganzer Linie und werden bereits von Firmen wie
Levi‘s oder O2 und Handelsriesen wie Otto eingesetzt. Die Segmentierung in
einzelne Produktmodule ist gut gelungen. Durch die unterschiedlichen
Bezugsvarianten (On Premise oder On Demand – vom Kunden oder den hybris
Managed Services gehostet) werden auch die oftmals notwendigen
Eigenschaften der FlexibiElastizität
berücksichtigt.
SAP präsentiert sich als
deutsches Unternehmen mit
langjähriger
Firmentradition
in diesem Segment äußerst
vorteilhaft und lässt erkennen,
lität
und
Analyst Statement
„Das Walldorfer Traditionsunternehmen SAP
bleibt auch in diesem Jahr im Bereich Social ECommerce führend. Entsprechende umfangreiche Features gibt es in einem eigenen SocialE-Commerce-Modul, welches nahtlos in die
hybris-Lösung integriert ist.“
in welchem Bereich künftig
weitere Bemühungen erbracht werden sollen.
SAP ist bekanntlich komplex – dementsprechend fallen Einführungsprojekte
sowohl kosten- als auch zeitintensiv aus.
95
Social E-Commerce
0
Features /
Portfolio
depth
0
+
0
0
+
+
+
0
0
+
+
Strategie &
Vision
Demandware
IBM
Intershop
Magento
Oracle
SAP
Wettbewerbsstärke
Architecture &
Service Design
Client
Experience
Sales &
Marketing
0
0
-
0
+
0
+
+
0
0
+
+
+
0
0
0
0
+
Awareness
Capacity &
Local
& Image
Viability
Reach
Advisor-Trend
0
0
-
0
0
0
0
+
+
0
+
0
+
+
0
+
0
+
Abbildung 28: Social E-Commerce: Anbieterübersicht mit Detailbewertungen
und Trends
4.7
Social Analytics (Socialytics)
Einleitung
Das Umfeld für Marketiers hat sich insbesondere im Consumer-Markt in den
vergangenen Jahren fundamental gewandelt. Kunden können sich über soziale
Netzwerke untereinander über Anbieter und ihre Produkte austauschen und
erhalten über Plattformen mit entsprechend großer Reichweite eine starke
Stimme. Es können sich
Analyst Statement
Diskussionen entspinnen, die
sich
zu
gefürchteten
„Shitstorms“ entwickeln können, denen – wenn sie einmal
in Gang gekommen sind –
„Social Analytics hilft, Trends zeitnah wahrzu„Social Analytics
hilft, Trends
zeitnahzu
nehmen
und „Shitstorms“
frühzeitig
wahrzunehmen und „Shitstorms“ frühzeitig zu
stoppen.“
stoppen.“
durch (konventionelle) Marktkommunikationsmethoden kaum noch Herr zu
.“
werden ist. Darüber hinaus haben sich
.“ soziale Netzwerke zu einer wichtigen
Quelle für die Marktforschung zu Angeboten und zum Anbieter-Image
entwickelt. Unternehmen können es sich heute – und vor allem in Zukunft –
immer weniger leisten, diese virale Interaktion und Kommunikation zu
ignorieren. Eine Herausforderung hierbei ist jedoch, dass es sich bei den Daten
aus
sozialen
Netzwerken
um
eine
gigantische
Menge
überwiegend
unstrukturierter Daten handelt. Die Lösung für diese Herausforderung stellt
Social Analytics (kurz: Socialytics) dar.
96
Business-Intelligence- respektive Big-Data-/Analytics-Anbieter
rudimentären
Ansätzen
– und
in
Social-Media-Marketing-Monitoring-Anbieter
–
analysieren gewaltige Mengen an unstrukturierten Daten. Analytics-Anbieter
legen den Fokus speziell auf die Datenanalyse von Individuen bzw. auch
Unternehmen innerhalb von Social Media. Primär geht es darum, Daten
aufzubereiten und eine Struktur in unstrukturierte Daten zu bringen, indem
Daten getaggt, syndiziert und gebündelt werden. Nie zuvor konnten
Kundenmeinungen schneller aufgenommen und für das Product Lifecycle
Management oder reines Marketing von Produkten und Services verwendet
werden. Daten können dabei völlig unterschiedlicher Natur sein und aus Bildern,
Videos, Texten oder ganzen Datenbanken bestehen. Primär zählt aber auch hier
der monetäre Aspekt, indem über die Integration von wesentlichen
Datenquellen, zu denen immer häufiger auch Social Media und E-Communities
gehören, Einblicke gewonnen werden, um Vorhersagen zu erstellen und neben
einzelnen Produkten ganze Geschäftsprozesse oder -ziele zu optimieren. Ziel ist
es, Trends frühzeitig entdecken, Krisen frühzeitig abwehren und Korrelationen
über so genannte Predictive Analytics aufzeigen zu können.
Im Rahmen von Social Analytics und hinsichtlich der verschiedenen Sprachen und
Kulturen zählen mehr denn je semantische Technologien, um verschiedenste
Kanäle (beispielsweise Kundendaten oder Like Streams) entsprechend der
tatsächlichen Intension und Aussagen „zwischen den Zeilen“ zu filtern, zu
kategorisieren und in Beziehung zueinander zu setzen.
Entsprechend bewertet die Experton Group Anbieter im Social-Analytics-Markt
insbesondere anhand der folgenden Kriterien:

Funktionsumfang (Sentiment-Analysen, Echtzeitanalysen etc.)

Datenerfassung, -analyse und Ergebnisaufbereitung

Business-Information-/Business-Analytics-/Big-Data-Kompetenz

Integration in ein Social-Business-Portfolio
97

Deployment-Optionen (Cloud, On-Premise)

Partnersystem
Von den neunzehn untersuchten und relevanten Anbietern gelang acht der
Sprung in den Leader-Quadranten.
- Social Analytics 100%
Product
Challenger
Leader
IBM
Attensity Europe
HP
BIG Social Media
Brandwatch
BuzzRank
Oracle
MicroStrategy
sprinklr
AT Internet
SAS
Exasol
SDL
50%
Microsoft
Salesforce
Fritz & Macziol
Tibco Software
Bazaarvoice
Infosys
Market
Challenger
Follower
0%
0%
50%
100%
Wettbewerbsstärke
Abbildung 29: Social Analytics Quadrant
Analyst Statement
„Attensity bietet eine äußert umfassende Lösung an.
BIG Social Media überzeugt mit seinem ganzheitlichen
Closed-Loop-Ansatz.
Brandwatch beeindruckt mit einer umfassenden
Quellenabdeckung.“
98
Exasol
Bewertetes Produkt: EXASolution
Stärken / Chancen:
EXASolution (nach Angaben des Herstellers eine der schnellsten In-MemoryDatenbanken der Welt) ermöglicht Predictive Analytics zur Prognose und
Gegensteuerung hinsichtlich des Abwanderungsverhaltens von Kunden; SocialMedia-Analysen lassen sich mit Unternehmensdaten verknüpfen. Mit der Exasol
Cloud bietet das Unternehmen auch eine SaaS-Variante an.
Das Visualisieren der Ergebnisse ist nicht die Stärke von Exasol. Exasol ist noch
ein relativ junges deutsches Unternehmen (gegründet im Jahr 2000 in Nürnberg),
das trotz aller Highlights noch nicht die Marketing-Power – speziell im SocialBusiness-Markt – erreicht wie die großen Wettbewerber.
IBM
Bewertetes Produkt: Social Media Analytics
Stärken / Chancen:
Hinsichtlich
des
Funktionsumfangs
bedient
die
IBM-Lösung
auch
anspruchsvollste Anforderungen und deckt das gesamte Spektrum von
Datenerfassung und -analyse sowie Ergebnisaufbereitung ab. Hinsichtlich des
Deployments hat der Kunde die Wahl: Social Analytics von IBM kann sowohl On
Premise
als
auch
Software
as
a
als
genutzt werden. IBM kann in
diesem Markt seine großen
Kompetenzen
Analyst Statement
Service
sowohl
hin-
„Im Social-Analytics-Markt kombiniert IBM
erfolgreich seine herausragenden Kompetenzen im Social- und Big-Data-Markt.“
sichtlich Social Business als auch hinsichtlich Big Data vorteilhaft kombinieren.
Ein Beispiel ist der Bereich Life.“ Event Detection, dessen Analysen über
Kundengruppen und -absichten mit einer Kampagnenmanagement-Lösung wie
99
IBM Cognos gekoppelt werden können, so dass Marketingbudgets effizienter
allokiert werden können.
IBM bietet in seinem ansonsten sehr breit aufgestellten Social-Business-Portfolio
keine eigene Social-CRM-Lösung an, die sich idealerweise mit Social Media
Analytics verknüpfen ließe.
HP
Bewertetes Produkt: HP Explore
Stärken / Chancen:
HP Explore deckt den gesamten Prozess von Erfassung, Analyse (inklusive
Sentiment-Analysen) und Darstellung ab. Das Dashboard bietet einen Überblick
über sämtliche beobachtete Social-Media-Kanäle (neben gängigen wie Twitter
und Facebook z.B. auch YouTube und Wikipedia), und mit Hilfe entsprechender
grafischer Aufbereitung lassen sich Themen und Trends sowie deren
Beziehungen zueinander optisch darstellen. Auf der Analytics-Seite ist das
Unternehmen stark etabliert. Awareness und Partnersystem von HP tragen einen
weiteren Teil zur starken Positionierung bei.
Speziell mit Blick auf die stärksten Wettbewerber ist das Social-BusinessPortfolio von HP insgesamt noch ausbaufähig. HP kann nicht so große
Synergieeffekte
erzielen.
Wünschenswert
für
eine
stärkere
Wettbe-
werbsposition wäre eine am deutschen Markt orientierte Präsentation von HP
Explore.
100
Microsoft
Bewertete Produkte: Social Listening, Dynamics CRM
Stärken / Chancen:
Social Listening ist in das Microsoft CRM integriert, kann aber bis zu einer
maximalen Anzahl von zehn Usern auch als Standalone-Angebot genutzt werden,
was für die meisten Anwenderfirmen ausreichend sein sollte. Das
Funktionsspektrum hinsichtlich Datenerfassung, -analyse und Ergebnisaufbereitung ist umfangreich. Microsoft kann Kompetenzen im Bereich
Datenanalyse und Social Business kombinieren. Hinsichtlich der Social-BusinessKomponente ist Microsoft stark positioniert; das Unternehmen ist inzwischen als
Social-Business-Anbieter breit aufgestellt, u.a. auch im Segment Social CRM. So
kann Microsoft den gesamten Prozess von Detection, Analyse und Kampagne aus
einer Hand abdecken. Zur hohen Wettbewerbsstärke trägt auch die
Partnerlandschaft im Social-Business-Sektor bei.
Einzelne Features wie Marketing-Optimierung in Form von zielgerichteter
Werbung durch besseres Wissen über Kunden („Social-Inbox“-Analyse) sind
nicht möglich.
Oracle
Bewertetes Produkt: Social Engagement & Monitoring Cloud
Stärken / Chancen:
Die Social Engagement & Monitoring Cloud ermöglicht semantische Analysen
und das Erkennen von Kundenabsichten und -interessen aus sozialen
Netzwerken. In Kombination mit der weiteren SRM-Komponente „Social
Marketing“ wird das gesamte Leistungsspektrum abgedeckt. Insgesamt ist
Oracle hinsichtlich Social-Lösungen zur Marktbearbeitung gut aufgestellt.
Darüber hinaus profitiert Oracle von seiner hohen Big-Data-Kompetenz bei der
Analyse unstrukturierter Daten, wie sie in sozialen Netzwerken in gewaltiger
101
Menge jeden Tag neu produziert werden.
Speziell mit Blick auf die stärksten Wettbewerber ist das Social-BusinessPortfolio von Oracle insgesamt noch ausbaufähig. Oracle kann nicht so große
Synergieeffekte erzielen.
Salesforce
Bewertetes Produkt: Social Media Marketing
Stärken / Chancen:
Funktional deckt das „Listen and Analyze“-Feature alle wichtigen Aspekte ab.
Entsprechend der Salesforce-Philosophie ist die Plattform konsequent auf SaaS
ausgerichtet, was Bezug und Nutzung der Lösung erleichtert. Die Integration
sozialer Mechanismen ist zentraler Bestandteil der Lösungen, die Salesforce
anbietet. Für die Kompetenz im Analytics-Sektor steht die Analyse-Cloud
„Wave“. Provider des deutschen Rechenzentrums von Salesforce ist seit diesem
Jahr T-Systems, so dass das Delivery nun auch aus einem Rechenzentrum unter
heimischem Datenschutzrecht möglich ist.
Salesforce hat die eingeführte Marke „Radian6“ aufgegeben, die lange ein QuasiSynonym für Social Analytics war.
SAS
Bewertetes Produkt: Media Analytics
Stärken / Chancen:
In das Angebot „Media Analytics“ kann SAS seine hohe Business-AnalyticsKompetenz einbringen. Die Lösung bietet ein breites Funktionsspektrum mit
Schwerpunkt auf Textanalyse: Anstelle Äußerungen anhand von Stichworten und
feststehenden Phrasen zu analysieren – was häufig zu irreführenden Resultaten
102
führt – analysiert Media Analytics unstrukturierte Inhalte aus sozialen Medien
anhand statistischer Modelle sowie nach Kontexten und semantischen Logiken.
Hinsichtlich der Marktpräsenz in Deutschland kommt SAS der eindrucksvolle
Footprint im Hinblick auf Advanced Analytics mit Big-Data-Perspektive und nicht
zuletzt auch das Netzwerk namhafter Partnerunternehmen zu Gute.
Als primärer Analytics-Experte kann SAS keine Social E-Commerce Suite aus einer
Hand anbieten.
Social Analytics
AT Internet
Attensity Europe
Bazaarvoice
BIG Social Media
Brandwatch
BuzzRank
Exasol
Fritz & Macziol
HP
IBM
Infosys
Microsoft
MicroStrategy
Oracle
Salesforce
SAS
SDL
sprinklr
Tibco Software
Wettbewerbsstärke
Strategie &
Vision
Features /
Portfolio
depth
Architecture &
Service Design
Client
Experience
Sales &
Marketing
0
0
0
0
0
0
0
0
-
0
0
0
0
+
0
0
0
0
-
0
0
0
0
0
0
-
0
0
0
+
+
0
0
+
-
0
0
0
-
Awareness
Capacity &
Local
& Image
Viability
Reach
Advisor-Trend
0
0
0
-
0
0
0
0
-
0
0
-
Abbildung 30: Social Analytics: Anbieterübersicht mit Detailbewertungen und
Trends
103
4.8
Social Collaboration Web Conferencing
Einleitung
Verteilte Teams, sowohl unternehmensintern als auch unternehmensübergreifend, nehmen immer mehr an Bedeutung zu. Gleichzeitig wachsen Zeitund Kostendruck. Dienstreisen kosten Zeit und Geld, das immer seltener vorhanden ist. Um unter diesen
Bedingungen
effizient
schnell
und
interagieren
und
Analyst Statement
„Ersparnis von Zeit und Geld – das sind die
handfesten Vorteile von Web Conferencing.“
kommunizieren zu können, kommt immer häufiger Web Conferencing zum
Einsatz.
Web Conferencing bezeichnet Lösungen, die es erlauben, virtuelle Konferenzen
zwischen räumlich verteilten Teilnehmern abzuhalten. Dies können interaktive
Konferenzen, aber auch die Kommunikation von einem Präsentator zu mehreren
(Webinar, bis auf den Präsentator äußern sich die Teilnehmer nur schriftlich über
Text-Chat) oder vielen (Webcast) Teilnehmern sein. Die Übertragung (z.B. die
Präsentation von Dokumenten) erfolgt im Allgemeinen über das Internet.
Angeboten wird das Teilen von Dokumenten bzw. Informationen (über Desktop
Sharing bzw. virtuelle Datenräume, bei denen nur die speziell bereitgestellten
Dokumente präsentiert und diskutiert werden), das z.B. ergänzt wird durch
(integrierte oder parallele) Audiokonferenzen bzw. Videokonferenzen.
Entsprechend bewertet die Experton Group die Anbieter im Markt für Web
Conferencing nach den folgenden Kriterien:

Funktionsumfang

Möglichkeiten der Nutzung (neben Desktop Sharing auch Virtual Rooms)

Möglichkeiten der Interaktion (z.B. White Board, Chat, File Transfer)

Sicherheit

Integration in Collaboration-Lösungen

Flexibilität der Nutzung
104
Von den zwölf untersuchten und relevanten Anbietern gelang fünf der Sprung in
den Leader-Quadranten. Dem neu in die Analyse einbezogenen Unternehmen
Arkadin gelang die Auszeichnung als Rising Star.
- Social Collaboration Web Conferencing 100%
Product
Challenger
Leader
IBM
Cisco
Adobe
BeamYourScreen
(Mikogo)
Arkadin
PGi
50%
Microsoft
Saba
Citrix
FastViewer
TeamViewer
Brother
Market
Challenger
Follower
0%
0%
50%
100%
Wettbewerbsstärke
Rising Star
Abbildung 31: Social Collaboration Web Conferencing Quadrant
Adobe
Bewertetes Produkt: Connect
Stärken / Chancen:
Verschiedene Faktoren machen Connect zu einem attraktiven Angebot. Das
Spektrum der gebotenen Funktionen lässt kaum Wünsche offen, ebenso wie die
Interaktionsmöglichkeiten. Der Nutzer hat zudem die Wahl zwischen Desktop
105
Sharing und virtuellen Meeting-Räumen. Das Sicherheitsniveau befindet sich
ebenfalls auf einer hohen Stufe, indem nur eingeladene Teilnehmer zu
Konferenzen zugelassen werden. Hinsichtlich der Groupware-Integration
werden sowohl Outlook- als auch Notes-Nutzer bedient, und auch die Anbindung
über API-Schnittstellen ist möglich.
Ein Manko für die Wettbewerbsposition ist der Umstand, dass Adobe – anders
als etwa IBM, Cisco oder Microsoft – kein umfassendes Kommunikations- und
Kollaborations-Portfolio aus einer Hand anbieten kann.
Cisco
Bewertetes Produkt: WebEx Meetings
Stärken / Chancen:
Cisco ist in der Lage, eine im Wesentlichen komplette Lösung bereitzustellen, die
neben Desktop Sharing auch virtuelle Meeting-Räume bietet und in Sachen
Interaktionsmöglichkeiten den Nutzern keinerlei Beschränkungen auferlegt. Als
einer
der
führenden
UC-Anbieter
kann
Cisco
Kommunikation
und
Zusammenarbeit aus einer Hand offerieren.
Die Integration in das – in der Hauptzielgruppe von Cisco noch recht stark
vertretene – Lotus Notes ist nicht möglich. Die Sicherheit von WebEx Meetings
ist auf einem mittleren Level angesiedelt; zur Konferenzteilnahme genügt die
Kenntnis des Passwortes, eine Einladung ist nicht erforderlich.
Citrix
Bewertetes Produkt: GoToMeeting
Stärken / Chancen:
GoToMeeting von Citrix kann mit einem großen Funktionsumfang punkten.
106
GoToMeeting eröffnet außerdem ein breites Integrationsspektrum: für Outlook,
Notes und über API-Schnittstellen. GoToMeeting kann zudem mit einer hohen
Marktdurchdringung punkten.
Citrix bietet keine virtuellen Meeting Rooms, sondern nur Desktop Sharing an.
Auch die Interaktionsmöglichkeiten sind nicht ganz so umfangreich wie bei den
Wettbewerbern. Nach Abschluss der Analysen für diese Studie gab Citrix
bekannt, das Randportfolio – inklusive GoToMeeting - in eine eigene Gesellschaft
auszulagern. Dies kann zu Verunsicherung bei den Kunden hinsichtlich weiterer
Fortführung und Support führen.
Trendeinschätzung: positiv (vor der Bekanntgabe der Abspaltung)
IBM
Bewertetes Produkt: SmartCloud Meetings
Stärken / Chancen:
SmartCloud Meetings ist eine Lösung, die kaum Wünsche offen lässt. Die
gebotenen Funktionen sind sehr umfangreich, und alle wesentlichen Formen der
Interaktion mit den Konferenzteilnehmern (Anmerkungen / Zeichnen, Chat,
Instant Messaging, Filetransfer) sind möglich. Darüber hinaus beschränkt sich
SmartCloud Meetings nicht nur auf die Möglichkeit des Desktop Sharings,
sondern bietet auch virtuelle Meeting-Räume. Ein zunehmend wichtiger Aspekt
ist die Absicherung einer Konferenz gegenüber Unbefugten. Auch hierbei erfüllt
IBM hohe Standards, z.B. indem nur eingeladene Personen an Konferenzen
teilnehmen können. Die Lösung erlaubt die Integration nicht nur in Lotus Notes,
sondern auch in die marktführende Groupware-Lösung Outlook von
Wettbewerber Microsoft. Als Wettbewerbsvorteil kommt IBM zu Gute, dass das
Unternehmen mit Collaboration Solutions (früher Lotus) ein breites Portfolio an
Social Collaboration, Unified Communications (UC) und Digital Experience bietet
und somit Lösungen für Kommunikation und Zusammenarbeit aus einer Hand
liefern kann.
107
Wünschenswert wäre die Möglichkeit der Integration über API-Schnittstellen.
Die geschwächte Position von IBM hinsichtlich Groupware stellt auch eine
Bedrohung für das übrige Collaboration-Portfolio dar.
Microsoft
Bewertetes Produkt: Skype for Business
Stärken / Chancen:
Skype for Business deckt wesentliche Funktionen ab. Desktop Sharing und
virtuelle Räume werden ebenso geboten wie alle Formen der gemeinsamen
Interaktion. Das Produkt bietet Integration für Outlook und über APISchnittstellen. Zusammen mit Yammer bietet es das gesamte Spektrum für
(Social) Kommunikation und Zusammenarbeit aus einer Hand.
Während
des
Analysezeitraums
waren
einige
Features
hinsichtlich
Echtzeitkommunikation und Sicherheitsfunktionen nicht vorhanden, die jedoch
für Dezember 2015 angekündigt wurden. Die Umbenennung von Lync in Skype
for Business sorgt bei vielen Anwendern noch für eine Fehleinschätzung, da es
oft noch mit der Consumer-Lösung Skype – und seinen Unzulänglichkeiten verwechselt wird.
Analyst Statement
„Saba Meeting ist eine umfangreiche Lösung, die
besonders für die Nutzer der Saba
Talentmanagement-Plattform geeignet ist.
TeamViewer zeichnet sich besonders durch seine
Benutzerfreundlichkeit aus.“
108
Arkadin
Bewertetes Produkt: ArkadinAnywhere
Stärken / Chancen:
ArkadinAnywhere
zahlreiche
zur
bietet
Analyst Statement
Möglichkeiten
Kommunikation
und
„Arkadin ist auch in Deutschland zunehmend
erfolgreich.“
Zusammenarbeit. Neben dem
eigenen Produkt kann Arkadin
als Partner der marktführenden Anbieter Microsoft und Cisco umfangreiche
.“
Kommunikations- und Kollaborationslösungen
aus einer Hand offerieren. Unter
dem Dach der NTT Communications Group besitzt Arkadin verbesserte
Möglichkeiten für die Markterschließung in Deutschland. Das Unternehmen
wächst stark, weshalb Experton Group in Arkadin einen „Rising Star“ sieht, der
das Potential für einen „Leader“ erkennen lässt.
ArkadinAnywhere bietet keine virtuellen Meeting Rooms, sondern nur Desktop
Sharing. Arkadin genießt bei weitem noch nicht die Awareness in Deutschland
wie die Marktführer.
Social Collaboration Webconferencing
Wettbewerbsstärke
Adobe
Arkadin
BeamYourScreen
(Mikogo)
Brother
Cisco
Citrix
FastViewer
IBM
Microsoft
PGi
Saba
TeamViewer
Strategie &
Vision
Features /
Portfolio
depth
Architecture &
Service Design
Client
Experience
Sales &
Marketing
Awareness
Capacity &
Local
& Image
Viability
Reach
Advisor-Trend
0
-
0
-
0
-
0
-
-
0
-
0
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
0
0
-
+
+
0
-
0
0
+
0
-
0
0
0
0
0
-
0
0
0
-
+
+
0
-
+
+
0
-
0
+
0
0
-
Abbildung 32: Social Collaboration Web Conferencing: Anbieterübersicht mit
109
5
Social-Business-Anbieter im Bereich Transformation
5.1
Social Transformation – Consulting & Integration
Einleitung
Das Kapitel Social Business Transformation befasst sich mit wichtigen Skills im
Kontext der Beratung und Integration von modernen Organisationsformen bzw.
-strategien und Integrationskompetenzen und zeigt das Resultat einer Evaluation
dieser im Hinblick auf deren Wettbewerbsstärke sowie Portfolioattraktivität. Die
strategische
Beratung
von
Unternehmen
im
Umgang
mit
neuen
Geschäftsstrategien, Arbeitsplatzmodellen sowie hinsichtlich des Einsatzes und
der Integration von Social
Business Software/Services
bedingen neben tiefem ITVerständnis auch Know-how
auf
organisatorischer
fachlicher
Ebene.
und
Analyst Statement
„Die Einführung von Social Business ist
wesentlich stärker eine organisatorische als
eine technische Herausforderung.“
Zur
adäquaten Beratung von Unternehmen beim Einsatz von Social-BusinessSoftware-Komponenten sind häufig organisatorische Kompetenzen, technisches
Know-how und Einfühlungsvermögen wichtig.
Zur Integration von Social Business Software bzw. Social Media Tools generell
sowie zur Migration bestehender Legacy-Systeme sind darüber hinaus auch
technische Kompetenzen in ITSM/BSM sowie Qualitäts- und Risikomanagement
von Relevanz.
Der Social Business Vendor Benchmark 2016 betrachtet darum auch die
Schnittstellenkompetenz. Im Detail wurde untersucht, wie gut sich Dienstleister
in puncto System In- und Output-Management schlagen werden.
Integrationsdienstleister müssen sich zum einen mit den aufgeführten Techniken
auskennen, zum anderen gilt es, diese auch über die Unterstützung eigener
Applikationen, Datenbanken oder Webservices ansprechen zu können. Social
110
Business Software/Services sind häufig cloudbasiert und erfordern deshalb auch
ein ausgeklügeltes Sourcing-Konzept bzw. eine technisch saubere und sichere
Umsetzung zur Integration von externen in interne bzw. private Ressourcen in
Form eines hybriden Mischbetriebs. Hierbei sind auch Kompetenzen in Bezug auf
den Datenschutz und etwaige Zertifizierungen auf Anbieterseite unabdingbar.
Somit ist zur Sicherstellung des Transformationserfolgs im Bereich Social
Business im ersten Schritt Empathie von hoher Bedeutung. Neben dieser gilt es
allerdings auch, ein greifbares Wertesystem zur ROI-Bestimmung im Kontext des
jeweiligen Unternehmens aufzusetzen.
ROI Max!
„Social“
Strategic
Target
Segment
Penetration
Operational
Process Quality; Feedback
Processing; Innovative Strength
„Start“
Share of Participating Employees; Share of Productive
Groups/Feeds
Abbildung 33: ROI-Bestimmung
Zu den Kernkompetenzen der Social-Transformation-Dienstleister zählen daher
unbedingt auch Kompetenzen im Change Management, der technischen bzw.
vor allem infrastrukturellen Beratung (Sourcing), Talent- und HR-Management
sowie der Blick für die gesamte Organisationsentwicklung zur Evaluation
geeigneter Strategien im Social Business.
Im Social Business Vendor Benchmark 2016 werden maßgeblich folgende
111
Funktionalitäten unter dem Begriff Social Transformation subsummiert:

Transformation Workshop / Readiness-Evaluierung

Entwicklung einer Geschäftsstrategie

Kundenbeziehungsmanagement und Feedbackverarbeitung

Human Capital Management

Change-Management-Aufbau

ROI-Optimierung (beispielsweise Conversion Rate)

Anforderungsanalyse für das IT und/oder Business Service Management
nach ITIL

Methoden zur internen Kommunikations- und Wissensoptimierung

Compliance- & Risikomanagement inkl. Datenschutz

Inhouse-Integration von Social-Business-Applikationen und LegacySystemen (wie beispielsweise eines CRMs oder von E-Mail-/ GroupwareSystemen)

Integration von Social Media Tools bzw. umfangreichen Enterprise
Networking Suites

Skills zur gezielten Datenauswertung und Social-Media-Analyse
Zum aktuellen Zeitpunkt lassen sich acht der insgesamt 16 analysierten
Beratungs-
und
Integrationsdienstleister
in
den
„Leader-Quadranten“
einordnen. Ganz besonders hervorhebenswert ist dabei das Unternehmen Beck
et al. Services, das im diesjährigen Benchmark ein hervorragendes Ergebnis
erzielen bzw. gegenüber der Experton Group über lange Phasen des ResearchProzesses Kompetenzen demonstrieren konnte. Darum erhält Beck et al. Services
das besondere Prädikat „Rising Star“, womit die Experton Group dem
Unternehmen
ein
außergewöhnliches
Verständnis
im
Thema
Social
Transformation (Beratung & Integration) und ein Top Management attestiert.
Der diesjährigen Social Transformation Quadrant fokussiert mehr denn je auf
112
weiche bzw. beratungsintensive Themen wie beispielsweise das ChangeManagement, das Unternehmen organisatorisch und kulturell auf den
bedeutenden Wandel der Wirtschaft – auch und vor allem im Kontext
Digitalisierung – vorbereitet. Daher sind folgende Anbieter aufgrund von NichtTeilnahme und/oder zu geringem Fokus auf dem Kernthema dieses Marktes aus
der Benchmark-Bewertung genommen worden:

Agentbase

Bearing Point

Bright One

Cocomore

Damovo

GBS
Der Quadrant beherbergt kleine Spezialisten wie beispielsweise den Neuzugang
Perlrot mit Fokus auf Beratung im Kontext neuer Medien und neuer
Organisationsformen und vor allem Social-Intranet-Einführungsstrategien und
auch solche, die neben dem Standbein der Beratung auch Integrationsaufgaben
zu stemmen in der Lage sind. Schließlich wird die Welt trotz Standardisierung
heterogener, sodass die Anbindung von Systemlandschaften an horizontale
Plattformen des Informations- bzw. Wissensaustauschs für viele ein wesentlicher
Aspekt des täglichen Geschäfts ist.
Das Feld der Dienstleister ist daher von Natur aus unterschiedlich. Sah die
Experton Group letztes Jahr keinen Rising Star, so ist nicht nur dies im aktuellen
Benchmark anders. Als herausragend innovativ und spezialisiert ist doubleYUU
als moderne Agentur herauszustellen; hier werden wirklich innovative Strategien
im Change-Prozess sowie der Digitalisierung geboren und täglich bei allem was
Rang und Namen hat verprobt. Herr Buhse ist darüber hinaus das Aushängeschild
von doubleYUU und bekannt als wegweisender Vordenker. Neben der Agentur
IPI, die auf SharePoint-Einführungsstrategien setzt, dort ein tolles Framework
namens ivolve entwickelt hat sowie mit Sapento kürzlich eine neue unabhängige
113
Beratung gegründet hat, ist speziell das Unternehmen Perlrot als Neueinsteiger
mit viel Tiefgang und Leidenschaft im Change Management berücksichtigt
worden. Verantwortlich dafür war nicht nur die exzellente Nutzung neuer
Medien und Methoden des Teilens von Informationen über soziale Medien,
sondern tolle Referenzen, Strategien und Partnerschaften, die unter dem Label
„Vordenker“ eingeordnet werden können. Insgeheim trifft Perlrot genau den
Nerv vieler Unternehmen im aktuellen Prozess des Wandels. Perlrot ist mit
Herzblut bei der Sache und begleitet Kunden auf dem Weg zu einer strategisch
und operativ exzellenten Unternehmensführung.
- Transformation - Consulting & Integration 100%
Product
Challenger
Leader
T-Systems / T-Systems
MMS
IBM
doubleYUU
Centrestage
Fritz & Macziol
perlrot
avanade
50%
Capgemini
Atos
Beck et al. Services Communardo
GIS
Accenture
Deloitte
IPI GmbH
inovex
Market
Challenger
Follower
0%
0%
50%
100%
Wettbewerbsstärke
Rising Star
Abbildung 34: Transformation – Consulting & Integration Quadrant
114
Accenture
Stärken / Chancen:
Innovationen aufgreifend und stets auch definierend adressiert Accenture das
Thema Social Transformation
über die „Accenture Digital“
Analyst Statement
Business Unit (BU) wie auch
„Accenture hat in Teildisziplinen der Digita-
über
lisierung viel dazu gelernt und ManagementKompetenzen im Social Business mit sehr
guten Beratungsansätzen kombiniert.“
das
Innovation
neue
Center,
Interactive
in
dem
Wissen, dass Unternehmen den
internen Kultur- und Kommunikationswandel im Kontext Collaboration vor der
interaktiven und meist externen Kundenbeziehung in Angriff nehmen können.
Accenture-Kunden werden beispielsweise über einen Innovationsworkshop in
dem neuen Center auf die Anforderungen der Zukunft vorbereitet. Accenture
fokussiert auf die Management- und Organisationsberatung und beschäftigt sich
nur beiläufig mit typischen Punkten, die von eher kleineren Beratungshäusern
adressiert werden, wie beispielsweise Social-Media-Analysen. Weiterhin schafft
Accenture Ansätze für Learning und Collaboration allgemein sowie für das
notwendige Change Management, das vielerlei Themen umfasst, in denen
Accenture stark aufgestellt ist.
Im Gegensatz zu vielen lokalen kleinen Dienstleistungsunternehmen fokussiert
Accenture stärker auf einzelne Themenfelder im Kontext Marketing, digitale
Assets oder Einkauf.
115
Atos
Atos ist eines der interessantesten Dienstleistungsunternehmen im Social
Business, agiert längst im Zeichen der digitalen Transformation auf dem
Weltmarkt
wie
auch
in
Deutschland und prägt bis heute
viele
Denkmuster
Analyst Statement
von
Dienstleistungsunternehmen
„Atos hat das Verständnis moderner
Unternehmenskommunikation nachhaltig
geprägt und muss nun aufpassen, nicht ins
Abseits zu geraten.“
und
inzwischen auch von Anwendern.
Social
Collaboration
Konsequenz
ist
der
als
eigenen
Transformation eines der Kernthemen im Portfolio von Atos; das Unternehmen
ist beispielsweise auch strategischer Partner von BroadVision geworden. Daran
zeigt sich zudem die Plattformneutralität von Atos, trotz des eigenen Produkts
blueKiwi. Darüber hinaus pflegt Atos langjährige Partnerschaften zu EMC,
VMware, Microsoft und IBM. Atos besitzt Kompetenzen in Tools, Methoden und
Templates, die durch eine steigende Anzahl dedizierter Berater im Feld Social
Business seit 2011 kontinuierlich untermauert bzw. verfeinert wird. Das
Beratungsportfolio
konzentriert
sich
in
der
Einführung
auf
die
Unternehmensstrategie inkl. Business Value. Die Kompetenz bei Atos ist in fast
allen wichtigen Social-Business-Themen ausgeprägt.
Stärken / Chancen:
Atos prägt auf Basis der Zero E-Mail Initiative nach wie vor den gesamten Markt
und brachte Kunden schneller als viele andere Dienstleister zur Social
Collaboration
&
Arbeitsbedingungen
Communication
und
Produktivität
Philosophie,
verspricht.
die
Am
verbesserte
eigenen
Leib
transformiert, teilt Atos das gewonnene Wissen über die Schritte des Wandels
hinsichtlich Kultur, Kommunikationsplan, Mitarbeitermotivation und die
Mobilisierung von Managern im Umgang mit Kunden. Die künftige Ausrichtung
mit Fokussierung auf Crowd Collaboration, Flexibilität und Authentizität ist
wieder einmal zukunftsweisend und voll im Trend.
116
Die lokale Traktion hat im Vergleich zu 2013/2014 etwas nachgelassen. Nach der
„Talsohle“ der marktprägenden Zero-Email-Kampagne kam erst einmal wenig
Neues, führte aber dazu, dass viele Trittbrettfahrer und kleine Unternehmen auf
diesen Zug aufsprangen und die Philosophie nachahmten. Atos bietet im Kontext
Social Business ein breites und tiefes Portfolio, sollte jedoch aufpassen, im
Wettbewerbsvergleich nicht zu stark zurück zu fallen.
Avanade
Stärken / Chancen:
Mit 170 Mitarbeitern in Deutschland werden umfassende Beratungs- und
Integrationsdienstleistungen
geboten.
Es
besteht
eine
internationale
Ausrichtung mit starkem Fokus auf Microsoft. Das Unternehmen besitzt
aufgrund des Ursprungs aus Accenture ein Skillset mit einem hohen Anteil an
Strategieberatung.
Beratungsanteil
Business
ist
Der
von
gemessen
Gesamtumsatz
vorzeigewürdig.
ist
die
Social
mit
am
15%
Zukunftsweisend
Ausrichtung
Arbeitsplatzmodelle
Analyst Statement
auf
neue
und
die
„Avanade ist ein Microsoft-geprägter
Dienstleister, der viel Know-how in der ToolWahl besitzt, aber immer auch weiche
Faktoren der Transformation beherzigt.“
Anforderungen im Umgang damit bzw. die Vorbereitung auf diese; die Work-Life
Balance ist hier immer präsent und in die Transformationsstrategie für Kunden
mit einbezogen. Avanade konzentriert sich auf Mobilität, Cloud Services,
Informationen und Zusammenarbeit und betrachtet diese Themenbereiche nicht
getrennt voneinander.
In der direkten Gegenüberstellung bietet Avanade nicht immer die notwendige
117
Herstellerneutralität und Attraktivität für Enterprise-Kunden. Der Fokus liegt mit
Collaboration und Workplace auf wichtigen Themen, zeigt aber leichte Defizite
in angrenzenden IT-Themen sowie in der Branchenausrichtung, die neben der
Telekommunikationsbranche primär die Industrie adressiert und somit dort
Prozesse sowie Mindsets weitaus besser aufgreifen kann als in anderen
Branchen.
Capgemini
Stärken / Chancen:
Der europäische Anbieter mit großem Footprint in Deutschland beherrscht Social
Media
Management
und
die
Erstellung von Guidelines aus dem FF
und untermauert diese Kompetenzen
zusätzlich mit einem tollen ProzessVerständnis
in
vielerlei
Analyst Statement
„Der Digital-Transformation-Ansatz von
Capgemini ist auch im Jahr 2016 up to date
und anderen ein Stück voraus.“
Branchen.
Capgemini agiert dabei als Hersteller-unabhängiger Integrator, hat aber dennoch
Salesforce und MS Sharepoint Zertifizierungen. Es werden Social Media
Guidelines inklusive relevanter Ansätze und Methoden bereitgestellt, um
Unternehmen eine zukunftsträchtige Enterprise-DNA beizubringen. Know-how
im
Thema
Analysen
und
Weiterentwicklung
sind
speziell
für
die
Telekommunikations- und Retail-Branche vorhanden. Ferner setzt Capgemini auf
wichtige ROI Analysen und verknüpft damit auch gern das komplexe Thema
Business Process Management (BPM).
Capgemini besitzt – wie viele Anbieter im aktuellen Social Transformation Markt
– wenig Schwung im Bereich Social. Man adressiert in zu geringem Maße
Schulungen und notwendiges Change Management gegenüber Kunden, um sich
auf die Marketing-Themen wie Digital Business zu konzentrieren. Es war bislang
vor allem der holistische Geschäftsansatz, der der Experton Group gefällt und
118
folgende drei Aspekte berücksichtigt: die Plattform, die Prozesse und die
Menschen (Platform, Processes, People). Dies darf nicht in Vergessenheit
geraten.
Communardo
Stärken / Chancen:
Communardo ist ein Spezialist für Beratung und Lösungen für Zusammenarbeit
und Kommunikation in Unternehmen – auch mit Branchen-Tiefgang. Die
Kundenliste ist lang und reicht vom
ADAC
bis
Axel
Springer.
Analyst Statement
Mit
ganzheitlichem Leistungsportfolio von
der strategischen Beratung, Implementierung und Systemintegration bis zur
Betriebsunterstützung, Einführung und
„Communardo kann sich im LeaderQuadranten halten und konzentriert sich
mehr denn je auf Social TransformationThemen.“
Change Management bietet Communardo
sehr
viel
Know-how,
um
IT
als
Kollaborations-
und
letztlich
Geschäftsbeschleuniger zu nutzen. Dabei arbeitet man mit wesentlichen
Technologiepartnern mit führenden Produkten zusammen. Im Gegensatz zu den
meisten Mitbewerbern ist Communardo äußerst preistransparent.
Das Unternehmen ist dabei, sich aktuell selbst von einigen Mitarbeitern mit
anderem Fokus als Social Transformation zu lösen, so dass man einige Zeit
brauchen wird, um Umsatz und Manneskraft wieder aufzufangen und mit dem
Thema Social Transformation zu kompensieren. Es besteht dennoch eine
vergleichsweise große technologische Affinität, die wichtig ist, jedoch im Thema
Social Transformation nicht zu stark im Vordergrund stehen darf. Social Business
ist zum überwiegenden Anteil durch weiche Faktoren des Change Managements
bestimmt.
119
Deloitte
Stärken / Chancen:
Deloitte ist ein mannstarker und traditionell orientierter Global Player, der nun
seit zwei Jahres auf den Social-Business-Zug aufgesprungen ist. Mit über 5.000
Mitarbeitern in 16 Niederlassungen in Deutschland ist das Netz der Niederlassungen sehr gut gestreut. Man ist in vielen Branchen und Größenklassen unterwegs
und kann auf C-Level sowie GF-Ebene auf Basis des wenig technisch
ausgeprägten Verständnisses und der hohen Flughöhe besonders bei IT-Themen
eine gute Figur machen. Ein großer Footprint weltweit und in Deutschland sowie
ein richtiges Verständnis im Umfeld von Social Transformation schafft auch
Verständnis für neue Werte in einer digitalen Kommunikation intern und extern.
Ebenfalls großartige Kompetenzen sind im Kontext Social Compliance und dem
Management von Risiken vorhanden
Analog zu vielen großen Wettbewerbern liegt hier der Fokus bereits stark auf der
digitalen Transformation über Deloitte Digital und weniger auf dem noch nicht
vollzogenen kulturellen Wandel, der eines schlauen Ansatzes gegenüber Kunden
bedarf, um diese aus der Komfortzone zu bewegen. Hier bietet Deloitte wenig
Ansätze.
120
Fritz & Macziol (FuM)
Stärken / Chancen:
FuM bietet ein herstellerübergreifendes und weitgehend neutrales Portfolio mit
hohen Zertifizierungsgraden aus Beratungs- und Integrationsdienstleistungen.
Das
wächst
Systemhaus
FuM
langsam,
aber
Analyst Statement
sicher immer weiter aus
dem
klassischen
System-
hausmarkt heraus und wird
richtig sicher in Themen der
„Fritz & Macziol ist der Player für Szenarien der
vernetzten Arbeitswelt unter Berücksichtigung
moderner Führungsstile und State-of-the-ArtTechnologien.“
Transformation. Der USP im Wettbewerbsvergleich liegt somit eindeutig darin,
Kunden beim Einsatz von IT strategisch zu unterstützen. Die neue BU Productivity
Strategists ist ein interessanter Mix aus versierten Sales Consultants mit
Geschäftsprozessverständnis sowie Expertise in Ablauforganisation und
technischen Lösungskompetenzen. Die reine Social Business Beratung
konzentriert sich auf Potentialanalyse und die Konzeption und Umsetzung von
Einführungsstrategien.
Herstellerneutralität ist nicht ganz einfach, da der Fokus auf Microsoft (und IBM)
schon deutlich wird. Dennoch ist FuM hier mit den richtigen Anbietern
unterwegs, könnte allerdings noch häufiger Know-how in Best-of-BreedLösungen zeigen. Bislang liegt der Beratungsfokus selten auf externer
Kommunikation und somit der Transformation von Kunden, sodass die
Beratungsexpertise in weichen Themenfeldern noch zu gering erscheint.
Analyst Statement
„Die GIS AG beherrscht es, sich als End-to-EndLösungsanbieter für den integrierten digitalen
Arbeitsplatz aufzustellen.“
121
IBM
Stärken / Chancen:
Mit Referenzen wie Bosch, Lufthansa und auch Continental ist IBM mit der Group
Business Solutions (GBS) Einheit
einer der führenden Anbieter im
Analyst Statement
Kontext Social Transformation.
Kaum ein anderer Anbieter prägte
den Markt in vergleichbarer Weise.
Es bleiben in weichen Non-ITThemen
und
auch
IT-lastigen
„IBM profitiert von seinem breiten SocialBusiness-Portfolio und ist einer der besten
Partner für Großunternehmen zur strategischen Weichenstellung im Wandel von IT und
Business. Daran ändert sich auch 2016
nichts.“
Themen kaum Wünsche offen. Die
Referenzen sind vielfältig und hochkarätig. Aus diesem Know-how heraus ist es
IBM bereits möglich, viele Einsatzszenarien und Best Practices für verschiedenste
Kundenzielgruppen abzuleiten. Diese sind über alle Branchen anzutreffen und
meist im gehobenen Mittelstand und natürlich darüber angesiedelt. In puncto
Analyse von Einsatzszenarien, Geschäftsmodellen und Prozessen ist der
intelligente Service Watson im Kontext „cognitive“ ein bedeutender Baustein.
IBM betreut über die Hälfte der Fortune-100-Unternehmen in ihrer SocialBusiness-Strategie. In Bezug auf die Unterstützung beim Wandel der
Unternehmenskultur
auf
Anwenderseite,
der
Transformation
der
Geschäftsprozesse sowie hinsichtlich der Technologie bietet IBM eine Vielzahl an
Service-Angeboten an.
IBM muss vor allem gegenüber dem Markt stets die Neutralität in der Beratung
unter Beweis stellen, da IBM selbst eines der umfangreichsten IT-Portfolios
vorweisen kann. Im Wettbewerbsvergleich könnte der Fokus auf Unified
Communications etwas stärker ausgeprägt sein. Die IBM-Service-Einheit ist
selbst zwar weitgehend neutral, nutzt aber im Intranet-Sourcing das Know-how
von vielen angeschlossenen Partnern wie beispielsweise BeMore, Belsoft, GIS
AG, Insentia, TimetoAct und WebGate zur Portfolio-Komplettierung.
122
Analyst Statement
„Besonders am Ansatz der IPI ist die
spezialisierte Analyse des individuellen SocialReifegrades der Mandanten.“
T-Systems/T-Systems MMS
Stärken / Chancen:
Das Bündnis besticht durch herausragende Kompetenzen im Thema Unified
Communication
&
Collaboration
(UCC) sowie Social Transformation.
Dabei spezialisiert man sich auf der
einen Seite auf die IT-Sicht bzw.
Herausforderungen
und
auf
der
anderen Seite auf Fachabteilungen. Es
werden
somit
neben
Analyst Statement
„T-Systems & T-Systems MMS haben binnen
kurzer Zeit ein gemeinsames Portfolio der
Spitzenklasse in puncto Unified Communications (IT) sowie Transformation (Beratung)
auf die Beine gestellt.“
technischen
Aspekte gleichermaßen kulturelle und organisatorische Fragestellungen wie
beispielsweise die „Mitnahme“ von Usern, der Aufbau von Wissensmanagement,
Social Support Assessments oder auch Mobile Enterprise Themen inkl. eines
netzzentrischen Sourcings bedient. Die Einheit läuft unter dem Titel „Enterprise
Transformation Consulting“.
Im Vergleich gibt es wenig Negatives zu berichten. Die Schattenseite ist vielleicht
die starke Konzentration auf das digitale Geschäft bzw. die Digital-Strategie im
Kontext Social. Dies ist allerdings im Wettbewerbsvergleich auch keine
Seltenheit. Dennoch muss T-Systems aktuell mit der stärkeren Verzahnung mit
der Geschäftskundeneinheit der Telekom Deutschland und T-Systems MMS mit
der verstärkten Integration zurechtkommen. Dies könnte den einen oder
anderen Reibungsverlust bedeuten – auch für Kunden.
123
Beck et al. Services
Stärken / Chancen:
Mit 75 Mitarbeitern gehört Beck et al. Services zu den großen kleinen
Unternehmen, die auf High Performance Collaboration setzen. Man besitzt nicht
zuletzt viele Partner sowie Beziehungen zu anderen Größen wie IBM, SAP und
eine sehr gute Ausgangsbasis sowie auch Branchen Know-how, um EnterpriseKunden zu bedienen, aber dabei den Fokus und vor allem die Wendigkeit nicht
zu verlieren. Bereiche wie Finance oder Insurance werden über die Tochter
Finantix abgewickelt. Die zahlreichen Referenzen sind durchweg renommierte
Kunden wie beispielsweise die Continental AG oder auch die Bundeswehr. Im
Wettbewerbsvergleich ist es speziell der ganzheitliche Transformations-Ansatz,
der die Bereiche Technologie, Mensch und Organisation gleichermaßen abdeckt.
Zusätzlich bietet man auch Marketing Services sowie Beratungsleistungen
außerhalb des Portfolios über die Zusammenarbeit mit Partnern. Beck et al.
bietet darüber hinaus eine starke Expertise im Bereich Cloud und Analytics.
Der Fokus auf Integrations-Projekte und technische Dinge drückt sich an vielen
Stellen durch. Das Unternehmen tanzt förmlich auf vielen Hochzeiten wie auch
Cloud und Analytics und ist auf der einen Seite auf diese Weise im Vorteil, läuft
aber auch Gefahr den Fokus im Thema Social außer Acht zu lassen. Die
Internationalität ist vorhanden, scheint aber bislang nicht sehr erfolgreich zu
sein.
124
Social Transformation - Consulting & Integration
Wettbewerbsstärke
Strategie &
Vision
Features /
Portfolio
depth
Architecture &
Service Design
Client
Experience
Sales &
Marketing
Awareness
Capacity &
Local
& Image
Viability
Reach
Advisor-Trend
Accenture
Atos
avanade
Beck et al. Services
Capgemini
Centrestage
Communardo
Deloitte
doubleYUU
Fritz & Macziol
GBS
GIS
IBM
inovex
IPI GmbH
perlrot
0
+
0
+
+
0
+
+
0
+
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+
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+
-
+
+
0
0
+
+
+
0
+
0
-
+
0
0
+
0
+
+
0
0
+
0
-
0
+
0
0
+
+
0
0
0
0
+
0
-
T-Systems /
T-Systems MMS
+
+
+
+
+
+
+
+
Abbildung 35: Social Transformation – Consulting & Integration
Anbieterübersicht
5.2
Social Transformation – Digital Communications
Einleitung
Im Zuge der digitalen Transformation sehen sich viele Chief Marketing Officers
(CMOs) vor neue Herausforderungen gestellt, da sich klassische Marketing
Konzepte (etwa Outbound-, One-to-Many-Marketing) im Zeitalter des digitalen
Content-Marketings zunehmend wandeln und mehr in Richtung des InboundMarketings tendieren. CEOs haben diese Tendenz und die Relevanz des digitalen
Marketings
für
die
eigenen
dementsprechend
die
Budgets
der
Marketingabteilungen auf,
fordern jedoch zugleich auch
einen messbaren Output der
Maßnahmen der CMOs –
Geschäftsziele
erkannt
und
stocken
Analyst Statement
„Moderne Digital-Agenturen bieten nicht nur
geeignete Kommunikationskonzepte, sondern
auch spezifische Go-To-Market-Strategien im
Umfeld der Business IT.“
klassische KPIs (beispielsweise
ROI) müssen nun um neue Facetten wie beispielsweise Return on Engagement
125
erweitert werden. Diese Entwicklungen führten in der nahen Vergangenheit zum
Aufkommen einer neuen Art von digitalen und Web 2.0-zentrierten Agenturen,
die
sich
auf
digitale
Go-To-Market/Business-Strategien,
Marken-
Kommunikation, kreative Service-, Design- und Experience-Angebote und die
dahinterstehende Technologie spezialisiert haben bzw. in einigen Fällen glauben,
aus PR Consulting machen zu können. Klassische Full-Service IT-Dienstleister
bedienen sich entlang großer Projekte nicht selten solcher Agenturen, um sich
deren Agilität und Modernität zu Nutze zu machen. Dieser Typ von Agentur nutzt
dabei aktuell das interne Machtgerangel im Kampf um die digitale BusinessKrone zwischen CIO, CMO und neu eingesetzten CDOs.
Abbildung 36: ICT-Herausforderungen & Trends – Machtkampf
Dieser Typ von Agenturen fokussiert sich auf die digitale Transformation der
Unternehmenskommunikation in den neuen (sozialen) Medien und bietet
diesbezüglich ein umfassendes Portfolio hinsichtlich
126

Beratung,

Kreation und

(technischer) Umsetzung der jeweiligen Anforderungen
an. Das Wirken dieser Agenturen geht dabei weit über die Angebote von
klassischen
Werbeagenturen
hinaus, die
lediglich
als
„ausführender“
Dienstleister agierten und beispielsweise redaktionellen oder technischen
Support boten bzw. Website-Konzepte erarbeiteten. Moderne Digital-Agenturen
bieten ganzheitliche, zielgruppengerechte Kommunikations-, Media- und
Pressekonzepte, gepaart mit spezifischen Go-To-Market-Strategien im Umfeld
der Business IT. Zur Umsetzung dieser Leistung werden umfassende
Wettbewerbsanalysen und Strategien hinsichtlich der optimalen digitalen
Kommunikation inklusive

SEO

SEA

KPI-Definition

ROI

variierende Social-Media- Kanalstrategien sowie

Tracking & Auswertung
ausgearbeitet und mit dem Kunden umgesetzt. Sie werden häufig vom C-Level
legitimiert und mit viel Macht gegenüber internen Marketing- und
Öffentlichkeitsabteilungen ausgestattet.
Insgesamt konnten in diesem neuen Marktsegment 28 relevante Anbieter auf
dem deutschen Markt identifiziert werden. Zwölf Anbietern gelang dabei die
Positionierung im Leader-Quadranten. Das Umfeld der Anbieter im Bereich der
digitalen Kommunikation ist gekennzeichnet von etablierten Agenturen, die im
Laufe der Jahre selbst einen Transformationsprozess durchlaufen haben, und
127
jungen Anbietern, die mit innovativen Geschäftsmodellen und einem „sexy“
Image den Markt aufwirbeln. Dementsprechend lassen sich auch einige Product
Challenger und Follower ausfindig machen.
- Transformation - Digital Communication100%
Product
Challenger
Leader
UDG
Faktor 3
ecx.io Namics
SCHOLZ & VOLKMER
denkwerk
Valtech
Ray Sono
50%
achtung!
mediaman
Evernine
TLGG
NOLTE&LAUTH
webguerillas
add2
Saint Elmo`s
straight
brainfactory
SINNERSCHRADER
Plan.Net
DigitasLBi
SapientNitro
Razorfish icrossing
aperto
pilot
init
team neusta
Market
Challenger
Follower
0%
0%
50%
100%
Wettbewerbsstärke
Abbildung 37: Social Transformation – Digital Communication Quadrant
denkwerk
Stärken / Chancen:
Die inhabergeführte Agentur für digitale Medien bzw. Kommunikation aus Köln
und Berlin kann auf ein stolzes und multikulturelles Team von 180 Mitarbeitern
zurückgreifen. Die Schwerpunkte liegen auf Design und Technologie, wobei auch
Strategie- und (Content) Marketing-Skills sowie entsprechende Referenzprojekte
vorhanden sind. Transparenz wird hier großgeschrieben, wie auch das lokale
Engagement gegenüber Kunden, das durch ein bodenständiges Agieren im
128
Wettbewerbskontext gekennzeichnet ist. Ferner spielt virales und auch bild- und
videogetriebenes Marketing eine große Rolle – das Können zeigen fünf
Multimedia Awards sowie viele heterogene Kundentypen aus verschiedensten
Branchen.
Die strategischen Projekte im Bereich Content Marketing und der Beratung
könnten stärker ausgeprägt sein.
DigitasLBI
Stärken / Chancen:
Die DigitasLBI Marketing- und Technologieagentur ist mit rund 6.000
Mitarbeitern
einer
der
weltweit
größten
Agenturen
für
digitale
Transformationsdienstleistungen. In Deutschland hat das Unternehmen rund
450 Mitarbeiter und zahlreiche Büros. Die Manpower und die lokale
Verfügbarkeit sind die großen Stärken des Unternehmens, welches mit
internationalen Referenzkunden wie Sony, Motorola, Nissan oder American
Express aufwartet.
Das Unternehmen möchte nahezu alle Bereiche der digitalen Marketing- und
Kommunikationswelt abdecken. Inwiefern individuelle Kundenbedürfnisse
hierbei berücksichtigt werden können, ist fraglich. Für große, internationale
Kunden ist der Anbieter sicherlich interessant. Für deutsche Mittelständler
könnte das Unternehmen jedoch bereits zu „mächtig“ und zu komplex sein.
129
Analyst Statement
„Evernine bietet einen interessanten Ansatz: Zunächst eine
umfassende, strategische GTM-Beratung (inklusive Workshops
für Verantwortliche in Sales, PR & Marketing) komplexer ITAnbieter, um dann ein ganzheitliches Betreuungs- und
Umsetzungsmodell auszuführen, welches das Marketing, die
Kommunikation, das Design & Programming beinhaltet.
Besonders die hohe Branchenexpertise im IT-Markt wird dabei
von den Kunden geschätzt.“
exc.io
Stärken / Chancen:
exc.io ist ein sehr innovativer Player, dessen Reichweite auch über die deutschen
Grenzen hinausgeht. Die starke Manpower und die lokale Verfügbarkeit sorgen
in Verbindung mit Referenzkunden wie Alnatura, Spar, Austrian Airlines oder der
OPEC für die starke Stellung im Markt. Weitreichende Partnerschaften mit
Adobe, Microsoft, Oracle und etwa hybris (Regional Partner) runden das
Gesamtbild ab und sorgen dafür, dass die umfassenden (besonders
technologischen)
Leistungen
im
Bereich
Digital
Marketing
und
den
entsprechenden Consulting Services auch tatsächlich zu bewerkstelligen sind.
Die technische Expertise des Unternehmens – und damit auch exc.ios originäre
Herkunft – steht aktuell im Portfolio noch etwas stark im Vordergrund. Man ist
jedoch bemüht, die strategische Kompetenz mehr und mehr nach außen zu
kommunizieren.
130
Faktor 3
Stärken / Chancen:
Faktor 3 ist einer der Top-Player im Bereich der digitalen Kommunikation in
Deutschland. Das Unternehmen ist prinzipiell für alle Branchen und
Größenklassen geeignet und ist durch seine Größe von rund 160 Mitarbeitern
zum einen groß genug, um
Analyst Statement
auch umfangreiche Projekte
zu stemmen, ist jedoch zum
anderen dadurch immer noch
„Faktor 3 ist einer der Top-Player und so
aufgestellt, dass man sich den unterschiedlichsten Anforderungen adäquat stellen kann.“
wendig und agil genug, um sich
den unterschiedlichsten Anforderungen adäquat zu stellen. Die Dreiteilung des
Unternehmens in eine LIVE (Veranstaltungen), DESIGN und CONSULTING Gruppe
ist durchaus sinnvoll und deckt dadurch die jeweiligen Spezialgebiete mit
entsprechendem Know-how ab. Referenzkunden wie Adobe, EA Games,
Beiersdorf, Bertelsmann, Fanta, EuropCar, Nivea, Microsoft, Otto, Samsung und
REWE belegen den Erfolg des Unternehmens.
Der Hardware- / Technologiebereich wird lediglich über Partner abgedeckt.
iCrossing
Stärken / Chancen:
iCrossing, Teil der amerikanischen Hearst Corp., ist eine international agierende
Digital Marketing Agentur, die weltweit rund 900 Mitarbeiter beschäftigt – 70
davon in München. Das Unternehmen bietet ein breites Portfolio bezüglich der
digitalen Kommunikation, einschließlich Entwicklung, Design, Strategie &
Consulting, welches aktuell von internationalen Großkunden wie HP, BMW oder
Mastercard in Anspruch genommen wird. Man beschränkt sich nicht auf einzelne
Branchen, sondern kann Kunden in jeglicher Sparte vorweisen.
131
Der exklusive Zugang zu den Daten der amerikanischen Hearst Corp., die als
Experte
für
das
Audience
Targeting
gilt,
könnte
angebotene
Kundensegmentanalysen etwas verzerren.
Namics (Deutschland)
Analyst Statement
Stärken / Chancen:
Namics
ist
als
originär
Schweizer Anbieter auch in
Deutschland ein wichtiger
Anbieter
von
digitalen
„Auch in Deutschland kann Namics vor allen
Dingen durch ein sehr breites Portfolio und
entsprechendem Know-How hinsichtlich Digitaler
Kommunikation aufwarten.“
Kommunikationsdienstleistungen. Zu den Referenzkunden zählen unter
anderem Swisscom, Raiffeisen oder die Schwäbisch Hall. Um die Ganzheitlichkeit
der Beratung und Integration der digitalen Kommunikationsdienstleistungen
vollziehen zu können, bedient man sich starker Partnerschaften wie Adobe,
Atlassian, Microsoft oder hybris. Das Unternehmen deckt tendenziell jeglichen
Bereich der digitalen Kommunikation (Strategie, Corporate & Brand
Communication, Digital Marketing & Campaigns, Content Services & Digital
Analytics) ab.
Der Bereich der digitalen Kommunikation ist nur eine von vier Kerndisziplinen,
welche das Unternehmen anbietet. Andere wichtige Kernsegmente sind der
Bereich der Web Solutions und der des E-Commerce.
132
Plan.Net
Stärken / Chancen:
Als Digital-Agentur der großen und weltweit aktiven Serviceplan-Gruppe mit
ungefähr. Mitarbeitern fährt Plan.Net mit 700 Angestellten in einem ruhigen
Fahrwasser und erfährt dieser Tage viel Aufmerksamkeit und Rückhalt in der
Gruppe. Das inhabergeführte Unternehmen hat sehr viele Referenzkunden aus
jeder Branche vorzuweisen und deckt jede Facette von Marketing und (externer)
digitaler Kommunikation ab. Dabei ist besonders der Tiefgang in Sachen
Strategie, Kreation bzw. Kreativität, IT bzw. Technologie und auch MedienKompetenz einzigartig. Im Wettbewerbsvergleich werden Kunden innovative EDialog- bzw. digitale Content-Marketing-Lösungen und ein weltweites Netzwerk
geboten.
Die Integration in der Gruppe, die mehr als 40 Spezialagenturen beherbergt,
kann aktuell nur als große Herausforderung angesehen werden. Hier ist die
Frage, wie gut Großprojekte koordinierbar sind und inwiefern Plan.Net
Deutschland fähig zum Liefern ist.
Scholz & Volkmer
Stärken / Chancen:
Scholz & Volkmer präsentiert große, internationale Referenzkunden wie die
Deutsche Bahn, Coca-Cola, Mercedes Benz oder Lufthansa und vereint zudem
mit 166 Mitarbeitern und der langjährigen Marktpräsenz (Gründung 1994)
sowohl beachtliche Manpower als auch ein umfassendes Know-how. Als FullService-Agentur bieten man jegliche Leistungen: von der Strategie & Planung
zum Design & Konzept bis hin zur Entwicklung.
133
Stellenweise verweist Scholz & Volkmer auf wenige Projekte/ Kampagnen, was
auf eine Abhängigkeit von einigen großen Kunden hinweisen könnte. Darüber
hinaus ist der digitale Auftritt im Web etwas spärlich und bietet nur
oberflächliche Informationen. Tiefergehende Details bezüglich der tatsächlich
angebotenen Leistungen sind nicht immer eindeutig identifizierbar.
UDG
Stärken / Chancen:
Die UDG Group zählt zu den größten Agenturen Deutschlands mit renommierten
internationalen Kunden, ist sehr klar strukturiert – und dies trotz der
Unternehmensgröße – und vereint darüber hinaus viele Agentur-Profile
hinsichtlich strategischer Beratung, was in dieser Ganzheitlichkeit sehr selten zu
beobachten ist. Portfolioseitig ist man damit absoluter Spitzenreiter in
Deutschland. UDG vereint zusätzlich BI- und Big Data Kompetenzen, Content und
Media
Performance
Marketing
sowie
Websites/Portal-Know-how.
Das
Unternehmen hält fünf BVDW-Zertifikate und fokussiert sich – mit dem neuesten
Kauf von edoras – auf den boomenden E-Commerce-Markt.
Es muss bedacht werden, dass es sich bei der Gruppe um eine zusammengelegte
Großagentur mit starkem Profitfokus handelt, die zusätzlich vor der
Herausforderung steht, zwölf Geschäftsstellen zu koordinieren und zu
verbinden. Auch wenn man bereits sehr starke Strategiemandate vorweisen
kann, die oftmals auch die technischen Touchpoint-Kompetenzen des
Unternehmens widerspiegeln, mangelt es dem Anbieter nach wie vor noch am
lokalen Footprint.
134
SINNERSCHRADER
Stärken / Chancen:
Auch bei SINNERSCHRADER handelt es sich um eine sehr große Agentur mit
entsprechender starker Manpower mit insgesamt über 500 Mitarbeiter – davon
allein rund 200 Entwickler. Die Agentur ist europaweit aktiv und spezialisiert sich
hauptsächlich auf E-Commerce, Strategie und Kommunikation sowie HypeThemen wie „next gen“. Dahinter steht immer der Versuch, neue Themen und
Trends für innovative Kunden einzufangen – man ist damit stark am Puls der Zeit.
Bezüglich der technologischen Umsetzung und des Know-hows ist das
Unternehmen absolut führend im deutschen Markt.
Es sind leichte Defizite in der tiefergehenden Beratung erkenntlich – so liegt der
Fokus aktuell hauptsächlich auf der „next gen“-Thematik. SINNERSCHRADER gibt
an, jegliche Leistungen innerhalb der digitalen Kommunikation abzudecken
(Konzeption, Gestaltung, Entwicklung und Betrieb digitaler Plattformen, Mobile
Apps, Service-Design, Kampagnen, Media, Analytics und Audience Management)
– es ist jedoch zu beobachten, dass darunter oftmals einige Bereiche leiden.
Sapient
Stärken / Chancen:
Auch Sapient zählt zu den größten Agenturen weltweit, verfügt somit über
internationales Standing und vereint 380 Mitarbeiter in 30 Büros. Zu den Kunden
zählen Branchengrößen wie Audi, Star Alliance, Lufthansa und auch Activision.
Für Deutschland hat man jüngst die Nitro Agentur gegründet, eine moderne und
zukunftsweisende Agentur für die Thematik der digitalen Transformation.
Besonders
dieser
Schritt
bringt
Punkte
innerhalb
der
lokalen
Wettbewerbsstärke.
135
Die Agentur ist fast schon als zu „mächtig“ zu bezeichnen, hat darüber hinaus
eine unklare Strategie im Kontext Digital-Agenturen und setzt etwas
unspezifischer eher auf das große Thema Digital Transformation.
Razorfish
Stärken / Chancen:
Analyst Statement
Razorfish versteht sich als
originär digitale Agentur
und weiß in diesem Umfeld
auch
unzählige
vorzuweisen
Awards
(u.a.
Auszeichnungen
für
UBS/Audi). Die Agentur
verfügt
über
„Razorfish verfügt international über ein sehr starkes
Standing und vereint auch in Deutschland über 180
Mitarbeiter. Der Ansatz des Unternehmens, Social als
Teil der Digitalen Transformation zu verstehen und
dabei relevanten Content zu generieren, der die
Kunden zur Interaktion bewegt, ist durchaus
hervorhebenswert.“
180
Mitarbeiter und drei Büros in Deutschland und deckt damit den lokalen Markt
weitestgehend ab. Mit rund 20. Mio. € Umsatz im vergangenen Jahr erzielte man
– bei wesentlich weniger Manpower – rund 1/3 des Umsatzes der Top 2Agenturen (Plan.Net & UDG). Zu den renommierten Kunden zählen etwa DHL,
IKEA oder McKinsey. Die Beratung zur digitalen Transformation im Kontext
Kommunikation beispielsweise über das Beratungsunternehmen contagius und
das sehr gute Ökosystem von Razorfish sind hervorzuheben.
Portfolioseitig sind Abstriche zu machen, da sehr wenig inhaltliche
Strategieberatung angeboten wird und der Fokus hierbei lediglich– und damit im
Gesamtkontext auch zu oberflächlich – auf das digitale Marketing gelegt wird.
136
Transformation - Digital Communication
Wettbewerbsstärke
add2
achtung!
aperto
brainfactory
denkwerk
DigitasLBi
ecx.io
Evernine
Faktor 3
icrossing
init
mediaman
Namics
NOLTE&LAUTH
pilot
Plan.Net
Ray Sono
Razorfish
Saint Elmo`s
SapientNitro
SCHOLZ & VOLKMER
SINNERSCHRADER
straight
team neusta
TLGG
UDG
Valtech
webguerillas
Strategie &
Vision
Features /
Portfolio
depth
Architecture &
Service Design
Client
Experience
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Marketing
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Capacity &
Local
& Image
Viability
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Abbildung 38: Social Transformation – Digital Communication Anbieterübersicht
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Autoren und Kontakt
Heiko Henkes ist als Director Advisor bei der Experton Group tätig.
Herr Henkes berät sowohl ICT-Anbieter als auch -Anwender
in seinen Fokusthemen Social Business, Cloud Computing
und Mobility. Hierbei liegt sein Schwerpunkt bei den ICTAnbietern vorwiegend auf dem Go-to-Market bzw. der
strategischen Entwicklung von Marketing und Vertrieb.
Zusätzlich
analysiert
Unternehmensprozesse,
und
bewertet
Herr
produktspezifische
Henkes
Zielmärkte
sowie ICT-Anbieter im Rahmen klassischer Wettbewerbsanalysen.
Sein Verantwortungsbereich liegt im Wesentlichen in der Themenführung für
Social Business und Cloud Computing inklusive der zugehörigen Vendor
Benchmarks sowie Teammitglieder.
Vor seinem Wechsel zur Experton Group war Herr Henkes als Analyst Manager
für die techconsult GmbH beschäftigt. Dort etablierte er als verantwortlicher
Projektleiter den Business Performance Index und übernahm 2011 die
Schirmherrschaft über die Kompetenzfelder Communications & Cloud Services
sowie 2013 die Leitung des Analysten-Teams. Parallel dazu engagierte sich Herr
Henkes verstärkt in Bereichen der strategischen Unternehmensausrichtung
sowie dem operativen Management.
Bis 2007 festigte Herr Henkes neben seinem Studium der Wirtschaftsinformatik
mit Schwerpunkt Marketing die Fachrichtung IT-Business-Analyst. Mittels
ausgeprägter IT-Affinität beriet er Konsumenten und Unternehmen in der
Produktevaluation bzw. IT-Strategie und schloss als Diplom-Ökonom mit einer
strategischen Handlungsempfehlung für das Produktmarketing Deutsche
Telekom (vormals T-Online) im Thema Mobile Web ab.
138
Frank Heuer ist als Senior Advisor bei der Experton Group tätig.
Sein Schwerpunkt liegt auf den Themen Kommunikationsdienste und -lösungen sowie Cloud Computing,
insbesondere Communication as a Service. Herr Heuer ist
seit 1999 in der ICT-Marktanalyse und -Beratung aktiv. Zu
seinen Aufgabengebieten gehören insbesondere die
Beratung von ICT-Anbietern zum strategischen und
operativen Marketing sowie Vertrieb. Er führte für
renommierte Anbieter Go-to-Market-Studien durch und erstellte Analysen unter
anderem zu den Themen Unified Communications (as a Service), Cloud
Computing, Telekommunikationsdienste, konvergente Lösungen und NextGeneration Networks. Bis zum April 2011 war Herr Heuer als Leiter des
Competence Centers Communications & Cloud Services bei der techconsult
GmbH tätig.
Er war Co-Autor des BITKOM-Leitfadens zu Cloud Computing und ist als Sprecher
bei Konferenzen und Webcasts zu seinen Themenschwerpunkten im Einsatz.
Herr Heuer hat einen Abschluss als Diplom-Kaufmann der Universität Trier.
Oliver Giering ist als Junior Advisor bei der Experton Group tätig.
Als Mitglied des Projektteams „Social Business“ war er
aktiv am Research- und Bewertungsprozess des Social
Business
Vendor
Benchmarks
2016
beteiligt
und
koordinierte zusätzlich intern Projektabläufe.
Darüber hinaus engagiert er sich in individuellen Kundenprojekten mit dem Schwerpunkt Cloud Computing/
Software as a Service. Oliver Giering hat einen BAAbschluss in Soziologie und Politik, welchen er an der Universität Kassel
139
absolvierte. Aktuell studiert er Soziologie im Master-Programm der Universität
Hamburg.
Seine Schwerpunkte in Interaktions-, Kommunikations- und Wirtschaftssoziologie ermöglichen ihm in Verbindung mit seiner Technologie-Affinität einen
ganzheitlichen Blick auf das Thema Social Business.
140
7
Über Experton Group
Die Experton Group ist ein führendes IT-Research- und Beratungsunternehmen.
Mit europaweit 30 erfahrenen Analysten unterstützen wir mittelständische und
große Unternehmen bei der strategischen Planung und Umsetzung ihrer ITStrategien. Die Experton Group ist in Deutschland an den Standorten München
und Kassel vertreten.
Mehr Informationen zur unserem Research finden sie unter:
http://experton-group.de
http://blog.experton-group.de/
https://twitter.com/ExpertonGroup
Kontakt
Experton Group AG
Carl-Zeiss-Ring 4
85737 Ismaning
Tel. +49 89 923331-0
Fax +49 89 923331-11
141
8
Abkürzungsverzeichnis
AES
Advanced Encryption Standard
API
Application Programming Interface
B2B
Business to Business
B2C
Business to Consumer
B2E
Business to Enterprise
BDSG
Bundesdatenschutzgesetz
BI
Business Intelligence
BPM
Business Process Management
ByoD
Bring your own Device
CDN
Content Delivery Networks
CIFS
Common Internet File System
CIO
Chief Information Officer
CoIT
Consumerization of IT
CRM
Consumer Relationship Management
DACH
Deutschland, Österreich, Schweiz
DMS
Document Management System
ECM
Enterprise Content Management
ERP
Enterprise Resource Planning
EU / EWR
Europäische Union / Europäischer
Wirtschaftsraum
HR
Human Resource
HTTP
Hyper Text Transfer Protocol
142
ISV
Independent Software Vendors
IT
Informationstechnik
ITSM
IT Service Management
KMU
Kleine und mittlere Unternehmen
LDAP
Lightweight Directory Access Protocol
MPLS
Multiprotocol Label Switching
NAS
Network Attached Storage
NSA
National Security Agency
OCR
Optical Character Recognition
REST
Representational State Transfer
ROI
Return on Investment
RPC
Remote Procedure Call
RZ
Rechenzentrum
SaaS
Software as a Service
SB4CC
Social Business for Communications and
Collaboration
SDK
Software Development Kit
SI
Systemintegratoren
SNES
SOAP
Simple Object Access Protocol
SSL
Secure Socket Layer
SSO
Single Sign-on
SW
Software
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TCO
Total Cost of Ownership
UCC
Unified Communications & Collaboration
ULD
Unabhängiges Landeszentrum für
Datenschutz Schleswig Holstein
USP
Unique Selling Point
VLAN
Virtual Local Area Network
VPN
Virtual Private Network
WebDAV
Web-Based Distributed Authoring
and Versioning
XML
Extensible Markup Language
144

Social Business Vendor Benchmark 2016 - T

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