Erfahrungsbericht
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Erfahrungsbericht
Mein Auslandssemester an der Northumbria University in Newcastle upon Tyne, England Erfahrungsbericht Wintersemester 2007/2008 Christian Heider Fachrichtung Wirtschaft, FH Gelsenkirchen Februar 2008 Inhalt 1. Einleitung Seite 1 2. Vorbereitungsphase Seite 1 3. Anreise Seite 2 4. Unterkunft Seite 3 – 4 - 4.1 Fazit für die Unterkunftsauswahl Seite 4 5. Das Umfeld Seite 5 6. Das Studium Seite 6 - 7 7. Die Universität Seite 7 8. Ausgehmöglichkeiten und Freizeittipps Seite 8 9. Zum Schluss Seite 8 Anhang Interessante Links 1. Einleitung Schon am Anfang meines Studiums machte ich mir Gedanken darüber, ob ich später mal ein Auslandssemester machen möchte. Die informativen und interessanten Erzählungen von ehemaligen Austauschstudenten sowie die Informationsveranstaltungen von Herrn Prof. Dr. Walter halfen mir bei meiner Entscheidungsfindung. Es stellte sich zum Ende nur die Frage, wo es denn eigentlich hingehen sollte. Ich hatte mich für den englischsprachigen Raum entschieden, da man hier nach meiner Ansicht am besten sein Englisch trainieren konnte. Die Nachfrage für Auslandsplätze war sehr groß und ich hatte mich schon frühzeitig bei Herrn Walter auf die Warteliste u.a. für Newcastle gesetzt. Da ich nur für ein Semester ins Ausland gehen wollte, kam für mich nur dieser Ort in Frage. So entschied ich mich zusammen mit meinen Kommilitonen Michael Fiedler ein Auslandssemester von September 2007 – Januar 2008 in Newcastle upon Tyne zu absolvieren, nachdem unser Freund Markus Szczepaniak, der bereits in der ersten Jahreshälfte 2007 die Northumbria University besucht hatte ,uns einen direkten Einblick gegeben konnte. In dem laufenden Bericht werde ich einen kurzen Überblick über das Leben in Newcastle und einige Tipps geben, worauf zukünftige Austauschstudenten achten sollten. 2. Vorbereitungsphase Man sollte sich schon frühzeitig Gedanken über sein Auslandsstudium machen. Ich hatte mit den Vorbereitungen ungefähr ein halbes Jahr vorher begonnen, was von der Zeit her auch passte. Dazu zählte anfangs die Art und Auswahl der Unterkunft, worauf ich später genauer eingehen werde und die Kurse, die man später belegen möchte. Nach Abgabe der Bewerbung an unseren Programmadministrator Andy Garton, bekam ich eine Auflistung mit den Kursen zugesendet, die man sich über die Codes im Internet genauer anschauen konnte. Dort konnte man Informationen über die Lerninhalte- und ziele sowie über die Art der Prüfung, ob man am Ende ein Assignment (Aufsatz) oder Exam (schriftliche Klausur) schreiben musste, erhalten. Außerdem sollte man eine zusätzliche private Auslandskrankenversicherung abschließen. Nach Ankunft muss man sich dann innerhalb der nächsten Tage bei einem Arzt vor Ort registrieren lassen. 3. Anreise Für eine schnelle Anreise ist das Flugzeug natürlich das beste Verkehrsmittel. Beim ersten Hinflug (ca. 120 €) bin ich noch mit TuiFly über Hannover geflogen, weil ich mit der Buchung des Fluges leider zu lange gewartet hatte, ansonsten wäre ich von Düsseldorf nach Newcastle über die Lufthansa zum gleichen Preis geflogen. Es ist daher dringend zu empfehlen sich relativ frühzeitig (spätestens 6 Wochen vor Abflug) um die Flüge zu kümmern, was ich beim nächsten Flug dann berücksichtigt hatte, sonst bekommt man bei der Lufthansa keinen Flug mehr unter 250€. So kann man dann auch mal Glück haben und evt. einen Hin- und Rückflug für 120 € bekommen. In Newcastle auf dem Flughafen angekommen, wurde ich am ersten Tag von einer Mitarbeiterin des Vermieters mit dem Auto abgeholt. Eine Taxifahrt ins Zentrum bzw. zurück zum Flughafen kostet ungefähr 10 Pfund und ist sehr zu empfehlen, wenn man schweres Gepäck dabei hat und vor allem wenn in Newcastle gerade ein Fussballspiel stattfindet Es gibt wohl auch die Möglichkeit mit der Fähre von Holland oder auch direkt mit dem Auto (wer sich halt den Linksverkehr zutraut!) über Calais-Dover zu fahren, aber dafür ist dieser Weg mit sehr viel Zeitaufwand, Stress und nicht gerade billigeren Kosten verbunden. Als einziger Vorteil wäre da nur der Transport von mehr Gepäck zu nennen. 4. Unterkunft Mein Kommilitone Michael Fiedler und ich hatten uns überlegt eine private Unterkunft zu suchen. Man kann sich hierzu Informationsbroschüren von der Universität über die Internetseite http://www.unn.ac.uk zusenden lassen. Ich hatte diese Broschüre von einer Kommilitonin erhalten, die ein Jahr zuvor in Newcastle war. Dort waren viele private Anbieter (Landlords) von Wohnungen oder kleinen Häusern teilweise auch mit Internetadressen aufgelistet. Unsere Suche erwies sich als schwierig, da wir uns nur von Deutschland aus drum kümmern konnten. Teilweise bekamen wir auf unsere Anfragen oft keine Rückantworten, da die meisten Anbieter von privaten Accomodations nur ab 12 Monate vermieteten bzw. wohl schon ausgelastet waren. Bei Clark Residential (http://www.clarkresidential.com) (einer der der größten Anbieter im Nordosten Englands) hatten wir aber nach kurzer Zeit eine schnelle Antwort bekommen, dass momentan wohl noch keine Wohnung frei wäre, aber wir es noch mal in einigen Wochen versuchen sollten, weil die Kündigungsfrist in England nur 1 Monat beträgt und meistens dann ganz spontan was frei wird. Im Juli stellten wir dann noch mal den Kontakt her und hatten ein Angebot über ein Apartment, dass genau unseren Vorstellungen entsprach. Zu diesem Zeitpunkt war uns noch nicht bewusst, dass auch die Lage bezogen auf die Nähe zur Uni und zum Zentrum sehr gut war. Wir brauchten nämlich nur 5 Minuten bis zu unserem Unigebäude (siehe später) und waren auch innerhalb von 10 Minuten in der City. Wir hatten uns nach kurzer Bedenkzeit und Analyse entschieden die Wohnung zu nehmen, da unsere Ansprechpartnerin einen sehr netten und seriösen Eindruck machte und sehr hilfsbereit war und wir unserer Suche endlich ein Ende bereiten wollten. Der Preis lag aufgrund der nahen Lage zur Uni etwas über den Durchschnitt, dafür hatten wir aber ein gut ausgestattetes Apartment u.a. mit 2 getrennten Schlafzimmern und einer großen Küche. Bei Vertragsabschluss mussten wir eine Monatsmiete als Kaution im Voraus bezahlen und einen Bürgen (die Eltern!) angeben, der im Falle der Zahlungsunfähigkeit hätte einspringen können. Die Nebenkosten kamen noch extra hinzu, wobei Frischwasser und Strom über unseren Vermieter abgerechnet wurde. Den Internetanschluss mussten wir vor Ort selbst beantragen und frei schalten lassen, was recht zügig ging. Die Zahlung der Miete mit Nebenkosten war mit Kreditkarte möglich. Es war trotzdem aber ein englisches Bankkonto, um Internet und Abwassergebühren abbuchen lassen zu können. Hier hatten wir aber eine private Lösung gefunden. 4.1. Fazit für die Unterkunftsauswahl Für eine private Unterkunft für 2 Personen muss man in der Regel mehr Zeit bei der Suche und mehr Geld investieren, da diese in Newcastle nicht gerade häufig angeboten werden. Dafür hat man einen gewissen Standard an Komfort und mehr Wohnraum und man kann auch mal Bekanntschaften aus Newcastle oder Freunde aus Deutschland einladen. Die Möglichkeit sich eine private WG mit mehreren Personen zu suchen ist da eine kostengünstigere Lösung. Am Einfachsten ist es aber in ein Wohnheim zu gehen, welches bei Bewerbung einfach vom Accomodation Office zugeteilt wird und weniger Geld kostet. Der Nachteil ist , dass Kontaktaufnahmen zu anderen Studenten (speziell aus anderen Nationen) nur über Kurse und Veranstaltungen der Uni möglich waren. Im Wohnheim nimmt man eher am gesellschaftlichen Studentenleben teil und es ist einfacher Kontakt zu anderen Studierenden zu knüpfen. Als weiteren Nachteil empfand ich, dass man untereinander doch eher die meiste Zeit in seiner Heimatsprache redete, obwohl man sich Mühe gab dies zu vermeiden. Das was nicht gerade sprachförderlich für Englisch. 5. Das Umfeld Wie schon bereits erwähnt, hatten wir keinen langen Weg bis zu unserem Unigebäude zurückzulegen, der höchstens 500m betrug. So konnte man auch abends noch mal schnell in die Uni gehen oder zwischen den langen Pausen, wo keine Vorlesungen waren schnell nach Hause laufen, um sich was warm zu machen, bevor es zum nächsten Termin ging. Des weiteren war man innerhalb von 10 Minuten schnell im Zentrum von Newcastle angelangt, wo sich das große Eldon Square Einkaufszentrum und die große Fußgängerzone mit vielen Einkaufsmöglichkeiten befand. Einen günstigen Supermarkt mit reichlich Auswahl suchte man in dieser Richtung aber vergebens. Dazu musste man mindestens 15 Minuten entweder zum Tesco Supermarkt über die große Tyne-Bridge auf die andere Uferseite laufen oder zum Morrisons Supermarkt, der auch nicht weniger weit entfernt war. So war eine gute Lebensmittelplanung schon nötig, um möglichst viele Einkäufe zu vermeiden, die natürlich sehr zeitraubend und über weite Strecken anstrengend waren. Für kleine Besorgungen gab es aber noch 5 Gehminuten entfernt einen kleinen Tesco Express, der aber nur das Nötigste zu überteuerten Preisen anbot. 6. Das Studium Als Erstes ist zu sagen, dass an der Northumbria University sehr viel getan wird, damit sich die Studenten schnell zurechtfinden und vor allem die Auslandsstudenten in ihrer neuen Umgebung sich wohl fühlen. Die Einführungsveranstaltungen in der ersten Woche waren sehr hilfreich und gaben Tipps zum Eingewöhnen und was man je nach Nationalität im Umgang mit den Einheimischen und anderen Mitstudenten beachten sollte. Außerdem wurden in dieser Zeit die Stundenpläne und die Smart-ID-Card ausgeben, womit man Zugang zu den meisten Räumlichkeiten der Uni hatte und die Nutzungsmöglichkeiten des E-learning-Portal vorgestellt, dass als Informationsund Kommunikationsplattform während des Semesters dient. Hier hatte man Zugriff auf alle bereitgestellten Unterlagen wie z. B. einen Lehr- und Lernplan der einzelnen Kurse, Seminarunterlagen, Vorlesungsfolien etc. und der Student konnte hierüber direkten Kontakt mit den Dozenten aufnehmen. Neben Vorlesungen gab es in den Kursen auch Seminare, in denen der theoretische Stoff meistens alle zwei Wochen in Gruppenarbeiten durch Fallstudien oder Präsentationen in die Praxis umgesetzt wurde. Die Teams wurden entweder willkürlich von den International Studierenden oder von den Dozenten gebildet und es wurde darauf geachtet, dass die Mitglieder aus unterschiedlichen Nationen kamen, was aber nicht immer der Fall war. Vor den Seminaren traf man sich 2-3 mal, um die Ergebnisse zu besprechen und zusammenzufassen und in eine gerechte Präsentationsform zu bringen. Die Zusammenarbeit hat dabei meistens gut funktioniert, auch wenn es durch die Sprachbarrieren öfters zu Missverständnissen kam, die aber den Dialog förderten und damit dem Sprachtraining sehr nützlich waren. Ansonsten war auch viel Einzelvorbereitung auf die Seminare nötig. Dazu gehörten Recherchen übers Internet oder über die Artikel-Datenbank NORA, über die man Zugriff auf sämtliche akademische Informationsquellen hatte. Meistens wurden die Artikel oder die Kapitel in den empfohlenen Büchern von den Dozenten vorgegeben, die man lesen bzw. vorbereiten musste. 7. Die Universität Das Unigelände liegt nah am Stadtzentrum und hat eine gute Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz. Die International Business School befindet sich über 2 Etagen in einem sehr futuristischen und modernen Gebäude auf dem City Campus East, dass erst bei unserer Ankunft im September 2007 eröffnet wurde. Im Erdgeschoss sind 3 größere Hörsäale, die alle jeweils für bis zu 300 Studenten bieten und ein kleine Caféteria sowie eine Mensa, die Mahlzeiten noch zu studentenfreundlichen Preisen anbietet. In der 2. und 4. Etage des Gebäudes befinden sich in der Mitte ein großer PC-Pool und eine Chill-out-zone, wo man sich meistens mit seiner Gruppe traf um die Arbeit zu besprechen. An den Seiten des dieses großen Innenraums liegen mehrere Verwaltungsbüros sowie das Student Office und fensterlose Seminarräume,, die alle sehr gut u.a. mit Beamer und PC-Terminals ausgestattet waren. Dahinter befinden sich mehr freundliche und lichtdurchlässigere Seminarräume sowie die Räume der Dozenten. Die Bibliothek befindet sich auf der anderen Seite des westlichen City Campus, die man über eine neu errichtete Brücke innerhalb von 5 Minuten erreichte. Im direkten Umfeld gibt es viele Wohnheime der Universität und auch private Unterkünfte, die in der Preisklasse zwischen 60-90 Pfund pro Person pro Woche liegen. 8. Ausgehmöglichkeiten und Freizeittipps Newcastle und Umgebung bietet genügend Abwechslung für jedermann, so dass es einem so schnell nicht langweilig werden sollte. Die Stadt hat um die 100 Pubs und Clubs, die alle in unmittelbarer Umgebung des Zentrums bzw. in der Nähe der beiden Universitäten liegen. Auch architektonisch hat Newcastle im gesamten Stadtbild durchaus etwas zu bieten. Wer es eher klassisch mag, kann das Sage auf der anderen Uferseite der Tyne besuchen, in denen Theaterstücke, Operetten und klassische Konzerte aufgeführt werden. Für Natur-, Kulturliebhaber und Wanderfreunde ist der Northumbria Nationalpark erreichbar mit Bus und Bahn in 1 Stunde mit seiner einzigartigen Landschaft und dem Hadrianswall zu empfehlen, der die nördliche Grenze des altrömischen Reiches abbildet. In 20 Minuten kann man mit der Metro in entgegen gesetzter östlicher Richtung Whitley Bay und Tynemouth an der Nordsee erreichen, die zu einen entspannten Strandspaziergang einladen. Desweiteren ist ein Ausflug in die Städte Edinburgh, York und Durham mit ihren vielen historischen Gebäuden und Sehenswürdigkeiten sehr empfehlenswert, 9. Zum Schluss Die Zeit in England werde ich noch lange in Erinnerung behalten. Das Auslandssemester war für mich eine interessante Erfahrung. Besonders gefallen hat mir, dass ich viele neue Leute aus anderen Kulturen kennenlernen durfte. Außerdem konnte ich nach kurzer Zeit spürbar meine Sprachkenntnisse in Englisch verbessern. Durch das Auslandsstudium habe ich auch gelernt selbstständiger zu sein und mich in eine neue Umgebung zu integrieren. Ich kann nur jedem empfehlen über ein Auslandssemester nachzudenken, wenn man die Möglichkeit dazu hat, denn es ist eine Erfahrung fürs Leben, die einen weiterbringen kann. Interessante Links http:///www.unn.ac.uk (Northumbria University) http://northumbria.ac.uk/brochure/facilities/acc/halls (Wohnheime der Universität) http://www.clarkresidential.com/ (mein Vermieter) http://www.newcastleairport.com/ (Flughafen Newcastle) http://www.nexus.org.uk/ (Öffentliche Nahverkehrsmittel in Newcastle) http://www.nationalrail.co.uk/ (Bahnportal) http://www.megabus.com/uk/ (Busanbieter) http://www.pubsnewcastle.co.uk/ (Nachtleben in Newcastle) http://www.thesagegateshead.org/ (Veranstaltungshaus in Newcastle) http://www.northumberlandnationalpark.org.uk/ http://www.hadrianswallcountry.org/Deutsch/deutschm.htm