Hallo NacHbar

Transcrição

Hallo NacHbar
Winter 2014/2015
21. Jahrgang
Ihre Wohnung
Wohn-ABC: Was ist eine Instandsetzung?
IHR kiez
Tierisch gute Gäste im Märkischen Viertel
zi
ag a
m
den
K un O B AU
s
Da G E S
der
n
IHRE GESOBAU
275 neue Wohnungen für Berlin
WOHNOPOLY:
Herausforderung
Leben
EDITORIAL
IHR KONTAKT
ZU UNS
Hallo Nachbar
Wilhelmsruher Damm 142
13439 Berlin
030.40 73 – 15 67
[email protected]
Hotline für
Mietangelegenheiten
030.40 73 – 0
Online-Mieterservice
www.gesobau.de
GESOBAU-Vorstände Jörg Franzen und Christian Wilkens
2014: Ein ereignisreiches Jahr
Liebe Mieterinnen, liebe Mieter!
2014 wird turbulent, behauptete
das chinesische Horoskop, das im
Zeichen des temperamentvollen
Pferdes stand. Im Rückblick können wir bestätigen, dass es für die
GESOBAU zumindest sehr ereignis­reich war.
Allen voran, weil das Jahr für die
GESOBAU im Zeichen des 50. Jubi­
läums des Märkischen Viertels
stand. Aus der Infobox auf dem
Stadtplatz wurde die VIERTEL BOX,
Mittelpunkt und Ideenwerkstatt
von Veranstaltungen rund um das
Jubiläum, der Kiez wurde zu einer
begehbaren Ausstellung mit spannenden Geschichten, und aus der
Vielfalt des Viertels entstand ein
neues Logo, mit dem sich nicht nur
die Bewohnerinnen und Bewohner
identifizieren, sondern das auch
in der Fachwelt sehr gut ankam
(S. 11). Das Jubiläumsjahr geht
zu Ende, nicht aber die Veranstaltungen in der VIERTEL BOX – auch
2015 erwarten Sie viele weitere Aktionen. Über »Hallo Nachbar« und
unsere Online-Medien versorgen
wir Sie wie gewohnt mit allen wichtigen Terminen.
Ereignisreich ging es wohnungspolitisch auch 2014 zu. Berlin
braucht mehr Wohnraum, diese Erkenntnis ist nicht neu, dafür aber
das Ergebnis: 10.000 neue Wohnungen wurden in diesem Jahr
fertiggestellt und damit die gemeinsame Zielmarke des Berliner
Senats und der Bezirke erreicht.
Die GESOBAU trägt mit 275 Wohnungen, für die wir in Pankow und
Reinickendorf 2014 den Spatenstich setzten, maßgeblich dazu
bei, dass die neuen Wohnungen
nicht nur gebaut werden, sondern
auch bezahlbar sind (S. 8-10).
Wir wünschen Ihnen frohe Weihnach­ten und einen guten Start ins
neue Jahr – übrigens im chinesischen Horoskop das Jahr der Harmonie!
Ihr GESOBAU-Vorstand
Inhalt
IHR
THEMA
WOHNOPOLY:
Wedding
Herausforderung
Leben
22 Neue Naturheilpraxis in der
modernisierten Schillerhöhe
24 GESOBAU-Stiftung spendet für
die Albert-Gutzmann-Schule
Pankow
25 Zu Besuch im Stadtteiltreff
Kissingenviertel
26 Das ganze Jahr über Sommer:
06
Modernisierungsabschluss
in der Bleicheroder Straße
28
Panorama
– Reparaturatlas Berlin
– Online-Mieterservice
– Weihnachtsbaumabholung
– K ieztipp aus dem Wedding
– Mieterbeiräte gewählt
– Neues vom Ribbeck-Haus
08
Neubau
11
Auszeichnung
12
Nachhaltigkeit
IHRE WOHNUNG
14
15
Die Nachhaltigkeits­
beauftragte der GESOBAU
im Interview
Das Wohn-ABC
Rund um das Thema
Instandsetzung
Wie Menschen in anderen
Kulturen Weihnachten feiern
30
Kreuzworträtsel
Impressum
31
Berliner Zimmer
Zu Gast in Weißensee
IHR Kiez
GESOBAU startet mit dem Bau
von 275 Wohnungen
Preise für die Marke
Märkisches Viertel
Weihnachtsdinner
IHRE GESOBAU
04
IHR VERGNÜGEN
Märkisches Viertel
16 Menschen im Viertel:
Ehrenamtliches Engagement
18 50 Jahre MV: Tierisch gute Gäste
zum Abschluss des Jubiläums
20 Sarah Wiener auf der Familien-
farm Lübars: Kochen mit dem Profi
28
Kleine Nachbarn
PANORAMA
Service
Interaktive
Mieterauskunft
nachhaltigkeit
Reparieren statt
wegwerfen!
15.000 Tonnen Elektroschrott
sammelt allein die BSR pro Jahr
in Berlin ein. Tendenz steigend.
Dabei könnte Vieles davon repariert werden – wenn man
weiß, wo man Hilfe bekommt.
Die richtige Adresse für kaputte,
aber noch gebrauchsfähige Haushaltsgeräte zu finden, dabei hilft der
Reparaturatlas von radioBERLIN 88,8.
Im Reparaturatlas finden Sie neben
einer umfassenden Auswahl an Reparaturbetrieben auch Informationen zu
Repaircafés (Selbsthilfe-Werkstätten),
offenen Werkstätten und nützlichen
Internetseiten. Das Besondere: Die
Tipps kommen von Berlinern selbst.
Unter dem Motto »Reparieren statt
Wegwerfen« empfahlen die Hörer von
radioBERLIN drei Wochen lang Adressen, die der Sender zu einem Adressverzeichnis zusammenfasste. Über
150 Betriebe sind in der ersten Auflage
enthalten. Von A wie Angelreparaturen
bis hin zur Upcycling-Schneiderei »Bis
es mir vom Leibe fällt«.
Der 1. Berliner Reparaturatlas ist kos­
tenlos und in gedruckter Form oder als
Download unter www.radioberlin.de
erhältlich. Auch in den Geschäftsstellen der GESOBAU bekommen Sie auf
Anfrage ein kostenloses Exemplar.
Sie wollen die Zusammensetzung Ihrer aktuellen Mietstruktur sehen oder nachvollziehen,
wie hoch Ihre letzte Betriebskostenabrechnung war? Dann
schauen Sie in Ihr interaktives
und individuelles Archiv.
Mithilfe des Online-Mieterservice der
GESOBAU können Sie jederzeit notwendige und wichtige Daten, die Ihren
Mietvertrag betreffen, einsehen und
haben einen flexibleren Überblick über
Ihr Vetragsverhältnis. Das persönliche
Archiv ist eine Erweiterung im Rahmen
des Online-Mieterservice, den Sie
rund um die Uhr online unter www.gesobau.de abrufen können. Für alle, die
ein Smartphone besitzen und gerne
von unterwegs wichtige Informationen erhalten möchten, gibt es den
Online-Mieterservice auch als App.
Ob Sie den Service über den PC oder
über das Smartphone nutzen möchten: Teilen Sie Ihrem Kundenbetreuer
einfach einmalig Ihre E-Mail-Adresse
mit, damit wir Sie für den Service freischalten können. Die App kann für
die Betriebssysteme Apple iOS und
Android kostenlos im App-Store unter
»gesobau« heruntergeladen werden.
Termine
Lesen und laufen
im Winter
Märkisches Viertel: Ribbeck-Haus
Das Ribbeck-Haus wird ab dem Frühjahr
2015 modernisiert. Soweit es möglich
ist, bleiben die Türen des Nachbarschaftstreffs aber für die Besucher
geöffnet. Jeden vierten Sonntag im
Monat, am 25. Januar, 22. Februar und
22. März, findet von 10-12 Uhr zum
Beispiel die beliebte Briefmarken-und
Münztauschbörse statt. Um Anmeldung
wird gebeten. Darüber hinaus haben
Sie am 20. Januar von 13-16 Uhr bei
der ersten Bücher-Tauschbörse die Gelegenheit, ein Buch mitzubringen und
sich dafür ein anderes auszuleihen.
Ribbeck-Haus, Senftenberger Ring
54, 13439 Berlin, Tel. 030.4073-1411
Pankow: Pfannkuchenlauf
Der Kissingensportverein Berlin 90 e.V.
veranstaltet am 3. Januar ab 10 Uhr mit
Unterstützung der GESOBAU wieder
den traditionellen Pankower Pfannkuchenlauf. Wer den 1,2 bis 6,5 km langen
Rundlauf um das Stadion mitmacht, der
erhält im Ziel leckere Pfannkuchen und
eine Teilnehmerurkunde.
Anmeldung: www.ksv90-berlin.de
(Meldeschluss: 30.12.2014)
04 / 05
Berliner
winter
Kiez
tipp
Zeitgeschichte
im Mitte Museum
Foto: Mitte Museum/Markus Hawlik
Das Mitte Museum ist eine der
größten regionalgeschichtlichen
Sammlungen Berlins und lädt in
eine Dauerausstellung zum Ausflug
in die Bezirksgeschichte ein.
Das Museum entstand 2004 nach
der Fusion der früheren Bezirke
Mitte, Tiergarten und Wedding
durch die Zusammenlegung der
Kultur­einrichtungen Museum Mitte
von Berlin, Heimatmuseum Tier­
garten und Heimatmuseum Wedding. Im ältesten Schulgebäude des
Weddings, in der Pankstraße 47,
können Besucher unterschiedliche
Aspekte der Kultur-, Sozial- und
Alltagsgeschichte des Berliner
Zentrums entdecken. Rund 10.000
Text- und Schriftdokumente, 600
Werke aus Kunst und Grafik, eine
ansehnliche Plan- und Kartensammlung und eine fotografische Sammlung mit über 70.000 bildlichen
Zeugnissen lassen Zeitgeschichte
wieder aufleben. Eine regionalgeschichtliche Präsenzbibliothek
mit fast 15.000 Titeln, darunter
Firmen- und Vereinsschriften, Jahresberichte sowie Schulchroniken,
ergänzt den Ausflug in die Berliner
Vergangenheit.
Mehr Informationen zum Mitte
Museum unter www.mittemuseum.de
telegramm
Weihnachtsbaum-Entsorgung. Die BSR sammelt zwischen dem 10. und
23. Januar wieder ausgediente Weihnachtsbäume
ein. Pro Stadtteil gibt es
zwei Abholtermine, die unter
www.bsr.de/weihnachtsbaum
über die BSR-App oder telefonisch unter 030.7592-6670
abgefragt werden können. Die
Bäume müssen zu den Sammelterminen komplett abgeschmückt und gut sichtbar
an den Straßenrand gelegt
werden.
++++++++++++++
Neuer Mieterbeirat im
Märkischen Viertel gewählt.
Herr Lothar Krause (Wesendorfer Str. 4) und Frau Brigitte
Friedrichs (Wesendorfer Str.
12) setzen sich ab sofort für
die Belange der Bewohner in
der Wohnhausgruppe 916 ein.
Die GESOBAU freut sich auf
eine gute Zusammenarbeit!
Ihr thema
1/
WOHNOPOLY
Das »Dach-überm-Kopf Spiel« ist ein interaktiver Parcours,
bei dem sich Jugendliche mit den Herausforderungen
der ersten eigenen Wohnung und der Lebenswelt
eines Mietshauses auseinandersetzen. Schauspielerin
Andrea Sawatzki war beim ersten Testlauf dabei.
D
as Beispiel ist aus dem Leben gegriffen: Paul, Ben und
Mia wohnen als Wohngemeinschaft in einer Berliner
Wohnsiedlung. Sie sind jung, gerade erst bei ihren
Eltern ausgezogen – und damit gefühlt endlich unabhängig.
Das große Leben wartet auf sie vor der Tür, niemand der mehr
nörgelt, dass das Zimmer nicht aufgeräumt oder die Heizung
wieder unnötig weit aufgedreht ist. Was die drei WG-Bewohner
aber schnell merken: Mit der eigenen Wohnung ist nicht nur
die Freiheit, sondern auch die Verantwortung gewachsen. Wer
deckt den Tisch, wer bezieht das Gästebett und wer putzt die
Toilette? Der Nachbar beschwert sich über die laute Musik
oder eine Nebenkostennachzahlung steht an. Was vorher
getrost den Eltern überlassen werden konnte, dafür müssen
die Jugendlichen jetzt selbst eine Lösung finden – und zwar
gemeinsam.
Von der Realität aufs Spielfeld
Damit junge Menschen zwischen 15 und 21 Jahren für ökonomische, ökologische und soziale Themen unter realistischen
Bedingungen sensibilisiert werden, haben der soziale Träger
KARUNA (Zukunft für Kinder und Jugendliche in Not e.V.) und
die GESOBAU gemeinsam ein interaktives Wohnspiel entwickelt. Paul, Ben und Mia sind die Spielfiguren, die 111 m²
große Wohnung der GESOBAU in der Finsterwalder Straße im
06 / 07
Märkischen Viertel wird zum Spielfeld. Die Charaktere
wurden gemeinsam von Jugendlichen aus dem Betreuten
Wohnen und ihren Jugendbetreuern entwickelt, die ihre
Erfahrungen aus der Jugendarbeit einbrachten. Jede
Figur hat ihr eigenes Zimmer, ihre Stärken, aber auch
ihre Schwächen, die im gemeinschaftlichen Wohnen
zu Auseinandersetzungen führen können. Die neuen
Anforderungen der Wohnsituation, wie der Umgang
mit dem Vermieter oder die Rücksichtnahmen auf die
Nachbarn, bergen jede Menge Herausforderungen für
die Jugendlichen, die gemeistert werden müssen.
Als Schirmherrin von WOHNOPOLY spielte Schauspielerin Andrea Sawatzki bei der offiziellen Eröffnung am
18. September die erste Runde höchstpersönlich. Die
51-Jährige engagiert sich seit vielen Jahren für Jugendprojekte bei KARUNA und war von dieser Idee besonders begeistert: »KARUNA ist für mich eine besonders
innovative Hilfsorganisation mit viel Herz gegenüber
Anmeldung zum Spiel
Der Parcours in der Finsterwalder Straße (13435 Berlin)
eignet sich besonders für Jugendliche aus der Jugendhilfe
im Übergang zur ersten eigenen Wohnung.
Maximale Teilnehmerzahl: 30 Personen
Terminbuchung über KARUNA pr|events: Tel. 030.55 15 33 29
Web: www.karuna-prevents.de
Weitere Informationen zu WOHNOPOLY:
www.gut-miteinander-wohnen.de
3/
4/
Fotos:
Lia Darjes
2/
Kindern und Jugendlichen ohne eine gute Familie.
Damit junge Menschen nicht an den Herausforderungen der ersten eigenen Wohnung scheitern und
drohen obdachlos zu werden, finde ich WOHNOPOLY
eine sehr gute Idee im Bereich der Prävention. Wir
wissen doch: Vorbeugen ist besser als heilen!«
Der Spielaufbau
Die Teilnehmer des Spiels werden in drei Spielgruppen eingeteilt, jede Gruppe begleitet einen der drei
WG-Bewohner Paul, Ben oder Mia. Zu Spielbeginn
erhält jede Spielgruppe ein WG-Budget, das sie im
Spielverlauf verwalten und sogar vergrößern kann.
WOHNOPOLY orientiert sich in den Grundzügen am
bekannten Brettspiel MONOPOLY: Der Spielverlauf
wird durch Frage- und Ereigniskarten bestimmt,
Spielgeld kann gewonnen oder verloren werden.
In jedem Zimmer erwarten die Spieler Fragen und
Ereignisse, wie sie den üblichen Wohnalltag begleiten. Plötzlich eintretende Situationen können der
WG Geld einbringen – oder auch kosten. Alltagsnahe
Aufgaben wollen gelöst werden, und Fragen, die die
Aspekte Umweltschutz, gemeinschaftliches Wohnen
und technisches Know-how thematisieren, erfordern
in der Gruppe zu erarbeitende Lösungen. Die Antworten werden zusammengetragen und am Ende des
Spiels ausgewertet. Richtige Antworten werden mit
der spieleigenen Währung, den GESOS, belohnt. Die
Partie WOHNOPOLY hat die Spielgruppe gewonnen,
die am Ende die meisten GESOS in der WG-Kasse
hat. Durch das Spiel und die abschließende Auswertung führt eine Moderatorin von KARUNA pr|events.
1 / Andrea Sawatzki spielt sich gemeinsam mit Jugendlichen
durch den Mitmach-Parcours.
2 / Die Partie hat gewonnen, wer am Ende die meisten
GESOS in der Tasche hat.
3 / WOHNOPOLY orientiert sich in den Grundzügen am
Brettspiel MONOPOLY: Der Spielverlauf wird durch Frageund Ereigniskarten bestimmt.
4 / Für die Kooperation stellt die GESOBAU eine 4-ZimmerWohnung im Märkischen Viertel zur Verfügung und
sichert die pädagogische Betreuung in der Wohnung
finanziell ab.
Ihre gesobau
S
275 neue
Wohnungen
1/
Berlin ist beliebt wie nie: 40.000 Menschen
entschieden sich in den vergangenen
12 Monaten dazu, ihren Lebensmittelpunkt
in die Hauptstadt zu verlegen. Vielfalt, Kunst,
Kultur, Lifestyle, Individualität und Selbstverwirklichung – Berlin bietet einen bunten
Strauß an Möglichkeiten, vor allem für junge
Menschen. 25 Jahre nach der Wende stößt
die Stadt bei der Versorgung mit ­Wohnraum
jedoch an neue Grenzen.
tolze 10.000 neue Wohnungen hat Berlin innerhalb
eines Jahres gebaut, um die­se Entwicklung aufzufangen – ein
erster großer Schritt. Bis 2025
sollen es etwa 120.000 sein, da­
rauf hatte sich im Juli Stadtentwicklungssenator Michael Müller
(SPD) gemeinsam mit Vertretern
der Wohnungswirtschaft im Bünd­
nis für Wohnungsneubau in Berlin
verständigt. »Wir kommen 2014 in
Fahrt«, sagt Engelbert Lütke Daldrup, Staatssekretär für Bauen und
Wohnen, der inzwischen wöchentlich auf einer Berliner Baustelle ist
und den ersten Spatenstich vollzieht – bei der GESOBAU zuletzt in
der Pankower Thulestraße, wo 107
Mietwohnungen mit einer Wohnfläche von insgesamt rund 7.400 m²
sowie 26 Tiefgaragenplätze entstehen werden. Doch bei allem Verständnis für die vielen Zuzügler,
die aus anderen Städten mitunter
ein ganz anderes Mietpreisniveau
gewohnt sind: Wird jetzt nur noch
für diese Zielgruppe gebaut? »Die
Berliner sind die Menschen, die
diese Stadt in erster Linie lebenswert machen«, appellierte Achaz
von Oertzen, Geschäftsführer der
CESA Investment GmbH & Co. KG,
beim Spatenstich am 3. November
in der Thulestraße. Seine Firma
hatte das Grundstück vergangenes Jahr an die GESOBAU verkauft.
Wichtig ist für ihn, »dass an dieser
Stelle bezahlbarer Wohnraum geschaffen wird«.
Schwerpunkt:
Neubau in Pankow
Die Neubauprojekte der GESOBAU
in den Pankower Gärten, in AltWittenau und in der Thulestraße
haben alle genau das gemeinsam: Sie bieten bezahlbaren
Wohn­­
raum. In der Thulestraße
werden zum Beispiel 35 Wohnungen zu Mietpreisen unterhalb
des marktüblichen Mietniveaus
angeboten (6,95 bis 7,50 NKM
€/m²). Und auch die Wohnungsgröße spielt eine Rolle: Knapp
90 Prozent der Wohnungen in
dem Neubau werden zwei bis
drei Zimmer haben – die am
häufigsten nachgefragte Größe in
08 / 09
Berlin. In den Pankower Gärten in
Niederschönhausen ist es ähn­
lich: Bis Ende 2015 entstehen
hier 100 Mietwohnungen, die zu
Mietpreisen ab 6,90 €/m² vermietet werden. Der Wohnungsmix reicht von 2-Zimmer-Wohnungen ab 52 m² bis zu 5-Zimmer-Wohnungen und Dop­
pel­
haushälften um 145 m². Das
Besondere: Die Wohnungen
sind größtenteils barrierearm
und schwellenfrei.
Neubau auch in
Reinickendorf
Klar ist aber auch: Rund 60 Prozent des gesamten GESOBAU-Bestandes befinden sich in Reini­
ckendorf. Im September setzte
die GESOBAU deshalb auch in AltWittenau den Spaten für 68 neue
Wohnungen an. Auf dem Gelände
der alten GESCHI-Bäckerei gibt es
eine Mischnutzung von Gewerbe
und Wohnungen. Auch hier sind
bezahlbare Mieten obers­tes Ziel
und können durch die Förderung
aus dem Neubaufonds des Senats realisiert werden: 17 von 68
Wohnungen (25 Prozent) werden
mit einer Bindungsdauer von 20
Jahren zzgl. einer zehnjährigen
Nachwirkungsfrist zu einer Nettokaltmiete von 6,50 €/m2 angeboten. Genau wie bei den beiden
Pankower Projekten handelt es
sich hier um ein schlüsselfertiges
»Wo, wenn nicht in Pankow.
Wer, wenn nicht wir?«, fragte
der Pankower Bezirksstadtrat
Jens-Holger Kirchner in der Thulestraße rhetorisch in die Runde. Sein Bezirk gehört zu den
zuwachsstärksten Wohngegen­
den in Berlin, Pankow zählt bislang die meisten Anträge für
Baugenehmigungen. Auch die
GESOBAU konzentriert sich
beim Ausbau ihres Mietwoh­
nungsbestandes vornehmlich
auf Pankow, wo der aktuelle
Bestand mit eigenen NeubauProjekten in Nachverdichtung
und auf ehemaligen Grundstücken des Liegenschaftsfonds
ausgeweitet werden soll.
2/
Fotos: Lia Darjes
3/
1 / So soll der neue Wohnkomplex mit 68 Mietwohnungen
in Alt-Wittenau aussehen.
2 / Anfang November erfolgte der erste Spatenstich
in der Pankower Thulestraße für 107 neue Wohnungen.
3 / »Wir kommen in Fahrt«, sagte Staatssekretär
Engelbert Lütke Daldrup beim Spatenstich der GESOBAU
in der Thulestraße.
Ihre Gesobau
4/
4 / Neubau von 100 Wohnungen in den
»Pankower Gärten«
5 / Visualisierung des Neubaus in der Thulestraße
6 / Bis 2018 plant die GESOBAU in mehr als 30
Projekten 1.701 Mietwohnungen neu zu bauen.
7 / Die GESOBAU-Spaten kamen 2014
in drei Neubauprojekten zum Einsatz.
5/
Objekt (»Ankaufobjekt«), das in die Verwaltung der
GESOBAU übergeht. Die drei Neubauprojekte sind
erst der Anfang der gesamten Neubauoffensive:
Die GESOBAU plant konkret bis 2018 in mehr als
30 Projekten 1.701 Mietwohnungen neu zu bauen.
Außerdem prüft die GESOBAU laufend weitere
Grundstücke für den Neubau, um in den kommenden
Jahren insgesamt rund 3.000 Mietwohnungen zu
errichten.
6/
Doch noch einmal zurück zur Ausgangsfrage: Für wen
wird nun eigentlich gebaut? »Wir wollen keine großen
Sozialbauprojekte, sondern eine gute Mischung erreichen«, sagt Engelbert Lütke Daldrup. Das schließt
Berliner wie Zugezogene gleichermaßen ein. Genau
das ist Berlin: Vielfalt.
Hier wird gebaut
7/
Sie wollen wissen, wo die GESOBAU bis 2018 baut?
Sie interessieren sich für eine Wohnung im Neubau
und suchen einen Ansprechpartner? Dann besuchen
Sie uns auf unserer Homepage:
www.gesobau.de/neubauoffensive
10 / 11
»Menschlich und weltoffen«
Zum 50. Bestehen des Märkischen Viertels freuen sich nicht nur Bewohner
und Gäste über die neue Imageoffensive für die Großsiedlung im Norden
der Stadt. Die Fachwelt honoriert die GESOBAU für ihre Aktionen rund ums
Märkische Viertel mit zahlreichen Preisen.
E
iner dieser Preise ist der Marken Award der Immobilienbranche in der Kategorie
»Beste Projektmarke 2014«.
Deutschlandweit hatten
sich mehr als 250 Immobilienunternehmen um
den Branchenaward beworben. Überzeugt hatte
die Jury das »frische und
authentische Konzept,
mit dem es die GESOBAU
schafft, die Vielfalt des
Märkischen Viertels sympathisch darzustellen und
einem einstigen Problemviertel so zu einem glaubwürdigen,
positiven Image zu verhelfen«, sagte
Laudator Michael Reidel bei der Preisverleihung. Besonders gelungen sei dabei die Verzahnung
von Offline- und Online-Kanälen: »Eine moderne
Website, bewegende Stories der Viertelbewohner,
interaktive Aktionen und Veranstaltungen vor Ort.
So entsteht die Marke ›Märkisches Viertel‹ aus dem
Herzen des Viertels für das Viertel: kunterbunt,
weltoffen,
individuell
und
menschlich.« Daneben wurde
das neue Design des Märkischen Viertels mit dem
in der Designerbranche
begehrten Red Dot
Award ausgezeichnet,
für den Corporate Designpreis 2014 nominiert und gehört zu den
Gewinnern des Wettbewerbs »Gute Gestaltung« des Deutschen
Design Club e.V.
»Wir sind sehr stolz darauf,
dass die Markenkommunikation
zum Märkischen Viertel sowohl bei
Marketingexperten als auch bei der Zielgruppe – den Mietern – ankommt«, sagt Jörg Franzen,
Vorstandsvorsitzender der GESOBAU. »Wir wollen
das Märkische Viertel in seiner Vielfalt und seinem
Charme glaubwürdig kommunizieren. Deswegen ist
die Markenkommunikation in erster Linie eine Hommage an die Menschen, die im MV leben.«
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Ihre Gesobau
»Nachhaltigkeit fängt immer
bei einem selbst an«
In ihrem neuen Nachhaltigkeitsbericht zeigt die GESOBAU:
Nachhaltigkeit ist nicht nur ein Begriff, sondern eine ­Lebensphilosophie.
Welche praktischen Auswirkungen diese ­Haltung für ein Wohnungsunternehmen hat, erklärt Saskia Lössl, seit 2013 Nachhaltigkeitsbeauftragte der
GESOBAU.
Ist Nachhaltigkeit überhaupt messbar?
S. Lössl: Nachhaltigkeit ist ein komplexes Thema,
das macht das Messen selbiger natürlich nicht
einfach. Meist wird mit Kennzahlen gearbeitet, wie
zum Beispiel dem Krankenstand der Mitarbeiter,
CO2-Emissionen oder Ausgaben für soziale Projekte.
Im Gegensatz zu Finanzkennzahlen können solche
Nachhaltigkeitsindikatoren je nach Unternehmen
oder Branche natürlich stark variieren. Internationale Standards wie die Global Reporting Initiative
geben hier Hilfestellungen, letztendlich ist aber jedes
Unternehmen selbst gefragt, aussagekräftige und erhebbare Kennzahlen für sich zu identifizieren – keine
leichte Aufgabe!
N
Foto:
Mark Jenkins
achhaltigkeit und Wohnungsunternehmen,
das passt auf den ersten Blick nicht zusammen. Warum setzt die GESOBAU gerade hier
ihren Schwerpunkt?
Saskia Lössl: Der Eindruck täuscht da – der Nachhaltigkeitsgedanke spielt in der Wohnungswirtschaft
schon traditionell eine große Rolle. Unser Produkt,
»das Wohnen«, ist ja ein sehr langlebiges. Wie werden sich unsere Bestände und ihr Umfeld in der
Zukunft entwickeln? Werden unsere Mieter zukünftig noch gerne in ihren Kiezen wohnen? Welchen
Einfluss haben steigende Rohstoffpreise auf unsere
Gesamtmieten? Das sind alles Fragen, die besonders
kommunale Wohnungsunternehmen schon seit Langem angehen. Solche Initiativen dann im Sinne eines
Nachhaltigkeitsmanagements zu identifizieren und
einen Rundumblick zu bekommen, was ein nachhaltig
wirtschaftendes Unternehmen noch so alles ausmacht, das machen in der Wohnungswirtschaft bisher
wirklich erst wenige. Die GESOBAU ist da mit ihrem
4. Nachhaltigkeitsbericht, Nachhaltigkeitszielen als
Teil der leistungsorientierten Vergütung für Mitarbeiter und einer eigenen Nachhaltigkeitsbeauftragten
schon einen Schritt voraus.
Wie kann man sich die Arbeit einer Nachhaltigkeitsbeauftragten vorstellen? Von dieser Funktion hört
man selbst in großen Konzernen noch wenig.
S. Lössl: Das stimmt so nicht ganz, in vielen
Großunternehmen gibt es sogar ganze Nachhaltigkeitsabteilungen. Im Klein- und Mittelstand ist das
Thema auch präsent, formale Strukturen wie einen
Nachhaltigkeitsmanager gibt es dort aber eher selten. Dabei gibt es viel zu tun! Ein großes Thema
ist die Nachhaltigkeitskommunikation – extern wie
auch intern. So bin ich zum Beispiel verantwortlich
für die Erstellung des Nachhaltigkeitsberichts und
arbeite daran, wie man mit unseren so genannten
Stakeholdern, also allen Personengruppen, die von
den unternehmerischen Tätigkeiten direkt oder indirekt betroffen sind, zum Thema Nachhaltigkeit in
Kontakt treten kann. Ein internes Beispiel dafür ist
eine Online-Nachhaltigkeitsschulung für unsere Mitarbeiter. Darüber hinaus bin ich auch immer wieder
mal unterwegs, spreche auf Veranstaltungen vor und
mit Fachpublikum oder auch Auszubildenden und
Studenten über das Thema. Das kann ein Vortrag bei
einer Konferenz oder auch die Mitarbeit bei einem
Workshop mit anderen Unternehmensvertretern sein.
Nun ist der einzelne Mensch kein großes Unternehmen, das mit gebündelten Ressourcen nachhaltig
12 / 13
auch viel bewegen kann. Oder doch? Welche Tipps
können Sie Ihren Mietern für den Alltag geben?
S. Lössl: Nachhaltigkeit fängt immer bei einem
selbst an, denn wenn alle Menschen auf dieser Welt
den westlichen Lebensstil hätten, bräuchten wir
schon jetzt drei Planeten. Nachhaltiger zu leben ist
gar nicht so schwer, wenn man neugierig und auch
kritisch durchs Leben geht: Unter welchen Umständen wurde das neue T-Shirt produziert? Wie hat das
Huhn gelebt, das gerade auf dem Teller liegt? Was
passiert eigentlich mit dem ganzen Müll, den ich täglich wegwerfe? Aus den Antworten auf solche Fragen
muss jeder dann seine eigenen Konsequenzen ziehen. Das kann bedeuten, dass man die regelmäßige
Shopping-Tour hinterfragt und versucht mehr Wert
auf Qualität statt auf Quantität zu legen, öfter mal auf
Fleisch verzichtet oder sich die eigene Mülltrennung
genauer anschaut.
Müssen wir jetzt »nur noch kurz die Welt retten«?
Wo hat nachhaltiges Handeln in Ihrem Verständnis
Grenzen?
S. Lössl: Kein Mensch auf der Welt kann zu 100 Prozent nachhaltig leben, schließlich erzeugen wir schon
beim Atmen CO2 (lacht). Ich denke, viel wichtiger als
das Unerreichbare anzustreben ist es, sein eigenes
Verhalten stets kritisch zu hinterfragen, neue Wege
auszuprobieren und immer offen für Veränderungen
zu bleiben.
Den neuen Nachhaltigkeitsbericht sowie alles
rund ums Thema Nachhaltigkeit bei der GESOBAU finden Sie im Internet:
www.gesobau.de/nachhaltigkeit
Die Biotonne kommt
Bio-Abfälle machen fast ein Drittel des Hausmülls
aus. Vieles davon landet im Restmüll – das soll sich
jetzt durch die flächendeckende Einführung der
Biotonne im GESOBAU-Bestand ändern.
F
ür unsere Umwelt birgt der Einsatz der Bio­tonnen
erhebliches Potential: Die Berliner Bioabfälle
werden in der Ruhlebener Biogasanlage der BSR
verarbeitet und können 150 gasbetriebene Müllfahrzeuge betanken – etwa die Hälfte der gesamten
Flotte. Die Betriebskosten reduzieren sich durch die
Mülltrennung übrigens auch, denn die Restmülltonne
ist in Berlin die deutlich teuerste.
Das gehört in die Biotonne:
• S chalen und Reste von Obst
und Gemüse
• Kaffeesatz samt Filter
• Tee und Teebeutel
• Eierschalen
• Essensreste (auch Gekochtes)
• alte Lebensmittel
• Gartenabfälle
• Grün- und Strauchschnitt, Laub
• E inwickelpapier
(Zeitungs- oder Küchenpapier)
Das gehört nicht
in die Biotonne:
• Verpackungen
• Plastikabfälle und Tüten
• Einwickelfolie
• Alufolien, Metalle
• volle Staubsaugerbeutel
• Asche
• Textilien (z.B. Leder, Baumwolle)
• verarbeitetes Holz
• Binden, Windeln
• Katzen-, Kleintierstreu
• Erde, Sand, Kies, Steine
Starter-Set gewinnen
Sie wollen Ihren Bio-Müll trennen? Dann gewinnen Sie
eines von fünf Starter-Sets der BSR (Erläuterung im
Kasten rechts). Schreiben Sie uns unter dem Stichwort
»Biotonne« per E-Mail an [email protected]
oder per Post an GESOBAU AG, »Hallo Nachbar«,
Wilhelmsruher Damm 142, 13439 Berlin. Viel Erfolg!
Tipp: Wer alle Abfälle vor dem Wegwerfen gut in
Zeitungspapier einwickelt und den Deckel der Biotonne
immer ordnungsgemäß schließt, braucht keine Angst vor
Ungeziefern oder Ratten zu haben. Besonders einfach
geht‘s mit dem Starter-Set der BSR, einem durchlüfteten
Vorsortierbehälter und biologisch abbaubaren Beuteln
aus Maisstärke.
Ihre wohnung
das
wohnABC
Nützliches
Wissen
für Mieter
ausschließlich von der GESOBAU getragen und nicht auf die Miete oder über die
Betriebskosten umgelegt.
Instandsetzung oder Modernisierung?
Warum wird dann nicht alles über Instandsetzungen geregelt, sondern auch
über Modernisierungen? Der entscheidende Unterschied ist das Ergebnis:
Bei einer Modernisierung wird die
bestehende Gebrauchsfähigkeit nicht
nur erhalten, sie wird sogar wesentlich
verbessert. Und das ist auch zwingend
erforderlich, denn sobald der Umfang
der erforderlichen Instandsetzungsarbeiten eine gewisse Größenordnung
erreicht, kommt es häufig zum Austausch funktional zusammenhängender
Bauteile. Diese sind hinsichtlich Funktion und Qualität höherwertiger als die
verschlissenen Bauteile. Weitere Gründe
für die Notwendigkeit von Modernisierungen sind sich ändernde gesetzliche
Verordnungen (zum Beispiel eine neue
Energieeinsparverordnung), die Verringerung einer immer höheren »zweiten
Miete« durch steigende Betriebskosten,
ein deutliches Plus an Wohnkomfort
(u.a. moderne Bäder und Küchen), und
nicht zum Schluss auch die Einsparung
von umweltschädlichen CO2-Emissionen
durch den geringeren Energiebedarf. In
vielen Fällen ist eine reine Instandsetzung überhaupt gar nicht möglich, etwa
wenn das alte Fenster mit Einfachverglasung durch ein neues Fenster mit wesentlich besseren technischen Eigenschaften
ausgetauscht wird oder anstelle der
Ofenheizungen eine moderne Heizung
installiert wird. Anders als bei einer
Instandsetzung wird ein Teil der Kosten
für die Modernisierung auf die Nettokaltmiete umgelegt (bei der GESOBAU maximal neun Prozent). Welche Maßnahmen
konkret unter Modernisierung bzw. Instandsetzung fallen, erläutern wir in der
Modernisierungsankündigung, die Sie im
Vorfeld der Modernisierung erhalten.
Viele Dinge werden im Alltag vorausgesetzt – auch beim Thema Wohnen.
In unserer Serie geben wir wertvolle
Tipps von A bis Z.
Instandsetzung
Jedes Gebäude altert, einzelne Bauteile
nutzen sich mit der Zeit ab. Damit sich
dadurch der Zustand von Haus und Wohnung für die Bewohner nicht verschlechtert, werden beschädigte Bauteile in
der Wohnung, im Gebäude und in den
Außenanlagen von der GESOBAU wieder
instand gesetzt. Das kann zum Beispiel
der Aufzug sein, der nicht mehr fährt, das
Treppenlicht, das nicht funktioniert, oder
aber der Außenanstrich der Fenster, der
in die Jahre gekommen ist und nicht mehr
annähernd dem Ausgangszustand entspricht. Unabhängig vom Grad oder der
Häufigkeit der Beschädigung werden die
Kosten für Instandsetzungsmaßnahmen
Domicil - Seniorenpflegeheim Techowpromenade
Genießen Sie mit uns eine schöne Zeit!
Das Domicil - Seniorenpflegeheim Techowpromenade in Alt-Wittenau
stellt seinen Bewohnern großzügig geschnittene Einzelzimmer und
sogenannte Kombizimmer für Ehepaare zur Verfügung. Wir verfügen
über einen wunderschönen großen Garten mit Sonnenplätzen im Grünen
und überdachter Terrasse. Unser umfangreiches Veranstaltungsangebot
wird von unseren Bewohnern täglich genossen, wie auch unsere hauseigene Küche mit frischen und schmackhaften Gerichten.
Bisher haben wir bereits drei Prüfungen des Medizinischen Dienstes der
Krankenkassen mit einer glatten 1,0 in allen Bereichen bestanden.
Besuchen Sie uns auf eine Tasse Kaffee und ein Stück hausgemachten
Kuchen, lassen Sie sich beraten und bei einer Führung von unserem schönen Haus begeistern.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Herzlichst, das Domicil - Team
Domicil - Seniorenpflegeheim Techowpromenade GmbH
Techowpromenade 9 | 13437 Berlin-Wittenau
Tel.: 0 30 / 83 03 03 - 0
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21.02.14 12:21
14 / 15
Berliner
Zimmer
Keine der 40.000 GESOBAUWohnungen gleicht der anderen.
In dieser Ausgabe sind wir
bei Familie Lausch/Groeger
in Weißensee zu Gast.
Die Malerin Solveig Lausch
stellte ihre Werke auch beim
Kunstfest Pankow
aus.
Fotos: Lia Darjes
1/
2/
3/
4/
5/
6/
1 / Die Schiebetür zur Küche haben sich die Mieter selbst anfertigen lassen.
2 / Der Echtholzschrank mit der filigranen Bemalung ist eines von vielen
Möbelstücken, die zeigen, dass hier Wert auf Qualität und Ästhetik gelegt wird.
3 / Im Wohnzimmer hängt ein Portrait von Schauspieler Peter Groeger – natürlich selbst
gemalt von seiner Frau Solveig Lausch.
4 / Ein Kalender zeigt die Werke der Künstlerin. Vorhandene Landschaften
setzt sie in ihrem eigenen Stil um.Mehr zu ihren Werken: www.solveig-lausch.de
5 / Solveig Lausch und Peter Groeger wohnen seit 2007 in der Wohnung in Weißensee.
6 / Neben Aquarellen und Portraits macht Solveig Lausch auch Kohlezeichnungen.
Ihr Kiez / Märkisches Viertel
für ältere Menschen, die Unterstützung brauchen. Für sie gehört es
zum Leben dazu, sich um andere
zu kümmern. »So bin ich erzogen
worden, schließlich sind wir nicht
allein auf der Welt.« Früher, im Berufsleben, waren die Ehrenämter
den Feierabenden und Wochenenden vorbehalten. »Damit auch die
Familie nicht zu kurz kam, musste
alles gut organisiert sein«, erzählt
die Mutter von drei Kindern und
Großmutter dreier Enkel. »Wann
immer es möglich war, haben wir
die Kinder einfach mitgenommen.
Die kannten das gar nicht anders.«
Solange wie möglich
weitermachen!
Marianne Grabowsky engagiert sich
ehrenamtlich – für ihr Viertel und besonders für
die älteren Menschen, die hier zu Hause sind.
M
arianne Grabowksy ist
Rentnerin. »Ich kann also
frei entscheiden, was ich
den lieben langen Tag über mache.
Ganz ohne berufliche Zwänge und
Verpflichtungen«, sagt die 68-Jährige aus dem Märkischen Viertel.
»Ich kann in meiner Wohnung
hocken und warten bis es Abend
wird, ich kann meine Zipperlein
be­jammern oder aber meine Zeit
aktiv gestalten.« Marianne Grabowsky hat sich für die letzte Vari­ante entschieden. Sie engagiert
sich ehrenamtlich. Damit begonnen
hat sie allerdings bereits lange vor
ihrer Pensionierung. Gemeinsam
mit ihrem Mann Manfred, den sie
vor 50 Jahren geheiratet hat, ist
sie gern für andere da. Besonders
Weißt du noch ...
Über 20 Jahre lang engagierten
sich die beiden unter anderem
beim Arbeiter-Samariter-Bund Ber­
lin e.V. »Da kommt einiges an Aktivitäten und Verantwortlichkeiten
zusammen«, resümiert Marianne
Grabowsky. In einem dicken Ordner hat sie alles übersichtlich
abgeheftet: Den Zeitungsbericht
über den Einsatz beim Oderhoch­wasser. Das Sammeln von Medika­
menten für Polen in den 80er Jahren. Auch so manche Anerkennung
und Ehrung findet sich hier. »Weißt
du noch, wie du 1982 Kohlen für
alte Leute im Wedding geschleppt
hast. Und wie wir aus alten Schulbänken Kleinholz gehackt haben,
damit auch bei den Bedürftigen
die gute Stube im Winter warm
wurde«, Marianne Grabowsky ver­weilt einen Moment lang in Erinnerungen. Aber auch aus der Gegenwart gibt es viel zu erzählen.
Inzwischen arbeitet sie ehrenamt­
lich im Netzwerk Märkisches Vier­tel e.V. mit, in dem rund 30 Partner
vereint sind. Unter anderem Pflegedienste, Hausnotrufanbieter,
Apotheken, Handwerker, Freizeitund Sportvereine sowie auch die
­GESOBAU.
Sie erklärt das Ziel: »Unter dem
Motto ›Hier will ich bleiben‹ unterstützen wir ältere Bewohner,
damit sie so lange wie möglich
selbständig in der eigenen Wohnung bleiben können. Eine Idee,
hinter der ich voll und ganz stehe.«
16 / 17
Foto:
Christoph Schieder
Text:
Kathleen Köhler
Foto:
Lia Darjes
Zuhause im Märkischen Viertel
1969 zog die junge Familie Grabow­
sky von Frohnau ins Märki­sche
Viertel. »Weil wir hier eine große
und zugleich bezahlbare Wohnung
gefunden hat­ten.« Seit die Kinder
aus dem Haus sind, bewohnt das
Ehepaar eine Zwei-Zimmer-Wohnung in der dritten Etage. Mit herrlichem Blick ins Grüne und im Winter, wenn die Blätter ab sind, sogar auf ein Stück Wasser. Und mit
sechs wei­teren, putzmunteren Mitbewohnern. »Unsere Wellensitti­
che – das Hobby meines Mannes«,
so die Hausherrin. »Hier fühlen wir
uns sehr wohl. Hier möchten wir
bleiben.« Und das nicht nur we­
gen der Wohnung. Auch, weil das
Drumherum stimmt. Von der Infra­struktur bis zu den Nachbarn.
»Die Hundebesitzer kennen sich
und plaudern miteinander. Das gilt
ebenso für alle Eltern, für alle,
die zum Briefkasten gehen, für die
Nachbarn auf einer Etage sowie­so«, beschreibt Marianne Grabowsky die Atmosphäre. Sie selbst
nimmt für die Leute von nebenan,
die tagsüber arbeiten, ganz selbstverständlich das Paket entgegen.
Genauso selbstverständlich kann
sie nebenan um Hilfe bitten, wenn
mal jemand auf die Leiter hoch
muss, um die Gardine zu richten.
»Diejenigen, die miteinander re­
den wollen, tun das auch. Und das
ist ein schönes Gefühl.«
Weiter sozial engagiert
Seit 2009 ist Marianne Grabowsky
Mitglied des Seniorenbeirates
Netzwerk Märkisches Viertel e.V.
»Wir tragen die Anliegen und
Inte­ressen unserer älteren Mitbewohner an das Netzwerk heran«,
beschreibt sie. Dafür steht sie
jeden Dienstag und Freitag von 13
bis 16 Uhr in der VIERTEL BOX als
Ansprechpartnerin der SeniorenInfothek im Auftrag des Netzwerks
zur Verfügung. Sie informiert über
Pflegedienste, gibt Tipps, wo man
Klempner, Maler & Co. findet oder
wie das Antragsproze­dere für eine
Dusche funktioniert. »Organisieren, informieren, Hilfestellungen
geben – diese Art von Engagement
ist genau meins«, kommentiert
sie. »Das kann ich, das mag ich
und dabei profitiere ich zudem
von meinen langjährigen Erfahrungen.« Dass sie im Kiez bekannt
ist, schafft Vertrauen. Und wenn
sie auf diese Weise ihren älteren
Mitbewohnern helfen kann, dann
freut sie sich. »Das Danke, das ich
dafür bekomme, ist nicht entscheidend. Für mich zählt, wenn ein
Problem gelöst ist.« Ihr Ehemann
lächelt: »So ist sie eben: geradlinig, zielstrebig, hilfsbereit. Und
dabei immer bescheiden.« Auch
dass sie für ihr Engagement kürzlich mit dem Reinickendorfer Ehrenamtspreis ausgezeichnet wur­de, hängt sie nicht an die große
Glocke.
Was, wenn Marianne Grabowsky
drei Wünsche frei hätte? »Ich habe
nur einen, sagt sie ohne lange zu
überlegen. »Gesund bleiben. So
lange wie möglich!« Na ja und
noch den: »So weitermachen können. Auch so lange wie möglich.«
Ihr Kiez / Märkisches Viertel
Zwei
Jubiläen.
Ein Ort.
D
1/
Vor 50 Jahren zogen die ersten Mieterinnen
und Mieter in die neuen Häuser im Märkischen
Viertel ein. Rund um das Jubiläum hat die
GESOBAU zahlreiche Aktionen veranstaltet –
der politische Festakt und eine Kunstaktion
mit Schafen zum 25. Jahrestag des Mauerfalls
bildeten den Abschluss der Feierlichkeiten.
a ist Gras drüber gewach­
sen. Diese Redewendung
hat bestimmt jeder schon
einmal verwendet, wenn es darum
geht, dass etwas Unangenehmes
vergessen ist. Nicht vergessen,
aber zumindest vergangen ist der
Fall der Berliner Mauer vor 25 Jah­
ren. Was spürt man davon heute
noch? Ist da im wahrsten Sinne
des Wortes »Gras drüber gewach­
sen«? Die Künstlerin Katrin Glanz
vom Team der VIERTEL BOX wollte
es wissen und suchte die Antwor­
ten auf ihre Fragen im Märkischen
Viertel, wo einst dicht hinter den
Häusern die Mauer verlief, auf
ungewöhnliche Art und Weise: mit
Schafen.
Während Aktionen wie die Licht­
grenze tausende Berliner in die
Innenstadt zogen, grasten am 9.
November ein Dutzend Schafe
aus dem benachbarten Blan­
kenfelde auf der Wiese nahe
dem Dannenwalder Weg 176.
Mit wenig Handlung sorgten die
Tiere für viel Aufmerksamkeit
bei den Anwohnern, die das Er­
eignis aus nächster Nähe sehen
wollten – schließlich stehen nicht
jeden Tag Schafe vor der eigenen
Haustür. Und weil Tiere Jung und
Alt gleichermaßen begeistern,
entstanden bei Kaffee und Tee,
Oliven und Käsebroten genera­
tionenübergreifende Gespräche
zwischen den Bewohnern über
18 / 19
2/
3/
1 / Für die Kunstaktion am 9. November grasten Schafe auf einer Wiese im Märkischen Viertel.
2 / Musikalisches Highlight beim Festakt zum MV-Jubiläum: Das Vater-Sohn-Duo Sonny (l.)
und Anthony Thet.
3 / Stadtentwicklungssenator Michael Müller nennt die Entwicklung des MV »beispielgebend
für ganz Berlin«.
4 / v.l.: Maren Kern, Vorstand beim Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunter­
nehmen, Jörg Franzen, Vorstandsvorsitzender der GESOBAU AG, Dr. Barbara Hendricks,
Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, Michael Müller,
Stadtentwicklungssenator von Berlin, Frank Balzer, Bezirksbürgermeister von Reinickendorf.
die Zeit der Berliner Mauer, die
Wachtürme, den Blick aus einem
der oberen Stockwerke über die
Grenze. Und natürlich über den
9. November 1989, wie der his­
torische Tag erlebt wurde. Eine
Geschichtsstunde in freier Natur.
haben, ist Bezirksbürgermeister
Frank Balzer. Beim Festakt zum
50. Jubiläum des Märkischen
Viertels im September ließ er die
rund 150 Gäste aus Politik und
Wirtschaft, langjährige Mieter,
Mieterberäte und Mitarbeiter ört­
licher Vereine und Initiativen an
seinen Erinnerungen teilhaben:
»Als ich 10 Jahre alt war, gab es
hier wenig Grün. Aber das Viertel
war nie out, meine Schulfreunde
haben hier gerne gewohnt. Es
gab große Wohnungen, jedes
Kind hatte sein eigenes Zimmer.
Da war ich richtig neidisch«, gibt
Balzer zu.
Festakt zum 50. Jubiläum
des Märkischen Viertels
Einer von denen, die das Märkische Viertel von klein auf erlebt
Dass seine Erinnerungen über­
wiegend positiv ausfallen, ist ein
Phänomen, das im Märki­
schen
Viertel häufig vorkommt: Die
3/
Fotos:
Lia Darjes
Wahrnehmung der Bewohner vom
Märkischen Viertel war schon
immer deutlich besser als die
Außenwahrnehmung. Stadtent­
wicklungssenator Michael Müller
sieht beide Seiten der Medaille:
»Es gehört zur Wahrheit dazu,
dass es hier Probleme gab und
die Politik Fehler gemacht hat«,
sagt der gebürtige Tempelhofer.
»In den 80er Jahren wurde das
Heft aber wieder in die Hand
genommen: Angefangen von den
Wohnumfeldverbesserungen bis
hin zu dieser spektakulären Mo­
dernisierung. Was hier gelungen
ist, ist beispielgebend für ganz
Berlin.«
Zu den prominenten Gästen aus
der Politik zählte auch Bundes­
bauministerin Dr. Barbara Hen­
dricks, die innerhalb weniger
Monate schon das zweite Mal das
Märkische Viertel besuchte. Was
sie in der kurzen Zeit festgestellt
hat: »Die Menschen identifizieren
sich mit dem Märkischen Viertel.«
Die Gründe dafür liegen für sie auf
»Was hier gelungen
ist, ist beispielgebend
für ganz Berlin.«
Michael Müller,
Stadtentwicklungssenator
von Berlin
4/
2015: Aktionen in der VIERTEL BOX
Das Jubiläumsjahr ist vorüber, die VIERTEL BOX auf dem
Stadtplatz MV bleibt aber auch 2015 bestehen. Schauen Sie
einfach vorbei oder informieren Sie sich im Internet über
die kommenden Veranstaltungen:
www.mein-maerkisches-viertel.de
der Hand: »Es war schon immer
das Ziel, dass sich die Menschen
in ihrem Umfeld wohlfühlen.
Lediglich die Antworten auf die
Frage der Umsetzung haben sich
geändert. Heute spielen CO2Reduzierung und die Stärkung der
sozialen Strukturen in den Wohn­
gebieten übergeordnete Rollen«,
erklärt sie. »Beides ist hier im
Märkischen Viertel gelungen.«
Ihr Kiez / Märkisches Viertel
Kochen mit
dem Profi
Knapp 50 Kinder aus dem Märkischen Viertel
haben im Rahmen der Kooperation der GESOBAU mit der
Sarah Wiener Stiftung gelernt, wie man sich gesund
ernährt. Jetzt überzeugte sich die Profiköchin persönlich
davon, was die Kinder am Kochtopf drauf haben.
S
chälen, würfeln, zupfen. An dem großen Holztisch in der Küche der Familienfarm Lübars
bearbeiten 20 eifrige Kinderhände Birnen,
Äpfel und frische Minze für einen Früchtetee. Dabei
sind sie ziemlich geschickt. Kein Wunder, denn die
Vorschulkinder der Kita »Krümelkiste« haben heute
die siebte von insgesamt zehn Stunden ihres Kochund Ernährungskurses auf dem Bauernhof. Wie man
richtig mit Sparschäler und Messer umgeht, ist für
die Kinder aus dem Märkischen Viertel längst kalter
Kaffee. Heute geben sie sich außerdem besonders viel
Mühe, denn sie erwarten einen Gast: Stiftungsgründerin Sarah Wiener kommt zu Besuch.
Ihre Erzieherinnen und Kursleiterin Simone Gottschalk
von der 2007 gegründeten Sarah Wiener Stiftung sowie
die Kita-Leiterin Kerstin Rentner müssen die kleinen
Köche deshalb nur noch hier und da unterstützen.
1/
20 / 21
2/
Damit ist die Stiftung, deren Motto »Für gesunde
Kinder und was Vernünftiges zu essen« lautet, auf
dem besten Weg ihre Ziele zu erreichen. Durch
die Förderung sollen Kinder lernen, kompetent und
selbstständig mit dem Thema Ernährung umzugehen – sie sollen ein Bewusstsein dafür entwickeln,
was gesund für sie ist. Und noch etwas will die
Stiftung den Kindern vermitteln: dass Kochen mit
frischen Zutaten Spaß macht. Diese Fähigkeit ist
nach Ansicht von Stiftungsgründerin Sarah Wiener
von zentraler gesellschaftlicher Bedeutung. »Beim
Kochen geht es nicht nur um Nahrungsaufnahme, es
ist einer der Eckpfeiler unserer Kultur. Kochen ist wie
eine Muttersprache, die man erlernt, idealerweise
von den Eltern, und später an seine Kinder weitergibt«, sagt die 52-jährige Mutter eines erwachsenen
Sohnes. Viele Eltern nähmen diese Aufgabe leider
nicht mehr wahr, fügt sie hinzu. Dem versucht sie mit
ihrer Stiftung entgegenzuwirken.
Text:
Susanne Theisen
Fotos:
Lia Darjes
Ohne Hilfe sei das nicht zu schaffen, betont die österreichische Profiköchin: »Um viele Kinder zu erreichen, sind Kooperationspartner wie die GESOBAU
für uns extrem wichtig.« Das kommunale Wohnungsunternehmen unterstützt die Stiftung finanziell,
bringt sie mit Kitas im Kiez in Kontakt und sorgt
dafür, dass die Koch- und Ernährungskurse mit der
Nähere Infos zur Kooperation der GESOBAU
mit der Sarah Wiener Stiftung
www.sarah-wiener-stiftung.de
www.gesobau.de/gesunde-ernaehrung
3/
1 / Sarah Wiener zeigt den Kindern, wie man Gemüse
richtig schneidet und mit einem Messer umgeht.
2 / GESOBAU-Vorstand Jörg Franzen, Profiköchin Sarah
Wiener und Elisabethstift-Geschäftsführer Helmut Wegner
begleiteten die Nachwuchsköche auf der Familienfarm.
3 / Aus dem Garten in den Kochtopf: Bei den Kochkursen
werden die Zutaten sogar eigenhändig geerntet.
Familienfarm Lübars einen geeigneten Veranstaltungsort bekommen. Dazu hat die GESOBAU vor
eineinhalb Jahren das Elisabethstift Berlin, das
den Bauernhof betreibt, mit ins Boot geholt. Helmut
Wegner, Geschäftsführer des Elisabethstift Berlin,
freut sich über die Zusammenarbeit. »Wir wollen mit
unseren Angeboten ins Märkische Viertel hinein­
strahlen. Die Kooperation mit der Sarah Wiener
Stiftung und der GESOBAU hat uns dafür neue Mög­lichkeiten eröffnet«, sagt er beim Besuch der Stiftungsgründerin.
Auch Jörg Franzen, Vorstandsvorsitzender der
­GESOBAU, ist an diesem Morgen auf die Familienfarm gekommen. Er ist zufrieden mit den bisherigen
Ergebnissen der Kooperation, die zunächst bis Ende
2016 läuft. »Als großes kommunales Wohnungsunternehmen ist es für uns selbstverständlich, nicht nur für
einen qualitätsvollen Wohnungsbestand zu sorgen,
sondern in unseren Quartieren auch sozial aktiv zu
sein«, erklärt Franzen. Das Konzept der Stiftung,
das auf nachhaltige Ernährungsbildung setze, passe
sehr gut zum Grundverständnis der GESOBAU: »Uns
gefällt, dass die Kinder zu Botschaftern werden. Auf
Basis ihres neu erworbenen Wissens tragen sie Ideen,
wie man sich besser ernährt, in ihre Familien.«
Ihr Kiez / Wedding
»Hier fühle ich mich
super wohl«
Dieser Tage eröffnet Ina Kutscher ihre Naturheilpraxis
in der Siedlung Schillerhöhe. Die Armenische Straße 1 ist für die GESOBAUMieterin eine Top-Adresse – erst recht nach der Modernisierung.
1/
Als sie 2004 wegen eines Projekts zur Unfallprävention im Straßenverkehr nach Berlin zog, verschlug es sie zufällig in den Wedding. Die Gegend
gefiel ihr spontan, ihre erste Wohnung weniger.
Der damalige Vermieter habe sich nicht um das
Haus gekümmert. Bei einem Spaziergang durch die
Schulstraße klopfte Ina Kutscher im GESOBAU-Büro
an, fragte, ob eine Wohnung mit kleinem Balkon
zu haben sei – und hatte Glück. »Gut sechs Jahre
wohne ich jetzt im Frauenfelder Weg, fühle mich
dort super wohl.«
Als die GESOBAU 2012 die Modernisierung ihrer
Wohnhausgruppe ankündigte, war ihr allerdings
schon bange zu Mute. Denn 2010 hatte Ina Kutscher,
die visuelle Kommunikation studiert hatte und als
Freiberuflerin in Projekten arbeitete, ihre Ausbildung zur Heilpraktikerin begonnen. Nun standen die
Abschlussprüfungen an.
»Deswegen habe ich das Angebot der GESOBAU
angenommen, während der Modernisierung in eine
Umsetzwohnung zu ziehen«, erzählt sie. In der Seniorenresidenz in der Ungarnstraße brachte man sie
unter. »Nur meine Kaffeemaschine, einen Koffer voll
Wäsche und mein Netbook habe ich mitgenommen.«
Während in ihrer Wohnung die Strangsanierung vonstattenging, das Haus wärmeisoliert, das Treppenhaus gemalert und der Balkon aufgehübscht wurde,
paukte sie in ihrer ruhigen Residenz. Regelmäßig
schaute sie im Frauenfelder Weg vorbei. »Das war
heftig, da lag ja alles quasi in Schutt und Asche.«
Umso schöner sei die Wohnung nach der Modernisierung geworden.
Text:
Katrin Starke
Fotos:
Sandra Prengel,
Thomas Bruns
E
ntspannt lehnt sich Ina Kutscher auf dem Sessel
hinter ihrem Schreibtisch zurück. »Ist es nicht
wunderbar hell hier?« Ein zufriedenes Lächeln
zieht über ihr Gesicht, während sie den Blick durch den
hohen Raum mit den großen Fenstern schweifen lässt.
In der Schillerhöhe ist die gebürtige Sauerländerin zu
Hause. Dass sie hier nun auch passende Räumlichkeiten
für ihre Praxis gefunden habe, freue sie sehr, sagt die
45-Jährige. »Zumal ich die GESOBAU als Vermieter auch
schon kenne.«
»Das Bad ist richtig luxuriös. Die Fliesen konnte
ich mir selbst aussuchen.« Außerdem konnten die
Mieter wählen, ob sie Dusche oder Wanne haben
wollten. Ina Kutscher entschied sich für die Wanne.
»Baden ist wie ein Kurzurlaub«, sagt sie lachend.
Auch der windgeschützte Balkon sei ein Kleinod.
»Da muss man nicht in den Park, um frische Luft zu
schnappen.« An der frischen Luft ist sie dennoch
viel unterwegs – wegen ihres Hundes, einer 14 Jahre
alten Mischlingsdame. Beim Gassigang entdeckte
sie auch das frisch modernisierte Gewerbeobjekt
der GESOBAU in der Armenischen Straße.
22 / 23
2/
1 / Ina Kutscher in ihrer neu eröffneten Naturheilpraxis
in der Armenischen Straße 1.
2 / Die Schillerhöhe nach der Modernisierung: Grafische
­Elemente aus den Treppenhäusern finden sich auch außerhalb
des Gebäudes wieder (Foto 3).
3 / Große Zitate bekannter Dichter, wie hier von William
Shakespeare, schmücken die Fassade zur Seestraße hin.
Für die Heilpraktikerin sind Größe
und Schnitt ideal: ein großer
Raum für die Behandlungen, zwei
Toiletten, kleine Küche. Als Sichtschutz hat Ina Kutscher weiße
Lamellenjalousien anbringen las­
sen, »blickdicht, aber lichtdurchlässig«. Auch die verkehrsgünstige, aber zugleich ruhige Lage
schätzt die Mieterin, »Ruhe ist
wichtig für die Therapien«.
3/
Ihren Schwerpunkt hat Ina Kut­
scher auf Bioresonanz- und Neu­
raltherapie gelegt. »Die Bioreso­
nanz ist eine Regulationsthera­pie,
um die körpereigenen Selbstheilungskräfte zu stärken«, erklärt
die 45-Jährige. Die Neuraltherapie diene der Entspannung von
Gewebe und Muskeln, dem Lösen
von Verkrampfungen. Außerdem
bietet Ina Kutscher Schröpfmassagen an. »Dabei werden unter
Vakuum stehende Schröpfgläser
auf die Haut aufgesetzt«, erläutert sie. Das fördere Durchblutung
und Stoffwechsel, lockere Verspannungen und rege das Immunsystem an.
Tag der offenen Tür in der Naturheilpraxis
Wer die Naturheilpraxis von Ina Kutscher kennen­lernen möchte, hat dazu beim Tag der
offenen Tür am 13. Dezember zwischen 12 und 17 Uhr Gelegenheit. Bei Kaffee und
Kuchen erläutert die Heilpraktikerin dann gern die verschiedenen Behandlungsmethoden.
Terminvereinbarungen für Behandlungen (montags, mittwochs und freitags
von 9 bis 12 Uhr sowie von 14 bis 19 Uhr) nimmt Ina Kutscher telefonisch entgegen:
030.68 83 60 14
Ihr Kiez / Wedding
Geigen zur Lernförderung
Die GESOBAU-Stiftung konnte wieder Wünsche wahr
werden lassen: Neue Musikinstrumente und ein renovierter
Musikraum tragen zur musikalischen Förderung
an der Albert-Gutzmann-Schule bei.
A
nfang 2014 erreichte die
GESOBAU-Stiftung ein Spendenantrag aus der AlbertGutzmann-Schule im Stadtteil Wed­ding. Unter dem Dach der AlbertGutzmann-Schule arbeiten drei
mit­- einander verbundene Schulen
eng zusammen: Ein sonderpädagogisches Förderzentrum mit dem
Schwerpunkt »Sprache«, eine
Grundschule und eine Schule mit
Lerngruppen für Neuzugänge ohne
Deutschkenntnisse. Einzugsgebiet
der Schule ist die unmittelbare
Nachbarschaft, im Förderzentrum
hingegen werden auch zahlreiche
Schüler aus angrenzenden Stadtteilen, wie Gesundbrunnen oder
dem Märkischen Viertel, unterrichtet. Kieze, die im Gesamtbild
Berlins oftmals als soziale Brennpunkte gelten. Bildung und Beteiligung zu unterstützen, das ist
der GESOBAU-Stiftung besonders
wichtig, daher unterstützt sie
gezielt Förderanträge aus diesen
Einzugsgebieten.
Seit der Eingliederung von Grundschulklassen in die Albert-Gutzmann-Schule im Schuljahr 2006/
07 interessieren sich viele Schülerinnen und Schüler für das Erlernen eines Musikinstrumentes.
So beschlossen engagierte Lehrerinnen und Lehrer ab dem Schuljahr 2007/08 Arbeitsgemeinschaften für Geige, Flöte und Schlagzeug zu gründen, sodass die Kinder regelmäßigen wöchentlichen
Unterricht mit dem gewählten
Instrument in Kleingruppen bekamen. Schnell ergaben sich
Auftrittsmöglichkeiten, die gerne
durch die Schule genutzt werden,
um den Kindern die Möglichkeit
zu geben, vor einem Publikum aufzutreten und ihr erlerntes Können
anzuwenden. Die Auftrittsorte kon­zentrierten sich zunächst auf
den Bezirk Mitte, konnten aber
durch überbezirkliche Kontakte
auch außerhalb des schulischen
Einflussbereiches der Kinder er­
weitert werden. Musikalische Höhepunkte waren regelmäßige Auftritte zur Eröffnung des NISANKinderfestes vor dem roten Rathaus und am Brandenburger Tor.
Schnell stellte die Schule jedoch
fest, dass die Erziehungsberechtigten nur in sehr seltenen Fällen
über die finanziellen Mittel verfügten, um ihrem Kind ein Instrument zu kaufen. »Die Einnahmen,
die bei unseren Auftritten als Honorare vereinbart bzw. gespendet
wurden, konnten zur Instandhaltung verwendet werden, reichen
aber für die Neuanschaffung der
Instrumente bei weitem nicht
aus«, sagt Uli Weber, Musiklehrer
an der Albert-Gutzmann-Schule.
Die begrenzte Anzahl von Leih­
instrumenten führte zu einer War­teliste besonders in den Unterstu­
fen (1./2. Klasse), obwohl gerade
in der Schulanfangsphase das Erlernen eines Musikinstrumen­tes
von zukunftsweisender und lernförderlicher Bedeutung ist. Um
den musikinteressierten Schülerinnen und Schülern aus sozial
benachteiligten Familien das Erlernen von Instrumenten trotzdem zu ermöglichen, spendete
die GESOBAU-Stiftung 2.000 Euro
für die Beschaffung von Geigen.
Ein kleiner Teil des Betrages wurde außerdem zur Renovierung des
Musikraums verwendet, der einen
neuen Anstrich bekam.
Foto:
GESOBAU
Ronald Hock (stellv. Schulleiter, h.l.), Uli Weber (Musiklehrer, h.r.) und die Schülerinnen
und Schüler freuen sich über die neuen Geigen und den renovierten Musikraum.
Ihr Kiez / Pankow
24 / 25
Gemeinsam statt einsam
In der Begegnungsstätte in der Binzstraße 26 A treffen sich
Anwohner zum Kartenspielen, Gymnastik, Singen, Malen –
oder einfach zum Quatschen. Die Volkssolidarität setzt
als Betreiber auf Kontinuität und will das Angebot ausweiten.
W
ie Viktor von Bülow
zu Loriot wurde? Die
älteren Herrschaften,
die im Gruppenraum bei Kaffee
und Kuchen beieinander sitzen,
wissen darüber jetzt genau Bescheid. »Der Herr May hat uns
aus der Biografie von Loriot vorgelesen«, erzählt Marga Arndt.
Die 88-Jährige wohnt im Pankower Kissingengenviertel. Jeden
Donnerstag kommt sie in die Begegnungsstätte der Volkssolidarität (VS) in der Binzstraße 26 A,
einem Haus der GESOBAU. »Mal
gibt es einen Vortrag, mal singen
wir oder tauschen Erinnerungen
aus.« Carmen Probst, als Projektleiterin der VS verantwortlich für
den Stadtteiltreff, begrüßt die
alte Dame herzlich. Man kennt
sich, seit Jahren. »Frau Probst,
kommen Sie doch rein«, wird die
Chefin ins nächste Zimmer gebeten, wo Irmgard Thierfeld (80)
die Bridge-Karten gibt. Während
Ute Bäger (73) das Blatt auf der
Hand sortiert, warten die beiden
Seniorinnen ungeduldig auf ihren
dritten Mitspieler. »Hat das Spiel
begonnen, dürfen wir nicht mehr
stören«, sagt Carmen Probst lachend, schließt leise die Tür und
geht rüber ins Tagescafé. Dort sitzen Damen der Sozialkommission
Wer sich für eine der Gruppen
in der Begegnungsstätte in
der Binzstraße 26 A interessiert oder eine neue Gruppe
ins Leben rufen möchte, kann
sich bei Carmen Probst melden (Mo.- Fr. zwischen 10 und
16 Uhr).
Tel. 030.47 30 11 34
des Bezirks Pankow, besprechen,
wann welche Senioren zu runden
Geburtstagen zu besuchen sind.
Dann eilt Carmen Probst in die
Lauterbachstraße, denn auch in
der dortigen VS-Begegnungsstätte hat sie den Hut auf.
Den Treff in der Binzstraße habe
die VS vor fünf Jahren übernommen, berichtet Carmen Probst.
»An jedem Werktag treffen sich
dort Gruppen – montags und
donnerstags wird Bridge gespielt,
freitags ab Mittag Canasta.«
Zweimal wöchentlich treffen sich
Bewohner aus Haus und Umgebung zu Sport und Gymnastik,
dazu gibt es einen PC-Lehrgang,
den Malzirkel »Bunte Palette«
und Brettspielgruppen. »Unser
Hauptanliegen ist es, gegen die
Vereinsamung in den Wohnungen
zu kämpfen«, sagt Carmen Probst.
Das Domizil in der Binzstraße
eigne sich gut für Seniorengruppen, weil es ebenerdig und für
Rollstuhlfahrer zugänglich sei.
»Aber wir sind offen für alle Generationen«, macht die 54-Jährige
deutlich. Vorstellen kann sie sich
eine Tauschbörse für Kindersachen oder einen Elterntreff. »Es
ziehen immer mehr junge Leute
nach Pankow, da wäre ein Frühstückscafé für Mütter, Väter – und
die es werden – eine Möglichkeit,
um Gleichgesinnte zu treffen.«
Man habe genügend Platz und
Kapazitäten frei.
»Wenn Kiezbewohner Ideen für
weitere Gruppen haben, werden
wir sie mit offenen Armen empfangen«, sagt die VS-Projektleiterin.
»Und auch die bestehenden Gruppen – insbesondere die Brett- und
Kartenspielgruppen – freuen sich,
Leiterin der Begegnungsstätte Carmen Probst (r.) beim geselligen
Kaffeetrinken mit ihren Besucherinnen.
wenn neue Besucher zu ihnen
stoßen.« Die VS sorgt dafür, dass
es den Besuchern an nichts fehlt,
dass Kuchen und Getränke bereitstehen, die Tische gedeckt sind.
Eine VS-Mitarbeiterin, eine Praktikantin und eine Frau, die ein freiwilliges soziales Jahr absolviert,
hat Carmen Probst derzeit für die
Binzstraße abgestellt. Außerdem
hofft sie auf baldige Verstärkung
durch MAE-Kräfte – die sogenannten 1,50-Euro-Jobber, die vom
Jobcenter für maximal zwei Jahre
vermittelt werden. Gern hätte
Carmen Probst die MAE-Leute
länger im Projekt, denn »unsere
Senioren wollen Kontinuität in der
Betreuung«. Aber die Dauer der
Maßnahmen sei eben begrenzt.
»Wir sind dennoch sehr dankbar
für die Unterstützung.«
Foto und Text:
Katrin Starke
Ihr Kiez / Pankow
Das ganze Jahr über Sommer
Nach der Modernisierung des 60er-Jahre Plattenbaus in
der Bleicheroder Straße 17-20 sticht die außergewöhnliche
Balkongestaltung hervor. Jana Ressel hat hier weit über
ihre Tätigkeit als Bauleiterin hinaus ganze Arbeit geleistet.
1/
S
Text:
Regina Jost
Fotos:
Thomas Bruns,
Lia Darjes
paziert man auf dem Fußweg
vom S-Bahnhof Pankow-Hei­
nersdorf in Richtung Schloss­
park, entdeckt man inmitten von
großen Wohnhöfen aus den 1920er
Jahren ein zurückhaltendes, viergeschossiges Gebäude in warmem
Grau. Beim näheren Hinschauen
will man kaum seinen Augen trau­en: Zwischen den herbstlich goldgelben Blättern der beiden Lindenbäume vor dem Haus leuchtet selbst
im November noch ein tiefgrünes
Blattwerk hervor. Es gehört zu den
neugestalteten Balkonen der jüngst
modernisierten Wohnhausgruppe
3034 an der Bleicheroder Straße
17-20. Kaum zu glauben, dass sich
hinter dieser elegant gestalteten
Fassade ein Plattenbau aus dem
Jahr 1960 verbirgt. Die Baureihe, genannt Q3A, wurde zwischen 1957
und 1969 in der ganzen DDR gebaut. Genau genommen handelt es
sich bei diesem Bautyp um einen
Vorläufer der Großtafelbauweise.
Jana Ressel von der Senator Project Management Gruppe ist für
die Durchführung der gesamten
Modernisierungsmaßnahme verantwortlich. Seit zwei Jahren arbeitet die 28-jährige Bauingenieurin in dem Berliner Projektbüro
des deutschlandweit tätigen Unternehmens und war sofort begeistert von der Idee ihres Entwurfskollegen Alexander Balzer,
das sommerliche Grün der Linden
im Rahmen der Erneuerung der
Balkonbrüstungen auch im Winter sichtbar zu machen. Sie ließ
die leicht vergrößerten Fotos der
grünen Blattmotive auf Folien
drucken und zwischen zwei Glasscheiben der Balkonbrüstung einspannen. »Ein Vorteil war, dass
auf die vorhandene Konstruktion
aufgebaut werden konnte. Weil
ein echtes Glas aber schwerer ist
als Kunststoff, mussten ein paar
zusätzliche Haltepunkte gesetzt
werden«, so die engagierte Bauleiterin.
Im Zuge der Modernisierung er­
hielten auch die Wohnungen an
den Stirnseiten des Gebäudes
statt der französischen Fenster
neue Balkone. Bei allen 32 Wohn­einheiten, die über fast identi­
sche Grundrisse verfügen, wur­
den Bäder und Küchen nach den
Wünschen der Mieterinnen und
Mieter modernisiert, haustechnische Anlagen und Fenster aus-
26 / 27
getauscht. In nicht bewohnten
Wohnungen sind neue Tapeten
und Fußbodenbeläge aus Linoleum verlegt worden. Aus einigen Wohnungen im Erdgeschoss
kann man jetzt fast wie in einem
holländischen Reihenhaus über
eine kleine Treppe von der Küche
in den eigenen Garten gelan-
»Wir haben gemeinsam mit der
GESOBAU immer
eine Lösung
gefunden.«
Jana Ressel, Bauleiterin
gen. Die bestehenden weißen
Hauseingänge wurden in den Bau
integriert und die Treppenhäuser
erhielten einen lindgrünen Linoleumfußboden. Auf der Fassade
wurde ein Vollwärmeschutz ange­bracht. Dadurch konnte der Ener­-
gieverbrauch deutlich gesenkt
werden und damit auch die Betriebskosten für die Mieterinnen
und Mieter.
Die Baumaßnahmen sind nahezu
abgeschlossen, lediglich kleinere
Restarbeiten und Nachbesserungen stehen noch an. Auch die
Außenanlagen sind nicht ganz
fertig – doch schon jetzt ist zu
sehen, dass die Modernisierung
wirklich gelungen ist. Neben der
Beaufsichtigung der Bauarbeiten
kümmerte sich Jana Ressel aber
auch um die Wünsche und Sorgen
der Mieterinnen und Mieter im
Haus. Besonders bei den Wohnungen, die im bewohnten Zustand modernisiert werden, sind
Einfühlsamkeit und Diplomatie
gefragt. »Immerhin bewegt man
sich in der unmittelbaren Privatsphäre der Menschen – und trotzdem müssen die Arbeiten im vorgesehenen Zeitplan durchgeführt
3/
2/
3/
4/
werden«, erklärt Jana Ressel.
Dass sie die richtige Mischung
zwischen Sensibilität und Durchsetzungskraft beherrscht, nimmt
man der jungen Frau sofort ab. Mit
kritischem Blick begutachtet sie
die gerade fertig gestellten Außentreppen und weist die Handwerker mit freundlichen, aber klaren Worten darauf hin, was zu
verändern ist. Die Mieterin aus
der Nachbarwohnung dagegen
strahlt, als sie die Frau vom Bau
sieht. »Ach, Sie hier? Da hätte
ich einmal eine kleine Frage«, so
die Bewohnerin einer frisch renovierten Drei-Zimmer-Wohnung.
Die Bauleiterin nimmt sich mit
viel Engagement der Frage an und
verspricht eine schnelle Klärung.
Jana Ressel selbst hat die Arbeit
in der Bleicheroder Straße viel
Spaß gemacht. »Wir hatten mit der
GESOBAU einen Bauherren, der
besonderen Wert auf die gestalterischen und funktionalen Qualitäten des Gebäudes Wert gelegt
hat. Es ist wirklich toll, wenn die
Umsetzung der geplanten Ideen
gelingt, wenn der Zeitplan eingehalten wird und die Mieter mit der
Modernisierung zufrieden sind.«
Natürlich gab es auch Tage, an
denen es nicht so flutschte, »aber
wir haben gemeinsam mit der
GESOBAU immer eine Lösung gefunden«, so die diplomierte Bauingenieurin. Besonders freut sie
sich darüber, dass sich auch die
GESOBAU stark für die für aufsehenerregende Gestaltung der Balkonbrüstungen eingesetzt hat –
zumal das Ergebnis jetzt für sich
spricht.
1 / Hingucker nach der Modernisierung
sind die Balkone mit ihrem leuchtend
grünen Blattwerk.
2 / Selbst im Herbst verleiht die
Balkongestaltung den Bewohnern ein
sommerliches Gefühl.
3 / Auch die Bäder wurden vollständig
modernisiert.
4 / Bauleiterin Jana Ressel begleitete
die Mieter bei der Modernisierung.
Ihr vergnügen
Weihnachten
mal anders
1/
Wie feiern Menschen in anderen Kulturen Weihnachten?
Zu den unterschiedlichen Bräuchen gehört natürlich
auch das Essen. Zeinab Nasereddin hat gekocht –
nach libanesischer Tradition.
Z
einab ist Muslimin. Wenn sie von der weihnachtlichen Tradition in Jerusalem erzählt,
dann tut sie das mit Stolz. Es sind Erzählungen
ihrer christlichen Nachbarn, denn selbst war Zeinab
noch nie in Jerusalem oder Bethlehem. Sie spricht
von Pilgern auf dem Leidensweg Jesu Christi, in
den Straßen rieche es nach Gebäck, die Stadt sei
wunderschön geschmückt und Kinder sähen aus
wie kleine Prinzessinnen und Prinzen. Dann betont
sie etwas ganz besonders: »Am Ende kommen alle
Menschen, egal welche Konvention, in die Geburtskirche in Bethlehem.« Das ist die Botschaft, die die
54-Jährige vermitteln will: Weihnachten unterteilt die
Menschen nicht nach ihrem Glauben. »Es gibt viel
mehr, was uns verbindet als was uns unterscheidet.
An Weihnachten ist Gott für Jedermann da und Heimat
für alle. Egal welcher Religion er angehört.« Zeinab
kommt ursprünglich aus dem Libanon. Als Kind einer
Flüchtlingsfamilie fand sie als junge Frau 1978 den
steinigen Weg nach Deutschland, wo sie heute als
Sozialarbeiterin das Familienzentrum in der Finsterwalder Straße im Märkischen Viertel leitet.
In den Räumen des ehemaligen Kinder- und Jugendtreffs »BoxGym« möchte Zeinab im Auftrag
von der Albatros gGmbH an die Aktivitäten von
Outreach und der GESOBAU-Nachbarschaftsetage
anknüpfen und Familien im Viertel unterstützen,
28 / 29
Hummus
2/
(Kichererbsenpüree)
Zutaten:
250 g getrocknete Kichererbsen
8 El Olivenöl
2 Knoblauchzehen
4 EL Zitronensaft
4 EL Sesampaste
Salz
Zuerst müssen die getrockneten Kichererbsen eingeweicht werden, dazu verwendet man die dreifache Menge Wasser im
Verhältnis zum Gewicht der Kichererbsen.
Am nächsten Tag werden die Kichererbsen
gekocht, bis sie weich sind. Anschließend
wird das Kochwasser Abgegossen, aber
nicht weggeschüttet. Die weichen Kicher­
erbsen mit dem Pürierstab pürieren. An­
schließend Salz, Zitronensaft und 2 EL Oli­­venöl mit der Sesampaste vermengen.
Wenn die Masse dick ist, etwas vom aufgefangenen Kochwasser hinzugeben.
4/
1 / Kostprobe: Zeinab kocht für »Hallo
Nachbar« nach libanesischer Tradition.
2 / Das arabische Gebäck »Mamoul« ist
einzeln in Papier eingewickelt, damit es
unterwegs gegessen werden kann.
3 / Jüngster Gast: Perla ist im Libanon
geboren, lebt aber in Deutschland.
4 / Hummus ist eine orientalische
­Spezialität aus pürierten Kichererbsen.
5 / Perla und Zeinab servieren das Essen.
3/
Mamoul
(arabisches Gebäck)
Zutaten für den Teig:
350 g feiner Hartweizengries
40 g Mehl
40 g Zucker
¼ TL Trockenhefe
150 g weicher Butter
4 El Rosenwasser (auch Wasser)
Zutaten für die Füllung:
175 g fein geriebene Wahlnüsse
(geht auch mit Pistazien oder
Datteln )
50 g Zucker
½ TL Zimt
½ TL Rosenwasser
Alle trockenen Zutaten für den Teig in
einer Schüssel mischen, die Butter dazugeben und von Hand kneten, bis ein
geschmeidiger Teig entsteht. Zeitgleich
das Rosenwasser hinzugeben. Gut zudecken und zwei Stunden ruhen lassen.
Nun die Zutaten für die Füllung mischen,
in die Teigbällchen geben und auf einem
Backblech im vorgeheizten Ofen bei 180
Grad backen.
den nachbarschaftlichen Zusammenhalt fördern.
Das beginnt bei der Hausaufgabenhilfe und endet
bei der Hilfe zum Berufseinstieg von Jugendlichen.
Weihnachten feiert Zeinab nach deutschem Brauch,
für ihre Kinder gibt es zum Beispiel kleine Geschenke.
Erwachsene schenken sich in ihrer Heimat übrigens
nichts: »Es wird stattdessen viel an Waisenhäuser
und notbedürftige Menschen gespendet«, erzählt
sie. Woran sie jedoch festhält, ist das traditionelle
Essen: Als Vorspeise gefüllte Teigtaschen und Salate, als Hauptspeise Lamm mit Reis, Hummus und
Knoblauchcreme, als Nachspeise leckeres Gebäck.
Für »Hallo Nachbar« gab Zeinab eine Kostprobe ihres
leckeren Festessens.
5/
Ihr Vergnügen
In der letzten Ausgabe von Hallo Nachbar (Herbst 2014) suchten
wir den Begriff »STOLPERSTEIN«. Drei Einsender können sich
nun über einen Gutschein für das Gartencenter Holland freuen:
1. Jürgen Paas, Wedding (75 Euro)
2. Willi Voge, Märkisches Viertel (50 Euro)
3. Katja Stange, Märkisches Viertel (25 Euro)
Wer glaubt, das richtige Lösungswort gefunden zu haben,
kann uns bis zum 22. Februar
2015 schreiben: GESOBAU AG,
Abteilung
Unternehmens­
Auflösung des Rätsels
kommunikation
H
I
H Marketing,
D K und
Z
G E
O R A N 142,
E N Damm
I N ­rNuher
Wil­hBelms
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13439R Berlin
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H E-Mail
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[email protected].
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Bitte auch
in der E-Mail
den
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ständigen
Namen
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E T Aden
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G E Tvergessen!
AbsenderR nicht
Herzlichen Glückwunsch den Gewinnern.
Wasserstrudel
Vergehen,
Straftat
Südfrucht
grobes
Trinkgefäß
Flüssigkeitsmaß
innerhalb
Leitung
bei Filmaufnahmen
4
griech.
Vorsilbe:
bei, daneben
1
subarktischer
Hirsch
3
mittelgriechisches
Gebirge
Festveranstaltung
ostdt.
Sendeanstalt
(Abk.)
4
fossiler
Brennstoff
6
philatel.
Zeichen
für sehr
selten
scheues
Waldtier
2
Schlangenart
3
5
»Hallo Nachbar« ist die
Kundenzeitschrift der ­GESOBAU AG,
Wilhelmsruher Damm 142,
13439 Berlin,
www.gesobau.de
Redaktion: ­Susanne Stöcker (V.i.S.d.P.)
Kirsten Huthmann, GESOBAU AG
Unternehmens­kommunikation
Wir wünschen
viel Glück!
Teilnahmslosigkeit
aufreizend
slawischer
Volksangehöriger
2
7
75,EHRENAMT
50 und 25 Euro.
sandige
Landschaftsform
ehem. dt.
Torwartstar
(Oliver)
Teil der
Straße
1
italienisch,
span.:
See
vollbracht,
fertig
gedrehte
Schnur
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Unter allen Einsendern EverloH
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Süden
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Artikel
(4. Fall) schaften Portugal
kurz für:
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Klostervorsteher
eine
Farbe
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Vorsilbe
5
Nadelholzausscheidung
Kleiderhalter
spanisch:
Gebirgskette
ganz so,
wie man
möchte,
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Dynastie
Hohlim alten
räume im
Peru
Felsen
Beingelenk
6
7
Anrede
und
Titel in
England
Rebus-RätsEL: Schal, Reh,
Socken = SCHNEEFLOCKEN
Gehabe,
Bescheidentuerei
Links finden Sie unser neues
Kreuzworträtsel.
8
WWP2014-12
8
Texte: Helene Böhm, Jana Geitner,
Stefan Gericke, Regina Jost, Kathleen
Köhler, Saskia Lössl, Katrin Starke,
Susanne Stöcker, Susanne Theisen
Layout: www.pretzlaw.de
Annekatrin Klump
LAYOUT-KONZEPT: Barbara Dunkl
Druckerei: DBM Druckhaus BerlinMitte GmbH
Anzeigenkontakt:
Telefon: 030.40 73 – 15 67
Fax: 030.40 73 – 14 94
E-Mail: [email protected]
Auflage: 39.000
Redaktionsschluss:
24. Oktober 2014
»Hallo Nachbar« erscheint 4 x im Jahr,
jeweils zum Ende eines Quartals.
Lösung
»Kleine Nachbarn« (Seite 31):
Kreuzworträtsel
Vielen Dank auch an alle a
­ nderen, die so zahlreich m
­ itgeknobelt haben!
Die nächste Ausgabe wird ab dem
25. März 2015 an alle Mieter der
GESOBAU AG, an lokale Medien und
Unternehmen verteilt.
Kleine Nachbarn
Abenteuer mit Georg und Sonja
Begleitet die Freunde Georg und Sonja Baumann auf ihrer abenteuerli­
chen
Entdeckungsreise durch Berlin und erfahrt Ausgabe für Ausgabe mehr über die
neugierigen Drittklässler! Zwischen Hausaufgaben und Pausenbroten begeben
sich die beiden auf die Suche nach spannenden Entdeckungen in ihrem Kiez, in
ihrem Bezirk, in ihrem Berlin!
Lesen
macht
spass!
Santa, Sinter, Joulupukki:
Weihnachten in anderen
Ländern
Weihnachten naht, die Spannung
auf die Feiertage steigt! Doch wie
wird Weihnachten eigentlich in anderen Ländern gefeiert? Das Buch
»Santa, Sinter, Joulupukki« begibt
sich mit euch auf die Spuren fremder Kulturen und ist ein multikultureller Ideenschatz mit Liedern,
Tänzen, Spielen, Geschichten, Bastelanleitungen und Rezepten, aber
auch Sachinformationen aus aller
Welt – praxisnah aufbereitet und
sofort umsetzbar.
Ihr wollt mehr erfahren über die
weihnachtlichen Bräuche in anderen Ländern? Dann gewinnt eines
von fünf Exemplaren von »Santa,
Sinter, Joulupukki«. Schreibt uns
bis zum 20. Dezember unter dem
Stichwort »Weihnachten in anderen
Ländern« eine E-Mail an hallo.
[email protected] oder eine
Postkarte bzw. einen Brief an
GESOBAU AG, Redaktion »Hallo
Nachbar«, Wilhelmsruher Damm
142, 13439 Berlin.
Viel Glück!
Welches Wort
wird hier gesucht?
+
4=N; 5
+
1=E; 3=F
1=L
Georg und Sonja haben sich ein ganz schön kniffliges Bilderrätsel
ausgedacht. Kannst du es erknobeln? Die Auflösung findet ihr auf Seite 30.
Georg
und
Sonja:
Georg: Sonja, was bedeutet eigentlich das
Wort »Joulupukki«? Ich habe es in letzter Zeit
ganz oft gelesen. Ist das ein Spiel?
Sonja: Haha, nein. Das ist der finnische Name
für den Weihnachtsmann. Wir haben letztes
Jahr unsere Freunde in Finnland besucht.
Georg: Cool! Und sieht der denn genauso aus
wie bei uns?
Sonja: Ja, aber dort kommt der Weihnachtsmann an Heiligabend nicht durch den Kamin
runter, sondern klopft an die Tür.
Georg: Ach, das ist ja langweilig. Ein Weihnachtsmann muss durch den Schornstein
rutschen, sonst ist er nicht echt!
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