Feuilleton. - Neue Zürcher Zeitung

Transcrição

Feuilleton. - Neue Zürcher Zeitung
158« Erstes Morgenblatt.
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glase!«
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gont! Vbutc
Ab«nne«entSP«else
Ablage »b«el>;»l»
3»Nch bei dtlAbminlsiiotion «d«i
«uitiögei in« tzaus aebiacht
duich dle
Velllllllng b«i>;n P»stbule»u ».».».-«chwelz
<;Lt«i!b»nd)
tm i Vezug um« Privat»»«!?«
«»«an», mit
Per
r.2.«!
grast*
«Partien:
12H0
l»H0
Das Urteil im Eomadi-Prozeß.
dem Wahrspruch der Geschwornen.
C-ntscheidungs«
Vor
Lausanne,
16.
Nov.
i.ti-.
Vcihandluugen.
schwere lastete heute siber den
die den Schluß der Tebatten über die Schuldfrage
uu<;
bringen
bestimmt waren, auf den
zu
mittelbar der Wahrspruch der Geschwornen
folgen soll; auch durch ein verstärktes Polizei«
aufgebot war der außerordentliche Charakter
Sitzungstages betont. 2ie Replik
dieses
und des Staatsanwaltes
der
Vorträge der Ve»
auf die gestern beendeten
teidigung
zu<;
kurz die Gründe
faßte nochmals
Verurteilung
der Angedie
die
fammen.
fiii
klagten
Dicker, der Conradi
sprachen.
Herr
und Polunin Feigheit vorgeworfen hatte, ließ
sich heute die Aeuixruna, entschliefen. Conradi
habe großmütig seinen Freund delle» und die
alleinige Verantwortlichkeit
für den Mord über,
wollen. Als hauptargument gegen die
nehmen
Freisprechung
an,
er
diese würde eine
führte
politischen Mordes bedeuten.
Legalisierung des
Staats,
abgeschwächter
vertrat
auch
Form
In
Auffassung; er verlangt
a n w a l t C a p t diese
die Verurteilung, weil es niemand erlaubt
Browning in der Hand
sein lönne, mit dem
internationale Politik zu betreiben. Aus einem
Zivilpartei
Freispruch würde der Schluß gezogen, daß n
m a
die bolschewistischen Führer außerhalb des Gesein, denn znr Versetzes stelle; das dürfe nicht
teidigung
unserer demokratischen Institutionen
Behörden und
und Freiheiten haben wir die Anklage
richtete
die Armee. Der Vertreter der
einige Worte berechtigten Tadels an dle
auch
Zivilpartei, indem er sich gegen
der
Adresse
«ine Beeinträchtigung der Rechte der Verteidigung wandte: Herr Tschlenow und Dr. Welt,
Angriffe auf die
über die
hatten sich nichtaufzuregen
gebraucht, denn in
Tovictregierung
unango
sagten
die
iedem Prozeß
Parteien sich
Dinge.
nehme
Angeklagten
der beiden
Die
nicht mehr Pulver zu verschießen als
hatten
Anllaaepar.ei.
Der von seinem anderthalbdie
gewordene
tägigen Plädoyer ganz
legt Schöpfer
habe. Noch einmal
waren, unter deren
welches die
konrad! zu seiner Tat getrieben wurde.
5wana
Zwang lönne nicht anders als loren in-«Riesci
-<;N>;Iu
bc',clcftnc» werden. Man werfe Conradi
hochmütig. Man dürfe aber Hochmm
or. er sei
3tol', verwechseln. Conradi dürfe stolz
mit
icht
ein, denn er habe sick immer lavier gehalten. Als
auogrbiochc» sei, sei er mit seine» acht«
cr üiiea
»och nicht mobilisierbar in der
^hn fahren
gewesen. C-r
unter ruf«
habe als Toldathochgehalten
Schweiz
scher Mine den Ruf der Schweizer
vic viele andere, die an der Front der Alliierten
habe er immer de»
ochtc». Heine Militärsteuer
Schöpfer verliest dann einige
ahlt. Advokat
(?>;rau Conradi,
an feixe Fra».
'rici- Conradis
beginnt
ic im Saale sitzt,
zu schluchzen «nd verden Händen. Conradi selbst
bat ihr
Gesicht in gerade
aus.) Nenn Polunin
unbeweglich
chant
gelebt hätten, wo
und Conradi in einem Staat
^ldniiug herrscht, so wären sie die besten Bürger.
gefährlichen Individuen,
2ic scie» gar nicht jene
Schöpfer
hinstellen wolle.
als die mau sie nunAeußerungcn,
orrigiert leicht die
die er über die
gemacht ha,, und stellt fest, daß sich ein Miß»
Presse
eingeschlichen
habe. Mit aller ttlarverständnis
be«
svrinac das Motiv, das Conradi zur Tat
hcit
vcgte. aus jenem Brief hervor, in dem e
r sch««,:
getan, der 3«! Wie.
habe den «sten Streich
»Ich
dciauicistehung
fuhrt!
unseres Vaterlandes
die GeNeil» man sage, man müsse abwarten, obwerde,
so
richten
chichte den Bolschewismus
0lcmeinplatz.
Die Verteidiei dies schon eher ei»
gung habe fo unwiderlegliche Beweife «bracht,
sagen
lönne,
be,aß man
der Bolschewismus sei
reits gerichtet.
Schöpfer neuerdings kurz
Anschliche!» tritt
gestelltem Fragen ein.
auf die den Geschwornen
und
Noch einmal fordert er sie auf. Conradi
Verteidiger
Herr
heiser
Aubert überließ den Endkcmchf zur Handliche
Schöpfer, der in feiner
seinem Kollegen
Zivilpartei
gegen
und Staatsanwalt
Polemik
Feststellung legte, daß
das Hauptgewicht auf die
Angeklagten rM i
lein Grund zur Annahme, die
Freispruch ihre rechtswidrige
den nach einem
Tätigkeit fortsehe», bestehe. Ganz überfliegerSchöpfer
heute, wie
weise erörterte Herr Plädoyer, auch
des lanaen und
in feinem gestrigen
Frage,
ob Conradi Worowski von
breiten die
niedergeschoisen habe
hinten oder von der Seite
daß diese matten
Alan gewann den C-indruck.
Nachhutgefechte leine große Wirkung mehr
--
Entscheidung der
Inrh ausüben werden
auf die
sie fchen be id
Die A n g c k l a g t e n
erklärten, sie lmtte,
angegriffen aus
ziemlich
Verteidiger nichts beizufügen
den Worten ihrer
Titzuug au
Um 4 Uhr hob der Präsident die
sich zur Bc
und die Gefchwoinen zonen Männern,
dl
ratiing zurück. Von den neun
bisher slnmm. ohne eine Miene zu verziehen
Verhau»
Ausdauer den Angcnbli
mit bewundernswerter
lungen gefolgt sind, hängt in diesem
das Schicksal Conradis und Polunins ab.
Schopf«.
Die Duplik
Lnlisaone, «1. Nov. uiit, Advokat 2ionc
das Wort er
Hckovsor. dcr als loht« Anwalt
beginnt »m .' Uhr -l5 >;mt seiner Duplik.
Ver,»««,.
^i'iic
dem
widersetzt er sich
neuerdings
crslei
unternommen worden sei.
,» diskreditier««.
,'on «5 o
madis
festgestellt
diucl
mNsse
Noiowsli von
l>;cr
dc
°>;c
Mit
Per
Äacl
,verdl«. das, Eonrao
Tcite «nd nicht von hmte
Feuilleton.
«btlhard Gothein
5cl ?»al,t
der offiziellen
1>;.
Depeschenagenturen,
ncr de» Tod so vk'lci Nullen dcr Welt durch die
mitteilt, hat aefclnvicaeu, als Eberhard
^olhei!, i» dcr «ackn vom 12. ans den 13. Novem(«rippe Clllanlnna zum
ber vei Berlin einer
Opfer siel. Äur ans priualcm Wege wurden eiuiac
Ereignis
<;>;<;,"» von dem
'leitungen 'wie die
verständigt, Es lag darin ansaelproche», daß der
Verstorbene, so weit auck der Nrei« seiner
Vercbn'r und HMler reichte »»d so ssroßc Ilncr^
lcnmma sein KOrlc» auch im alademifchc» «eben
Presse
Ncfiludc»
Iiattc, nie eine» eigentlichen durchschlag
errungen wt.
«enden ';<;!!!il!t»mscriola
Tas aicher«: Leb?» Eberhard Gotheins blclet
»ichls Bomcrlenswenos. Er durchlief die üblichen
dcr deutschen alademisct»,'» ««mfl'ah».
Iinfcii
>;W z» Äcumarlt in Schlesien aeborc», habilitierte er sich nach historischen ^tndicn in Vrcsla»
»nd Httal,b»ra. w»roe lfts.', als Professor fiir
Ttaatewifftnichait,,'» »ach karlsruhe an die Tcch^
nische Hochschule berufe» und vertauschte diese
6teN»»a lM>; «>;!» einer Plofcssnl sur dasfcll'c
,^ach a» der Universität Vo»n.
2cit !<;.'»« wirlte
cr i» Hcidclbcli».,
lncbl ainn Golbein in der Prooullion
Obwohl seine offizielle Lehr
vorwiegend >;la!lonalölo»omische ??ächcl
als Schriftsteller l« der
ilmfakle. blieb ci dock
nrsplnnaiichc« Äcignna tren
hauptsache
Um
so
seine eiac»!'» Weae.
tätigkeit
sciucr
»»!>;
beall'cilcte vor allem
das .Gebiet tz« Oe»
Velgl«. Veulschland.
»«« de» V«ftl«t«n» ««» «»»»Mnt ««»«: l»
Fugoll«»,«!.
Fl<;ml«lch, ItoNe», 0«st««lch, Angan,, «lchech»Il»»a!«l.
«riefraä
O««O.
*9«at«Hlt«6« 3,
«oljnljoift». «4, 9O. gtln. W7<;%
icdergcschosscn
Motive
lll,
Vam3tnst, 17. November 1923.
ZlltziMg.
l4^.
JaIfe«H»afce 1», .* « » 8«»«.
Sibmlniftto«»«:
22.»
M»«
u n nQmei3erlffBes saiiaetsDfoff
d
6am>;t*tt6«5o>;
Mb©;
unt« Pllvatadrcl?« (Sl«ili.>;
Vezug
Mchtt
vm/fit«*
ungeheuer Spannung
«drücksvolle Stille. Mit
rwartet man den Spruch. Da treten die Gechwslnen herein. Der FNbrcr der Gcschwor«
1
neigen
il
müsse.
aus. dem er sich
beantragt die Freisprechung
Der Staatsanwalt
Ängcllagten, da für eine Schulbigerllänmg
der Stimmen der Geschwornen
wci
ötig sind, die nicht erreicht wurden. Weiter
eantragt
die Uebcrbürbung
Drittel
der
er «osten zu
cNagten.
Die
tritt
Kriminalkammer
Beratung
Polunin sagt nur: .Mein Los wird
die waadtläxdische Gerichtsbarkeit ent
' 'T>;ie"'2ihung
und
wird um 4 Uhr aushoben
geheimen V e
die Geschwornen treten znr
zusammen.
neunköpfige Jury hat die Tatfrage der Er
Die
mordung Worowskis durch Conradi sowie de»
Körperverletzung Ähren»' und DiwillowSlls
bejaht, in der
und der Gehilfenschaft Polunins
dagegen
Schuldfrage
nur fünf be
jahende gegen vier verneinend
abgegeben,
waadt
f° daß die in der
gefordert
Strafprozessordnung
(zwei Drittel) Mehrhei
Schuldigsprechung nicht zustande gelonl»
ländischen
qualifizierte
für
men ist.
Beratung verkündete der Ge
Nach kurzer
gestützt
auf den Wahr
i ch t s h o f seinerseitsFreisprechung
Jury
spruch der
der
dle
jedoch die
Angeklagten,
denen
Kosten
beiden
auferlegt werben. Sie werde
des Verfahrens
fünftägigen Rekursfrist i
nach Ablauf der
l
Freiheit
gesetzt werden.
'
.
Ubr 4k Minuten ertönt da« Mollen
Um
zcicht». das die Wiederaufnahme der Perhand
lungen und damit die UrteNsverlünduust anzeigt
Die Beratung«« der Geschwornen haben nah«!
gebollert.
Im Saale herrscht tie<;
zwei Stunden
Kollegen
Zlim Unterschied von fast allen
schichte.
von der Zunst konzentrierte er dabei seine Auf»
Anfang an auf die Kulturnlerlfamloit von
sein, wenn
aefchichtc. Es wird kau»! übertrieben
größten TchMcr >;Valob Burckhardts
man ihn bc»
nennt, Während dic allermeisten dentschen Uniauf das
seiner Oeileralion
uersitätshistoliler
2t>;!d!»m politischer «cfcbehnisse und Ideen ihren
Hauptklient lesstc» oder da»» aanz zur Sozial^
Wirtschaftsgcschichle abschWcnNcn, hielt Got'
!!»d
g
Auffassun
der ssulturaeschichx:
hoi» an dcr alten
und
oiachtctc als wiirdiastcs Ziel historischer
fest
gcistiacr. vo, aNem auch
^orschuna die Erkenntnis
religiöser 3<;lö»,nngc» d
n n Persönlichkeiten der
AcraMncühci«, Wichtigcr als z» wissen was
geistige oder lirchlichc Vewegi»'»
acfchab. anch wic
gc» orgaiiisicrt wurde», war ibm zn wisse», wie
,,»d Menschheit in
gedacht wurde, wie
sich Wclt
spiegcltc«.
dem Geiste frühcrcr Pcriodc»
vergeblich Ialob Burckhardt
Ootücin hat »icht
Nclrolog geschrieben; er hat
vielleicht dci, fchönstcil
gearbeitet. In
a»ck dancind i» dcsse» Geiste
Objekt ein
manchen seiner ^christe» ist nur das
Ci»stcllu»g
vcrwaildt, wie
anderes; dle
ist so »ane
es bei zwei verschiedenen Menschen nur sein kam«.
an seinem Meister vor allem den Blick
Er hatte kulturhistorisch)
Interessante aufs feinste
slil das
(bisweilen beinahe mehr, als »acb dem 2tosf
(5s
ihm,
berechtigt war) geschärft.
<;
merkwürdige
Individuen
zn
widerstrebt«
Typen zu
bloßen
Crjolg
verwandeln oder nach dcm Äuhe» und
frage«,
einer eigentümlichen Bewegung z»
originelle geistig Erschein»»« ist ibm al^
Itühiums,
wert.
hes
^ede
solche
13.
schuldig?
a .
5
dieser Tat
N e i n.
«
Cmflui;
einer
dem
unter
Hat Polunin
gehandelt?
fällt
Provokation"
weg.
14.
- fällt
unter einem
Hat Polunin
Hwang" gehandelt?
lichen
weg.
Der erste Gindruck.
Lausanne, 16. Nov. dt?, llann man sagen, daß
die Teilnehmer am Prozeß Coniadi-Polunin den
Freispruch erwartet haben, den heute abend der
der
Obmann der Geschwornen und kurz darauf
«HegenGerichtshof verkündete? Wir hatten im
teil den Eindruck, die Annahme einer milden
Verurteilung sei verbreiteter und «her begründet, nachdem die Verteidigung Conradis
hingebenden Be»nd Polunins zt r o t ihren
mühungen um die Tache der Angeklagten im
Argumentation
gewichtigen
Kampfe mit der
der
augenfälligen Siege
Staatsanwaltschaft leine
gerade die Konhat aber
davon tnlg. Vielleicht
Meinungen und die ProzesssteNation der Spiegelbild
Wahlspruch der
im
situation
ihr
Jury gefunden,
Mehrheit
Bejahung
der Schuld-
ent-
denn eine
schied sich
frage,
Der Wahrspruch der Geschwornen.
gestellten
Die
haben die ihnen
folgendermaßen beantwortet:
fragen Geschwornen
1. Hat « o n r a d i am IN. Mai lN23 im Hotel
Cecil in Lausanne Worowski, den Vertreter
für die
folgte der Verteil»!»
guug. Daß es trotzdem zum Freispruch lam.
liegt an der Gesetzesklausel, wonach «ine quaVermiesung nötig
Mehrheit
zur
Überzeugung
der Mehrheit
ein die
ist: also hat
Ueberwiegen
entträftigende?
der Gedie
MnderlM
lifizierte
rechtlich
fühl5m »mente
Jury
der entscheidenden
Ausschlag gegeben.
bei
den
Minderheit der
wegen dieses UmstanDa« Verdikt lann eben
gefällt hat. da?
de!-, daß eine Minderheit es
Füoerativ'Mepuvlil
beftiedlgen. wie
der
der sozialistischen
Rechtsgefühl
der Weise
in
nicht
in
einstimmiges Urteil. Ware «s ausgeAufenthaltes
«ovil'ts. während stines
getötet?
das ein
Schnfjwaffe
getan
einer
Lausaune mit
fallen, wie es wollte,
hätte. Aber nm
Der Freispruch.
(Priuattel. der
btl. Lausanne, 16. Nov.
,,N. Z. Z.^ Nm
vor 8 Uhr verkündet der
Geschwornen,
Victor Dcsarzens
Obmann der
Wahrspruch der Geschwornen
den
I
Ja.
Ist Polunin
4
daraufhin
zusammen und die Verbindneuerdings unterbrochen. Das
wblltmn bleibt völlig ruhig. Frau Conradi um«
Verteidiger
schütteln ihren
nnt ibren Mann. Die
Uiextc» die Hände. Von allen Seiten wirk Con«
adi bcglüclwilüscht.
osort zur
ungen werde»
Wort.
durch
9
12.
Staatsanwalt
gleichen Teilen
aus die beiden An«
Polunin
Itinnnen
Kcnutnis der Tache, die Mittel verschaffte,
begehen, indem er
das Delikt zu
ihn über
die Person Worowskis orientierte sowie
hiesigen Aufüber den Grund feines
ließ,
enthaltes,
ihm Geld zukommen
um das Delikt ausführen zu können?
urworten der Justiz. Frau Conradi bricht beim
reispluch in Schluchzen aus. Die Verteidigung
Wort, auch die Zivilpartei. D«
erdichtet auf das
staatsanwalt spricht sein Bedauern Nbci das Ur->;
Verhandlungen
Nach kurzer 'Pause werden die
,e»erd!»Äs aufgenommen. Ter Präsident verlieft
eildmlltigc
Urteil,
das
während alle Anwesenden
Ich erbeben: Conradi und Polunin werden frei»
Trauung der Kosten zu
gesploch.'», dagegen
zni
gleiche» Teilen verurteilt. Ihre Freilassung wird
angeordnet. (Gegen das Urteil lann innerhalb fünf
Tagen Rekurs ergriff«, werden.) Beifall ertönt.
Sitzmig ans und erklärt
Tvi Präsident bebt die geschlossen.
die Verhandlungen fiir
Schluß der letzten Titzun« « Uhr 2N Mimtten
freizusprechen. Sie hatten ein: abends.
Tcr Bundesrat wird sich, wie verlautet, noch
«elan. Nie ,ci Tvrannenherrschaf!
befreiende Tat
ungcsttai'l geblieben. Mit starker Stimme ruft administrativ mit Poluni» ?» befassen haben.
freigelassen, um
Schöpfer den Geschwornen zum Schluß zu: Con
Conradi wurde nickt unmittelbar
schuldig!
Änndgcbmlgen
radi ist Angeklagte
zu vermeiden.
nicht
das
Conradi verzichtet auf
Der
llltnng
Tötung Worowskis
an der
indirekten Auteil genommen dadurch, daß
er Conradi dazu ausdrücklich und direkt
aufmunterte oder aufreizte und ihm in
l. Hat P o l u n l n
Fragen des
Präsi»
en beantwortet die üblichen
Verlesung der
enten und beginnt dann mit der
-er
<;
^lmnönitN.yolllMd.DLnnnall.schl'edcn^oNVlgenulw.DiepllNamtllchtn
Äbonne«ent«p«ile »»dt» »<;m den P°s!««»allu»gtn bei v»r<;,cnan«tcn i.'ünd» festgeld
Umrechnungen«« »»!>;««, smd bei b«n P«N»mi«n ,» «lft-a««».
Dle Pieise, die au! den
«eschüft«empfehlun«tn2«>;»p^
Vle elnspaMssc OlUndztile M^p., lolale
Insertions»
An,«,««« »u««nbiich<;m Ursprung« 75 Rp.. ?llN<;lmen rp e 3«!l«
preise :
9
-
Ja.
schuldig?
dieser Tat
N s i u.
3. Ist das erwähnte Delikt mit Vorbedacht
begangen woide»?
9 Ja.
2.
Ist Conradi
.",
Ja.
glücklicherwelfe
auch
dem Ende des Prozesses ist
Konjunktur der a<;I u^um äsiMn, verwendie
dete,! «übertreibungen. Spekulationen. Behaup-
tungen
mil-
zugunsten des Angeklagten
de r n d e U m sl ä n d e ?
fällt weg.
5. vat Conradi unter denselben Umständen
Nörftervl'rlchnna, oder Whhaudluna be>;
aangcn, indem er mehrere Schlisse auf
abgab?
>;!.
8.
Bestehen
- II
-
und Divikowski
Ahrens
) bezüglich A h r c n ?' ?
»
a.
9
!,)
0
a.
ilkow ki 3 ?
bcziinlich T i v schuldig?
er dieser Tat
Ist bezüglich
Ahrens'? - .', Ja . -l Nein.
>;, beziiqllch
5 Ja.
Vivilkowski??
Nein.
4
7. Haben die
briden Verletzten eine Arbeits»
unfähigkeit von mehr als AU Tagen erlitten?
») bczNglich Ahrens'?
9
a.
- I-
,.) bezüglich Divillowskis?
N Ja.
8. Ist das Delikt mit einem aefährlichen In»
einer
oder
aefährlichen Waffe besttmnent
gangen worden?
»Ja.
9. Hat Conradi unter dem Einflus, einer
yehanProvokation"
«schweren
delt? - fällt weg.
IN. Ha» Conradi unter einem
fällt
w a n g" gehandelt?
st e h l i ch e n
weg.
I
-
merkwürdig
r seine ausist es, daß e
Ncsonders
gebreiteten »alionalölouomischen Kenntnisse nie
eigentlich
sc,ne kulturhistorischen
Ttudien
für
gemacht
hat. Jakob Burckhardt bczeich»
lnchtbar
Vorzug der jüngeren Gener.i»
»ctc cs als ci»cn
d!l Geschichte mit einer wirtschifttio». das, sic
2chul,n,g. die er bei sich ver»
Wisscüsckastliche»
mißte, llcrantrctsn lS»ne. Gothci» bcfaß dieses
hielt sich trotzWissen «nd diese 2ä»»l,»l«; abci erGcgc«
Geistigen.
die Andem bcinalic ganz im
regungen, die von dem sog. historischen Materia«
lismns ausgchcn löime», l>;>;it er sich d»rch»n»s
spröde
verölten.
Kulturhistoriker
War Ialob Hnrcthardt derGotyein
'»it de««»
der Renaissance, so Iü»»te >;nan
Gegen-»
selbe» 3tcch!e dcn lilnlluilustoriler der größte»
reformation des Barocks nenne». 2«i»e
Gegenstand.
arlippierc»
diesen
Werke
sich um
zustatten:
Drei Dinge lame» ibm dabei vor allem
religiöse Strömungen
ein feines Tensorium für
TchattierlUlgen.
eine intinlc Kenntnis der
und
spailischcn «ullxl (ohue die liber die kultur oes
geschrieben weiden tan») und
Barock nicht wolil
eine ausgebreitete Vertrautheit mit der Gelehrten»
geschichte
lu,
bis l8. Jahrhunderts, in der es
des
gleich tat. L-r
lbm von dcn bebende» Wohl keiner
einer kürze««
deblitierlc ans diescm Gebiete mit religiöse
Volksu»d
Abhandln»« über
bewegungen vor der Reformation" (itt?«)>; die als
Ganzes, soweit es sich «in die Ttilninnng im beut
h
theologisc
ge
schell Volle um 4500 außerhalb der
jetzt »och trotz der
bildete» Kreise handelt, Wohl
.,
»lcsslichc»
«eschichtc
(Einleitung ,» Vezolds Reformations,
folgt« 18Äl
,uniib..ltlojse,
lcin dürfte.
Neue Zürcher Zeitung vom 17.11.1923
usw. vorüber.
Freispruch des
Man
darf den
getrost
Geschwornengerichts
waadtland!,
auf den richtigen Boden stellen und es ablehnen, daß die
weitgehenden Konsequenzen, die von den Pargeknüpft wordem Verdikt an dieses
teien vor unbedingt
gezogen zu weiden brauden sind,
Moskauer
dem
chen. Herr Dicker hat seinerzeit
Advokaten Tscklenow erklärt, die schweizerischen
entspricht
souverän,
es
und
feien
Geschwornen
Gepflogenheiten
Presse, die Achtung
schen
uuserer
de«
vor den demokratischen Institutionen auch da
',,, wahren, wo verschiedene Meimmaen über
des Souveräns am Platze sein
die Entscheide Beurteilung
mögeiu iB e der
des Auscianaes des
Prozesses Conradi-Polunin
ander? sein dürfen.
wird
dies
nicht
Sanktionsdrohungen.
Französische
Paris, !6. Nov. (Tel. unseres <;5-Korl.)
in der Botschafter«
Jules C a m b o n hat
konferenz die Haltung Frankreichs in de,
Angelcgeicheit
d e
u t f
des frühern
Kronprinzen
klar umschrieben.
ch c
n
Frankreich
akzeptiert die harmlose Erklärung der deutschen
Regierung nicht, die der Gefchäftsträger von
.ic «Kultiircntwicklung TiiditalienS in Cinzeldai'
telluugtn", ein i» etwas schwerfälliger Breite
der
übernommener Versuch, Burckhardts »Kultur
ergänze»
dcr Tcitc Neapels z«
^c»aissa»cc" nachmamligfach
anicgcndcö uiid noch
anch dies ci»
19!5, i» italienischer Ucbcischung ucu aufgcleatco
gewichtigste Lcistimg fa u diescm «c«
Huck. 2ei»e
publizierte große Wcrk
biet bildet aber das 1895
von Lonola und dir
liber
»",
,
i
o
a
o
e
Hicr ist vor allein bc
Gen nrtf lm
wuildciungswnidig. wie die Milicus. innerhalb
ent>;
deren sich die Giiiudima dcs Ics»itcnorde»s
wickelte, geschildert wcldc». das spanische Geistes»
als (vielleicht noch
lebc»
.IgnalinZ
>;
dcs MiNclallcis sowohl
gelu»gc»^ dic ipälh»n,a»islischen, cinftcr
«nd halb religiös gcwoiocncn ltrcisc eines 2ado
let, einer Vittoria Colonna. C-s bürste mchr als
einen Leser gcdcn. der dicsc scln nachzeichnc»dcn
Kapitel niit ihrer staren Tvinpatbie für die bald
rcligiöfe Geistigkeit lwhcv
daraus «»tcrdrlicltc ircic wcnigci
trcfslichc Erziihstellt als dic an sick laiml
lnug dci
erstcn c'.^tcn dci Icfuitc». Man lounte
besscr
B^ail'citung d»s
deshalb auch sicücillch die
schnittes
des
iidcr
Zeitiiltcrz
Äl>;»
»ud Gesellschaft
dcr Gcgcurcfoi^
i» dcr ln'la»»tc»
matio»"
Gegeuwait" (l!>;<;^)
H.uuml»»q
lcinci» gcc!a,»ctcic» Vci°
iibcrtragcn als Gothein. Ich möch>;c dicfc
fasser
DaistcNnug, !» dci sich Golhcl» so aauz in scine»,
gclehrle Äcbcn^
L-lemcnt vcwc »nd durch lcinc
wurde, fiil fcin Mcistclw«!' cr^
zwecke betastet
llärcn; er hat hier das Programm a»ss schönsk
>;>;»gc!<;d <;lt<;8',» m>;<;
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