Die Rückkehr des Buddhas – 3D Computerrekonstruktion des
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Die Rückkehr des Buddhas – 3D Computerrekonstruktion des
Die Rückkehr des Buddhas – 3D Computerrekonstruktion des Grossen Buddhas von Bamiyan, Afghanistan Prof. Dr.-Ing. Armin Grün Institut für Geodäsie und Photogrammetrie ETH - Hönggerberg CH - 8093 Zürich Fax: 0041-1-633 1101 Tel.: 0041-1-633 3038 E-mail: [email protected] www.photogrammetry.ethz.ch Prof. Dr. Armin Grün, Institut für Geodäsie und Photogrammetrie, ETH Zürich [email protected], www.photogrammetry.ethz.ch Im März 2001 wurden die beiden stehenden Buddhas von Bamiyan, Afghanistan durch Mitglieder der Al Quaida und gegen den Willen der lokalen Bevölkerung vollständig zerstört (Abbildung 1). Damit sind unschätzbare Werte der afghanischen und internationalen Kulturgeschichte verlorengegangen. Diese Statuen, gebaut zwischen dem 2. und 4. nachchristlichen Jahrhundert, spielten eine grosse Rolle als kulturelles Erbe, selbst noch in islamischer Zeit, an einem wichtigen Punkt der Seidenstrasse, einem der grossen Handelswege zwischen den östlichen und westlichen Imperien für 2 000 Jahre. Abbildung 1: Der Grosse Buddha von Bamiyan: Vor der Zerstörung (links), während der Explosion im März 2001 (Mitte) und die Reste nach der Zerstörung (rechts) Seit Herbst 2001 bemüht sich ein Konsortium, bestehend aus Vertretern des Afghanistan Institute &Museum, Bubendorf, Schweiz (Paul Bucherer), der New7Wonders Society, Zürich (Bernard Weber) und dem Institut für Geodäsie und Photogrammetrie, ETH Zürich (Prof. Dr. Armin Grün) um Mittel und technische Möglichkeiten für den Wiederaufbau zunächst des Grossen Buddhas. Diese Figur war mit eine Höhe von 53 m der grösste stehende Buddha weltweit. Eine gute physische Rekonstruktion verlangt zentimetergenaue Pläne der Statue. Mit der Photogrammetrie steht uns hier die einzig mögliche Technologie zur Verfügung, um diese Pläne im Nachhinein zu generieren. Photogrammetrie (Bildmessung) beschäftigt sich mit Methoden der Vermessung von Objekten sehr unterschiedlicher Art aus Bildern. Die sogenannte „Architekturphotogrammetrie“ gilt dabei als eine der ersten klassischen Anwendungen und spielt auch heute noch eine grosse Rolle. Die Gruppe um Prof. Grün konnte auf zwei Arten von Bildern zurückgreifen: (a) Touristenbilder geringer Auflösung, die über das Internet bezogen wurden und (b) drei Messbilder, die von Prof. Kostka, TU Graz im Jahre 1970 aus Anlass einer topographisch-kartographischen Vermessungsmission mehr oder weniger zufällig erstellt wurden. Während die Internetbilder zur wissenschaftlichen Weiterentwicklung vollautomatischer photogrammetrischer Auswerteverfahren eingesetzt wurden, dienten die mit einer Spezialkamera aufgenommenen Messaufnahmen der eigentlichen praktischen Computerrekonstruktion (Abbildung 2). Abbildung 2: Die drei Messbilder (Originalformat 13 x18 cm) als Grundlage der 3D Computerrekonstruktion Technische Einzelheiten der Computerrekonstruktion können unter http://www.photogrammetry.ch/research/bamiyan eingesehen werden. Unter Einsatz modernster Hilfmittel ist es uns gelungen, den Grossen Buddha mit einer Genauigkeit von 1-2 cm am Computer wiedererstehen zu lassen, mit einer Detailauflösung von besser als 5 cm (Abbildung 3). Abbildung 3: Der rekonstruierte Grosse Buddha als photorealistisches 3D Modell. Links: Im Felsen stehend, Mitte: Herausgelöst, Rechts: Detaildarstellung der Falten des Überwurfs Damit ist die Grundlage für eine physische Rekonstruktion vorhanden. Der Gouverneur von Bamiyan hat aus Anlass eines kürzlichen Besuches in Zürich nochmals den ausdrücklichen Wunsch der afghanischen Regierung und Bevölkerung nach einer originalgetreuen physischen Rekonstruktion der Statue bekräftigt (Abbildung 4). Abbildung 4: Der Gouverneur von Bamiyan an der ETH Zürich bei der Betrachtung des 3D Computermodells an einer Grossleinwand