DDT_WS1112_10_E-Books_V1 - IDD

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Digitale Drucktechnologie
10. E-Book, E-Paper und E-Ink
E-Book, E-Paper und E-Ink: Ist das die Zukunft?
Digitale Drucktechnologie | 10. E-Book, E-Paper und E-Ink | 2
Quelle: Prof. Hübner, HdM Stuttgart
E-Book, E-Paper und E-Ink: Prognose von Microsoft
 2000-Microsoft Reader with ClearType™ debuts.
 2001-Electronic textbooks appear and help reduce backpack load on students.
 2002-PCs and eBook devices offer screens almost as sharp as paper: 200 dpi physical resolution is
enhanced even further with ClearType™.
 2003-eBook devices weigh less than a pound, run eight hours and cost as little as $99.
 2004-Tablet PCs arrive with eBook reading, handwriting input and powerful computer applications.
 2005-The sales of eBook titles, eMagazines, and eNewspapers top $1 billion.
 2006-eBook stands proliferate, offering book and periodical titles at traditional bookstores,
newsstands, airports --even in mid-air.
 2009-eBook titles begin to outsell paper in many categories. Title prices are lower, but sales are
higher.
 2010-eBook devices weigh half a pound, run 24 hours, and hold as many as a million titles.
 2012-Electronic and paper books compete vigorously. Pulp industry ads promote "Real Books from
Real Trees for Real People."
 2015-Former high-tech rivals unite to fund the conversion of the entire Library of Congress to
eBooks.
 2018-Major newspapers publish their last paper editions and move solely to electronic distribution.
 2019-Paper books remain popular as gifts, for collectors, for books of fine art and photography, and
for those who prefer a print reading experience.
 2020-Ninety percent of all titles are now also sold in electronic as well as paper form. Webster alters
its first definition of the word "book" to refer to eBook titles read on screen. The new definition for
"book" is: "a substantial piece of writing commonly displayed on a computer or other personal
viewing device."
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Quelle: Prof. Hübner, HdM Stuttgart, www.microsoft.com/reader/news/future.htm
Definition
 E-Ink ist einem Computer-Bildschirm ähnlich und kann zum Anzeigen von E-Books, E-Papers und
anderem benutzt werden. Da E-Ink sehr dünn und flexibel ist, wird es zur Nachbildung der traditionellen
Zeitung und für flexible Displays in unterschiedlichsten Anwendungen benutzt.
www.whatis.com
 Ein E-Paper kann sowohl eine elektronische Version einer Zeitung als auch ein Anzeige-Medium sein,
das einer traditionellen Zeitung ähnlich ist und jedoch mehrmals überschrieben werden kann.
www.whatis.com
 Ein E-Book ist eine elektronische Version eines traditionellen Buches, die an einem PC oder mit Hilfe
eines E-Book Readers gelesen werden kann.
www.whatis.com
 Ein E-Book Reader kann sowohl eine Software-Anwendung am PC als auch ein kleiner Computer zum
Anzeigen von E-Books sein.
www.whatis.com
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Definition
 Der Begriff E-Paper bezeichnet:
 eine Technologie zur Herstellung dünner flexiblen Displays;
 eine elektronische Zeitung auf Basis unterschiedlichen Technologien (Hardware);
 eine elektronische Version einer Zeitung (Software);
 Hier:
 der Begriff E-Paper wird hier zur Bezeichnung einer elektronischen Zeitung (Hardware) verwendet;
 für die Bezeichnung der Technologie wird der Begriff E-Paper Technologie benutzt;
 die elektronische Version einer Zeitung (Software) wird hier nicht besprochen.
 Der Begriff E-Book bezeichnet:
 eine Anwendung zum Lesen der elektronischen Version eines Buches (Software als auch Hardware)
 die elektronische Version eines traditionellen Buches.
 Hier:
 der Begriff E-Book wird hier zur Bezeichnung einer elektronischen Version eines Buches verwendet;
 die Anwendungshardware wird hier als E-Book Reader bezeichnet;
 die Anwendungssoftware zum Lesen eines E-Books wird hier nicht besprochen.
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E-Book, E-Paper und E-Ink: E-Ink
 Bei E-Ink (IBM) handelt es sich um eine Vielzahl von winzigen transparenten Mikrokapseln, die mit einer
farbigen Flüssigkeit und mikroskopisch kleinen weißen Kügelchen gefüllt sind.
 Auch diese Mikrokapseln sind sandwichartig zwischen zwei mit Elektrodennetzen überzogenen
Kunststofffolien gelagert. Durch Elektrophorese wird ein Aufsteigen oder Absinken der positiv geladenen
weißen Kügelchen bewirkt.
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Quelle: E-Ink Corporation
E-Book, E-Paper und E-Ink: E-Ink
 Befinden sich die Kügelchen auf dem Grund, ist die farbige Flüssigkeit
sichtbar, steigen sie an die Oberfläche, wird diese weiß. So entsteht in
Abhängigkeit vom positiv oder negativ geladenen Feld der beiden
Elektrodennetze ein Muster von Schrift, Grafik oder Halbtonbildern auf der
Folienoberfläche.
 Die E-Ink Anzeige kommt im Gegensatz beispielsweise zum PC-Monitor,
TFT-Bildschirm, Fernsehern ohne aktive Hintergrundbeleuchtung aus. Ein
weiterer Vorteil der Technik: Strom wird nur zur Änderung der Anzeige
benötigt, sobald das Schriftbild hergestellt ist, wird kein Strom mehr
gebraucht.
 Die E-Ink Technologie kommt in unterschiedlichen Bereichen wie E-Paper, EBook Reader, energiesparende Displays, Kontostandanzeige auf Geldkarten
sowie Preisauszeichnung zum Einsatz
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Quelle: Prof. Hübner, HdM Stuttgart; www.eink.com
Bilder: www.eink.com
E-Book, E-Paper und E-Ink: E-Paper Technologie

Bei E-Paper Technologie handelt es sich um Millionen von winzigen
Kugeln, die zwischen zwei Kunststofffolien gelagert und mit einem
Zeilen und Spalten bildendem Elektrodennetz überzogen sind.

Die E-Paper Technologie, auch Gyricon genannt, ist der E-Ink
Technologie ähnlich

Die Gyricon Technologie benutzt im Gegensatz zu E-Ink Technologie
schwarz-weiße Kugelchen, die auf ihrer weißen Oberseite eine andere
Polarität als auf ihrer schwarzen Unterseite aufweisen und in einer
transparenten Flüssigkeit schwimmen.

Durch entsprechendes Zuwenden der schwarzen und weißen Seiten
der Kugeln zur Betrachtungsseite der Doppelschicht-Folie, entsteht so
ein Muster, das die Wiedergabe von Schrift, Grafik und Halbtonbildern
erlaubt.

Die E-Paper Technologie kommt nur zur Nachbildung „echter“
Zeitungen zum Einsatz
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Quelle: Prof. Hübner, HdM Stuttgart
E-Book, E-Paper und E-Ink: E-Paper

Zur Zeit kann das E-Paper in großen Mengen produziert werden

Die E-Paper-Forscher versuchen, das Substrat so dünn und flexibel
wie ein Blatt Papier zu gestalten

Die weltweit erste Tageszeitung, die ein täglich erscheinendes EPaper-Angebot bereitstellte, war die Rhein-Zeitung im Jahr 2001.

Inzwischen bieten fast alle Magazine und Zeitungen ebenfalls eine
elektronische Ausgabe der gedruckten Version im Internet an.

Zwischenzeitlich gab es das kostenlose Angebot NEWSMAX, eine
werktags per E-Mail ausgelieferte PDF-Zeitung. Dieses Angebot
wurde mittlerweile eingestellt.
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Quelle: Prof. Hübner, HdM Stuttgart, www.wikipedia.org
E-Book, E-Paper und E-Ink: E-Book
 Kommerziell verwertet werden meist E-Books als digitale und
portierbare Kopie eines Originalbuchs. Bei den 130.000 Titeln die
Amazon 2008 sowohl als Papierausgabe und als E-Book im Angebot
hatte, machten die E-Book-Verkäufe 6 % des Gesamtabsatzes aus.
 Es gibt eine Reihe von Anbietern, die Werke, deren Urheberrecht
abgelaufen ist, kostenlos zum Herunterladen anbieten. Einige
Hochschulen beziehungsweise Dozenten bieten ausgesuchte Bücher
kostenfrei an. Das O’Reilly-OpenBook-Portal und Galileo Press stellen
eine Auswahl von E-Books (Openbooks) kostenlos zur Verfügung. Das
amerikanische Project Gutenberg stellt Literatur als ASCII-, HTMLoder Plucker-Datei lizenzfrei zur Verfügung.
Digitale Drucktechnologie | 10. E-Book, E-Paper und E-Ink | 10
Quelle: Marco Evers: Bibliothek in der Handtasche. In: Der Spiegel.Nr. 27, 2008, www.wikipedia.org
Bilder: www.fortmyerswebdesign.org, www.onlinekosten.de
E-Book, E-Paper und E-Ink: E-Book: Urheberrechte
 Um das Urheberrecht auch praktisch schützen zu können, wurde für
viele E-Books ein Digital Rights Management eingeführt.
 DRM: Digital Rights Management
Sie ermöglicht Anbietern prinzipiell neue Abrechnungs-möglichkeiten,
um beispielsweise mittels Lizenzen und Berechtigungen sich
Nutzungsrechte an Daten, anstatt die Daten selbst, vergüten zu lassen.
 DOI: Digital Object Identifier
DOI ist ein eindeutiger und dauerhafter Identifikator für digitale Objekte.
Er wird vor allem für Online-Artikel von wissen-schaftlichen
Fachzeitschriften verwendet. Das DOI-System baut auf dem HandleSystem auf und ist vereinfacht ausgedrückt mit ISBN und ISSN
vergleichbar.
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Quelle: Prof. Hübner, HdM Stuttgart; APuZ 42-43/2009; Deutscher Drucker, 41/2009
E-Book, E-Paper und E-Ink: E-Book: Formate (2009)
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Quelle: C‘t Magazin für Computertechnik, 10/2009, Ausgabe 25
E-Book, E-Paper und E-Ink: E-Book: Shops (2009)
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Quelle: C‘t Magazin für Computertechnik, 10/2009, Ausgabe 25
E-Book, E-Paper und E-Ink: E-Book Reader
 Klassisch werden mit E-Book Reader Geräte bezeichnet, die hauptsächlich dem mobilen Lesen von
Büchern und Texten dienen. Auch Magazine und Zeitungen kann man bereits auf diesem Wege
konsumieren.
 Bei den meisten E-Book Readern kommen E-Ink Displays zum Einsatz, die im Gegensatz beispielsweise
zum PC-Monitor, TFT-Bildschirm, Fernsehern ohne aktive Hintergrundbeleuchtung auskommen und
strengen deshalb die Augen deutlich weniger beim Betrachten an.
 Man kann den E-Book Reader theoretisch Monate ins Regal stellen, beim Betrachten erscheint das Bild
wieder so, wie man es hinterlassen hat. Durch diese Technik braucht der Akku weniger Strom, manche
Reader können (theoretisch) Sie bis zu 10.000mal umblättern, bevor sie wieder aufgeladen werden
müssen.
 Die Inhalte werden mittels USB-Kabel oder über Speicherkarten mit Inhalten auf das Gerät transferiert.
Einige teure Exemplare beherrschen auch WLAN und UMTS.
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Quelle: www.ebook-reader.de
E-Book, E-Paper und E-Ink: E-Books: Marktanteile (Belletristik)
USA
 Marktanteile:
 2010: 550 Mio US-$ (3,3 %)
Deutschland
 Marktanteile:
 2010: 20 Mio € (0,5 %, Schätzung)
 2015: 350 Mio € (3,5 %, Schätzung)
 Bestsellerlisten:
 New York Times, Anfang 2008 (US-Start des
Kindle):
102 von 112 Titeln als Ebook
 Bestsellerlisten:
 Spiegel, Juli 2010: Hardcover
26 von 50 Titeln als Ebook
 Spiegel, Juli 2010: Taschenbuch
29 von 50 Titeln als Ebook
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Quelle: Spiegel Online, versch. Artikel, Oktober 2010,
nach einer Studie von PriceWaterhouseCoopers
E-Book, E-Paper und E-Ink: E-Book Reader
 Vorteile
 Augenschonende, sehr kontrastreiche Lesefläche
 Text bei den meisten Modellen vergrößerbar (praktisch bei Sehschwächen)
 Hunderte Bücher passen auf einen Reader, mittels Speicherkarten ganze Bibliotheken
 Handliches Format, oft kleiner als ein Taschenbuch
 Akku reicht für mehrere Tage oder sogar Wochen, das Aufladen dauert nur wenige Stunden
 Nachteile
 derzeit noch keine Farbbildschirme erhältlich
 teure Endpreise von 250-700 € durch die Herstellung, da noch kein Massenprodukt
 mehrere E-Book Formate etabliert, nicht jeder E-Book Reader beherrscht alle Formate
 bei der Produktion eines E-Book Readers wird 250 mal mehr CO2 freigesetzt als bei einem
gedruckten Buch. Damit die Bilanz wieder stimmt, soll ein E-Book-Reader 16 Jahre lang halten.
Dabei wird mit 15 gelesenen Bücher pro Jahr gerechnet.
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Quelle: www.ebook-reader.de; C‘t Magazin für Computertechnik,
10/2009, Ausgabe 26
E-Book, E-Paper und E-Ink: E-Book Reader (2010)
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Quelle: c‘t Magazin für Computertechnik, 10/2010, Ausgabe 23
E-Book, E-Paper und E-Ink: E-Book Reader (2010)
 Libri Acer Lumiread
 Hersteller: Acer
 Display: 6 Zoll, E-Ink Technologie
 UMTS-Modem, Tchibo SIM-Karte
 Barcode-Scanner
 Verknüpfung mit libri.de
 Kosten: 220 €
 Kindle 3
 Hersteller: Amazon
 Display: 6 Zoll, E-Ink Technologie
 UTMS-Modem, weltweit einsetzbar
 2007: Start in USA
 2009: Einführung in Deutschland und 100 weiteren Länder
 Bietet 300.000 englische Bücher und 45 Tageszeitungen an
 Kosten: 170 € (inkl. Versand und Zoll)
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Quelle: Spiegel Online: Was die neuen E-Book-Angebote taugen, 25.10.2010
Bilder: libri.de, amazon.de
E-Book, E-Paper und E-Ink: E-Book Reader (2009)
 Txtr Reader
 Hersteller: Txtr, Berlin
 6 Zoll Display, geplant 9,7 Zoll Display
 Auflösung 600x800 Bildpunkte
 WLAN-Verbindung
 Bietet 20.000 deutsche Bücher an
 Kosten: 320€
 Reader Touch Edition
 Hersteller: Sony
 6 Zoll Touchscreen mit E-Ink Technologie
 Kosten: 300€
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Quelle: C‘t Magazin für Computertechnik, 10/2009, Ausgabe 25
Impressum
Larisa Salun, M.Sc.
Digitale Drucktechnologie
Vorlesung im Wintersemester 2011/12
Prof. Dr.-Ing. E. Dörsam
Technische Universität Darmstadt
Fachgebiet Druckmaschinen und Druckverfahren
Magdalenenstraße 2
64289 Darmstadt
http://www.idd.tu-darmstadt.de