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Ö1 macht Schule. Ein Projekt von Februar 1934 Der Bürgerkrieg und seine Folgen Ö1 Radiokolleg / Teil 1-4 Gestaltung: Margarethe Engelhardt-Krajanek Sendedatum: 10. -13. Februar 2014 Länge: 4 x 22:50 Minuten Aktivitäten 1. Begriffe klären, den Austrofaschismus verstehen Ordnen Sie den Beschreibungen die richtigen Begriffe zu. Wo gab es Unsicherheiten? Was ist Ihnen dabei immer noch unklar? Welche Hilfsmittel haben Sie dazu verwendet? Ergänzen Sie die Tabelle um mindestens 3 weitere Begriffe. In Partner/innenarbeit suchen Sie unter Angabe der Quellen nach entsprechenden Beschreibungen oder Definitionen. Begriffe Definitionen Anhaltelager Dabei handelt es sich um das autoritäre Regierungssystem in Österreich zwischen 1933 und 1938, das sich am Faschismus und ständestaatlichen Ideen orientierte. Ausschaltung des Parlaments Sie wurde im Mai 1933 von der Bundesregierung unter Dollfuß gegründet. Nach der Ausschaltung von Demokratie, Parlament und der Opposition fungierte die Organisation als Einheitspartei nach faschistischem Vorbild. Austrofaschismus Es handelt sich um einen nach Berufsgruppen („Stände“) organisierten Staat ohne politische Parteien und ein demokratisch gewähltes Parlament. Beschönigend wurde der Begriff von den Anhängern des Austrofaschismus verwendet. 4 Austromarxismus 1917 wurde dieses altösterreichische Gesetz erlassen, mit dem die Regierung in Krisenzeiten ohne das Parlament Gesetze erlassen konnte. Zwischen 1932 und 1934 wurde es von Dollfuß zur Errichtung des Austrofaschismus missbraucht. 5 Christlich-Soziale Partei Mit dieser Verfassung wurde Österreich zu einem Bundesstaat auf berufsständischer und christlicher Ordnung erklärt. Sie galt als „von Gott“ gegeben. Doppelverdienerordnung Das ständestaatliche System Österreichs zwischen 1933 und 1938 kann auch als Beispiel für Imitationsfaschismus beschrieben werden. Man orientierte sich am italienischen Faschismus. 1 2 3 6 © Diese Zusammenstellung: Ö1 macht Schule / MMMag. Alfred Germ Ausschließlich zur nicht-kommerziellen Nutzung zu Unterrichtszwecken im Sinne des § 42 Abs 6 UrhG bereitgestellt. 1 Ö1 macht Schule. Ein Projekt von 7 Heimwehr Es wurde 1936 zwischen dem nationalsozialistischen Deutschland und dem faschistischen Österreich geschlossen. Hitler garantierte darin die Unabhängigkeit Österreichs. Im Gegenzug wurden viele illegale Nationalsozialisten amnestiert. 8 Imitationsfaschismus Dabei handelt es sich um einen gescheiterten Putschversuch der Nationalsozialisten in Österreich 1934. Engelbert Dollfuß wurde dabei ermordet. 9 Juliabkommen Sie bestand zwischen 1893 und 1934. Die Partei orientierte sich großbürgerlich und klerikal und sprach vor allem Handwerker, Gewerbetreibende, öffentlich Bedienstete und Bauern an. 10 Juliputsch Dabei handelt es sich um Haftorte in Österreich zwischen 1933 und 1938, in die politische Gegner des Austrofaschismus eingewiesen wurden. Katholische Soziallehre Dabei handelt es sich um eine Geschäftsordnungspanne im Nationalrat vom 4. März 1933. Dollfuß sprach von einer „Selbstausschaltung des Parlaments“ um autoritär regieren zu können. 12 Klerikalfaschismus Damit ist die Bezeichnung der österreichischen Schule des Marxismus gemeint. Wichtigster Theoretiker war Otto Bauer, der eine soziale Revolution innerhalb der parlamentarischen Demokratie forderte. 13 Konkordat Damit wurden Frauen aus dem Bundesdienst entlassen, sofern ihre Ehemänner ebenfalls Beamte waren und eine gewisse Einkommenshöhe überschritten wurde. 14 Korneuburger Eid Das sind paramilitärische Gruppen, die in Österreich in der Zwischenkriegszeit als „Selbstschutzverbände“ vor allem der christlich-sozialen Partei sehr nahe standen. 15 Kriegswirtschaftliches Ermächtigungsgesetz Es handelt sich dabei um die Gesellschaftslehre der katholischen Kirche. Die Prinzipien der Personalität, Solidarität und Subsidiarität sollen dabei das Zusammenleben der Menschen in Staat und Gesellschaft regeln. Kruckenkreuz So wird ein Staatsvertrag zwischen der römisch katholischen Kirche und einem Nationalstaat genannt. 1933/34 sicherte dies der katholischen Kirche großen Einfluss auf die Schule und das Eherecht. “Maiverfassung” Mit diesem Begriff beschreibt man die Verbindung der katholischen Kirche mit faschistischen Staaten und Gruppen vor allem in der zweiten Hälfte der Zwischenkriegszeit in Europa. 11 16 17 © Diese Zusammenstellung: Ö1 macht Schule / MMMag. Alfred Germ Ausschließlich zur nicht-kommerziellen Nutzung zu Unterrichtszwecken im Sinne des § 42 Abs 6 UrhG bereitgestellt. 2 Ö1 macht Schule. Ein Projekt von Politischer Katholizismus Dies war die paramilitärische Organisation der österreichischen Sozialdemokratie unter Führung von Julius Deutsch. Er wurde 1933 verboten. 19 Quadragesimo anno Darunter versteht man die Zeit zwischen 1918 und 1934 in Wien, als die Sozialdemokratie auf Landes- und Gemeindeebene die absolute Mehrheit innehatte. Es kam zu großen Reformen im Sozial-, Bildungs- und Wohnbereich. International einzigartig war der kommunale Wohnbau. 20 Republikanischer Schutzbund Es handelt sich um ein Symbol der Vaterländischen Front. Ab 1935 wurde es mit der rot-weiß-roten Staatsflagge zum offiziellen Staatssymbol. 21 Rotes Wien Neben der Christlich-Sozialen Partei trat sie als Massenpartei für die Anliegen der Arbeiterschaft (Proletariat) ein 22 Sozialdemokratische Partei Dieses päpstliche Rundschreiben aus 1931 beschäftigt sich mit der sozialen Frage und fordert gesellschaftliche Reformen auf Basis der katholischen Soziallehre Ständestaat Als Weltanschauung fußt er auf den Glaubenslehren der katholischen Kirche als Grundlage für politische Entscheidungen. Er spielte in der Ersten Republik unter den Kanzlern Seipel, Dollfuß und Schuschnigg eine bedeutende Rolle. Vaterländische Front Es handelt sich um eine politische Manifestation der Heimwehren aus dem Jahr 1930. Darin bekennt man sich zu einem autoritären System, zum Führerprinzip und einer ständischen Gesellschaftsordnung. Man spricht sich gegen Demokratie und Parlamentarismus aus. 18 23 24 © Diese Zusammenstellung: Ö1 macht Schule / MMMag. Alfred Germ Ausschließlich zur nicht-kommerziellen Nutzung zu Unterrichtszwecken im Sinne des § 42 Abs 6 UrhG bereitgestellt. 3 Ö1 macht Schule. Ein Projekt von 2. Reden analysieren – Die Trabrennplatzrede von Engelbert Dollfuß am 11.9.1933 Politische Reden sind voller Ideologien. Sie verfolgen einen Zweck und wollen bei Adressaten entweder Meinungen verstärken oder Veränderungen in den Einstellungen und Positionen hervorrufen. Ihre Wirksamkeit hängt stark von Vortragsweise, Gestik, Mimik, Stimme und Körperhaltung der Rednerin/des Redners ab. Im 20. Jahrhundert setzte man politische Reden als Propagandamittel ein. Es ging um ideologische Massenbeeinflussung, Rechtfertigung von Herrschaft und die Darstellung und Verherrlichung der eigenen Politik. Die Reden sollten die ideologischen Ziele von Parteien oder der Redner/innen betonen. Es ging nicht um sachliche Information und Argumentation, sondern um die Manipulation und Verführung von Menschen mittels Demagogie . Analysieren Sie die Trabrennplatzrede von Engelbert Dollfuß auf der Seite der Österreichischen Mediathek des Technischen Museums in Wien unter Verwendung der Analyseraster. (http://www.oesterreich-am-wort.at/treffer/atom/015C5D1D-222-002CE-00000D00-015B7F64/) Erklären Sie anhand der Merkmale einer Propagandarede inwiefern es sich bei diesem Beispiel um eine solche Propagandarede handelt und beantworten Sie die Fragen zur Analyse von politischen Reden. Merkmale einer Propagandarede + Die eigenen Meinungen werden verabsolutiert: + Es werden Feindbilder aufgebaut (Wir und die anderen): + Angst wird erzeugt und die Gegenseite verunglimpft und für Missstände verantwortlich gemacht: + Die Grenzen zwischen sachlicher Richtigkeit und Lüge werden verwischt: + Man verbreitet unbewiesene Behauptungen und Scheintatsachen: + Komplexe Sachverhalte werden vereinfacht und verkürzt dargestellt: + Mittels Übertreibungen werden Inhalte einseitig dargestellt: + Die Sprache ist bildhaft und sehr volkstümlich gehalten: + Mit Begriffen wie „Heimat“, „Vaterland“ oder „Sicherheit“ wird auf Emotionalisierung gesetzt: + Leerformeln und Killerphrasen gelten als feste Bestanteile der sprachlichen Manipulation: © Diese Zusammenstellung: Ö1 macht Schule / MMMag. Alfred Germ Ausschließlich zur nicht-kommerziellen Nutzung zu Unterrichtszwecken im Sinne des § 42 Abs 6 UrhG bereitgestellt. 4 Ö1 macht Schule. Ein Projekt von Analyseset zu politischen Reden Formale Aspekte: + Wer ist der Redner? + Wann und wo wurde die Rede gehalten? + Welche Art von Rede liegt vor? + An wen richtet sich die Rede? Inhaltliche Aspekte: + Was sind die Themen der Rede? + Was sind die wesentlichen Aussagen? + Welche Position vertritt der Redner? + Welche sprachlichen Mittel werden eingesetzt? Historischer Kontext: + Was war der Anlass für die Rede? + Wer war der Adressatenkreis? + Welcher historische Kontext liegt vor? + Welche Reaktionen rief die Rede hervor? Gab es historische Folgen? Beurteilung: + Welchen Standpunkt nimmt der Redner ein? + Sind Absichten der Rede erkennbar? + Lassen sich Widersprüchlichkeiten erkennen? + Welche Wirkung erzeugt die Rede? © Diese Zusammenstellung: Ö1 macht Schule / MMMag. Alfred Germ Ausschließlich zur nicht-kommerziellen Nutzung zu Unterrichtszwecken im Sinne des § 42 Abs 6 UrhG bereitgestellt. 5 Ö1 macht Schule. Ein Projekt von 3. Karte der Schauplätze des Bürgerkriegs erstellen Der Bürgerkrieg 1934 war in Österreich vor allem auf die Industriegebiete und größeren Städte beschränkt, in denen die Arbeiterschaft und damit die Sozialdemokratie konzentriert waren. In Wien waren vor allem die großen Gemeindebauten betroffen. Erstellen Sie dazu in Kleingruppen in der Klasse eine Karte von Österreich mit Bildern, Tabellen, Grafiken und kurzen Steckbriefen zu den Geschehnissen vom Februar ´34 zu folgenden Schauplätzen: Hotel Schiff (Linz) Steyr St. Pölten Bruck an der Mur Graz Karl-Marx-Hof (Wien-Döbling) Goethehof (Wien-Kaisermühlen) Rabenhof (Wien-Erdberg) Schlingerhof (Wien-Floridsdorf) Recherchieren Sie dazu in Schulbüchern, in der Schulbibliothek und auf qualitätsvollen Internetseiten. Präsentieren Sie die Ergebnisse in der Klasse, laden Sie andere Klassen zu einer Präsentation ein oder positionieren Sie die Ergebnisse in der Aula der Schule. © Diese Zusammenstellung: Ö1 macht Schule / MMMag. Alfred Germ Ausschließlich zur nicht-kommerziellen Nutzung zu Unterrichtszwecken im Sinne des § 42 Abs 6 UrhG bereitgestellt. 6 Ö1 macht Schule. Ein Projekt von 4. Opfer des Bürgerkrieges in der Gallery-Tour Bilden Sie Kleingruppen und wählen Sie eine Person aus, die Opfer des Bürgerkrieges von 1934 in Österreich wurde. Erstellen Sie dazu unter Angabe der verwendeten Quellen Biographien, die Sie in Form eines Plakates visualisieren. Dabei sollen folgende Inhalte enthalten sein: +) biografische Daten +) historischer Kontext +) Gründe für den Status als Opfer des Bürgerkrieges +) Informationen zur Erinnerungskultur an diese Person +) Persönliche Bewertung Stellen Sie die Portraits in der Klasse für einen Galerierundgang auf. Dazu positionieren Sie die Plakate am besten halbkreisförmig in der Klasse (Pinwand, Flipchart, Tafel). Die Gruppen werden neu gebildet, indem sich aus jeder bisherigen Gruppe im Idealfall ein Mitglied in den neuen Gruppen befindet. Die Schüler/innen besuchen jedes Plakat und erhalten durch die Präsentierenden Informationen zur jeweiligen Biografie. Die Zuhörer/innen sind mit einem Protokollbogen ausgestattet, um sich Notizen zu machen. Nach Beendigung einer Präsentationsrunde wechseln die Gruppen zur nächsten Station, so lange, bis jede/r einmal präsentiert hat. In der anschließenden gemeinsamen Reflexion beantworten Sie folgende Fragen: Zum Inhalt: +) Welche Gemeinsamkeiten können Sie trotz der unterschiedlichen Biografien erkennen? +) Was hat Sie an den Personen besonders beeindruckt? +) Wie sehen Sie die Bedeutung menschlichen Handelns für den Verlauf von Geschichte? +) Was ist unverstanden geblieben? +) Wie stehen Sie zu Widerstand und Zivilcourage in einer Gesellschaft? Zur Methode: +) Wie hat Ihnen die Methode des Galeriegangs gefallen? +) Welche Vor- und Nachteile sehen Sie in dieser Unterrichtsmethode? +) Kennen Sie andere Methoden, die Sie bevorzugen oder auch ablehnen? © Diese Zusammenstellung: Ö1 macht Schule / MMMag. Alfred Germ Ausschließlich zur nicht-kommerziellen Nutzung zu Unterrichtszwecken im Sinne des § 42 Abs 6 UrhG bereitgestellt. 7 Ö1 macht Schule. Ein Projekt von Person Biografisches Historischer Kontext Opferstatus Erinnerungskultur Persönliche Bewertung Karl Münichreiter Koloman Wallisch Georg Weissel Emil Swoboda Richard Bernaschek © Diese Zusammenstellung: Ö1 macht Schule / MMMag. Alfred Germ Ausschließlich zur nicht-kommerziellen Nutzung zu Unterrichtszwecken im Sinne des § 42 Abs 6 UrhG bereitgestellt. 8 Ö1 macht Schule. Ein Projekt von 5. Multiperspektivität auf den Februar 1934 Der Bürgerkrieg und die Zeit des Austrofaschismus werden in Österreich bis heute kontrovers diskutiert. Vervollständigen Sie dazu die Sprechblasen der jeweiligen Personen mit typischen Gedanken, Meinungen und Positionen zum Bürgerkrieg 1934 und begründen Sie diese. Engelbert Dollfuß (Bundeskanzler 1932-1934): Kurt Schuschnigg (Justizminister und Bundeskanzler 1934-1938): Otto Bauer (Vertreter des Austromarxismus): Oliver Rathkolb (Zeithistoriker): Wiener Bezirkspolitiker der SPÖ: Karl Münichreiter jun. (Sohn des 1934 hingerichteten Karl Münichreiter sen.): © Diese Zusammenstellung: Ö1 macht Schule / MMMag. Alfred Germ Ausschließlich zur nicht-kommerziellen Nutzung zu Unterrichtszwecken im Sinne des § 42 Abs 6 UrhG bereitgestellt. 9 Ö1 macht Schule. Ein Projekt von 6. Historiker/innen als Expert/innen an der Schule Recherchieren Sie im Internet nach Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme mit Zeithistoriker/innen, deren Forschungsbereich die Erste Republik ist. Nehmen Sie Kontakt auf. Fragen Sie an, ob er/sie Interesse an der Teilnahme an einer Diskussionsveranstaltung oder einem Interview an Ihrer Schule zum Thema „Bürgerkrieg in Österreich 1934“ hat. Vereinbaren Sie ein Motto und einen Termin für die Veranstaltung. Erkundigen Sie sich, ob die Veranstaltung gefilmt oder per Audio aufgezeichnet werden darf. Bereiten Sie in der Klasse Leitfragen für die Veranstaltung vor. Laden Sie andere Klassen zu dieser Veranstaltung ein und geben Sie den Teilnehmer/innen die Möglichkeit ebenfalls Fragen an den/die Experten/in zu richten. Gestalten Sie anschließend einen Bericht über die Veranstaltung und veröffentlichen Sie diesen auf der Homepage. 7. Der Bürgerkrieg 1934 auf Youtube Nutzen Sie die Möglichkeiten von Youtube zur Recherche über die Geschehnisse zum Februar ´34 in Österreich. Suchen sie dazu Beispiele für Fernsehdokumentationen und Filmberichte. Analysieren Sie einzelne Beispiele und beantworten Sie dazu die folgenden Fragen. Gestalten Sie eine Präsentation Ihrer Wahl (PPT, Plakat, Collage,…) und bereiten Sie einen Fragebogen vor, der nach der Präsentation in Partner/innenarbeit bearbeitet werden soll. 1) Welchen Namen trägt die Dokumentation? 2) Wer hat die Dokumentation gestaltet? 3) Welcher historische Zeitrahmen wird abgedeckt? 4) Welche Inhalte werden dargestellt? 5) Welche Personen kommen in der Dokumentation vor? 6) Was haben Sie dabei nicht verstanden? 7) Wie gefällt Ihnen die Machart der Dokumentation? 8) Welche Wirkung hat die Dokumentation auf Sie? 9) Sind die Absichten der Dokumentation für Sie erkennbar? 10) Haben Sie Widersprüchliches entdeckt? © Diese Zusammenstellung: Ö1 macht Schule / MMMag. Alfred Germ Ausschließlich zur nicht-kommerziellen Nutzung zu Unterrichtszwecken im Sinne des § 42 Abs 6 UrhG bereitgestellt. 10 Ö1 macht Schule. Ein Projekt von 8. Medienrecherche zur Erinnerungskultur 80 Jahre Bürgerkrieg (2014) Recherchieren Sie auf den Online-Seiten österreichischer Tageszeitungen Berichte zu Erinnerungskultur anlässlich des Jahrestages 80 Jahre Bürgerkrieg in Österreich. Fassen Sie die Inhalte in der Überblickstabelle zusammen. Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede können Sie feststellen? Tageszeitung Inhalte Gemeinsamkeiten/Unterschiede Die Kleine Zeitung Der Kurier Die Presse Die Salzburger Nachrichten Der Standard …………………. © Diese Zusammenstellung: Ö1 macht Schule / MMMag. Alfred Germ Ausschließlich zur nicht-kommerziellen Nutzung zu Unterrichtszwecken im Sinne des § 42 Abs 6 UrhG bereitgestellt. 11 Ö1 macht Schule. Ein Projekt von 9. Lieder als Politikum – Das Dollfußlied „Das Lied der Jugend“ interpretieren Das „Dollfußlied“ „Ihr Jungen schließt die Reihen gut!“ wurde auf Initiative von Kurt Schuschnigg von Rudolf Henz getextet und nach einer Melodie von Alois Dostal vertont. Ab 1936 wurde es im austrofaschistischen Ständestaat zu Ehren des ermordeten Bundeskanzlers Dollfuß gesungen. Den Schüler/innen werden historische Aufnahmen zum „Dollfußlied“ vorgespielt. Sie versuchen dabei Textpassagen oder Textteile zu erkennen und notieren diese. Was konnte dabei erkannt werden? Anschließend erstellen die Schüler/innen beim abermaligen Anhören ein Polaritätsprofil. Sie kreuzen dazu ihre Höreindrücke an und beantworten folgende Fragen: + Was wird in diesem Lied besungen (Ereignisse, Personen, …)? + Gibt es einen Refrain? + Wie ist der Rhythmus, die Lautstärke, das Tempo, …? + Wie wirken die beiden Liederbeispiele auf mich? + Passen Text und Melodie zusammen? + Wollen die Schüler/innen das Lied selber singen? + Warum wird das Singen (nicht) verweigert? + Welche Emotionen sind damit verbunden? + Animiert das Lied zu passenden Gesten, zum Marschieren, …? + Welche Bedeutung können politische Lieder haben? + Kennen Sie Beispiele für andere politische Lieder aus Vergangenheit und Gegenwart? Durch Internetrecherchen versuchen die SchülerInnen weitere Details über das „Dollfußlied“ zu finden: Wer hat die Melodie, wer den Text geschrieben? Wann, und in welchem sozialen Kontext ist das Lied entstanden? Welche Motive und Absichten stehen hinter der Veröffentlichung? Welche politischen und sozialen Botschaften enthält das Lied? In der Sekundarstufe II kann auch eine Interpretation aller Liederstrophen erfolgen! © Diese Zusammenstellung: Ö1 macht Schule / MMMag. Alfred Germ Ausschließlich zur nicht-kommerziellen Nutzung zu Unterrichtszwecken im Sinne des § 42 Abs 6 UrhG bereitgestellt. 12 Ö1 macht Schule. Ein Projekt von sehr ziemlich ein wenig ein wenig ziemlich sehr leise laut rund eckig weich hart langsam schnell matt ausdrucksvoll traurig heiter kräftig gedämpft angenehm unangenehm feierlich ungezwungen merkwürdig vertraut interessant langweilig einfach kompliziert vertraut ungewohnt geordnet zufällig gehemmt schwungvoll lebhaft müde zurückhaltend mitreißend © Diese Zusammenstellung: Ö1 macht Schule / MMMag. Alfred Germ Ausschließlich zur nicht-kommerziellen Nutzung zu Unterrichtszwecken im Sinne des § 42 Abs 6 UrhG bereitgestellt. 13 Ö1 macht Schule. Ein Projekt von 10. Das Rote Wien kennen Das Rote Wien der 1920er Jahre war durch eine Vielzahl an sozial- und bildungspolitischen Maßnahmen gekennzeichnet, das der Arbeiterschaft zu besseren Lebensbedingungen verhalf. Überprüfen Sie die Aussagen auf ihre Richtigkeit und korrigieren Sie die falschen Aussagen. Als Arbeitsgrundlage verwenden Sie die Internetportale http://www.rotes-wien.at/start.html und http://www.dasrotewien.at/. Erstellen Sie selbst 10-12 Aussagen zu diesem Thema und gestalten Sie ein Arbeitsblatt. Formulieren Sie dazu die Antworten auf einem eigenen Lösungsblatt. Verteilen Sie die Arbeitsblätter in der Klasse als Partner/innenarbeit. Beantworten und korrigieren Sie die Arbeitsblätter. Anschließend vergleichen Sie die Ergebnisse mit dem entsprechenden Lösungsblatt. 1. Die Sozialdemokratie war die prägende Kraft in Wien zwischen 1918 und 1934. Sie war für eine Vielzahl an sozial-, bildungs- und wohnbaupolitischen Reformen verantwortlich. 2. Auch die Kommunalisierung der Gasversorgung, der Elektrizitätswerke und des Straßenbahnbetriebes wurde in der Periode des Roten Wiens organisiert. 3. Wien konnte erst als unabhängiges Bundesland die Steuerhoheit erlangen und damit die Basis für den kommunalen Wohnbau legen. 4. Hugo Breitner führte als sozialdemokratischer Finanzpolitiker die Wohnbausteuer ein. 5. Julius Tandler war als Wiener Stadtschulratspräsident für Schulreformen verantwortlich in deren Mittelpunkt die Chancengleichheit für Kinder stand. 6. Der Karl-Marx-Hof war das größte kommunale Wohnbauprojekt der Gemeinde Wien. 7. Teil der Wiener Gesundheitspolitik war auch ein Wäschepaket für Säuglinge, denn „kein Wiener Kind sollte mehr in Zeitungspapier gewickelt werden“ müssen. 8. Zu den Bürgermeistern des Roten Wiens zählen Karl Seitz, Jakob Reumann und Helmut Zilk. 9. Die sozialdemokratische Politik des Roten Wien war ein Gegenpol zur Politik der DeutschNationalen Partei in den Bundesländern. 10. Das Rote Wien endete durch die Machtübernahme der Nationalsozialisten im März 1938. © Diese Zusammenstellung: Ö1 macht Schule / MMMag. Alfred Germ Ausschließlich zur nicht-kommerziellen Nutzung zu Unterrichtszwecken im Sinne des § 42 Abs 6 UrhG bereitgestellt. 14 Ö1 macht Schule. Ein Projekt von 11. Pionierinnen der österreichischen Frauengeschichte 1918/19 wird mit der Begründung der Ersten Republik auch das Frauenwahlrecht eingeführt. Damit war aber noch lange keine tatsächliche Gleichstellung der Geschlechter in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik erreicht. Finden Sie dazu im Suchgitter diese Pionierinnen und ordnen Sie diesen die richtigen Aussagen zu. Welche Hilfsmittel mussten Sie dazu verwenden? Diskutieren Sie anschließend zu folgenden Fragen: Waren die Forderungen der Frauen Ihrer Meinung nach berechtigt? Mit welchen Hindernissen mussten die Pionierinnen der ersten Frauenbewegung rechnen? Sind Frauen heute in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik gleichgestellt? Was bedeutet für Sie Feminismus? Ist für Sie ein frauenpolitisches Engagement denkbar und erstrebenswert? G A B R I E L E P R O F T A X A W E D V G Z T L L K I P B N N M P R R U I W G E A Y A H B T E O O J T E A O D R O Z N H M S U R M B R V E T A H O E M A R I A T U S C H C V B R Y M R D R K D Z P I M L P E F A P B I N E N A L N O U S R Y T A A K L M U D A W Q E E R R D N A Z O G E Y R U S U E S E N E E A U G T R B C N D P L E T Y M S A G S A H D E L H H H N A T R H A S L L R M E A E E L E D A L K E I N B I I L K I F B Z R E S C E V D N E C E I U U H G I H W P P I I K S C R P J A N N A B O S C H E K J O M A G I U T P C T O I E A U P S E F G T P H E S D R N R E P R A M I U T R E E T A T B U V O W Z Y C V P L I E A E C I V B N M L O P I T R Z U I A N N A S E L K I O T P E R T G H U D A L O P K E Als Gründerin und Leiterin des Frauenreferats der Wiener Arbeiterkammer publizierte sie zahlreiche sozialwissenschaftliche Beiträge zu den Arbeits- und Lebensverhältnissen von Frauen. Sie war die Begründerin der proletarischen Frauenbewegung in Österreich und hatte während der gesamten Zeit der Ersten Republik (1919-1933/34) ihr Nationalratsmandat inne. Am 3. April 1919 trat sie als erste Frau an das Rednerpult im Nationalrat. Sie war erste Präsidentin des Budesrates und weltweit die erste Präsidentin eines nationalen Parlaments. Sie war die Gründerin des bürgerlichen Dachverbandes “Bund Österreichischer Frauenvereine” (BÖFV) mit dem Ziel einer Stärkung der bürgerlichen Frauenbewegung. Sie war ab 1890 die erste Frau im Parteivorstand der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei in Österreich. © Diese Zusammenstellung: Ö1 macht Schule / MMMag. Alfred Germ Ausschließlich zur nicht-kommerziellen Nutzung zu Unterrichtszwecken im Sinne des § 42 Abs 6 UrhG bereitgestellt. 15 Ö1 macht Schule. Ein Projekt von Als Tabakarbeiterin und Abgeordnete zum Nationalrat beendete sie fast jede Rede mit den Worten: “Frauen, Ihr müsst selbstbewusst werden!” Sie war hauptamtliche Sekretärin der Kinderfreunde, avancierte 1923 zur Direktorin im Bundesministerium für Volksernährung und war als einzige Frau Mitglied der Wirtschaftssektion des Völkerbundes. Sie war neben ihrem Engagement als Feministin auch als Schriftstellerin, Soziologin und Philosphin tätig und engagierte sich in der Friedensbewegung nach dem Ersten Weltkrieg. Als Sozialpolitikerin hat sie den Frauenorden der Caritas Socialis (CS) mit dem Ziel der Linderung sozialer Not gegründet. Sie wurde vom christlich-sozialen Bundeskanzler Iganz Seipel unterstützt. Sie wurde durch ihren Protest gegen die Aufhebung des Gemeinde- und Landtagswahlrechts für steuerpflichtige Frauen 1889 und die Errichtung der ersten Rechtsschutzstelle für unbemittelte Frauen in Österreich bekannt. Sie gilt als Vorkämpferin des Frauenwahlrechts und des Mutterschutzes. Aus ihrer Feder stammt der sich auf Frauenfragen beziehendeTeil des Linzer Programms der Sozialdemokratie von 1926. Sie war sowohl in der Ersten, als auch in der Zweiten Republik als aktive Politikerin tätig und in der Nachkriegszeit auch Vorsitzende der SPÖ-Frauen. 1893 organisierte sie den ersten Arbeiterinnenstreik in Österreich, der als “Streik der 700” in die Geschichte der österreichischen Arbeiterbewegung einging. Die Forderungen der Streikenden nach einem zehnstündigen Arbeitstag, der Zahlung eines Mindestlohns und der Freigabe des 1. Mai wurden angenommen. 12. Die Folgen des Austrofaschismus in einem Radiobeitrag darstellen Gestalten Sie einen historischen Kurzbeitrag zum Thema „Die Folgen des Austrofaschismus in der Zweiten Republik“ für die Radiosendung „Betrifft Geschichte“ unter Verwendung eines Aufnahmeprogramms (z.B. http://audacity.sourceforge.net/download/ ). Der Beitrag soll eine Länge von 4 Minuten 50 Sekunden aufweisen, muss selbst getextet und gesprochen sein und kann mit Musik versehen werden. Der Einbau von realen oder auch fiktiven Interviews ist erwünscht. Teilen Sie dazu innerhalb der Gruppen die Funktionen eines/r Texters/in, Cutters/in, Sprecher/in und Gesamtverantwortlichen ein und spielen Sie die Beiträge in der Klasse vor. Geben Sie sich dazu Feedback nach der Sandwichmethode, indem Sie mit einem positiven Aspekt beginnen, Kritik und Verbesserungsmöglichkeiten anschließen und mit einem weiteren positiven Aspekt enden! Die Themen zur Sendreihe lauten: 1. 2. 3. 4. 5. Erinnerungskultur Austrofaschismus: Dollfuß als „Arbeitermörder“ oder „Märtyrer“ Koalitionsgeschichtsschreibung nach 1945 in Österreich Die These von der „geteilten Schuld“ Sozialpartnerschaft: Ein österreichisches Spezifikum Proporz nach 1945 in Wirtschaft und Schule © Diese Zusammenstellung: Ö1 macht Schule / MMMag. Alfred Germ Ausschließlich zur nicht-kommerziellen Nutzung zu Unterrichtszwecken im Sinne des § 42 Abs 6 UrhG bereitgestellt. 16