Erfahrungsbericht Auslandsaufenthalt

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Erfahrungsbericht Auslandsaufenthalt
Erfahrungsbericht über den Auslandsaufenthalt
Name:
Laura
Austausch im:
WS 2012
(WS/SS/akad. Jahr)
Studiengang: Education
Zeitraum (Datum):
17.9-16.12.2012
Land:
England
Stadt:
Birmingham
Universität:
University of Birmingham
Unterrichtssprache:
Englisch
Austauschprogramm: ERASMUS
(z.B. ERASMUS)
Angaben zur Zufriedenheit während des Aufenthalts:
(Zutreffendes bitte ankreuzen)
1
2
3
4
(niedrig)
Soziale Integration:
Akademische Zufriedenheit:
Zufriedenheit insgesamt:
ECTS-Gebrauch:
JA: x
5
(hoch)
x
x
x
NEIN:
Vorbereitung
Bewerbung / Einschreibung
(z.B. Bewerbungsschreiben/-formular, Fristen, zeitlicher Ablauf, Zusammenstellung des Stundenplans (mit/ohne ECTS))
Als ich mich entschlossen habe, ein Auslandssemester zu absolvieren, habe ich mich zuerst mit
einem Motivationsschreiben und einem Notenspiegel aus den vorausgegangenen Semestern an
der Universität in Birmingham beworben. Es hat sehr lange gedauert, bis ich eine Zusage der
Universität bekommen habe, was auch daran lag, dass die Einschreibefrist verlängert wurde.
Parallel dazu, habe ich mich auch für ein Studentenwohnheim beworben, was sich als ziemlich
schwierig herausstellte. Normalerweise werden die Zimmer in den Studentenwohnheimen nur an
Studenten vermietet, die sich für ein Jahr bewerben. Es ist also ziemlich schwierig ein Zimmer für
drei Monate zu erhalten. Ich habe ca. 2 Wochen vor meiner Ankunft in Birmingham Bescheid
bekommen, dass ich im Studentenwohnheim wohnen kann. Ich war über die kurzfristige Zusage
sehr verärgert.
Ein paar Tage nach meiner Ankunft, habe ich meinen Stundenplan mit einer Erasmuskoordinatorin
zusammengestellt. Dabei durfte ich all meine Wünsche nennen, die auch berücksichtigt wurden,
sofern es keine zeitlichen Überschneidungen gab.
Finanzierung
(z.B. Auslands-Bafög, Sokrates-Förderung, anderen Stipendien, etc.)
In England sind die Unterhaltskosten sind im Vergleich zu Deutschland sehr hoch. Ich habe kein
Auslands-Bafög erhalten, sondern nur 185 Euro von Erasmus.
Dokumente
(z.B. Visa, Aufenthaltsgenehmigung, Reisepass, etc.)
Ein Personalausweis hat bei der Einreise nach England gereicht.
Sprachkurs
Für Erasmusstudierende wurde sehr viel an der Universität in Birmingham angeboten. Gleich zu
Anfang des Semesters gab es Informationsveranstaltungen, in denen wird über das Semester
aufgeklärt wurden und Fragen stellen konnten. Darüber hinaus gab es eine Erasmus
Englischklasse, die einmal die Woche statt und jeden Tag eine English Lunch Class. Die Themen
waren sehr abwechslungsreich, an manchen Tagen, wurde über Grammatik und an anderen über
das wissenschaftliche Schreiben unterrichtet. Natürlich war alles freiwillig und man konnte sich
individuell aussuchen, zu welchen Englischklassen man ging. Auch wurden Tagesausflüge
angeboten, wodurch man auch nochmal anderen Studierende kennengelernt hat. Besonders gut
hat mir auch gefallen, dass es „one to one tutorials“ gab. Dabei handelt es sich um ein Treffen mit
einem wissenschaftlichen Mitarbeiter, der einem Tipps gibt, wie man z.B. sein Essay verbessern
kann.
Während des Aufenthalts
Ankunft
(z.B. Anreise, Einschreibungsformalitäten; Einwohnermeldeamt)
Würde ich mit der Flugzeug empfehlen. Birmingham hat einen eigenen Flughafen, von dem es
auch nicht weit zur Universität ist.
Campus
(Ansprechpartner (z.B. International Office, Koordinatoren, etc.), Mensa, Cafeteria, Bibliothek, Computerräume)
Auf dem Campus wird alles angeboten, was man benötigt. Es gibt mehrere Cafés und Bistros,
aber auch einen Supermarkt und einen Frisör. Es gibt eine sehr große Bibliothek und zusätzlich
auch eine Fachbereichsbibliothek von dem Studiengang “Education”. Beide Bibliotheken bieten
genug Arbeitsplätze mit einem Internetzugang.
Eine Mensa, so wie wir sie aus Deutschland kennen, gibt es dort nicht. Auch die Preise in den
Bistros waren nicht studentenfreundlich. Da ich in der Nähe des Campus gelebt habe, konnte ich
mittags auch Zuhause essen. Außerdem gibt es auch ein großes Sportzentrum auf dem Campus,
in der es ein Schwimmbad, ein Fitnessstudio und jede Menge Kursräume gibt. Online konnte man
sich für die angebotenen Kurse anmelden.
Vorlesungen
(z.B. Prüfungen, ECTS, Studienaufbau, Professoren, erforderliches Sprachniveau etc.)
In Birmingham habe ich „Education“ studiert. Die Fakultät war ziemlich klein und übersichtlich, was
mir gut gefallen hat. In den Seminaren und Vorlesungen waren wir immer kleine Gruppen,
teilweise gab es in Seminaren nur 10 Teilnehmer, was einen positiven Effekt auf die
Lernatmosphäre hatte. Die Dozenten haben einem stets Hilfe angeboten und bei Fragen
außerhalb der Vorlesungen konnte man sie fast immer im Büro antreffen, wo einem geholfen
worden ist. Alle Dozenten waren sehr verständnisvoll gegenüber den Austauschstudenten und
haben uns als Bereicherung gesehen, gerade in Kursen wie „Global Education“.
Wohnen
(z.B. Wohnmöglichkeiten, Wohnungssuche/-ausstattung, Miete, Kaution, Wohngeld etc.)
Ich habe im Studentenwohnheim „Oakly Court“ gewohnt, welches sehr schön und ziemlich modern
ist. Die Zimmer sind recht spartanisch eingerichtet, was aber für die drei Monate kein Problem war.
Alles was man braucht, war vorhanden. Ich habe in einer 10er WG gewohnt, man hat sich zu fünft
ein Badezimmer geteilt und zu zehnt die Küche, die sehr groß war. Die Größe der WG habe ich als
sehr positiv empfunden, da man eigentlich immer jemanden in der Küche getroffen hatte und so
nie allein war. Ein weiterer Vorteil war, dass meine Mitbewohner alle Englisch zur Muttersprache
hatten. Neben mir gab es zwei andere Austauschstudenten aus Australien, ansonsten waren alle
anderen britischer Herkunft. Allerdings muss man sagen, dass die britischen Studenten der
Wohnheime zum größten Teil alle 18 Jahre alt sind. Es ist in Birmingham so üblich, dass man in
seinem ersten Studienjahr im Studentenwohnheim lebt, es ist also nicht damit zu rechnen ältere
britische Studenten anzutreffen. Dies widerspricht nämlich auch der Bewerbung für ein
Studentenwohnheimzimmer, da in dieser gefragt wird, wie alt die Mitbewohner sein sollen, mit
denen man zusammenleben will. Es ist nur möglich mit 18-jährigen zusammen zu wohnen und
dann den Austauschstudenten, die meist Anfang 20 waren. Trotz des Altersunterschieds, hatte ich
sehr viel Spaß mit meinen Mitbewohnern und wir haben sehr oft zusammen gegessen und zwei
meiner Mitbewohner habe ich auch in ihrer Heimatstadt London besucht. Außerdem hatte man
nicht die Gelegenheit Deutsch zu sprechen, was dem Englisch üben sehr entgegen gekommen ist.
Eigentlich alle Studentenwohnheime sind in Nähe der Universität, die man zu Fuß erreichen kann.
Oakley Court ist circa 15 Gehminuten von dem Campus entfernt. Auf dem Campus findet man
ansonsten auch alles was man braucht, einen Frisör, eine Buchhandlung, Cafes und einen
Supermarkt, der aber sehr teuer ist. Supermärkte wie Tesco oder Aldi, sind 10 Minuten vom
Campus entfernt. Auch 10 Minuten vom Campus entfernt ist das Studentenviertel „Selly Oak“. Dort
leben fast alle Studenten ab ihrem zweiten Studienjahr in Häusern, die sie sich mit 3-5 anderen
Personen teilen. In Selly Oak gibt es Supermärkte, Cafes, Kneipen und Restaurants. Wenn einem
das Alter seiner Mitbewohner wichtig ist, dann würde ich empfehlen sich um eine WG in Selly Oak
zu kümmern. Zusätzlich ist das auch meist günstiger, als auf dem Campus zu wohnen. Wenn man
an Mietpreise in Dortmund und Umgebung gewohnt ist, sind die Preise des Studentenwohnheims
ein großer Schock. Ich habe für mein Zimmer umgerechnet ca. 600 Euro warm (+Internet) gezahlt.
Allerdings muss man auch sagen, dass sich um alles gekümmert wurde. In meinem Wohnheim
hatten wir eine Putzfrau, die zweimal die Woche gekommen ist und die Gemeinschaftsräume
geputzt hat. Auch kommen unmittelbar Handwerker, wenn irgendwas kaputt sein sollte. Auch wenn
ich lieber weniger gezahlt hätte, anstatt eine Putzfrau zu haben, kann man sich da nicht immer
aussuchen.
Unterhaltskosten
(z.B. Lebensmittel, Miete, Benzin, Eintrittsgelder, Ermäßigungen, Studentenrabatte, etc.)
Für Lebensmittel muss man mindestens 300 Euro im Monat einplanen. Wenn man im
Studentenwohnheim lebt liegt die Miete zwischen 500-700 Euro. Wenn man sich ein Haus teilt in
Selly Oak, kann die Miete auch niedriger sein.
Öffentliche Verkehrsmittel
(z.B. Verkehrsnetz, wichtige Buslinien, Fahrplan, Preise, Ticket-Verkaufsstellen, Fahrradverleih)
Wenn man vom Campus in die Stadt wollte, konnte man den Zug nehmen, der an der Haltestelle
„University“ hielt. Es sind nur zwei Stationen bis zum Hauptbahnhof „Birmingham New Street“.
Kontakte
(z.B. Tandem-/Mentorenprogramm, ESN-Betreuung, Sportmöglichkeiten, Vereine)
In Birmingham gibt es sogenannte „Societies“, bei denen es sich um Interessengruppen handelt.
Am Anfang des Semesters stellen sich alle Societies vor und man kann entscheiden, in welcher
man Mitglied sein möchte. Dies ist unter anderem auch eine sehr gute Gelegenheit andere Leute
kennenzulernen. Ich war z.B. in der Volleyball- Society und der Erasmus-Society. Alle paar
Wochen gab es dann Treffen mit den Societies oder es wurden Partys organisiert. Für britische
Studenten ist es sehr wichtig, Mitglied in diesen Socities zu sein, was ich sehr gut finde und
bedauere, dass wir das so nicht an unserer Universität haben.
Außerdem gab es auch ein „language buddy programe“. Ich habe an dem Programm
teilgenommen und habe mich mit einer britischen Studentin, die Deutsch studiert, mehrmals die
Woche getroffen. Bei den Treffen haben wir dann abwechselnd Deutsch und Englisch gesprochen.
Nachtleben / Kultur
(z.B. Bars, Clubs, Einkaufsmöglichkeiten, Sehenswürdigkeiten, Kino, Ausflüge)
Die Einkaufsmöglichkeiten in Birmingham sind sehr gut. In der Innenstadt gibt es ein riesiges
Einkaufscenter. Auch gibt es genug Kinos und ein Theater in dem auch Musicals vorgeführt
werden. Bars und Clubs gibt es auch genug, die meisten befinden sich an der „Broad Street“. Um
dahin zu gelangen muss man allerdings ein Taxi nehmen. Es befinden sich aber auch viele Cafés
und Kneipen in der Nähe des Campus.
Birmingham ist eine Industriestadt, man darf alle so keine Altstadt und wunderschöne Gebäude
erwarten. Es ähnelt sehr Dortmund bietet aber alles man braucht, unter anderem auch ein riesen
Einkaufscenter, dass auch vor ein paar Jahren erst gebaut wurde. Da Birmingham sehr zentral
liegt, bietet es sich auch an für Tagesausflüge andere Städte zu besuchen. Ich bin in meiner Zeit
dort sehr viel gereist, u.a. oft mit den Busunternehmen „National Express“ oder „Mega Bus“.
National Express ist sehr zu empfehlen, komfortable Sitze, günstig und pünktlich. Megabus
hingegen war fast immer unpünktlich und das ohne Bescheid zu geben, sodass man ohne zu
wissen, wann der Bus kommt an der Haltestelle warten musste.
Sonstiges
(z.B. Bank (Kreditkarte, Auslandskonto), Auslandsversicherung, Telefonieren, Internet, evtl. Nebenjob)
Ich habe kein Auslandskonto gehabt, das lag an dem kurzen Aufenthalt (3 Monate), den ich hatte.
Ansonsten würde ich es empfehlen, da die Gebühren sehr hoch sind, wenn man Geld abhebt.
Es lohnt sich aber auf jeden Fall, sich eine englische Simkarte anzuschaffen.
Nützliches
Sonstige Tipps und Infos
(z.B. nützliche Links, Telefonnummern / E-Mail-Adressen, Adressen etc. von Behörden)
Mein Tipp wäre es, sich früh genug um eine Unterkunft zu bemühen und sich nicht darauf zu
verlassen, dass die Universität einem eine Unterkunft zur Verfügung stellt.
Insgesamt kann ich sagen, dass es eine sehr gute Erfahrung war, das Semester in Birmingham zu
absolvieren. Es war sehr interessant, zu erleben wie es ist in einem anderen Land zu leben und zu
studieren. Es gibt glaub ich keinen schnelleren Weg sein Englisch zu verbessern, als in einem
englischsprachigen Land zu leben.