Verantwortung übernehmen: Klimaforschung per
Transcrição
Verantwortung übernehmen: Klimaforschung per
g www.lufthansa.com/verantwortung Starke Partner für ein gemeinsames Ziel Klarheit für den Klimaschutz In der Klimaforschung arbeiten wir mit renommierten Forschungsinstituten aus Belgien, England, Frankreich, den Niederlanden, Schweden sowie der Schweiz und Deutschland zusammen. Die gemeinsamen Projekte umfassen zum Beispiel die Entwicklung von Geräten zur täglichen und globalen Messung von klimarelevanten Spurengasen. Die Erhebung der Daten und Luftproben erfolgt mit von uns eigens dafür umgerüsteten Flugzeugen. Die globale Klimaänderung stellt eine der größten Herausforderungen für die Menschheit dar. Verlässliche Prognosen über die Entwicklung des zukünftigen Klimas sind daher von zentraler und fundamentaler Bedeutung. Zur Verbesserung der dafür notwendigen Klimamodelle ist ein steter Vergleich zwischen Modell und Wirklichkeit notwendig. Lufthansa hilft daher, den Zustand der Erdatmosphäre zu beobachten. Verantwortung übernehmen Klimaforschung per Linienflug Wieso eignen sich Verkehrsflugzeuge besonders? Die zivile Luftfahrt eignet sich aus mehreren Gründen besonders zur Erforschung und Beobachtung der Atmosphäre: • Die Erdatmosphäre kann sowohl von Satelliten als auch vom Boden aus beobachtet werden. Beides sind Fernerkundungsmessungen. Diese haben aber eine vergleichsweise schlechte räumliche Auflösung. Direkte Messungen an Bord von Flugzeugen erlauben hingegen eine viel höhere räumliche Auflösung. Verkehrsflugzeuge schließen damit eine Beobachtungslücke zwischen satellitengestützten und boden gestützten Messungen. • Flugzeuge fliegen in einer Höhenregion (Tropopause), die von besonderer Bedeutung für die Klimaforschung ist. • Flugzeuge operieren weltweit und können damit die Erdatmosphäre ganzheitlich beobachten. • Linienflüge bieten eine hohe Kontinuität und erlauben damit Langzeit beobachtungen, die mit einzelnen Flügen von speziellen Forschungsflugzeugen nicht möglich und zudem viel teurer wären. 1000 Klimamessmethoden Satellitenmessung 100 Ozon- 40 schicht Stratosphäre Tropopause Troposphäre Im Internet finden Sie weitere Informationen zu den Aktivitäten und Fortschritten der nachhaltigen Unternehmensentwicklung im Lufthansa Konzern. www.lufthansa.com/verantwortung 20 10 8 6 Wir engagieren uns seit fast zwei Jahrzehnten in der Klimaforschung und liefern so die Datenbasis zur Verbesserung und Validierung von Klimamodellen. Messung in situ 4 2 0 •W ir bauen eigens Flugzeuge um, die dann im Dienst der Klimaforschung unterwegs sind. • Wir messen klimarelevante Spurengase – täglich und global. • Wir stellen die Daten der Wissenschaft zur Verfügung. •M it unserem weltweiten Streckennetz bieten wir der Klimaforschung eine ideale Messplattform. Lufteinlass-System unter dem Rumpf der Lufthansa A340-600 „Leverkusen“ (Projekt CARIBIC) Weitere Informationen Kilometer über dem Meeresspiegel Unser Beitrag Bodenmessung Die Atmosphäre teilt sich in verschiedene Stockwerke auf, die sich durch deutlich unterschiedliche vertikale Temperaturschichtungen voneinander abgrenzen. Die Obergrenze der Troposphäre schwankt je nach Jahreszeit und geografischer Breite. Die Reiseflug höhe heutiger Verkehrsflugzeuge liegt zwischen acht und 13 km. Deutsche Lufthansa AG Konzernkommunikation Lufthansa Aviation Center Airportring 60546 Frankfurt am Main E-Mail: [email protected] Fax: +49 (0) 69/696-644 46 © April 2011 Dr. Karlheinz Haag Leiter Umweltkonzepte Konzern Deutsche Lufthansa AG Klima, Forschung, Lufthansa – die Projekte im Überblick Mit rund 200 Destinationen auf der ganzen Welt bietet das Lufthansa Streckennetz optimale Möglichkeiten zur Unterstützung der Klimaforschung. Der Beitrag für Wissenschaft und Forschung ist vielfältig: Unser Engagement ermöglicht exaktere Wettervorhersagen, genauere Prognosen zur Entwicklung des Klimas und präzisere Verfahren zur Analyse der Luftqualität. CARIBIC (Civil Aircraft for the Regular Investigation of the atmosphere Based on an Instrument Container). MOZAIC (Measurement of ozone, water vapor, carbone monoxide and nitrogen oxides aboard Airbus in-service Aircraft). IAGOS (Integration of routine Aircraft measurements into a Global Observing System). Ziel: Grundlagenforschung zum Verständnis der Erdatmosphäre. Ziel: Langfristige Beobachtung der Erdatmosphäre und Validierung von Klimamodellen. AMDAR (Aircraft Meteorological Data Relay). Unser Beitrag: Die im Rahmen des Projektes benötigten Messinstrumente wurden von Lufthansa mitentwickelt und für Messflüge an Bord zweier Lufthansa Langstrecken flugzeuge (Airbus A340-300) installiert. Insgesamt wurden in 17 Jahren über 22.000 Messflüge absolviert und so umfangreiche Daten über den Ozon-, Wasserdampf-, Kohlenmonoxid- und Stickstoffgehalt der Atmosphäre gesammelt. Ziel: Erfassung von meteorologischen Daten für die tägliche Wettervorhersage. Unser Beitrag: Seit Ende 1999 messen 302 Lufthansa Flugzeuge während des gesamten Fluges Daten, die weltweit allen nationalen meteorologischen Diensten zur Ver fügung stehen und direkt in die Berechnung von Wettervorhersagen mit einfließen. Ergebnisse: Generierung einer weltweit einzigartigen Datenquelle zu Wasserdampf und Ozon. Auf Basis der gesammelten Daten konnten Wissenschaftler Klimamodelle präzisieren und Wettervorhersagemodelle verbessern. Ergebnisse: Verbesserung der Wettervorhersage. Ersatz von kostenintensiven Radiosondenmessungen der einzelnen nationalen Wetterdienste. Ziel: Aufbau einer weltweiten Messinfrastruktur zur Be obachtung der Erdatmosphäre mit Hilfe der zivilen Luftfahrt. Unser Beitrag: Im Jahr 2004 wurde ein Lufthansa Airbus A340-600 mit einem weltweit einzigartigen, 1,6 Tonnen schweren Messcontainer ausgestattet. Seitdem werden auf internationalen Strecken ab Frankfurt simultan 50 verschiedene Spurenstoffe und Treibhausgase sowie Konzentration und Größenverteilung von Aerosolen gemessen. Zusätzlich zu den Onboard-Messungen werden pro Einsatz 80 Luftproben für weitere Analysen in europäischen Labors entnommen. Unser Beitrag: Seit Dezember 2009 wird die neue Messtechnik an Bord eines Lufthansa Langstreckenflugzeugs vom Typ A340-300 getestet. Das eigens dafür neu entwickelte Instrumentenpaket ist leicht, robust und nahezu wartungsfrei. Neben der routinemäßigen Erfassung von atmosphärischen Spurenstoffen soll es in Zukunft auch Aerosole und Wolkenteilchen messen. Ergebnisse: Beobachtung eines jährlichen Anstiegs der CO2-Konzentration in der Atmosphäre. Neue Einsichten in Transportvorgänge von verschmutzten Luftmassen sowie in Wolkenbildungsprozesse. Ergebnisse: Nach erfolgreicher Testphase wird ab Sommer 2011 eine neue Messinfrastruktur für die Klimaforschung bereitstehen, die dann auch in A340-300 Langstreckenflugzeugen anderer Airlines verwendet werden kann. IAGOS (seit 2011) CARIBIC (seit 2004) AMDAR (seit 1999) MOZAIC (seit 1994) 1993 1994 1995 Sulfur I Sulfur II Contrail 1996 1998 1999 Sulfur I, Sulfur II* Fragestellung: Kann der natürliche Schwefelgehalt im Kerosin nach der Verbrennung im Triebwerk die Bildung von Kondensstreifen beeinflussen? Messflüge von Lufthansa und dem DLR zwischen 1996 und 1998 zeigten, dass der Schwefel im Treibstoff das Klima weitaus weniger beeinflusst, als vorher vermutet. Concert 2001 2004 2005 2008 2011 Contrail* Fragestellung: Wird die Bildung von Kondensstreifen durch die Baureihe des Triebwerks beeinflusst? Concert* Fragestellung: Gibt es einen Zusammenhang zwischen der Größe und dem Gewicht eines Flugzeuges und den Ausmaßen und der Zusammensetzung seines Kondensstreifens? Bei dem Feldversuch 1999 zeigte sich, dass sich der Kondensstreifen bei modernen Triebwerken aufgrund der niedrigeren Temperatur im Abgasstrahl deutlich früher als bei älteren Modellen bildet. Ein geringerer Verbrauch und eine höhere Effizienz macht das moderne Triebwerk dennoch klimafreundlicher. Die Messungen 2008 weisen darauf hin, dass die Ausmaße von Kondensstreifen maßgeblich von der Größe und dem Gewicht des Flugzeugs abhängen. Ebenso beeinflusst die Menge und Größe der ausgestoßenen Rußpartikel die Lebenszeit und Größe eines Kondensstreifens. 2014 2020 ■ Entwicklungsphase ■ Routine * Feldversuche zur Beantwortung aktueller wissenschaftlicher Fragestellungen