Factsheet Urodynamik
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Factsheet Urodynamik
Factsheet Urodynamik Unter dem Begriff Urodynamik wird die Messung des Harnflusses gleichzeitig mit der Aktivität des Beckenbodens und der Bauchmuskulatur sowie die Messung des Blasendruckes zusammengefasst. Die beiden hautpsächlichen Untersuchungsmethoden sind die Uroflowmetrie und die Cystomanometrie. Natürlich gehört auch immer die Bestimmung des Resturins dazu. Bei der Uroflowmetrie wird anlässlich einer willkürlichen spontanen Miktion der Harnfluss (Urinmenge + Miktionszeit) sowie gleichzeitig die Aktivität der Beckenboden- und der Bauchmuskulatur mittels Oberflächenelektroden gemessen. Bei dieser absolut schmerzfreien, nicht invasiven Methode erfolgt die Blasenentleerung auf einer speziellen Toilette. Die Uroflowmetrie erfordert die Kooperation des Kindes, d.h. die Untersuchung ist erst ab einem gewissen Alter möglich. Bei der Cystomanometrie wird der Blaseninnendruck während der Füllung der Harnblase (Füllungsdruck) sowie beim anschliessenden Wasserlösen (Miktionsdruck) gemessen. Dazu muss ein dünner Katheter, über welchen die Blase gefüllt und die Drucke gemessen werden können, in die Blase eingelegt werden. Diese beiden Untersuchungsmethoden geben Hinweise auf funktionelle oder organische Ursachen von Blasenentleerungsstörungen. Mit der Uroflowmetrie kann bei vielen Patienten mit Inkontinenz eine organische Ursache der Blasenentleerungsstörung, ausgeschlossen werden. Andererseits kann anhand der Uroflowmetrie z.B. eine verlängerte Miktionszeit Hinweis auf ein Hindernis im Bereiche der Harnröhre geben. Die Cystomanometrie kann verschiedene Arten einer Blasenlähmung unterscheiden. Diese Untersuchung wird aber auch zum Festhalten von prä- und postoperativen Verhältnissen benutzt. Urodynamische Untersuchungen sind bei folgenden Symptomen angezeigt: – Blasenentleerungsstörungen jeglicher Art – Urininkontinenz – Harnwegsinfektionen – Neuropathische Blasenentleerungsstörungen, wie z.B. bei Spina bifida – Organische Blasenentleerungsstörungen, wie z.B. bei Blasenexstrophie oder posterioren Urethraklappen. Version 1.0. 1/1