ASR Sport Ausgabe 12 / 2015

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ASR Sport Ausgabe 12 / 2015
ALLGÄUER SPORTREPORT
Jahrgang 22
Ausgabe 12/2015
us
...die sportlichen Seiten des Allgä
www.asrsport.de
FUSSBALL
Simon Frasch vom Bayernligisten TSV
Kottern im ASR-Interview
VOLLEYBALL
Interview mit Neutrainer Camilo Glober
(r.) von Zweitligist AllgäuStrom Volleys
EISHOCKEY
Trainer
Dave Rich
TV Immenstadt-Handball Landesliga Süd
Mit doppelter Rumänen-Power
in die neue Saison
ERC Sonthofen Coach gibt sich mit Blick
auf die kommende Saison optimistisch
DRITTE SEITE
Liebe Allgäuer Sportfreunde,
FUSSBALL
alle Jahre wieder - dieser Text aus einem beliebten Weihnachtslied passt
bestens zu den Auftritten des Oberstdorfer Kombinierers Johannes
Rydzek beim Sommer-Grand-Prix. Seit 2008 dominiert er diese Serie
wie kein Zweiter und konnte sich auch 2015 wieder die Gesamtwertung
sichern.
Mit Blick auf das Wetter stellt auch der größte Sommerfrischler fest, dass
der Herbst vor der Tür steht und damit eine Änderung der Aktivitäten
nicht nur in der Allgäuer Sportszene ansteht. So fliegen in
der Handball Landesliga Süd bereits seit einigen Tagen die
Bälle durch die Hallen und mittendrin: der TV Immenstadt.
Über die neuen Wege, die dort beschritten wurden und Regionalliga Bayern
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die Chancen in der aktuellen Saison haben wir mit Team- Tim Buchmann - das Nachwuchstalent des
Manager CH Becker gesprochen.
FC Memmingen im Porträt
Zu neuen Ufern bricht auch die Damenmannschaft der
AllgäuStrom Volleys in der zweiten Volleyball-BundesEISHOCKEY
liga auf. Der neue Trainer Camilo Glober erklärt seine Philosophie und
die Herausforderungen, die auf "seine" Girls warten.
Ebenfalls zum Leben erwacht ist das Sonthofer Eishockey. Mit vielen
neuen Spielern geht Coach Dave Rich die Spielzeit an und gibt sich im
ASR-Gespräch durchaus optimistisch.
Im Allgäuer Fußball gibt es zudem viele positive Momente, wobei
Regionalligist FC Memmingen aktuell noch ein wenig hinter seinen Erwartungen im zweistelligen Tabellenbereich dümpelt. Ganz anders sieht
es beim Bayernligisten FC Sonthofen aus, der den Kontakt zur Tabellenspitze hält. Auch die Kotterner sind angekommen und spielen im Mittelfeld gut mit.
Auch mit dieser Ausgabe wollen wir Ihnen einen breit gefächerten Rundumblick auf die heimische Sportszene bieten - viel Spaß!
Interview
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Oberliga: Dave Rich, Trainer des Oberligisten ERC Sonthofen zum Saisonstart
KOMBINATION
Ihr Dieter Greif & das asr-Team
Sommer Grand Prix
18
Oberstdorfer Johannes Rydzek feiert
Gesamtsieg nach drei Stationen
2. Volleyball-Bundesliga Frauen
12/13
Die nächste asr- Ausgabe erscheint
am 15. Oktober 2015
Interview mit Camilo Glober (r. im Bild) - neuer Trainer der AllgäuStrom Volleys
ALLGÄUER SPORTREPORT
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FUSSBALL /REGIONALLIGA/BAYERN
Regionalliga Bayern: FC Memmingen
Von Martin Eulgem
Tim Buchmann: "Jede Minute auf dem Platz zählt."
Am 10. September ist Tim Buchmann 20 Jahre alt geworden. Das Mittelfeld-Talent aus Sonthofen hat in
seiner jungen Karriere mehr Zeit bei Ärzten verbracht, als auf dem Platz. Gegen die Reserve des FC Bayern
stand er nun erstmals 90 Minuten in der Regionalliga auf dem Platz.
für den FC Memmingen: "Ich
Tim Buchmann kommt aus einer
hatte das Glück, dass mein Vafußballverrückten Familie. Vater
ter meinen Bruder und mich imMichael betreibt die Baumit-Aremer wahrnsinnig unterstützt
na in Sonthofen, steht mit 49 Jahhat. Ob als Trainer oder mit der
ren immer noch fast jeden Tag auf
ganzen
Fahrerei
nach
dem Platz, spielt regelmäßig für
Memmingen zum Training. Der
den FC Oberstdorf in der zweiten
Wechsel nach Memmingen war
Mannschaft und macht von der Fitauf jeden Fall ein richtiger
ness den meisten 20-jährigen imSprung. Dort viermal in der Womer noch etwas vor. Tim's jüngerer Bruder Sam hat bis zum Ende der vergange- che auf dem Niveau zu trainieren und in der
nen Saison in der Jugend des FC Ingolstadt ge- Bayernliga zu spielen, das hat mich schon weispielt, ist jetzt für die A-Jugend des 1. FC Sont- ter gebracht."
ersten Training der neuen Saison zog sich Buchmann dann aber ein Außenbandris im Sprunggelenk zu und musste erneut pausieren. Wieder
kämpfte er sich ran, machte
zuletzt einige Spiele in der
Landesliga und lief zuletzt
dann erstmals in der Regionalliga auf.
"Wir haben ihn gegen Bayern München ins kalte
Wasser geschmissen und er hat das gegen einen starken Gegner sehr gut gelöst", lobt
Reinhardt das Eigengewächs. "Er wird sicher
Geduld haben müssen und auch in der U21
weiter Spielpraxis sammeln. Mit Sebastian
Bonfert, Vinko Sapina. Stefan Heger und
Dennis Hoffmann hat er im zentralen Mittelfeld
natürlich starke Konkurrenz. Aber wenn er sich
weiter so präsentiert, wird ganz sicher auch
bei uns wieder spielen. Das Potential dazu
bringt er auf jeden Fall mit."
Sonderschichten in der Soccerhalle
"Für mich ist erstmal wichtig, dass ich gesund
bleibe und möglichst viel spiele. Jede Minute
auf dem Platz zählt. Das Fußgelenk ist stabil
und ich bin fast schmerzfrei. Die Achillessehne
merke ich nur noch selten." Um sich weiter für
Einsätze in der Regionalliga zu empfehlen, legt
der Student (Wirtschaftsingenieur) vor allem in
der vorlesungsfreien Zeit auch Sonderschichten
in der Soccerhalle seines Vaters ein. "Das ist
natütlich optimal, vor allem im Winter." Sorgen,
sich auf dem kleinen Kunstrasen-Spielfeld erneut zu verletzen hat er keine: "Ich perönlich
kann die Vorbehalte dagegen nicht nachvollziehen. Da ist mir bisher auf jedem Fall noch
nichts passiert." Da kann man nur hoffen, dass
das auch weiterhin so bleibt.
Tim Buchmann (l.), das 20-jährige Talent des FC Memmingen hofft nach seinem Debüt gegen Bayern
München auf weitere Einsatzzeiten im Regionalliga-Tem
hofen aktiv, trainiert aber regelmäßig auch in Leider wurde der Abiturient in seiner Entwickder Bayernliga-Mannschaft mit.
lung durch eine schwere Verletzung massiv zurück geworfen. Ein Teileinriss der Achillessehne
Wechsel nach Memmingen war ein Sprung wurde zunächst nicht richtig erkannt. In der MünTim selber hat in der Jugend des TSV Blaichach chener Schönklinik wurde Buchmann schließangefangen, ist in der D-Jugend zum FC Sont- lich operiert. Das komplette zweite A-Jugendhofen gewechselt und spielt seit der B-Jugend jahr verbrachte er allerdings bei Ärzten, bzw in
der Reha. Im vergangenen Jahr hat er dann aber
mit guten Leistungen in der Memmingen Zweiten auf sich aufmerksam gemacht.
Zu Saisonbeginn erneut verletzt
"Wir hatten Tim auf jeden Fall für diese Saison
auf dem Zettel", erklärt FCM-Trainer Thomas
Reinhardt "Er war schon in der letzten Saison
dran und war in den letzten Spielen mehrfach
im Kader. Er ist sehr ehrgeizig, verfügt aber über
eine sehr gute Selbsteinschätzung. Das hat er
vielen, auch älteren Spielern voraus." Gleich im
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ALLGÄUER SPORTREPORT
FUSSBALL/BAYERNLIGA/SÜD
Von Martin Eulgem
Bayernliga Süd: 1.FC Sonthofen
Mario Zebic: "Hätte lieber öfter den Ball."
Sonthofens Kroate sucht noch seinen Platz! In Kroatioen hat Mario Zebic als Sechser oder im linken Mittelfeld gespielt. In Sonthofen verucht Trainer Esad Kahric ihn zum Innenverteidiger umzuschulen. Ein Prozess,
der noch nicht abgeschlossen ist.
Auf seine neue Position angesprochen, reagiert
Mario Zebic im Interview mit dem Allgäuer Sportreport eher zurückhaltend. Das mag ein wenig
daran liegen, dass er sich in der Deutschen Sprache noch nicht so hundertprozentig sicher fühlt.
Andererseits merkt man dem 19-jährigen an,
dass er sich mit den Aufgaben eines Innenverteidigers nicht so vollkommen angefreundet hat. "Ich
habe gerne Ballbesitz und
möchte das Spiel nach vorne
machen. Aber Esad ist, glaube ich, einer der besten Trainer in der Region.
Wenn er sagt, ich soll Innenverteidiger spielen,
dann versuche ich das so gut wie möglich zu
machen."
Denkpause gegen Erlbach
Zuletzt hatte ihm der Trainer allerdings eine kleine Denkpause verordnet."Mario hatte ein paar
Böcke in seinem Spiel. Er ist menschlich topp,
hat eine gute Technik und eine solide Übersicht.
Aber im Zweikampf und im Kopfballspiel muss
er noch besser werden. Mit so einem jungen
Spieler muss man viel sprechen und ihm das
Vertrauen geben. Dazu gehört auch, dass man
ihm an der richtigen Stelle mal eine Pause gönnt.
Bei uns gibt es einen Dreikampf mit Benjamin
Müller und Manuel Schäffler um die beiden Positionen in der Innenverteidigung. Den Kampf
muss Mario annehmen."
Das hat Zebic vor. Zumal er sich in Sonthofen
immer wohler fühlt. Sein Onkel Branislav Calic,
der in Lechbruck am
See ein Hotel führt, hatte dem damals 18-jährigen ein Probetraining
in Sonthofen verschafft.
Danach war ihm klar,
dass er auf jeden Fall in Deutschland bleiben
würde. "Die Bayernliga ist viel professioneller
als die erste Liga in Kroatioen. Ein durchschnittlicher Profi verdient da 1.000 Euro. Hier kann
ich neben dem Fußball auch meine Ausbildung
fortführen."
Jeden Tag Deutsch büffeln
In Kroatioen besuchte er eine Wirtschaftsschule. Zukünfig will er hier studieren. Dazu büffelt
er jeden Tag Deutsch. Mittlerweile kommt er auch
außerhalb der Mannschaft gut zurecht. Dabei
hilft, dass er seit dieser Saison eine WG mit
Er ist auf einem guten Weg beim Bayernligisten 1. FC Sonthofen: Mario Zebic (l.) will auf seiner neuen
Postion als Innenverteidiger den Konkurenzkampf annehmen
Neuzugang Antonio Budisavljevic bildet. "Ich verstehe jetzt auch in der
Kabine alles und kann mich mit
den Mannschaftskameraden auf
Deutsch verständigen. Auch außerhalb des Platzes komme ich
besser zurecht. Es war nicht so
einfach, sich ohne Famile und
Freunde hier mit 18 einzugewöhnen. Ich musste ja auch lernen mich
selbst zu versorgen. Kochen, waschen,
putzen. Ich habe kein Auto mit dem ich die Familie in Lechbruck hätte mal eben besuchen können. Aber jetzt geht es mir immer besser."
Auch auf dem Platz läuft es - abgesehen von der
ungewohnten Position - grundsätzlich gut für
Mario Zebic. Nach einem dreiwöchigen Urlaub
bei der Familie in Kroatien ist er frisch motiviert
in die Vorbereitung eingestiegen und hat bisher
weitestgehend überzeugt. In den ersten zehn
Partien der Bayernliga kam er immer zum Einsatz. Auch gegen Erlbach, wo er erstmals nicht
in der Startformation stand, kam er kurz
vor Schluss noch rein, um den Sieg abzusichern. Beim 1:1 gegen den TSV
Schwabmünchen gelang ihm sogar das
einzige Sonthofener Tor.
Zukunft ist noch offen
Sein Vertrag läuft noch bis zum 30. Juni.
Wie es dann weitergeht wird auch davon abhängen, was sich jobmäßig bei
ihm tut. "Ich würde natürlich am liebsten noch
höher spielen und so mein Geld verdienen, aber
ich muss auch für den Fall planen, dass das nicht
klappt. Konkrete Pläne habe ich da noch nicht,
daher kann ich noch nicht sagen, was in der
nächsten Saison passiert. Jetzt will ich erst mal
spielen. Am liebsten in jedem Spiel über 90
Minuten." Dass er dafür alles tut, bestätigt auch
sein Trainer. "Er ist im Training sehr engagiert.
Wie alle jungen Burschen muss er sich noch entwickeln. Aber es ist meine Aufgabe, ihm dabei
zu helfen."
ALLGÄUER SPORTREPORT
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FUSSBALL /BAYERNLIGA/SÜD
Bayernliga Süd - TSV Kottern
Von Martin Eulgem
Simon Frasch wollte nach Kottern
Trainer Kevin Siegfanz: "ein Glücksfall für uns."
Simon Frasch hat in der Jugend schon mal für Kottern gespielt. Sein
älterer Bruder Lukas stand von 2009 bis 2011 beim TSV zwischen den
Pfosten. Jetzt hat der jüngere Bruder ganz bewusst den Weg zurück in
den Kemptener Vorort gesucht.
Wenn man mit Simon Frasch spricht,
merkt man sofort, dass der 22-jährige
genau weiß, was er will. In Kempten
geboren, zog es ihn nach dem Abitur
mit einem Fußballstipendium nach
Amerika. Weil ihm dort relativ schnell klar wurde, dass auch Spieler, die in Deutschland bei
Profivereinen ausgebildet wurden, "sehr weit
von einem Vertrag in der Major League Soccer
weg waren", und er neben dem Sport nicht die
Ausbildung machen konnte, die ihm vorschwebte, kehrte er nach einem Jahr zurück. Er ging
dann zum Studium nach Innsbruck und spielte
währenddessen in der österreichichen 3. Liga
bei der ambitionierten WSG Wattens.
Teamkoordinator beim Formular E - Team
von Abt
Im letzten halben Jahr hat er wegen eines Auslandssemesters in Australien und seiner
Bachelorarbeit pausiert. Seit dem 1. September arbeitet er für das Formular E - Team von
Abt als Teamkoordinator und hat sich eine Fußballmannschaft gesucht, bei der er auf hohem
Niveau seinem Hobby nachgehen kann. "Ich
habe nach dem halben Jahr Pause schon gemerkt, dass es kribbelt. Für mich steht der Beruf
ganzen Welt stattfinden und man nach China
oder Argentinien nicht mal eben von freitags
bis sonntags fliegt, werde ich häufiger unterwegs sein. Aber bis zur Winterpause sind es nur
zwei Spiele, bei denen ich nicht dabei bin."
aber an erster Stelle und ich bin froh, dass Die Freude über die berufliche Herausforderung
ich in Kottern die Möglichkeit habe, beides ist ihm deutlich anzumerken. "Das ist ein außerzu kombinieren."
gewöhnlicher und hochspannender Job. Es ist
meine Aufgabe, alles so zu organieseren, dass
Trainer Kevin Siegfanz ist ebenfalls froh sich das Team bei den Rennen nur auf's Rennen
über den unerwarteten Neuzugang: "Als Simon fahren konzentrieren kann und bei allem andeauf uns zugekommen ist,
ren den Rücken frei hat. Dass der Erhaben wir sehr schnell Näfolg der Arbeit nicht in in betriebsgel mit Köpfen gemacht. Er
wirtschaftlichen Zahlen gemessen
kann als Sechser, als Innenwird, sondern in sportlichen Ergebverteidiger oder auf der Aunissen ist natürlich extrem reizvoll."
ßenbahn spielen. Ein echter Allrounder. Ich habe mit
Kotten ist ein außergewöhnliseinem Bruder ja noch selcher Club
ber zusammen gespielt und
Bei allem beruflichen Erfolg hat
bin gottfroh, dass wir so
Frasch aber auch auf dem Fußballeinen hochintelligenten
platz ehrgeizige Ziele: "Ich würde
Spieler dazu bekomen haben. Simon hilft uns
lügen, wenn ich ein Angebot höher zu spielen
richtig weiter."
nicht annehmen würde. Aber eigentlich war
spätestens beim Abitur klar, dass ich den Fokus
Frasch wird häufiger fehlen
auf meine Ausbildung legen würde. Mit Kottern
Leider wird das definitv nicht in allen Spielen spielen wir ja auch in einer sehr anspruchsvolder Bayernliga-Saison sein. Denn durch seinen len Liga und ich bin hier rundum sehr zufrieden.
Job ist klar, dass er häufiger mal am Wochenen- Kotten ist wirklich ein außergewöhnlicher Club
de fehlen wird. "Ich arbeite im Wesentlichen in mit einem einzigartigen Zusammenhalt."
der Kemptener Firmenzentrale. Aber bei den
Rennen bin ich schon dabei. Da die ja auf der Nach dem etwas schwierigen Saisonstart läuft
es in der Bayernliga mittlerweile ziemlich gut.
"Wir mussten uns erst in der Liga zurecht finden. Das hat ein paar Spiele gedauert. Aber
auch bei den Niederlagen waren wir nie wirklich weit weg. Wir haben jetzt gegen mehr als
die Hälfte aller Teams gespielt, Ich bin zuversichtlich, dass wir uns aus dem Abstiegskampf
raus halten können. In jedem Fall habe ich richtig Spaß in Kottern und das ist für mich persönlich das Wichtigste."
BAYERNLIGA/SÜD
Samstag, 19.09.2015
15:30 1. FC Sonthofen - TSV Bogen
16:00
TSV 1874 Kottern - TSV Landsberg
Samstag, 26.09.2015
14:00 TSV 1865 Dachau - TSV Kottern
15:30 1. FC Sonthofen - 1860 Rosenheim
Samstag, 03.10.2015
16:00 TSV Kottern - VfR Garching
17:00 SV Heimstetten - 1. FC Sonthofen
Ein Glücksfall für die Bayernliga-Mannschaft vom TSV Kottern: Neuzugang Simon Frasch (Mitte), der
beim Team von Trainer Kevin Siegfanz mit offenen Armen aufgenommen wurde
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ALLGÄUER SPORTREPORT
Samstag, 10.10.2015
15:30 1. FC Sonthofen - SV Pullach
Sonntag, 11.10.2015
15:00 TSV Schwabmünchen - TSV Kottern
FUSSBALL/KREISLIGA/SÜD
Von Martin Eulgem
Kreisliga Allgäu Süd
Ein Oberstdorfer auf Torejagd in Fischen
Christian Anger: "Am Anfang war es ein Spießrutenlauf."
Als gebürtiger Oberstdorfer hat
Christian Anger selbstverständlich
in der Jugend des FCO das Kicken
gelernt. Ab der Saison 2010/11 war
er Teil der neu gegründeten Junioren Förder Gemeinschaft (JFG) Illerursprung. Nach der A-Jugend kehrte er seinem Heimatverein aber den
Rücken und spielt seitdem für den
TSV Fischen. Das hat ihm
nicht nur Freunde eingebracht.
Auf der Inter netseite des FC
Oberstdorf steht unter dem Punkt
"Jugend" die Frage: "Was passiert
mit den A-Junioren-Spieler nach
der JFG-Zeit?" Die Antwort wird
gleich mitgeliefert: "Die Spieler gehen in den Seniorenbereich ihres
bisherigen Stammvereins." Ob das
da so deutlich formuliert wurde,
seit oder weil mit Christian Anger,
vor etwas mehr als
drei Jahren ein
Oberstdorfer Nachwuchstalent beim
Wechsel in den
Seniorenbereich
eben nicht zu seinem
Stammverein zurückgekehrt ist, sondern ausgerechnet
beim JFG-Partner
TSV Fischen angeheuert hat, ist
nicht bekannt. Tatsache ist, dass vor
allem die Oberstdorfer darüber
nicht gerade glücklich waren.
fen, der auch auf den erfolgreichen
Torjäger aufmerksam geworden war,
spielt Christian Anger seitdem für
den TSV Fischen.
an der frischen Luft sein. Die Arbeit jetzt macht mir sehr viel Spaß." Spaß
ist ein Motto, dass ihm offensichtlich auf und neben dem Fußballplatz zu
guten Entscheidungen verholfen hat. Dann kann man ein bisschen
Spießrutenlauf schon mal verschmerzen.
25 Tore in der Aufstiegssaison
Und das sehr erfolgreich. In seiner
ersten Senirorensaison traf er in der
A-Klasse gleich 19-mal. In der
Saison darauf, bis zum Wechsel
nach Sonthofen in der Winterpause, immerhin 9-mal. Da
schaffte seine Mannschaft auch
ohne ihn den Aufstieg in die Kreisklasse. In der Saison 14/15 war
Anger zurück in Fischen und sorgte
mit sagenhaften 25 Toren für den
sensationellen Durchmarsch des
TSV in die Kreisliga Süd. In dieser
Saison hat er in (bis zum
Redaktionsschluss) sieben Spielen
schon wieder vier Treffer erzielt und
liegt mit seiner Mannschaft auf einem sehr guten
Er hat sich beim Kreisliga-Neuling TSV Fischen neben Ömer Yildirmli einen
Mittelfeldplatz.
Stammplatz im Sturm gesichert: Vollblutstürmer Christian Anger (l.)
Mittlerweile ist Anger
Vize-Kapitän der
Mannschaft und
glaubt sicher an den
Klassenerhalt: "Wir
haben in den ersten
Spielen einiges an
Lehrgeld bezahlen
müssen. Der Fußball in der Liga ist
schon ein anderer. Die individuelle
Klasse der Spieler ist größer und
die Mannschaften sind taktisch und
körperlich besser. Wir haben uns
Mit den Kumpels spielen
nach den ersten Niederlagen takChristian Anger sieht das mittler- tisch etwas defensiver ausgerichweile gelassen: "Am Anfang war das tet und von Dreier- auf Viererkette
schon ein Spießrutenlauf. Ich wur- umgestellt."
de immer wieder angerufen. Man
wollte mich von Oberstdorfer Sei- Platz elf ist das Ziel
te schon überzeugen. Vor allem, Seitdem läuft es mit vier Siegen in
weil Oberstdorf ja zu dem Zeitpunkt Folge super. Auch das Offensivspiel
noch höher gespielt hat als Fischen. kommt nicht zu kurz. Mit dem erAber mir ging es darum, dass ich fahrenen Ömer Yildirmli (36) bilmit meinen Kumpels zusammen- det Ander ein erfolgreiches Sturmspielen wollte."
Duo. "Ömer und ich passen gut zusammen. Ich mit Schnelligkeit und
Als Anger damals in die A-Jugend er mit kann den Ball sehr gut halten.
hochkam, waren in der JFG nur zwei Unser Ziel ist Platz elf. Der erste
Spieler aus Oberstdorf. Trotzdem Nicht-Abstiegsplatz."
hat er sich in der Mannschaft sehr
schnell wohl gefühlt: "Ich bin super Auch sonst läuft es für den 22-jähaufgenommen worden und habe rigen. Nachdem er ursprünglich eine
relativ schnell auch privat viel mit Lehre als Steuerfachangestellter
den Mannschaftskameraden ge- begonnen hatte, ist er nun im dritmacht. Da sind enge Freundschaf- ten
Ausbildungsjahr
als
ten entstanden." Und die halten bis Vermessungstechniker bei der Firheute. Abgesehen von einem halb- ma Geiger: "Das im Büro war nichts
jährigen Gastspiel beim FC Sontho- für mich. Ich wollte beim Arbeiten
ALLGÄUER SPORTREPORT
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ASR/JUGENDFUSSBALL
NEWS
Jugendfußball
U13 - Coach des FC Kempten
hospitiert beim FC Augsburg
Der FC Kempten hat in den vergangenen zwei
Wochen auf eine Hälfte des U13-Trainerteams
verzichten müssen: Lizenztrainer Lukas Böhm,
18, durfte sich die Trainingsmethoden des Bundesligisten FC Augsburg genauer anschauen und
war beeindruckt über die Qualität des in
Deutschland wohl derzeit bestem U-13 Teams:
"Die Jungs sind richtig gut, technisch perfekt
ausgebildet!" Das passiert auch über Hausaufgaben, die die jungen Talente aufbekommen.
"Das ist nichts Aufwändiges, aber durch das
ständige Üben erlangen die Kinder eine
enor me
Ballsicherheit!" Im Training bleibt daher viel
Zeit für taktische Einheiten, aber auch
Koordination und
Konzentration werden durch anspruchsvolle Übungen geschult. "Ich habe in den
zwei Wochen viel gelernt und werde einiges
auch beim FC Kempten umsetzen können." Die
U13 des FC Augsburg gilt als eine der Besten in
Deutschland und ist auch bei den ganz großen
Clubs im Ausland gern gesehen. Die Mannschaft
spielt nicht im Ligabetrieb, sondern in einer
eigenen Runde mit anderen Nachwuchsleistungszentren der Profivereine. "Das Training
und der Spielbetrieb fordern die Jungs ordentlich. Trotzdem schafft es das Trainerteam um ALizenztrainer Alexander Moj, den Spaß zu erhalten. Darauf kommt es an."
Der FC Kempten verfolgt in seiner Jugendarbeit
konsequent das Ziel, Trainer aus den eigenen
Reihen zu gewinnen und auszubilden. Derzeit
beschäftigt der Verein 30 Übungsleiter und Betreuer, in jeder Jahrgangsstufe mit mindestens
einem ausgebildeten Trainer. Mit im Team sind
vor allem im Kleinfeldbereich Spieler der U19,
die ihre Trainerausbildung gerade abgeschlossen oder begonnen haben.
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Jugendfußball
Augsburger D-Jugend holt sich ersten
Wonnemar Cup in Sonthofen
Über 150 begeisterte Zuschauer verfolgten die Spiele beim ersten "Wonnemar-Cup" für D-Jugend-Mannschaften in der Sonthofer Baumit Arena. Dabei konnte Initiator Matthias Jörg (Mittelfeldspieler beim FC Sonthofen) neben dem Team des 1.FC FC Sonthofen auch die D-Jugend des FC
Bayern, 1860 München und natürlich von Kooperationspartner FC Augsburg begrüßen. Zwar
unterlagen die Jungs und Mädels aus der Kreisstadt den Bayern mit 0:3, dem FCA sogar mit 0:8
und den Sechzigern mit 0:5, doch sie konnten dabei viel lernen und teilweise gut mithalten. Die
von dem 32-jährigen Jörg und Markus Schweizer trainierten Sonthofer Kids hatten zudem auf und
neben dem Feld sehr viel Spaß und sahen sich interessiert den 5:1-Sieg des FCA gegen die Bayern,
deren 3:0 gegen 1860 und das Münchener Stadtduell an, das die Sechziger mit 1:0 gegen den
FCB gewinnen könnten. Am Ende gab es einen klaren Sieger: die D-Jugend des FC Augsburg.
Über die Hospitationen sollen die Trainer des
FC Kempten auch über den eigenen Tellerrand
hinaus schauen, eine andere Perspektive gewin- Im Spiel zwischen dem FCA und den Bayern ging es hart zur Sache (links); Sonthofens Mittelfeldnen. Horst Böhm, 2. Vorstand des FC Kempten: spieler Luca Batscheider traf nach dem Spiel den ehemaligen Bayern-Profi Hasan Salihamidzic, der
"Unsere Trainer sollen viele Möglichkeiten be- mit den Münchnern unter anderem die Champions League und den Weltpokal gewann (Bild rechts)
kommen, sich weiter zu entwickeln und besser
zu werden.
Im Spiel des Sonthofer Nachwuchses gegen 1860 München (blau-weiß) wurde streckenweise toller
Fußball gespielt
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ALLGÄUER SPORTREPORT
ASR/GOLF
GC Oberstdorf: Clubmeisterschaft 2015
Temperaturen setzten Golfern zu
Die diesjährige Clubmeisterschaft
des Golfclub Oberstdorf fand am
5. und 6. September statt. 34 Golfer und Golferinnen traten trotz
winterlichen Temperaturen
und Neuschnee in den Bergen an, um sich mit einem
Messingschild auf der Tafel
der Clubmeister zu verewigen, oder auch nur, um dabei zu sein. Gespielt wurde
je ein 18-Loch-Zählspiel über zwei
Runden - dabei durfte man den Ball
nach 10 Schlägen nicht aufheben,
sondern musste bis zum "bitteren
Ende" weiterspielen. Gestartet wurde wie schon im Vorjahr nicht separiert in die einzelnen Felder Damen, Herren, Senioren und Seniorinnen, sondern alle gingen gemeinsam in gemischten Flights auf die
Runde. Gewertet wurden die Teilnehmer natürlich trotzdem in dem
Feld, in dem sie gemeldet waren.
Am Samstag starteten 16 Herren,
11 Senioren, 4 Seniorinnen und 3
Damen in 3er-Flights nach Handicap zusammengestellt auf ihre erste Runde. Matthias Becherer kam
mit einem sensationellen Even Par
(70 Schläge) von der Runde, dicht
gefolgt von Ken Gibson und Michael Fischer, die beide eine 71 spielten.
Der Wettergott hatte am
folgenden
Samstag noch immer keine gute
Laune und schickte noch mehr Regen in die Gebrgoibe. Der beste
Flight vom ersten Tag ließ sich dadurch jedoch nicht beirren und
spielte konzentriert die 18 Löcher.
Michael Fischer musste den ein
oder anderen Tiefschlag hinnehmen
und kam am Ende der Runde mit 81
Schlägen vom Platz. Matthias
Becherer, der Beste des Vortages,
brauchte 75 Schläge. Uneinholbar
sicherte sich Ken Gibson
mit einer Even Par-Runde
von 70 Schlägen den
Tagessieg. Nachdem alle
gefönt und getrocknet
waren, endete dieser
spannende Tag bei einem
wunderbaren Essen in Dagmars Cafe
Gebrgoibe dem Wetter angepasst
in feucht-fröhlicher Runde.
Der einige Allgäuer Stadtplatz im
Kemptener Stadtteil Lenzfried
Golfpark Lenzfried - Clubmeisterschaft 2015
Zwei Mal Stadtmüller ganz oben
Die Gesamtwertung:
Brutto Herren: 1.Ken Gibson (141);
2. Matthias Becherer (145)
Brutto Damen: 1. Barbara Klawitter
(181); 2. Margret Schratt (191)
Brutto Senioren: 1.Michael
Holzhey (170); 2. Hansjörg Jacoby
(183)
Brutto Seniorinnen:1. Doris
Sansoni (188); 2. Gaby Friederich
(210)
Netto Herren: 1.Maximilian
Schwab (123); 2. Patrick Hoffmann
(146)
Netto Damen: 1. Marion Alt (157)
Netto Senioren: 1. Dietmar Hofer
(150); 2. Carlo Sansoni (151)
Netto Seniorinnen:1.Edeltraud
Gottmann (163); 2. Edda Matt
(181)
Richtig spannend ist die Clubmeisterschaft des Golfparks
Lenzfried in diesem Jahr losgegangen, am Ende war es doch eine klare Angelegenheit. Zumindest bei
den Männern. Drei Runden über jeweils 18 Löcher mussten die Männer gehen. Nach dem ersten Durchgang lagen die
beiden Mannschaftsspieler Anton Stadtmüller und
Stefan Walter mit jeweils
88 Schlägen noch gleichauf. Doch Stadtmüller legte auf der zweiten Runde bereits
den Grundstein für den souveränen
Sieg. Denn während er mit starken
83 Schlägen zurück ins Clubhaus
kam, dem besten Ergebnis der Meisterschaft 2015, musste Walter eine
97 notieren. Damit rutschte er ab.
Zumal auch Torsten Schöne nach
misslungenem Auftakt (102) mit einer 86er-Runde zurück in die richtige Spur fand. Auch in der dritten
Runde war Stadtmüllers 84 das
Maß der Dinge. Er hatte am Ende
insgesamt 255 Schläge zu Buche
stehen, Schöne als Zweiplatzierter
schon 274 Schläge (102, 86, 86).
Dritter wurde Fridolin Rusch mit
279 Schlägen (92, 98, 89).
Bei den Jungseniorinnen, die zwei
Runden á 18 Löcher unterwegs
waren, spielte Martha Stadtmüller
zunächst eine 95er-Runde, danach
verbesserte sie sich nochmals auf
93 Schläge. Insgesamt waren das
188 Schläge und damit neun weniger als Gudrun Binzer (101, 96).
Stadtmüller holte sich damit den
Titel 2015. Auf dem dritten Rang
landete Heike Kapteinat (132,
118).
Die Konkurrenz bei den Seniorinnen entschied Gitta Huber
unangefochten für sich. Sie
absolvierte ihre beiden
Runden mit jeweils 93
Schlägen und kam damit
unter dem Strich auf 186
Schläge. Angela Doucha
auf dem zweiten Rang spielte Runden über 113 und 105 Schläge,
Dritte wurde Brunhilde Speiser
(109, 117).
Bei den Senioren entwickelte sich
ein spannender Wettkampf mit zwei
komplett verschiedenen Runden.
Denn während Franz Speiser nach
dem ersten Durchgang mit 89 Schlägen noch vor Dieter Pusch und Lorenz Reiter (beide 92) in Führung
lag, musste sich das Trio nach den
zweiten 18 Löchern geschlagen
geben. Denn Willi Sorg, der zunächst eine 96er-Runde notiert hatte, gelang auf der zweiten Runde
eine fabelhafte 85. Das bedeutete
in der Gesamtwertung den Titel des
Clubmeisters bei den Senioren mit
181 Schlägen vor Franz Speiser
(188) und Günther Seibert (196).
Bei der Jugend holte sich Kilian
Deibler den Titel mit 192 Schlägen
vor Julian Corves (252).
Ken Gibson, Brutto-Sieger der Clubmeisterschaften 2015 wird von seinen
Konkurrenten auf Händen getragen
ALLGÄUER SPORTREPORT
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ASR/EISHOCKEY
Vor der Saison 2013/2014 kam der DeutschKanadier Dave Rich vom EV Füssen zum damaligen Bayernligisten ERC Sonthofen. Bereits nach seiner ersten Saison in der Kreisstadt
konnte er das Team in die
Oberliga Süd führen und die
Truppe in der vergangenen
Spielzeit auch dort halten. Nun geht der 45Jährige mit den "Bulls" bereits in das dritte Jahr
Sie sollen sportlich den ERC auf Kurs halten und seines Engagements und hat sich einiges vorgemöglichst weit nach vorne bringen: Jogi Koch (l.) nommen. Der ASR fragte den Coach nach dem
und Coach Dave Rich
Verlauf der Vorbereitung, einer Einschätzung seines Teams und den Erwartungen an die kommende Spielzeit.
Seit wann seid Ihr in der Vorbereitung auf die
am 25. September beginnende Oberliga-Saison und wie ist Dein bisheriger Eindruck vom
Team?
Wir hatten bereits im Mai mit dem Sommertraining begonnen, zu dem Zeitpunkt war die
Mannschaft jedoch noch lange nicht komplett.
Auf dem Eis sind wir erst seit dem 5. August wechselweise in Füssen und Kaufbeuren. Alle
Der gebürtige Peitinger Goalie Korbinian Sertl ziehen seitdem gut mit und auch mit der Chesoll das Tor der Oberallgäuer möglich sauber mie im Team sieht es sehr gut aus. Allerdings hat
sich natürlich im Vergleich zur letzten Saison
halten
einiges im Umfeld und bei der finanziellen Ausstattung geändert. Es hat etwas gedauert, bis
die finanzielle Situation endgültig geklärt war
und ich mich mit dem Vorstand auf ein weiteres
Jahr hier in Sonthofen einigen konnte. Dies betraf allerdings unter anderen auch die Bildung
einer schlagkräftigen Mannschaft. Die Marschrichtung war ja schnell klar: insgesamt weniger
Ausgaben, mehr auf regionale Spieler bauen und
Konzentration auf die zwei Kontingentspieler,
ohne die es in der Oberliga nicht geht.
Neuzugang Jordan Baker kam vom ECDC
Memmingen und wird als Kontingent-Spieler im
Sturm für Wirbel sorgen
Mit dem ehemaligen Memminger und Buchloer
Coach Jogi Koch hast Du nun einen sportlichen Leiter zur Seite gestellt bekommen - wie
eng arbeitet ihr zusammen und wie sieht das
konkret aus?
Witzigerweise habe ich selbst in den 1990er
Jahren als Spieler noch unter Koch gespielt und
nun arbeiten wir zusammen. Jogi hat ein wirklich exzellentes Netzwerk und ist ein absoluter
Kenner der Szene. Wir treffen uns regelmäßig
und besprechen jeden Neueinkauf bzw. alle
Aktivitäten intensiv ab. Mit Jordan Baker, der
vom ECDC Memmingen kam und Craig Voakes
vom Liga-Konkurrenten EV Weiden konnten wir
Fällt noch mindestens fünf Wochen wegen einer die beiden Kontingentstellen sehr effektiv beschweren Fuß-Verletzung aus: Verteidiger Pascal setzen. Zudem haben wir die Kooperation mit
dem Zweitligisten ESV Kaufbeuren sehr begrüßt
Kröber
10 A L L G Ä U E R S P O R T R E P O R T
bzw. unterstützt und uns werden je nach Bedarf
vier bis fünf Spieler von dort pro Spiel zur Verfügung stehen. Zu den absoluten Top-Neuzugängen gehören mit Sicher heit auch
Goalie Korbinian Sertl vom
SC Riessersee oder Stürmer
Lukas Brückner, der von den
Harzer Falken (Oberliga Nord) zu uns stieß.
Ich bin mit dem Kader aktuell ebenso zufrieden
wie mit der guten Zusammenarbeit zwischen
Jogi und mir.
Wie schätzt Du mit Blick auf die bevorstehende Oberliga-Saison das Team ein, wo liegen
die Stärken und Schwächen?
Nach den Eidrücken, die ich bisher gewinnen
konnte, liegen unsere Stärken eindeutig in der
Offensive. Mit Blick auf die Verteidigung müssen
wir noch hart an uns arbeiten. Dabei ist es von
großer Bedeutung, dass die Stürmer auch in
der Defensive stärker werden und wir daran feilen. Mit Miller, Bindl oder Gulda haben uns starke
Spieler verlassen und das müssen wir kompen-
ERC Sonthofen - Eis
Unsere Stä
Wir haben
sieren. Wir werden es in unserem Drittel in manchen Spielen bestimmt schwer haben. In Kanada nennen wir das Spiel im eigenen Drittel vor
dem Gehäuse "Protect the House" (das Haus
beschützen). Das Mitteldrittel der Spielfläche
ist die "Street", wo man mal nachsieht, wie es
weitergehen kann und was möglich ist. Die Offensive-Zone ist der Playground, also die Spielwiese, in der alles möglich ist. Grundsätzlich
gilt immer noch die alte Eishockey-Regel: Spiele werden aus einer massiven Verteidigung heraus gewonnen. Daran arbeiten wir.
„Unsere Stürmer müssen noch
effektiver nach hinten arbeiten“
Ihr hattet in der Preseason insgesamt neun
Spiele bestritten und wart auch in Südtirol wie wichtig sind diese Spiele und Aktionen
vor dem Start in die Saison?
Die Spiele der Preseason sind extrem wichtig
für uns. Nur bei diesen Begegnungen kann man
Spieler testen, die Reihen durcheinander wir-
ASR/EISHOCKEY
Der ERC Sonthofen 2015/16 - dieses Team soll sich nicht nur gut verkaufen, sondern nach Möglichkeit auch die Playoffs erreichen
n - Eiskockey Oberliga Süd : Trainer Dave Rich zum Start in die Saison 2015/16
Stärken liegen eindeutig in der Offensive
haben etwas abgespeckt und mehr Spieler aus der Region verpflichtet
beln und ein gemeinsames Spielverständnis
entwickeln. Für das Teambuilding sind einerseits
das Training auf dem Eis und andere Aktionen
neben dem Eis sehr wichtig. Dabei kam uns auch
die mehrtägige Reise mit dem gesamten Team
nach Südtirol inklusive zweier Spiele sehr gelegen. Hier kann das Team noch mehr zusammen
wachsen und der Teamgeist weiter entwickelt
werden. Bei der gesamten Vorbereitung ist es
zudem sehr hilfreich, wenn wir gegen
höherklassige Teams wie den ESV Kaufbeuren
oder VEU Feldkirch (1. Liga Österreich) spielen. Hier kann man viel lernen und auch wertvolle Erfahrungen sammeln.
Welche Oberliga-Teams werden die kommende Saison bestimmen wo wird der ERC am Ende
stehen?
Also zunächst möchte ich betonen, dass ich
persönlich immer sehr positiv in die Saison gehe
und wir auch gut vorbereitet sind. Zumindest
werden wir in diesem Jahr immer mit 16 Spielern auflaufen können. Im letzten Jahr hatten
wir bei sechs oder sieben Spielen nur 13 Spieler zur Verfügung - das ist einfach zu wenig,
wenn man etwas bewegen will. Wichtig wird es
für uns sein, dass alle ohne Verletzung bleiben
und wir konstant mit drei schlagkräftigen Reihen spielen können. Zudem hätten wir im Notfall noch die Möglichkeit eines Nachkaufs.
Ich persönlich sehe die Oberliga Süd sehr gut
besetzt und die Top-Teams werden auf Augenhöhe spielen. Für mich gehören im Feld der elf
Teams vor allen die Mannschaften aus Selb, Regensburg, Deggendorf, Bad Tölz, Landshut
und Bayreuth zu den Anwärtern um die Spitzenpositionen. Teilweise haben diese Vereine
acht bis zwölf Profis in ihren Reihen und einen
Der aktuelle Vorstand ohne Mike Henkel aber mit dem 2. Vorsitzenden Björn Sehnert (Mitte)
und Pressechef Jürgen Naumann (4.v.l.)
deutlich höheren Etat als der ERC. Wir werden
aber alles daran setzen, von Beginn an gut mitzuspielen - es kann aber viel passieren. Mit viel
Kraft, einer konstanten Leistung und voller Konzentration sollten wir die Playoffs erreichen
können.
Start in die Oberliga Süd
Der ERC startet mit einem Heimspiel am 25.
September um 20 Uhr gegen den EV Regensburg, bevor es am 27. September zum EHV
Schönheide geht.
ALLGÄUER SPORTREPORT
11
ASR/INTERVIEW
NEWS
American Football - Allgäu Comets GFL I
Kieler Hurricans kommen zum
DM-Viertelfinale nach Kempten
Nach dem verdienten 42:21-Heimsieg der
Comets im 150. Erstligaspiel gegen die Saarland Hurricanes stand es fest: Die Allgäuer
Footballer können vom zweiten Platz der GFLTabelle nicht mehr verdrängt werden. Zudem
erwarben sich die Boys von Headcoach Brian
Caler das Heimrecht in den Playoffs um die Deutsche Meisterschaft. Die Fahrt zu den auf Platz
fünf platzierten Munich Cowboys war am letz-
Er ist ein Sport-Verrückter im positivsten Sinne: Camilo Glober. Der in Brasilien geborene
Fünfzigjährige übernahm im Juni 2015 die
Trainerstelle bei den AllgäuStrom Volleys.
Seine sportliche Laufbahn als Personal Coach,
Spieler und Trainer ist dabei mehr als beeindruckend. Er spielte in der 1. brasilianischen
Volleyball-Liga ebenso wie er beim Bundesligisten Generali Unterhaching als Co-Trainer für die dortigen Erfolge verantwortlich zeichnete. Mit seiner
schier unerschöpflichen Erfahrung
und großem Knowhow hatte er im Juli
begonnen, mit dem auf vielen Positionen
umgekrempelten Sonthofer Team in München
und Sonthofen zu trainieren. Mit den beiden
Heimspielen gegen den VCO Dresden (19.9.)
und die Roten Raben Vilsbiburg II (3.10.) stehen nun die ersten Herausforderungen an. Der
ASR fragte Glober nach seinen Erwartungen
für die kommende Saison und ließ sich seinen
mehr als spannenden sportlichen Werdegang
schildern.
troffen, ich lernte zudem die anderen Verantwortlichen kennen und die Chemie stimmte sofort. Wir einigten uns dann relativ schnell auf
die Modalitäten und im Juni 2015 unterschrieben wir den Vertrag. Ich muss jedoch dazu sagen, dass ich eigentlich nicht aus München weg
wollte. Nun kommt es mir natürlich sehr entgegen, dass wir während der Saison pro Woche
zwei Mal in München und nur einmal in
Sonthofen trainieren werden. Zudem
reizte mich speziell der Umstand, dass
ich hier Spielerinnen bzw. das Team
aufbauen und formen kann. Das war
seit jeher ein großes Anliegen von mir.
Natürlich stimmt hier auch die Chemie im Team
und dieser Umstand ist nicht zu unterschätzen.
Wie wurdest Du hier aufgenommen, welchen
Eindruck macht das Team auf Dich und was
traust Du der Mannschaft in der kommenden
Spielzeit zu?
Nachdem sich bereits bei den ersten Gesprächen herausgestellt hatte, dass die Chemie zwi-
Volleyball 2. Volleyball-Bundesliga Fra
Interview mit Camilo Glober - Neuer brasilianischer Trainer der A
"Mich reizt es, ein Team zu fordern u
Bärenstarke Comets in München
ten Spieltag der GFL I (Süd) nur noch Formsache. Unzählige Allgäuer Fans unterstützten die
Comets lautstark im Münchner Dantestadion, wo
das Team zum wiederholten
Mal unter Beweis stellte, warum es so weit oben in der Tabelle steht. Mit 49:24 gingen
die Allgäuer vom Platz und
konnten sich in der Endabrechnung deutlich
von den drittplatzierten Stuttgart Scorpions absetzen. Nun kommt es am 20. September im
Viertelfinale vor heimischer Kulisse im
Kemptener Illersatdion zum Match gegen die
Kiel Baltic Hurricanes (Ergebnis stand bei
Redaktionsschluss noch nicht fest). Dies ist bereits das zweite Aufeinandertreffen der Teams
aus dem hohe Norden und dem tiefen Süden.
Im ersten Spiel in der European Football League
in Kiel setzte es für die Comets noch eine 28:49Niederlage. Es ist also noch etwas gut zu machen und mit Hilfe der lautstarken Allgäuer Fans
dürfte der Turbo ans Laufen gebracht werden.
12
ALLGÄUER SPORTREPORT
Was hat Dich dazu bewogen, bei den schen der Vereinsführung und mir stimmt, verAllgäuStrom Volleys als Trainer eine
lief der Start sehr reibungslos. Vor allem
neue Herausforderung zu suchen und
die Zusammenarbeit mit Geschäftsfühwie kam der Kontakt zu den Allgäurer Christian Feger, Team-Manager
ern zustande?
Achim Flick und dem sportlichen
Nach langen Jahren als Volleyball-Profi
Leiter Andreas Wilhelm war von
war ich unter anderen als Co-Trainer
Beginn an auf Augenhöhe und optibei Generali Unterhaching in der 1.
mal. Seit Juli sind wir nun im TraiBundesliga und in der Champions
ning und haben Ende August auch
League tätig. Insgesamt arbeitete ich von
unser Trainingslager in Sonthofen
2009 bis 2013 in Unterhaching. Anabsolviert. Zur Mannschaft muss
ich sagen, dass durch den
schließend war in bis 2014 Trainer in
Obergünzburg, bevor ich aus geAbgang von Lina
sundheitlichen Gründen ein
Hummel, Lea Thurm,
wenig kürzen treten musste
Sandra Müller oder
und bis dieses Jahr zumindest
Anne Paß natürlich
als Trainer pausierte. Über die
ein ganz neues
Camilo Glober
ehemalige Sonthofer Spielerin
Team gefor mt
und
erfolgreiche
werden musste.
Beachvolleyballerin Eva Schilf
Mit den Leistungsträgern Franca Blanz,
lernte ich bereits vor längerer Zeit Andreas Hana Kovarova, Tine Weidl, Tanja Neyer und
Wilhelm kennen. Der sportliche Leiter der Nadja Roth konnte jedoch ein guter Grundstein
Sonthoferinnen war vor einigen Monaten nach gelegt werden, auf dem aufgebaut werden kann.
dem Weggang meines Vorgängers Martin Pieske Ich bin von meinen Damen sehr angetan, denn
auf der Suche nach einem Trainer für das Zweit- sie sind fleißig, extrem lernfähig und saugen alligateam. Wir haben uns dann einige Mal ge- les Neue wie ein Computer auf. Mich reizt es
ASR/INTERVIEW
Geboren: 27.5.1965 in Rio de Janeiro
(Brasilien)
Wohnort: Unterföhring bei München
Familienstand: ledig
Berufe: Personal Trainer, Fitnesstrainer,
Physiotherapeut, Inhaber des deutschen und
brasilianischen A-Trainerscheins Volleyball ,
ausgebildeter Jugendleiter, Spinning Instructor,
TRX-Trainer u.v.m.
Hobbys: Alles was mit Bewegung und Sport
zu tun hat, Volleyball, Triathlon, Snowboard,
Fußball und vieles mehr
Sprachen: Deutsch, Italienisch, Portugiesisch
(Muttersprache)
a Frauen
nach den ersten Spielen weiß, wo die andere
Mannschaften stehen und wie sie agieren, dann
werde ich wissen, an was wir konkret arbeiten
müssen. Grundsätzlich will ich immer gewinnen und ich hoffe, dass wir über die Saison betrachtet verletzungsfrei bleiben. Da wir aktuell
nur über einen kleinen Kader mit neun Spielerinnen verfügen, wäre es schön, wenn wir noch
die eine oder andere Verstärkung bekommen
könnten.
"Meine Damen sind extrem lernfähig und ehrgeizig"
der Allgäu Strom Volleys Sonthofen
rn und zu formen"
hier ganz besonders, die Spielerinnen zu fordern bzw. zu formen und ihr gesamtes Potenzial
heraus zu kitzeln. Alle arbeiten sehr fokussiert
und auch nach sechs Stunden Training am Tag
bleiben alle hochkonzentriert.
Zu den Chancen in der 2. Bundesliga kann ich
aktuell noch nicht viel sagen, da ich die anderen Teams einfach noch nicht kenne. Wenn ich
Du bist in Rio de Janeiro geboren und aufgewachsen - was waren die Gründe für den Umzug ach Deutschland?
Meine Vorfahren sind Deutsche, allerdings ist
meine Mutter Brasilianerin. Die ganze Familie
lebte bzw. lebt seit vielen Jahrzehnten am Zukkerhut und ich habe in Brasilien auch schon früh
mein Faible für alle möglichen sportlichen Aktivitäten entdeckt. Nach dem Studium der Physiotherapie an der Universität, vielen aktiven Jahren in der 1. brasilianischen Volleyball-Liga und
Die AllgäuVolleys-Damen gehen mit viel Schwung und Optimismus in die anstehende Saison
Moderator Thomas Häuslinger (l.) von Radio
Allgäuhit interviewt Team-Manager Achim Flick
bei der Vorstellung der Mannschaft
als Beachvolleyballer habe ich mich mit Mitte
Dreißig dazu entschieden, nach Europa zu gehen. Ein Grund war die sehr schwierige finanzielle Situation in meinem Heimatland. Dann hatte ich schon zu der Zeit durch meine sportlichen Engagements sehr viele Freunde in
Deutschland und ein weiterer wichtiger Grund
war, dass meine Vorfahren von hier kamen. Mittlerweile bin ich fast zwanzig Jahre hier und habe
die Entscheidung, hier zu
bleiben, nie bereut.
Wie bist Du persönlich zu
Deiner Leidenschaft Sport
gekommen und wie konkret zum Volleyball?
Meine gesamte Familie war sehr sportlich und
ich begann bereits sehr früh in der Schule mit
allen möglichen sportliche Aktivitäten. Zuerst
entdeckte ich Fußball für mich und ich war darin gar nicht schlecht. Mit zwölf kam ich dann
erstmals mit Volleyball in Kontakt und das hat
mich sofort fasziniert. Allerdings durfte ich zu
der Zeit noch nicht richtig mitspielen. Nachdem ich der Mannschaft wohl immer Glück gebracht hatte, wurde ich zu den Spielen als eine
Art Maskottchen mitgenommen. Natürlich habe
ich weiter trainiert und mit 14 Jahren spielte
ich bereits in der brasilianischen Nationalmannschaft der C-Jugend. In den folgenden Jahren
war ich weiter in vielen Teams aktiv und zwischen dem 21. und 27. Lebensjahr spielte ich in
Sao Paulo in der ersten brasilianischen Liga. Bereits davor hatte ich, wie oben erwähnt, mein
Physiotherapie-Studium absolviert. Parallel zum
Volleyball spielte ich natürlich regelmäßig
Beach-Volleyball.
ALLGÄUER SPORTREPORT
13
ASR/HANDBALL
NEWS
Luftsport - RB Air Race
Allgäuer Kunstflieger Dolderer
knapp am Finale vorbei geflogen
Er startet bei der Red Bull Air Race-Serie und
fliegt nicht selten ganz vorne mit: der 44-jährige Matthias Dolderer (Bild) aus Tannheim bei
Memmingen. Bei der sechsten Station der Air
Race-Weltmeisterschaft im österreichischen
Spielberg war der Ausnahmepilot wieder ganz
vorne mit dabei. Vor 20.000 begeisterten Zuschauern schied er allerdings bei einer der ersten Wettflüge gegen den späteren Sieger Matt
Hall (Australien) aus und belegte in der Endabrechnung den sechsten Rang. Ein Grund für das
Verfehlen des Podests war eine Zeitstrafe von
zwei Sekunden, die ihn nach hinten warf. Trotzdem zeigte sich der Unterallgäuer nicht unzufrieden mit der bisherigen Saison, zumal er in
der WM-Gesamtwertung weiterhin den siebten
Rang einnimmt. Nach einer kurzen Pause geht
es für die waghalsigen Piloten zu einigen Wettflügen in die USA. Dort will Dolderer sowohl
den führenden Briten Paul Bonhomme als auch
den zweitplatzierten Matt Hall noch einmal
angreifen.
Eishockey-Bayernliga
ECDC Memmingen startet erfolgreich in die neue Saison
Mit einem 4:3-Sieg gegen die „Pirates“ aus
Buchloe ist der ECDC Memmingen in die neue
Saison gestartet. Einen Tag vorher
hatten die Indians beim traditionellen Saisoneröffnungsfest rund 150
Fans alle Teams präsentiert – von der U8 bis zur
Bayernliga-Truppe. Ihren ersten Auftritt hatten
dabei auch die Neuzugänge, allen voran Jan
Benda, der ehemalige Kapitän der deutschen
Nationalmannschaft. Doch auch Cracks wie der
Finne Ville Eskelinen und Petr Sikora stellten
sich mit dem neuen Trainer Alexander Wedl vor.
14
ALLGÄUER SPORTREPORT
Kaum war der letzte Schlusspfiff der Landesliga-Saison 2014/15 verklungen, schon ging
es beim TV Immenstadt rund. Nicht weniger
als fünf Leistungsträger verabschiedeten sich
in den Wochen danach und die Verantwortlichen standen mit einem nicht mehr konkurrenzfähigen Kader vor einem "Scherbenhaufen", wie es Christian Becker auf den Punkt
bringt. Doch die Verantwortlichen ließen sich
dadurch nicht unterkriegen, beschritten ganz
neue Wege und können nun zum Start der
Spielzeit einen in allen Belangen ausgeglichen
besetzten Kader präsentieren. Im Gespräch
mit dem ASR beschreibt Christian Becker den
Weg aus der Talsohle, nennt die Neuzugänge
und wirft einen Blick auf die Teams der Landesliga Süd 2015/16.
TV Immenstadt - Handball Landeslig
Mit zwei rumänischen Ex-
Team-Manager CH Becker: "Wir habe
Unser Torwart Simon Weigl hatte sich bereits
vor dem Ende der Saison bei einer OnlineSpielerbörse angemeldet und war dort aktiv.
Über dieses Portal kamen wir mit den beiden
ehemaligen rumänischen Profis Cristian
Savlovschi (Rückraum) und Kreisläufer Matei
Serban in Kontakt. Matei spielte lange Jahre in
der ersten rumänischen Liga, ist 1,99 Meter groß
und wiegt beachtliche 105 Kilogramm. Mit beiden wurden wir sehr schnell handelseinig, zumal wir ihnen auch gute Jobs und Zukunftsperspektiven bieten konnten.
Für uns waren diese Verpflichtungen ein großer
Schritt nach vorne, dem weitere folgen sollten.
Ich denke, es war für uns auch sehr wichtig,
unseren Trainer Gunter
Kotschmar weiter zu verpflichten. Er hatte großes Mitspracherecht bei allen weiteren Neuzugängen. Neben den
beiden Rückraumspielern
Andreas von Knie von der HSG Illertal und Steffen Hartwich vom Liga-Konkurrenten TSV
Niederraunau konnten wir auch den jungen Torwart Felix Knecht vom TV Waltenhofen zu uns
locken. Zudem können wir mit der Verpflichtung von Mischa More einen weiteren sehr prominenten Zugang vermelden. Der 42-jährige geInterview mit CH Becker - sportli- bürtige Ungar ist eine echte Größe im Allgäuer
spielte bereits bei unzähligen
cher Leiter und Team-Manager Handball,
höherklassigen Vereinen und stand nach vielen
Handball Senioren
weiteren Trainerstationen zuletzt in Ottobeuren
in verantwortlicher Position am Spielfeldrand.
Zu guter Letzt hat auch unser Kapitän Mathias
Ihr hattet nach der erfolgreich verlaufenen Sai- Tillig zugesagt, mindestens noch ein Jahr aufson 2014/15 eine ganze Reihe schmerzhafter zulaufen.
Abgänge zu verzeichnen - wer hat den Verein
verlassen und wie habt Ihr darauf reagiert?
Seit wann befindet sich die Mannschaft im TraiWir hatten tatsächlich fünf Abgänge zu verzeich- ning, wie lief die Vorbereitung und wie sind
nen, und das waren viele Leistungsträger bzw. Deine bisherigen Eindrücke?
wichtige Kontingentspieler. Dazu gehörten auch Nach der ganzen Aufregung vor der Saison und
die starken Kroaten Tomislv Sikic, Ivan Skara der vielen Arbeit kann ich sagen: es hat sich
und Marco Puskaric. Dass wir den Ausnahme- gelohnt. Wir haben ein gutes Team zusammen,
spieler Ivan Skaramuca nicht halten konnten,
war uns allen klar. Er spielt nun für den Bundesligisten HC Erlangen. Etwas enttäuscht bin ich
allerdings von Torhüter Dino Zubac, der trotz
vorheriger langfristiger Zusage im Juni zum LigaNachbarn TSV Ottobeuren gewechselt ist. Nachdem die kroatischen Spieler auch in der Vergangenheit meist nur ein Jahr bei uns spielten,
wollten wir das ändern, was uns jedoch leider
nicht geglückt ist. Wir müssen uns immer wieder vor Augen führen, dass wir keine Gehälter
zahlen und in diesem Punkt können andere Vereine mit größeren Etats ganz anders agieren.
Kurz zusammengefasst standen wir nach der
vergangenen Spielzeit vor einem Scherbenhaufen. Wir wollten es aber wissen, haben uns zusammengesetzt und langsam an Lösungen und
neuen Ansätzen gearbeitet. Wenn wir nicht aktiv geworden wären, wäre uns nur der Weg nach
unten in die Bezirksoberliga geblieben. Das
wollte jedoch keiner und so sind wir ganz neue Mit diesem auf einigen Positionen neu besetzten Team will T
Wege gegangen.
kommen
ASR/HANDBALL
desliga Süd Männer
Ex-Profis in die Saison 2015/16
haben ganz neue Wege beschritten"
Die beiden rumänischen Ex-Profis Matei Serban (l.) und Cristian Savlovschi
sollen viele Tore werfen, gehörig Druck machen und für Stabilität im Team
sorgen
in dem sehr erfahrene auf junge, ehr- Teamgeist und der Zusammenhalt
geizige Spieler treffen und das gan- auf und neben dem Platz.
ze wird von ehemaligen Profis sinn- Jetzt hätte ich es fast vergessen:
voll abgerundet. Ein Problem war Wir haben mit Andreas Landerer
mit Sichereine beheit, dass Team-Manager CH Becker: "Wir werden in w ä h r t e
wir erst seit
Immenstädter
der Liga eine gute Rolle spielen"
Anfang AuKraft als
gust mit dem Training beginnen Co-Trainer auf verantwortungsvolkonnten. Neben dem Training wa- ler Position. Er kümmert sich auch
ren die Testspiele gegen um das Krafttraining, Fitness, KoorKaufbeuren, Mindelheim und Lands- dination und kann als gelernter Phyberg ein wichtiger Gradmesser, um siotherapeut zudem bei vielen gezu sehen, wo wir stehen. Das Team sundheitlichen Problemen für Abhat sich bis dahin gut geschlagen hilfe sorgen.
und wir konnten fast alle Testspiele
gewinnen. Meiner Meinung nach Mit welchen Gefühlen geht Ihr die
fehlt es jedoch noch ein wenig in neue Saison an und was traust Du
der Abwehr, allerdings stimmen der dem Team zu?
Ich gehe sehr optimistisch in die
gerade begonnene Saison. Wir werden in der Landesliga Süd eine gute
Rolle spielen, davon bin ich überzeugt. Allerdings werden wir im
Vergleich zu den Vorjahren eine völlig veränderte Spielweise auf dem
Platz zeigen. Viele junge Spieler
haben sich weiterentwickelt und
die ehemaligen Profis und Erfahrenen werden in Addition einen großen Anteil daran haben, dass wir
attraktiven Handball biete können.
Die letzte Spielzeit konnte wir auf
Tabellenplatz sechs beenden und
unser Ziel ist es, auch heuer wieder
so erfolgreich zu spielen. Natürlich
hoffen wir, dass alle von Verletzungen verschont bleiben. Zudem stoßen eventuell noch zwei weitere
Spieler zu uns, die dann einerseits
die Abwehr verstärken und andererseits die Personalstärke verbessern würden. Wir stehen hier noch
in Verhandlungen und können noch
keinen Vollzug melden.
Welche Teams werden beim Kampf
um die Tabellenspitze ein Wörtchen mitreden und wie schätzt Du
die Liga grundsätzlich ein?
Die Landesliga Süd hat sich in den
letzten Jahren sehr stark weiterentwickelt. Dazu muss man wissen,
dass auch hier in vielen Vereinen
mit viel Geld hantiert wird und auch
Torhüter und TVI-Urgestein Simon
Weigl hatte die Idee mit der Spielerbörse und soll nun auch den Kasten
sauber halten
Gehälter gezahlt werden. Das war
bei uns nie ein Thema. Allerdings
weiß man zu Beginn der Saison nie
so genau, wo man steht, da sich
das Personalkarussell auch in anderen Teams gedreht hat. Sehr stark
aufgerüstet haben die drei Aufsteiger TSV Herrsching, ASV Dachau
und die SpVgg Altenerding. Zudem wird Bayernliga-Absteiger
Friedberg II an der Tabellenspitze
mitreden wollen. Meiner Meinung
nach dürfte auch der letztjährige
Dritte, der TSV Ottobeuren, gut
mitspielen. Wir werden sehen, wie
sich das entwickelt.
am will Trainer Gunther Kotschmar (links außen) in der Landesliga Süd möglichst weit
ALLGÄUER SPORTREPORT
15
ASR/FUSSBALL
1
2
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Bild 1: Die Hunis (r.) heizten die Stimmung mächtig ein - die beiden Brüder Toni (l., Relax Immenstadt) und Mehmet (Mitte, Bistro Relax Oberstdorf) fühlten sich g
die exakte Entfernung nach Gelsenkirchen abzulesen: 675 Kilometer, Bild 4: Schalke-Legende Klaus Fischer (2.v.l.) beim Interview auf der Fan-Meile, Bild 5: Obe
Im Oybele-Stadion stellten sich die Kicker der Traditionsmannschaft von Schalke 04
Sentürk geschmuggelt (stehend vierter von links) und der FCO-Vorsitzende Hansjörg
Mega-Fest mit Schalker Fußball-Lege
In Oberstdorf trafen die Knappen auf die Ü40 des FC
" Es war trotz des Bibber-Wetters
ein tolles Fußballfest. Zudem war
es schön zu sehen, wie die ehemaligen Schalker Profis die Leute begeistern konnten und auch neben
dem Platz für gute Stimmung und
Euphorie sorgten," resümierte ein
zufriedener Mehmet Sentürk nach
einem gelungenen Fußball-Wochenende in Oberstdorf. Am ersten September-Wochenende hatte der BeDie ultimativen Oberstdorfer Schalke Fans: Hermann und Angelika sitzer des "Bistro Relax" in der
Diestelkamp (Schascha's Kachelofen) konnten ihren ehemaligen Lieblings- Walserstraße 1 und Vorsitzende des
spieler Jiri Nemec (r.) persönlich begrüßen
südlichsten Schalke-Fanclubs der
Republik die Traditionselfs des FC
Schalke 04 sowie das Ü40-Team
des FC Bayern München zu einem
Freundschaftsspiel ins Oybelestadion eingeladen. In Reihen
der Schalker standen dabei die
beiden Euro-Fighter von 1997,
Martin Max und Jiri Nemec. Wegen
gesundheitlicher
Probleme
mussten die ebenfalls angereisten
Brüder Rüdiger und Volker
Abramczik das Spiel ebenfalls auf
der Bank verfolgen wie Schalke-Legende Klaus Fischer. Auch wenn das
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Bild 1: Der Immenstädter Relax-Boss Toni Sentürk (l.) begrüßte Franz Möhrwald vom FC Bayern (M.) und Ex-Profi Wolfgang Kraus mit einem ganz
speziellen Geschenk. Bild 2: Das Ü40-Team des FCB wurde zum Weißwurstessen im Immenstädter Relax standesgemäß mit Allgäuer Volksmusik
begrüßt. Bild 3: Die Spieler des FC Bayern (Ü40) übernachteten in Toni Sentürks Hotel "Goldener Adler" in Immenstadt und stellten sich vor der
Abfahrt gut gelaunt den Fotografen
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ALLGÄUER SPORTREPORT
ASR/FUSSBALL
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en sich geehrt, Bild 2: Toni und Mehmet (Mitte vorn) mit einigen Knappen und Euro-Fighter Martin Max (r.), Bild 3: Auf dem Zelt vor dem Oberstdorfer Relax war
d 5: Oberstdorfs Sportamtsleiter Hans-Peter Jokschat bedankte sich bei Mehmet für dessen großes Engagement
halke 04 dem ASR-Fotografen. Zwischen den Spieler hatte sich Organisator Mehmet
Hansjörg Donderer (2.v.l.)
Legenden in Oberstdorf
es FC Bayern und brannten ein Fußball-Feuerwerk ab
Spiel wegen einer kleinen Karambolage am Bayern-Bus eine halbe
Stunde zu spät angepfiffen werden
konnte, bereute keiner den Weg ins
Oberstdorfer Stadion. Auf dem
Platz entwickelte sich trotzdem ein
munteres Spielchen, das die Knappen verdient mit 4:2 gewinnen
konnten. Über 800 Fans fanden
dabei den Weg ins "Oybele" und
zeigten sich von der Fußballkunst
der leicht in die Jahre gekommenen Herren begeistert.
Auch neben dem Platz konnten
Mehmet du "seine" Schalker ein
wahres Fußball-Feuerwerk abbrennen. Bereits die Ankunft des Schalker
Mannschaftsbusses auf der FanMeile vor dem Bistro Relax wurde
frenetisch gefeiert. Dort sorgten die
"Hunis" mit ihrem knackigen Sound
für allerbeste Feierlaune. Die Fete
mit den Fußballhelden früherer Tage
und vielen Fans begann bereits lange vor dem Anpfiff und endete erst
lange nach Mitternacht. Die BayernKicker übernachteten in Sentürks
Hotel "Goldener Adler". Am Morgen nach dem Spiel wartete auf die
Bayern-Recken im Immenstädter
Relax ein zünftiger Empfang mit
schmissiger Live-Musik und leckeren Weißwürsten. Sowohl in
Oberstdorf als auch in Immenstadt
schwelgten die Fans derweil in ihren Fußballträumen und in einem
waren sich alle einig: "Das war ein- Die Schalke Urgesteine Klaus Fischer und die Brüder Rudi und Volker
same Spitze und wir wollen Euch Abramczik (v.r.) mussten das Spiel aus Verletzungsgründen vom Spielfeldrand aus beobachten
2016 wieder sehen!"
Ein tolles Spiel lieferten sich die
Kicker von Schalke 04 (blau) und
die U40 des Bayern München auf
schwerem, nassen Untergrund
ALLGÄUER SPORTREPORT
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ASR/MIXSPORT
Nordische Kombination - Sommer Grand Prix 2015
In seinem "Wohnzimmer" lasst Rydzek nichts anbrennen
Oberstdorfer feiert Gesamtsieg nach drei Stationen
Auch der diesjährige Sommer Grand
Prix der nordischen Kombinierer
wurde in weiten Teilen von den deutschen Athleten bestimmt. Hier waren es vor allem Eric Frenzel, Fabian Riessle und der Oberstdorfer
Johannes Rydzek, die die Einzelsiege einfuhren. Dazu kam noch die
eine oder andere Top-Platzierung
in den Team-Wettbewerben. Der
Plan für diese immer beliebter werdenden Sommer-Events sah zunächst so aus: 29.-30.08.15
Oberwiesenthal, 02.09.15 Villach,
04.-05.09.15 Oberstdorf und 09.10.10.15 Sotschi/Russland. Nachdem für Sotschi nur drei Teams eine
Zusage erteilt hatten, wurde der
Wettbewerb gestrichen und das Finale der gesamten Tour in Oberstdorf bestritten.
Nachdem der Oberstdorfer Doppelweltmeister in Oberwiesenthal
gemeinsam mit Olympiasieger Eric
Frenzel im Team-Sprint (HS 106,
2x 7,5 km) den sechsten Platz erreicht hatte, lieferten sich die beiden über 10 Kilometer im Einzel
ein packendes Rennen. Eric Frenzel
konnte dabei dem Allgäuer über elf
Sekunden abnehmen und den Sieg
feiern. Die zweite Station war
Tschagguns/Montafon. Dort ging der
Sieg an den Österreicher Mario
Seidl. Rydzek hatte kurz vor dem
Ziel einen Stockbruch und kam
leicht hinkend auf den siebten Rang.
Am Final-Wochenende in Oberstdorf wurden an zwei Tagen zwei
Einzel-Wettbewerbe gestartet.
Dazu kamen unzählige Meisterschaften der weiblichen und männlichen
Jugend.
Am ersten Tag in Oberstdorf mach- Die Gesamtsieger des Sommer Grand Prix 2015 lassen schön grüßen: der
te es Rydzek mal wieder spannend, Zweitplatzierte Fabian Riessle (l.), Dauer-Sieger Johannes Rydzek und der
holte im abschließenden 10-Kilo- Japaner Akito Watabe (r.) auf Rang drei
meter-Lauf 44 Sekunden auf den
nach dem Springen (HS 106) führenden Japaner Akito Watabe auf
und lieferte sich in der Schlussrunde
ein packendes Rennen mit Watabe.
Getragen von dem Jubel der 2000
Zuschauer im Stadion und ebenso
vielen an der Laufstrecke im Ort,
dauerte es drei Runden, bis Rydzek
sich herangemacht hatte an den
führenden Japaner. Und in der vorletzten Runde kannte der Jubel der
Schon wieder! Rydzek bei seinem Sieg am ersten Tag der Oberstdorfer
Wettbewerbe
Zuschauer keine Grenzen mehr.
Rydzek vor Watabe und Seidl, so
lautete die Reihung, an der sich bis
zum Zieleinlauf nichts mehr änderte. Mit diesem Sieg hatte er auch
die Gesamtführung übernommen
und ließ auch beim abschließenden Wettbewerb von der Großschanze (HS 137) und über 10 Kilometer durch Oberstdorf nichts
mehr abrennen. Im Ziel musste er
nur Fabian Riessle den Vortritt las-
18
ALLGÄUER SPORTREPORT
sen, belegte Rang 2 und verwies
Watabe auf den Bronzeplatz. Der
"Platz an der Sonne" in der Gesamtwertung war ihm damit nicht mehr
zu nehmen. Neben ihm ganz oben
auf dem Podest standen der
Schwarzwälder Fabian Riessle (2.
Platz) und Akito Watabe. Der Sommer Grand Prix könnte bald in
Rydzek Grand Prix umgetauft werde, denn seit 2008 ist er der bestimmende Athlet dieser Serie.
ASR/MIXSPORT
24. bis 26. September in Oberstdorf
Nebelhorn-Trophy mit vielen internationalen Stars
Stelldichein der internationalen Eiskunstlauf-Elite bei
der 47. Nebelhorn Trophy
Die 47. Nebelhorn-Trophy eröffnet
die internationale Eiskunstlaufsaison vom 24. bis 26. September
in Oberstdorf. Der traditionsreiche Wettbewerb lockt seit Jahrzehnten Top-Eiskunstläufer aus aller Welt an
und gehört wie letztes
Jahr zur „Challenger Serie“ der Internationalen Eislauf-Union (ISU).
Das heißt, es gibt die Chance auf
Preisgeld und mehr Weltranglistenpunkte als bei anderen Herbstturnieren.
Oberstdorf ist für die internationale Eiskunstlauf-Elite ein beliebter
Saisonstart. Das Teilnehmerfeld ist
gespickt mit absoluten Weltklasseathleten. So haben sich unter anderem die Olympiasieger im Paarlauf von Sotschi 2014, Tatiana
Volosozhar/Maxim
Trankow
(Russland), für das Event angekündigt.
Bei ihrem Heimspiel werden der
deutsche Meister von 2015, Franz
Streubel sowie Alexander Bjelde,
Mari-Doris Var tmann/Ruben
Blommaert (Paarlauf) und Jennifer
Urban/Sevan Lerche (Eistanz) vom
EC Oberstdorf die deutsche Mannschaft vertreten und um den FritzGeiger-Pokal kämpfen. Für alle Starterinnen und Starter stellen die herausforder nden Tage auf dem
Oberstdorfer Eis eine hervorragende Möglichkeit dar, die im Sommer
einstudierten Programme erstmals
einem großen und fachkundigen Publikum zu
präsentieren. Die große
internationale Konkurrenz wird die Eis-Könner
dabei zusätzlich beflügeln. Wie jedes Jahr finden am 24. September eine große
Eröffnungsfeier und am Samstag,
den 26. September ein großes
Schaulaufen statt. Alle Informationen zur Nebelhorn-Trophy unter:
w w w. e i s s p o r t z e n t r u m oberstdorf.de
Aus Deutschland sind darüber hinaus die deutsche Meisterin 2014,
Nathalie Weinzierl (Mannheim),
Lutricia Bock (Chemnitz), Lea Johanna Dastich (Dresden), der diesjährige Grand Prix-Teilnehmer und
Gewinner der Winter-Universiade
2015, Peter Liebers (Berlin), und
der deutsche Vizemeister 2015,
Paul Fentz (Berlin), in den Einzeldisziplinen am Start. Katharina
Müller/Tim Dieck (Eistanz, Dortmund) und das neu formierte Tanzpaar, Kavita Lorenz/Joti Polizoakis,
komplettieren das deutsche
Starterfeld. Insgesamt treten 20
Herren, 21 Damen, 10 Paare und
15 Tanzpaare beim Saisonstart im
Allgäu an.
Die Ehrung im Oberstdorfer Haus: Sportstättenleiter Hans-Peter Jockschat,
Joachim Burba, Sebastian Geiger, Lukas Joas, Christine Geiger, Jennifer
Urban, Sevan Lerche, Nicole Schott, Franz Streubel, Nelli Zhiganshina, Marc
Rudow, Johanna Holzmann, Jonas Schmid, Tim Fuchs und der 2. Bürgermeister Fritz Sehrwind (v.l.)
***********************************************************
Sportlerehrung
Marktgemeinde Oberstdorf
würdigt 66 Spitzensportler
Sie tragen den Namen ihrer Heimatgemeinde mit ihren Erfolgen in die
Welt hinaus und sind damit die optimalen Botschafter der südlichsten
Gemeinde Deutschlands: Die 66
Wintersport-Topathleten, die hier
ihre Heimat haben. Sie sind oft
wochenlang von Zuhause weg, trainieren wenn ihre Freude Feste feiern und geben auch sonst viel für
ihren Sport auf, um ganz oben an
der Spitze mitmischen zu können.
Die Gemeinde würdigt die Leistungen ihrer Elitesportler jedes Jahr
mit einer Ehrung. Dabei ist die Bandbreite der Sportarten fast unendlich. Shorttracker, Curler, Eiskunstläufer , Eistänzer, Slopestyler, nordische Kombinierer, Langläufer, Skispringer, Snowboarder oder Alpinfahrer gehören zu den Geehrten.
In diesem Jahr oblag es dem stellvertretenden Bürgermeister Fritz
Sehrwind, den Sportlern ihre Auszeichnungen zu überreichen. Leider mussten viele der geladenen
Athleten passen. Sie waren entweder bei Wettkämpfen unterwegs,
hatten Trainingsverpflichtungen
oder befanden sich in Urlaub. Nicht
nur Hans-Peter Jokschat, Oberstdorfs Sportstättenleiter und Moderator, bedauerte dies, durfte jedoch
gemeinsam mit Sehrwind die Ehrungen übernehmen. Geehrt wurden die Sportler für regionale und
nationale Erfolge sowie Einsätze
bei Welt- und Europameisterschaften bzw. Weltcups. Mit der
Verdienstspange des Sports wurden heuer Johannes Holzmann (TeDie große Anzahl gemeldeter Spitzenläufer und das spannende Wertungssystem der ISU macht die Veranstaltung im Oberstdorfer Eissportzentrum lemark), Katharina Althaus (Skisprung-Team-Weltmeisterin), Dopzu einem Ereignis
pel-Weltmeister Johannes Rydzek
(Nordische Kombination) und Johann Bühler ausgezeichnet.
Johanna Holzmann, mehrfache Junioren-Weltmeisterin im Telemark, erhielt ihre Urkunde aus der Hand des
zweiten Oberstdorfer Bürgermeisters Fritz Sehrwind
Auch die Eiskunstläufer Nicole Schott
und Franz Streubel wurden geehrt
ALLGÄUER SPORTREPORT
19
ASR/GESUNDHEIT
NEWS
Kurs "Aktiv abnehmen!"
Bewusst essen, mehr bewegen
Keine Lust auf Kalorienzählen? Das AOK-Kursprogramm "Aktiv abnehmen!" zeigt, wie das eigene Wohlfühlgewicht Schritt für Schritt erreicht
und langfristig gehalten wird. Neue Abendkurse beginnen am 24. September in Sonthofen
und am 1. Oktober in Kempten.
VOLLER EINSATZ
Mit guter Vorbereitung kann man Verletzungen beim Indoor-Sport oft vermeiden
Wenn es um gesunden Sport geht, ist meist die Rede von Joggen, Schwimmen oder Radfahren.
Doch auch Ballsportarten sind beliebt und werden von Millionen Deutschen aktiv betrieben. Kein
Wunder, denn Action, Wettkampf, Taktik und Mannschaftsgeist geben diesen Disziplinen die besondere Würze. Bei den entsprechenden Mitgliederzahlen im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) hat dabei Fußball mit mehr als 6,8 Millionen Aktiven die Nase vorn, gefolgt von
Tennis (rund 1,4 Millionen), Handball, Tischtennis, Volleyball, Badminton und Basketball, deren
Verbände zwischen 200.000 und 800.000 Mitglieder haben.
Wechseljahre - verändert, aber wunderbar!?
Essen und Trinken mit Genuss
Höheres Verletzungsrisiko
In den Wechseljahren leiden viele Frauen unter
vielfältigen Beschwerden. Welchen Einfluss die
Ernährung auf die einzelnen Symptome haben
kann und was dem Körper und der Seele auch
in dieser Zeit Gut tut ist Inhalt des Seminars am
Dienstag, den 29. September in der AOK Sonthofen.
Während manche Ballsportarten wie Handball
ohnehin fast immer in Hallen stattfinden, werden andere wie Fußball oder Tennis im Sommer
meist draußen betrieben. Doch bei Kälte,
Schnee und Dunkelheit weichen auch hier viele
Aktive in die Halle aus. Die dort herrschenden
Bedingungen - begrenzter Raum, harte und oft
stumpfe Böden - sorgen allerdings in Verbindung mit dem hohen Tempo und vollem Körpereinsatz beim Ballsport sowie häufigen Stopps,
Sprüngen und Richtungswechseln für ein hohes
Verletzungsrisiko, besonders für Knie und
Sprunggelenke. Deshalb ist es wichtig, durch
intensives Aufwärmen und Dehnen Verletzungen vor dem Spielbeginn vorzubeugen Trainingstipps gibt es beispielsweise unter
www.bewegung-und-fitness.de. Auch ein Cooldown sowie Regenerationsphasen zwischen den
Trainingseinheiten sind wichtig, ebenso gute
Hallenschuhe, in denen man weder wegrutscht
noch "kleben bleibt". Kommt es dennoch zu
Verletzungen, sollte man sofort die sogenannte
PECH-Regel anwenden - Pause, Eis (kühlen),
Compression (Druckverband), Hochlegen - genauer erklärt wird sie unter Ratgeberzentrale.de,
einfach die Regel als Suchwort eingeben.
Fit für den Sport
Ernährungstipps
für Freizeitsportler
Wer in der Freizeit Sport macht, will sich fit
halten, etwas für seine Gesundheit tun und seine Leistungsfähigkeit steigern. Auch wenn es
bei Hobbysportlern nicht um neue Weltrekorde geht, sollten sie Wert auf ihre Ernährung, die
optimale Versorgung mit Nährstoffen, Vitaminen und Mineralstoffen legen, um sportlich
durchstarten zu können. Ein Vortrag dazu findet am Donnerstag, den 24. September in der
AOK Kempten statt.
Nähere Info und Anmeldung bei der AOK unter:
0831 2537-146 oder im Inter net unter
www.aok.de/bayern > Gesundheit > Fitness
und Wellness > Gesundheitsangebote vor Ort.
Hilfe aus der Natur bei Verletzungen
Im Verlauf kann ein natürliches Arzneimittel wie
Traumeel (erhältlich in der Apotheke) die Heilung unterstützen. Seine natürlichen Wirkstoffe
unter anderem aus Arnika (Arnica montana),
Beinwell (Symphytum), Ringelblume (Calendula)
RAUS AUS DEM SPECKMANTEL
Wer genießt, isst weniger
Bis sich beim Essen ein Sättigungsgefühl einstellt, vergehen gut 15 bis 20 Minuten. Doch
vielen ist die Wahrnehmung dafür verloren gegangen. Vor allem bei
Schnellessern, die ihre
Mahlzeiten hastig herunterschlingen, kann sich
dieses Gefühl kaum noch
entwickeln. Oft haben sie
schon große Portionen
vertilgt, bis sie bemerken,
dass sie satt sind. Wer abnehmen will, sollte
bewusst langsam essen.
Denn Genießer essen weniger. Ein großes Glas
Wasser oder ein knackiger Salat vor der Mahlzeit können dabei helfen,
schneller satt zu werden. Weitere Tipps gibt es
unter www.basica.de.
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ALLGÄUER SPORTREPORT
Ballsportarten wie Squash mit
kurzen Sprints und abrupten
Richtungswechseln haben ein
höheres Verletzungsrisiko
Dehnen und langsam abkühlen - das gehört zum
Ende des Sportprogramms
oder Zaubernuss (Hamamelis) haben sich bei
der Versorgung von stumpfen Verletzungen bewährt. Sie können als Creme in einem Salbenverband angewendet oder auch als Tablette
eingenommen werden und abschwellend, entzündungshemmend und schmerzlindernd wirken. Auch wenn die Symptome dann schnell
nachlassen, sollte man darauf achten, die Verletzung komplett ausheilen zu lassen, bevor
man wieder loslegt. Denn sonst kann es leicht
zu einem Rückfall kommen.
ASR/GESUNDHEIT
AOK - Die Gesundheitskasse
Mit Algenpräparate den Stoffwechsel aktivieren
AOK: wir bleiben da, wo wir Studie: mehr als jeder zweite
hingehören - in Ihrer Nähe
Deutsche ist zu dick
Wie das Robert Koch-Institut (RKI)
berichtet, sind zwei Drittel der
Männer und die Hälfte der Frauen
in Deutschland übergewichtig. Viele Betroffene hadern mit ihren Pfunden, fühlen sich unattraktiv, haben
Probleme bei der Kleiderwahl und
sind körperlich nicht belastbar.
Doch nicht nur der Figur zuliebe
sollte Übergewicht reduziert werden, denn die Speckröllchen können auch gesundheitliche Folgen
haben. So erhöht Übergewicht laut
RKI das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus Typ
II, Fettstoffwechselstörungen,
Gelenkverschleiß, Krebserkrankungen, Depressionen und eine vorzeitige Sterblichkeit.
Seit über 100 Jahren steht die AOK
als größte Krankenversicherung in
Bayern für Sicherheit und umfassende medizinische Versorgung im
Krankheitsfall. Die AOK betreut
etwa 4,4 Millionen Menschen in
Bayern. Rund 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter garantieren
in ca. 250 Geschäftsstellen einen
leistungsstarken Service. In der Region Kempten-Oberallgäu ist die
AOK mit über 50 Prozent Marktanteil die Nummer 1. Über 160 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in 4 Geschäftsstellen
(Kempten,
Immenstadt, Sonthofen und
Oberstdorf) sorgen für eine kompetente Beratung und einen qualifizierten Service vor Ort für Versicherte und Arbeitgeber.
AOK-Direktor Günther Erdtl
Trotz des fortschreitenden digitalen Angebots sehen, so eine aktuelle Befragung, über 80 Prozent der
AOK-Versicherten den persönlichen
Kontakt zu ihren Kundenberatern
in Geschäftsstellen bei Fragen zu
Prävention, Krankheit und Pflege als
sehr wichtig an. Die AOK-Versicherten schätzen die wohnortnahe Betreuung und die hohe
Beratungsqualität. Dazu
AOK-Direktor Günther Erdtl:
"Wir, die AOK, bekennen uns zu unserem Geschäftsstellennetz. Im Gegensatz zu manchem Mitbewerber,
der Geschäftsstellen vor Ort
schließt und nur noch auf die Betreuung per Telefon und Internet
setzt. Wer weiß, wie komplex und
umfangreich das Gesundheitswesen ist, steht in der Pflicht, seinen
Versicherten kompetente Beratung
vor Ort anzubieten. Wir betreuen
in unserer Region rund 87.000 Versicherte und rund 5.400 Arbeitgeber. Unser jährliches Ausgabevolumen bei Kranken- und Pflegeversicherung liegt bei rund 260
Millionen Euro. Damit sind wir nicht
nur die Nummer 1 in Sachen Kranken- und Pflege-versicherung, sonder n auch ein wesentlicher
Wirtschaftsfaktor. Um die Konstanz
in unserer Beratungsqualität zu sichern, setzen wir auf eine durchgehende Aus- und Fortbildung.
2015 haben 6 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ihre Ausbildung zum
Sozialversicherungsfachangestellten erfolgreich abgeschlossen, 2 weitere
die Fortbildung zum AOKBetriebswirt. Am 1. September 2015 starteten erneut vier
neue Auszubildende."
Die AOK-Versicherten schätzen den
Schutz der großen Versichertengemeinschaft und die Kompetenz der
Gesundheitskasse. Sie profitieren
von vielfältigen Gesundheitsangeboten. Von Versicherten und Arbeitgebern gewählte Vertreter nehmen in der Selbstverwaltung die
Interessen der Mitglieder und Arbeitgeber wahr. Der AOK-Beirat mit
regionalen Vertretern garantiert
eine Kundennahe Gestaltung der
Krankenversicherung. Schnell - Zuverlässig - Kompetent - Ortsnah!
Diese Schlagworte hat sich die AOK
auf ihre Fahnen geschrieben. Der
Service am Kunden hat oberste Priorität.
Den Stoffwechsel unterstützen
Wer dauerhaft abnehmen will, muss
mehr Kalorien verbrauchen, als er
aufnimmt. Dies kann nur durch eine
Ernährungsumstellung in Kombination mit mehr Bewegung erreicht
werden. Tipps dazu gibt das
Verbraucherportal Ratgeberzentrale unter www.rgz24.de/abnehmen. Hier gibt es den Ratgeber
"Einfach abnehmen" als kostenlosen Download - inklusive eines individuellen Gewichts-Checks. Eine
Unterstützung des Abnehmprozesses können homöopathische Präparate auf Algenbasis bieten, die einen trägen Stoffwechsel
in Schwung bringen können. So
zeigten aktuelle Studien mit insgesamt 547 übergewichtigen Personen, dass die tägliche Einnahme von
Cefamagar Tabletten in den jeweiligen Versuchsgruppen zu einer Ge-
wichtsabnahme von bis zu durchschnittlich 4,5 kg führte. Noch höher war der Gewichtsverlust, wenn
zusätzlich eine Mahlzeit durch die
ergänzende Vitaldiät ersetzt wurde. Das hochwertige Pulver enthält
alle essentiellen Nährstoffe, um
Mangelerscheinungen vorzubeugen
und schlägt, in fettarmer Milch zubereitet, mit nur 262 Kalorien zu
Buche.
Mehr Eiweiß essen
Diätexperten raten außerdem dazu,
die Kohlenhydrataufnahme zu verringern und stattdessen vermehrt
Eiweiß auf den Ernährungsplan zu
setzen. Dadurch soll eine lang anhaltende Sättigung erreicht und der
Abbau von Muskelmasse verhindert
werden. Vor allem Weißmehlprodukte und Zucker sollten vom
Speiseplan gestrichen werden, da
diese den Blutzuckerspiegel ansteigen lassen.
Wer dauerhaft abnehmen will, muss mehr Kalorien verbrauchen, als er
aufnimmt
ALLGÄUER SPORTREPORT
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Traumspiel-Spendenscheck übergeben
Reitsport
Scheckübergabe in der Allianz-Arena
Schwestern aus Oberreute
sahnen bei Schwäbischer ab
Noch einmal kamen die schönen Erinnerungen an den 18. Juli 2014 auf, als
11.150 Zuschauer bei traumhaftem Wetter für eine tolle Kulisse beim "Traumspiel" in der Memminger Arena sorgten. Der FC Bayern München war an
dieser Stelle gegen den Fanclub "Red Baroons" Dietmannsried und die
Regionalliga-Mannschaft des FC Memmingen angetreten und hatte mit 3:0
gewonnen.. Die Arena war mit einem Kraftakt durch Zusatztribünen auf das
große Fassungsvermögen ausgebaut worden. Es war und ist die größte
Kulisse, die das Allgäu jemals bei einem Fußballspiel gesehen hat
Die Mühen haben sich gelohnt, denn aus dem Erlös des "Traumspiels" gingen
43.535 Euro an die gute Sache - traditionell gehen 50 Prozent des Gewinns
an den FC Bayern Hilfe e.V., der unverschuldet in Not geratene Menschen
unterstützt. Vor dem Bundesliga-Heimspiel der Bayern gegen Leverkusen
(3:0) konnte Red-Baroons-Chef Georg "Kubo" Mayr den Spendenscheck
auf dem Rasen der Allianz-Arena an Karl Hopfner, den Vorsitzenden des FC
Bayern Hilfe e.V., überreichen.
Die beiden Schwestern Johanna und Christiane
Schwärzler von der RFG Oberreute-Ihlingshof haben
bei der Schwäbischen Meisterschaft in Königsbrunn
richtig abgesahnt. Die erst 16-jährige Johanna startete
auf ihrem Pferd "River Phönix" in der Klasse der Reiterinnen bis 21 Jahre. Die Ausscheidungen setzten sich
aus den zwei Dressur-Wertungsklassen M* und M**
zusammen und die zielstrebige Allgäuerin konnte sich
hier den Gesamtsieg und damit die Schwäbische
Meisterschaft sichern. Ihre Schwester Christiane ging in
der Klasse der Reiterinnen an den Start. Dabei hatte
die gelernte Pferde-Wirtschaftsmeisterin auf ihrem
Wallach "Kildedals Dublo" die schwersten internationalen Prüfungen zu bewältigen. Nach der Kombination zweier Wertungsdurchläufe durfte sich die 26-Jährige über den Schwäbischen Vizetitel freuen.
Bild: Eibner-Pressefoto
FCM-Vorsitzender Armin Buchmann, Red-Baroons-Präsident Kubo Mayr,
Christian Lipp (einer der "Haupt-Tribünenbauer" der Red Baroons)
und Karl Hopfner (Präsident FC Bayern Hilfe e.V., (v.l.)
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Mountainbike
Erfolgreich: Johanna und Christiane Schwärzler
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Sonthoferin Nadine Rieder verpasst WM- Fußball
Stürmer Michael Wende
Medaille in Vallord (Andorra)
verlässt den FC Memmingen
Die diesjährigen Weltmeisterschaften
der Mountainbiker fanden vom 1. - 6.
September in dem kleinen Ort Vallord
in Andorra statt. Die gesamte Weltelite
war angereist und kämpfte in den Kategorien DH, XCO und XCE um Siege. Auch
die Sonthofer Mountainbike-Könnerin
Nadine Rieder (Bild) war dabei und
ging in ihrer Paradedisziplin Eliminator
Sprint an den Start. Doch die lange gesundheitliche Zwangspause aus dem
vergangenen Jahr scheint sie immer noch
zu belasten und so scheiterte die 26Jährige im Halbfinale. Im kleinen Finale
belegte sie dann den dritten Rang. Dies bedeutete in der Endabrechnung
Platz sieben. Damit wurde es mit der angestrebten Medaille bei der WM
zumindest in diesem Jahr nichts.
22
ALLGÄUER SPORTREPORT
Kurz vor Ende der Transferzeit hat Stürmer Michael Wende den Fußball-Regionalligisten FC
Memmingen verlassen. Er zog damit die mögliche Option, als Vertragsamateur bis 31. August
noch wechseln zu können. Der 25-jährige war
im Sommer 2014 als Torjäger vom SC Bubesheim gekommen. Nach einer Hüftoperation fiel
er seit dem vergangenen Winter ein halbes Jahr
aus. Nachdem er derzeit nicht die Perspektive
für die Regionalliga sieht und der Aufwand mit
insgesamt 200 Kilometern zu jedem Training
hoch ist, teilte Wende dem FCM mit, dass er den
Verein verlassen wird und zu seinem Heimatverein Bubesheim zurückkehren werde.
Taekwondo und Zumba Sommertrainingscamp
Bachvolleyball
Sonthofer Polizistin Eva Schilf mischt Welt- Allgäuer Kampf- und Zumba-Sportler mit
vollem Einsatz in Porec/Kroatien
spiele in den USA auf
Auch diesen Sommer fanden wieder
die WPFG (World Police and Fire
Games) statt. Dabei handelt es sich um
eine Art olympische Spiele für Polizeibeamte, Berufsfeuerwehren, den Zoll
sowie den Justizvollzugsdienst aus der
ganzen Welt. Seit 1985 werden die
WPFGs alle zwei Jahre veranstaltet, es
ist die drittgrößte sportliche Veranstaltung ihrer Art. Bei den diesjährigen Spielen handelte es sich um die 16. Auflage. Diese wurden in mehreren Austragungsorten in Virginia (USA) mit über
12.000 Teilnehmern aus 70 Ländern
veranstaltet. Auch die Sonthofer Polizistin Eva Schilf (Bild) ging dort im
Beachvolleyball mit verschiedenen Partnern an den Start. Zunächst startete sie
mit der Marktoberdorferin Sandra
Krumpholz im Wettbewerb der Damen. Dort kämpften sich die beiden
Allgäuerinnen bei 40 Grad bis ins Finale
und konnten sich dort deutlich gegen
Finnland durchsetzen und somit den
ersten Weltmeistertitel feiern. Auch in
der Mixed-Kategorie konnte Schilf punkten und holte ihr zweites Gold.
Nach Abschluss der Beachwettbewerbe
ging es für Schilf und fünf weitere Kolleginnen aus dem Allgäu, Hamburg und
Berlin zum Hallenvolleyball. Dort nahm
sie an drei weiteren Wettkämpfen teil.
Beim 2er-Indoor der Damen konnte sie
sich mit ihrer Beachpartnerin erneut die
Goldmedaille sichern und ließ dem
Team aus Kanada im Finale keine Chance. Auch im 4er-Mix (zwei Frauen, zwei
Männer) setzte sie sich durch und holte
ihre vierte Goldmedaille. Beim 6erIndoor wurde es ein hervorragender
zweiter Platz, lediglich dem Team aus
Kanada musste man sich geschlagen
geben. Damit wurde sie endgültig zur
erfolgreichsten Athletin dieser 16. Weltspiele für Polizei- und Zollbeamte sowie Berufsfeuerwehren.
***********************************************************
Eishockey
Landesligist ESC Kempten macht Stürmer
Oppenberger zum Spielertrainer
Nachdem der bisherige Coach Joe
Hayse den Kemptener "Sharks" als
Trainer nicht mehr zur Verfügung stand,
war schnelles Handeln gefordert. Nun
zogen die ESC-Verantwortlichen um Vorstand Martin von Sigriz eine überraschende Lösung aus dem Hut und beriefen den 26-jährigen Stürmer Nikolas
Oppenberger mit sofortiger Wirkung
zum Spielertrainer. Oppenberger genießt das Vertrauen des gesamten Vorstandes und konnte in der Vergangenheit bereits in Deggendorf in der Oberliga und bei Lindau in der Bayernliga als
Spieler viele Erfahrungen sammeln. In
der vergangenen Saison konnte er wegen einer Knieverletzung nur in 14 Spielen des ESC auflaufen, verbuchte dort
jedoch sensationelle 23 Punkte. Mittlerweile konnten die Kemptener sechs
Neuzugänge vermelden und man will
Zum 20. Mal trafen sich zahlreiche Taekwondo Sportler in internationalem Rahmen zum gemeinsamen Trainingslager
mit der Taekwondo Gemeinschaft Allgäu in Porec/Kroatien an der malerischen
Küste Istriens. Zum zweiten Male ergänzte Zumba das abwechslungsreiche Programm. Die bewährte Leitung hatte erneut Initiator und Olympia-MedaillenCoach Georg Streif (Marktoberdorf)
und sein Team. Weitere Trainer waren
Ex-Nationalkämpfer Manuel Streif, Lauftrainerin Christina Becker (Beide aus
Marktoberdorf), Zumba und Piloxing
Instructorin Martina Krenz (Stöttwang),
For men-Europameisterin Samira
Stetter (Memmingen), Diplomsportlehrer und Selbst verteidigungsspezialist
Frank Barz (Mengen), Formen-Weltmeister Michael Bußmann (Schernfeld),
der Sportdirektor aus Slowenien,
Kristijan Kovacic und weiteren Vereinstrainern. Insgesamt wurden an sechs Tagen zweimal täglich TaekwondoTrainingseinheiten für Wettkampf und
For men, sechs spezielle Selbstverteidigungseinheiten, sechs Zumba
Einheiten und täglich eine morgendliche Laufeinheit absolviert. Zusätzlich
standen ein klimatisiertes Fitness-Center, Tennis-, Beachvolleyball- und Fußball-Plätze zur Verfügung. 46 Allgäuer
stellten den Kern der über 160 Teilnehmer. Am Ende der Woche wurde innerhalb einer Gürtelprüfung die Möglichkeit geboten, den nächst höheren Gürtel zu erreichen. Bülent Saritas (Füssen)
und Alexander Kunz (Lechbruck) leg-
llgäue
iven A
t
k
a
Die
r-Teiln
ten sogar eine erfolgreiche Dan-Prüfung
zum Schwarzgurt ab. Kunz bestand die
Prüfung zum ersten- und Saritas zum
zweiten Dan. Zum Ausklang wurde innerhalb des Abschluss- Abends eine
große Show mit Taekwondo und Zumba
durchgeführt. Hier erwies sich erneut
die ideale Verbindung zwischen Zumba
und Taekwondo.
Die Poomsae-Gruppe bei der PoolDemo
Die Wettkampfgruppe bei der PoolDemo
ehmer
Neuer Coach: Nikolas Oppenberger
vor allem auf junge und motivierte Spieler aus der Region setzen. Aktuell zum
Kader gestoßen ist Marius Neu, ein 20
jähriger Stürmer, der die letzten beiden Jahre in der U20 des ERC
Lechbruck spielte. Er soll dem Angriff
des ESC mehr Schnelligkeit verleihen.
ALLGÄUER SPORTREPORT
23
ASR/MIXSPORT
Transalpine Run 2015: In acht Tagen 250 Kilometer von Oberstdorf über den Alpenkamm nach Sulden/Südtirol
Oberallgäuer Stefan Lang sowie Andy und Rabea Brittan überzeugen
Kemptener Duo Miksch/Schreiber belegt Rang 2 bei den "Senior Masters"
250 von 300 Duos haben das Ziel
des Transalpine-Runs 2015 erreicht. Am schnellsten waren die
Brüder Oscar und Mark Casal aus
Andorra, die die Gesamtwertung für
sich entschieden. Der in die Knochen gehende Lauf über 250 Kilometer und fast 14.000 Höhenmeter startete auch heuer wieder in
Oberstdorf und verlief über Lech
am Arlberg, Landeck, Samnaun und
Scuol bis nach Sulden/Südtirol
durch insgesamt vier Länder. Auch
aus dem Allgäu waren einige Teams
am Start. Das erfolgreichste Allgäuer Duo kam in diesem Jahr aus
Kempten. Thomas Miksch (53) und
Jörg Schreiber (52) hatten in der
Kategorie "Senior Masters" (beide
Starter über 100 Jahre alt) lange
Zeit in Front gelegen und mussten
erst auf der Schlussetappe die Füh-
rung abgeben und sich mit dem
zweiten Rag begnügen. Der Sieg
ging an die Südtiroler Oswald und
Richard Wenin. Auch in zwei anderen Laufklassen ließen Allgäuer aufhorchen. So lief der für das Allgäu
Outlet Raceteam startende Stefan
Lang aus Ofterschwang gemeinsam
mit seinem Partner Thomas Drechsler als "Team Oberallgäu/Vogtland"
in der Kategorie Masters Men in
36:51.24,5 Stunden auf einen hervorragenden elften Rang. Im Wettkampf der Master Mixed Läufer ließen zwei Allgäuer aufhorchen. Das
Ehepaar Rabea und Andy Brittan
von der Laufbasis in Sonthofen bewältige die Herausforderung in Die Anstrengungen der "Dauerläufer" werden durch unvergessliche Aus38:49.28,8 Stunden und belegte blicke auf die Bergwelt der Alpen versüßt
damit in der Gesamtwertung den
neunten Platz unter 35 gestarteten
Teams.
Der Streckenplan zeigt den Verlauf zwischen Oberstdorf und Sulden
Her mit dem Zeug! Der Wasserverbrauch der 600 Athleten auf den 250
Kilometern ist enorm
24
ALLGÄUER SPORTREPORT
ASR/MOTORSPORT
Neue Generation des Roadsters am Start
Mazda MX-5: Luftig, leicht und nicht mal teuer
Der Mazda MX-5 darf durchaus als Phänomen, ja, als Mysterium bezeichnet werden. Vor einem guten Vierteljahrhundert hat er das eingeläutet,
was als Roadster-Renaissance in die Auto-Geschichtsbücher eingehen sollte. Nicht viele der Modelle, die in seinem Gefolge auf der Bildfläche erschienen, haben überlebt - ein Opel Tigra TwinTop ist ebenso wieder in die ewigen Jagdgründe eingegangen wie ein Fiat Barchetta
oder ein Ford Streetka. Der MX-5 aber blieb. Jetzt kommt eine neue Generation auf den Markt. Wie Mazda vorrechnet, kostet sie sogar
weniger als das Ur-Modell
Als Mazda vor fünfundzwanzig Jahren mit der
Auslieferung des ersten MX-5 begonnen hatte,
da sprach sich schnell herum, wie viel Fahrspaß
der 3,92 Meter kurze Roadster vermittelt. Der
MX-5 wurde den Händlern förmlich aus den
Händen gerissen, zumal das Auto nicht nur originell, sondern auch vom Preis her erschwinglich war. Inzwischen ist der kleine Mazda schon
fast zum Klassiker avanciert. Aber das ist kein
Grund für die Japaner in Hiroshima, die Hände
in den Schoß zu legen. Im Gegenteil: In der vierten Generation haben sie den MX-5 rundum
aufgefrischt. Leichter, sicherer und noch emotionaler hieß das Ziel.
"Sexy Look"
Schon im optischen Auftritt macht der MX-5
mehr her. Er wirkt nicht nur erwachsener, MazdaDesigner sprechen von "sexy look". So fällt die
längere Haube auf, weil die Frontscheibe einschließlich der A-Säule um siebzig Millimeter
nach hinten gerückt ist. Gleichzeitig wurden die
Karosserieüberhänge kürzer. Innen gibt es kaum
ein Plus beim Raumangebot: Zwei Sitze, deren
Längsverstellung eingeschränkt ist, außerdem
das enge Einfädeln beim Einsteigen. Doch das
stört höchstens großgewachsene Fans des MX5. Etwas dünnere Sitzlehnen senken zudem das
Gewicht, optional sind Recaro-Sitze in der Stufe Sports-Line beim stärkeren Benziner 2.0
bestellbar. Aufwändig wirkt das Narbenmuster
in den (optionalen) Lederbezügen, weniger der
Hartkunststoff. Was gut gefällt: Die neue Sitzposition, durch die der Fahrer weiter zur Mitte
des Fahrzeugs rückt.
Der Kofferraum reicht für Kurzausflüge
Mazda MX-5: Der japanische Roadster hat sich
den Status eines Klassikers erarbeitet
motor kann man gut leben, er ist durchaus spritzig und macht viel Spaß. Kein Wunder, dass ihn
die Käufer schon im bisherigen Modell zu siebzig Prozent geordert haben. In der Ausstattungsstufe Exclusive-Line kostet der stärkere Motor
1500 Euro mehr. Vier Ausstattungsstufen gibt
es in Kombination mit beiden Motoren. Schon
die Prime-Line bietet eine Menge: Neben zahlreichen Komfort- und Sicherheitsfeatures sind
Klimaanlage, LED-Licht, Audio-System und
Leichtmetallfelgen an Bord. In der Center-Line
ab 23.990 Euro kommen LED-Tagfahrlicht,
zweilagiges Verdeck, Connect-System mit 7Zoll-Display und Freisprecheinrichtung dazu. Die
Exclusive-Line bietet zum Beispiel Klimaautomatik und Ledersitze mit Sitzheizung. Noch
umfangreicher die Sports-Line ab 27.490 Euro,
die wohl am häufigsten gewählt wird: Navi,
BOSE-Sound mit Lautsprechern in den Sitzlehnen und Fernlichtassistent gehören dazu.
Allerdings nur hier und in Verbindung mit dem
stärkeren Benziner erhält der Kunde das StartStopp-System.
Interessante Preis-Rechnung
Eine interessante Rechnung legen die MazdaManager vor: Der erste MX-5 hat 1990 exakt
35.500 DM gekostet, umgerechnet wären das
18.151 Euro gewesen. Aber inflationsbereinigt
läge der Preis heute bei knapp 27.000 Euro,
heißt es. Da ist der neue MX-5 mit einem Einstiegspreis von 22.990 Euro doch fast schon
günstig. Und das, obwohl Mazda das Modell
rundum deutlich verbessert hat.
Ins Gepäckabteil passen zwei mittlere Reisetaschen, für Kurzausflüge von zwei Personen muss
das reichen. Noch leichter nach hinten lässt sich
das Stoffverdeck im Sitzen mit einer Hand klappen. Die Sicherheitsdetails entsprechen dem
hohen Niveau der anderen Mazda-Modelle.
Auf Diät gesetzt hat Mazda die Karosserie. Sie
enthält künftig weitaus mehr Leichtbauelemente
(Alu) als vorher. Ein großer Teil der bekannt guten Agilität basiert auf der Leichtigkeit des Roadsters. Auch der Schwerpunkt ist weiter nach
hinten und tiefer gerückt, was das Fahrverhalten verbessert. Zackig lässt er sich selbst um
haarige Kurven steuern. Die sehr kurzen Schaltwege haben die Japaner beibehalten; leicht lassen sich die Gänge wechseln. Der erste Gang ist
direkter ausgelegt, die beiden Benziner sind
elastisch und drehen klaglos bis auf über 7000
Touren. Der Sound aus dem Doppelauspuff klingt
bei beiden ähnlich sportlich.
Spritziger Basismotor
Zwei Benziner stehen zur Auswahl: der 1.5 mit
131 PS und der 2.0 mit 160 PS. Mit dem BasisALLGÄUER SPORTREPORT
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ASR/MOTORSPORT
Im neuen 7er trifft Luxus auf HighTech
Dieser BMW lehrt Mercedes das Fürchten
In der automobilen Oberklasse geht es nicht nur um hohe Gewinnmargen, sondern
schlichtweg auch um Prestige. Den besten, modernsten, aufwendigsten Luxusliner
im Programm zu führen gilt als Ehrensache. Mit dem neuen Siebener hat BMW jetzt
eine Menge Trümpfe in der Hand. Mehr Luxus, mehr HighTech geht kaum. Der feine
Bayer kann Dinge, die noch vor wenigen Jahren unvorstellbar schienen. Zu manchen
ist der Schlüssel der Schlüssel
Wenn die Münchner ihr neues Flaggschiff wie
jetzt den Siebener vorstellen, haben sie immer
auch das Kräftemessen mit dem schärfsten Konkurrenten im Auge - der Mercedes S-Klasse.
Dabei bemühen sich die BMW-Manager - wie
auch die Stuttgarter bei der entsprechenden
Präsentation oder die Ingolstädter beim Audi A
8 - gerne um Attribute wie "erstmals", "weltweit führend", "insgesamt bestes Fahrzeug" und
ähnliche Superlative. Verständlich, denn das je-
automatik kombiniert. Im BMW 730d leistet der
Diesel 265 PS und 620 Newtonmeter Drehmoment. Auf den ersten Fahrten erweist er sich
nicht nur als rundherum vorzüglicher Antrieb,
sondern mit einem Normverbrauch von 4,5 l/
100 km im Mix als sehr sparsam, auch wenn es
in der Praxis schnell sechs Liter und mehr werden. Auch die Benziner, der Sechszylinder BMW
740i mit drei Litern Hubraum und vor allem der
Achtzylinder 750i sind von Leistung und Laufkultur ein Gedicht. Viel sparsamer wird aber
erst der Plug-in-Hybrid 740e, der wie die anderen 7er-Versionen auch als 740Le mit langem
Radstand und als 740Le xDrive mit Allradantrieb auf den Markt kommt. Im Hybrid leisten
ein Vierzylinder-Benziner und ein Elektromotor
zusammen 326 PS.
Seit 1977 bauen die Münchner den "großen
Wagen" - jetzt rollt die siebte Generation der
7er-Luxuslimousine von BMW an. Freilich soll
(auch) das neue Spitzenmodell der weiß-blauen Marke in vielen Disziplinen Maßstäbe setzen. Vor allem in Sachen Fahrdynamik und Effizienz, aber auch beim Komfort und exklusiven Der leichteste Luxusliner der Welt?
Luxus will BMW Vorreiter im Segment sein.
Gewichtsersparnis genießt im Automobilbau
oberste Priorität. BMW setzt dazu ein zukunftsAuch was die optische Präsenz betrifft, hat BMW trächtiges Leichtbaukonzept mit Carbon (CFK)
in Verbund mit Alu und Stahl ein. Dadurch hat
der 7er um bis zu 130 Kilo abgespeckt und
zeigt sich im Verbrauch um durchschnittlich einen guten Liter genügsamer. Zudem ist es so
gelungen, die Karosserie steifer zu gestalten.
Das spüren die Insassen sowohl bei hoher Reisegeschwindigkeit als auch auf Landstraßen.
Kurvige Strecken nimmt der 7er unter die Räder
(ab 18 Zoll/245/50er), als wäre er ein sportlicher Kompaktwagen à la GTI.
Andere Features kennt man schon aus der BMWPalette. In Sachen Fahrfreude und Dynamik haben die Münchner einen Ruf zu verlieren; beim
7er sorgen nicht zuletzt auch die von anderen
Modellen bekannte Aktivlenkung, die aktive
Wank-Stabilisierung und schließlich die ZweiAchs-Luftfederung dafür, dass dieser Nimbus
gewahrt bleibt. Die Fahrwerkseinstellung ist über
den Fahrerlebnisschalter aktivierbar - neben
"Standard" und "Sport" - im Modus "Adaptive".
Das Setup stellt sich dann auf den Fahrstil und
vorausschauend auf die Strecke ein. Die nächDas Flaggschiff der Münchner soll in vielerlei Hinsicht Maßstäbe setzen. Auch hier punktet der ste Stufe, nämlich in manchen Situationen teilSiebener: In Sachen Fahrdynamik ist der Top-BMW erste Klasse. Dabei hilft ein ganzes HighTech- autonom fahren, kann der 7er freilich auch
schon.
Arsenal
weils neueste Modell hat der Konkurrenz meistens einige Innovationen voraus und das muss herausgestellt werden.
"Display-Key" - den wohl
innovativsten Autoschlüssel der
Welt gibt es beim neuen BMW Siebener mit MiniTouchscreen für 500 Euro Aufpreis. Eine Menge
Informationen über den Wagen können hier wie
beim Smartphone abgerufen werden, zum Beispiel, wie viel Kraftstoff noch im Tank ist oder
ob das Auto abgesperrt ist. Das Coolste ist wohl
der Einpark-Service: Der große BMW ist das erste Serienauto, das alleine einparkt oder in die
Garage fährt - ausgelöst über den Schlüssel.
Besonders hilfreich ist das dann, wenn die Parklücke seitlich zu eng ist. Dann steigt der Fahrer
aus und lässt den Wagen einparken. Am Ende
stoppen die elektronischen Heinzelmännchen
selbst den Motor und verschließen die Türen.
Beim Herausfahren geschieht das selbstverständlich im umgekehrten Sinne.
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ALLGÄUER SPORTREPORT
(fast) alles richtig gemacht. Elegant und stilsicher das äußere Gewand, nur die dicken
Endrohre am Heck wirken
bei aller Designkunst etwas aufgesetzt, um nicht zu sagen pubertär.
Aber sprechen wir besser von den formvollendeten Karosserielinien und der Front mit dem
neuen Laser-Fernlicht. Dieses Fernlicht leuchtet blendfrei doppelt so weit wie mit LED-Technik, nämlich 600 Meter. Bisher wird es nur im
Supersportwagen i8 von BMW angeboten. Als
Alternative zu den serienmäßigen Voll-LEDScheinwerfern ist es im neuen 7er erstmals erhältlich.
Jede Menge Luxus
Wer 81.900 Euro (730d) und mehr für ein Auto
ausgibt, wünscht sich selbstredend auch viel
Luxus für sein Geld. Entsprechend bietet der
7er-Innenraum einrichtungstechnisch nur das
Nobelste. BMW will das "Wohlbefinden in einem Automobil neu definieren", betont Produktmanagerin Hildegard Wortmann. Dazu gehören feinste Materialien, erstklassige Verarbeitung
und hoher Reisekomfort gleichermaßen. Besonders im Fond, wenn der Kunde die Option
"Executive Lounge" wählt. Klimaautomatik in vier
Zonen gehört hier ebenso dazu wie Komfortsitze mit Massagefunktion, Sitzbelüftung und
das Unter-haltungssystem "Experience" mit
"Touch Command". Die Rückenlehne ist weit
neigbar und die Füße ruhen bequem auf einer
Neue Sechszylinder-Generation
Klappe in der Vordersitzlehne. Zum WohlbefinUnter Motorhaube arbeitet die neue Sechszy- den sollen auch das Panorama-Glasdach und
linder-Generation, Dreiliter-Diesel und Benziner, der Lichtteppich unter der geöffneten Tür schon
sowie der weiterentwickelte 4,4-l-V8 im 750i beim Einsteigen beitragen.
(450 PS, 650 Nm). Alle sind mit der Achtstufen-
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