Informationen zur Klinik für Suchtkrankheiten

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Informationen zur Klinik für Suchtkrankheiten
salus
Informationen zur Klinik für Suchtkrankheiten
Inhalt:
Worum es geht: salus
Seite03
Die salus klinik: Lage, Indikation
und Behandlungskonzept Seite04-13
Bausteine der Therapie
Seite14-15
Spezifische Behandlungskonzepte Seite16-39
> Auffang- und Wiederholungsbehandlung
> Sozialtherapie
> Kurzzeittherapie und Kombinierte
Behandlungsform / ISAR
> Medikamentenabhängigkeit
> Posttraumatische Belastungsstörungen
> Therapie für Senioren
> Angststörungen
> Polyvalente Abhängigkeiten
> Depressive Störungen
> Essstörungen
> Verhaltenssüchte
> Fachambulanz
Seite 20-21
Seite 22-23
Seite 24-25
Seite 26-27
Seite 28-29
Seite 30-31
Seite 32-33
Seite 34-35
Seite 36-37
Seite 38-39
Wegbeschreibung
Seite40-41
Ansprechpartner Seite42
Seite 16-17
Seite 18-19
(Erich Kästner)
salus ist das lateinische Wort für umfassendes
körperliches und seelisches Wohlbefinden.
Und wir alle tun eine Menge dafür, diesen Zustand so oft wie möglich zu erreichen und beizubehalten. Nicht umsonst grüßt man sich in
manchen Ländern mit salü oder wünscht sich
salute.
Der Name der salus klinik ist Programm:
Ziel der Therapie ist es, Störungen des Wohl–
befindens und der Lebensmeisterung zu mindern
oder aufzulösen und die Patienten zu befähigen,
selbst für ihr Wohlergehen sorgen zu können.
Wenn mit unserem Wohlbefinden etwas nicht
stimmt, stellen wir das meistens selber fest. Eine
plötzliche und starke Änderung des Befindens
ist in der Regel ja auch leicht zu bemerken.
Bei vielen psychischen und chronischen körperlichen Krankheiten sind die anfänglichen
Symptome jedoch so unbedeutend und ihr
Verlauf ist so schleichend, dass die Betroffenen
erst vom Arzt, von Arbeitskollegen oder von
Familienmitgliedern darauf aufmerksam gemacht
werden müssen. Da bei fast allen derartigen
Krankheiten auch der Lebensstil eine wesentliche Rolle spielt und niemand sich diesbezüglich
gerne Vorschriften machen lässt wehrt man
sich gegen die Erkenntnis, dass man von einer
Krankheit betroffen ist.
Das ist bei der Diagnose der Zuckerkrankheit
nicht viel anders als bei der Suchtkrankheit oder
bei Zwangserkrankungen und Ess­störun­gen.
salus
„Es gibt nichts Gutes, außer: man tut es.“
Und je mehr andere von außen helfen oder
Druck ausüben wollen, desto mehr sträubt man
sich dagegen. Oder man stimmt zwar vordergründig zu, ändert aber nichts. Man fühlt sich
missverstanden und falsch behandelt, ist traurig,
wütend, trotzig oder gleichgültig und hadert mit
seinem Schicksal.
Wenn Sie dieses Heft als Betroffene lesen,
überlegen Sie wahrscheinlich schon, ob eine
Änderung Ihres Befindens sinnvoll und machbar ist. Damit hätten Sie bereits einen großen
Schritt zur Genesung getan. Möglicherweise
haben Sie schon einige Male gehört, dass der
Weg aus Ihren Schwierigkeiten ganz einfach sei:
sich zusammenreißen, mit bestimmten Verhaltensweisen einfach aufhören, nicht mehr trinken usw. Aber das ist gar nicht so leicht.
Wer beispielsweise unter Panikattacken oder
Zwängen leidet, hat oft genug gehört oder sich
selbst gesagt „Du brauchst doch keine Angst zu
haben; hör endlich auf damit“.
Aber die Bedingungen hinter der Störung zu
entwirren und die richtige Auswahl und Abfolge
der Än­der­ungs­­maßnahmen zu treffen, erfordert
mehr als Ratschläge.
Fachliche Hilfe ist in solchen Fällen unumgäng–
lich, zumal bei den Bemühungen um eine nachhaltige Änderung gelegentliche Rückschritte
eher die Regel als die Ausnahme sind. Solche
Ereignisse werden leicht als Misserfolge interpretiert. Sie können einen mutlos machen und
Zuversicht rauben, wenn man nicht die nötige
Unterstütung erhält.
Vielleicht haben Sie oder ein Angehöriger
solche Versuche schon hinter sich. Sie wissen
von daher, dass Anregung und Unterstützung
von außen gut tun und Sicherheit geben.
Eine solche Sicherheit gewährleistet die salus
klinik.
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Zur Klinik
Die Klinik liegt im Zentrum des Städtchens
Friedrichsdorf. Die verkehrsgünstige Lage mit
dem S-Bahn-Anschluss an das Rhein-Main-Gebiet
bietet hervorragende Bedingungen für integrierte therapeutische Konzepte.
Zugleich reichen aber auch die Taunuswälder
bis an die Stadtgrenze, so dass genügend
Möglichkeiten vorhanden sind, zur Ruhe zu
kommen und Abstand zu finden.
Die salus klinik ist spezialisiert auf die Behandlung von Sucht und psychosomatischen Krankheiten. Hierbei handelt es sich vorwiegend um
folgende Erkrankungen:
«
Störungen durch zustandsverändernde Substanzen insbesondere Alkohol, Beruhigungs- oder Schlafmittel, Tabak und verschiedenartiger Substanzgebrauch wie z.B. Cannabis, Ecstasy
« Verhaltensauffälligkeiten mit körper lichen Störungen und Faktoren insbeson-
dere Essstörungen
« Depressive Zustandsbilder
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«
Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen
insbesondere pathologisches Spielen und so
genannte "Verhaltenssüchte" (Computer–
spielsucht, Kaufsucht)
« Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen insbesondere Angststörungen, Reaktionen auf schwere
Belastungen und Anpassungsstörungen,
Zwangsstörungen, Somatoforme Störungen
Der stationäre Aufenthalt dauert zwischen 6 und
16 Wochen, je nach individuellen Erfordernissen.
Personen aus dem Rhein-Main-Gebiet können unter bestimmten Voraussetzungen an
einer integrierten stationär-ambulanten
Rehabilitation (ISAR) teilnehmen oder in der
Schlussphase der Behandlung nur noch an den
Werktagen tagsüber zur Therapie in der Klinik
sein (ganztägig ambulante Entlassform).
In ISAR wird eine intensive Kurzzeitbehandlung
mit einer sich nahtlos anschließenden ambulanten Phase zu eine Maßnahme verbunden,
zu deren vollständiger Durchführung sich der
Rehabilitand von vornherein verpflichtet.
Wenn Ihr Wohnort weiter von des salus klinik
entfernt liegt, können Sie mit Ihrer Facham–
bulanz besprechen, ob eine solche Form der
Rehabilitation auch für Sie sinnvoll ist und ob
eine solche Kombi-Therapie mit der salus klinik
möglich ist.
Auch eine ausschließlich ambulante Therapie
ist für Personen aus dem Rhein-Main-Gebiet in
unserer Fachambulanz möglich.
Alle Interessierten laden wir herzlich zu
einem Info-Abend ein, der jeden Mittwoch
um 18.30 Uhr in der salus klinik stattfindet.
salus
Bei allen diesen Krankheitsbildern haben sich
Behandlungsverfahren der Verhaltenstherapie als
besonders erfolgreich bewährt. Sie bilden deshalb das Rückgrat unserer Therapien.
Der Anfang
In der Regel führt Ihr Weg zu uns über einen
Arzt, ein Krankenhaus, eine psycho­soziale
Beratungsstelle oder über eine Einrichtung, die
sozial beratend tätig ist. Dort wird der Antrag
für die Reha­bilitations­maßnahme gestellt oder
die Therapie in die Wege geleitet.
Falls Sie Sozialhilfe erhalten, ist es für Sie sehr
wichtig, dass die Frage des Taschengeldes vor
Beginn der Behandlung geklärt ist.
Die Belegung der Klinik erfolgt durch Renten­
ver­sicherungsträger gemäß §13, Absatz 1 in
Verbindung mit §15, Absatz 2 SGB VI.
Für die beiden Indikationen „Psychosomatik“
und „Sucht“ besteht ein Versorgungsvertrag mit
den Krankenkassen nach §111 SGB V.
Für Beamte ist die Behandlung beihilfefähig.
Selbstzahler können sich direkt an das Auf­
nahmesekretariat der Klinik wenden.
Leben in der Klinik ein. Nach Abschluss
der Eingangsuntersuchungen und dem Aus–
schluss möglicher Komplikationen ziehen Sie in
den Wohnbereich.
Der äußere Rahmen
Wenn alle Voraussetzungen geklärt sind und
Sie sich für eine Therapie bei uns entschieden haben, erhalten Sie einen Brief, in dem
Sie nach den wesentlichen Zielen, die Sie in
unserer Klinik erreichen möchten, befragt
werden. Anschließend wird Ihnen schriftlich ein
Aufnahmetermin mitgeteilt.
Die im Brief angegebene Uhrzeit für die Ankunft
sollte unbedingt eingehalten werden, da sich
die für Sie zuständigen Ärzte und Therapeuten
darauf einstellen. Bitte beachten Sie, dass Sie
entgiftet, d.h. frei von Alkohol, suchterzeugenden Medikamenten oder sonstigen Drogen, bei
uns eintreffen müssen.
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Bei uns angekommen, werden Sie auf der
Medizinischen Station ärztlich untersucht, und
Sie lernen Ihren Bezugsthera­peuten kennen, der
für Sie während Ihres Aufenthaltes zuständig
sein wird. Patienten, die schon länger bei uns
sind, sprechen mit Ihnen und führen Sie in das
In der Klinik, die mit allen Abteilungen über 264
Therapieplätze verfügt, steht Ihnen ein Team aus
Ärzten, Diplompsychologen, Sozialpädagogen,
Werktherapeuten, Sport- und Gymnastik­lehrern
sowie Krankenschwestern und -pfle­gern hilfreich
zur Seite. Ihr zentraler Ansprech­partner, der mit
Ihnen gemeinsam den gesamten Therapieverlauf
plant und der Sie darin begleitet, ist Ihre
Bezugstherapeutin bzw. Ihr Bezugstherapeut.
Die Patientinnen und Patienten wohnen mehrheitlich in Zweibettzimmern auf einem Stock–
werk mit den übrigen Mitgliedern ihrer Gruppe.
Aber im Einzelfall sind auch Einzelzimmer verfügbar.
Auf jedem Stockwerk befindet sich ein Gruppen- bzw.
Aufenthaltsraum und ein Büro der Therapeuten.
Ein kleines Schwimmbad mit Sauna, ein Parkgarten und ein Fitnessraum bieten auch außerhalb
der Bewegungstherapie die Möglichkeit, den Körper
in Form zu bringen und sich etwas Gutes zu tun.
Sie sollten mit Ihrem Berater am Heimatort entscheiden, ob eine solche Spezialgruppe für Sie
die richtige Wahl ist und das bereits im Auf­
nahme­antrag vermerken.
Die Therapie
Gemeinsam ist allen Therapien, das übergeordnete Ziel der Hilfe zur Selbsthilfe:
Sie entfalten Ihre persönlichen Fähigkeiten, die
Erkrankung und die damit verbundenen Probleme selbst zu bewältigen.
Wer zum ersten Mal in eine Klinik wie die unsere
kommt, den bewegt anfangs die Frage: „Therapie
– was kommt da auf mich zu? Was wird von mir
erwartet?“
Erwartet wird nur Ihre Bereitschaft zur aktiven
Beteiligung, erhofft ein wenig Mut, auch Ungewohntes auszuprobieren und sich der mitmenschlichen Begegnung zu öffnen.
Die Behandlung bezieht oft folgende Erfahrungs­
bereiche mit ein:
« Selbstüberforderung oder übertriebene Schonhaltung
« Selbstvertrauen und Vertrauen in die Umwelt
« Wahrnehmung eigener Bedürfnisse und ihre
Abgleichung mit den Interessen anderer
«
«
«
«
«
«
Genussfähigkeit und verzichten können
emotionale Schwingungsfähigkeit und
Stabilität
psychophysische Belastbarkeit (Stress)
Selbstwahrnehmung und -bewertung
Beziehungsgestaltung zu anderen Personen
Selbstkontrolle und Spontaneität
salus
Patienten mit ausschliesslichen oder primären
psychosomatischen Erkrankungen werden in
der psychosomatischen Abteilung betreut. Die
gleichen indikativen Angebote stehen auch den
Patienten der Suchtklinik zur Verfügung.
Neben einer Aufbautherapie für Patienten mit
Therapievorerfahrung gibt es weitere spezifische
Angebote für Personengruppen mit besonderen
Voraussetzungen oder Interessen, die angemessene Berücksichtigung finden sollen:
Senioren, Medika­men­­tenab­hängige, Personen
mit posttraumatischen Belastungsstörungen und
Abhängige von Designer­drogen, Cannabis oder
Kokain.
Zunächst wird es darum gehen, die Beschwerden
und Probleme und deren Hinter­gründe zu verstehen:
Informationen in Form von Vorträgen, Seminaren, Filmen und Berichten anderer Betroffener
werden erste Ideen für Lösungen säen.
Der Bezugstherapeut hilft mit einer klärenden Verhaltensanalyse, das Bedingungsgefüge
der Problematik zu entschlüsseln und daraus
Vorschläge für Änderungsschritte abzuleiten.
Jeder Patient muss aber selbst mitentscheiden,
welche Aspekte seines Lebens so wichtig für die
Bewältigung der eigenen Probleme sind, dass sie
zum Thema der Therapie werden.
Ihre Bereitschaft, Ihr „typisches“ Verhalten und
einige Ihrer lieben Gewohnheiten in Frage zu
stellen, wird oft der Schlüssel zum Erfolg der
Behandlung sein.
Gerade für die Rückfallprävention sind aktive
Verfahren, mit denen man sich schwierigen
Situationen real aussetzt, von besonderer
Bedeutung (Exposition).
Die psychotherapeutische „Hilfe zur Selbsthilfe“
setzt sich aus mehreren Bestandteilen zusammen, die in der Abbildung auf Seite 14/15 noch
einmal übersichtlich zusammengefasst sind. Der
Therapieplan wird sich in jedem Einzelfall an
den Erfordernissen des Krank­heitsbildes und an
den persön­lichen Bedürf­nissen des Patienten
ausrichten. Er ent­hält in der Regel folgende
Elemente:
Kern der Therapie. Im
Einzelgespräch können Probleme erörtert,
Lösungswege gesucht und individuelle
Maßnahmen durchgeführt werden.
Gruppentherapie:
Der Austausch gemeinsamer und unterschiedlicher Erfahrungen und die Entfaltung
eigener Möglichkeiten in der Gruppe auf der
Basis gegenseitigen Vertrauens steht hier im
Mittelpunkt.
Die kritisch-wohlwollende Anteilnahme von Mitpatienten ist für viele eine heilsame Erfahrung.
Zur Bewältigung spezieller Probleme oder für
die Entwicklung bestimmter Fertigkeiten werden
spezielle Gruppen angeboten, die wir indikative
Gruppen nennen. Dazu gehören z.B. Selbstsicherheit oder Stressbe­wältigung.
Ärztliche Betreuung:
Einzeltherapie:
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Die vertrauensvolle Zusammenarbeit von Bezugstherapeut und Patient ist Ausgangspunkt und
Durch regelmäßigen Kontakt zum Teamarzt ist
gewährleistet, dass Begleiterkrankungen und
körperliche Folgeschäden einer Abhängigkeitserkrankung mitbehandelt werden. In einer aus-
Soziotherapie:
salus
führlichen psychiatrisch-neurologisch-internistischen Eingangsdiagnostik werden eventuelle
Problembereiche erfasst und das therapeutische
Vorgehen besprochen. Die Teamärzte werden
dabei durch die Fachärzte im Hause und durch
konsiliarisch tätige Fachärzte am Ort unterstützt.
In regelmäßigen ärztlichen Visiten und Sprechstunden wird der Behandlungsverlauf begleitet,
und neu auftauchende Schwierigkeiten können
besprochen werden. Die ärztliche Versorgung ist
rund um die Uhr gewährleistet.
Wenn Sie in unsere Klinik kommen, sind wahrscheinlich einige Probleme noch ungelöst.
Vielleicht ist Ihre Arbeitssituation nicht geklärt,
oder Fragen zu Stellenwechsel, Umschulung,
Wohnungssuche oder Übergangsgeld sind noch
offen.
Ihre Therapeutin bzw. Ihr Therapeut und unsere
Sozialarbeiterinnen werden Ihnen während der
Behandlungszeit Informationen und praktische
Hilfestellungen geben, was Sie bei derartigen
Fragen tun können.
Arbeitslosigkeit ist ein erheblicher Risikofaktor
für die Genesung Suchtkranker. Das belegen
die Rückfallquoten bei Patienten, die nach
Entlassung aus der Behandlung lange arbeitslos
bleiben.
Lösungen in den Bereichen der beruflichen Rehabilitation oder der Wohnsituation lassen sich mit
unseren speziell dafür zuständigen Mitarbeitern
(Sozialtherapie) entwickeln. Dies kann zum
Beispiel in eine Fortführung der Therapie in
unserer Abteilung für Adaption am Ende der
Therapie münden. Dort können Arbeitserprobungsmaßnahmen, Arbeits- und Wohnungssuche und
die gesamte psychosoziale Stabilisierung noch
intensiv vorangetrieben werden.
Aber auch schon während der
Entwöhnungsbehandlung
gibt es Bezugsgruppen
eigens für Patienten, die bei
Aufnahme arbeitslos bzw. von
Arbeitslosigkeit bedroht sind. Ein
Schwerpunkt dieser Gruppen liegt
vor allem in der Auseinandersetzung mit den Anforderungen
des Arbeitsmarktes und der
Bewältigung des Alltags.
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Ergo- und Bewegungstherapie:
Nicht nur in der Einzel- und Gruppentherapie
machen Sie Erfahrungen, durch die Sie sich
selbst besser kennenlernen können und die
Ihnen Zuversicht, Mut und Gelassenheit bringen.
Gerade die Ergotherapie kann dazu einen wesentlichen Beitrag leisten.
Sie haben mehrmals pro Woche Gelegenheit, mit
Ihren Händen Neues zu schaffen. Wenn Sie es
wünschen oder wenn es für Ihre Therapie
sinnvoll ist, können Sie den Umgang mit
verschiedenen Werkstoffen (z.B. Ton, Farbe,
Textilien und Holz) erlernen. Danach entscheiden
Sie selbst, ob Sie diese Aktivitäten in Ihrer
Freizeit oder in speziellen Therapieeinheiten
weiter für sich nutzen möchten.
In der Sport- und Bewegungstherapie werden
Sie erfahren, in welchem aktuellen Zustand
Ihr Körper ist. Nach einem „Fitness-Check“
werden Sie ein individuelles Beratungsgespräch
bei einem Sporttherapeuten erhalten und
gemeinsam mit ihm Ihr persönliches „FitnessProgramm“ erstellen. Sie können
eventuell einge­schliffene
Schonhaltungen ablegen und die positiven
Möglichkeiten des eigenen Körpers wiederentdecken, zum Beispiel bei Schwimmen,
Gymnastik, Spielen, Joggen. Sie lernen zu entspannen und Ihr Körperbewusst­sein zu erweitern.
Es sind wesentliche Ziele der Sporttherapie,
den eigenen Körper bewusst zu erleben und zu
spüren, dass man selbst Einfluss auf seine körperlichen Reaktionen und sein Befinden hat.
Selbstverantwortlich planen und handeln
Die Befreiung von Süchten, Ängsten und
anderen psychosomatischen Leiden kann durch
eine Massierung von Maßnahmen nicht beliebig
beschleunigt werden. Die Tage bei uns werden
deshalb von therapeutischen Maßnahmen nie
vollständig ausgefüllt sein.
Die Therapie planen und gestalten Sie mit
Ihrem Therapeuten und teils auch mit Ihren
Mitpatienten gemeinsam. Es bleibt Ihnen
aber darüber hinaus Zeit, über die Sie
selbstverantwortlich verfügen können. Selbstverantwortung bedeutet,
dass Sie diese Zeiten im Rahmen der
Klinikregeln nach Ihren Interessen
einteilen, aber zugleich auch Ihre
Entscheidungen begründen und
verantworten.
salus
gen in unmittelbarer Nähe können die Freizeitaktivitäten anregen. Sie bieten die realistische
Gelegenheit, das „Nein zum Alkohol“, die Angstlösung durch Exposition oder antidepressive
Aktivitäten zu üben und zu stabilisieren.
Wenige Gehminuten hinter der Klinik beginnen
weite Wälder, die zu Wanderungen einladen.
In der Freizeit stehen Cafeteria, Billard, Bücherei, Parkgarten, Schwimm­bad, Sauna, PC-,
Werk-,­ Sport- und Fitnesstrainingsräume zu
Ihrer Verfügung.
Die Angehörigen erleben die Therapie mit
Solche „Freizeiten“ sind in der Regel das
Wochenende und die Zeit am Abend. Auch Ihre
„Freizeit“ ist in unseren Augen ein wichtiger
Teil der Behandlung, weil Sie hier erproben können, wie Sie Ihre Zeit gestalten, Aktivität oder
Passivität erleben und wie Sie Ihre persönlichen
Angelegenheiten regeln.
Zu diesen persönlichen Angelegenheiten gehören
in der Klinik sowohl das Sauberhalten Ihres
Zimmers und das Waschen Ihrer eigenen Wäsche
(Bettwäsche und Handtücher reinigt die Klinik)
als auch die Planung und Durchführung von
gemeinsamen Aktivitäten. Das können Wanderungen, Tischtennisturniere, Besuche kultureller
Veranstaltungen oder Ähnliches sein.
Insgesamt zeigt sich besonders in der „Freizeit“,
wie weit Ihre Therapiefortschritte schon gediehen sind und Bestand haben. In bestimmtem
Umfang können auch in der „Freizeit“ Therapieaufgaben zu erledigen sein.
Die Klinik liegt im Zentrum der Stadt. Geschäfte,
Cafes, Gaststätten und kulturelle Veranstaltun-
In der Regel haben die Personen, die mit einem
psychosomatisch oder süchtig Erkrankten zusammenleben, auch unter der Krankheit gelitten.
Viele Angehörige haben außerdem Angst vor
dem Ausbleiben einer dauerhaften Besserung.
Deshalb beziehen wir die Angehörigen – das
Einverständnis des Patienten vorausgesetzt –
so intensiv wie möglich in die Therapie ein.
Alle Angehörigen können zuerst einmal am
Heimatort Informationen, Rat und Hilfe in Beratungsstellen, in Angehörigengruppen, bei Ärzten
und Psychologen erhalten. Aber manchmal ist
das gar nicht so leicht möglich.
Und mancher möchte auch noch etwas mehr
tun. Wir begrüßen es deshalb, wenn Angehörige
bereits zur Aufnahme in die Klinik mitkommen oder sogar schon vorher an einem offenen
Informationsabend der Klinik teilnehmen.
Ein überaus wichtiger Therapiebestandteil sind
die Partner- und Angehörigensemi­nare für alle
Patienten mit Ehe- und Lebenspartner oder
anderen nahen Bezugspersonen. Diese können
während der Woche oder am Wochenende stattfinden und werden rechtzeitig angekündigt,
damit die Angehörigen sich die Zeit dafür neh–
men können. Zusammen mit anderen gleichermaßen betroffenen Angehörigen werden
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dabei Möglichkeiten gesucht,
wie Angehöriger und Patient
sich jetzt und in Zukunft am
besten verstehen, unterstützen und bestärken können.
Weitere familientherapeutische Maßnahmen können
im Einzelfall zusätzlich
oder stattdessen vereinbart
werden.
Betriebsseminare
Allen Patienten, die in einem festen Arbeitsverhältnis stehen, empfehlen wir, an einem
Betriebsseminar teilzunehmen, wozu wir Vorgesetzte oder Kollegen einladen. Unsere Erfahrung
hat gezeigt, dass eine große Unsicherheit besteht, wie man im Betrieb mit den Mitarbeitern
oder Kollegen umgehen soll, die eine Therapie
abgeschlossen haben. Viele Patienten sind ähnlich verunsichert, wie sie das Thema „Therapie“
am Arbeitsplatz einbringen sollen. Ziel dieser
Betriebsseminare ist es also, das Verständnis der Vorgesetzten und Mitarbeiter für die
Erkrankung zu fördern, aber auch das Verständnis der Patienten für die Belange des Betriebs zu
erweitern, eine unterstützende Zusammenarbeit
zu entwickeln und sich offen auszutauschen.
Eine optimale Wiedereingliederung in den
Betrieb kann somit vorbereitet werden.
schen Gottesdiensten ist in den nahe gelegenen
Kirchen am Ort möglich.
Die Seelsorger gehören der evangelischen und
der katholischen Kirche an. Sie arbeiten ökumenisch zusammen und vertreten sich gegenseitig.
Klinikseelsorge
Die Vorbereitung der Rückkehr nach Hause
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In der Klinikseelsorge stehen Ihnen zwei erfahrene Seelsorger für Einzelgespräche zur Verfügung. Darüber hinaus bieten die Seelsorger spezielle Gruppen an: Körperbetonte Meditation,
Umgang mit Schuld und Konflikten, spirituelles
Erleben mit Gesang und Gebet.
Die Teilnahme an evangelischen und katholi-
Bei der Entlassung aus der Therapie sind wahrscheinlich nicht alle Schwierigkeiten des Lebens
ein für allemal beseitigt. Ein geflügeltes Wort
besagt, es sei das Ziel der Therapie, dass der
Patient sein eigener Therapeut werden soll.
Er soll die Verantwortung für den Umgang mit
Was sonst noch zu beachten ist:
Die wichtigsten Regeln
Das Zusammenleben vieler Menschen unter
einem Dach erfordert einige Regeln, die helfen,
das Haus in gutem Zustand zu halten, die dem
Zweck der Gemeinschaft dienlich sind und die
dem Einzelnen Schutz und Halt geben.
Allgemeine Hinweise:
Wertvolle Gegenstände und hohe Geldbeträge
sollten Sie zu Hause lassen. Sie haben die
Möglichkeit, kleinere Wertgegenstände, wie
Scheckbuch, Schmuck etc., in einem Wertfach
in Ihrem Zimmer zu verwahren. Geld können
Sie sich auf ein Treuhandkonto der Klinik überweisen lassen.
Für das Waschen, Trocknen und Bügeln Ihrer
persönlichen Wäsche stehen entsprechende
Räume und Geräte zur Verfügung.
Was Sie alles zur Behandlung in die Klinik mitbringen und was Sie zu Hause lassen sollen,
wird Ihnen rechtzeitig vor der Aufnahme in
einem Brief mitgeteilt.
salus
der Krankheit und die Gestaltung seines Lebens
übernehmen. Die Vorbereitung darauf erfolgt in
der Klinik.
Sie erhalten Informationen über Möglichkeiten
der Nachsorge in Beratungsstellen, Fachambulanzen und verschiedenen Selbsthilfegruppen.
Mehrere Selbsthilfegruppen stellen sich regelmäßig in unserer Klinik vor. Kontakte zu
Arbeitsämtern, Reha-Beratern und Behörden
werden geknüpft, Maßnahmen vorbereitet oder
eingeleitet.
Im Laufe der Behandlungszeit können Sie für
einige Tage nach Hause fahren und Ihre Rückkehr in der Familie, bei Freunden und beim
Arbeitgeber vorbereiten. In dieser Zeit können Sie die neuen Erfahrungen, die Sie bei uns
gemacht haben, in Ihrer gewohnten Umgebung
erproben. Zusammen mit Ihrer Therapeutin bzw.
Ihrem Therapeuten werden Sie diese „Erprobungszeit“ planen und anschließend auswerten.
Alkohol, Tabak und andere psychoaktive
Substanzen:
Während einer Rehabilitation wegen Suchterkrankungen ist es notwendig, keine psychoaktiven Substanzen zu sich zu nehmen.
Dies betrifft insbesondere Alkohol, illegale
Drogen und psychoaktive Medikamente.
Das Rauchen ist - bis auf gekennzeichnete
Raucherplätze im Freien - im Klinikgebäude und
auf dem Klinikgelände untersagt.
Telefonieren:
Die Patientenzimmer verfügen über Chip­karten­
telefone mit Anschluss nach außen.
Sie können auch ein tragbares Telefon mitbringen. Aber bei uns gilt die feste Regel, dass tagsüber kein Handy im Haus mitgeführt wird, auch
nicht "stumm geschaltet".
Besuchszeiten:
Samstags, sonntags und feiertags 8.00-22.00 Uhr
Ausgangs- und Heim­fahrtregelung:
Es gibt nur geringfügige Ausgangsbeschrän­
kungen während der ersten Tage, bis sicherge–
stellt ist, dass der körperliche und psychische
Zustand einen Aufenthalt außerhalb der Klinik
zulässt und der Behandlungserfolg dadurch
nicht gefährdet wird.
Heimfahrten sind eine therapeutische Maßnahme. Sie sind für Rehabilitanten nur gemäß
den mit den Versicherungsträgern vereinbarten
Regeln möglich.
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BAUSTEINE DER THERAPIE
ÄRZTLICHE
BEHANDLUNG
VORTRÄGE
EINZELTHERAPIE
BEZUGSGRUPPE
Medizinische
Diagnostik und
Anamnese
Suchtmittel
Anamnese,
Problemanalyse
Akzeptanz und Entfal­
tung in der Gruppe
Ziel- und Werteklärung
Unterstützung
Erstellung des individuellen Therapieplanes
Information
Missbrauch
Abhängigkeit
Psychotrope
Medikamente
Behandlung von
Begleit- und
Folgeerkrankungen
Selbstveränderung
und Therapie
Gesundheitsverhalten
Psychosoziale
Themen
Durchführung von
Änderungsmaßnahmen
(z.B. Exposition)
Entfaltung persönlicher Stärken
Aufbau eines ausgewogenen Lebensstils
Motivierung durch
Modelle
Erleben von tragender
Beziehung
Rückmeldung
Konfliktlösung
Selbsthilfe
Rückfallprophylaxe
Verordnungen, z.B.:
Physiotherapie/
Krankengymnastik
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FUNKTIONS ­
BEREICHE
SOZIALES UMFELD
Beruf & Zukunft
Soziotherapie:
berufliche Reha
Wohnen, Finanzen
Behörden
Alltagsbewältigung
Lehrküche
evtl. Adaption
Betriebsseminar
Bewegungstherapie:
Reha-Sport
Herz-Kreislauf
Rückenschule
Fitness
Entspannung
Spiel
Paar- und
Familientherapie
Stressbewältigung
Selbstsicherheitstraining
Angstbewältigung
Depressionsbewältigung
Posttraumatische
Belastungsstörungen
Emotionale
Turbulenzen
Genuss & Lebensfreude
Schulungen von
Vorgesetzten und
Kollegen
Angehörigenseminare
Selbsthilfegruppen
salus
INDIKATIONSGRUPPEN
Krankengymnastik
Physiotherapie
Schlafstörungen
Ärger, Streit &
Ungeduld
Adipositas/Essstörungen
Aufmerksamkeitsstörung ADHS
Meditation und
Begegnung
Ergotherapie:
Arbeitskompetenzen
Entfaltung von
Fähigkeiten
Belastungserprobung
sinnvolles Tätigsein
Musiktherapie
Klinikseelsorge
Nichtrauchertraining
...und weitere
Bausteine der Therapie,
Stand: 01.02.2010
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Aufba u e n d e
Thera p i e :
"Auffang- und
Wiederholungs behandlung"
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fällt, dem Drang nach Alkohol,
die Betroffenen stärker auf ihre
Drogen oder Medikamenten zu
persönlichen Auslösersituationen
widerstehen; ebenfalls unter wel-
sensibilisieren. Die häufigsten
chen Bedingungen es erfolgreich
Risikosituationen sind negative
gelungen ist, darauf zu verzichten.
Empfindung (v.a. Frustrationen),
Aufbauend auf den bereits vor-
berufliche oder familiäre
handenen Erfahrungen werden
Konflikte oder sozialer Druck. Die
systematisch Übungssituationen
Aufmerksamkeit wird dabei auf die
entwickelt, um dann den Patienten
Stimmung und Gedanken in der
zum direkten Aufsuchen der per-
jeweiligen Situation gelenkt, die
Die „Wiederholungsbehandlung“
sönlichen Risikosituationen zu
die Entscheidung für den Konsum
ist konzipiert für Betroffene, die
motivieren. Durch die Einübung
maßgeblich beeinflussen und so
bereits (stationär oder ambulant)
suchtspezifischer Strategien
die Konsumwahrscheinlichkeit
in einer Entwöhnungsbehandlung
zur Bewältigung individueller
erhöhen.
waren, jedoch rückfällig gewor-
Risikosituationen sollen die
den sind. Auch Betroffene, die
Abstinenzzuversicht und die Be–
Im Rahmen einer gezielten
gegenwärtig suchtmittelfrei leben,
wältigungsfertigkeiten für zukünf-
Informationsvermittlung sollen die
deren Abstinenz aber unsicher
tige Risikosituationen erhöht
Patienten außerdem erfahren, dass
erscheint, können in diesem
werden.
es sich bei dem Bedürfnis nach der
Behandlungsprogramm aufge-
Dabei erfährt der Patient, wie er
Wirkung des Suchtmittels um eine
nommen werden. Die Behandlung
auf die Rückfallverläufen Einfluss
unwillkürliche Reaktion handelt,
dauert in der Regel 6-10 Wochen
nehmen und wie er Anzeichen
die dem Betroffenen selbst nicht
und unterliegt dem gleichen
einer Rückfallgefährdung
immer bewusst ist und die auch
Beantragungsverfahren wie die
frühzeitig erkennen kann.
von der Umgebung meistens nicht
reguläre Entwöhnungsbehandlung.
Persönlichkeitsbedingt können
bemerkt wird. Dabei wird durch
In der Therapie wird auf die bereits
solche Anzeichen sowohl in einer
innere und/oder äußere Zustände
vorhandene Vorerfahrung im
Tendenz zur Verdrängung und zur
(z.B. durch Langeweile, Alleinsein),
Umgang mit der Suchterkrankung
Unterschätzung der Gefährdung
die mit dem Suchtmittelkonsum
aufgebaut. Die Patienten werden
als auch in Resignation und
gewohnheitsmäßig verbun-
zunächst darin unterstützt, ihre
Überschätzung der Gefährdung
den waren, ein „emotionales
besonderen Risikosituationen (z.B.
bestehen. Aus diesem Grund sind
Schema“ aktiviert. Dies erzeugt
Alleinsein, Frustrationen, Ärger
eine entsprechende Diagnostik
einen Zustand, der sich für den
oder in Gesellschaft sein u.a.) und
und eine detaillierte Analyse
Betroffenen anfangs am ehesten
die persönliche Überforderung
konkreter vergangener
als „unzufrieden“ oder „unschön“
darmit zu erkennen. Die
Rückfallverläufe besonders wich-
beschreiben lässt. Zunehmend
Leitfrage dabei ist, unter welchen
tig. Selbstbeobachtungsaufgaben
kann dieser Zustand aber zu
Umständen es besonders schwer
und Achtsamkeitsübungen sollen
einem Annäherungsverhalten
salus
an Alkohol (ggf. Drogen) führen.
bislang verdeckten, individuellen,
Bewältigungsfertigkeiten in
Aufgrund bestimmter Prozesse im
rückfallspezifischen Gedanken
Risikosituationen verbessern.
Gehirn, die oft nicht mit Logik zu
und Gefühle identifiziert, die die
erklären sind, entsteht dabei ein
Konsumwahrscheinlichkeit am mei-
Im Rahmen der Rückfallprophylaxe
Suchtverlangen. Der Drang zu kon-
sten steigern. Des Weiteren erfah-
werden weitere relevante Themen
sumieren wird von den Betroffenen
ren die Betroffenen dass sie ihr
wie ausgewogene Lebensführung
gedanklich und gefühlsmäßig in
Verhalten in den Risikosituationen
(v.a. berufliche Planung,
Form eines bloßen Wunsches zu
steuern können. Methodisch kom-
Freizeitgestaltung u.a.), Umgang
trinken empfunden und nicht in
men auch Expositionsübungen
mit negativen Gefühlen im Alltag
krankhafter oder undisziplinierter
zur Anwendung: durch die reale
(z.B. Einsamkeit, Traurigkeit,
Weise, sondern kontrolliert (nach
Konfrontation mit dem Alkohol
Frustrationen etc.), Aufbau sozialer
dem Motto, „Nur einmal, um zu
und die gezielte Steigerung des
Kontakte und Überwindung von
entspannen…zur Erleichterung…
Drangs nach dem Konsum soll
Blockaden in der Kommunikation
um zu schlafen… damit dieser
der Betroffene im Rahmen dieses
im sozialen Umfeld etc. ver-
Zustand aufhört…etc.“). In der
Trainings erfahren, dass er in sei-
tieft behandelt. Dabei spielt die
Behandlung soll der Betroffene
nen persönlichen Risikosituationen
Arbeitssituation (Bewältigung der
erfahren, was sich hinter die-
handlungsfähig sein kann und
Arbeitslosigkeit bzw. Sicherung des
ser scheinbar rationalen Absicht
dem Verlangenszustand nicht
bestehenden Arbeitsplatzes) eine
in Wirklichkeit in seinem Hirn
ausgeliefert ist. Dadurch sollen
große Rolle.
abspielt.
die angenommenen Gefühle der
Hilflosigkeit und Machtlosigkeit
Vor dem Hintergrund dieser
in den Risikosituationen über-
Informationen werden also die
wunden werden. Unterstützung
erhält jeder Betroffene durch
die Bezugsgruppe, der er seine
Absichten und Vorhaben in
Bezug auf die Übungssituationen
erklärt und fortlaufend über seinen Trainingsstand berichtet. Mit
Hilfe der Bezugsgruppe und in der
Einzeltherapie rekonstruiert jeder
Patient seine Rückfallsituationen
und erhält so Rückmeldungen
und Ideen zu alternativen
Bewältigungsmöglichkeiten.
Dadurch soll der Betroffene seine
17
Sozia l t h e r a p i e
Erwerbsfähige ohne Ar­beits­platz
>
(ca. 40%) – und weisen diejenigen,
bei denen deutliche berufliche
durch Sozialdienst
>
Rehabilitations-Fachberatung
Reinte­grationsprobleme vorliegen
(Beratung zur Leistung zur
(z.B. Langzeitarbeits­losigkeit),
Teilhabe am Arbeitsleben)
unserem Sozialtherapie-Team zu, in
durch Reha-Berater der DRV
Arbeitslosigkeit und soziale Pro­
dem berufsrelevante Themen eine
Bund.
bleme sind oft schambesetzt.
herausragende Stellung einnehmen.
>
Manche verschweigen sie deshalb,
Indikativgruppe „Beruf und
Zukunft“
andere verniedlichen sie, teils
Die Arbeitslosigkeit ist ein
aus Bequemlichkeit, teils aus
signifikantes Kriterium für die
>
Kontakt zu den regionalen
Fehlein­schätzung. Viele unserer
Rückfallgefahr. In den letz-
Arbeitsämtern (ggf. mit Durch­­
Patienten haben eine gesicherte
ten Jahren haben wir unsere
führung von Eignungs­tests)
Arbeitsplatzsituation, dennoch
Behandlungsmodule im Bereich
nach Vorbereitung durch
steigt die Zahl der arbeitslo-
"Arbeit" zunehmend ausgebaut.
Bezugstherapeut und Sozial­
sen Patienten stetig. In den
In unserer sozialtherapeutischen
Gruppentherapien wurden frü-
Abteilung liegt der besondere
her die aus der Arbeitslosigkeit
Schwerpunkt in der Klärung der
Berufsinformationszentrum in
resultierenden psychischen und
beruflichen Anliegen unserer
Frankfurt
sozialen Beschwerden von den
Patienten.
>
Unterstützung bei Koopera­tion
Arge, Berufsförderungs­werke,
Behan d l u n g s m o d u l e
Berufstrainingszen­tren...
lichen Standard einer guten
Gruppentherapie.
regelmäßige Fahrten zum
mit Behörden wie Arbeitsamt,
zum Haupt­thema gemacht, mittlerweile gehört es zum wesent-
Therapeutische Heimfahrt mit
dienst
>
Patienten deshalb nur selten
(Sozialdienst)
Unsere Behandlungsmodule für
>
Stärkung der körperlichen
Arbeitslose umfassen:
Leistungsfähigkeit und der
Zuweisungsweg
>
Kreativität (Ergo- und Sport­
Schon vor Aufnahme der Patienten
>
Diagnostische Abklärung der
Leistungsfähigkeit
therapie)
Erhebung einer erweiterten
>
Erlebnispädagogik
in unsere Klinik erfassen wir mit
Berufsanamnese durch den
>
IG Arbeitstraining
Hilfe eines per Post zugesandten
­So­zial­dienst mit Erfassung der
>
PC-Schulung
Fragebogens den rehabilitativen
persönlichen Stärken/Fähig­kei­­­t en
>
Externe Arbeitserprobung bei
Bedarf in beruflicher Hinsicht.
und Schwächen in be­ruf­licher
unseren Kooperationsbetrie­ben
Anhand dieser Angaben und der
Hinsicht sowie der differen-
im Rahmen der Entwöh­nungs­
dem Bewilligungsbescheid beige-
zierten Ermittlung der Grün­de
behandlung unter Regie einer
fügten Unterlagen unterteilen wir
die Rehabilitanden vorläufig in drei
18
Ausführliche Sozialanamnese
Sozialtherapeutin.
für die Arbeitslosig­keit
>
Klärung von Berufsperspek­ti­
Gruppen – in Nichterwerbsfähige,
ven und motivierende Unter­
Erwerbsfähige mit Arbeits­platz und
stützung durch Bezugsthera­
peut und Sozialdienst
>
Interne Arbeitserprobung
salus
Ergänzende Module für Langzeit­-
sigkeit werden Kompetenzen zur
im Patientencafe v.a. sozi-
arbeitslose ohne gesicherte soziale
Bewerbung, im Idealfall im kon-
ale Kompetenzen geprüft und
Existenz:
kreten Stellengesuch, trainiert. In
gestärkt. Im Arbeitstraining EDV
>
Adaption
die­ser Indikativgruppe erhalten die
und Bürokommunikation werden
>
IG Haushaltstraining
Patienten bei Bedarf zudem einen
Verwaltungstätigkeiten ausgeführt
>
Konkrete Unterstützung durch
PC-Einsteigerkurs, um Bewerbungs­
und der Umgang mit modernen
den Sozialdienst bei der Woh­
unterlagen schriftlich erstellen zu
Medien erprobt und erweitert.
nungssuche
können. Diese Gruppe wird von
Grundsätzlich dient die Arbeits–
Einleitung von Maßnahmen
Sozialarbeiterinnen geleitet.
therapie dazu, Grundarbeitsfähig–
>
keiten zu klären sowie Ressourcen
für betreutes Wohnen (Unter­
>
stützung durch Sozialdienst)
Die Reha-Beratung (Beratung
und Selbstvertrauen für den beruf-
Unterstützung bei Sicherung
zur Leistung zur Teilhabe am
lichen Wiedereinstig zu stärken.
der Existenz durch Sozial­
Arbeitsleben) besteht im Wesent–
dienst (Schuldenregulierung,
lichen aus einer Ermittlung von
Eine externe Arbeitserprobung
Beantragung von Beihilfen...).
Ansprüchen zur Einleitung und
in Form von Praktika bei Arbeit­ge­
Durchführung von beruflichen Re­ha­
bern der Region zur Abklärung der
Zu den diagnostischen Bausteinen
bilitationsmaßnahmen. Die Termine
Leistungs- und Belastungs­fä­hig­keit
gehören die Testung beruflicher
finden in vierwöchigen Ab­ständen
findet im Einzelfall unter Regie
Schlüsselfertigkeiten (in Anleh­
in der Klinik durch den Reha-
einer Sozialtherapeutin statt.
nung an das Verfahren MELBA)
Berater der DRV-Bund im Bei­sein
und ggf. eine neuropsychologische
einer salus-Sozialarbeiterin statt.
Ein „Daily-Living-Training“ (IG
tive Defizite. Das Fitnessprofil,
Im Bereich der Arbeitstherapie
neben theoretischer Schulung vor
aufgegliedert in die Kategorien
werden die Leistungsfähigkeit
allem eine praktische Vermittlung
Kondi­tion, Kraft, Be­weg­lichkeit
unserer Patienten und ihre
von Grundkenntnissen der Haus­
und Ko­ordination, ist für die
Belastbarkeit verbessert. Unter
halts­führung (z.B. Raumpflege,
sozialtherapeutische Klientel von
dem Begriff "Arbeitstherapie"
autarkes Haushalten, Wäsche sor-
besonderer Bedeu­tung, um festzu-
werden folgende Maßnahmen ange-
tieren, bügeln, kochen...).
stellen, ob die Rehabilitanden auch
boten:
körperlich belastbar genug für das
Im Arbeitstraining Handwerk
Von besonderer Bedeutung im
Erwerbs­leben sind.
trainieren die Teilnehmer in einer
Erwerbsleben ist der Umgang mit
In der Bezugsgruppe spielt neben
arbeitzplatzähnlichen Situation
EDV und PC. Eine klinikinterne
dem Thema der Sucht die soziale
Grundarbeitsfähigkeiten. Unter
PC-Schulung durch Mitarbeiter
Problematik eine zentrale Rolle.
gezielter Aufgabenvorgabe
der Ergotherapie und des
Zusätzlich gibt es noch An­gebote,
und Ergebniskontrolle werden
Sozialdienstes vermittelt a) Grund­
die zielgerichtet Fähigkei­ten und
handwerkliche Tätigkeiten in
kenntnisse und b) Kenntnisse für
Fertigkeiten vermitteln. Dazu
der Werkstatt der Ergotherapie
Fortgeschrittene im Rahmen der
Indikativgruppen.
„Haus­haltstraining“) enthält
Testung bei Ver­dacht auf kogni-
ge­hört die Indikative Gruppe
ausgeführt. Im Arbeitstraining
„Be­ruf und Zukunft“. Nach einer
Dienstleistung Cafe salü wer-
Ana­lyse der Gründe der Arbeitslo­
den im Rahmen der Mitarbeit
19
Statio n ä r e
Kurzze i t t h e r a p i e
ISAR Integrierte
s t a t i o n är-ambulante
Re h a b i l itation ("KombiB e h a n d l ung")
Die Befreiung von einer Abhängigkeit dauert im Mittel zwei Jahre, bis
die Änderung des Lebensstils sich
hinreichend stabilisiert hat. Das
Ausmaß und die Dauer der nötigen formalen Hilfen variiert dabei
von Person zu Person. In manchen
Fällen reicht sogar eine ausschließliche Begleitung und Unterstützung durch Selbsthilfegruppen,
in anderen sind langfristige und
umfangreiche stationäre Maßnahmen lebensnotwendig.
Für einen Teil der Suchtkranken ist
eine Kurzzeittherapie von ungefähr
8 Wochen Dauer mit anschließender
Nachsorge durch eine Beratungsstelle oder mit Anschluss an eine
Selbsthilfeorganisation ausreichend.
Für diese Klientel gibt es in der
salus klinik ein spezielles Team,
in dem ausschließlich stationäre
Kurzzeitbehandlungen durchgeführt
werden. Die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter sind darauf spezialisiert,
diese stationäre Behandlungsphase
mit anschließenden ambulanten
20
Maßnahmen zu kombinieren. Unser
Konzept für diese Kombination
Das Therapieangebot der stationä-
heißt ISAR: Integrierte stationär-
ren Kurzzeittherapie, auch in Form
ambulante Rehabilitation.
von ISAR, richtet sich an Personen,
>
für die eine ausschließlich
ISAR wurde 1994 von der salus kli-
ambulante Therapie trotz
nik zusammen mit der DRV Bund als
Vorliegen von Arbeit und gesi-
Modell für Patienten aus der Rhein-
cherter sozialer Situation nicht
Main-Region entwickelt. Nach einem
indiziert ist, weil keine aus-
kurzen stationären Aufenthalt von
reichende Abstinenzstabilität
6-8 Wochen wird die therapeutische
erwartet werden kann bzw.
Behandlung nahtlos in Form von
wegen eines sicherheitsre-
Gruppentherapie und Einzelge-
levanten Arbeitsplatzes das
sprächen ungefähr ein halbes Jahr
Risiko von Rückfällen mini-
lang ambulant fortgesetzt.
miert werden muss,
Diese Form der Rehabilitation hat
>
die während einer ambulanten
unter dem Begriff der „Kombi-Be-
Rehabilitation wegen kri-
handlung“ inzwischen weite Ver-
senhafter Verläufe oder sich
breitung gefunden. Für die Teilnah-
problematisch entwickelnder
me an ISAR ist grundsätzlich eine
sozialer Bedingungen einen
„Kombi-Behandlung“ zu beantragen,
stationären Aufenthalt als
in der die ambulante Phase sich bis
zu einem ganzen Jahr erstrecken
Zwischenphase benötigen,
>
kann, im Bedarfsfall sogar darüber
hinaus. Außerdem bringt es die Einbettung von ISAR in den formalen
Rahmen der „Kombi-Behandlung“
mit sich, dass auch Patienten aus
weiter entfernten Regionen daran
teilnehmen können. Die salus
klinik arbeitet in solchen Fällen mit
der jeweiligen Fachambulanz am
Heimatort der Patienten zusammen.
ISAR legt besonderen Wert auf die
Einbeziehung von Familien- und
Betriebsangehörigen in die Behand
lung, da dies erwiesenermaßen
den Behandlungserfolg erheblich
fördert.
die über folgende
Voraussetzungen verfügen:
1. Dauerhafter Arbeitsplatz
oder erst kurz zurückliegen-
In der ambulanten Phase wird
positiver Prognose auf eine
die Rehabilitation gemäß dem
baldige Reintegration in den
Konzept der Fachambulanz mit
ersten Arbeitsmarkt; bei
Gruppentherapie und Einzeltherapie
Nichterwerbspersonen: stabile
fortgesetzt.
soziale Rahmenbedingungen.
2. Keine schweren Folge- und
Begleiterkrankungen (die
Schwere der körperlichen
und psychischen Störungen
bemisst sich v.a. daran, dass
eine aktive Teilnahme am
Therapieprogramm von Anfang
an möglich sein muss und dass
die Erwerbsfähigkeit innerhalb
von 8 Wochen wieder voll her-
salus
der Arbeitsplatzverlust mit
gestellt werden kann).
3. Gesicherte Wohnsituation
und gute soziale Einbindung.
4. Die Fachambulanz, die für
die Durchführung des ambulanten Behandlungsabschnitts
zuständig ist, soll mit einer
Fahrzeit von ca. 45 Minuten
erreichbar sein.
Verbindliche Voraussetzung für
alle ISAR-Patienten aus dem regionalen Umfeld der salus klinik ist
mindestens ein Vorgespräch in
der salus Fachambulanz, in dem
diese Voraussetzungen geklärt
werden. Falls der Patient in einer
Partnerschaft lebt, sind die Partner
dringend um Teilnahme an diesem
Termin gebeten.
21
Medikamentenabhängigkeit
ge Menschen wissen allerdings
es wirkungsvolle nichtmedika-
von der Behandelbarkeit ihrer
mentöse Alternativen zur Lösung
Krankheit und dem Vorhandensein
ihrer Probleme gibt. Dies liegt u.a.
kompetenter Ansprechpartner.
auch daran, dass sie meist viele
erfolglose Versuche hinter sich
Das Wissen über Medikamentenab–
Wir bieten seit 2003 eine
haben, ihr Problem (z.B. Ängste,
hängigkeit und deren Behand–
eigene Bezugsgruppe zur
Schlafprobleme, depressive
lungsmöglichkeiten ist leider
Behandlung medikamenten-
Beschwerden etc.) in den
in der Bevölkerung noch nicht
abhängiger Patienten an. In
Griff zu bekommen. Wenn
weit verbreitet. Etwa 5-6 %
dieser „Spezialgruppe“ ist es
sie dann nicht mehr wie
aller verordneten Medikamente
nach unserer Erfahrung für
gewohnt auf ihre „Krücke“ der
haben ein eigenes Potenzial
Betroffene leichter, sich mitein-
Medikamenteneinnahme zurück-
zum Missbrauch oder zur
ander über ihre Probleme aus-
greifen können, erleben viele oft
Abhängigkeit. Die wichtigsten
zutauschen. Dadurch erleben sie
Angst und sind wenig zuversicht-
Medikamente mit Missbrauchs-
sich weniger alleine mit ihren
lich, dies dauerhaft durchhalten zu
bzw. Abhängigkeitspotenzial
Schwierigkeiten und suchen eher
können. Zudem dauert der Entzug
gehören zu den Gruppen der
als in gemischten Gruppen (mit
von Benzodiazepinen häufig sehr
Schlaf- und Beruhigungsmittel
in der Regel vorwiegend alkohol-
viel länger als der von z.B. Alkohol
(v.a. Benzodiazepine bzw.
abhängigen Patienten) gemein-
und ist deutlich belastender, wo-
Benzodiazepin-Derivate), der
same Lösungswege mit anderen
runter die Betroffenen zusätzlich
Schmerzmittel (rezeptpflichti-
Gruppenmitgliedern.
leiden.
ge und nicht rezeptpflichtige),
Da die meisten Betroffenen neben
der Stimulanzien (Weck- und
der Medikamentenabhängigkeit
Vor dem Hintergrund dieser
Aufputschmittel) sowie sonstige
noch eine weitere psychische oder
Probleme versuchen wir, den
Arzneimittel (z.B. kodeinhaltige
körperliche Erkrankung haben
Patienten dort abzuholen, wo
Hustensäfte, Abführmittel und
(z.B. eine Angststörung,
er steht. Dazu informieren wir
Appetitzügler).
Schlafstörung etc.), werden diese
zunächst über die Besonderheiten
Störungen in der Therapie eben-
der Medikamentenabhängigkeit
Es gibt schätzungsweise 1,4
falls aufgegriffen und mit behan-
und deren mögliche Folgen, unter-
Millionen medikamentenabhän-
delt.
stützen Betroffene bei den ersten
gige Menschen in Deutschland,
Schritten der Erprobung neuer
davon sind etwa 1,1 Millionen
benzodiazepinabhängig. Frauen
sind häufiger betroffen als Männer
Verhaltensweisen und begleiten sie
Besonderheiten der Therapie
medikamentenabhängiger Patienten
und im Alter steigt der Konsum
220
kontinuierlich auf ihrem Weg der
Veränderung. Wir erheben mögliche Begleitprobleme und klären,
von Medikamenten stark an. Nur
Medikamentenabhängige Men-
inwieweit eine Mitbehandlung
wenige medikamentenabhängi-
schen zweifeln häufig daran, dass
dieser Probleme sinnvoll erscheint.
Zukunft unterstützen sollen.
Suchterkrankung und begleitende
Dabei ist uns die Einbeziehung
Störungen parallel zu behandeln
von Angehörigen wichtig, um
(Kombination von Sucht- und
offene Fragen zu beantworten,
psychosomatischer Therapie).
Konflikte und Missverständnisse
Gemeinsam mit dem Patienten erar-
auszuräumen, Ressourcen von
beiten wir ein Krankheitsmodell,
Patienten und Angehörigen zu
das die Entstehung und Aufrecht–
stärke und sich in einer wirksamen
erhaltung der Probleme erklären
Rückfallprophylaxe gegenseitig
kann. Wir unterstützen
unterstützen zu können.
Patienten bei der praktischen
Erprobung von Alternativen
zum Medikamentenkonsum
wie z.B. dem Einüben von
Entspannungsverfahren, dem
Einsatz von körperlicher Aktivität
salus
Dabei versuchen wir immer, die
oder der Kontaktaufnahme mit
Mitpatienten, um über ihre
Beschwerden zu sprechen.
In der Rückfallprophylaxe erarbeiten wir mit den Patienten
kurz- und langfristige Strategien,
die sie bei der Umsetzung ihres
Abstinenzvorsatzes und einer
zufriedenen Lebensweise in
0
23
zu qualitativen Bewusstseinsstö–
Grunde sahen wir uns veranlasst,
rungen in Form vorübergehender
das Behandlungskonzept der salus
(manchmal auch anhaltender)
klinik weiter zu differenzieren und
dissoziativer Zustände (d.h. Verlust
ein spezielles Therapieprogramm
oder Unterbrechung der integrati-
für PatientInnen mit einer post-
ven Funktionen des Gedächtnis–
traumatischen Belastungsstörung
Posttraumatische Belastungsfolgen
ses, der Identität oder der Wahr–
anzubieten.
sind normale menschliche Reaktio–
nehmung der Umwelt, wie wenn
Grundlage für die Traumabearbei-
nen auf außergewöhnlich belasten–
man „neben sich stehen“ würde
tung ist zunächst eine vertrauens–
de einzelne oder wiederholte Ereig–
oder „abgeschaltet“ wäre).
volle Beziehung zwischen Thera–
nisse (z.B. sexuelle Gewalt, Unfäl–
>
peutIn und PatientIn, die die
le, Naturkatastrophen). Für die
(kognitiv-inhaltlichen) Ebene ent-
zwiespältigen störungsanfälligen
Entstehung einer Störung ist die
wickelt sich ein starres, komplexes
Beziehungsmuster der PatientIn
subjektive Wahrnehmung und Em–
Denksystem mit systematischen
berücksichtigt. Im Regelfall erfolgt
pfindung von Bedrohung mit in–
Verzerrungen.
die Behandlung von Frauen durch
tensiven Angst- und Hilflosigkeits–
>
eine Bezugstherapeutin. Auch bei
gefühlen sowie erlebtem Kontroll–
lichen Ebene entstehen Störungen
Männern wird deren Wunsch bzgl.
verlust entscheidend. Hierdurch
der Nähe-Distanz-Regulation und
des Geschlechts des Therapeuten
wird die bedrohliche Situation
der Abgrenzungsfähigkeit.
berücksichtigt.
Posttrauma­tische
Belastungs­störungen
Auf der gedanklichen
Auf der zwischenmensch-
als nicht bewältigbar erlebt. Die
Die Gruppentherapie ist themenspe-
Störungen werden in verschiedenen
Um diese Belastungen abzuschwä-
zifisch-interaktionell ausgerichtet;
Erlebensbereichen bemerkbar:
chen werden häufig Substanzen
sie wird in sehr wertschätzender
>
mit Suchtpotential konsumiert,
Atmosphäre durchgeführt. Es
autonomen Funktionen entstehen
bis hin zur Entstehung einer
werden dort Basis-Fähigkeiten
Schlafstörungen, abnorme Schreck–
Abhängigkeit. Liegt diese vor, müs-
der Kommunikation, der diffe-
reaktionen auf unvorhergesehene
sen beide Problematiken parallel
renzierten Wahrnehmung und der
Reize und eine dauerhaft gesteiger-
behandelt werden.
Abgrenzung vermittelt. Wichtige
Im Bereich der vegetativ-
te Aktivierung des sympathische
24
Therapieziele sind die Betonung
Nervensystems.
Die komplexe posttraumatische
der Eigenverantwortung bei der
>
Belastungsstörung geht einher mit
Problemlösung, insbesondere beim
tionsregulation (also Steuerung
Schlafstörungen, funktionellen
Umgang mit Enttäuschungen und
der Gefühle) kommt es zu über-
bzw. somatoformen Beschwerden,
das Entwickeln einer lösungs-
schießenden und langandauernden
süchtigem Verhalten, Selbstbeschä–
orientierten Arbeitshaltung. Die
Ärger- und Angstreaktionen bis hin
digung, Essstörungen und Impuls–
PatientInnen lernen gezielt, ratio-
zu „Flashbacks.
durchbrüchen, die ambulante
nalen Erwägungen stärker zu ver-
>
TherapeutInnen und oft auch sta-
trauen und emotionalen – häufig
merksamkeitsfokussierung kommt
tionäre Behandlungssettings, die
selbstschädigenden – Impulsen
es zu Konzentrationsstörungen und
darauf nicht speziell vorbereitet
(„mind over mood“) zu widerste-
vermehrter Ablenkbarkeit bis hin
sind, überfordern. Aus diesem
hen. Einen besseren Zugang zum
Auf der Ebene der Emo–
Auf der Ebene der Auf–
Die Verbalisierung und Bewältigung
Körper erheblich eingeschränkt
balen Ausdruck belastender Inhalte
der eigentlichen traumatischen
ist, können (z.B. im Rahmen der
zu entwickeln sind weitere Ziele.
Erinnerungen erfolgt i.d.R.
Sporttherapie) gezielte Übungen
Diese werden sowohl individuell als
nach ausreichender emotionaler
zur Körperwahrnehmung durchge-
salus
inneren Erleben und dem nonver-
auch im geschlossenen, geschützten Stabilisierung. Dabei sollen die
führt werden. In der Musiktherapie
Gruppenzusammenhang herausgear-
PatientInnen Schlüsselreize, Ge–
besteht die Möglichkeit eines
beitet und umgesetzt.
neralisierungstendenzen und ver–
nonverbalem Emotionsausdrucks
Nicht alle Störungsbereiche können
zerrte Kognitionen erkennen und
und eines Erfahrens des eige-
und müssen gleichzeitig behandelt
auftretende Emotionen stufenwei-
nen Interaktionsverhaltens. Für
werden. Im Gegenteil: Um die
se („graduierte Exposition“) als
die individuelle Integration (sog.
PatientInnen nicht zu überfordern
aushaltbar erfahren, so dass die
„Assimilation“) des Erlebten in die
ist ein individuell angepasster
PatientInnen nicht mehr auf ihr
eigene Biographie stehen auch,
Gesamtbehandlungsplan notwendig.
altes Vermeidungsverhalten oder
ergänzend zum individuell entwic-
So können beispielsweise die Fähig– auf selbstschädigende Handlungen
kelten therapeutischen Angebot,
keiten der Selbststärkung durch
zurückgreifen müssen. Die „gra-
therapeutisch qualifizierte
Stabilisierungsübungen verbessert
duierte Exposition“ erfolgt in
Klinikseelsorger als Gesprächspartner
werden, um eine Aktualisierung und Einzelsitzungen mittels verhal–
zur Verfügung. Bei Interesse können
Bearbeitung der traumatischen
tenstherapeutischer Techniken oder
dort weiterhin meditative Techniken
Erfahrungen zu erleichtern. In der
auch „EMDR“ (Eye-Movement-
gelernt werden.
Indikativgruppe „Stabilisierungs–
Desensitization and Reprocessing)
Daneben können die PatientInnen
übungen“ können die PatientInnen
und anderer wirkungsvoller Spe–
an dem allgemeinen Indikativgrup-
autosuggestive Imaginationsübungen zialtechniken. Durch diese Tech–
penangebot der Klinik (v.a. „Um-
erlernen, die das Gefühl von körper– niken werden Emotionen reaktua-
gang mit Ärger, Streit und Unge-
licher und seelischer Intaktheit
lisiert, um das Wiedereintauchen
duld“, „Selbstsicherheitstraining“,
und Selbstwirksamkeit stärken. So
in die Situation als Möglichkeit zu
„Angstbewältigung“, „Depressions-
entwickeln die PatientInnen von
erleben, die Belastungssituation im
bewältigung“ u.a.) teilnehmen.
Anfang an ein Bewusstsein dafür,
Hier und Jetzt neu bewerten zu
Angehörige werden in den Thera–
dass sie selbst etwas dazu beitragen
können und damit neue Hand–
pieprozess einbezogen, um gemein-
können und müssen, um ihr Leid zu lungsmöglichkeiten im Umgang mit
sam Möglichkeiten zur Stabilisierung
lindern.
der Traumatisierung entwickeln zu
des Therapiefortschritts, zu ent-
Um die Fähigkeiten und Fertigkei-
können.
wickeln. Hierbei ist es wichtig,
ten zur Emotionsregulation auszu-
Auch das Entspannungstraining
die Interessen und Belange aller
bauen, z.B. bei Impulsen zur
kann in Verbindung mit den Af–
Betroffenen zu berücksichtigen.
Selbstschädigung, können Patien–
fektbewältigungstechniken sinnvoll
Viele PatientInnen konnten jah-
tInnen an der indikativen Gruppe
eingesetzt werden. Dabei lernen die
relang ihre Angelegenheiten und
„Emotionale Turbulenzen“ teilneh-
PatientInnen, sich selbst bei stär-
Interessen nicht im vollen Umfang
men. Das Trainieren der Fähigkeiten keren emotionalen Belastungen,
wahrnehmen. In diesem Falle werden
und Fertigkeiten erfolgt entspre-
gezielt und aktiv zu entspannen.
sie von unserem Sozialdienst z.B. bei
chend dem Konzept der dialektisch-
Besonders mit PatientInnen, bei
Fragen nach Schuldenregulierung,
behavioralen Therapie (DBT).
denen der Bezug zum eigenen
Umschulungsmaßnahmen oder
Unterhaltssicherung unterstützt.
25
Thera p i e f ü r
Senio r e n
nachberuflichen Le­bens­phase. Das
mehr sollen die Verhaltensanteile,
mögliche Erleben von Einsamkeit,
die sich auf die zu behandelnden
nachdem der größte Teil der Arbeit
Krankheitssymptome begünstigend
für die Familie bereits geleistet ist,
auswirken, auf der Grundlage
Mit der Seniorengruppe hat die
nach dem Verlust des Partners oder
be­reits bestehender Fertigkeiten
salus klinik seit 1993 ein Thera­
ei­nes nahen Angehörigen kann
er­kannt und verändert werden.
pie­angebot, das sich speziell an
hier ebenso wie Belastungen, die
Das Beenden des Alkohol- oder
ältere Menschen mit Alkohol-
sich aus der Pflege z.B. der hoch-
Medika­mentenkonsums soll dabei
und/oder Medikamentenproblemen
betagten Eltern ergeben, bespro-
jedoch nicht nur als schmerzhafter
richtet. Menschen im höheren
chen wer­den. Auch die Auseinan­
Ver­zicht und als Beschneidung
Erwachsenenalter finden hier
derset­zung mit nachlassender kör-
eines genussreichen Lebens ver-
ein Forum, das Platz bietet, die
perlicher und/oder geistiger Leis­
standen werden. Vielmehr gilt es,
eigene Lebenssituation zusammen
tungs­fähigkeit, mit chronischen
die er­reichte Abstinenz als neue
mit Anderen, die einen ähnlichen
Erkrankungen und Schmerzen
Lebens­perspektive zu erfahren,
Erfahrungshintergrund ha­ben,
so­wie Fragen nach dem Sinn und
die sich im Wiedergewinnen von
gründlich zu analysieren und einen
den weiteren Zielen im Leben, sind
Lebens­freude und Aktivität, von
individuellen Weg in eine neue,
zen­­trale Themen. Nicht zuletzt
positiven Sozialkontakten, dem
abstinente Lebensphase zu finden.
kann es darum gehen, gemeinsam
(Wieder-) Ent­­decken von Hobbys
nach Möglichkeiten zu suchen, All­­
und Inter­essen und nicht zuletzt
tagskompetenzen, die dabei
dem B­e­wusst­werden der eigenen
äl­terer Menschen geht es – ähnlich
­hel­fen, im Alter möglichst ohne
Wertig­keit ausdrückt.
wie in der Therapie Jüngerer – in
fremde Hilfe viele Lebensaufgaben
erster Linie um die Entwicklung
bewältigen zu können, zu erhalt-
Bei der Indikation für die Senio­ren­­
bzw. Wiederherstellung der Absti­
ten, zu steigern oder wieder zu
gruppe stehen die Umstellungen
nenzfähigkeit. In der Senioren­grup­­
er­langen. In dieser Arbeit steht
im sozialen Leben, wie sie für das
pe ge­schieht dies jedoch unter
die Aktivierung und Förderung
höhere Erwachsenenalter typisch
besonderer Berück­sichtigung der
vor­han­­dener Ressourcen des Ein­
sind, im Vordergrund. Eine wichtige
sozialen, psychischen und körperli-
zelnen ebenso wie deren Nutzung
Voraussetzung ist allerdings, dass
chen Um­stände, wie sie im höheren
bei der Gestaltung und Aufrecht­er­
der Patient körperlich mobil ist
Alter typisch sind. Hierzu ge­hören
hal­tung einer abstinenten Lebens­
und bei der Verrichtung alltägli­cher
Fra­gen oder Probleme, die sich aus
führung im Vordergrund. Diese
Dinge, wie Fortbe­wegung, Körper­
dem Ende der Berufstä­tig­keit und
ein­deutige Ressourcenorientierung
pflege oder Essen, nicht dauerhaft
den damit verbundenen Verän­de­
in der therapeutischen Arbeit
auf die Unter­stützung anderer
rungen in den sozialen Be­ziehun­
be­deutet auch, dass es hier nicht
an­gewiesen ist. Zudem muss der
gen ergeben ebenso wie Fra­gen der
etwa um ein Aufarbeiten oder
Pa­tient in der Lage sein, dem
Tages- und Wochen­struk­turierung
gar „Umkrempeln“ des gesamten
Gruppen­geschehen aktiv zu folgen.
sowie der Freizeit­gestal­tung in der
Le­bens geht oder gehen kann. Viel­
Gravierende Ein­schränkungen der
In der Entwöhnungsbehandlung
26
salus
kognitiven Leis­tungsfähigkeit, wie
Zu Beginn des Klinikaufenthaltes
chen mit der Bezugstherapeutin
sie sich z.B. bei einem Hirnorga­
steht eine eingehende medizinische
sowie in von ihr geleiteten Grup­
nischen Psycho­syndrom zeigen,
Untersuchung, der eine inten-
pengesprächen statt. Daneben
stellen ebenso wie Pflegebedürftig­
sive psychologische Diagnostik
sind Familien- oder Paarge­sprä­
keit eine Kontra­indi­kation dar.
folgt. Auf der Grundlage der
che, zu denen die Angehörigen
diagnostischen Ergebnisse und
in die Kli­nik eingeladen werden,
Der Weg in die Klinik führt in der
einer klärenden Problemanalyse
wich­­­tiger Bestandteil der Behand­
Regel über die örtliche psychoso-
hilft die Be­zugstherapeutin dem
lung. Auch das Erlernen von
ziale Beratungsstelle (Suchtbera­
Patienten, das Zustandekommen
Ent­spannungs­­tech­niken sowie
tung), den Sozialdienst der vorbe-
und das Be­dingungsgefüge seiner
Gedächtnis­trai­ning gehören zum
handelnden Entgiftungsklinik oder
gegenwärtigen Situation und der
Behand­lungs­plan. In der Bewe­
den Haus- bzw. Facharzt. Von dort
Erkrankung zu verstehen, daraus
gungs­therapie spielt die Aktivie­
aus wird in der Regel bei der Kran­
Therapieziele zu formulieren und
rung ver­borgener Fähigkei­ten
kenkasse der Antrag auf eine sta-
Vorschläge für Änderungsschritte
eine wichtige Rolle mit dem Ziel,
tionäre Entwöhnungsbehandlung
abzuleiten. Berücksichtigung findet
die körperliche Lei­stungs­­­­fähig­keit,
gestellt und die Therapie in die
hierbei im Besonderen die Diagnose
unter Berück­sich­tigung mögli-
Wege geleitet. In einem Vorberei­
und Be­handlung von möglichen
cher Ein­schränkungen, wieder zu
tungsgespräch besteht die Gelegen­
Begleit- und Folgeerkrankungen,
gewinnen bzw. zu stabilisieren. In
heit, sich einen Eindruck von der
von kog­ni­tiven Einschrän­kungen
der Ergo­therapie wird die Ausei­
Klinik und ihren Räumlichkeiten
und mitauftretenden Problemen,
nan­­der­setzung mit den eigenen
zu machen. Die Behandlungsdauer
wie De­pres­­sionen, Ängsten,
kreativen Fähigkeiten gefördert
liegt in der Regel zwischen 8 und
Schmerzen, Schlafstörungen oder
und Anre­gungen für eine sinn-
14 Wochen.
Rauchen. Hierbei arbeiten die
gebende und zufriedenstellende
Be­zugsthera­peutin und die Bezugs­
Frei­zeitgestal­tung gegeben. Ergänzt
ärztin, die die Patienten in allen
wird die therapeutische Arbeit
medizinischen Belangen betreut,
durch In­for­mationsvermitt­lung in
eng zu­sammen. Die Bezugsthera­
medizinischen und psy­cho­logi­
peutin stellt gemeinsam mit dem
schen Vor­trä­gen zur För­derung des
Patien­ten einen Behandlungsplan
Problem­be­wusst­seins. Abgerun­det
auf, bei dem neben den psychothera­
wird das therapeutische Ange­bot
peu­tischen und medizinischen
durch die mögliche Teilnahme an
auch die bewegungs- und ergothe-
themenspezifischen, altersgemisch-
rapeutischen Möglichkeiten Be­rück­
ten Grup­pen („Indi­kativ­grup­
sichtigung finden.
pen“). Für die Seelsorge stehen ein
evangelischer und ein katholischer
Die psychotherapeutische Arbeit
Klinikseel­sor­ger zur Verfügung.
findet in Form von Einzelges­prä­
27
Angst s t ö r u n g
abgeklungen sind. Aber auch der
Situationen und Objekte gemieden.
Konsum von Sucht­stoffen aus
Die Phobien werden in folgenden
anderen Gründen kann selbst zu
Untergruppen unterschieden:
Ängsten führen, die dann neben
Die angeborene Fähigkeit, Angst
der Suchterkrankung behandelt
Agoraphobie
wahrzunehmen, ermöglicht
werden müssen.
Betroffene leiden nicht nur unter
Ängsten vor offenen Plätzen,
Menschen, sich vor einer Be­dro­
hung oder Gefahr zu schützen
Von Angststörungen spricht man
sondern auch vor Situationen, in
bzw. sich aktiv dagegen zu weh-
dann, wenn Ängste heftig und
denen sie sich nicht sofort und
ren. Ist die Bedrohung oder die
häufig in Situationen auftreten,
problemlos an einen sicheren Ort,
Gefahr vorüber, lässt die Angst
ohne dass sie eine sinnvolle und
häufig ihr Zuhause, zurückziehen
nach. Ängste können erstaunliche
angemessene Alarm- und Warn­
können. Viele haben Angst, die
körperliche Kräfte freisetzen und
reaktion darstellen und so zu einer
eigene Wohnung zu verlassen,
uns zu geistigen Höchstleistungen
Beeinträchtigung der Lebensqua­li­
Geschäfte zu betreten, sich in
anregen, aber wir können vor
tät führen.
eine Menschenmenge zu begeben,
Angst auch gelähmt sein.
Verschiedene Erscheinungsformen
alleine in Bussen, Zügen oder
Angst ist ein unangenehmes
von Angststörungen werden unter-
Flug­­zeugen zu reisen und setzen
Gefühl, das alle Menschen in
schieden, können aber auch in
sich solchen Situationen nur unter
unterschiedlicher Stärke in ver-
Kombination miteinander auftre-
„Sicher­heitsvorkehrungen“ wie der
schiedenen Situationen schon
ten.
Einnahme von Beruhigungsmitteln,
erlebt haben. Angst zu erleben
Alkohol oder in Begleitung aus,
geht unmittelbar mit körperli-
oder aber sie vermeiden diese
chen Veränderungen einher, z.B.
Phobi e n
Herzklopfen und -rasen, Zittern,
Schwitzen, trockenem Mund,
Betroffene leiden an Ängsten, von
zugeschnürter Kehle oder dem
einem leichten Unbehagen bis hin
Gefühl der Atemnot, Schwindel,
zu panischer Angst vor bestimm-
Harndrang und Durchfall.
ten Situationen, z.B. dem Halten
einer Rede vor Publikum, oder
28
Eine von Betroffenen häufig ange-
vor Objekten, z.B. Mäusen. Wenn
wandte Methode, um solche Ängste
sie nicht mit solchen Situationen
in den Griff zu bekommen, ist der
oder Objekten konfrontiert sind,
Konsum von Alkohol oder anderen
bewerten sie diese selbst als weni-
Suchtstoffen. Daraus entwickelt
ger bedrohlich oder ungefährlich.
sich nicht selten eine eigenständi-
Häufig jedoch lösen bereits die
ge Abhängigkeitser­kran­kung, die
Vorstellungen solcher Situationen
auch dann weiter besteht, wenn
und Objekte Erwartungsängste aus.
die Ängste schon längst wieder
Als Folge werden die phobischen
Situationen völlig.
Panik s t ö r u n g
Das Leid der Betroffenen beginnt
Ängste können auch im Rahmen
salus
Soziale Phobie
oft schon in der Jugend. Im
Die Betroffenen leiden an plötzlich
anderer Erkrankungen auftreten:
Zentrum steht die unangemes-
auftretenden schweren Angst-
> bei anderen psychischen
sene Furcht vor der prüfenden
attacken, die unvorhersehbar
Beobachtung und Bewertung durch
aus „heiterem Himmel“ auftreten
andere Menschen in verhältnismä-
können. Typisch ist ein plötzlicher
die zu einer so genannten
ßig kleinen Gruppen. Manchmal
Beginn mit Herzklopfen, Herz­
Posttraumatischen Belas­­-
ist die Furcht oder Angst begrenzt
rasen, Brustschmerzen, Schwindel,
auf bestimmte Situationen, wie
Erstickungsangst, dem Gefühl,
> Zwangsstörungen,
z.B. Essen oder Sprechen in der
nicht mehr man selbst zu sein.
> Depressionen,
Öffentlichkeit, manchmal tritt sie
Daraus ergibt sich häufig die
in fast allen sozialen Situationen
Angst, die Kontrolle zu verlieren,
außerhalb des Familienkreises auf.
wahnsinnig zu werden oder zu
Diese Situationen werden folglich
sterben – und oft auch die Angst
vermieden, was zu vollständiger
vor weiteren Panikattacken.
sozialer Isolierung führen kann.
> nach Gewalterfahrungen,
tungsstörung führen,
> Persönlichkeitsstörungen,
> Psychosen,
> bei Einnahme bestimmter
Drogen,
> bei körperlichen Erkran­kungen wie Herzinfarkt,
Soziale Phobien sind in der Regel
mit niedrigem Selbstwertgefühl,
Erkrankungen:
Asthma bronchiale.
Generalisierte Angststörung
Hauptziele der Behandlung sind:
Furcht vor Kritik, vor Versagen, vor
> die Unterscheidung zwischen De­mü­tigung verbunden. Erröten,
Die Betroffenen leiden unter
Hände­zittern, Übelkeit können
an­dauernden betonten Sorgen
situationsangemessenen Zeichen dieser Störung sein.
und Ängsten, die sich auf jeden
Angstreaktionen und „über-
Lebens­­bereich beziehen können,
zogenen“ Ängsten, die selbst
Spezifische Phobien
häufig auch nicht richtig „fassbar“
Leid verursachen,
Betroffene leiden an Ängsten, die
sind. Diese Sorgen und Ängste,
auf ganz bestimmte Situationen
bspw. um Ehe, Arbeit, Finanzen,
tigungsfähigkeiten im beschränkt sind, wie z.B. Höhen,
die eigene Gesundheit oder die
Umgang mit Ängsten und Dunkelheit, geschlossene Räume,
Gesundheit nahe stehender Men­
möglicher zugrunde liegender die Nähe bestimmter Tiere, das
schen, gehen mit dauerhaft erhöh-
Essen bestimmter Nahrungsmittel,
ter innerer Anspannung einher,
Zahnarztbesuche, der Anblick von
u.a. mit Nervosität, Zittern, Mus­
persönlicher Lebensgestal­
Blut, die Furcht, Krankheiten wie
kel­anspannung, Schwitzen, Herz­
tungsmöglichkeiten.
AIDS ausgesetzt zu sein.
klopfen etc., mit Schlafstörungen,
> der Erwerb aktiver Bewäl­
Probleme und
> somit die Rückgewinnung Konzentrationsstörungen, übermäßiger Schreckhaftigkeit.
29
Polyv a l e n t e
Abhän g i g ke i t
und Persönlichkeitsauffälligkeiten.
Nähe, akzeptiert und geliebt
Bei vielen ist es zu Problemen am
zu werden neu ist. Dies kann
Arbeitsplatz, Arbeitslosigkeit,
zu Frustra­tio­nen, Ärger,
Schulden und/oder Konflikten mit
Unsicherheit aber auch über-
dem Rechtssystem gekommen.
mäßig starken Gefühlen führen.
Seit einigen Jahren gibt es in
Spezielle Problembereiche, die
unserer Klinik ein Behandlungs­
in die Behandlung miteinbezogen
> Selbstwertproblematik
konzept, das speziell auf die
werden sind:
Problematik von Mehrfachabhän­
> Störungen der Gefühlssteue­
gigen zugeschnitten ist.
Ein übermäßiges Verlangen
nach Anerkennung ist bei
rung
vielen Patienten sehr deut-
Viele Patienten berichten
lich. Dies wurde bisher z.B.
Abhängige über 25 Jahren, deren
von einer inneren Leere,
über den Konsum von Kokain
Hauptkonsum sich auf so genann-
Gefühl- und Freudlosigkeit
be­friedigt. Das dafür ursäch-
te Partydrogen bezieht, also THC,
besonders in der ersten Zeit
lich geringe Selbstwertgefühl,
Kokain, Amphetamine, Ecstasy
der Entwöhnung. Eine gerin-
ge­ringes Durchhaltevermögen
und LSD, häufig begleitet durch
ge Frustrationsfähigkeit, das
sowie ungesunde innere Ein­
den Beikonsum von Alkohol,
Bedürfnis nach dem „Kick“,
stellungen (z.B. „ich muss
Medikamenten und anderen psy­cho­
die Selbsteinschätzung, nega-
immer besser als die meisten
aktiven Substanzen. Nicht geeignet
tive Gefühle einfach nicht
sein“) werden deutlich.
ist das Behandlungskonzept für
aushalten zu können, führen
Heroinkonsumenten, Abhängige,
zu erhöhter Bereitschaft,
die intravenös Drogen konsumieren
Konflikte aggressiv auszu-
oder opiatsubstituiert sind (z.B.
tragen. Andere Patienten
Methadon oder Subutex) und für
wiederum neigen stark dazu,
Menschen, bei denen eine gericht-
Konflikten aus dem Weg zu
gesellschaftlichen Normen,
liche Therapieauflage vorliegt.
gehen, Ärger zu vermeiden
fehlende berufliche Zukunfts-­
und alles „zu schlucken“.
perspektiven und das Gefühl
Das An­gebot richtet sich an
> Suche nach Sinn,
Gemeinschaft, Lebensfreude
ohne Drogen
Viele der Patienten suchen Hilfe
in unserer Klinik, da es im Zusam­
Mangelnde Zufriedenheit mit
der Hilflosigkeit gegenüber
> Störungen im Bereich
dem System konnten bisher
zwischenmenschlicher
mit Hilfe des Drogenkonsums
Beziehungen
„bewältigt“ werden. In der Abs­
Die Beziehungen waren in den
tinenz tauchen diese Themen
gekommen ist. So kennen viele der
letzten Jahren stark durch
zur Bewältigung er­neut auf.
Patienten Depressionen, Ängste,
den gemeinsamen Konsum
Schlafstörungen, soziale Unsicher­
von Drogen geprägt, so dass
> Weitere Problembereiche
heiten, Impulskontrollstörungen
der Wunsch nach wirklicher
men­hang mit dem Konsum zur
Entwicklung vieler negativer
psychosozialer „Nebenwirkungen“
Da viele unserer Patienten oft
unter weiteren Problemberei–
30
chen leiden, wie z. B. ADHS
Verhal­tensanalyse des Konsum psy-
Klinikkonzeptes profitieren zu
oder Spielsucht sind wir
chotroper Substanzen, die jewei-
können, erwarten wir von unse-
bemüht das Therapieangebot
ligen Hin­tergrundbedingungen,
ren Patienten eine möglichst
so individuell wie möglich zu
der Zu­sammenhangs mit anderen
abgeschlossene Schulausbildung,
gestalten und werden diese
Stö­rungen und Problembereichen
die Fähigkeit, sich mündlich und
komorbiden Störungen mitbe-
sowie der sozialen Rahmenbedin­
schriftlich an der Therapie zu
handeln.
gungen.
be­teiligen und die Bereitschaft,
einen strukturierten Tagesablauf
Therapieziele und
Voraussetzungen
salus
Die Behandlung erfolgt grund-
zu planen sowie diesen zunehmend
sätzlich abstinenzorientiert.
eigenständig einzuhalten.
Während der Behandlung besteht
Weitere wichtige Themen der Thera­
die Not­wen­digkeit zur Abstinenz
pie sind die zufriedenstellende
Die salus klinik bietet Therapie­
von allen Drogen, Alkohol und
Gestaltung der Freizeit sowie der
plätze für Abhängige von Party­-
Medikamen­ten. Dies wird regel-
Umgang mit Regeln und Normen
drogen in einer Bezugs­gruppe
mäßig durch Urin-Testungen
auf eigenverantwortliche Weise.
an. Sie teilen einen gemeinsa-
und Drogensreenings überprüft.
men Wohnbereich und haben
Wir erwarten aber auch wei-
Zur Überprüfung und Stabilisierung
dreimal wöchentlich gemein-
terhin die Abstinenz von soge-
der Therapieerfolge finden ab der
sam Grup­pen­therapie in Form
nannten Verhaltenssüchten,
8. Therapiewoche Heimfahrten
eines verhaltenstherapeutischen
zu denen das pathologisches
statt. Dort können in Konfron­
Problemlöse­trainings. Wöchentlich
Spielen und die pathologischen
tation mit dem gewohnten Umfeld
findet ein Einzelgespräch statt.
Computerbenutzung zählt. Ziel
neue Strategien und Lebenskon­
In der Einzel­therapie stehen
der Behandlung ist die indivi-
zepte erprobt werden. Solche
zunächst im Vordergrund die
duelle Entscheidung für eine
Be­lastungserprobungen ermögli-
Abstinenz, d.h. eine selbstverant-
chen und fördern eine eigenver-
wortliche möglichst zufriedene
antwortliche und kritische Aus­
Lebensführung ohne Einfluss
einander­setzung mit den eigenen
von psychotropen Substanzen.
Pro­blemen und Fähigkeiten, mit
Psychotherapeutisch versuchen
dem sozialen Umfeld sowie mit
wir im Rahmen der Gruppen- und
potentiellen Rückfallgefahren. Aber
Einzeltherapien die innere Moti­va­
auch im Setting der Klinik werden
tion sowie die Entscheidung für
Ex­positionssituationen in Form von
die Abstinenz gemeinsam mit dem
z.B. Kneipen- und Discobesuchen
Patienten zu erarbeiten.
therapeutisch begleitet.
Um dieses zentrale Therapieziel
zu erreichen und aus dem Selbst­
managementansatz unseres
31
Depre s s i v e
Störun g e n
Eine von den Betroffenen ange-
bemühen, mit den Betroffenen die
wandte Bewältigungsstrategie, um
Zusammenhänge zu erkennen, die
solche Depressionen in den Griff
zur Entstehung ihrer Depression
zu bekommen, kann der Konsum
beitragen und welche selbstgesteu-
von Alkohol oder anderen Sucht–
erten Wege aus ihr herausführen.
Wenn jemand sagt, „Also gestern
stoffen sein. Daraus entwickelt
Da unser Denken, Fühlen und
war ich mal wieder so richtig
sich nicht selten eine eigenständi-
Han­­deln sich wechselseitig beein-
depressiv“, dann meint er oft, dass
ge Abhängigkeitserkran­kung, die
flussen, ist es aus therapeutischer
es ihm nicht gut ging, dass er viel-
auch dann weiter be­steht, wenn
Sicht, bei allem Verständnis für
leicht schlechte Laune hatte, müde
die Depressionen schon längst wie-
die lähmende Stimmungslage, die
und lustlos war oder sich überfor-
der abgeklungen sind. Aber auch
Hilf­losigkeit oder Hoffnungslo­
dert fühlte.
der Konsum von Suchtstoffen aus
sig­keit, notwendig, gemeinsam
Von einer behandlungsbedürtigen
anderen Gründen führt selbst häu-
mit den Betroffenen zielgerichtet
Depression spricht man erst dann,
fig langfristig zu Depressionen, die
Verände­rungsschritte zu erarbei-
wenn über zwei Wochen hinweg
dann neben der Suchterkrankung
ten.
gedrückte Stimmung, Freud­losig-
behandelt werden müssen.
Dies geschieht in einer Kombi­
­keit, verminderter Antrieb und
Die verschiedenen Erscheinungs­
nation aus Einzel- und Gruppen­
Verlust von Interessen vorherr-
formen depressiver Störungen
psycho­therapie, die durch weitere
schen. Oft belasten zudem nega-
unterscheiden sich hinsichtlich ihrer
An­gebote, wie zum Beispiel Sport-
tive Gedanken bezüglich der
Entwicklung, ihres Verlaufs und
und Ergotherapie, unterstützt wird.
Zukunft, verstärktes Grübeln und
der vorherrschenden Beschwerden.
Wenn möglich und sinnvoll,
ein vermindertes Selbstwertgefühl.
werden wichtige Bezugspersonen
Je nach Art und Schwere einer
in den Behandlungsprozess mit
Im Zentrum steht das Gefühl, dass
Depression werden medikamentöse
einbezogen.
es nie wieder gut werden wird und
und psychotherapeutische Behand­
niemand wirklich helfen kann.
lungsmaßnahmen alleine oder in
Die Gedanken kreisen um eigene
Kombination genutzt.
Fehler und Schuld. Körperliche
Symptome wie Schlafstörungen,
Appetitlosigkeit, ein Engegefühl in
der Brust und andere mehr gehen
In regelmäßigen therapeutischen
Die Therapie: Zielgerichtetes
Erkennen und Verändern
Einzelgesprächen erarbeiten
Therapeut und Patient ein plausibles Verständnismodell der depressi-
oft mit der depressiven Stim­mungs­
32
Kontinuierliche Einzelpsycho­
therapie
lage einher. Auch viele körperlich
Im Zentrum unserer Behandlung
ven Störung.
erlebte Schmerzen, für die keine
steht die Hilfe zur Selbsthilfe.
Dies umfasst das Erkennen und
organische Ursache zu finden ist,
Dies bedeutet, dass wir uns, neben
Aufdecken der möglichen Ursachen
können Ausdruck einer Depression
einer eventuell notwendigen medi-
der depressiven Störung sowie der
sein.
kamentösen Behandlung, darum
salus
Bedingungen, die bislang eine Bes­
Erfahrungsberichte, aber auch für
seelische Befinden aus, fördert Kon­
serung verhindert haben, genauso
die Aufarbeitung von Rückschlägen
tak­te zu anderen und kann das Selbst­
wie die Analyse der Ressourcen,
während des Lernprozesses.
vertrauen ebenso stärken wie die
die zur persönlichen Lösung zur
zunehmende Freude an Bewegung.
Verfügung stehen. Darauf aufbau-
Depressionsbewältigungsgruppe
end geht es um die Motivierung,
Im Einzelnen stehen folgende
die zielgerichtete Planung, Erpro­
Therapieziele im Mittelpunkt:
bung und gemeinsame Auswertung
der in angemessenen Schritten
> Vermittlung eines Depres­sions­
stattfindenden Veränderungen.
modells, das die Möglichkeiten
Weitere fakultative
Elemente der Therapie im
Rahmen einer individuellen
Behandlungsplanung
der eigenen Einflussnahme
Kontinuierliche Gruppentherapie
be­tont.
Genussgruppe
> Herausfinden von persönlich als
Viele depressiv Erkrankte können
Therapiekonzept nehmen die
angenehm erlebten Aktivitäten
kaum mehr angenehme Sinnes­er­
Pa­tienten an einem Angebot teil,
und schrittweiser Aufbau und
fahrungen wahrnehmen. Ziel dieses
dessen Schwerpunkt darin liegt,
Integration in den Tagesablauf.
gruppentherapeutischen Angebotes
Entsprechend dem allgemeinen
Probleme, die sich aus ihrem (auch
> Die Offenlegung verschie-
ist die (Neu-)Ent­wick­lung der
krankheitsbedingten) Beziehung­s–
dener durch die depressive
Fä­higkeit, angenehme Geschmacks-,
­verhalten ergeben können, mit
Störung verzerrt wahrgenom-
Geruchs- und Tast­empfindungen
Hilfe der Gruppe zu klären. Ziel
mener Einschätzungen und
sowie Hör- und Seherfahrungen
der Gruppentherapie ist es, mög-
Bewer­tungen von sich und
zu machen und diese bewusst und
lichst angemessene Lösungen zu
der Umwelt ermöglicht deren
genussvoll zu erleben.
entwickeln sowie die allgemeine
gemeinsame Betrachtung Problemklärungs- und Lösungs­kom­
durch die Gruppenmitglieder Selbstsicherheits- und soziales
petenz zu fördern.
und die Einleitung von Neube­
Kompetenztraining
wertungen und Verän­de­rungen.
Der Abbau von Hilflosigkeit,
Innerhalb der Gruppe gelingen die
> Themen sind nicht zuletzt Überforderung und Passivität gera-
Überwindung der Sprachlosigkeit,
mögliche Umgangsweisen mit de in sozialen Konfliktsituationen,
die Entlastung und der soziale
dem (befürchteten) Rückfall.
der Aufbau eines gesunderhal-
Austausch im Vergleich mit den
tenden Abgrenzungsverhaltens,
Erfahrungen anderer Teilnehmer.
Sport- und Bewegungstherapie
das Heraustreten aus der sozialen
Durch den hohen Grad an sozialer
Die gezielte körperliche Aktivie­
Isolation und die Förderung eines
Verbindlichkeit (alle Äußerungen
rung zusammen mit anderen
kompetenten Kommunikations­ver­
innerhalb der Gruppe stehen unter
Pati­enten dient nicht nur der
haltens sind entscheidende Ziel­
Vertrauensschutz) wird die Grup­
Ver­besserung der körperlichen
setzungen dieses Trainings.
pen­­therapie zur Anlaufstelle und
Leis­tungsfähigkeit. Sie wirkt sich
zum Austauschforum für positive
be­kanntermaßen auch auf das
33
Essstö r u n g e n
D.h., es geht dabei kaum um
durch extreme körperliche Aktivi­
übermäßige Lust an wohl-
täten der Energieverbrauch erhöht.
schmeckenden Speisen, son-
Die Be­deutung von Gewicht und
dern vielmehr um den Versuch,
Aus­sehen ist zentral für das Selbst­
Gefühle von innerer Leere, Ent­
wertgefühl und die Selbstsicherheit
Für Betroffene verschiedener For­
täuschungen, Sorgen, Ärger oder
der Betroffenen. Sie versuchen
men von Essstörungen bieten wir
Trauer zu lindern, um kurzfristig
verzweifelt, ihr Gewicht stets unter
spezifische Behandlungsmodule an.
Zufriedenheit herzustellen. Das
einer bestimmten Obergrenze zu
Gemeinsame Merkmale dieser
zunehmende Übergewicht und
halten; sie befürchten, unkontrol-
Erkrankungen sind eine gestörte
die Verhaltensweisen, die dazu
lierbar zuzunehmen.
Gewichtsregulation und ein gestör-
führen, bringen körperliche
tes Essverhalten. Die Nahrungs­
Risiken mit sich, beispielswei-
Bei allen genannten Patienten­
aufnahme wird nicht mehr dem
se die Gefahr der Entwicklung
gruppen finden sich häufig weitere
körpereigenen Energiebedarf
eines Bluthochdrucks, einer
seelische Störungen, die zum Auf­
entsprechend durch Hunger- und
Zuckererkrankung, einer
treten der Essstörungen beitragen
Sättigungsgefühle gesteuert, son-
Blutfetterhöhung, von Rücken-
und den Verlauf beeinflussen
dern steht im Dienst unpassender
und Gelenkbeschwerden und all-
können. Dazu zählen bespielsweise
Lösungsversuche für seelische und
gemein verminderter körperlicher
ausgeprägte Selbstunsicher­heits­
zwischenmenschliche Schwierig­
Belastbarkeit.
gefühle, Depressionen, Ängste,
keiten und Konflikte. Der dadurch
34
Unsicherheiten in sozialen Bezie­
erzielte Spannungsabbau ist dem
Die Ess-Brech-Sucht (Bulimia
hungen sowie sexueller Missbrauch
Spannungsabbau durch den Kon­
nervosa) ist durch eine andau-
in Kindheit oder Jugend.
sum psychotroper Substanzen sehr
ernde übertriebene Beschäftigung
ähnlich. Deshalb treten Essstörun­
mit Essen, Gewicht und Aussehen
gen häufig gemeinsam mit Abhän­
ge­kenn­zeichnet. Die Betroffenen
gig­keitserkrankungen auf, so dass
spüren eine unwiderstehliche Gier
beide Störungen auch gemeinsam
nach Nahrungsmitteln, erliegen
behandelt werden müssen.
Essattacken, in denen sie in kur-
Unsere Behandlung von Menschen
Unser
Behandlungsverständnis
zer Zeit – mit dem Gefühl, dies
mit Essstörungen ist von dem
Die Essstörungen mit massi-
nicht kontrollieren zu können
Leit­gedanken der Hilfe zur
vem Übergewicht (Adipositas)
– ungeheure Mengen verschlingen.
Selbsthilfe geprägt. Die Therapie
sind dadurch gekennzeichnet,
Um dadurch nicht dick zu werden,
soll Betrof­fene in die Lage ver-
dass die Betroffenen nicht mehr
wird Er­brechen herbeigeführt oder
setzen, an­schließend alleine oder
entsprechend ihrer Hunger- und
mit zeitweiligen Hungerperioden
ggf. mit Hilfe ambulanter Therapie
Sätti­gungsgefühle essen, sondern
ge­gen­­gesteuert, werden Medika­
ihre Störung soweit „in den Griff“
zur Befriedigung ganz anderer
mente wie Abführmittel oder
zu bekommen, dass sie ihr Leben
Bedürf­nisse und Sehnsüchte.
Appetit­züg­ler eingenommen oder
zu­friedendstellend führen können.
zwischen Patientin und Thera­
reitung ambulanter Weiter­
bedeutet dies, unter Nutzung ihrer
peutin. Manchmal kann die
behandlungs­angebote und
Stärken und Fähigkeiten der Ess­-
Scham über die Erkrankung
Selbsthilfe­gruppen.
stö­rung zugrunde liegende und
oder die innere Spannung so
dadurch entstandene Konflikte
stark sein, dass Patientinnen
und Schwierigkeiten angemessener
sich selbst und ihren Thera­peu­
lö­sen und bewältigen zu lernen, ein
tinnen nicht die ganze Wahr­
gesünderes Ess- und Freizeit­ver­hal­
heit eingestehen, was letztlich
ten (wieder) zu erlernen und dabei
nicht weiterhilft.
auf Diäten und andere ge­wichts­
> Das Führen von Essprotokollen
re­gulierende Maßnahmen zu ver-
sowie schrittweise Normali­
zichten. Unter Würdigung der per-
sierung des Essverhaltens
sönlichen Ziele, Werte und Mo­tive
werden zwischen Patientin und
wird dieser Behandlungs­ansatz und
Therapeutin in einem Thera­
seine a llgemeine Ziel­setzung individuell konkretisiert.
pievertrag vereinbart.
> Das Erkennen der Gemeinsam­
salus
Für Menschen mit Essstörungen
keiten von Essstörung und
Konsum psychotroper Sub-
Beispiele für Themen und
Ziele
s­tanzen sowie der beiden Stö­
> Wichtige Bedingungen für
> Zentrale Themen in der Thera­
rungen zugrunde liegenden
seelischen Auslöser.
den Erfolg einer Behandlung
pie können sein: Ängste vor
sind Offenheit und Ehrlichkeit
der Gewichtszu- oder abnahme, Verbesserung der Körper­
wahrnehmung, das Erkennen
und Bewältigen von Auslöse­
situationen und der Essstö­rung
zu Grunde liegender Kon­flikte,
die Gestaltung zwi­schen­
menschlicher Bezie­hungen.
> Die Erarbeitung persönlicher
Einstellungen, Werte und Ziele.
> Gegen Ende der Behandlung
spielt die Rückfallprophylaxe
eine besondere Rolle. Hierzu
zählen Methoden zur Selbst­
steuerung und die Vorbe­
35
Impulskontroll–
störungen
Wenn Glücksspielsucht, Kaufsucht, Computerspielsucht und
Internetsucht Leiden schaffen.
Mit diesen Begriffen werden Störungen bezeichnet, bei denen das
jeweilige Verhalten, wie Glücksspielen, Einkaufen, Computerspielen
und Internetkonsum, ein solches
Ausmaß annimmt, dass es deswegen zu ernsthaften Nachteilen
kommt.
Trotz Ähnlichkeiten zu den Abhängigkeiten von psychotropen
Substanzen, wie Alkohol, Nikotin,
Kokain, also den stoffgebundenen
Süchten, werden die so genannten
„Verhaltenssüchte“ gegenwärtig
international der Gruppe der Impulskontrollstörungen zugeordnet.
Sollte eine solche Störung der
Impulskontrolle oder „Verhaltens-
Pathologisches Glücksspiel
– „Glückspielsucht“
den die Betroffenen in aller Regel
eine Behandlung in der psychosomatischen Abteilung erhalten. Ist
die "Verhaltenssucht" kombiniert
mit einer stoffgebundenen Sucht,
wie Alkohol oder Medikamente,
so wird diese Problematik in einer
speziellen Gruppe im Suchtbereich
36
behandelt.
Das Kaufen wird zur Stimmungssteigerung eingesetzt und die beste-
Das Leben pathologischer Glücks-
hende getrübte Stimmung tritt da-
spieler ist vom Spielen geprägt.
durch in den Hintergrund. Sie sind
Die Spieler beschäftigen sich
für eine kurze Zeit im „Kaufrausch“.
gedanklich mit dem Glücksspiel
Der Akt des Kaufens richtet sich
auch dann, wenn sie gerade nicht
nicht nach der Nutzung der Ware.
spielen. Sie denken häufig über
Die gekauften Waren werden
Spieltechniken, Gewinnmöglich-
weggelegt, versteckt, gehortet oder
keiten oder Geldbeschaffung nach.
entsorgt. Und nach jedem Kaufen
Und bei Verlusten versuchen Spieler
ist der Vorsatz da, morgen höre ich
diese durch erneutes Spielen he-
auf. Die Folgen werden ausgeblen-
reinzuholen. Der Spieleinsatz und
det bzw. „vergessen“, es kommt zu
die Häufigkeit des Glücksspielens
sozialen, beruflichen oder finanzi-
steigen. Die Folgen, nämlich die
ellen Problemen wie z. B. Verschul-
Verluste werden vor den Ange-
dung. Die Käufer vermeiden die
hörigen verheimlicht. Geld wird
Auseinandersetzung mit den Folgen
zum Spielgeld. Trotz der Folgen
des Kaufens aus Scham. Der Druck
des Glücksspielens wie Verarmung,
zu kaufen steigt, die negativen
Verlust des Arbeitsplatzes und die
Konsequenzen auch.
Zerrüttung der persönlichen Beziehungen, spielt der Spieler weiter.
Teilweise wird der Spieler kriminell,
um Geld fürs Spielen zu haben.
Die Auseinandersetzung mit ihrer
Pathologischer PC- und Internetgebrauch – „Computer –und
Internetsucht“
Krankheit schieben Spieler zumeist
solange auf, bis es sich zur Krise
Die Computernutzung, insbesondere
zuspitzt.
das Computerspielen von OnlineRollenspielen oder das Chatten
sucht“ der Hauptgrund einer Aufnahme in der salus klinik sein, wer-
CDs, Sportartikel, etc.) belohnen.
und Surfen im Internet werden
Pathologisches Kaufen – „Kaufsucht“
zum Mittelpunkt des Lebens. Sie
füllen den Tag und die Nacht. Die
positive Erregung, das Abenteuer
„Ich kauf mir was, Kaufen macht
und die Anerkennung werden in der
soviel Spaß….“. Pathologisches
virtuellen Welt schneller erreicht als
Kaufverhalten zeichnet sich
im realen Leben und die Sorgen und
dadurch aus, dass die Betroffenen
Frustrationen aus der realen Welt
sich häufig mit dem Erwerb von
treten in den Hintergrund. Die Onli-
Waren (Bücher, Kleidung, Schuhe,
nezeiten steigern sich. Die virtuelle
kommen. Sie lernen neue Umgangs-
Welt. Bindungen, Schule, Ausbil-
formen mit ihren Gefühlen und
dung und Beruf werden vernach-
erproben andere Möglichkeiten zur
lässigt oder abgebrochen. Das reale
Selbstbestätigung, Stressregulation,
Leben mit seinen Anforderungen
Emotionsregulation und Bezie-
wird zur Bedrohung und die Kluft
hungsgestaltung.
zwischen dem, wie ich gerne wäre
Neben der aktiven Auseinanderset-
und wie ich bin, ist scheinbar nicht
zung und Veränderung des spezi-
zu überwinden.
fischen Problems sind die negativen
Folgen oft noch nicht bewältigt,
sondern werden von den Betrof-
Methoden und Ziele der Behandlung
fenen aufgeschoben und vermieden.
Dies stellt eine erhöhte Rückfallgefahr in alte Verhaltensmuster dar.
Auf Grundlage einer verhaltenthe-
Deshalb ist eine kontinuierliche
rapeutischen Herangehensweise
und lösungsorientierte Auseinan-
lernen Betroffene ihr Problemver-
dersetzung mit den sozialen und
halten anzuerkennen, zu verstehen
wirtschaftlichen Konsequenzen,
und zu verändern. Das Ziel der
wie Überschuldung, Arbeitslosigkeit
Behandlung ist, dass Betroffene
oder abgebrochene Ausbildung ein
ihre spezifischen Auslösereize iden-
weiterer wichtiger Bestandteil der
tifizieren können und dass sie statt
Behandlung und wird mit Hilfe der
des problematischen Verhaltens
Sozialberatung unterstützt.
funktionale Strategien der Emo-
Da es wegen des Problemverhaltens
tions- und Stressregulation und der
häufig auch zu Konflikten und
Selbstwertsteigerung anwenden.
Spannungen mit den Angehörigen
Am Anfang der Behandlung wird
kommt, ist eine Einbindung im
gemeinsam mit dem Patienten ein
Rahmen von Paar- und Familienge-
Behandlungsrahmen geschaffen, der
sprächen erwünscht, um zukünftige
den Patienten darin unterstützt,
Umgangsformen zu klären.
seinen Teufelskreis der selbstschä-
In der letzten Phase der Behand-
digenden Handlung zu unterbre-
lung wird das neue Verhalten
chen. In der Therapie analysieren
stabilisiert und die Schutzmaßnah-
die Patienten ihr spezifisches
men für den Alltag etabliert. Auch
Verhalten, um die eigenen Motive
ist der Umgang mit Rückfällen in
und Gefühle besser zu erkennen
alte Verhaltensweisen und sich
und zu verstehen. Die Patienten
daraus ergebende Handlungen und
lernen ihr emotionales Bedürfnis
Vorsichtsmaßnahmen ein zentraler
anzuerkennen und diesem durch
Bestandteil der letzten Phase der
hilfreiche Handlungen näher zu
Behandlung.
salus
Welt ersetzt immer mehr die reale
37
Facha m b u l a n z
sungsperspektiven entwickelt wer-
>
die Therapieeinrich-
den. Im Vordergrund steht dabei
tung innerhalb maxi-
die Förderung der Autonomie und
mal 45 Minuten erreich
die Befähigung des Betroffenen
bar ist.
zu einem selbstbestimmten und
380
selbstverantwortlichen Lebensstil.
Nicht geeignet ist das ambulante
Die Fachambulanz der salus Klinik
Die Besonderheit der ambulanten
Setting, wenn
hat im März 2007 ihre Arbeit aufge-
Entwöhnung liegt darin, dass die
>
illegale Substanzen nommen. Die Einrichtung versteht
Patienten der Ambulanz in ihrem
im Vordergrund stehen sich zum einen als Alternative zur
sozialen Umfeld verbleiben können
(ein Beikonsum von stationären Rehabilitation und
und somit die Maßnahme auch
Cannabis, Stimulantien ergänzt damit das bestehende
berufsbegleitend durchgeführt
oder Kokain bedeutet Therapie-Angebot. Zum anderen
werden kann. Dadurch ergibt sich
allerdings nicht in
ermöglicht die Fachambulanz denje-
der Vorteil, neu erlernte Verhal-
jedem Einzelfall nigen Patienten, die eine stationäre
tensweisen direkt und unmittelbar
einen Ausschluss Reha-Maßnahme absolviert haben,
im eigenen Alltagsleben überprüfen
von der Behandlung),
eine ambulante Nachbehandlung
und etablieren zu können.
>
eine Behandlung (poststationäre Rehabilitation),
aufgrund einer juristi-
innerhalb derer noch offene Thera-
schen Therapieauflage pieziele bearbeitet werden können
Die Fachambulanz behandelt alko-
oder anderer Auflagen
und die Rückkehr ins Alltagsleben
hol- und medikamentenabhängige
(z.B. Bewährung) begleitet werden kann. Zusätzlich
Frauen und Männer ab 18 Jahren.
angestrebt wird,
kann in der Fachambulanz die
Eine ambulante Rehabilitation
ambulante Phase einer im Vor-
sollte vor allem dann in Erwägung
feld vereinbarten Kombi-Therapie
gezogen werden, wenn
(stationäre und ambulante Phase
>
das soziale Umfeld als zusammengehöriges Paket)
(private und durchgeführt werden.
berufliche Situation) noch weitestgehend geordnet ist,
Im Rahmen der ambulanten Reha-
>
die Wohnsituation bilitation werden kritische Bereiche
intakt ist,
der konkreten Lebenssituation
>
der eindeutige identifiziert und Problembereiche
Wunsch, in Zukunft im Alltag analysiert, woraus
suchtmittelfrei zu gemeinsam mit dem Patienten Lö-
leben, erkennbar ist,
keinerlei sozial unter–
therapeutische Maßnahme entwi-
stützendes Umfeld be-
ckeln, ist die Fachambulanz selbst-
steht (weder Arbeitsplatz verständlich auch bei der formalen
noch eine stabilisie-
Vorbereitung (Kostenanträge etc.)
rende Partneschaft),
behilflich.
>
gravierende psychische oder körperliche Probleme bestehen.
In der Regel beträgt die Therapiedauer für rein ambulante Patienten
20 Wochen bei 2-3 therapeutischen
Einheiten pro Woche, eine Verlängerung um den gleichen Zeitraum
salus
>
ist möglich. Patienten, die eine
stationäre Phase im Vorfeld absolviert haben, haben in der Regel ein
Zeitfenster von 10-20 Wochen bei
2 therapeutischen Terminen pro
Woche. Zur Vorbereitung einer ambulanten Therapiemaßnahme sollte
immer ein klärendes Vorgespräch
stattfinden.
Zu den Aufgaben der Fachambulanz
gehören neben der therapeutischen
Arbeit auch beratende Tätigkeiten
im Sinne einer Sucht-Beratungsstelle. In dieser Funktion informieren
die Mitarbeiter in Einzelgesprächen
über die unterschiedlichen Süchte
und machen unter Berücksichtigung der individuellen Situation
konkrete Behandlungsvorschläge.
Sollte sich aus der Beratung eine
39
0
WEGBESCHREIBUNG
NACH
FRIEDRICHSDORF:
Mit der Bahn bis
Frankfurt Main-Hbf.,
umsteigen in die SBahn Linie 5 (S5) bis
nach Friedrichsdorf
(Endstation).
Vom Bahnhof Friedrichs–
dorf sind es 5 Gehminu–
ten bis zur Klinik in der
Ortsmitte.
Falls Sie mit dem PKW
gebracht werden:
Aus allen Richtungen
auf der A5 kommend
jeweils die Abfahrt
Friedrichsdorf/Fried­­­­­­­­­­berg
nehmen, danach auf
der B 455 in Richtung
Friedrichsdorf. An der
ersten Kreuzung nach der
Autobahnausfahrt links
Richtung Friedrichsdorf/
Bad Homburg. Nach
ca. 2,5 km links nach
Friedrichsdorf Zentrum
abbiegen und am ersten
Kreisel, die erste Ausfahrt
Richtung Friedrichsdorf
Zentrum nehmen. Am
nächsten Kreisel nehmen
Sie die zweite Ausfahrt
Richtung Stadtmitte.
40
salus
WEGBESCHREIBUNG
ZUR
KLINIK:
Vom Bahnhof Friedrichsdorf (
) sind es 5
Geh-minuten bis zur
Klinik in der Ortsmitte.
Mit dem PKW:
In Friedrichsdorf (
)
nehmen Sie am Kreisel die
zweite Ausfahrt Richtung
Stadtmitte, die Cheshamer
Straße und verlassen diese
nach ca. 350 m rechts
in die Professor-WagnerStaße. Auf dieser bleiben
Sie so lange (ca. 300 m)
bis Sie auf die Hugenot–
tenstraße stoßen. Hier
sehen Sie auch schon die
Klinik und den Eingang
zur Tiefgarage.
Von Bad Homburg
kommend (
) biegen
Sie in Friedrichsdorf an
der ersten Ampel rechts
ab. Die Klinik liegt in der
Ortsmitte. Folgen Sie der
Beschilderung der salus
klinik.
Besitzer von Navigations–
systemen geben bitte,
um zur Tiefgarage zu
kommen, „Hugenottenstr.
82“ oder um zum Haupt–
eingang zu kommen
"Friedrich-Ludwig-JahnStr. 1" ein.
Sind Sie Besucher oder
begleiten Sie jemanden
zur Aufnahme, bitten wir
Sie, den dafür vorgesehe–
nen Kurzparkplatz in der
Tiefgarage zu benutzen.
41
Aufnahmesekretariat
Melanie Langner
Telefon 06172 / 950 - 262
Melanie Fritz
Telefon 06172 / 950 - 264
Information / Koordination:
Dipl. Päd. Ferdinand Leist
Telefon06172 / 950 - 248
Fachambulanz:
Dipl. Psych. Reimund Witt
Telefon 06172 / 950 - 254
Leitung Sozialtherapie:
Dipl. Soz. Corinna Nels
(Sozialtherapeutin, GVS)
Telefon 06172 / 950 - 224
Leitender Psychologe:
Dr. Ahmad Khatib
Telefon 06172 / 950 - 212
Leitende Oberärztin:
Dr. Petra Haas
Telefon: 06172 / 950 - 448
Leitender Arzt:
Dr. Dietmar Kramer
Telefon 06172 / 950 - 198
Direktor:
Dipl. Psych. Ralf Schneider
42
salus
ANSPRECHPARTNER:
6. Auflage/Stand/02/10
03-S-KE-0002
salus klinik
salus klinik
Landgrafenplatz 1
61381 Friedrichsdorf
Diese Broschüre wendet sich an alle
Personen, die sich für eine Behandlung in
der salus klinik interessieren.
Sie soll knapp und doch umfassend die
wichtigsten Informationen bereitstellen,
die man braucht, um sich für eine Therapie
entscheiden zu können und sich entsprechend vorzubereiten.
Auch Berater, Ärzte und andere Fachleute
können einen ersten Eindruck von der
Klinik erhalten.
Weiterführende Informationen zur Therapie,
zu einzelnen Krankheitsbildern und zu spezifischen Therapiekonzepten können Sie in
Vorgesprächen in unserer Klinik oder auf
unserer Home-Page erhalten.
In unserem Forum oder Chatroom können Sie in einen Austausch mit ehemaligen Patienten der salus klinik oder mit
Angehörigen kommen.
[email protected]
www.salus-friedrichsdorf.de
Forum und Chat:
www.saluschat.de
Täglich von 19.00-21.00 Uhr finden Sie
Ansprechpartner in unserem Chatroom.
Info-Abend:
Jeden Mittwoch um
18.30 Uhr in der salus klinik Friedrichsdorf