29. Jahrgang, Nr. 1, 2015/2016 - Liechtensteinisches Gymnasium

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29. Jahrgang, Nr. 1, 2015/2016 - Liechtensteinisches Gymnasium
29. Jahrgang · Nr. 1 · Dezember 2015
Mitteilungen des Liechtensteinischen Gymnasiums LG,
des Gymnasiallehrervereins GLV und der Elternvereinigung EVLG
Mit Schwung und höchster Konzentration
ins neue Schuljahr
Editorial
Inhaltsverzeichnis
Liebe Leserinnen und Leser!
Aus den Rektorat
3 Ein stetes Bemühen
Schulintern
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Guter Unterricht
Neue Lehrpersonen
Neue Sprachassistentinnen
Der Schulbus
Rückblick
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13
«≠ Ismael»
Französischer Fotoroman
Badminton – Bronze für das LG
2 much DVD – Theater der Klasse 2D
Schulalltag
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Besuch aus Südmähren
Aus dem Alltag einer Krimiautorin
Besuch bei der NeoVac AG
Der lange Weg zum Frauenstimmrecht
Was nicht alles passiert im schulischen Alltag.
Vieles davon wird genau dokumentiert. Manchmal vermeintlich sogar
zu genau, wie es scheint. In der letzten Ausgabe der LGnachrichten sind
zwei Reportagen über Projekte in den Heimatgemeinden der Schülerinnen und Schüler einer 3. Klasse erschienen. Diese Reportagen waren
Teil des Unterrichts über journalistisches Schreiben und offenbar so gut
aufgemacht, dass man geneigt war, diese Artikel als Werbung für die
beschrieben Inhalte zu sehen. Und ja, es war Werbung. Allerdings nicht
für die dargestellten Projekte, sondern für das schulische Schaffen und
die Schreibfreudigkeit der Schülerinnen und Schüler – kommerzielle
(Schleich)Werbung hat hingegen tatsächlich nichts in den LGnachrich-
Projektwoche
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Pressearbeit für das LG
Schule macht Fernsehn
Mama nicht greifbar – was dann?
Ein Klassennetz knüpfen
Mailand und die EXPO
Alltag auf dem Pferehof
Fahrrad-Kirchturm-Rallye
Pommes, Paddeln, Bogenschiessen…
Spurensuche
Larguta 2015
Lukashaus in Grabs
Vertraust du einem Ausländer?
Norwich
Sagenhaftes
Zu Fuss von Malbun nach St. Antönien
Besuch bei der Liecht. Post AG
Impressionen aus der Projektwoche
Aufgegriffen
38 Pausenverschiebung – pro und kontra
39 Hinter den Kulissen
40 Vom Gymi an die ETH
Buchtipps
43 Bücherherbst
Soziales Engagement
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45
46
47
2
Vertrauenspersonen
Gymi for Change
Spende für Nepal
Wo das Gras grüner ist
LGnachrichten 29 /1 [ 2015]
ten zu suchen.
Die Projektwoche könnte ebenfalls als eine Art Werbung gesehen
werden. Auch für uns Lehrerinnen und Lehrer ist es immer wieder
überraschend und erfreulich zu sehen, was in dieser besonderen
Woche «passiert» und welche Fähigkeiten Schülerinnen und Schüler
an den Tag legen. Schwerpunkt dieser Ausgabe ist traditionsgemäss
die exemplarische Berichterstattung über die vielen Aktivitäten anlässlich der Projektwoche.
Allerdings ereignet sich auch im «Alltag» viel Berichtenswertes und
Spannendes – sowohl im Unterricht als auch ausserhalb. Seien es die
Dauerthemen Busfahren, Mensa oder auch aktuelle Ereignisse wie
die Pausenzeitverschiebung.
Vorerst ein letztes Mal ist auch ein Artikel des ehemaligen Schülerredakteurs Kenneth Vogt zu lesen. Er ist mittlerweile Studierender der
Erdwissenschaften an der ETH Zürich.
Auch Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, wünschen wir nach einer
intensiven Zeit ein frohes Weihnachtsfest und eine gute «Zeit zwischen
den Jahren».
Andrea Kühbacher und Anton Stelzer
Aus dem Rektorat
Ein stetes Bemühen
Die Zeit vergeht wie im Fluge.
rinnen und Schüler oder soziale Aktionen,
Erst noch, so hat man das Gefühl,
um verschiedene Institutionen zu unter-
ist man ins neue Schuljahr gestartet,
stützen. Das Engagement der Schülerinnen
schon sind die Projektwoche und
und Schüler ist ein wichtiger Bestandteil
die Herbstferien vorbei, Weihnach-
unserer Schulkultur.
ten steht vor der Tür und damit
geht das Kalenderjahr 2015 bereits
Im Weiteren haben wir einen mehr oder
zu Ende.
weniger regelmässigen Austausch mit
Mitgliedern von verschiedenen Behörden.
Ein Schuljahr hat eine gewisse Rhythmis-
So beispielsweise mit dem Amt für Bau &
ierung und Systematik im Ablauf. Zusätzlich
Infrastruktur (ABI) im Zusammenhang
werden für jedes Schuljahr wieder neue
mit der Erstellung des Provisoriums. Diese
Schwerpunkte gesetzt. Diese können von
Treffen sind wichtig, damit Projekte um-
aussen an die Schule herangetragen werden
gesetzt werden können. Auch hier sind wir
– so wie die Überprüfung der Oberstufe
auf einen guten Austausch angewiesen.
Christian Marti (Foto: LG-Bildarchiv)
am LG – oder schulintern definiert werden.
Beispielsweise die Änderung des Reglements
Selbstverständlich sind die Aufgaben ver-
für die Handynutzung, welche als Schul-
teilt, die Verantwortungen grösstmöglichst
versuch in diesem Jahr erprobt und disku-
geregelt und es gibt eine detaillierte
tiert werden soll. Einzelne Ereignisse werden
Ablaufplanung für das ganze Jahr, welche
mehr, andere weniger wahrgenommen –
dem Rektorat und der Verwaltung hilft,
je nach Interesse und Betroffenheit.
anstehende Aufgaben wie Einladungen
zu Informationsabenden, Ausschreibungen
Damit eine Institution wie das Liechtenstei-
von Kursen etc. frühzeitig anzugehen.
nische Gymnasium mit rund 750 Schülerinnen und Schülern, 100 Lehrpersonen,
Trotzdem braucht es von allen Verantwort-
der Verwaltung, dem Mensateam und dem
lichen immer wieder ein hohes Mass an
Hausdienst möglichst reibungsfrei läuft,
Flexibilität und Einsatzbereitschaft, welche
braucht es ein gutes «Miteinander». Eine
auf einen gesunden Menschenverstand und
wichtige Funktion haben bei unserer Arbeit
eine wertschätzende Haltung gegenüber
auch die Eltern. Wir treffen uns regelmässig
der Schulgemeinschaft abgestützt sind.
mit dem Vorstand der Elternvereinigung
Dieses Bemühen gelingt wahrscheinlich nicht
(EVLG) und pflegen einen intensiven Aus-
immer, aber aus meiner Sicht doch sehr
tausch, der für uns von Bedeutung ist, weil
häufig. Wir sind alle bestrebt, unser Bestes
wir daran interessiert sind, diese bei unserer
zu geben. Wenn das nicht immer gelingen
Arbeit einbeziehen zu können. Es ist für
sollte, hoffen wir auf das von Goethe
die Schule ein Anliegen, dass sich die Eltern
in Faust propagierte Prinzip «Wer immer
für unsere Arbeit interessieren.
strebend sich bemüht…».
Auch mit der Schülerorganisation (SOS)
Christian Marti, Prorektor
stehen wir regelmässig im Austausch. Wir
unterstützen sie bei ihren Projekten, seien
dies Sportveranstaltungen für die SchüleLGnachrichten 29 /1 [ 2015]
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Schulintern
Guter Unterricht: gute Lehrkräfte –
gute Rahmenbedingungn
Thema des diesjährigen Bodenseetreffens
war die Frage «Was ist guter Unterricht?».
Antworten darauf gaben aus unterschiedlichen Blickwinkeln die drei Referenten am
Samstag – Isabella Zins (Direktorin eines
Gymnasiums in Mistelbach), Benjamin Fauth
(Professor an der Universität Tübingen) und
Dominik Neumann (Universität Augsburg) –
ebenso wie Prof. Dr. Andreas Helmke von
der Universität Konstanz in seinem Festvortrag am Sonntagvormittag.
Der Bogen der Vorträge spannte sich von
den Praxiserfahrungen der Schuldirektorin
über den Einsatz neuer Medien bis zur
Empirie und ihren Instrumenten, Unterricht
zu analysieren und dadurch Unterrichtsqualität zu fördern.
Von links nach rechts: Max Schmidt,
Guter Unterricht erfordert gute
Vorsitzender des Bayerischen Philologen-
Lehrkräfte – Gute Lehrkräfte
So unterschiedlich die Blickwinkel der vier
verbandes bpv; Gerhard Riegler, Vorsitzender
benötigen gute Rahmenbedingungen
Referate waren, zeigten sie doch alle die
Komplexität des Themas auf und vermittel-
der Österreichischen Professoren Union;
4
Isabel Frick, Vorstandsmitglied des Gym-
Schulischer Unterricht, der durch gesamt-
ten die Wichtigkeit, diese Frage nicht nur
nasiallehrerinnen- und Gymnasiallehrer-
gesellschaftliche Entwicklungen immer
plakativ und mit modischen Heilslehren
vereins Liechtenstein; Holger Marxer,
herausfordernder wird, braucht und ver-
wie einem «Methodenfetischismus» zu
Präsident des Gymnasiallehrerinnen- und
dient die Besten der Besten als Lehrkräfte.
beantworten, sondern ihr seriös auf Basis
Gymnasiallehrervereins Liechtenstein;
Solche Lehrkräfte werden der Schule von
wissenschaftlicher Erkenntnis nachzugehen.
André Müller, Mitglied im ZV des Vereins
morgen nur dann zur Verfügung stehen,
Schweizerischer Gymnasiallehrerinnen
wenn der Beruf für junge Menschen attraktiv
Die Vorsitzenden der drei veranstaltenden
und -lehrer; Bernd Saur, Vorsitzender
ist und die Rahmenbedingungen so gestaltet
Verbände – Max Schmidt (bpv), Bernd Saur
des Philologenverbandes Baden; nicht auf
werden, dass sie seiner Bedeutung und
(PhV BW) und Gerhard Riegler (ÖPU) –
dem Bild, aber ebenfalls anwesend:
seinem hohen Anspruchsniveau entsprechen.
stimmen mit André Müller, Mitglied im
Karin Strassegger, Vorstandsmitglied des
Das ist die Botschaft der Vorsitzenden von
Zentralvorstand des Vereins Schweizerischer
Gymnasiallehrerinnen- und Gymnasial-
fünf Gymnasiallehrerverbänden, deren
Gymnasiallehrerinnen und Gymnasiallehrer
lehrer vereins Liechtenstein
Vertreter sich am 19./20. September 2015
(VSG), und mit Holger Marxer, dem
(Foto: Hans-Herbert Mooser, Geschäftsführer Bayerischer
zum 56. Internationalen Bodenseetreffen
Präsidenten des Gymnasiallehrerinnen- und
Philologenverband e.V.)
in Oberstaufen trafen. Der Einladung des
Gymnasiallehrervereins Liechtenstein (GLV),
Bayerischen Philologenverbands (bpv), des
die beide ebenfalls am Bodenseetreffen
Philologenverbands Baden-Württemberg
teilnahmen, ferner darin überein, dass die
(PhV BW) und der Österreichischen
Komplexität der Arbeit, die von den Lehr-
Professorenunion (ÖPU) waren Lehrkräfte
kräften geleistet wird, eine wertschätzende
aus Deutschland, Österreich, der Schweiz
und unterstützende Schulpolitik dringend
und Liechtenstein gefolgt.
erfordert.
LGnachrichten 29 /1 [ 2015]
Neue Lehrpersonen
Antonia Bechtold
Anina Meier
Georg Tscholl
Geboren: 20. Mai 1985
Geboren: 31. März 1986
Geboren: 1. Mai 1973
Wohnort: Feldkirch
Wohnort: St. Gallen
Wohnort: Grabs
Ausbildung
Ausbildung
Ausbildung
1999–2004 HLW, Rankweil
2002–2006 Matura an der Pädagogischen
1986–1994 Liechtensteinisches Gymnasium
2004–2011 Studium Höheres Lehramt
Maturitätsschule am Seminar Kreuzlingen
Vaduz, Typus B
Französisch, Italienisch und Spanisch in
2006–2007 Propädeutikum/gestalterische
1995–1999 Studium der Theaterwissenschaft
Innsbruck (inkl. Aufenthalte/Studium in Brest,
Vorbildung, Zürcher Hochschule der Künste
und Philosophie, Universität Wien
Perugia und Ávila)
2007–2010 Bachelor of Arts in Vermittlung
2012–2013 Studium der Deutschen
2010–2013 Ausbildung zum Item Writer
von Kunst und Design, Zürcher Hochschule
Philologie, Universität Wien
für Italienischaufgaben in den rezeptiven
der Künste
2013–2014 Höheres Lehramt f. Philosophie
Fertigkeiten für die Österreichische
2010–2013 Master of Arts in Art Education,
und Deutsch, PH Thurgau
Standardisierte Reife- und Diplomprüfung
Befähigung zur Fachlehrperson für Bild-
(SRDP)
nerisches Gestalten an Maturitätsschulen,
Berufliche Tätigkeiten
Zürcher Hochschule der Künste
1999–2000 Lektor Passagen Verlag, Wien
2001–2003 Freier Lektor
Bisherige berufliche Tätigkeit
2010–2015 Erstellung von Italienisch-
Bisherige berufliche Tätigkeit
2003–2011 Leitung Verlag Filmarchiv Austria
aufgaben für die SRDP
2011–2013 Lehrperson im Wahlfach
2007–2015 Lehrbeauftragter an der
2011–2012 Fremdsprachenassistentin in
Fotografie, Sekundarschule Thalwil
Universität Wien
der Erwachsenenbildung, Ávila
seit 2013 Lehrperson im Fachbereich Visuelle
2012–2013 Lehrerin für Französisch und
Mediengestaltung, BMS Liechtenstein
Unterricht am LG
Italienisch an der HLW in Innsbruck
2014–2015 Lehrperson im Fachbereich
Ethik, WPK Philosophie
2013–2014 Mitarbeiterin eines Uni-Projekts
Gestaltung sowie Information & Kommuni-
im Bereich Didaktik der Sprachen, Innsbruck
kation, BMS Buchs
2014–2015 Lehrerin für Französisch und
2014–2015 Lehrperson im Fachbereich
Spanisch an der HAK und Tourismusschule,
Textiles Gestalten an verschiedenen Schulen
Feldkirch/Bludenz
Unterricht am LG
Unterricht am LG
Kunsterziehung und Bildnerisches Gestalten
Spanisch
LGnachrichten 29 /1 [ 2015]
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Schulintern
Neue Sprachassistentinnen
Katie Anhalt
Kamala Waber
Geboren: 4. Februar 1986
Geboren: 13. Mai 1997
Wohnort: Schaan
Wohnort: Vaduz
Ausbildung
Ausbildung
2002–2005 Arapahoe Community College,
2008–2011 Queen Mary’s High School
A.A. Fine Arts
(Wahlfächer: Japanisch und Spanisch), Walsall,
2005–2007 Metropolitan State College of
England
Denver, B.A. Criminal Justice & Criminology
2011–2014 Gymnase français de Bienne
2014–2015 I-to-I TEFL Teaching English as a
(Wahlfächer: Altgriechisch und Biologie), Biel,
Foreign Language 125 Hour Certification
Schweiz
2014–2015 Studium der Germanistik mit
Berufliche Tatigkeiten
Deutsch als Fremdsprache und Geschichte
2000–2011 Freelance Dance Instructor
an der Universität Neuchâtel, Neuchâtel,
2007–2008 Adams County Probation
Schweiz
Department, Deputy Probation Officer
6
2008–2014 McGraw Hill / Guardsmark
Berufliche Tätigkeiten
International, Supervising Security Officer
2011 Volontariat bei «Barnardo’s», Sutton
2013–2014 Strive Preparatory School
Coldfield, England
Guest Instructor
2012 Praktikum bei einer Kinderärztin, Genf,
2014–2015 Freelance English Tutor
Schweiz
Tätigkeit am LG
Tätigkeit am LG
Unterstützung der Lehrpersonen im
Unterstützung der Lehrpersonen im
Englischunterricht
Französischunterricht
LGnachrichten 29 /1 [ 2015]
Der Schulbus –
immer dieselben Probleme
Das Thema «Schulbus» wirft –
regelmässig von der LIEMobil kontrolliert,
vor allem zu Beginn des Schuljahres
indem Zählungen durchgeführt würden.
– immer wieder viele Fragen auf.
Daher hat die Elternvereinigung
Die zwei-Kilometer-Grenze
dieses Thema bereits zu Beginn
Immer wieder stellen Eltern aus den Ge-
des letzten Schuljahres in ihre
meinden Schaan und Vaduz die Frage,
Agenda aufgenommen und die an
warum der Schulbus an einer bestimmten
sie herangetragenen Probleme/
Vaduzer oder Schaaner Bushaltestelle nicht
Fragen mit den dafür zuständigen
halte. Dazu muss man wissen, dass in Art.
Personen bei der LIEMobil disku-
124 des Schulgesetzes vom 15. Dezember
tiert. Neben vielen kleinen Fragen
1971 ausdrücklich festgehalten ist, dass nur
Glückliche Buspassagiere – ausserhalb der
wurden auch zwei ständig wieder-
diejenigen Schüler Anspruch auf Benützung
«zwei-Kilometer-Grenze» (Fotos: EVLG)
kehrende Probleme erörtert, über
des Schülerzubringerdienstes haben […], deren
deren Ergebnisse wir im Folgenden
Wohnort mehr als zwei Kilometer von der
busse umsteigen können. Die LIEMobil er-
informieren möchten.
Schule entfernt ist. Diese gesetzlich angeord-
klärte in diesem Zusammenhang, dass sie
nete zwei-Kilometer-Grenze hat zur Folge,
zwar verpflichtet sei, die Schülerinnen und
Die «überfüllten» Schulbusse
dass nur diejenigen Haltestellen von den
Schüler zur bzw. von der Schule nach Hause
Zur Frage, warum die Busse immer überfüllt
Schulbussen bedient werden, die mehr als
zu bringen, allerdings bestehe keine Pflicht,
seien, wurde beispielsweise erklärt, dass dies
zwei Kilometer vom Gymnasium entfernt
spezielle Schulbusse für den gesamten Schul-
eigentlich gar nicht der Fall sein könne, da
liegen. Somit sind die letzten bzw. ersten
weg einzusetzen, auch der «normale» Linien-
vor Beginn des Schuljahres die LIEMobil vom
Haltestellen in Schaan die Haltestellen
verkehr gehört somit zum Schulbussystem.
Gymnasium die genauen Zahlen erhalte,
«Ivoclar» und «Theater» und in Vaduz die
zu welcher Zeit wie viele Schülerinnen und
Haltestelle «Quäderle». Die Haltestellen
Die LIEMobil begrüsst Rückmeldungen bei
Schüler aus welchen Gemeinden Schul-
dazwischen bis zum/ab Gymnasium werden
allfälligen Problemen im Schulbusverkehr.
schluss hätten. Anhand dieser Zahlen wer-
nicht angefahren bzw. bedient. Die Schaaner
Falls auch Sie oder Ihr Kind Probleme in
den dann die Linienführung erstellt und die
und Vaduzer Schülerinnen und Schüler, die
Bezug auf den Schulbus haben, können Sie
Zahl der Busse festgelegt. Da jedoch auch
innerhalb dieser zwei-Kilometer-Grenze
sich direkt mit der LIEMobil in Verbindung
das beim Schulamt für die Kosten der Schul-
wohnen, dürfen somit gar keine Schulbusse
setzen oder sich auch gerne bei uns melden.
busse vorhandene Budget eingehalten
benützen. Sie sind angehalten, zu Fuss oder
werden müsse, werde die gesetzlich zuge-
mit dem Fahrrad zur Schule zu gelangen –
lassene Auslastung der Busse natürlich so gut
auch bei Regen, Eis und Schnee – allenfalls
wie möglich ausgenützt. Es werde dennoch
lassen sich Vater oder Mutter dann ja doch
darauf geachtet, dass nur so viele Schülerin-
zu einer verpönten, aber manchmal eben
Newsletter
nen und Schüler pro Schulbus eingeplant
dennoch notwendigen Eltern-Taxifahrt
Um auf effiziente Art und Weise mit den
werden, wie im jeweiligen Bustyp auch zu-
überreden…
Mitgliedern und interessierten Eltern Kon-
gelassen seien. Dies heisse jedoch nicht,
Wenn aufgrund zu geringer Schülerzahlen
dass alle Schülerinnen und Schüler einen
(z.B. bei Schulschluss um 16.45 Uhr) nicht
Sitzplatz beanspruchen könnten. Es seien
beide Schulbuskurse über Schaan-Nendeln
in der Anzahl der im Bus zugelassenen
und Schaan-Bendern geführt werden, hält der
Ab sofort besteht für interessierte Eltern
Plätze immer auch Stehplätze einberechnet.
Schulbus ausnahmsweise auch beim Schaaner
die Möglichkeit, sich auf der Homepage der
Ein Gelenkbus sei beispielsweise für
Busbahnhof (der anscheinend innerhalb der
Elternvereinigung, www.evlg-vaduz.li unter
120 Personen zugelassen. Der Vorwurf der
zwei-Kilometer-Grenze liegt), damit die
«Newsletter abonnieren» zu registrieren.
«überfüllten» Schulbusse werde zudem
Schülerinnen und Schüler dort auf die Linien-
Christina Vedana-Jehle, Vorstand EVLG
takt aufnehmen bzw. Informationen übermitteln zu können, wird der Vorstand der
EVLG künftig in regelmässigen Abständen
oder auch spontan Newsletter verschicken.
LGnachrichten 29 /1 [ 2015]
7
Rückblick
«≠ Ismael»
Als wir unter das Scheinwerferlicht treten,
schwindet unsere Aufregung nach und nach.
Nun machen sich die vielen Schulstunden,
die wir für das Theater investiert haben,
endlich bezahlt. Während der Proben ging
oft alles drunter und drüber, es hiess oft
«Das Licht ist zu dunkel», «Wo ist die
Musik?» usw., denn unsere Mitschüler Yannick
und Ulrich versuchten, die Bühnentechnik
selbst zu regeln. Erst kurz vor der Premiere
begannen wir mit dem eigentlichen Auswendiglernen und Einstudieren. Davor
trainierten wir gefühlte Ewigkeiten unsere
Stimme, unsere Körperhaltung und wir
versuchten, durch Schreiben von Porträts
im normalen Unterricht, immer mehr in
unsere Rollen zu schlüpfen. Wir hatten dabei
Schultheatertage 2015 (Foto: junges THEATER liechtenstein)
professionelle Hilfe von Michael Schiemer
Nachdem wir das Buch «Nennt
Im Stück geht es um einen Jungen, der
mich nicht Ismael» von Michael
wegen seines Namens gemobbt wird. Doch
Gerard Bauer gelesen und ein Port-
als dann plötzlich der neue Schüler James
Auch während unserer zwei Hauptauf-
folio dazu gemacht haben, kam uns
Scobie in die Klasse kommt, ändert sich eini-
führungen verläuft nicht alles so, wie es
die Idee, das Stück in ein Theater
ges. Denn dieser Schüler hat keine Angst.
sollte. Mitten in der Aufführung – vor lauter
umzusetzen. Wir, die damalige 2A,
Vor niemandem. Auch nicht vor dem Fiesling
Anspannung – vergisst auch Melanie, die
schrieben und spielten das Stück
Barry Bagsley. Die äusserst beliebte Klassen-
den neuen Schüler James Scobie spielt, den
und die Schülerinnen und Schüler
lehrerin Miss Tarango sorgt dafür, dass die
Text. Sie wirft hilfesuchende Blicke zur
der 1A traten mit ihren «Inter-
Nerds der Schule einen Debattierclub grün-
Souffleuse Anja, die sich lieber hinter der
ventionen» immer dann auf, wenn
den. Damit stellen sie das ganze St. Daniels
Bühne um die allgemeine Organisation
etwas zu erklären war. Und so ent-
Boys College auf den Kopf.
kümmert. Und das ist auch gut so! Nur
stand – unterstützt von unseren
und Beatrice Brunhart-Risch.
eine kurze Pause und schon kommt das
Lehrerinnen Ute Feichter und
«Wo ist meine Perücke?», hört man Lisa alias
hilfreiche Wort und Melanie kann weiter-
Andrea Kühbacher – unsere Inter-
Miss Tarango hinter der Bühne rufen. Es
spielen.
pretation «≠ Ismael».
wuselt, dann findet sich die blonde Perücke
hinter der Bank. Endlich. Das wurde jetzt
Trotz Riesen-Chaos und einiger Pannen
echt eng. Das Publikum wartet – heute, am
war unser Theaterstück ein voller Erfolg und
12. Juni 2015, ist unsere Premiere! Beatrice
kam beim Publikum gut an: Wir hatten
Brunhart-Risch, die uns auch während der
gelernt, gemeinsam mit der 1A auch auf
Proben begleitete, beginnt die Einleitung
neue Situationen flexibel zu reagieren und
vorzutragen. Wir hinter der Bühne trippeln
uns auf unser Können zu besinnen.
nervös oder zupfen noch an vermeintlich
nicht ordentlich sitzenden Shirts, Schuhbän-
Lisa Kaiser, Luca Gabelmann und
dern, Haarsträhnen – dann ist es endlich
Anja Biedermann, 3A
soweit, der Vorhang öffnet sich!
8
LGnachrichten 29 /1 [ 2015]
Französischer Fotoroman
En traitant la leçon 7 de
Découvertes II à la fin de
l’année scolaire 2014 /2015,
nous avons eu l’idée de
réinterpréter l’histoire
présentée dans le livre.
Après avoir créé le scénario,
nous avons visité le parc
d’escalade « Seilpark im
Forst » à Triesen où nous
avons pris beaucoup de
photos. Ensuite, nous avons
fait notre propre roman
photo: le voici!
Stefanie Hasler
(prof de français)
et l’ancienne classe 3E
Suite à la page suivante…
LGnachrichten 29 /1 [ 2015]
9
Rückblick
Badminton – Bronze für das LG
Die Badmintonmannschaften des LG
(Foto: LG-Bildarchiv Christoph Eggarter)
Am Dienstag, den 23. Juni 2015,
den Gruppenersten der 2. Gruppe antreten.
fanden die Vorarlbergischen Bad-
Wie beim Zweitrundenspiel unterlag man
minton-Schulmeisterschaften in
den überlegenen Österreichern knapp
Dornbirn statt. Das Liechtensteini-
mit 3:2. Nichtsdestotrotz konnte man immer
sche Gymnasium war mit einem
noch beim Spiel um Platz 3 eine Medaille
Mädchen- und einem Knabenteam
nach Liechtenstein holen, denn trotz eines
an den Start gegangen.
2:1-Rückstandes drehten die Liechtensteiner
das Spiel und konnten somit die Bronze-
Bereits um 9 Uhr war der Spielbeginn an-
medaille nach Vaduz holen. Für den Sieg
gesetzt. Die diesjährige Konkurrenz war
oder Platz 2 war die Konkurrenz einfach
sowohl bei den Knaben als auch bei den
zu stark gewesen, dennoch konnte man
Mädchen sehr stark. Die Mädchen wurden
mit der gezeigten Leistung zufrieden sein.
zwar ohne einen einzigen Sieg Letzte,
schlugen sich jedoch tapfer.
Bei den Knaben begann das Turnier optimal.
Mit einem 5:0-Sieg besiegte man den ersten
Gegner. Der zweite Gegner war wesentlich stärker und besiegte das Knabenteam
des LGs knapp mit 3:2. Durch den Sieg in
der ersten Runde war man dennoch für das
Halbfinale qualifiziert, musste aber gegen
12
LGnachrichten 29 /1 [ 2015]
Samuel Wildhaber, 7Na
2 much DVD – Theater der Klasse 2D
Wie es jedes Jahr bei unserem
Deutschlehrer Herr Walch üblich ist,
gab es auch im Schuljahr 2014/2015
die Anfrage für ein weiteres Theater,
welches zunächst die Fortsetzung
unseres letzten Theaters «Schulausflug m1d k(l)eine Problemen» sein
sollte. Dann kam uns die Idee, ein
völlig neues Theater zu kreieren, bei
dem sich der Fernseher im Mittelpunkt befinden sollte. Knapp zwei
Monate später lag das fertige Drehbuch mit rekordhaltigen dreissig
Seiten vor uns. Nun konnten wir
es kaum erwarten, in die Aula zu
gehen, um dort zu proben…
Zum Inhalt: Fünf Freunde – «Die Gang» –
wollen einen Fernseh-Abend zusammen
verbringen. Sie treffen sich und zur «Einstimmung» trinkt jeder ein Gläschen Wodka.
Dann schalten sie den Fernseher an und
sich jedoch erst bei der Generalprobe –
Bei «Hänsel und Gretel» fühlte man sich
die Show beginnt: Verschiedene Werbungen,
also vier Tage vor der Aufführung – heraus.
an die Kindheit erinnert.
etwas verrückte Filme, ein unheimlicher
(Foto: LG-Bildarchiv Norman Walch)
Krimi und das Märchen «Hänsel und Gretel»
Dann kam die Aufführung. Es kamen rund
bieten einen lustigen Abend. Auch der Auf-
siebzig Leute, für die wir ein grosses Buffet
tritt des ungeschickten und leichtgläubigen
bereitgestellt hatten: Kuchen, Muffins, Cake-
Pizzamanns ist ein Grund zum Lachen.
Pops, Chips, Salzstängili… Für Getränke und
Am nächsten Tag trifft sich die «Gang» im
Becher hatte Herr Walch gesorgt. Doch
Kino, um sich den «hauf hauf bok», einen
bevor die Zuschauer zulangen konnten,
selbst gedrehten Film der Schülerinnen
mussten sie die erste Hälfte des Theaters
und Schüler, anzusehen. Zum Schluss singen
geniessen: Jeder von uns gab sein Bestes,
sich alle mit «Ein Hoch» und «Arturlos»
da und dort improvisierte man und im
bzw. «Atemlos» in die Ferien.
Grossen und Ganzen gelang eine tolle
Aufführung, bei der das Publikum immer
Nach zahlreichen Lektionen, in denen wir
wieder klatschte.
nur im Drehbuch lasen, ohne dazu schauspielern zu können, durften wir endlich in
Wir sind stolz auf unsere Leistung und
die Aula, in der wir unter anderem unsere
freuen uns schon auf das Schuljahr 2015/
Positionen besprachen. Immer wieder er-
2016, denn auch da kommt ein Theater auf
mutigte uns Herr Walch, den Text und die
die Bühne!
dazugehörige Gestik und Mimik zu einzuüben, was leider nicht alle taten. Dies stellte
Jana Prater und Anna Hilti, 3D
LGnachrichten 29 /1 [ 2015]
13
Schulalltag
Besuch aus Südmähren
Gemeinsames Programm – Schülerinnen und
Nachdem wir letztes Jahr im
alten Tunnel nach Masescha, wo wir feine
Schüler aus Südmähren und Liechtenstein
Rahmen der Projektwoche «Auf den
Käsknöpfli assen. Nach dem Essen mussten
(Fotos: Gina Senteler, 6Na)
Spuren der Fürsten von Liechten-
wir uns schon wieder verabschieden.
stein» in Südmähren zu Besuch
waren und eine tolle Woche dort
Wir hoffen, dass sich dieser Austausch
verbringen durften, kam eine
fix etabliert.
Schülergruppe des Gymnázium
Matjáše Lercha in Begleitung ihres
Deutschlehrers Pavel Ampapa
und des Rektors Petr Kovač Ende
September nach Liechtenstein.
Wir haben unsere Gäste an einem Mittwochvormittag am LG empfangen und mit
ihnen das Gebäude im leicht angepassten
LG-Check erkundet, die Geschichte
Liechtensteins und unser Schulsystem in
kleinen Gruppen besprochen und den
frühen Nachmittag mit ihnen im Vaduzer
Städtli verbracht.
Am Donnerstag gingen wir trotz des kalten
Wetters in die Berge: Wir spazierten von
Gaflei über Silum zur Sücka und durch den
14
LGnachrichten 29 /1 [ 2015]
Monica Derungs
Aus dem Alltag einer Krimiautorin:
«Nibelungenmord» von Judith Merchant
Am 1. September 2015 stattete
Im Anschluss an die Lesung fand der Work-
die Krimiautorin Judith Merchant
shop statt, welcher darin bestand, «Kürzest-
dem LG einen Besuch ab und hielt
krimis» zu schreiben. Wie beschreibt man
eine Lesung zu ihrem ersten Buch
in ein bis zwei Sätzen ein Verbrechen mit
«Nibelungenmord».
Spannung und Pointe? Die Erfindung einer
Ausserdem hatten die Schülerinnen
solchen Geschichte gestaltete sich schwerer
und Schüler sowie die Lehrpersonen
als erwartet. Zuerst wurden Begriffe wie
des WPK «Kriminalliteratur» die
«Buch» oder «Seil» gesammelt, anschlie-
Gelegenheit, in einem Workshop mit
ssend wurde jedem ein Begriff zugeteilt, mit
ihr zusammenzuarbeiten.
welchem im «Kürzestkrimi» das Verbrechen
begangen wird. Die Schwierigkeit bestand
Judith Merchant ist eine deutsche Autorin,
dabei vor allem darin, eine gute Pointe zu
beheimatet in Bonn nahe Königswinter, wo
finden. Als die Stunde endete, hatte jeder
Krimiautorin Judith Merchant
auch ihr erster Krimi spielt. Ihren Einstieg
seine kleine Kriminalgeschichte.
(Foto: LG-Bildarchiv Eugen Nägele)
in die Kriminalliteratur begann sie mit Kurzgeschichten, für welche sie auch diverse
«Das ist das schönste Bungee-Seil,
Auszeichnungen erhielt, danach folgten vier
das ich je geschenkt bekommen
Romane, wobei drei davon eine Reihe um
habe. Vielen Dank!», sagte er zu ihr.
den Kriminalkommissar Jan Seidel und seine
«Und das längste auch», dachte sie,
Grossmutter Edith Herzberger bilden. Eine
als er das letzte Mal von der Brücke
aus dieser Reihe ist das bei der Lesung
sprang.
vorgestellte Buch «Nibelungenmord».
Die Geschichte spielt im Siebengebirge,
Die Stellen der Lesung waren gut ausge-
wo dem Nibelungenlied zufolge Siegfried
sucht und vorgetragen, einzig für die
einst den Drachen erschlagen hat. In einer
Teilnehmer des WPK, welche das Buch
der Höhlen des Gebirges wird eine Leiche
bereits gelesen hatten, war die Spannung
gefunden, am selben Tag verschwindet die
natürlich nicht mehr ganz so gross. Beim
Ehefrau des Notars. Wer wurde ermordet?
Workshop wiederum hatten diese die
Und in welchem Zusammenhang dazu
Möglichkeit, selbst kreativ zu werden, was
steht die Geliebte des Notars, die Künstlerin
natürlich besonders interessant war.
Romina? Der Kommissar Jan Seidel und
seine Grossmutter Edith Herzberger über-
Insgesamt ergab sich ein guter Einblick ins
nehmen die Aufklärung des Verbrechens,
Leben einer Autorin, mit allen Schwierig-
wobei sie auf so manches Problem stossen.
keiten und Mühen, aber auch mit allen
Erfolgsmomenten.
Für die Lesung wählte Judith Merchant
verschiedene Szenen aus, etwa den Mord
Celine Gassner, 6Na
oder das erste Kennenlernen mit Edith.
Anschliessend konnten Fragen gestellt
werden, wobei z.B. Informationen über
Inspirationsquellen, Lieblingsstellen im Buch
oder Probleme beim Schreiben von
besonderem Interesse waren.
LGnachrichten 29 /1 [ 2015]
15
Schulalltag
Einblick ins Industriegütermarketing –
Besuch bei der NeoVac AG
Interessierte Zuhörer beim anschaulichen
Vortrag (Foto: NeoVac AG)
Für die Teilnehmerinnen und Teil-
Der Bogen des Vortrags spannte sich von
nehmer des WPKs «Marketing und
der Aufgabe des Marketings im Allgemeinen
Werbung» bot sich die Gelegen-
über die Marketinginstrumente, die 4 P’s
heit, einen Hintergrundbericht aus
(Produkt, Place, Price, Promotion), hin zum
der Praxis zu erhalten. Sie durften
Vergleich von Konsumgüter- und Industrie-
die NeoVac Gruppe in Oberriet
gütermarketing. Alle Ausführungen wurden
besuchen. Dabei bekamen sie
verständlich und anschaulich mit Beispielen
interessante Informationen zum
vorgetragen. Im Vortrag wurde deutlich,
Unternehmen und erhielten einen
dass hinter Marketing mehr steckt, als von
Einblick in die Praxis des Industrie-
aussen wahrgenommen wird. Ebenso zeigte
gütermarketings.
sich, dass Marketing eine wichtige Funktion
im Unternehmen einnimmt.
Bei der Firmenpräsentation von Rudolf
Lanter, COO der NeoVac Gruppe, er-
Den Schülerinnen und Schülern ist be-
fuhren die Schülerinnen und Schüler,
wusst, dass der Besuch nur möglich war,
dass die NeoVac ein Unternehmen mit
weil auf Seiten des Unternehmens eine
ca. 400 Mitarbeitern ist. Das Unternehmen
grosse Bereitschaft und Motivation vor-
ist in der Gebäude- und Umwelttechnik
handen ist, Ressourcen zur Verfügung zu
tätig und gliedert sich grob in zwei Firmen.
stellen. Dank gebührt daher sicher Rudolf
Die NeoVac AG umfasst die Sicherheit
Lanter und Reto Linder von der NeoVac
und Werterhaltung von Tankanlagen und
Gruppe, die mit ihrem Entgegenkommen
Behältern, die NeoVac ATA AG erbringt
und Engagement diese Veranstaltung
Dienstleistungen für die Messung und
ermöglichten und so einen spannenden
verbrauchsabhängige Abrechnung von
Nachmittag bescherten.
Wärme und Wasser. Nach den einleitenden
Worten übernahm Reto Linder, Leiter
Marketing.
16
LGnachrichten 29 /1 [ 2015]
Elvira Schoch
Der lange Weg zum Frauenstimmrecht
Am Montag, den 19. Oktober 2015,
und Schüler des Liechtensteinischen Gym-
Frauenpower in der Aula des LG
fanden sich zahlreiche Schülerinnen
nasiums friedlich. Weniger friedlich waren die
(Foto: LG-Bildarchiv Eugen Nägele)
und Schüler in der Aula des LGs ein,
Reaktionen des Volkes. Als «Nestbeschmut-
um die Chance zu nutzen, mehr
zer» wurden die Protestierenden beschimpft
schlechter immer noch präsent. Oft hört
über die Einführung des Frauen-
und sogar geschlagen. Die Spannungen
man das Wort «Feminismus» im abschätzi-
stimmrechts in Liechtenstein zu
bis zur Einführung des Frauenstimmrechts
gen Sinne, doch trotzdem ist der Anteil von
erfahren. Evelyne Bermann und
in Liechtenstein nahmen nicht ab.
Frauen in der Politik in den letzten Jahren
um 30 Prozent gestiegen. Es interessiert,
Helen Marxer berichteten als
Zeitzeuginnen.
Einen ebenfalls kämpferischen Ansatz wählte
wie die gefüllte Aula beweist, auch die
die «Dornröschen Aktion» 1982 mit einem
kommende Generation. Doch immer noch
Frauen hatten in Liechtenstein bis 1984 auf
provokativen Vorgehen. Helen Marxer und
haben Frauen nicht die gleiche wirtschaft-
Landesebene kein Stimmrecht. Gesellschaft
Evelyne Bermann gehörten zu den Gründe-
liche und politische Macht wie Männer. In
und Kirche wiesen Frauen traditionell den
rinnen und schilderten, gegen wie viel Wider-
den Augen von Helen Marxer bedeutet
Haushalt zu: «Nur das Muttersein füllt Sinn
stand sie ankämpfen mussten. 1983 reisten
das: «Wenn ihr etwas für richtig empfindet,
und Dasein des Weibes aus…». Ab den
zwölf Mitglieder der Aktion nach Strassbourg,
dann kämpft für dessen Umsetzung. Es
1960er Jahren veränderte sich das konser-
um die Parlamentarische Versammlung des
wird euch gelingen, wenn es auch wirklich
vative Rollenbild der Frauen langsam. Frauen
Europarats auf das fehlende Frauenstimm-
richtig ist.»
forderten Gleichberechtigung. Besonders
recht Liechtensteins aufmerksam zu machen.
im Mittelpunkt stand dabei das politische
Die Diskussionen im Land liefen auf Hoch-
Mitbestimmungsrecht.
touren. Das Thema «Frauenstimmrecht»
Olivia Büchel, 6Mb
war nicht mehr zu umgehen. Im Jahr darauf
Obwohl Fürst, Regierung, Landtag und Par-
gelang es im dritten Anlauf endlich, das
teien die Einführung des Frauenstimmrechts
Frauenstimmrecht mit einer knappen Mehr-
befürworteten, wurde es 1971 und 1973
heit von 51,3 % durchzusetzen.
in zwei Männerabstimmungen abgelehnt.
Gegen die Ablehnung des Frauenstimm-
Auch heute sind die Themen Frauenstimm-
rechts 1971 protestierten Schülerinnen
recht und Gleichberechtigung der GeLGnachrichten 29 /1 [ 2015]
17
Projektwoche
«Es war super, Freiräume zu haben
und sich selbst organisieren zu dürfen»
Müsste man den spannendsten
Eine Woche lang übernahm eine Schüler-
Gymnasiums – auf der steten Suche nach
Moment an jedem Tag der Projekt-
gruppe der 5. und 6. Klassen − unter der
dem guten Bild. Zusammen mit Patrick
woche unserer Jungjournalistinnen
Leitung von Renate Gebele Hirschlehner
Nutt schaute er sich das Studio von 1FL TV
und -journalisten bezeichnen, so war
und Olivia Büchel aus der 6Mb – die Presse-
an und die beiden brachten auch gleich
das sicher das Öffnen der Landes-
arbeit für das Liechtensteinische Gymnasium.
ein Interview mit. Sophie Sele und Eva
zeitungen am Morgen. Die Stunde
Schon vor der Projektwoche begann die
Wenaweser düsten mit dem Töff bis Gams,
der Wahrheit schlug: Sind unsere
Recherche. In Partnerarbeit legten die Teil-
um die Pferdewoche zu dokumentieren,
Artikel angenommen worden?
nehmer des Kurses Termine für Interviews
schrieben Reportagen über das Rumänien-
Wie sind sie platziert? Welche Fotos
fest, vor allem mit denjenigen Kursleiterinnen
Projekt und bekamen am Donnerstag sogar
wurden veröffentlicht? Wie ist das
und Kursleitern bzw. Kolleginnen und
noch eine Auftragsarbeit der Wirtschafts-
Layout gestaltet?
Kollegen, die ihre Sonderwoche ausserhalb
lehrpersonen angeboten.
des LGs verbrachten. Auf dieser Grundlage
konnte ab dem ersten Kurstag gearbeitet
Noah Gross heftete sich an die Fersen der
werden, wobei wichtige Inputs von der
Fahrrad-Kirchturm-Rallye, die er im Kloster
Kulturchefin des Vaterlands, Angela Hüppi,
Elisabeth ausfindig machte. Zusammen mit
und dem Fotografen des Volksblattes, Nils
Livia Halbeisen dokumentierte er das
Vollmar, kamen.
«Hotel Mama» und die Projektarbeit im
Kunstmuseum. Rebecca Gassner und Martin
18
LGnachrichten 29 /1 [ 2015]
Schnell stellte sich die Gruppe auf den
Marxer schauten Kolleginnen beim Sozial-
Rhythmus von Recherche, Schreiben und
praktikum über die Schulter und infor-
Überarbeiten der Artikel ein: Fritz Amport
mierten über Sport und Optik. Martina
streifte unermüdlich durch die Gänge des
Eberle und David Seger berichteten schon
am ersten Tag über das Referat von Angela
die Homepage betreute und während der
Fotoapparat, Stift und Papier –
Hüppi, nahmen dann am Dienstag den
Woche auch noch selber Artikel schrieb,
Grundausrüstung für alle Journalistinnen
Weg bis zum Lukashaus in Gams auf sich
gab es ein kleines Honorar und viel Dank-
und Journalisten
und lieferten täglich professionelle Arbeiten
barkeit. Es müsste öfters geschehen, dass
(Fotos: Nils Vollmar und Olivia Büchel)
zu unterschiedlichen Kursen ab. Genauso
man verantwortungsbereite Schülerinnen
wie Noah Büchel und Lisa Jenny, die nicht
und Schüler in die eigentliche Leitung von
nur den Besuch von Nils Vollmar dokumen-
Projekten miteinbezieht.
tierten, sondern auch den EXPO-Besuch
der Maturaklassen und die polyaktive Woche
Renate Gebele Hirschlehner
beschrieben, von der Livia Halbeisen
15 Minuten vor Abgabeschluss der Artikel
noch Fotos ins LG brachte.
Ja – der Stress… Es war gar nicht leicht,
jeweils bis 12 Uhr eine Liste mit Artikeln
zusammenzustellen, die dann bis 15 Uhr
fertig bei den Zeitungen abgeliefert werden
mussten. Für die zuverlässige Begleitung der
Schreibteams durch Olivia Büchel, die sich
die Korrekturarbeit und Schreibberatung mit
Renate Gebele Hirschlehner teilte, mit ihr
zusammen bis in den frühen Abend hinein
LGnachrichten 29 /1 [ 2015]
19
Projektwoche
Schule macht Fernsehen
Schülerinnen und Schüler der 5. und
6. Stufe des Liechtensteinischen
Gymnasiums arbeiten eine Woche
bei 1FL TV. Wir führten ein Interview mit Tobias Lenherr, einem
Mitarbeiter bei 1FL TV, welcher
die Schülerinnen und Schüler durch
die Woche begleitet.
Was sollen die Schülerinnen und Schüler
Geduld, den richtigen Moment abzuwarten.
während des Projektes lernen?
Man muss sich durchsetzen und mit den
Im Vordergrund steht, dass die Schülerinnen
Leuten reden können. Das Wichtigste ist,
und Schüler einen Einblick in die Welt des
sich bewusst zu sein, dass man der Chef
Fernsehens bekommen. Dabei werden sie
über das Bild ist, und dies sollte man auch
auf Schwierigkeiten und Situationen stossen,
vermitteln können. Dabei kommt es vor, dass
welche sie im normalen Alltag nicht an-
man die Leute künstlich positionieren muss,
treffen. Während dieser Woche lernen sie
um den besten Effekt zu erzielen.
die Grundlagen, die für das Arbeiten im
Fernsehen wichtig sind.
Vor der Kamera darf man nicht schüchtern
sein. Zudem ist es extrem wichtig, dass man
Was haben Sie bis jetzt unternommen?
sich nicht ablenken lässt und seinen Text von
Zwei Jungs waren schon bei einem Dreh-
Anfang bis Ende flüssig durchzieht. Auch
termin beim Giessen-Kanal, der eine Art
wenn einem Fehler passieren, sollte man
Pressekonferenz darstellte. Für diesen Termin
einen kühlen Kopf bewahren und die oben
haben sich die Schüler zwei Fragen aus-
genannten Punkte einhalten.
gedacht, welche sie in einem Interview mit
der Regierungsrätin Marlies Amann-Marxer
Wie behaupten sich die Gymnasiastinnen
stellen durften. Am gleichen Abend waren
und Gymnasiasten bis jetzt?
zwei Mädchen beim Erntedankmarkt in
Ich denke, die Schülerinnen und Schüler
Eschen. Auch sie haben dafür Fragen vor-
bewähren sich für das erste Mal hervor-
bereitet.
ragend. Sie geben sich Mühe und machen
voller Freude mit. Sie haben hilfsbereit und
Welche Eigenschaften braucht man vor und
motiviert mitgearbeitet.
hinter der Kamera?
Als Kameramann braucht man Gefühl, das
Vor und hinter der Kamera (Fotos: Fritz Amport)
20
LGnachrichten 29 /1 [ 2015]
Auge für ein schönes Bild und vor allem die
Patrick Nutt, 5Nb, und Fritz Amport, 5Na
Mama nicht greifbar – was dann?
Die Schule ist vorbei, das Studium
einbezogen. Die Schülerinnen und Schüler
Vom Gast im «Hotel MAMA»
hat begonnen. Man muss ohne
lernen aber auch einen Haushalt zu führen:
zum Haushaltsvorstand (Fotos: Noah Gross)
Mama klarkommen – aber wie soll
Was kommt in den Kühlschrank und was
das funktionieren? Schülerinnen und
nicht? Wie trennt man Wäsche und bedient
Schüler der 5. und 6. Klassen des
die Waschmaschine? Alles Gelernte und
Gymnasiums holen sich Rat beim
alle Rezepte werden von den Schülerinnen
Projekt «Hotel MAMA». Dort
und Schülern mitgeschrieben und am Ende
werden sie eine Woche lang auf
der Woche in Form eines «Überlebens-
das selbstständige Leben während
handbuches» zusammengebunden. So lernen
des Studiums vorbereitet.
die Schülerinnen und Schüler ganz nebenbei
auch die Kunst des Buchbindens.
«Mama, kann ich meine Jeans bei 60 Grad
waschen? Mama, wie bügelt man ein
Noah Gross und Livia Halbeisen, 5Ma
Hemd?» Diese und andere Fragen sollen in
dem Projekt «Hotel MAMA» beantwortet
werden. Gesundes und vor allem selbstständiges Kochen und Backen stehen die
ganze Woche über im Fokus des Projekts.
Unter der Leitung von fachkundigen Lehrpersonen erproben alle interessante
Rezepte. Zudem verspeisen sie ihre Köstlichkeiten gemeinsam.
Unter den Rezepten sind Partysnacks für
die Studentenparty genauso wie Essen zum
Mitnehmen an die Uni. Die Ernährungspyramide wird die ganze Woche lang mitLGnachrichten 29 /1 [ 2015]
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Projektwoche
Ein Klassennetz knüpfen
Zusammenhalt – ein Begriff, den
die 1. Klassen des Liechtensteinischen Gymnasiums ganz neu
erfahren. Anlässlich des Eröffnungstages der LG-Projektwoche fanden
die Kinder im Spiel zueinander.
Gemeinsam durchs Spinnennetz
(Foto: Livia Halbeisen)
Die Balance halten (Foto: Fritz Amport)
Kooperation und Vertrauen sind wichtige
Vorfreude auf das Lama-Trekking ist z.B. in
Elemente im Leben eines jeden Menschen.
der 1C riesengross.
In der Projektwoche der ersten Klassen
lernen die Kinder ihre Mitschülerinnen und
Seit Jahren schon ist bei der Projektwoche
Mitschüler besser kennen. Dies ist förder-
der 1. Klassen das Jugendinformations-
lich für die Gemeinschaft und das Klassen-
zentrum «Aha» vertreten und bringt seine
klima. Durch Spiele und gemeinsame
Erfahrungen ein. Aus der Woche sollen
Aktionen werden das Vertrauen und der
somit gestärkte und vernetzte Klassen her-
Zusammenhalt gestärkt. Zudem stehen
vorgehen, die gemeinsam das Gymnasium
auch noch ein Sporttag und verschiedene
meistern werden.
Klassen-Projekte auf dem Plan. Es sind
interessante, nicht alltägliche Dinge. Die
22
LGnachrichten 29 /1 [ 2015]
Livia Halbeisen und Noah Gross, 5Ma
Mailand und die EXPO
Der Supermarkt der Zukunft? (Foto: LG-Bildarchiv Jürg Kaufmann)
«Feeding the Planet − Energy for
setzen. Zum einen untersuchten die Wirt-
Insgesamt hat die EXPO allen gefallen, ob-
Life», so lautet das Motto der EXPO
schaftsklassen die verschiedenen Länder
wohl die Wartezeiten vor gewissen Pavillons
2015. Wieso gibt es auf der Welt
und deren Wirtschaft. Die Sprachenklassen
extrem lange waren. «Der EXPO-Besuch
Tote wegen Hunger und Tote auf-
jedoch hatten die Aufgabe, auf Italienisch
hat sich als nicht ganz einfach herausgestellt.
grund von Übergewicht? Zu diesem
Interviews mit EXPO-Mitarbeitern zu führen.
Zum Teil musste man bis zu vier Stunden
Thema gibt es während der ganzen
Die Schülerinnen und Schüler verarbeiten
warten, ohne dass man wusste, welche
Ausstellung Vorträge und Veran-
diese Interviews dann an der Schule zu
Pavillons sich wirklich lohnen.» Isabel Frick
staltungen.
Vorträgen und präsentieren sie nach den
betonte auch, dass sie für den EXPO-Besuch
Dieses Jahr ist die EXPO so nahe
Herbstferien im Italienischunterricht.
nur einen Tag lang Zeit hatten. Angesichts
wie noch fast nie. Aus diesem Grund
dieser Tatsache konnten sie nicht mehr als
ergriffen die Wirtschaftsklassen
«Wir sind zur EXPO gefahren, weil sie
vier Länder besuchen. Am zweiten Tag
und die Sprachenklassen der siebten
dieses Jahr in Mailand stattfindet. Es kommt
stand der Besuch der Stadt Mailand auf
Stufe die Chance und reisten für
selten vor, dass die Weltausstellung so
dem Programm.
zwei Tage nach Mailand.
nahe bei uns ist», so Isabel Frick, eine der
Begleitpersonen der Italienischklassen.
Eigentlich war es nur ein Zufall, dass die
«Es war ganz klar die Idee, möglichst viel
verschiedenen Profilklassen gleichzeitig nach
Italienisch zu reden. Vor allem in der Stadt
Mailand fuhren. Denn die Zielsetzung war
konnten die Schülerinnen und Schüler
nicht bei allen Klassen dieselbe. Die Reise
ihre Sprachkenntnisse anwenden.»
Noah Büchel und Lisa Jenny, 5Ma
war für alle eine gute Möglichkeit, Theorie
aus dem Unterricht in die Praxis umzuLGnachrichten 29 /1 [ 2015]
23
Projektwoche
Alltag auf dem Pferdehof
Hufpflege und Trockenübungen
Auf dem Frybi-Hof in Gams findet
mie des Pferdes erlernen und vieles mehr.
auf dem Holzpferd (Fotos: Eva Wenaweser)
während der Projektwoche eine
Wenn es dann endlich zum Reiten kommt,
ganz besondere Veranstaltung statt.
probieren die Kursteilnehmerinnen und
Unter der Leitung von Monica
Kursteilnehmer vieles an der Longe aus:
Derungs lernen Schülerinnen und
ohne Sattel reiten, im Damensitz oder
Schüler, die noch nie etwas mit
einhändig reiten. Sogar traben durften sie
Pferden zu tun hatten, den Alltag auf
schon.
einem Pferdehof kennen – mit allen
Arbeiten, die dort zu erledigen sind.
Ziele der betreuenden Lehrerin Monica
Derungs und der Leute vom Frybi-Hof sind,
Das Projekt stösst bei den Mädchen und
dass die Jugendlichen die Pferde und den
Jungen auf Begeisterung, obwohl das Reiten
Umgang mit ihnen kennenlernen und auch
nicht unbedingt im Vordergrund steht.
sehen, was alles nötig ist, um reiten zu
Vielmehr sollen die Jugendlichen durch
können. Nur «draufsitzen und loslegen»
Streicheln und Arbeiten mit den Pferden
wie beim Jahrmarkt geht nicht, es gehört
Kontakt zu den Tieren aufbauen und lernen,
viel mehr dazu.
was es bei Pferden zu beachten gilt.
Zum Mittagessen grillen die jungen Leute
Die Schülerinnen und Schüler erfahren alles,
gemeinsam Spiesse und Kartoffeln. Auch
was es braucht, wenn man ein Pferd im Stall
während des Tages können sie ihre Pausen
stehen hat. «Was viele überrascht, ist die
frei einteilen, was für eine lockere Atmo-
Tatsache, dass das Reiten im Vergleich mit
sphäre sorgt, die nach anfänglichen Berüh-
den vielen anderen Arbeiten recht wenig
rungsängsten durch die Umgebung mit den
Zeit beansprucht», so Monica Derungs.
Pferden immer deutlicher zu spüren ist.
Denn neben Reiten gehört zum Halten
eines Pferdes auch das Boxenmisten, Füttern,
Aufräumen, Stallgassenwischen, die Anato-
24
LGnachrichten 29 /1 [ 2015]
Sophie Sele und Eva Wenaweser, 5LSb
Von grossen Kirchen, Bergkapellen, Mountainbikes
und schönen Fotos
Die «Fahrrad-Kirchturm-Rallye»
ist auf mehrere Jahre angelegtes
Projekt, bei dem am Ende alle
Kirchen und Kapellen des Landes
mit dem Fahrrad angefahren,
fotografiert und dokumentiert
werden sollen. Heuer machten
sich 16 Schülerinnen und Schüler
mit den Lehrpersonen Georg
Fischer und Anina Meier auf den
Weg, um die Kirchen und Kapellen
von Vaduz und Schaan, aber auch
die Bergkapellen von Steg, Malbun
und Planken kennenzulernen.
Warum es gut ist, Projektbeschreibungen zu lesen
Die notwendigen sportlichen Aktivitäten
hatten einige überrascht, die bei der Anmeldung für die Projektwoche die Projektbeschreibungen nicht so genau studiert
hatten und sich nun ein wenig überfordert
sahen, mit dem Mountainbike so viele
Höhenmeter zurückzulegen.
Wie unterschiedlich evangelische
Mit Spass dabei (Foto: LG-Bildarchiv Georg Fischer)
und katholische Kirchen sein können
Weniger anstrengend war es, in Vaduz und
Kirchen im Vergleich zu katholischen gestaltet
Es entstanden während der ganzen Woche
Schaan herumzuradeln, dafür machten wir
sind und mit wie wenig Geld die als Verein
viele tolle Fotos, die wir am Mittwoch und
dort interessante Begegnungen und sahen
organisierte Evangelische Kirche auskommen
am Freitag bearbeiteten und mit denen
viele sehr unterschiedliche Kirchengebäude
muss.
wir abschliessend ein schönes Heftchen
gestalteten, in welchem wir alle von uns
von aussen und von innen. Zwei Höhepunkte dabei waren sicherlich das Kloster
Wie unser Projekt zu einem Erfolg
St. Elisabeth in Schaan, wo uns Schwester
wurde
Regina empfing, die Kapelle zeigte und
Wie wichtig die Trainingsfahrt nach Triesen-
einiges über das Kloster erzählte, und die
berg am Montag war, zeigte sich am Diens-
evangelische Kirche im Ebenholz, wo uns
tag, denn nun konnten viele einschätzen,
Pfarrer Johannes Jung über die Unterschiede
was es heisst, mit dem Mountainbike bis
von evangelischen und katholischen Kirchen
nach Malbun zu radeln. Alle bemühten sich,
aufklärte.
das Möglichste zu geben. So kamen die
besuchten Kirchen dokumentierten.
Georg Fischer
meisten bis Steg und vier Schülerinnen und
Viele Schülerinnen und Schüler waren er-
Schüler schafften es mit Herrn Fischer sogar
staunt, wie einfach und schlicht evangelische
bis nach Malbun.
LGnachrichten 29 /1 [ 2015]
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Projektwoche
Pommes, Paddeln, Bogenschiessen…
«Polyaktiv Woche» – so der Titel
des Projekts. In dieser Woche ist für
jeden etwas dabei. Bogenschiessen,
Kanufahren und der Besuch einer
Gerichtsverhandlung schulen Körper
und Geist. «Wir wollen, dass Theorie
und Praxis miteinander verbunden
werden», so bringen die Leiter der
Projektwoche Christoph Eggarter
und Martin Holzer es auf den Punkt.
Wie sahen es die Teilnehmerinnen
und Teilnehmer?
Hauben und lange Mäntel – kein Modediktat, sondern Hygienevorschriften
(Foto: LG-Bildarchiv Martin Holzer)
Montag
Dienstag
An einem eisigen Morgen machten wir uns
Heute stand unser Paddelkurs in Lindau
per Fahrrad auf den Weg nach Frastanz, um
auf dem Programm. Dort sollten wir unter
dort den Fischzuchtverein kennenzulernen.
stahlblauem Himmel mit Kanus die Insel
Nach einem kurzen Einführungsfilm wurden
umrunden. Trotz der Anstrengung machte
wir durch die Bachforellenzucht geführt.
es grossen Spass und niemand kenterte.
Wir bezeugten das Lebensende zweier
Die Leiterin war begeistert von unseren
Forellen, welche zu hervorragenden Filets
Paddelkünsten und versuchte daher, uns
verarbeitet wurden. Am Nachmittag durften
neben den einfacheren auch den an-
wir im Landesgericht Feldkirch drei Jugend-
spruchsvollen J-Paddelschlag beizubringen.
verhandlungen beiwohnen. Bei allen Fällen
Das klappte allerdings nicht mehr so gut.
ging es um – teils extreme – Gewalt von
Ein 100-Meter-Rennen beflügelte uns, den
Jugendlichen. Es war ein spannender Einblick
letzten Abschnitt besonders schnell zu
in den Alltag der Justiz. Wir hatten nach
absolvieren. Einige von uns genossen noch
jedem Fall die Möglichkeit, der Richterin
das schöne Wetter in der Stadt Lindau, die
konkrete Fragen zu stellen. Für viele war
anderen machten sich auf den Heimweg.
dies das erste Mal, dass sie eine Gerichtsverhandlung mitverfolgen konnten.
Mittwoch
Am Mittwoch hiess unser Ziel die Frastanzer
«11er Nahrungsmittel GmbH» – natürlich
26
LGnachrichten 29 /1 [ 2015]
Spurensuche
auf unseren Rädern. Die Führung durch die
Firma war äusserst interessant, lieben wir
doch alle so sehr Pommes Frittes. «11er»
legt sehr viel Wert auf eine umweltfreundliche Produktion und wirbt mit 100%iger
Klimaneutralität. Den Mittag verbrachten
wir auf einem Bio-Hof, der Arbeits- und
Lebensstätte für Menschen mit Behinderung
– ähnlich unserem HPZ – ist. Gestärkt
begaben wir uns zum Landeskrankenhaus
Rankweil, um einen Einblick in die Wachkomastation zu bekommen – eine spezielle
und eindrückliche Erfahrung für uns alle.
Donnerstag
Wir trafen uns um 9 Uhr bei der Rheinwiese
in Schaan. Noch nicht alle hatten bis zum
4. Tag Herrn Eggarters «Pünktlichkeit ist fünf
Minuten vor der Zeit»-Regel gelernt. Unser
Ziel war ursprünglich das Ellhorn in Balzers.
Der Stand der Sonne zwang uns jedoch
Sich in eine historische Person einfühlen: wie Nietzsche in Sils Maria mit dem
dazu, das Lagerfeuer örtlich vorzuverlegen.
Sonnenschirm unterwegs (Foto: LG-Bildarchiv Andrea Kühbacher)
In Triesen auf einer Sandbank grillten wir
deshalb unsere Würste und das ein oder
Was haben Feldkirch, Bad
Philosophie und Zeitgeschichte
andere Marshmallow – mmmh! Anschlie-
Ragaz, Bad Pfäfers und Sils
interessieren, Freude an Querver-
ssend schwangen wir uns auf die Räder
Maria im Engadin mit Para-
bindungen haben und gerne über
und wurden am Bogenschützenplatz bereits
celsus, Friedrich Nietzsche,
den Tellerrand hinausschauen.
erwartet. Wir stellten bald fest, dass wir
Anne Frank, James Joyce,
nicht alle als Robin Hood geboren wurden –
Rhäticus, Rilke, Schelling und
dennoch fanden nach mehreren Versuchen
Adorno zu tun? Wer hat wo
einige Pfeile ins GOLD.
welche Spuren hinterlassen?
Die polyaktive Projektgruppe
Eine kleine Gruppe von Schülerinnen
Andrea Kühbacher und Ute Feichter
und Schülern der 5. und 6. Klassen
suchten suchten jene Orte auf, an
denen sich Wissenschaftler, Philosophen und Dichter aufgehalten
hatten und gestalteten einen
«Reiseführer».
Es war das passende Projekt für all
jene, die sich sowohl für Naturwissenschaften als auch für Literatur,
LGnachrichten 29 /1 [ 2015]
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Projektwoche
Ein Lächeln als Dank – Larguta 2015
Damit die Arbeit gelingt: Konzentration, Spass und Teamwork (Fotos: Dominik Konrad, 6Ma)
YANA (You Are Not Alone) ist eine
Als wir in Rumänien ankamen, begrüsste
Erschöpft von der langen Anreise kamen
liechtensteinische Stiftung, die seit
uns bereits Florin Silaghi, der Priester und
wir am Abend endlich in der Casa Heidi an.
vielen Jahren Projekte in Rumänien
rumänische Leiter des spirituellen Teils des
Ein gemeinsames Abendessen mit den rumä-
aufbaut und begleitet. YANA er-
Projekts. Der Empfang war sehr herzlich
nischen Teilnehmerinnen und Teilnehmern
möglichte 18 Schülerinnen und
und man begab sich sogleich mit voller
sowie den Leiterinnen und Leitern bot
Schülern des LGs im Rahmen der
Vorfreude auf die bevorstehende Woche
erste Möglichkeiten sich kennenzulernen.
Projketwoche bei einem Projekt in
in einen kleinen Bus, um die gut fünfstün-
Dann ging es bereits ab ins Bett.
Larguta, einem kleinen Dorf, mit-
dige Reise über Bacau, die nächste grössere
zuarbeiten. Neben der Betagtenhilfe
Stadt in der Nähe von Larguta, zu unserem
Am Montagmorgen wurden wir in verschie-
gilt das Hauptaugenmerk von YANA
Camp anzutreten. Im Bus kam dann die
dene Arbeitsgruppen aufgeteilt. Bei den je-
bedürftigen Kindern. Die Kinder,
Nachricht, dass das Larguta Camp witte-
weiligen Projekten angekommen, vor allem
die meist in sehr ärmlichen Verhält-
rungsbedingt nicht in Larguta, sondern bei
bei den Baustellen, konnten wir feststellen,
nissen leben, bekommen in Tages-
der Casa Heidi in Valea Seaca stattfinden
dass in Rumänien vieles anders gemacht wird.
zentren eine warme Mahlzeit und
werde.
In vielen Bereichen wird improvisiert und
nach unserem Verständnis weniger genau
Unterstützung bei der Erledigung
der Hausaufgaben. Sie lernen,
Bereits wenige Kilometer vom Flughafen
gearbeitet, wobei auch die Voraussetzungen
Konflikte auf friedliche Art zu lösen,
in Bukarest entfernt, traf die «Neulinge»
komplett andere sind. Wir arbeiteten körper-
und erhalten wieder eine Perspek-
unter uns der erste Kulturschock. Überall
lich sehr hart und waren bereits am ersten
tive. Was aber lernen die Schüle-
freilaufende Tiere, vor allem Hunde, Strassen-
Abend vollkommen erschöpft, doch jeder hat
rinnen und Schüler des LGs dort?
märkte direkt an, beziehungsweise auf der
seine individuellen Erfahrungen gesammelt
Strasse, einfaches Leben und Landwirtschaft.
und jeder wurde durch ein Geste, einen
Da dies noch in der Nähe einer Grossstadt
Dank oder durch ein einfaches Lächeln der
war, fragten sich viele, wie es im Camp dann
Menschen tief berührt, sodass man mit
wohl aussehen sollte.
Freude gearbeitet hat. Die fröhlichen Gesichter der Menschen war es mehr als nur wert.
28
LGnachrichten 29 /1 [ 2015]
Am Abend gab es immer Teamspiele oder
Teamaufgaben, welche man zusammen
absolvieren musste und daraus immer etwas
Wichtiges fürs Leben lernte, da anschliessend immer eine gemeinsame Diskussion
stattfand. Fester Bestandteil waren die so
genannten «Evening-Circles», bei denen
jeder seine Erfahrungen und Eindrücke des
Tages in kleineren Gruppen rekapitulierte.
Dies stellte den spirituellen Teil des Camps
dar, der genauso eindrücklich und unvergesslich war wie auch der kulturelle und soziale
Teil.
Es konnten viele neue Freundschaften mit
Rumäninnen und Rumänen geknüpft werden.
Wer offen für eine andere Kultur ist, kann
Erfahrungen sammeln, die einem sonst vorenthalten bleiben. Alles in allem war diese
Woche für jede und jeden mit Sicherheit
ein unvergessliches Highlight im bisherigen
Leben.
Niklas Sele, 6La
LGnachrichten 29 /1 [ 2015]
29
Projektwoche
Ein unglaublich herzlicher, fröhlicher
und bunter Ort
Die Woche, von Hans Kobelt didaktisch
und methodisch in bewundernswerter
Weise vorbereitet und geführt und von den
sympathischen und kompetenten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern begleitet, bewährte sich wie in den Vorjahren mit einem
Mix aus Spielen, Gebärdensprache mit Vanita,
handwerklichen, kreativen und körperlich
fordernden Arbeiten in den Gruppen sowie
dem ausgezeichneten Mittagessen. Dass bei
den Schülerinnen und Schülern zunehmend
ein inneres und äußeres Strahlen entstand,
wurde nicht nur durch die Sonne bewirkt,
die fünf Tage unser Begleiter war, sondern
vor allem durch die Offenheit und die Fröhlichkeit der Bewohnerinnen und Bewohner,
die mit den Schülerinnen und Schülern
während der Woche zusammen waren.
So gab es dann auch als einzigen klaren
Kritikpunkt im Feedback, dass die SchülerinMiteinander reden – Freude in den
Schon zum sechsten Mal verbrach-
nen und Schüler gerne noch mehr mit ver-
Gesichtern (Fotos: LG-Bildarchiv Peter Mennel)
ten Schülerinnen und Schüler des
schiedenen Bewohnerinnen und Bewohnern
Liechtensteinischen Gymnasiums
zusammen gearbeitet hätten.
zusammen mit den Lehrpersonen
Peter Mennel und Andrea Crossley
Folgende Ausschnitte aus den Feedbacks
«eine etwas andere Woche mit
sprechen für sich:
etwas anderen Menschen» – so der
Projekttitel. Das Lukashaus in Grabs
«Mich hat es sehr überrascht, wie offen und
ist eine Institution für Menschen
herzlich die Bewohnerinnen und Bewohner auf
mit primär geistiger Behinderung.
alle von uns zugekommen sind und sich jeden
Auf dem Gelände rund um das
Tag aufs Neue freuten, uns zu sehen. Ich fühlte
Lukashaus besteht das Projekt
mich akzeptiert und richtig wohl, was in der
LandschaftsSINNfonie, ein Land-
Schule nicht immer so ist. Die ganze Atmosphä-
schaftspark mit Kunstwerken,
re, die hier herrscht, ist, als würde man nach
Sinnesparcours, Labyrinth und
Hause kommen. Ich hatte bei keiner Arbeit
Irrgarten, Wasserspielen, Instrumen-
Mühe, mir hat alles sehr viel Spass gemacht
ten sowie mit Tieren wie Lamas,
und auch trotz der schweren Schubkarren und
Schweinen und Eseln. Der Land-
der Kälte am Morgen habe ich immer Freude
schaftspark dient als Erholungs-,
daran gehabt, mit den Bewohnern zusammen
Erfahrungs- und Lernort und als Ort
etwas Neues zu schaffen, was auch bleibt.»
der Begegnung.
«Mich hat es unglaublich motiviert, dass ich mir
gedacht habe, die Bewohnerinnen und Be-
30
LGnachrichten 29 /1 [ 2015]
Vertraust du einem Ausländer? –
Ein soziales Experiment der 4Ma.
wohner machen das jeden Tag, also schaffe ich
Im Rahmen der Projektwoche
das auch für einen Tag.»
haben wir uns dafür entschieden, soziale Experimente zum
«Zu meiner Überraschung habe ich gemerkt,
Thema Flüchtlinge und Aus-
dass man prima mit den Bewohnerinnen und
länder durchzuführen. Wir
Bewohnern reden und auch arbeiten kann.
wollten sehen, wie die Men-
Ehrlich gesagt habe ich nicht gedacht, dass
schen in der Schweiz zum
sie so viel und gut arbeiten können.»
Thema stehen.
«Lukashaus bedeutet für mich ‹FREUDE›,
Als soziales Experiment stellten sich
da ich hier sehr viel Spass hatte. Die Bewoh-
Benjamin und Claudia in die Fussgän-
nerinnen und Bewohner begrüssten uns sehr
gerzone, um Leute zu umarmen.
herzlich und man hat sich schnell an alles
Die beiden standen mit verbundenen
gewöhnt. Es wird schwer sein, sie nicht mehr
Augen und einem Schild da, um
oder nur noch selten zu sehen.»
herauszufinden, wie die Zürcher auf
viele, die das Schild lasen, vorbeiliefen
Ausländer reagieren. Auf dem Schild
und den Kopf schüttelten oder sogar
«Das Lukashaus ist in meinen Augen eine Art
stand: «Ich vertraue dir. Vertraust
die Strassenseite wechselten!
andere Welt, es ist ein Ort, an dem man sein
du einem Ausländer? Dann umarme
kann, wie man ist, und sich für nichts schämen
mich. :-)»
muss. Der Ort hier und die Menschen sind wie
Umarmung! (Fotos: Belinda Noser)
Am Nachmittag machten wir den
zweiten Versuch und erzielten viel
ein Zuhause und eine grosse Familie. Ich fühle
Wir kamen zu beeindruckenden
bessere Ergebnisse. Aber es kamen
mich hier sehr wohl und bin glücklich, dass ich
Erkenntnissen. Wir haben mit weniger
auch Kommentare wie «Also so
wieder ins Lukashaus kommen durfte und dass
freundlichen Reaktionen und Be-
was… nein danke!». Der schönste
mich die Bewohner wiedererkannt haben!»
schimpfungen gerechnet. Vor allem
Moment der ganzen Aktion war, als
Benjamin hatte morgens Angst davor.
ein Mann sein Auto mitten in der
«Lukashaus bedeutet für mich Herzlichkeit. Hier
Wir haben auch mit weniger Um-
Fussgängerzone stehen liess, um
sind alle sehr freundlich und offen. Wenn die
armungen von Männern gerechnet.
Benjamin zu umarmen. Das war sehr
Bewohnerinnen und Bewohner dich anlachen,
emotional.
musst du automatisch auch lachen. Es macht
Den ersten Versuch machten wir am
dir einfach Freude, mit ihnen zu arbeiten.»
Morgen. Morgens kamen vor allem
Benjamin und Claudia haben sich
arbeitende Menschen unter Zeitdruck
über jede der insgesamt 103 Umar-
«Wenn ich an das Lukashaus denke, ist das
vorbei. Dadurch waren es weniger
mungen gefreut. Es war eine sehr
erste Wort das mir in den Sinn kommt ‹Fröh-
Umarmende als nachmittags. Doch es
tolle Erfahrung, die die beiden liebend
lichkeit›! Ich habe in der ganzen Woche keinen
gab Ausnahmen wie zum Beispiel
gerne wiederholen würden. Wir
einzigen Bewohner mit schlechter Laune
jüngere Mütter mit Kind, die meistens
hoffen, die Leute für das Thema Aus-
kennengelernt und das beeindruckt mich stark.»
umarmten. Unter anderem kam die
länder und Flüchtlinge sensibilisiert zu
erste Umarmung von einer Mutter
haben. Auch wir haben bei der Aktion
Wir bedanken uns herzlich bei allen Mit-
mit Kind, die kein Deutsch sprach.
viele neue Erfahrungen gesammelt.
arbeiterinnen und Mitarbeitern sowie
Claudia wurde am Morgen in 20 Min.
Bewohnerinnen und Bewohnern für diese
von 2 Männern und 3 Frauen umarmt
Eden Bargetze, Benjamin Morina,
tolle Woche. Wir kommen sicher wieder!
und Benjamin wurde in derselben
Belinda Noser und Claudia Pinto de
Zeit nur von Frauen, 8 an der Zahl,
Araujo, 4Ma
Peter Mennel
umarmt. Doch es gab leider auch sehr
LGnachrichten 29 /1 [ 2015]
31
Projektwoche
Norwich – a cultural experience
full of excitement
Interkultureller Austausch (Foto: LG-Bildarchiv Ulrike Mayer)
«Norwich» ist schon seit Jahren ein
Ever since a few years ago, the LG and an
in the manner of visiting the sea in Cromer,
funktionierendes Austauschprojekt.
English private school – Norwich School in
making a one-day-excursion to cities like
Eine kleinen Gruppe von 5 Schüle-
Norfolk – with not quite as ambiguously
Cambridge or London or sitting in a real
rinnen und Schülern fuhr nach Ost-
stern restraint and fondness of tradition
courthouse listening to a very real trial and
england, übernachtete bei ihren
(seemingly also of quality) have been keen
likewise simply enjoying gorgeous Norwich
Partnerinnen und Partnern, die sie
on keeping their relationship healthy and
(with all its books, museums, independent
bereits im April bei sich in Liechten-
hearty by exchanging a small group of
shops and good tea/coffee – yes, even good
stein aufgenommen hatten, be-
students every year. To all appearances this
coffee) made those 2 weeks fly by as if no
suchten den Regelunterricht der
is made possible by the devotion of several
time had passed at all.
Norwich School und unternahmen
committed teachers most definitely in
Ausflüge nach London, Cambridge,
position of all participants’ gratitude, this year
What made separating from England
Cromer und Great Yarmouth. Ein
in particular Frau Ulrike Mayer and Mr.
especially hard might have actually been all
Besuch der UEA, des Gerichts-
William Croston; thank You very much for
the wonderfully positive moments that had
gebäudes sowie des ältesten Pubs
Your dedication and helpfulness! This year’s
been shared with our English exchange
der Stadt rundete das Programm
exchange students were 4 students from
students. We all – having lived with another
ab. Die Jugendlichen waren vollum-
the 6th year’s Spanish-Italian, Mathematics
so-called host-family – bonded amazingly
fänglich in die englischsprachige
and Lingua classes who left for the foggy
well with our families and perhaps might
Kultur eingebunden und erlebten
frigid British Isles on September 26th to
even have found it hard to split with other
eine Bereicherung auf kultureller,
relish their 12-day-exchange.
students’ family members (I’m not pledging
sozialer und sprachlicher Ebene.
anything, not exactly).
Frau Mayer’s already mentioned, cherished
commitment enabled a broad variety of
excursions and activities even next to the
outstanding experience (which did include
academic liveliness) of visiting an almost
Hogwarts-comparable English college. Events
32
LGnachrichten 29 /1 [ 2015]
Hannah Wirnsperger, 6La
Sagenhaftes
Handelt es sich bei Sagen lediglich
die Funktion von Sagen genauer erörtert
natürlich der Nibelungensage. Wir spielten
um schöne Geschichten oder
werden. Mit einem Quiz wurde bereits die
auch Szenen aus der germanischen Sagen-
können wir gar etwas aus ihnen
Vielfalt der Sagengestalten in unserem
welt nach.
lernen? Sind alle Sagen ähnlich
Sprachraum erkannt. An der Sage «Die
aufgebaut? Gibt es Unterschiede
Weiber von Weinsberg» wurden dann
Kleinere Volkssagen aus Österreich, Deutsch-
zu anderen Erzählformen? Mit
schliesslich Kriterien festgehalten, die für
land, der Schweiz und Italien leiteten über
diesen und ähnlichen Fragen be-
alle folgenden Sagen und Sagenkomplexe
zu den Liechtensteiner Sagen, die wir anhand
schäftigte sich das Unterstufen-
verbindlich sein sollten.
des Buches «Sagen aus Liechtenstein» von
projekt «Sagen».
Otto Seger gründlich lasen, einander vorMit diesen Grundkenntnissen näherten
stellten und interpretierten. Indem wir
Am Morgen des 30. September 2015 trafen
wir uns Homers «Trojanischem Krieg»
unsere eigenen Sagen schrieben, konnten
sich 24 junge Leute mit ihrem Leiter Lorenz
und erweiterten die Kenntnisse über die
wir die Kriterien und Attribute von Sagen
Jehle im Zimmer 006 zum Beginn des Sagen-
griechischen Sagengestalten.
in ausgiebiger Weise selber erproben.
uns eine uns bekannte Sage und wir ver-
Höhepunkte waren der Besuch des Landes-
Die Projektgruppe
suchten uns mit ersten interpretativen An-
museums und die Erforschung der germa-
in Zusammenarbeit mit Lorenz Jehle
sätzen. So konnte bereits im Anschluss daran
nischen Sagen mit Loki, Thor und Baldr sowie
kurses. Als Aufwärmspiel erzählten alle von
Der schlaue Fürst
Die Sage vom Scheidgraben
Im Jahre 1814 /1815 hatte der Fürst von Liechtenstein einen
Das Land Liechtenstein hatte einst ein riesen Streit. Die nörd-
Traum: Er wird betrogen und zwar von seinem eigenen Kaiser.
liche Hälfte kämpfte gegen die südliche Hälfte. Die Bauern
Da der Traum sich so real anfühlte, bat er den Kaiser darum,
kämpften Ende des siebzehnten Jahrhunderts mit Sicheln und
sein eigenes Land zu führen. Dem Kaiser fiel es schwer, aber
landwirtschaftlichen Werkzeugen. Sie konnten sich einfach nicht
schlussendlich willigte er ein.
einigen und der Streit dauerte mehrere Jahre. Eines Nachts
Zehn Jahre später sah der Kaiser, wie reich das Fürstentum
geworden war, sodass er neidisch wurde. Also besuchte er den
Fürsten in seinem Reich. Er wollte die Hälfte des Einkommens,
begann es heftig zu regnen und ein Sturm zog auf. Das ganze
Land verkroch sich in den Häusern vor Angst. Sie fürchteten
Schlimmes…
dies jedoch wollte der Fürst nicht. Der Kaiser von Österreich
Als der nächsten Morgen anbrach, wurde ein tiefer Graben
drohte mit einem Krieg. Daraufhin antwortete der Fürst:
gesichtet. Das Land war in zwei Hälften geteilt.
«Weisst du was? Ich gebe dir sogar 80 %, aber nur unter einer
Bedingung: Du oder dein Sohn, ihr müsst es schaffen, mit der
Zunge euren eigenen Ellenbogen zu berühren!»
Eine alte Hexe aus den hohen Bergen sah dieses Unheil. Sie
formte eine Quelle und der Graben wurde mit Wasser gefüllt.
Von diesem Tag an war der Streit zu Ende. Das Land ruhte in
Der Kaiser dachte, dies sei leicht und unterzeichnete lachend
zwei Hälften. Irgendwann bauten die Bauern eine Brücke und
den Vertrag. Die beiden versuchten es jeden einzelnen Tag ihres
kommunizierten wieder friedlich miteinander.
Lebens, aber niemals gelang es ihnen.
So hatte es der Fürst geschafft, den Kaiser auszutricksen und
sein Land so zu behalten, wie es war.
Die Stelle heisst heute noch Scheidgraben und trennt das
Unterland vom Oberland.
Matthias Kaiser, 3C
Ruben Oliveira Rodrigues, 2D
LGnachrichten 29 /1 [ 2015]
33
Projektwoche
Zu Fuss von Malbun nach St. Antönien
Die Richtung ist klar: aufwärts zum Gipfel (Fotos: LG-Bildarchiv Philipp Lonsky)
«In 4 Tagesetappen von jeweils etwa
Nach einer gemütlichen Busfahrt von Vaduz
Der nächste Tag startete mit schönstem
6 Stunden Marschzeit werden wir
nach Malbun, gefolgt von einer frostigen
Wetter und alle Teilnehmerinnen und
die Wegstrecke von Malbun nach St.
Fahrt auf dem Sessellift aufs Sareiserjoch,
Teilnehmer legten forschen Schrittes den
Antönien zu Fuss bewältigen. Vorbei
bestieg die hochmotivierte Wandergruppe
Weg zum Cavelljoch in Rekordzeit zurück,
an den imposanten Flanken von Scesa-
den zugigen Gipfel des Augstenbergs. Die
wo die Mittagspause mit schönem Ausblick
plana, Drusenfluh und Sulzfluh werden
dortige Pause wurde wegen des eisigen
auf den Lünersee wartete. Der restliche
wir von Berghütte zu Berghütte
Windes recht kurz gehalten, so dass man
Weg zur Hütte zog sich ziemlich in die
marschieren, dabei einige Pässe über-
früher als geplant auf der Pfälzerhütte ankam.
Länge, so auch die Wandergruppe. Zur
schreiten und immer wieder atembe-
Dort wärmte sich jeder an einer herzhaften
Belohnung gab es eine eiskalte Katzen-
raubende Aussichten geniessen. Für
Mahlzeit in der Gaststube. Danach folgte
wäsche, ein leckeres Abendessen und –
Natur- und Bergfreunde, die auch mal
der Aufstieg zur grossen Furka, während-
so wie jeden Abend – ein ungezwungenes
4 Tage lang auf den alltäglichen Luxus
dessen wurden der Wind immer stärker, die
Zusammensitzen mit Spielkarten und
verzichten können, wird diese Woche
Sicht immer schlechter, der Schnee immer
Würfeln.
ein tolles Erlebnis werden.», so stand
tiefer und die Wegspuren immer rarer. Mit
es in der Projektausschreibung von
viel Durchhaltevermögen und auch etwas
Am dritten Tag wartete die langersehnte
Philipp Lonsky. Wie erlebten die
Glück gelangte die Gruppe auf dem Pass
Gipfeletappe auf die fröhliche Truppe, die
teilnehmenden Schülerinnen und
an, von wo aus sich dann der restliche Weg
immer besser zusammenwuchs und deren
Schüler der 2., 3., 4. und 5. Stufe die
zur Hütte als unproblematisch zeigte.
konditionelle Leistung deutliche Verbesse-
Woche?
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LGnachrichten 29 /1 [ 2015]
rungen aufwies. Der Aufstieg war lang und
Wie der Brief bei uns im
Briefkasten landet
schottrig und das Gewicht der Rücksäcke
Im Rahmen der Projektwoche
die Schülerinnen und Schüler einen
war allgegenwärtig. Die letzten Meter
des Profils Wirtschaft und
Überblick über Zahlen, Daten und
führten dann aber ohne Rücksäcke durch
Recht besuchten die Schülerin-
Fakten. Dass die Liechtensteinische
hartgefrorenen Schnee, was die ganze
nen und Schüler der Klassen
Post AG nicht nur Briefe und Pakete
Angelegenheit so herausfordernd wie unter-
7Wa und 7Ws die Liechtenstei-
verteilt, sondern auch im Bereich
haltsam machte. Danach folgte der steinige
nische Post AG in Schaan. Sie
Dokumentieren bzw. Digitalisieren
Abstieg zur Tilisunahütte, die zum ersten
erhielten Einblick in verschie-
und Archivieren sowie mit LIEumzug
Mal seit Bestehen des Wanderprojektes
dene Bereiche der Post und
auch im Bereich des Büro- und
besucht wurde. Der gebotene Luxus gipfelte
erlebten live mit, wie ihre per-
Wohnungsumzugs tätig ist, war für
in einer warmen Dusche, einem Trocken-
sönliche Post für den entspre-
einige doch neu.
raum und schönen, frisch renovierten Schlaf-
chenden Tag sortiert wurde
räumen. Der Spieleabend vor dem gut
und wie es dann von Schaan
Für den dritten Teil der Veranstaltung
funktionierenden Kachelofen brachte viel
aus weiter ging, damit die Post
wurden Gruppen gebildet. Jede
Spass und rote Wangen.
in ihrem Briefkasten landete.
Gruppe besuchte den Posten Logistik-
Der Schlusstag bescherte der Gruppe ge-
Am letzten Tag der Projektwoche
wechslungsamt bei Martin Hemmerle
frorene Böden und Seelein, ergänzt durch
hiess es für die Schülerinnen und
und als ein weiteres Highlight durfte
eine sibirisch anmutende Bise, die durch
Schüler der Klassen 7Wa und 7Ws
sich jede und jeder wie ein Briefträger
Mark und Bein fuhr. Mit anderen Worten:
früh aufstehen. Sie versammelten sich
fühlen und in der Fuhrparkhalle eine
Es war saukalt! Über den Plasseggenpass
am Freitagmorgen um 4.30 Uhr an
Runde mit einem richtigen «Elektro-
führte der Rückweg nach Partnun, wo
der Alten Zollstrasse 11 in Schaan und
posttöffli» drehen. An jedem dieser
bereits 22 rote Trottinetts warteten, um
wurden dort von Hubert Biedermann
drei Posten erhielten die Schülerinnen
behelmt bestiegen und nach St. Antönien
und Patrick Schweizer freundlich emp-
und Schüler interessante Informatio-
gesteuert zu werden. Von dort folgte der
fangen. Gleich ging es los in die Halle
nen und keine Frage blieb unbeant-
Rückweg mit Bus und Zug nach Sargans.
mit der grossen Sortiermaschine.
wortet.
center mit Lieni Hermann, das Aus-
Dort lernten die Schülerinnen und
Philipp Lonsky
Schüler, dass zwischen automatischer
Ein herzliches Dankeschön an die
und Handsortierung unterschieden
Verantwortlichen der Liechtensteini-
wird, sie sahen, wie schnell die auto-
schen Post AG, welche uns diese Er-
matische Sortiermaschine arbeitet
fahrung ermöglichten. Insbesondere
und staunten nicht schlecht, wie viele
geht der Dank an Hubert Biedermann,
Leute so früh schon tätig waren und
Patrick Schweizer und Daniel Risch.
die einzelnen Postfächer bestückten. Alle hatten Gelegenheit, «das
Elvira Schoch
eigene» Fach und somit die «eigene»
Adresse zu suchen.
Nach einem feinen Frühstück hörten
die Schülerinnen und Schüler in einem
Kurzvortrag etwas über die Geschichte
der Post, über einige Meilensteine
sowie über die Ziele und Strategie
des Unternehmens. Ebenso erhielten
LGnachrichten 29 /1 [ 2015]
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Projektwoche
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LGnachrichten 29 /1 [ 2015]
(Fotos: LG-Bildarchiv)
LGnachrichten 29 /1 [ 2015]
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Aufgegriffen
Pausenverschiebung – pro und kontra
Dem Wartenden scheinen Minuten
Wieso nur wurde die Pause vorver-
Mal sehen, wie lange es dauert, bis sich die
Jahre zu sein.
schoben?
ersten Eltern darüber beschweren. Denn
Mir persönlich ist die Pausenvorverlegung
Auf diese Frage weiss ich genauso wenig
die Mehrheit der Schüler am Gymnasium
ein willkommener Wandel im LG. Das
eine Antwort, wie die Mehrheit aller Schüler
reicht anscheinend nicht aus, um die
offizielle Argument hierfür lautete, es sei
am LG. Eltern hätten reklamiert, dass ihre
Pausenverschiebung wieder aufzuheben.
störend, wenn Schüler bereits in der zweiten
Kinder nach der dritten Lektion so grossen
Fünfminuten-Pause ihr mitgebrachtes Bröt-
Hunger litten, dass sich die Schüler nicht
chen verspeisen oder in die Mensa eilen.
mehr konzentrieren könnten. Die Pausenver-
So betrachtet erscheint die Vorverlegung
schiebung soll nun also Schülern, welche
tatsächlich sinnvoll, denn oft genug wurde
ohne Frühstück in den Alltag gestartet sind,
der Unterricht während der ersten Lektio-
entgegenkommen? Aber mal ehrlich: Schon
nen am Morgen durch Bitten des Lehrers
in der Primarschule wurde gepredigt, dass
unterbrochen, die Reiswaffel doch beiseite-
Schülern ohne Frühstück für den oft anstren-
zulegen.
genden Schultag Konzentration und Energie
fehlt. Seine Kinder ohne Frühstück in die
Für die weniger frühstücksbegeisterten
Schule zu schicken und dann den Fehler
Schülerinnen und Schüler (die es gemäss
beim Gymnasium und der bestehenden
dem Klischee des gestressten Maturanden
Pausenkonstellation zu suchen, kommt mir
durchaus geben kann) wurde die dritte
deshalb verantwortungslos vor.
Lektion nach der klassischen Pausenzeit zur
wortwörtlichen Durst- bzw. Hungerstrecke
Was ist mit den Schülern, welche nicht mit
und man sehnte sich so sehr nach dem Ende
leerem Magen in den Tag starten? Ihre Eltern
der Unterrichtseinheit, dass nicht mehr viel
haben doch alles richtig gemacht? Scheinbar
Platz im Arbeitsgedächtnis für Vokabeln oder
doch nicht: Spätestens um 10.30 Uhr knurrt
das Paarungsverhalten der Forelle blieb.
auch bei ihnen erbarmungslos der Magen.
Ausserdem ist früher am Vormittag der
zu essen, ist mir zu früh.
Aber den «Znüni» nach der zweiten Lektion
Magen für gewöhnlich eher inaktiv, um
9.20 Uhr wird weniger gegessen als um
Ausserdem: Der Vormittag scheint endlos.
10.10 Uhr, sodass sich mehr Appetit auf
Im alten Pausensystem arbeitete man drei
das Mittagessen in der Mensa ansammeln
Schulstunden auf die Pause hin – danach:
kann, dessen Geschmack allerdings wieder
Endspurt, nur noch zwei Lektionen bis zum
ein Thema für sich ist.
Mittag. Dieser Endspurt nach der Pausenverschiebung zieht sich nun quälend in die
Hasan Akay, 7Wa
Länge. Nach der vierten Stunde ist es mir
beinahe unmöglich, nicht an den Mittag zu
denken. Meine Konzentration ist dementsprechend am Tiefpunkt. Die Pause sollte
doch genau diesem Fall vorbeugen?
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LGnachrichten 29 /1 [ 2015]
Olivia Büchel, 6Mb
Hinter den Kulissen: das Mensa-Team
Bei der Vorbereitung (Fotos: Ospelt Catering AG)
Das Mensateam
Das Mensa-Team verköstigt pro
Organisation ist das halbe Leben
und besprochen: Was ist aufgefallen im
Tag rund 200 Schülerinnen und
Gemeinsam werden der Menüplan für den
Ablauf? Gab es Rückmeldungen, Kritik,
Schüler in der Pause und am Mittag.
Mittag besprochen und die Aufgaben ver-
Anregungen und Wünsche? Danach helfen
Ein Blick hinter die Kulissen zeigt,
teilt. In regelmässigen Abständen macht jedes
alle zusammen, dass das Team gemeinsam
was alles passiert, damit die Teller
Teammitglied alle Bereiche wie Kassebe-
gegen 15.30 Uhr in den Feierabend gehen
gefüllt werden können.
dienen, Menü-, Snack- und Grillausgabe,
kann.
Betreuung während der Pause, aber auch
Ein guter Tag fängt morgens an
die Abwaschtätigkeiten mit.
Schon früh geht es in der Mensa mit der
Thomas Möderndorfer
Ospelt Catering AG,
Vorbereitung für die Pause und das Mittag-
«Food-Check» als Qualitätsanspruch
essen los. Um 7.30 Uhr beginnen Petra
Bevor der grosse Ansturm kommt, werden
Walser als Teamleiterin und Thomas Brunner
die Gerichte auf Aussehen und Geschmack
als Küchenchef mit der Entgegennahme und
getestet und ein «Musterteller» wird her-
Kontrolle der angelieferten Waren. Dann
gerichtet. Das aus fünf Personen bestehende
folgen diverse Vorbereitungsarbeiten für die
Team sorgt dafür, dass alle Wünsche der
«Pause» und das Mittagsessen. Das bedeutet:
Schülerinnen und Schüler – wann immer
hausgemachte Sandwiches belegen, Gipfeli
möglich – erfüllt werden können. Neben
und Brötli aufbacken, Fleischkäse backen,
den beliebtesten Gerichten wie Hamburger,
Brot und Gebäck versorgen, Getränke auf-
Pizza oder Pasta wurde auch das Gemüse,-
füllen und die Kioskartikel einräumen. Eine
und Salatbuffet zum Anziehungspunkt bei
Stunde später kommen die restlichen Mit-
Gross und Klein. Das Fleisch kommt aus der
arbeiter. Danach herrscht Hochbetrieb in
hauseigenen Metzgerei Ospelt in Schaan
der Küche: Es wird geschnitten, gewürfelt,
und auch das Gemüse und den Salat bezieht
gehobelt, aufgebacken, gedünstet, gebraten
die Mensa – saisonbedingt – von einem
und gekocht.
regionalen Lieferanten in Liechtenstein. Beim
Leiter Betriebsverpflegung & Gastronomie
gemeinsamen Mittagessen und anschliessendem Kaffee wird im Team der Tag analysiert
LGnachrichten 29 /1 [ 2015]
39
Aufgegriffen
Vom Gymi an die ETH – Tipps für den
erfolgreichen Studienbeginn
In den siebten Klassen des LG
Wann fällt die Entscheidung?
Was studiere ich?
stehen jährlich rund 100 Schüle-
Doch wir dürfen nicht erst in der siebten
Generell gilt, dass du den Studiengang
rinnen und Schüler vor einer der
Klasse beginnen, sondern vielmehr schon in
wählen sollst, der deinem Bauchgefühl sowie
wichtigsten Entscheidungen ihres
der dritten, in welcher wir unsere Profile
deinem Interesse am ehesten zusagt. Es ist
Lebens. Soll ich ein Zwischenjahr
gewählt haben. Aus Sicht eines ETH-Studen-
nämlich überhaupt nicht schlimm, wenn du
machen oder gleich mit dem
ten kann ich euch sagen: Diese Wahl kann
während des Studiums merken solltest,
Studium beginnen? Soll ich über-
schon Gold wert sein! Grundsätzlich heisst
dass dir der Studiengang doch nicht passt.
haupt studieren? Diese Fragen habe
es im Gymi, die Profilwahl würde für die
Wechsel zwischen Studiengängen oder
auch ich mir gestellt und nehme
spätere Wahl der Studiengänge nicht rele-
Universitäten bzw. Hochschulen gehören oft
euch mit auf eine Reise in die Zeit
vant, aber durchaus hilfreich sein. Diejenigen,
zum Studentenleben dazu.
der Entscheidungsfindung und
die dies behaupten, sollten Recht behalten.
möchte euch, liebe 7. Klässlerinnen
An der ETH profitieren somit vor allem
Wo studiere ich?
und 7. Klässler, dabei gleichzeitig
diejenigen, welche im Gymi das Profil
Das bringt uns auch schon zur nächsten
ein paar Tipps geben.
«Mathematik und Naturwissenschaften»
Frage, wo du denn nun studieren sollst?
besucht haben. Für alle anderen ergibt sich
Diese Frage ist nicht leicht zu beantworten,
in manchen Fachbereichen schlicht und
da jede Uni oder Hochschule ihre Vor- und
einfach ein grösserer Lernaufwand, der aber
Nachteile hat. Hier hilft es, an den Berufs-
mit genügend Fleiss zu bewältigen ist.
und Bildungstagen (next-step) im Land sowie
an den Besuchstagen an den Unis und
Doch zurück in die 7. Klasse. Inzwischen hast
Hochschulen teilzunehmen. Diese sind
du als 7. Klässlerin bzw. 7. Klässler den Be-
sehr hilfreich! Vielleicht hast du ja sogar
such beim BIZ /ABB und somit viele Persön-
Verwandte oder Kollegen an einer Uni bzw.
lichkeitstests hinter dir. Viele von deinen
Hochschule? Dann zögere nicht, diese zu
Mitschülerinnen und Mitschülern wussten
befragen! Übrigens, in der Schweiz sind fast
schon vorher, was sie ab nächsten Sommer
alle Unis und Hochschulen in internationalen
tun würden, viele andere aber noch immer
Rankings sehr gut platziert, es spielt also
nicht. Meistens hilft dann nochmals der
keine riesig grosse Rolle, ob du nun an
Gang zum BIZ /ABB. Auch wenn dieser eurer
der ETH oder an der Uni Zürich studierst.
Meinung nach nicht wirklich geholfen haben
Du musst dir aber bewusst sein, dass an
mag, tut er es insgeheim trotzdem, denn
der ETH vor allem im ersten Studienjahr
ihr habt eure eigenen Interessen heraus-
mehr von dir verlangt wird und du daher
gearbeitet, auf denen ihr aufbauen könnt
kaum Ferien haben wirst – das sollte dich
und sollt!
aber nicht von einem ETH-Studium
abschrecken!
Der nächste Schritt folgt für dich schon bald,
denn bis April musst du dich – sofern du
So, es ist nun schon Mitte Mai – Frühling!
ein Studium beginnen möchtest – an den
Du hast bestimmt schon in den Osterferien
meisten Universitäten und Hochschulen
mit dem Lernen für die Matura begonnen.
angemeldet haben. Hier gibt es zahlreiche
Diese ist nämlich deine letzte Hürde am
Fragen zu beantworten: Was soll ich denn
Gymi, die du aber mit etwas Einsatz ohne
nun genau studieren? Wo soll ich studieren?
Probleme meistern wirst!
Ist die Uni/Hochschule «XY» gut?
40
LGnachrichten 29 /1 [ 2015]
Wo wohne ich?
das Studium mit Miete, Büchergebühren,
Eindrücke aus der ETH Zürich
Nebenher gilt es aber bereits eine Wohnung
Einkäufen, ÖV u.v.m. Es empfiehlt sich zudem,
(Fotos: Kenneth Vogt)
oder ein WG-Zimmer in deinem Studienort
bei der Landesverwaltung ein Stipendien-
zu suchen. Vor allem, wenn du in Zürich
gesuch einzureichen und allenfalls ein zins-
studieren möchtest, ist ein früher Suchbeginn
loses Darlehen in Anspruch zu nehmen.
unumgehbar, denn Zürich ist extrem beliebt!
Die spätere Rückzahlung nach dem Studium
Das wirst du spätestens dann merken,
stellt meist kein Problem dar, nicht zuletzt
wenn du deine ersten Besichtigungen hast.
deswegen, weil die Landesverwaltung sehr
Dutzende interessierte Leute stehen vor
kulant mit den Studentinnen und Studenten
derselben Wohnung und wollen diese haben.
umgeht.
So wirst du auch oft mit Absagen konfrontiert werden. Aber gib nicht auf! Generell
Die Zeit vergeht wie im Flug, es ist schon
gilt: Je weniger Personen in der Wohnung
Ende Juni. Die Matura hast du mit einer
wohnen (wollen) und je weiter weg die
überragenden Durchschnittsnote von 5,5
Wohnung von der Stadtmitte ist, desto
bestanden und dich nach einer «berauschen-
eher bekommst du eine Wohnung. Das gilt
den» Maturafeier gut erholt. Nun stehen
übrigens auch für alle anderen Städte.
die wohl längsten Sommerferien deines
Lebens vor dir – geniesse sie in vollen
Was kostet es mich?
Zügen! Natürlich möchtest du sogleich alle
Überlege dir ebenso schon gut, wie du dein
Schulmaterialien aus dem Gymi loswerden
Studium finanzieren willst. Hierfür bieten
– aber halt, ich warne dich! Überlege dir
Unis Listen über sogenannte «approximative
gut, welche Sachen du aussortierst, denn
Lebenshaltungskosten» an – eine ungefähre
viele Inhalte aus dem Gymi können für das
Übersicht über deine jährlichen Kosten für
Studium Gold wert sein! Das habe ich in
LGnachrichten 29 /1 [ 2015]
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Aufgegriffen
Vom Gymi an die ETH (Fortsetzung)
Eindrücke aus der ETH Zürich
den ersten Wochen des Studiums selber ge-
verdient hast, stehst du nun unmittelbar vor
(Fotos: Kenneth Vogt)
merkt und bin nun froh, dass ich noch über
dem Studium und wirst merken, dass von
alle Lernmaterialien aus dem Gymi verfüge.
deinem verdienten Geld bald schon fast
nichts mehr da sein wird: Die erste Miete
Nun, da du jetzt nur die wirklich unwichtigen
sowie die Mietkaution müssen gezahlt und
Sachen beiseite geschafft und endgültig mit
deine neue Wohnung will eingerichtet
dem Gymi abgeschlossen hast, kannst du
werden. Doch es steht auch eine aufregende
die Ferien geniessen. Aber gehe mit deiner
Zeit bevor. Nach und nach bekommst du
Zeit nicht zu verschwenderisch um, sondern
Informationen zu deinem Studiengang, dem
plane bereits vorausschauend für dein
Ablauf und deine «Legi». Zudem finden
Studium. Das soll heissen, dass du zu deinem
nun der Vorstudienionformationstag (an der
Vorteil wenigstens ein paar Wochen Geld
ETH «Prestudy Event») statt, an dem du
verdienen sollst, da ab September finanziell
zum ersten Mal alle deine Mitstudierenden
harte Zeiten auf dich zukommen werden
siehst und dich wahrscheinlich etwas ver-
und du dich sicherlich nicht mehr auf die
loren fühlst. Doch keine Panik, allen anderen
Eltern verlassen müssen willst. Zudem wirst
geht es genauso, weshalb du schon bald
du, sofern du an der ETH studieren wirst,
neue Bekanntschaften schliessen und viele
während des Studiums keine Zeit haben,
nette Leute kennenlernen wirst. Scheue dich
Geld zu verdienen.
nicht davor, mit deinen Mitstudierenden
Gespräche zu führen oder mit ihnen die
Die ersten Studientage
Nummern auszutauschen, denn zukünftig
Anfang September: Nachdem du zwei
wirst du davon profitieren können.
erholsame Wochen Ferien auf den Malediven verbracht sowie einen Monat Geld
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LGnachrichten 29 /1 [ 2015]
Buchtipps
Bücherherbst
Mitte September. Dein erster Tag deines
hungrigen Maurice zum Essen ein.
Studiums ist da – eine echte Heraus-
Aus der Zufallsbegegnung entwickelt
forderung. Es gilt, möglichst pünktlich zu sein
sich eine spezielle Freundschaft.
und alle Räume im richtigen Gebäude zu
Laura Schroff schrieb ein sehr be-
finden. Aber schon bald wirst du hier eine
rührendes Buch. Sie lebt heute mit
Routine aufbauen und fast schon auto-
ihrem Pudel in New York und hat
matisch durch die Gänge steuern. Viel mehr
immer noch Kontakt zu Maurice.
gibt es jetzt aber schon nicht mehr zu sagen,
Hyeonseo Lee mit David John:
denn den Rest musst du wohl oder übel
Schwarze Magnolie. Wie ich
selbst erledigen. In den Unis und Hoch-
aus Nordkorea entkam.
schulen wird nämlich ein hoher Grad an
Ein Bericht aus der Hölle
Selbstständigkeit verlangt. Dich wird niemand
(Heyne)
fragen, ob du die Hausaufgaben gemacht,
Bereits im Kindergarten wird sie an-
die Vorlesung besucht oder dich für die
gehalten, ihre Freunde zu verraten.
Prüfungen termingerecht angemeldet hast.
Während der Schulzeit ist Hunger
Auch wenn das jetzt nach Ferienfeeling
stets ein Thema, Leute verschwinden
Marliese Arold: Piratenherz
klingt, ist ein Studium kein Sonntagsspazier-
und Hyeonseos Gedanken an eine
(Planet Girl Verlag)
gang, sondern verlangt einiges an Disziplin
Flucht werden immer stärker. Aus
Rebekka fühlt sich in Hamburg noch
und Selbstständigkeit. Aber lasst euch nicht
einem kurzen Aufenthalt in China gibt
nicht zu Hause. Nach dem tragischen
davon abschrecken, denn ein Studium ist
es kein Zurück mehr.
Tod ihrer Mutter hat Rebekka auch
etwas Einmaliges und eine Universität oder
Das Buch von Hyeonseo Lee ist
Mühe mit der neuen Schule und den
eine Hochschule, wie du selber erfahren
spannend wie ein Krimi. Mit ihrem
Mitschülern. Eines Tages lernt sie den
wirst, eine kleine Stadt.
Mut und ihrem eisernen Willen
geheimnisvollen Juri kennen, der sie
sprengt sie alle Grenzen.
aus einem See rettete.
Alle, die ein Studium an der ETH in Erwä-
Hyeonseo Lee lebt heute in Seoul in
Die bekannte Jugendbuchautorin
gung ziehen und Fragen haben: Zögere nicht,
Südkorea und setzt sich für Menschen-
Marliese Arold verbindet geschickt
mich zu kontaktieren. Ich antworte schnellst-
rechte in Nordkorea ein.
Spannung, Fantasy und Freundschaft.
möglich. Kontakt: [email protected]
Sie schrieb ein unterhaltsames Jugendbuch mit Tiefgang.
Kenneth Vogt
1. Semester Erdwissenschaften (BSc),
ETH Zürich
Ursula Oehri
Bibliothekarin
Laura Schroff: Immer Montags
beste Freunde. Der Junge,
der mein Leben veränderte
(Diana Verlag)
Laura ist auf dem Weg zur Arbeit, als
ein Junge sie um etwas Kleingeld bittet.
Achtlos geht sie vorbei und kehrt
kurze Zeit später zurück. Sie lädt den
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Soziales Engagement
Ein erfolgreicher Schuljahresstart
Vertrauen schaffen
Schnitzen für die gute Sache (Fotos: LG-Bildarchiv Eugen Nägele)
Auch dieses Schuljahr gibt es wieder
LG-Check
Kürbisschnitzen
eine starke Gruppe von Vertrauens-
Wie jedes Schuljahr wurde am zweiten
Am Dienstag, dem 15. September, wurde
schülerinnen und Vertrauensschü-
Schultag der LG-Check durchgeführt, bei
das ebenfalls schon traditionelle Kürbis-
lern, die mit zwei traditionellen
dem die Schülerinnen und Schüler der
schnitzen veranstaltet. Wie immer stellten
Grossaktionen und dem Startsemi-
ersten Klassen in 9 Stationen wichtige
Ursina und Xander Hilti grosszügig
nar schon sehr aktiv war.
Räume spielerisch kennen lernen konnten
90 Kürbisse zur Verfügung, und die Erst-
und auch erste Kontakte mit den Ver-
klässlerinnen und Erstklässler konnten ihre
trauensschülerinnen und Vertrauensschülern
Phantasie und Gestaltungskraft an ihnen
(VS) ermöglicht wurden.
ausleben. Die geschnitzten Kürbisgesichter
begrüssten die Eltern am darauffolgenden
Startseminar
Elterninformationsabend am Eingang der
Am 4./5. September begaben sich die
Aula. Da fast alle Eltern die Kürbisse ihrer
Vertrauensschülerinnen und Vertrauens-
Kinder gegen eine Spende einlösten und
schüler, begleitet von Peter Mennel,
dabei sehr grosszügig waren, ergab sich eine
Dorothea Rössner und Norman Walch,
Gewinnsumme von 870 Franken, die der
ins JUFA Bregenz, um ihre Tätigkeiten als
SOS für ihr Sozialprojekt «Lanka Help»
Klassenteam mit ihrer jeweiligen ersten
übergeben wurde. Vielen Dank.
Klasse zu planen und sich als Team zu
formieren. Ein methodischer Mix aus
Die Energie, welche die Vertrauensschüle-
Theorie, Gruppenspielen, gruppendyna-
rinnen und Vertrauensschüler bei den
mischen Übungen, Gruppenarbeiten und
Aktionen und dem Seminar an den Tag
Rollenspielen sollte dabei für Abwechslung
legten, lässt auf ein aktives und erfolgreiches
sorgen und das Programm, das am Freitag
VS-Jahr hoffen.
bis 22 Uhr dauerte, erträglich machen.
Peter Mennel
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LGnachrichten 29 /1 [ 2015]
Gymi for Change erschwimmt
4 500 Franken
Guppenenergie aufbauen und stärken (Foto: LG-Bildarchiv Peter Mennel)
Nach der erfolgreichen Schwimm-
Dieses Mal wurden in 2 Stunden 659 Längen
Neben der Unterstützung beim 70-Jahre-
aktion am Schluss des vorletzten
geschwommen. Durch zahlreiche und
Jubiläumsfest des Tierschutzvereins und beim
Schuljahres begaben sich die
grosszügige Unterstützung von Verwandten,
Book Swap für die Organisation «Room
SchülerInnen der Gruppe «Gymi
Bekannten und Lehrpersonen erzielte man
To Read» wird Gymi For Change auch
For Change» am 2. Juli 2015 wieder
die stolze Gewinnsumme von CHF 4 500.–.
Projekte mit Flüchtlingen, eine Aktion für
ins Schwimmbecken des Freibades,
Diese Summe wird für verschiedene Pro-
Nepal und ein Holi-Fest für den Verein
um für Menschen, «denen das
jekte und für die Unterstützung von Per-
«Lanka Help» durchführen.
Wasser bis zum Hals steht», zu
sonen und Gruppen verwendet. So konnte
schwimmen.
spontan einer Flüchtlingsfrau beim Erwerb
Es gibt viel zu tun, und die 31-köpfige
des Führerscheins unter die Arme gegriffen
Gruppe hat die besten Voraussetzungen,
werden.
dies alles zu schaffen: Begeisterung,
Verantwortungsbereitschaft, eine gute
Weitere Aktionen
Gruppenenergie, ein starkes soziales
Auf dem Planungsseminar am 11./12. Sep-
Bewusstsein und Einsatzfreude.
tember im JUFA Bregenz, das von Dorothea
Rössner und Peter Mennel gestaltet wurde,
Peter Mennel
wurden die neuen Projekte für dieses
Schuljahr fixiert, Organisationskomitees
eingeteilt und erste Planungsschritte gesetzt.
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Soziales Engagement
Schulgemeinschaft spendet
für Nepal
Vielen Dank für die grosszügigen Spenden
(Foto: LG-Bildarchiv Dietmar Possner)
Nach den verheerenden Erdbeben
Die Not in Nepal konnte mit diesem Geld
in Nepal im April und Mai 2015
gelindert werden, vorüber sind die schweren
sammelte die Schulgemeinschaft,
Zeiten aber noch nicht. Wer weiterhin helfen
unterstützt durch mehrere Aktio-
möchte, kann dies über das angegebene
nen, die Nepalhilfe, die von Ruth
Spendenkonto tun. Vielen Dank auch hierfür.
Gschwendtner ins Leben gerufen
wurde. Insgesamt kamen bis zum
Die Gruppe «Gymi for Change» wird im
Ende des vergangen Schuljahres
März einen Benefizabend für das Nepal-
5 020 Franken zusammen. Vielen
projekt von Ruth Gschwendtner durch-
Dank an alle Spenderinnen und
führen.
Spender.
Spendenkonto
VP Bank, Vaduz
Ruth Gschwendtner
Konto-Nr.: 50.612.840.010
IBAN: LI95 0880 5506 1284 0001 0
BIC: VPBVLI2X
Vermerk: NEPAL (wichtig!)
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Wo das Gras grüner ist –
Die 2A besuchte eine Ausstellung
Um sich mit dem Thema Armut
auseinanderzusetzen, ging die Klasse
2A im Rahmen des Faches Religion
und Kultur mit ihrem Lehrer Peter
Mennel ins Kunstmuseum Liechtenstein. Dort besichtigten sie die
Ausstellung «Wo das Gras grüner
ist».
Schon seit Jahren sind über eine Milliarde
Menschen von extremer Armut betroffen.
Die Ausstellung gibt einen Einblick über das
Leiden, mit der die Betroffenen jeden Tag
um ihr Überleben kämpfen müssen. Luis
und Laura Hilti sind zwei der 36 Künstler,
welche sich mit dem Thema Armutsgrenzen
beschäftigt hatten. Das Geschwisterpaar
begrüsste die Klasse und führte sie von
Posten zu Posten durch die Ausstellung.
Nach einer kurzen Einführung konnten alle
ihre Gedanken und Vorstellungen zur Armut
zu Papier bringen. Ein Stopp-Motion-Film
zeigte, wie man Armut wirksam bekämpfen
könnte. Zuletzt spielten die Schülerinnen
und Schüler noch ein Spiel, bei dem man
lernte, wie man am besten spendet.
Nach spannenden 90 Minuten verabschiedete sich die Klasse mit einem grossen
Applaus von Laura und Lois Hilti. Mit vielen
neu gewonnen Eindrücken verliess die Klasse
nachdenklich die Ausstellung.
Valentin Risch, Aimée Noée Schurte
und Adis Alija, 2A
Sich über Armut austauschen
(Fotos: Anna Hilti, Verein Schichtwechsel)
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(Fotos Umschlagseiten: LG-Bildarchiv Dietmar Possner)
Herausgeber: Rektorat, Gymnasiallehrerinnen und -lehrerverein (GLV), Elternvereinigung des Liechtensteinischen
Gymnasiums (EVLG) Redaktion: Andrea Kühbacher und Anton Stelzer Gestaltung und Satz: beck grafikdesign est., Planken
Briefadresse: Liechtensteinisches Gymnasium, Marianumstrasse 45, 9490 Vaduz Druck: Druckerei Jehle AG, Vaduz
Auflage: 1250 Exemplare Papier: Die zur Verwendung dieses Papiers verwendeten Holzfasern stammen aus erneuerbarem
Holz. Auf nachhaltiger Basis. Chlorfrei gebleicht.