Preispolitik AUM SS 2016
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Preispolitik AUM SS 2016
Preispolitik in der Automobilwirtschaft Vorlesung Master AUM Sommersemester 2016 Prof. Dr. Willi Diez Inhalt 1 1.1 1.2 1.3 1.4 Grundlagen Begriff der Preispolitik Bedeutung und Besonderheiten der Preispolitik Ziele der Preispolitik Dimensionen des Preises in der Automobilwirtschaft 1.5 Mikroökonomische Grundbegriffe der Preispolitik Seite 2 2 2.1 2.2 2.3 2.4 Ausgewählte Aspekte des Preisverhaltens Das Preisinteresse Preiswahrnehmung und Preisimage Die Preisbeurteilung Modell des Preisverhaltens beim Automobilkauf 3 3.1 3.2 3.3 3.4 3.5 3.6 Methoden der Preisbildung Kostenorientierte Preisbildung Kundenorientierte Preisbildung Wettbewerbsorientierte Preisbildung Programm- und markenorientierte Preisbildung Target Pricing Preisbildung beim Leasing 4 4.1 4.2 4.3 4.4 4.5 Strategische Preispolitik Preispositionierung Preisabfolgen Preisdifferenzierung Management der Cost-of-Ownership Preisbündelung 5 Preisdurchsetzung 5.1 Probleme der Preisdurchsetzung 5.2 Strategien und Maßnahmen zur Verbesserung der Preisdurchsetzung Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez Literaturhinweise Vorlesungsbegleitende Lektüre Teil A: Grundlagen Teil B: Management * Kapitel 5 * Kapitel 9 * Kapitel 15 Teil C: Perspektiven Seite 3 Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez 1. Grundlagen 1.1 Begriff der Preispolitik Begriff der Preispolitik Unter Preispolitik im engeren Sinne versteht man die Gesamtheit aller absatzpolitischen Maßnahmen zur Bestimmung und Durchsetzung der monetären Gegenleistungen der Käufer für die von einem Unternehmen angebotenen Sach- und Dienstleistungen. Gegenstand der Preispolitik im weiteren Sinne ist jedoch nicht nur die Festlegung des Entgeltes, sondern die des Preis-Leistungs-Verhältnisses insgesamt. Seite 6 Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez 1.2 Bedeutung und Besonderheiten der Preispolitik Bedeutung und Besonderheiten der Preispolitik Die Preispolitik weist eine hohe Erfolgswirksamkeit auf, das heißt der Absatz reagiert auf Preisvariationen sehr stark und sehr schnell. Die Preispolitik ist kurzfristig einsetzbar. Die Preispolitik ist gut steuerbar. Die Preistransparenz ist durch das Internet sehr hoch. Die rechtlichen Rahmenbedingungen setzen der Preispolitik Grenzen. Der Preis wird immer relativ zur angebotenen Leistung bewertet. Seite 8 Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez 1.3 Ziele der Preispolitik Ziele der Preispolitik: Herstellung von Preisvertrauen und Preiszufriedenheit Preis-Einstellung Preisvertrauen Preistransparenz Preissicherheit Preiszufriedenheit Preiszuverlässigkeit Preisgünstigkeit Quelle: Diller (1991) Seite 10 Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez Preiswürdigkeit 1.4 Dimensionen des Preises in der Automobilwirtschaft Dimensionen des Preises in der Automobilwirtschaft Anschaffungspreis Transaktionspreis Angebotspreis Hauspreis nichtbereinigt bereinigt Listenpreis nichtbereinigt bereinigt = Listenpreis oder Hauspreis abzgl. Nachlass monetärer Nachlass nichtmonetärer Nachlass Total Cost of Ownership (TCO) Wertverlust Betriebskosten Steuern, Versicherung Kraftstoffkosten Reparatur, Wartung = Differenz Transaktionspreis/Restwert sonstige Kosten Quelle: Institut für Automobilwirtschaft (IFA) Seite 12 Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez Preisstruktur in der Automobilwirtschaft - Prinzipdarstellung Listenpreis (UPE) ./. Händlermarge € 29.000,00 € 4.000,00 = Werksabgabepreis (= Händlereinkaufspreis) € 25.000,00 + Händleraufschlag € 2.800,00 (Vertriebskosten u. Gewinn) = Hauspreis € 27.800,00 Seite 13 ./. Kundenrabatt € 1.500,00 = Transaktionspreis € 26.300,00 Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez 1.5 Mikroökonomische Grundbegriffe der Preispolitik Mikroökonomische Grundbegriffe der Preispolitik (1) Lineare Preis-Absatzfunktion p x x (p) = a – b * p Seite 15 Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez Mikroökonomische Grundbegriffe der Preispolitik (2) Doppelt geknickte Preis-Absatzfunktion p p3 x (p) = a1 – b2 p für p0 ≤ p < p1 x (p) = x (p) = a2 – b2 p für p1 < p < p2 x (p) = a3 – b3 p für p2 < p ≤ p3 p2 p1 p0 x Seite 16 Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez Mikroökonomische Grundbegriffe der Preispolitik (3) Preis-Elastizität der Nachfrage: dx (p) / x ε= dx (p) p = * dp / p dp x Kreuzpreiselastizität: dxA (p) / xA (p) ε AB = dxA (p) = dpB / pB Seite 17 pB * dpB xA (p) Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez Mikroökonomische Grundbegriffe der Preispolitik (4) Bestimmung des gewinnoptimalen Preises (Amoroso-Robinson-Relation) G (p) = U (p) – K (x (p)) = p * x (p) – K (x (p)) dG (p) dp dK (x(p)) dx (p) = x (p) + p * ε= dx (p) p∗ = ε dp 1+ε - dp dx (p) dx (p) * dp =0 p * x (p) * K´ Quelle : M. Bruhn – Marketing 8. Aufl. Seite 18 Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez 2 Ausgewählte Aspekte des Preisverhaltens 2.1 Das Preisinteresse Grundbegriffe des Preisverhaltens Das Preisinteresse Das Preisinteresse umfasst das Bedürfnis des Käufers nach Preisinformationen und den Willen, diese Informationen bei der Kaufentscheidung zu berücksichtigen. Die Intensität des Preisinteresses hängt im wesentlichen von drei Bestimmungsfaktoren ab: persönlichkeitsbezogenen Merkmalen, produktbezogenen Merkmalen sowie der Informationssituation. Seite 21 Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez 2.2 Preiswahrnehmung und Preisimage Grundbegriffe des Preisverhaltens Preiswahrnehmung Unter Preiswahrnehmung versteht man die sensorische Aufnahme von Preisinformationen, bei der objektive Preise in subjektive Preisanmutungen übersetzt werden. Dabei sind drei Aspekte von besonderer Bedeutung: Die Preiswahrnehmung kann durch eine asymmetrische Wertfunktion der Konsumenten verzerrt sein (Prospect –Theorie) Auch in dynamischer Sicht sind Wahrnehmungsasymmetrien zu beachten. So werden im Zeitablauf vorgenommene Preiserhöhungen und Preissenkungen nicht gleich bewertet. Schließlich wird die Preiswahrnehmung auch noch durch psycho-physikalische Gesetzmäßigkeiten beeinflusst. So lässt sich auf der Grundlage des WeberFechnerschen Gesetzes feststellen, dass konstante Preisabstände um so geringer empfunden werden je höher das jeweilige Preisniveau ausfällt. Die Preiswahrnehmung kann durch die Preisoptik beeinflusst werden (z. B. „optische“ Preisverkleinerung). Seite 23 Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez Seite 24 Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez Grundbegriffe des Preisverhaltens Preisimage Das Preisimage kann als die Gesamtheit aller Einstellungen der Konsumenten bezüglich der Preisgünstigkeit bzw. Preiswürdigkeit einer Marke oder einer Einkaufsstätte definiert werden. Die wichtigsten Bestimmungsfaktoren des Preisimages sind: der Preisabstand zu wichtigen Wettbewerbern, die Über- oder Unterschreitung bestimmter Schwellenpreise, die Preisaktivitäten im Wettbewerb (z. B. Häufigkeit von Sonderangeboten), die Verteilung des Produktprogrammes über verschiedene Preisklassen, die Gestaltung der Werbung bzw. der Einkaufsstätte (Architektur, Ausstattung) sowie das Sozialprestige des traditionell dominierenden Kundenkreises einer Marke bzw. Einkaufsstätte. Seite 25 Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez 2.3 Die Preisbeurteilung Grundbegriffe des Preisverhaltens Preisgünstigkeitsurteile Preisgünstigkeitsurteile werden zwischen homogenen Produkten, das heißt Produkten, die als qualitativ gleichwertig angesehen werden, getroffen. Preiswürdigkeitsurteile Anders als bei den Preisgünstigkeitsurteilen werden bei der Bildung von Preiswürdigkeitsurteilen auch Qualitätsunterschiede mit einbezogen. Preiswürdigkeitsurteile treten also dort auf, wo heterogene Produkte, das heißt Produkte unterschiedlicher Qualitätsklassen, miteinander verglichen werden. Preiswürdigkeitsurteile werden häufig auch als "kompensatorisch" bezeichnet. Damit ist gemeint, dass in diesem Fall Preisdifferenzen durch Qualitätsdifferenzen ausgeglichen werden können. Seite 27 Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez Grundbegriffe des Preisverhaltens Preisorientierte Qualitätsbeurteilung Bei der Bildung von Preiswürdigkeitsurteilen wird unterstellt, dass die potentiellen Käufer Preis und Qualität unabhängig voneinander beurteilen. In der Realität ist indessen immer wieder zu beobachten, dass der Preis als Qualitätsindikator eingesetzt wird. Seite 28 Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez Grundbegriffe des Preisverhaltens Preisbereitschaften und Preisschwellen Unter Preisbereitschaft kann die innere Disposition eines Konsumenten verstanden werden, für ein bestimmtes Produkt einen bestimmten Preis zu bezahlen. Die wichtigsten Determinanten der Preisbereitschaft sind daher die verfügbare Kaufkraft und die jeweils vorhandenen Kaufpräferenzen. Unter Preisschwellen versteht man generell Diskontinuitäten in der subjektiven Preisbeurteilung von Konsumenten. Dabei können absolute und relative Preisschwellen unterschieden werden. Absolute Preisschwellen begrenzen den jeweiligen Preisbereitschaftsbereich des Konsumenten. Nach unten wird der Preisbereitschaftsbereich in der Regel durch Qualitätszweifel begrenzt. Relative Preisschwellen treten innerhalb eines bestimmten Preisbereitschaftsbereichs auf. Sie resultieren daraus, dass die Preisbeurteilung von Produkten anhand von Preiskategorien ("teuer", "billig", "durchschnittlich") erfolgt. Preisschwellen führen häufig zu sog. gebrochenen Preisen (z. B. 19.900.- EUR). Seite 29 Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez positiv Preisbewertungsfunktion im Rahmen von Preisgünstigkeitsurteilen („Fair Price“-Hypothese) Preisgünstigkeitsurteil Zone der Qualitätszweifel negativ Mittleres Preisempfinden („Fair Price“) niedrig MPE Transaktionspreis Quelle: Diller (1991); Institut für Automobilwirtschaft (IFA) Seite 30 Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez P0 hoch 2.4 Modell des Preisverhaltens beim Automobilkauf Modell des Preisverhaltens beim Automobilkauf Preisinteresse Preiswahrnehmung Preisbeurteilung absolute Preisschwellen Preiswürdigkeit relative Preisschwellen Preisgünstigkeit Marke Einkaufsstätte Preisimage Kaufentscheidung Quelle: Institut für Automobilwirtschaft (IFA) Seite 32 Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez 3 Methoden der Preisbildung 3.1 Kostenorientierte Preisbildung Methoden der Preisbildung Kostenorientierte Preisbildung Bei einer kostenorientierten Preisbildung soll das im Markt geforderte Entgelt die Voll- bzw. bestimmte Teilkosten decken. Der Preis ergibt sich aus den Selbstkosten des Herstellers zuzüglich eines Gewinnaufschlages. Stückkosten Stückpreis Absatzmenge Quelle: Homburg / Krohmer (2006) Seite 35 Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez Zuschlagskalkulation als Grundlage der kostenorientierten Preisbildung Materialeinzelkosten + Materialgemeinkostenzuschlag + Lohngemeinkostenzuschlag + Sondereinzelkosten des Fertigung = Materialkosten Lohneinzelkosten = Fertigungskosten Herstellkosten + Verwaltungsgemeinkostenzuschlag + Vertriebsgemeinkostenzuschlag + Sondereinzelkosten des Vertriebs = Verwaltungs- und Vertriebskosten SELBSTKOSTEN Seite 36 Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez 3.2 Kundenorientierte Preisbildung Methoden der Preisbildung Kundenorientierte Preisbildung Die kundenorientierte Preisbildung zielt auf die Ausschöpfung der Preisbereitschaft der Kunden ab. Sie erfolgt auf der Grundlage von Preis-AbsatzFunktionen, die eine Beziehung zwischen Preisen und Absatzmengen herstellen. Seite 38 Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez Kundenorientierte Preisbildung Die doppelt geknickte Preis-Absatz-Funktion P P3 C „elastisch“ A = Optimalpunkt P2 „quasi-monopolistischer Bereich“ Quelle: Gutenberg (1984) „unelastisch“ B = nicht-optimaler Preis P1 „elastisch“ P0 D X1 Seite 39 X2 X Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez Quelle: Homburg / Krohmer (2006) Ermittlung der Preisbereitschaft: Indirekte Befragung – Konzept des Conjoint-Measurement (I) Seite 40 Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez Quelle: Homburg / Krohmer (2006) Konzept des Conjoint-Measurement (II) Seite 41 Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez Quantifizierung baureihenspezifischer Markenpremien im bilateralen Wettbewerbsvergleich Kundennutzen der Marke Zahlungsbereitschaft der Kunden Kundennutzen (Index) 120 140 100 120 100 80 20 100 80 80 ~ 2.500 € 60 40 60 40 20 20 0 0 Marke A Marke B 18 21 Quelle: Lauszus 2004, S. 397 Seite 42 Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez 24 27 30 Preis in Tsd. € 3.3 Wettbewerbsorientierte Preisbildung Wettbewerbsorientierte Preisbildung Eine dritte grundlegende Orientierung bei der Preisbildung von Automobilen sind die Preise des Wettbewerbs. Dazu bedarf es zunächst der Identifikation der im jeweiligen Marktsegment bzw. für das einzelne Modell relevanten Wettbewerber. Dies kann anhand des Relevant-Set-Konzeptes erfolgen. Unter dem Relevant Set versteht man die Gesamtheit der Marken und Modelle, die vom potentiellen Käufer als akzeptabel angesehen und die deshalb in seine engere Auswahl bei der Kaufentscheidung einbezogen werden. Seite 44 Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez Wettbewerbsorientierte Preisbildung auf dem deutschen Automobilmarkt Premium-Segment Mittleres Preissegment Unteres Preissegment Preis in EUR 50.000 C400 (52.390€) 335xd (50.600€) 45.000 C250 d (46.559€) 335ix (47.250€) A4 3.0l (47.050€) A4 3.0l (45.700€) Insignia 2.8l (49.005€) Passat 2.0l (45.500€) Passat 2.0l (40.025€) 40.000 Insignia 2.0l (41.060€) C5 Hdi (40.480€) Mondeo 2.0l (36.450€) Mondeo 2.0l (36.150€) 35.000 C180 d (34.064€) 30.000 C160 (31.684€) 6 D-175 (38.690€) C5 THP (35.780€) A4 2.0l (33.650€) 316d (31.850€) 316i (29.650€) A4 1.8l (32.250€) C5 HDi (32.130€) Passat 1.6l (28.675€) Passat 1.4l (26.075€) 25.000 6 G-192 (36.690€) I40 1.7l (33.690€) Insignia 1.4l (24.515€) C5 VTi (25.590€) Mondeo 1.0l (25.400€) Octavia 1.8l (33.990€) I40 2.0l (32.250€) Mondeo 1.6l (28.750€) Insignia 1.6l (26.675€) Octavia 2.0l (35.390€) Avensis 2.2l (31.740€) 6 D-150 (28.790€) Avensis 1.8l (28.440€) 6 G-145 (25.290€) Avensis 2.0l (25.940€) i40 1.7l (24.640€) Avensis 1.6l (23.640€) I40 1.6l (23.040€) 20.000 Octavia 1.6l (19.650€) Octavia 1.2l (16.550€) 15.000 Benzin Seite 45 Diesel Basispreise des günstigsten und teuersten Benzin- und Dieselmotors Quelle: Preislisten der Hersteller, Stand 04/2015 Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez Programm- und markenorientierte Preisbildung Die programmorientierte Preisbildung (oder auch: Preislinienpolitik) beinhaltet die Abstimmung der Preisbildung innerhalb des gesamten Produktprogrammes. In der Automobilindustrie bedeutet dies zweierlei: Im Rahmen der programmorientierten Preisbildung innerhalb einer Marke müssen die Preise für die verschiedenen Baureihen und die verschiedenen Typen einer Baureihe simultan festgelegt werden. Dabei müssen sowohl kostenseitige als auch absatzbezogene Interdependenzen berücksichtigt werden. Im Zuge des Aufbaus breit gefächerter Markenportfolios gewinnt auch die Preisabstimmung zwischen den verschiedenen Marken eine zunehmende Bedeutung. Dabei spielt insbesondere die jeweilige Preis-Image-Positionierung der verschiedenen Marken eine wichtige Rolle. Die gemeinsamen Entscheidungsfelder der programm- und markenorien-tierten Preisbildung sind: die verbundorientierte Festlegung der Einzelpreise, die Bestimmung der Preisspanne sowie die Durchführung des kalkulatorischen Ausgleichs. Seite 46 Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez Vertikale Preisschichtung am Beispiel des VW-Konzerns Audi Skoda 72.500 – 107.400 A8 (S8) Q7 Ab 60.900 Touareg 53.050 – 80.775 A7 (RS7) 51.300 – 113.300 A6 (S6, RS6) 38.400 – 109.200 A3 e-tron Ab 37.900 Q5 (SQ5) 36.900 – 60.600 Golf GTE Ab 36.900 Q5 (SQ5) 36.900 – 60.600 E-Golf Ab 34.900 A5 (S5, RS5) 35.550 – 89.900 CC 33.700 – 45.700 TT (TTS) 35.000 – 52.300 Sharan 31.475 – 36.150 A4 (S4, RS4) 32.250 – 77.090 Eos 30.375 – 37.725 Q3 (RS Q3) 29.600 – 56.600 E-up! Ab 26.900 Passat (Variant) 26.075 – 34.950 Tiguan 25.175 – 33.075 Scirocco 24.325 – 36.825 Touran 23.350 – 35.350 Jetta 22.100 – 34.650 Golf Sportsvan 19.975 – 26.775 Beetle (Cabriolet) 18.150 – 31.775 Golf (Variant, Cabrio) 17.650 – 45.225 A3 (S3) A1 (S1) Polo 12.600 – 22.275 Up! 9.975 – 15.575 Superb 24.590 – 36.450 Yeti (Outdoor) 19.230 – 36.390 Alhambra 29.965 – 40.640 Altea 18.490 – 25.890 22.450 – 49.000 16.950 – 30.800 Octavia (Combi) 16.550 – 36.050 Rapid (Spaceback) 14.170 – 23.980 Fabia (Combi) 11.790 – 21.120 Citigo Seite 47 Seat 77.600 – 143.800 8.890 – 14.770 Leon 14.990 – 33.930 Toledo 13.990 – 22.420 Ibiza 10.990 – 23.760 Mii 8.990 – 13.035 Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez Das Prinzip des kalkulatorischen Ausgleichs Quelle: Institut für Automobilwirtschaft (IFA) Baureihe A Typ 1 Typ 2 Typ 3 280 150 350 7.000 6.000 6.300 kostenorientierter Stückpreis in Tsd. € 25 40 18 4 realisierbarer Stückpreis in Tsd. € 24 17 5 = (1) * (4) realisierbarer Umsatz in Mio. € 6.720 5.950 6 = (5) – (2) Unterdeckung in Mio. € -280 -350 7 aggregiertes Umsatzdefizit in Mio. € 8 angestrebter Umsatz nach kalk. Ausgleich in Mio. € 9 Stückpreis nach dem kalk. Ausgleich in Tsd. € 1 geplanter Absatz in Tsd. E. 2 angestrebter Umsatz in Mio. € 3 Seite 48 630 6.630 24 Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez 44 17 Preisspanne je Modellreihe basiert auf den Basispreisen der verfügbaren Motor- und Ausstattungsvarianten exklusive I Quelle: Preislisten der Hersteller, Stand 04/2015 Volkswagen Phaeton 3.5 Target Pricing Target Pricing Target Pricing stellt ein Verfahren zur Bildung marktgerechter, das heißt kunden- und wettbewerbsorientierter Preise durch ein aktives KostenManagement dar. Insofern vereinigt das Target Pricing die kosten-, kundenund wettbewerbsorientierte Preisbildung zu einem integrierten Konzept: Target Pricing (oder auch Target Costing) versucht die Elementarmodule Preis, Gewinn und Kosten marktbezogen zu koordinieren. Seite 50 Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez Vorgehensweise beim Target Pricing Drei Schritte: Kunden die Zielkostenfestlegung, Wettbewerb Zielpreis die Zielkostenspaltung und Gewinn die Zielkostenrealisierung. Zielkosten nach Baugruppen („allowable costs“) Bisherige Kosten plus Kosten Innovationen („drifting costs“) Seite 51 Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez Ermittlung der Zielkosten Quelle: Rösler (1996) Seite 52 Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez Strukturierung eines Gesamtfahrzeuges nach Baugruppen Quelle: Rösler (1996) Seite 53 Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez Produktmerkmals-Produktkomponenten-Matrix Quelle: In Anlehnung an Rösler (1996) Seite 54 Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez Ermittlung der Zielkosten K A = Aggregate E = Elektrik K = Karosserie F = Fahrwerk Au = Ausstattung Quelle: Horváth (1993) Seite 55 Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez 3.6 Preisbildung beim Leasing Berechnung einer Leasing-Rate n iG (%) 12 i (%) iS (%) iRW (%) F A (EUR) R (EUR) 8 7 - - (Monate) 48 2,5862 20.000 517 8 7 - - 36 3,3347 20.000 667 8 7 - - 24 4,8354 20.000 967 8 7 20 - 24 3,94 20.000 788 8 7 - 20 24 4,0567 20.000 811 (*) 8 7 20 20 24 3,1612 20.000 632 8 7 20 20 36 2,2163 20.000 443 0,07 12 0,20 F = 100 * 1 + 0,08 – 0,20 1+ R= F *A 0,07 24 * 1+ 0,07 12 12 3,1612 * 20.000 EUR 100 = 100 * 0,07 24 12 ≈ 3,1612 24 -1 = 632,24 EUR ≈ 632 EUR Quelle: geocities.com Seite 57 Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez Berechnung einer Leasing-Rate Vorschüssige monatliche Leasingraten R R= iG iS iRW i n F *A 100 mit F = 100 1 + iG – iS - i RW (1 + i)n * i (1 + i)n-1 (1 + i)n - 1 = Gewinnspanne (in % der Anschaffungskosten: G = iG * A, = Sonderzahlung (in % der Anschaffungskosten: S iS + A), = Restwert (in % der Anschaffungskosten: RW = iRW * A), = Bank-Zinssatz je Zahlungsperiode (bei Monatsraten: Bankzins p. a. = 12 i), = Leasingdauer (z. B. in Monaten) Quelle: geocities.com Seite 58 Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez Einflussfaktoren auf die Höhe der Leasingrate Anschaffungspreis Sonderzahlung Restwert Laufzeit Zinsniveau (Refinanzierungskosten des Leasinggebers) Verwaltungskosten des Leasinggebers Gewinnspanne des Leasinggebers Seite 59 Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez 4 Strategische Preispolitik 4.1 Preispositionierung Preispositionierung Definition: Die Preispolitik stellt ein wichtiges Instrument zur Positionierung eines Produktes im Produktmarktraum dar. Häufig ist der Preis das erste Produktmerkmal, das der Kunde wahrnimmt, da er bei Produktneueinführungen noch über keine Produkterfahrung verfügt. Dementsprechend bildet der Einführungspreis die Grundlage für die Beurteilung und Einordnung eines Produktes durch den Kunden. Wichtigstes Instrument der Preispositionierung aus Herstellersicht ist der Listenpreis. Seite 62 Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez Quelle: AUTOHAUS Seite 63 Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez 4.2 Preisabfolgen Preisabfolgen (1) Definition: Unter Preisabfolgen versteht man die zeitliche Steuerung der Angebotspreise über den gesamten Lebenszyklus eines Produktes hinweg. Wichtige Bestimmungsfaktoren für die Preisabfolgenpolitik sind: die Zielpositionierung bei der Markteinführung eines neuen Produktes, der Verlauf der Preiselastizität im Lebenszyklus, die Kostendynamik, insbesondere Erfahrungskurven- und Economies-of-Scale-Effekte, die Wettbewerbsdynamik, und zwar hinsichtlich Zahl, Verhalten und Struktur des Wettbewerbs sowie die Existenz periodenübergreifender Preiswirkungen, insbesondere von sog. Carryover-Effekten. Seite 65 Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez Preisabfolgen (2) Preisstrategien in der Einführungsphase: Strategische Alternativen in der Phase der Markteinführung sind die Verfolgung einer Skimming- oder Penetration-Strategie. Unter einer SkimmingStrategie versteht man die Preisfestsetzung bei einem neuen Produkt oberhalb des langfristig anvisierten Durchschnittspreises. Demgegenüber werden bei einer Penetrationsstrategie die Markteinführungspreise unterhalb des langfristigen Durchschnittspreises angesetzt bzw. zuerst die niedrigpreisigen und dann die höherpreisigen Typen eingeführt. Seite 66 Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez Skimming- oder Penetration-Strategie Baureihe: X-Klasse Baureihe „Xenon“ Volumen (Plan) in Stk. Typ A 48.500 20.000 Typ B 54.800 25.000 Typ C 58.900 50.000 Typ D 64.500 10.000 Typ E 65.500 15.000 Typ F 78.000 5.000 Penetration Preis (in EUR) Skimming Modellvariante Quelle: Eigene Darstellung Seite 67 Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez Modellvarianten bei der Einführung der neuen C-Klasse (W 205) Baureihe C-Klasse (W 205) Hubraum (in ccm) Leistung (KW/PS) Verbrauch (l/100 km) Preis (in EUR) C 220 Blue Tec 2.143 125/170 4,0 38.675 C 180 1.595 115/156 5,0 33.558 C 200 1.991 135/184 5,3 36.414 Modellvarianten Quelle: Mercedes-Benz 2013, S. 7 Seite 68 Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez Neue Mercedes-Benz A-Klasse: Presse-Information Quelle: media.daimler.com Seite 69 Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez Preisabfolgen im Lebenszyklus Veränderung der Preisstellung Direkte Preisvariation Indirekte Preisvariation Absenkung Listenpreis (UPE) Sondermoelle überhöhte Inzahlungnahmen günstige Leasing- und Finanzierungsraten „All inklusive“- Flat Rates Seite 70 Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez Indirekte Preisvariation – Beispiel Volkswagen Seite 71 Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez Indirekte Preisvariation – Beispiel Mercedes-Benz Seite 72 Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez Bewertung alternativer Preisabfolgen im Lebenszyklus Direkte Preisvariation Vorteile • • • hoher Aufmerksamkeitsgrad einfache, monetäre Bewertung für Kunden hohe kurzfristige Wirksamkeit auf Handel und Kunden Indirekte Preisvariation • • Nachteile • • • • • Käufe werden lediglich vorgezogen Verärgerung von Käufern Gefährdung von Image und Positionierung Senkung der Preisbereitschaft/ Förderung Preisverfall • • • Aufrechterhaltung der Preispositionierung, insbesondere bei Modellwechseln Verkauf höherwertiger Fahrzeuge (gleich bleibender Wertschöpfungsumfang/Beschäftigungssicherung) individuelle, kundenorientierte Ausgestaltung zeitliche Verlagerung der Nachfrage schwieriger kommunizierbar/ geringere Prägnanz keine echte Preissenkung („mehr Geld fürs Auto“) Quelle: Institut für Automobilwirtschaft (IFA) Seite 73 Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez 4.3 Preisdifferenzierung Preisdifferenzierung Unter Preisdifferenzierung versteht man den Verkauf der gleichen Ware an verschiedene Käufer- und Absatzschichten zu verschiedenen Preisen. Ziel der Preisdifferenzierung ist es, unterschiedliche Preisbereitschaften von Käufern abzuschöpfen. Die wichtigsten Formen der Preisdifferenzierung sind : die abnehmerspezifische Preisdifferenzierung die räumliche Preisdifferenzierung die zeitliche Preisdifferenzierung Auf dem Automobilmarkt sind die abnehmerspezifische und die räumliche Preisdifferenzierung von besonderer Bedeutung. Seite 75 Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez Theorie der Preisdifferenzierung Quelle: Homburg / Krohmer (2006) Seite 76 Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez 4.4 Management der Cost-ofOwnership Management der Cost-of-Ownership Quelle: Dekra Seite 78 Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez Zusammensetzung der Cost-of-Ownership Total-Cost-of-Ownership Fahrzeugkosten Wertverlust Unterhaltskosten Finanzierungskosten Kraftstoffkosten Wartung/ Reparatur Versicherung Ersatzteile, insb. Reifen Steuern Quelle: Institut für Automobilwirtschaft (IFA) Seite 79 Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez Zusammensetzung der Cost-of-Ownership Kraftfahrer-Preisindex Neuwagenpreise 140,0 135,0 130,0 125,0 120,0 115,0 110,0 105,0 100,0 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Quelle: Statistisches Bundesamt 2013 Seite 80 Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez Kaufentscheidungsrelevanz der Unterhaltskosten bei Neuwagen Was ist Ihnen beim Kauf eine Neuwagens wichtiger? Keine Angabe Unterhaltskosten 4 17 Beides gleich wichtig Kaufpreis 15 64 Quelle: Institut für Automobilwirtschaft (IFA) Seite 81 Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez Kaufentscheidungsrelevanz ausgewählter Unterhaltskosten bei Neuwagen Mittelwert Wie wichtig sind für Sie beim Kauf eines Neuwagens die folgenden Kosten? Ersatzteilpreise 62 21 Wertverlust 63 18 Steuern 64 Aufwand für Inspektion 18 66 17 Versicherung 69 Reparaturkosten 70 Kraftstoffkosten 20% Top Boxes (1-2) Middle-Boxes (3-4) 11 60% Bottom-Boxes (5-6) 80% Keine Angabe Quelle: Institut für Automobilwirtschaft (IFA) Seite 82 Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez 1,7 8 11 1,9 7 11 1,9 13 5 15 40% 11 4 15 74 0% 6 5 5 1,9 11 2,1 10 2,2 11 2,1 100% TCO als Entscheidungsgrundlage im gewerblichen Segment Seite 83 Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez Kostenbeeinflussung und Kostenanfall hinsichtlich der Cost-of-Ownership Quelle: Institut für Automobilwirtschaft (IFA) Seite 84 Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez Cost-of-Ownership ausgewählter Fahrzeuge Fixkosten1) Werkstattkosten Betriebskosten2) Wertverlust Gesamtkosten / Monat (in EUR) VW up! 1.0 19,4 10,2 26,5 43,8 381 Ford Fiesta 1.0 20,0 10,4 24,8 44,8 424 Toyota Yaris Hybrid 20,0 9,1 21,2 49,6 419 Opel Mokka 1.6 18,6 10,6 27,0 43,9 549 Skoda Octavia 1.6 TDI 19,3 8,0 17,9 54,7 497 VW Golf 1.6 TDI 18,7 9,5 16,6 55,2 536 Audi A3 2.0 Attraction 18,4 7,9 15,0 58,7 635 BMW 318d 19,2 7,8 12,9 60,1 757 BMW X5 3.0 17,0 7,1 10,5 65,4 1.271 Porsche 911 Carrera Coupé 9,7 10,6 13,9 65,8 1.470 Mercedes E220 CDI 14,7 7,7 10,4 67,2 1.001 Mercedes S350 11,9 7,4 7,4 73,2 Modellvariante 1) 2) Seite 85 1.611 Quelle: ADAC 2014 Angaben in v.H. Fixkosten = Versicherung / Steuern / Gebühren Betriebskosten = Kraftstoffkosten / Öl / Fahrzeugpflege Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez Objektive und subjektive Bedeutung der Cost-of-Ownership Quelle: Institut für Automobilwirtschaft (IFA) Seite 86 Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez Strategisches Management der Cost-of-Ownership Quelle: Institut für Automobilwirtschaft (IFA) Seite 87 Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez Maßnahmen zur Reduktion der Cost-of-Ownership Kraftstoffkosten Optimierung Benzin- und Dieselfahrzeuge Einsatz alternativer Kraftstoffe Elektrifizierung des Antriebsstranges Wartungs- und Reparaturkosten Wartungs- und reparaturfreundliche Konstruktion Entfeinerung der Kundendienstumfänge Verlängerung der Wartungsintervalle Kundengerechte Gestaltung der Ersatzteilpreise Einsatz von Gebrauchtteilen Prozess- und Kostenoptimierung in der Werkstatt Versicherungskosten Erhöhung der Sicherheitsausstattung Optimierung des Crash-Verhaltens Erhöhung der Reparaturfreundlichkeit Kfz-Steuerbelastung Technische Auslegung im Hinblick auf steuerrelevante Merkmale zur Verbesserung der Primäreinstufung Nationale Anpassungen Finanzierungskosten Verbesserung der Refinanzierungskonditionen Kostenminimierende Prozessoptimierung zwischen herstellereigenen Finanzdienstleistern und Händlern Wertverlust Sicherstellung einer hohen Marktgerechtigkeit der Produkte über den Lebenszyklus Hohe konstruktive Langzeitqualität des Fahrzeugs Modernes und zeitloses Fahrzeug-Design Restwertgerechte Steuerung der Modelllebenszyklen Marktgerechte Preispositionierung Realistische Volumenplanung Sicherstellung hoher Transaktionspreise über den Lebenszyklus Marktgerechte Ausstattung der Kundenfahrzeuge Professionelles Gebrauchtwagenmanagement Quelle: Eigene Darstellung Seite 88 Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez Exkurs: Residual Value Management Seite 89 Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez There are a lot of factors influencing residual values… Legal framework Business cycle New car discounts Brand image Model cycles Volume planning Innovation cycles Buy back policy Residual Value New car configuration New car pricing Sales channels Re-marketing strategy Used car management Warranty policy Competition Customer behavior Seite 90 Product quality Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez There are four main factors NSC / Dealerships can manage residual values! Volume & Channels & Price Re-Marketing & Buy-Backs New Car Configuration Used Car Management There is a thin line between burning and earning money! Seite 91 Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez Managing Residual Values: Volume & Channels & Price Market driven volume planning… …and lower new car discounts Channel Mix New car volume planning Franchised dealers Direct fleet Direct rentals Short-term registrations …leads to balanced sales channels… Seite 92 Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez New car discounts Managing Residual Values: Re-Marketing & Buy-Backs Leasing Off-Lease-Cars Seite 93 Rentals Risk of oversupply with young used cars Buy-Backs Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez Managing Residual Values: New Car Configuration Re-sale starts with… …sale Seite 94 Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez Managing Residual Values: Used Car Management Brand Process & Trade-In Preparation & Presentation Marketing Sell Seite 95 Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez Dealerships OEM / NSC To summarize: Residual Value Management – Quick Wins & Long Term Strategy Volume Planning Brand Image (Segment-Specific) Product Quality Channel-Mix Model & Innovation Cycle Buy-Back-Policy Re-Marketing-Strategy New Car Discounts Used Car Program & New Car Configuration Brand Used Car Processes Dealership Image Short Term Seite 96 Long Term Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez Exkurs: Residual Value Management: Einflussfaktor NW-Spezifikation (endogen) Fahrzeugtyp Restwert in Prozent der UPE 24 Mon./60 Tkm Restwert in Prozent der UPE 36 Mon./90 Tkm Standard dunkel 63% 53% BMW 3er-Reihe (RW- SSD, Klima, optimierte Ausstattung Radio-Cass., und Farbe) Alufelgen, Leder, (Navigation) MetallicLackierung 65% 55% BMW 3er-Reihe (RWminimierte Fahrzeugkonfiguration) Weiß-rot 61% 51% BMW 3er-Reihe (Basis: 316i/318i) Seite 97 Ausstattungselemente Klima, RadioCass., FH SSD, Radio-Cass. Wagenfarbe(n) Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez Exkurs: Residual Value Management: Einflussfaktor „Kundenrabatte“ (endogen/exogen“) Quelle: Toyota Deutschland GmbH Seite 98 Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez Die Cost-of-Ownership als Objekt des Target-Pricing Quelle: Institut für Automobilwirtschaft (IFA) Seite 99 Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez 4.5 Preisbündelung Preisbündelung: Begriff und Formen Eine Sonderform der Preisdifferenzierung stellt das Bundling dar. Bundling liegt vor, wenn ein Anbieter mehrere separate Produkte zu einem Bündel (Paket) zusammenfasst und diese zu einem Bündelpreis verkauft. Je nachdem, ob Bundling primär produkt- oder preispolitische Ziele verfolgt, werden für Bundling auch die Begriffe Produktbündelung und Preisbündelung verwendet. Zentrales preispolitisches Ziel des Bundling ist es, den Absatz innerhalb einer Produktlinie zu steigern. Es lassen sich zwei Formen der Preisbündelung unterscheiden. Bei der reinen Preisbündelung kann der Kunden von dem Anbieter ausschließlich das Bündel erwerben, nicht jedoch die einzelnen Produkte. Bei der gemischten Preisbündelung kann der Kunde wählen, ober er das Bündel oder die einzelnen Produkte kauft. Preisbündelung zielt darauf ab, vorhandene Preisbereitschaften der Kunden besser auszunutzen, als dies bei Verwendung von Einzelpreisen möglich ist. Quelle: Homburg / Krohmer (2006) Seite 101 Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez Preisbündelung in der Automobilwirtschaft Nachfrager Maximalpreise Produkt A 6 1 7 II 2 5 7 III 5 4 9 IV 3 2,5 5,5 V 2,4 1,8 4,2 Reine Preisbündelung PB 6 PB II 5 PA = 5 III PB = 4 4 3 5 II IV PA+B = 5,5 2 V 1 I 0 0 1 2 3 4 5 6 PA PA = 2,4 III PB = 4 3 3 2 II 4 III 4 IV Gemischte Preisbündelung 6 6 5 Seite 102 Produkt A+B I Einzelpreisstellung PB Produkt B 2 V 1 I 0 0 1 2 3 4 5 IV 6 PA V 1 I 0 0 Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez 1 2 3 4 5 6 PA Preisbündelung durch Flat-Rates Seite 103 Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez Preisbündelung durch Sonderausstattungspakete Quelle: Mercedes-Benz 2015 Seite 104 Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez 5 Preisdurchsetzung 5.1 Probleme der Preisdurchsetzung Quelle: Schwabengarage AG Seite 107 Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez Entwicklung der Neuwagen- und Verbraucherpreise Verbraucherpreise Neuwagenpreise 125,0 120,0 115,0 110,0 105,0 100,0 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Quelle: Eigene Darstellung auf Basis des Statistischen Bundesamtes 2012 (a) und 2014 Seite 108 Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez Probleme der Preisdurchsetzung: Ursachen Die folgenden Ursachenkomplexe lassen sich dabei identifizieren: Verändertes Kundenverhalten Strukturelle Überkapazitäten Verlangsamung des Einkommensanstiegs Preisdifferenzierungen Steigende Preistransparenz Überbesetzte Händlernetze Mangelnde Professionalität im Preismanagement des Automobilhandels. Schließlich müssen aber auch die Preisaktionen der Automobilhersteller und des Automobilhandels selbst als Ursache für die wachsende Preisdurch-setzungsprobleme genannt werden, denn die wachsende Zahl von Preisaktionen haben GewöhnungsEffekte und einen Verfall der Preisbereit-schaft beim Kunden zur Folge („SperrklinkenEffekt“). Seite 109 Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez Quelle: J. D. Power (2001) Preismarketing und Markenimage Seite 110 Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez Mercedes-Benz: Verschleierte Preis-Aktion Quelle: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung Nr. 34 vom 26. August 2012 Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez 5.2 Strategien und Maßnahmen zur Verbesserung der Preisdurchsetzung Strategien und Maßnahmen zur Verbesserung der Preisdurchsetzung Herstellerbezogene Handlungsansätze Handlungsansätze zur Verbesserung der Preisdurchsetzung, die primär im Verantwortungsbereich des Automobilherstellers liegen, sind: Übergang zu Pull-Strategien Flexibilisierung der Mengenpolitik Marktorientierte Preisbildung Konsolidierung der Händlernetze. Seite 113 Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez Strategien und Maßnahmen zur Verbesserung der Preisdurchsetzung Händlerbezogene Handlungsansätze Handlungsansätze, die die Preisdurchsetzung am Point-of-Sale verbessern können, sind: Erhöhung der Kundenbindung Angebotsdifferenzierung Verkaufsprofessionalisierung. Seite 114 Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez Preisgebundene Incentivierungs-Strategien Transparenz für Kunden Quelle: Institut für Automobilwirtschaft (IFA) Seite 115 Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Seite 116 Master AUM, Preispolitik in der Automobilwirtschaft, Prof. Dr. Willi Diez