Was kann gegen die «brennenden» Füsse getan werden
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Was kann gegen die «brennenden» Füsse getan werden
Was kann gegen die «brennenden» Füsse getan werden? Kurzantwort: Fussbrennen ist nur ein Symptom und gehört zu einem Krankheitsbild, das viele Ursachen haben kann und dementsprechend auch ganz unterschiedlicher Behandlung bedarf. Häufig sind es Durchblutungsstörungen oder Nervenschädigungen, die brennende Fussschmerzen auslösen können, sagt Dr. med. Heini Budmiger, Innere Medizin und Gefässkrankheiten FMH, Belegarzt HirslandenKlinik St. Anna, Luzern. Mein Vater, 72 jährig, leidet seit längerer Zeit an «brennenden» Füssen: auf Wanderungen und bei zügigem Laufen fangen nach zirka 11/2 Stunden die Fusssohlen an, sehr stark zu brennen. Im Extremfall können danach Blasen auftreten. Hinsetzen, Schuhe und Socken ausziehen lindern die Beschwerden etwas. Er hat schon verschiedenste Schuhe und unterschiedlichste Socken ausprobiert, leider ohne Erfolg. Woran könnte das liegen? Womit kann Abhilfe geschaffen werden? H. F. in N. Dr. med. Heini Budmiger, Innere Medizin und Gefässkrankheiten FMH, Belegarzt Hirslanden-Klinik St. Anna, Luzern Brennende Füsse - wie Feuer - können für die Betroffenen wirklich ein «heisses» Thema sein. Sie können quälen, im Alltag zur Hölle werden und die Lebensqualität massiv einschränken. Das kenne ich aus meinem Praxisalltag zur Genüge. Im englischen Sprachraum und in den Lehrbüchern wird oft vom «burning-feet-syndrome» gesprochen. Was steckt dahinter? Die Differenzialdiagnose ist lang. Auf zwei häufige und wichtige Gruppen von Ursachen sei im Folgenden eingegangen. Durchblutungsstörungen Verstopfte arterielle Gefässe in den Bereichen Becken und Beine führen zu einer Durchblutungsverminderung der Füsse und damit zu einem Mangel an Sauerstoff und Nährstoffen im Muskel. Dies wird unter Belastung, also beispielsweise beim Gehen noch verstärkt, weil die Muskulatur für die Funktion eine gesteigerte Durchblutung und vermehrt Energie benötigt. Meist ist für die Durchblutungsstörung die Arteriosklerose (Gefässverkalkung) verantwortlich. Der Volksmund spricht oft von Altersbrand oder Greisenbrand. Die Arteriosklerose wird begünstigt durch die Vererbung und das zunehmende Alter (beide Faktoren können wir nicht beeinflussen) und andererseits durch Diabetes, hohen Blutdruck, Rauchen, hohe Blutfette, Bewegungsmangel, ungesunde Ernährung und psychischer Stress (diese Faktoren können wir mit gutem Willen und Eigenverantwortung wesentlich beeinflussen!). Auch Störungen der Blutzusammensetzung können die Durchblutung in den Füssen kritisch vermindern, zum Beispiel eine zu hohe Zahl an roten und weissen Blutkörperchen oder Blutplättchen (so genannte myeloproliferative und myelodysplastische Syndrome) oder eine Eiweissvermehrung. Nervenschädigungen Nervenschädigungen mit Lokalisation ab Rückenmark bis zu den Zehen können ebenfalls brennende Fussschmerzen auslösen. Auf Höhe Rückenmark sind es vor allem schwere Abnützungen der Wirbelsäule (enger Spinalkanal, Bandscheibenvorfall usw.) oder auf Fussniveau ein Platzmangel der Vorfussnerven zwischen den Knochen (Tarsaltunnelsyndrom, Morton Neuralgie usw.). Polyneuropathie Ein weitere wichtige und häufige Ursache ist die Polyneuropathie zum Beispiel bei Vitaminmangel (Vitamin B12, Folsäure), Diabetes mellitus, Alkoholkrankheit, Leber- und Nierenerkrankungen, Medikamenten (vor allem nach Chemotherapie), Schwermetallen usw. Ursache muss geklärt werden Suchen Sie einen Arzt auf. Er soll die Ursache klären. Fussbrennen ist nur ein Symptom und gehört zu einem Krankheitsbild, das viele Ursachen haben kann und dementsprechend auch ganz unterschiedlicher Behandlung bedarf. Dr. Heini Budmiger, Luzern Quelle: Neue Luzerner Zeitung vom 30.04.2008