Volver

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Volver
FilmRauschPalast
Volver
Letzte Aktualisierung 23.11.2006
(Spanien 2006, 120 Min., Melodramatische Komödie)
R.: Pedro Almodóvar
D.: Penélope Cruz, Carmen Maura
Raimunda (Penélope Cruz) dreht gleich durch: Während vorne in ihrem Restaurant ein äußerst lebhaftes Filmteam eine
ziemlich lautstarke Party feiert, lagert hinten in der Kühltruhe des Vorratsraumes ein etwas lebloser und ziemlich
schweigsamer Männerkörper: Der muss dringend da weg! Aber wie? Große Not mobilisiert Frauensolidarität und allerhand
kriminelle Energie: Und so formiert sich spontan ein weibliches Leichenräumkommando, bestehend aus Raimunda, ihrer
15-jährigen Tochter Paula (Yohana Cobo), einer hilfsbereiten Hure von nebenan und einiger weiterer freundlicher
Nachbarinnen. Der Kadaver ist bald fort, aber die Probleme - Santa Maria! - fangen jetzt erst an ...
Zur gleichen Zeit kämpft auch Raimundas Schwester Sole (Lola Dueñas) mit einem nicht gerade alltäglichen Schreck:
Unverhofft steht der Geist ihrer verstorbenen Mutter Irene (Carmen Maura) vor der Tür, und der erweckt einen
überraschend vitalen Eindruck. Muttis Geist verlangt nämlich nicht nur nach neuer Frisur und frischer Farbe, sondern bittet
auch um Unterschlupf bei der ziemlich verdutzten Tochter.
Doch warum ist Irene von den Toten auferstanden? Der Grund dafür hängt scheinbar mit Raimunda zusammen und einem
Familiengeheimnis, das die Frauen tief in ihre Vergangenheit zurückführt. Zurück in ihr Heimatdorf, nach La Mancha, wo die
Toten niemals ganz tot sind, wo der Aberglaube seit jeher ein festes Zuhause hat und Wunder auf der Tagesordnung
stehen ...
Filmkritik aus www.programmkino.de
Aus dem Spanischen Übersetzt bedeutet „Volver", der Titel des neuen Films von Pedro Almódovar, soviel wie
zurückkehren. Doch nicht nur in der völlig unberechenbaren Geschichte, sondern auch für den spanischen Regisseur geht
es um Rückkehr in mehrfacher Hinsicht. Wie zuletzt 1999 in „Alles über meine Mutter" stehen wieder die Frauen im
Zentrum, die Almodóvar einmal mehr mit unübersehbarer Hingabe inszeniert. Der einzige Mann bleibt da nur eine
unappetitliche Randerscheinung, die Bier vorm Fernseher trinkt, mies im Bett ist und verdientermaßen schnell erstochen
und entsorgt wird. Stattdessen beweist das tapfere weibliche Geschlecht bei all den Erschütterungen des Lebens, bei
Missbrauch, Krankheit, Mord und Tod eine trotzige Stärke.Vor allem Penélope Cruz sieht man hier in einer der besten
Rollen ihres Lebens als widerstandsfähige Mutter Raimunda, die nach dem Tod ihrer Tante von Madrid in ihr Heimatdorf
zurückkehrt. Mit leichter Nachhilfe einer Po-Prothese und engen Kittelschürzen wird sie zur quirlig selbstbewussten
Verkörperung der üppigen Weiblichkeit einer jungen Sophia Loren. Sie arbeitet hart daran, ihr Leben zu meistern und ihre
Tochter großzuziehen, eröffnet aber nebenbei auch noch ein Restaurant und versteckt ihren toten Mann in der Tiefkühltruhe,
dessen Blutspuren sie zuvor mit Zewa weggewischt hat.
Neben Cruz, die Hollywood zugunsten ihrer Kinowurzeln wieder verlassen hat, kehrt auch Carmen Maura nach einer fast
20 Jahre dauernden Fehde mit Almodóvar in die Frauenriege des Regisseurs zurück – in der kurios geisterhaften
Rolle als Großmutter aus dem Totenreich. Gleich das gesamte wundervolle Frauenensemble wurde im Mai bei den
Filmfestspielen in Cannes hoch verdient mit dem Darstellerinnenpreis ausgezeichnet.
Auf reizvoll undurchsichtige Weise spielt Almodóvar in „Volver" nicht nur mit dem Irrationalen und Übernatürlichen. Er
verbindet auch all die Schicksalsschläge, Tränen und tragischen Wirrungen des Lebens mit dem deftig grotesken Humor,
mit Menschlichkeit und viel mütterlicher Liebe. Das alles wird von dem Regisseur zwar komplex, aber nicht unübersichtlich
erzählt und markiert in dieser Mischung auch eine Rückkehr zu seinen früheren Werken der 80er Jahre wie „Womit
habe ich das verdient" oder „Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs" – und in seine eigene
Kindheit. Die hat Almodóvar im provinziellen La Mancha und fast ausschließlich umgeben von Frauen verbracht, die nicht
nur die Grabsteine polieren, sondern auch so katholisch wie abergläubig sind. „Bei ihnen habe ich viel über Drama
gelernt. Sie haben faszinierende Geschichten erzählt, die mir sehr imponiert haben", sagte der mit einem Nebenpreis für
das beste Drehbuch abgespeiste Regisseur in Cannes. Mit „Volver", dieser erneuten Hommage an die Frauen,
ist auch ihm das gelungen.
Sascha Rettig PressestimmenEine Hymne auf die Frauen. In Almodovars neuem Film brilliert die Schauspielerin
Penelope Cruz als unermüdliche Heldin des Alltags. Der Regisseur feiert die weibliche Lebenskraft.
Der Spiegel
Sensibel, einfühlsam, ohne die schrillen Effekte seiner früheren Werke... ergreifend, ohne sentimental zu sein, heiter, aber
nicht grotesk.
film-dienst
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FilmRauschPalast
Eine hinreißende Ode an die Frau... So schrill, so bunt und voller absurder Komik kann nur ein Almodovar von der Tragik
des Lebens und der Stärke der Frauen erzählen!
ZDF Heute Journal
Eine Ode ans Leben, mit einer Leichtigkeit erzählt, so mühelos inszeniert, dass man in eine Art Schwebezustand versetzt
wird.
Süddeutsche Zeitung
Almodovar verbindet Tragik und Schmerz leichthändig mit Komik. Die grellen Farben und schrillen Töne seiner früheren
Werke wie "Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs" oder "Matador" sind in seinem 16. Film deutlich milder
geworden. Mit 55 Jahren verlässt sich der Oscar-Gewinner, der in diesem Jahr auch mit dem Prinz-von-Asturien-Preis
gewürdigt wird, auf seine stilistische Souveränität und eine emotional reife Geschichte.
Stern
Almodóvar erzählt von starken Frauen, die mit unglaublicher Lebensweisheit und Solidarität beschließen, mit einer
aussichtslosen Situation zurechtzukommen und sie mit viel Humor zu meistern. Wie ein Hochseilartist balanciert der
Ausnahmeregisseur Almodóvar mit raumwandlerischer Sicherheit zwischen Komödie und Ernst, zwischen
hyperrealistischen Szenen und Fantastischem und zwischen Leben und Tod. Mit "Volver" hat Almodóvar zu seinen
filmischen Wurzeln zurückgefunden - zur Komödie, die weise, menschliche und poetische Töne anschlägt.
Brigitte
Ein wundervoll fotografierter, poetischer Film... Dieser Film ist alles, was man sich vom Kino wünscht: gleichermaßen
bildgewaltig, zugänglich und philosophisch, zärtlich, komisch, traurig und klug zugleich, und er erinnert daran, wie die
Schauspielerin Penelope Cruz in einem Ensemble aus lauter wunderbaren Kolleginnen aufzublühen vermag, noch dazu
wenn sie singt - mit hoch gepushtem Busen."
Berliner Zeitung
..als hätten die großen Situationstragikomiker Woody Allen und Molière ab und zu bei Rioja und selbstgezüchteten
Rauchwaren mit an Almodóvars Tüfteltisch gesessen. VOLVER ist ein Genuss ohne Reue.
Der Tagesspiegel
Penelope Cruz überstrahlt das erstklassige Ensemble in der besten Rolle ihrer Karriere... VOLVER heißt "Comeback": Für
Almodóvar ist es die Rückkehr zur Heiterkeit seiner früheren Filme.
Frankfurter Rundschau
Wenn Pedro Almodóvar Frauen filmt, dann ereignet sich auf der Leinwand immer ein kleines Wunder. Man kann es auch
komplizenhaften Voyeurismus nennen. In seinem neuen Film Volver blickt Almodóvar seiner Hauptdarstellerin Penelope
Cruz beim Spülen von oben in den Ausschnitt. Er schaut ihr beim Einkaufen auf den Hintern und folgt schamlos ihren
wogenden und wippenden Rundungen, wenn sie energischen Schrittes durch die Straßen von Madrid läuft. Almodóvar
nimmt sich die Freiheit, ihrer Erscheinung das Bild zu überlassen und seine Heldin einen ganzen Film lang anzusehen. Er
filmt Penelope Cruz als Objekt der Begierde und trotzdem als Subjekt. Deshalb kann er ihre Sinnlichkeit feiern, ohne sie
jemals bloßzustellen.
Die Zeit
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