Dr. Peter Ahmels - Oliver Krischer

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Dr. Peter Ahmels - Oliver Krischer
Dialog vor Ort
Was bewegt betroffene Bürger beim
Netzausbau?
Fachgespräch B'90/GRÜNE
Berlin, den 01.02.2013
Dr. Peter Ahmels, Deutsche Umwelthilfe DUH
Gefördert durch:
Deutsche Umwelthilfe e.V.

Natur- und Verbraucherschutzorganisation, gegründet 1975

70 MitarbeiterInnen

Radolfzell, Berlin und Hannover
© Kurt Bouda, pixelio
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Inhalt
 Herausforderung
 Akzeptierst du noch oder partizipierst du schon?
 Was bewegt die Bürger?
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Das Stromnetz als Flaschenhals
der Energiewende
Herausforderungen:
 Verteilungsnetz
 Übertragungsnetz
© D. Elliot, /DUH
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Erzeugung im
Norden
Verbrauch
im Süden
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NEP Strom 2012
Leitszenario B 2022
Entwurf der Übertragungsnetzbetreiber, 15. August 2012
Länge (km)
B 2022
Inkl.
Startnetz
Neubau AC
1700
HGÜ
2100
Bau in Trasse
2800
Zu/Umbeseilung
1300
Gesamt
7900
Invest (Mrd. €)
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Quelle: Netzentwicklungsplan Strom 2012, 2. überarbeiteter Entwurf
der Übertragungsnetzbetreiber, 15. August 2012; Tabelle DUH, Daten aus NEP Strom
2012, 2. Entwurf der ÜNB)
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Foto: DUH
Akzeptanz
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Akzeptanz, Partizipation
 „Ich nehme das hin“ reicht nicht mehr aus
→ „Ich unterstütze das“ ist notwendig
 Folge: Einseitige Verkündung (Raumordnungsverfahren)
eines Vorhabens unzureichend
 Prozessbegleitender Dialog notwendig
(Runde Tische, Info- und Dialogforen, Veranstaltungen)
 Wege der Partizipation noch offen
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Partizipation setzt Wissen voraus
 Beurteilung von Sachverhalten nur mit Hintergrundwissen
möglich
 Gutachten von Sachverständigen (wer beauftragt?)
 Alternativvorschläge auf „Augenhöhe“ möglich
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Gesellschaftliche und regionale Diskussion
 Energiewende ja bitte!
 Voraussetzung: Grundlegender gesellschaftlicher Konsens
auf Bundesebene
 Aber: Hohe Betroffenheit vor Ort
 Der Begriff Heimat
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Die Form der Beteiligung
 Bisher nur informell, kein Rechtsanspruch (NEP, ROV),
Behörde bestätigt „unter Berücksichtigung der Ergebnisse der
Öffentlichkeitbeteiligung..“ Energiewirtschaftsgesetz § 12c Abs.4
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Was bewegt die Bürger?
Foto: DUH
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Schleswig-Holstein
© Hänlein, DUH
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Bürger-Befragung in Schleswig-Holstein (I)
 Durchgeführt von Mitarbeitern der Universität Halle
zwischen März und Juni 2012
 Westküste: Dithmarschen & Nordfriesland
 Ostküste: Ostholstein
Grafik: Thomas F. Rohde
 381 befragte Personen
(28,3% weiblich, 71,7% männlich)
→ Mehr als die Hälfte der Befragten hatten bereits etwas oder
viel über den Trassenausbau in Schleswig-Holstein gehört
→ Insgesamt positive Einstellung zum Netzausbau, allerdings
an der Ostküste etwas negativer als an der Westküste
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Bürger-Befragung in Schleswig-Holstein (II)
Ergebnisse (vorläufig)
 Bewertung:
 gegenüber der Trasse allgemein positiver
als gegenüber dem Abschnitt in der
unmittelbaren Umgebung
 Informationen:
 Häufigste Informationsquelle sind regionale Zeitungen (rund 70%)
 Nur ca. 1/3 der Befragten informiert sich aktiv; an der Ostküste
mehr als an der Westküste
→ Aber insgesamt fühlten sich die Befragten wenig informiert
 Am vertrauenswürdigsten sind Umweltverbände (BUND, NABU,
DUH), Netzbetreiber (TenneT, E.ON Netz) wenig vertrauenswürdig
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Bürger-Befragung in Schleswig-Holstein (III)
Wünsche der Befragten
 Information/Inhalte:




Genaue Informationen zum Trassenverlauf
Auswirkungen der Leitungen auf Menschen
Informationen zur Planung und zum Trassenbau
Auswirkungen auf die Umwelt, Tiere & Pflanzen
(191 Befragte)
(60 Befragte)
(39 Befragte)
(34 Befragte)
 Beteiligung:
 Mitsprache bei der Trassenführung
 Mitsprache bei der Wahl der Technologie
(Freileitung oder Erdkabel)
(71,6 % der Befragten)
(36,2 % der Befragten)
 Finanzielle Beteiligung an den Netzen („Bürgernetze“) im
Durchschnitt vorsichtig positiv bewertet
(am meisten positiv in Nordfriesland, am wenigsten positiv in Ostholstein)
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Ergebnisse der 2. Befragung (II)
 Die Befragten schätzen ihre Möglichkeit, die Planung des
Netzausbaus zu beeinflussen gering ein.
 Keine
Unterschiede
zwischen den
Regionen & keine
zur ersten
Datenerhebung
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Gibt es Alternativen zum Netzausbau?

Dezentralere (verbrauchsnähere) Nutzung
Erneuerbarer Energien, Smart Grid, E-Mobilität, Speicher
 Andere Übertragungstechnologien
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Elektromagnetische Felder (EMF)
 Abgleich europäischer Grenz/Vorsorgewerte notwendig
 Sehr hoher Informationsbedarf über das Risiko EMF, nur über
unabhängige Fachleute möglich
 Diskussion über Gleichfelder (HGÜ) erst am Anfang
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Fazit
 Deutliche Weiterentwicklung im Planungsprozess sichtbar.
 Vor-Ort-Kommunikation am Anfang
 Optimierung im Detail notwendig
→ Enerdschi:wende wird gelingen!
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Vielen Dank!
Dr. Peter Ahmels
Leiter Erneuerbare Energien
Deutsche Umwelthilfe e.V.
e-mail:
Tel.:
Bild: Ahmels / DUH
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[email protected]
+49 30 2400867-91
Backup
Gefördert durch:
Dezentralere Nutzung?
Beispiel Schleswig- Holstein
Verbrauch: 13,6 TWh
Erzeugung EE 2011: 6 TWh
14000
12000
(ca. 45 %)
[MW]
10000
8000
Höchstlast
Schwachlast
Wind (offshore)
EE (onshore)
6000
4000
2000
0
EE Erzeugung Prognose EE
Ende 2010
Erzeugung
2015
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Last in SH
Quelle: Daten aus
Netzentwicklungsinitiative SH 2011,
TenneT
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Fotos: DUH
Veranstaltung in Vechelde 15. Oktober 2012
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