- Wirtschaftsstandort Landkreis Ostprignitz

Transcrição

- Wirtschaftsstandort Landkreis Ostprignitz
regional – 1. wahl
genussreise durch ostprignit z-ruppin
eine verlagsbeilage der
märkischen
allgemeinen
nrp/wit/k yr
a ll e a u ss te ll
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g r ü n en w o c h
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b r a n d en b u r g
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21a
"VON HIER FÜR HIER"
Wir bieten Ihnen ein breites Sortiment regionaler Produzenten:
vom eigenen Hof - Lammfleisch & frisches Gemüse
Herzlich willkommen in Ihrem
aus Rohrlack von der Bäckerei Vollkern - Brot & Brötchen
vom Ököhof Kuhhorst - Wurst, Fleisch, Getreide, Nudeln & Gemüse
von der Hirschmark GmbH - Wildfleischprodukte aus heimischen Wäldern
von der Demeter Schäferei Sophienhof - Schafmilchprodukte
aus Wittstock vom Biolandhof Bauer & Sohn GbR - Frisches Gemüse
aus Neuruppin & von der Blütenmeer Imkerei aus Neustadt/Dosse - Honig
In unserem BioBistro verarbeiten wir
von den Lebensräumen Neuruppin - Eier und Teemischungen
für Sie vorwiegend frische, regionale Zutaten.
sowie viele weitere Produkte aus dem Land Brandenburg.
Junckerstraße 2 - 16816 Neuruppin
Mo - Fr 9 - 18 Uhr / Sa 9 - 13 Uhr
Weitere Informationen und Rezeptideen unter www.ruppinerbiokonsum.de
trotz Baustelle kostenlose Parkplätze
an der Haupt-Sparkasse, Zufahrt Fehrbelliner Str.
P
2 | Regional - 1. Wahl
FREITAG, 17. JANUAR 2014
Auf Genussreise
G
Aus dem Inhalt
Grußwort von Frederik Otto, Geschäftsführer der
Regionalentwicklungsgesellschaft Nordwestbrandenburg
enussreise durch den
Landkreis Ostprignitz-Ruppin – unter
diesem Motto präsentiert
sich unser Landkreis in diesem Jahr auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin. Die erfolgreiche Messeteilnahme 2013 in der Brandenburg-Halle 21a erfährt
nunmehr ihre Fortsetzung
und zeichnet sich erneut
durch unterschiedliche regionale Unternehmen aus, die
sich und ihre Produkte am
Gemeinschaftsstand
des
Landkreises
OstprignitzRuppin präsentieren.
Die Internationale Grüne
Woche als weltgrößte Verbrauchermesse bietet ideale
Voraussetzungen, das in unserer Region vorhandene kulinarische Angebot einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren und aktives Standortmarketing zu betreiben.
Regionale Identität bedeutet auch, die Wertschöpfung
im ländlichen Raum zu steigern und die Lebensqualität
auf dem Land zu verbessern.
Somit stehen regionale Erzeugnisse und regionale Vermarktung für Genuss, Geschmack, Vielfalt, Nachhaltigkeit und Heimatgefühl.
Das aktuell laufende Sonderprojekt „Land-Zukunft –
Mobilisierung der Flächenpo-
Frederik Otto mit dem Einkaufsführer.
tentiale für den Gartenbau
im Landkreis OstprignitzRuppin“ soll hierzu einen Beitrag leisten. Die Erweiterung
von Anbauflächen für den
Obst- und Gemüseanbau sowie die Unterstützung bei
der Vermarktung regionaler
Produkte sind die erklärten
Kernziele des Projektes.
FOTO: REGINE BUDDEKE
Der Trend zu regionalen
Produkten ist ungebrochen.
Verbraucher wollen Sicherheit und Transparenz beim
Einkauf von Lebensmitteln.
Einzelhandelsunternehmen
und einheimische Gastronomen entdecken zunehmend
die Vorteile der Vor-Ort-Produzenten. So finden sich Zu-
taten regionaler Herkunft
auf den Speisekarten der Restaurants und Hotels wieder.
Den vielen Messebesuchern wollen wir unseren
Landkreis schmackhaft machen und die Neugierde auf
einen Aufenthalt in unserer
reizvollen Gegend wecken.
Kulinarischen Raffinessen
wie Backwaren, Fleisch- und
Fischspezialitäten, Kräuter,
Fruchtsäfte, saisonales Gemüse, Imkereierzeugnisse sowie touristische Angebote
verleihen unserem Landkreis Ausdruck.
Hierfür nutzen einige Unternehmen seit Jahren das
von uns entwickelte und patentierte Vermarktungslogo
„Regional – 1. Wahl Produkte aus der Region“.
Die Vielseitigkeit des regionalen Angebotes finden Sie
in unserem Einkaufsführer
Hofläden, Direktvermarkter
und Spezialitätenanbieter
zwischen Elbe und Havel“
im Internet unter www.Regional.tgz-neuruppin.de.
Ich wünsche Ihnen einen
angenehmen Aufenthalt bei
der Internationalen Grünen
Woche und freue mich über
Ihren Besuch unseres Messestandes in der BrandenburgHalle 21a.
Ihr
Frederik Otto
: Das pralle Landleben –
63
die Genießer-Tour
: Roastbeef regional – in
Hakenberg wird aus eigener
64
Aufzucht geschlachtet
: Voll Saft und Kraft –
Regine Scholz-Berg erfüllte
sich den Traum von der
65
eigenen Mosterei
: Nichts zu meckern – die
Ziegenkäserei Karolinenhof
66
hat sich etabliert
: Das Stör-Manöver – In
Zippelsförde wird nicht nur
67
für Kaviar gezüchtet
: Auf der Messe – Aussteller aus Ostprignitz-Ruppin
auf der Grünen Woche 6 8/9
: Der Bienenkönig – Imker
Bernd Rümenapf ist Herr
6 10
über 100 Völker
: Quer durch den Gemüsegarten – Oliver Prokop führt
6 11
einen Bio-Konsum
: Tolle Knolle – Topinam6 12
bur liegt im Trend
: Das Gelbe vom Ei – die
Wachtelfarm in Karwesee vor
6 13
der Übernahme
: Frisch aufgetischt – der
„Seegarten“ Neuruppin
schwört auf Regionales 6 14
: Stollen-Ehre – Bäckerei
Hausbalk kreiert ständig
6 15
Neues
IMPRESSUM – Regional – 1. Wahl,
eine Verlagsbeilage der Märkischen
Allgemeinen,
Friedrich-EngelsStraße 24, 14473 Potsdam, Regionalverlag Prignitz-Ruppin;
Chefredaktion: Thoralf Cleven,
Redaktion: Kathrin Gottwald (verantwortlich);
Anzeigen: Gertraude Bieniek (verantwortlich), Christian Koletzki
Regionales im Kochtopf
Interview mit Andreas Rohde, Chef des Vereins Ruppiner Köche
Andreas Rohde ist Chef im
Landgut Gühlen und darüber hinaus Küchenmeister
der Reha-Klinik Hohenelse
in Rheinsberg, mehrfacher
Medaillengewinner bei Internationalen Kocholympiaden
und ist amtierender Vorsitzender des Vereins Ruppiner
Köche.
cker macht mir die Brötchen
so, wie ich sie für meine Küche haben will. Das ist zwar
oft ein wenig teurer, wird
aber vom Verbraucher zunehmend akzeptiert.
Wie kombinieren Sie die heimischen Zutaten?
Rohde: Ich bin Fan der asiatischen Küche. Damit reichere
ich meine regionale Küche
an. Das passt ganz gut.
MAZ: Wie wichtig sind Ihnen
regionale Produkte?
Andreas Rohde: „Sehr wichtig. Wenn man in solch einer
wild-, fisch- und pilzreichen
Region lebt wie wir! Waldbeeren geben ein tolles
Aroma. Wir richten uns immer mehr nach regionalen
Zutaten aus.
Andreas Rohde
Warum?
Rohde: Schon um die Partner
vor Ort zu stärken. Aus der
Region – für die Region! Wo
man lebt, da sollte man auch
seine Ware kaufen. Mein Bä-
FOTO: PRIVAT
Was sind Ihre Favoriten?
Rohde: Beim Fisch sind das
Zander oder Barsch. Beim
Fleisch Hakenberger Rind
und natürlich einheimisches
Damwild. Als Gemüse mag
ich Schwarzwurzeln lieber
als Spargel. Mein persönliches Lieblingsgericht sind allerdings süß-saure Eier.
Interview: Regine Buddeke
Regional - 1. Wahl | 3
FREITAG, 17. JANUAR 2014
Es muss nicht
immer Bio sein
Frank Buthmann kocht regional und saisonal
Eine oft frequentierte Station
der Genießertour ist das Restaurant „Kleines Haus“ in Linum. Inhaber und Chefkoch
Frank Buthmann schwört auf
regionale Produkte und auf
saisonale Küche.
In der Vollkern-Bäckerei Rohrlack gibt es leckeres und gesundes Bio-Brot.
FOTO: REGINE BUDDEKE
Das pralle Landleben
Die Genießer-Tour ist mehrgängiges Menü der besonderen Art
E
in Gänge-Menü ist eine
schöne Sache. Richtig
spannend wird es, wenn
man die einzelnen Gänge im
wahrsten Sinne des Wortes
erfahren kann – mit dem
Tourbus der „Ruppiner Genießer-Tour“. Dietmar Ringel, Moderator beim RBB-Inforadio, hat auf seinen Reisen durch die Mark Brandenburg vieles entdeckt, was regionale Genuss-Klasse hat.
Interessierte können sich aus
vielen Stationen eine Tour zusammenstellen, die in Kremmen startet und von Ringel
begleitet wird.
Die Besucher werden während der Tagestour ins pralle
Landleben versetzt: Bei den
fachkundigen
Führungen
können sie über Rinderwei-
den stapfen, beim Ziegenmelken zuschauen, eine
Schnapsbrennerei
erforschen, Bio-Brot verkosten,
Apfelsaftsorten unterscheiden oder Alpakas streicheln.
Die Fahrt durch das Ruppiner Land gibt zusätzliche
Würze. Dabei kommt auch
der Geschmack nicht zu kurz
– genießen mit allen Sinnen
ist die Devise. Neben Verkostungshappen in den einzelnen Höfen und Betrieben
gibt es als Hauptmahlzeit
den „Regionalteller“ – serviert von Küchenchef Frank
Buthmann im Restaurant
„Kleines Haus“ Linum. reb
info Anfragen und Buchungen für
die Ruppiner Genießer-Tour sind
unter ? 0173/2 03 80 08 möglich.
Stationen der Genießer-Tour
: Rind und Lamm aus
Hakenberg
: Töpferei Hakenberg
: Brennerei Brunne
: Ökohof Kuhhorst
: Ziegenkäserei Karolinenhof
: Restaurant Kleines Haus
Linum
: Rixmanns Hof Linum
H
Gallowayrindfleisch täg ofla
lich den
geö
Schweinefleisch
ffne
t!
verschiedene Wurstsorten
Honig, Fruchtaufstriche etc.
Marianne Wille, Am Dröbel 10, 16909 Heiligengrabe
Tel.: 033962-50227, [email protected]
Landhof Linum
Storchenschmiede Linum
Alte Schäferei Garz
Bio-Bäckerei Vollkern
Rohrlack
: Bockwindmühle Vehlefanz
und Milchtankstelle
: Alpakafarm Walsleben
: Luchwirtschaft Linumhorst
:
:
:
:
MAZ: Welche Zutaten verwenden Sie in Ihrer Küche
am liebsten?
Frank Buthmann: Da gibt es
nichts Spezielles. Ich finde
den Herbst sehr schön, mit
seiner Rübenvielfalt, den Kürbissen.
Auch die Spargelsaison ist gut. Nur
der Winter ist langweilig. Da schließen wir lieber.
schließlich mit regionalen Zutaten. Das Lokal wurde dreimal als weltbestes ausgezeichnet. Oder Sternekoch
Michael Hoffmann: der hat
für sein Berliner Restaurant
„Margaux“ einen eigenen
Kräuter- und Gemüsegarten
angelegt.
Muss es bei Ihnen Bio sein?
Buthmann: Nein. Was soll ich
mit einem Bio-Kürbis aus Argentinien, wenn ich hier einen schönen, sauberen kriege?
Was kommt bei Ihren Gästen besonders gut an?
Buthmann: Dass ich
meine klassische
Bei welchen AnbieKüche mit neuen
tern beziehen Sie
Ideen mixe. Statt
Ihre Zutaten?
Roulade-Klöße-RotButhmann: Grundkohl
biete
ich
sätzlich von allen,
Schwarzkohlsalat
die bei der Genie- Frank
Buth- mit
Mangalitzaßertour dabei sind: mann FOTO: PRIVAT Schwein. Eine selder Käse vom Karotene Rasse, die in Lilinenhof, Kürbis von Rix- numhorst gezüchtet wird.
manns, Fleisch aus Haken- Dann können die im Tierberg, Kartoffeln von den Kuh- park Kunsterspring bleiben
horstern …
(lacht). Demnächst werde
ich mich mit Fjällrindern beGeht der Trend verstärkt zu schäftigen. Eine aussterregionalen Produkten?
bende Rasse. Als man geButhmann: Ja, definitiv. Was merkt hat, wie lecker die
früher Bio-Trend war, ist sind, wurden sie gezüchtet.
heute der Trend zum Regio- Daran kann man sich finannalen. Viele Sterneköche ziell beteiligen, mit Fleischschwören darauf. Der Däne rendite sozusagen. Da werde
René Redzepi kocht im ich dieses Jahr Aktionär.
„Noma“ in Kopenhagen ausInterview: Regine Buddeke
4 | Regional - 1. Wahl
FREITAG, 17. JANUAR 2014
Roastbeef regional
In Hakenberg werden Tiere aus eigener Haltung geschlachtet und zerlegt. Kunden reisen auch aus Berlin an
Von Regine Buddeke
HAKENBERG | Tranchen vom
Hakenberger Roastbeef, mit
Sauce Bernaise, Rosmarinkartoffeln, knuspriger Steckrübe und gebratenen Waldpilzen. Schon die hauseigene Karte weckt Begehrlichkeiten. Wer sich einen Bissen
des köstlichen Fleisches auf
der Zunge hat zergehen lassen, schmeckt förmlich die
Kräuter, die das Rind seinerzeit gefressen hat, Duft und
Geschmack sind ein sinnliches Erlebnis. Nie wieder
Fleisch aus dem Supermarkt,
schwört man sich.
Für das Fleisch aus Hakenberg nimmt so mancher
Kunde einiges auf sich. „Die
Kunden aus Berlin kommen
auch für ein Stück Suppenfleisch zu uns“, erzählt
Nancy Messow, Verkäuferin
im Hofladen. „Sie wissen einfach, dass das Fleisch in der
Pfanne seine Größe behält.“
Das bestätigt auch Geschäftsführer Jens Winter. „Wir bie-
Alle Hände voll zu tun: Christel Fuchs (l.) und Nancy Messow im Hofladen.
ten beste Qualität zu moderatem Preis. Wenn man bedenkt, dass die Supermarktware in der Pfanne oft um
20 Prozent schrumpft, sind
wir eher noch günstiger.“
Und was die Qualität betrifft:
„Nicht umsonst kaufen die
regionalen Spitzenköche ihr
Fleisch bei uns“, sagt Winter
stolz. Wie Matthias Kleber,
Trainer der Deuschen Kö-
FOTOS (2): GEISLER
che-Nationalmannschaft.
Oder Andreas Rohde, mehrfacher Medaillengewinner
bei Kocholympiaden, auf dessen Speisekarte die Roastbeef-Tranchen stehen.
Seit zehn Jahren leitet Winter die Geschicke des Unternehmens – mit Herzblut.
„Wir halten hier, wir schlachten und zerlegen hier“, erklärt er den Vorteil der kurzen
Wege.
Die
etwa
600 Tiere samt Nachzucht
stehen in nächster Umgebung auf den Weiden, lange
Transportwege gibt es nicht.
Das gilt auch für die Schafe,
die von regionalen Schäfern
betreut werden. Das Futter
wird in Kooperation mit dem
Rhinmilchverbund vor Ort
angebaut. Umfassende veterinärhygienische Kontrollen
sind die Regel. „Wir sind
Landwirte und wissen, was
wir tun.“ Dazu gehört auch,
dass die Rinderhälften mindestens drei Wochen abgehangen sind. „Vorher geht
kein Tier in den Laden.“ Dry
adged heißt die Reifung und
sorgt für Zartheit und besten
Geschmack. Die Marken
Ruppiner Weidelamm und Linumer Wiesenkalb sind eingetragene Marken.
„Anfangs haben wir aus
dem Container verkauft“, erinnert sich Winter. Seitdem
hat sich der Umsatz im Hofladen verfünffacht. Die Reifeund Zerlegeräume sind neu,
die Schlachtstrecke EU-gerecht.
Winter hat Respekt vor jedem einzelnen Tier. „Mir tut
es um jedes leid, das sterben
muss, nur um gedankenlos
verschlungen zu werden“,
wirbt er für bewussten Genuss. Er wirbt dafür, sich Zeit
zu nehmen, beim Essen und
auch schon beim Kochen.
„Die Italiener und Franzosen
leben das schon.“ .
info Hakenberger Fleisch GmbH
Hakenberg, ? 033932/5 80 90,
geöffnet donnerstags von 10 bis
15 Uhr, freitags 12 bis 17 Uhr, samstags von 10 bis 12 Uhr.
und Touristinformation
Walter-Schulz-Platz 1
16909 Wittstock/Dosse
Telefon:
00 49 33 94 - 44 34 42
Telefax:
00 49 33 94 - 44 89 96
E-Mail:
[email protected]
Internet:
www.wittstock.de
www.wittstocker-land.de
Mindestens drei Wochen hängt das Fleisch zur Reifung ab.
Fehrbellin
E26
Kuhhorst
Kremmen
E55
E26
Ein Renner: Wurst aus Rind und Schaf.
FOTO: REGINE BUDDEKE
Regional - 1. Wahl | 5
FREITAG, 17. JANUAR 2014
Voll Saft und Kraft
Raus aufs Land: Regine Scholz-Berg hat sich im Landhof Linum mit einer Mosterei einen Traum erfüllt
Von Regine Buddeke
LINUM | „Wie wär's mit einem
Mädchensaft?“ Ivonne Merting schwört auf das Geschmackserlebnis aus roten
Äpfeln und Rhabarber. „Die
Aromen entfalten sich zeitversetzt auf der Zunge, das
ist genial“, berichtet die Angestellte der Apfelmosterei
Linumer Landhof. Sie kennt
die Säfte alle, weiß, dass
Birne nie solo in die Flasche
kommt, weil sie zu wenig
Säure hat. „Wenn man das
eine Saison macht, schmeckt
man die einzelne Apfelsorte
aus dem Saft heraus“, ist sie
sicher. Ontario, Jonagold,
Holsteiner Cox, Boskoop
und der Kaiser Wilhelm sind
nur einige der Sorten, die
von der hauseigenen Streuobstwiese – unbehandelt
und handverlesen – im
Herbst durch die Presse gehen. Ohne Zusätze, versteht
Mit Birne, Karotte oder Rhabarber gemixt – ins Glas kommt, was gefällt.
sich. Und die entweder pur
oder im Mix mit anderen Sorten in die Flasche kommen. Sie griff zu. „Dann hatte ich
Sellerie, Karotte, Quitte, den Salat: 800 Bäume. Mein
Rote Beete, Lauch, Erdbeere
Paradies – dann kam das
Besitzerin Regine Scholz- Kleingedruckte.“ Sie ernBerg liebt ihren Saftladen, tete, brachte die Äpfel nach
wie sie ihn nennt.
Lüchfeld zum Mos„Ich bin ja ne Ökoten. Und schnell
Tusse“,
plaudert Den unliebsa- war die Idee der eidie
ehemalige
genen Mosterei gemen Dreck boren.
LandschaftsplaneIn einem verrin, die nach der beseitigt eine wahrlosten
GeWende ins Umland
bäude in Linum sah
Apfelwaschstrebte. „Ich war
sie ihr Domizil. Ein
maschine.
Apfelsorten zuhauf: Das Angebot in Linum ist groß.
jahrelang in der
ehemaliger KuhStadt eingemaustall, zu DDR-Zeiert“, erklärt die ehemalige ten die LPG-Verwaltung – ein Tresen lädt zum Probie- Touristenmeile der Berliner
Westberlinerin ihre Land- „es war eine einzige Müll- ren ein. Fruchtaufstriche, Ap- Hacke’schen Höfe, wo es eiflucht. Als sie 1992 über die halde“, beschreibt sie das feltees und Apfelessig lo- gens eine menübegleitende
Streuobstwiese
stolperte, geschichtsträchtige Anwe- cken zum Kauf. Auch Honig, Saftkarte gibt.
war es um sie geschehen. sen.
Wein und andere Spezialitä„Im Herbst ersticken wir in
„Ein Traum. Aber die Wiese
Mittlerweile reihen sich ten anderer Erzeuger stehen Arbeit“, sagt Regine Scholzsollte gerodet werden. Das die Saft-Flaschen in einem bereit. Ihre Säfte gehen in Berg. Mehr als 1000 Kunden
konnte ich nicht zulassen.“ hellen schönen Ladenraum, die Gastronomie, etwa in die kommen in den acht Wochen
FOTOS (2): REGINE BUDDEKE
zum Lohnmosten. Im vergangenen Jahr hat sie eine Apfel-Waschmaschine angeschafft. „Dreck ärgert uns.
Die Sporen verderben den
Saft“, sagt sie. Demnächst
soll die Küche vergrößert
werden. „Restaurant wollen
wir nicht werden, aber mal
ein Süppchen kochen, für
die
Kranichbeobachter.“
Oder für die Genießertour.
Momentan experimentiert
sie mit Leberwurst. Ab und
an wird eines der Schafe geschlachtet, die auf der Streuobstwiese den Rasenmäher
ersetzen. Manchmal geht es
eben auch ohne Technik.
info Linumer Landhof, Nauener
Straße 50, ? 033922/90 09 39, der
Hofladen ist täglich geöffnet von
12 bis 16 Uhr.
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6 | Regional - 1. Wahl
FREITAG, 17. JANUAR 2014
Nichts zu meckern
Die Ziegenkäserei Karolinenhof liefert über 20 Ziegenkäseprodukte an Händler der Region
Von Regine Buddeke
FLATOW | „Mein Name passt
zum Job“, sagt Iris Wolff und
lacht. Wolff ist zuständig für
die Geislein auf dem Karolinenhof bei Flatow. Die soll
sie aber nicht fressen, sondern zweimal täglich melken. Kein leichter Job, denn
es sind deutlich mehr als sieben
Geislein.
Bis
zu
100 Tiere sind es, deren feine
Milch später zu Käse verarbeitet wird. Jeweils 24 Tiere
passen in den Melkstand.
Dort können sie friedlich futtern, während hinten die
Milch aus dem Euter fließt.
Darüber hinaus hilft die Angestellte auch im Stall und
bei der Käsezubereitung.
„Alles was anfällt. Das ist abwechslungsreich und macht
Spaß“, sagt Iris Wolff.
Anfang Januar kommen
die Zicklein zur Welt, wenig
später geht es los mit dem
130 Ziegen gibt es zurzeit
Melken. Hof-Besitzerin Gela auf dem Hof. FOTO: PETER GEISLER
Angermann hat den Hof seit
Mit 50 Ziegen hat sie 1993
1993. Dafür, dass der KaroliInzwischen
nenhof mitten in der Wildnis angefangen.
sind es 130; zur
zwischen Kuhhorst
als
und Flatow liegt, Wie ein guter Nachzucht,
Milchgeber
und
laufe der Laden
ganz annehmbar, Käse mussten auch für die Fleischliebhaber.
„Der
so die Unternehme- auch ZiegenSchwerpunkt
ist
rin, die ihre erste
käserei und die Molkerei. Aber
Ziege im Alter von
Zickleinfleisch verzwölf Jahren beHofladen
kaufen wir auch –
kam. „Das habe ich
reifen.
an Restaurants und
praktisch schon imim eigenen Hofmer gemacht“, erklärt die gelernte Landwirtin café“, sagt Angermann.
Das Café wurde im Jahr
ihren Hang zum Hörnervieh.
Iris Wolff bürstet die reifenden Ziegenkäselaibe.
2000 eröffnet, nachdem die
Käserei aus den Kinderschuhen herausgewachsen war.
„Das ist ja auch ein Reifeprozess wie beim Käse“, weiß
Angermann, die sich das
Know-How durch Kurse und
die spätere Ausbildung zur
Molkereifachfrau hart erarbeitet hat. 20 verschiedene
Ziegenmilchprodukte bietet
sie im Hofladen und dem
Café an: Frischkäse, Weichkäse, Schnittkäse, Hartkäse.
Und natürlich pure Ziegen-
milch und Joghurt aus Ziegenmilch.
Die Leckerbissen vom Karolinenhof haben mittlerweile viele Fans gefunden.
Kein Wunder also, dass der
Hof auch Anlaufziel für die
Ruppiner Genießertour ist.
„Wir konnten schon viele
von unseren Produkten überzeugen“, so Angermann.
„Ziegenkäse hat einfach
eine feinere Struktur.“ Außerdem hätte sie viele Kunden, die sich dafür interessie-
FOTO: REGINE BUDDEKE
ren, wie die Tiere leben, deren Produkte sie essen. Der
Karolinenhof ist übrigens
das erste bio-zertifizierte
Café in Brandenburg. Da
schmeckt den Ausflüglern
der Ziegekäsekuchen nach
Betriebsbesichtigung
und
Schau-Käsen doppelt gut.
info Ziegenkäserei und Wiesencafé
Karolinenhof Flatow,
? 033922/6 01 90, geöffnet freitags
von 11 bis 19 Uhr, an Wochenenden
und Feiertagen von 9 bis 19 Uhr.
Saisonstart ist am 15. Februar.
Frische Früchtchen
Auf Rixmanns Hof kommen im Sommer die Erdbeerfans auf ihre Kosten – im Herbst ist Kürbisparade
LINUM | Erdbeeren für die
ganze Familie? Willkommen
auf Rixmanns Hof im Storchendorf Linum. Etliche Tonnen Erdbeeren wachsen jedes Jahr auf den Feldern des
Familienbetriebes, den Georg Rixmann und Sabine
Schwalm mit viel Ideenreichtum betreiben. Wer es fruchtig-süß mag, kann die leckeren roten Dinger hier in Mengen kaufen, und das in vielfältiger Form.
Sabine Schwalm ist kreativ, wenn es darum geht, das
rote Früchtchen haltbar zu
machen. Ob als Likör, Saft,
Essig, Sirup oder Brotaufstrich, pur oder im Mix mit anderen Zutaten – die Erdbeere
ist sehr vielseitig. Wie wäre
es zum Beispiel mit Erdbeer-
Georg Rixmann und Sabine Schwalm sind Experten in puncto Obst und Gemüse. FOTO: BUDDEKE
Rhabarber, Erdbeer-Charlotte, Erdbeer-Schokolade
oder Samt-Erdbeere? Alles
hausgemachte Fruchtaufstri-
che, zum Teil mit ganzen
Früchten. Sabine Schwalm
bewirbt sich mit ihren Kreationen regelmäßig bei Wett-
bewerben und heimst immer
wieder mal einen Preis ein.
Bei der Erdbeere hört es indes lange nicht auf. Ganzjäh-
rig verkaufen die beiden
Landwirte Obst und Gemüse
aus eigenem Anbau, nicht
nur an die Storch- und Kranichbeobachter aus Berlin
und dem Umland, die zu bestimmten Zeiten das Dorf
überschwemmen. Ein besonders schöner Anblick ist der
Hof im Herbst, wenn die Kürbisernte beginnt. Gut 100 verschiedene Sorten lagern
dann auf Tischen, Regalen
und Kisten – in allen erdenklichen Formen und Farben. Sabine Schwalm gibt Tipps für
die Zubereitung.
reb
info Rixmanns Hof, Nauener Straße
23a, Linum, ? 033922/5 05 71,
geöffnet ab Mitte April, samstags und
sonntags von 10 bis 18 Uhr. Während
der Erdbeerernte und im Oktober
täglich geöffnet.
FREITAG, 17. JANUAR 2014
Regional - 1. Wahl | 7
Das Stör-Manöver
In Zippelsförde wird nicht nur für den Kaviar gezüchtet, die Stör-Reproduktion dient auch dem Artenschutz
Von Regine Buddeke
ZIPPELSFÖRDE | Wie kleine Per-
len schimmern sie im Glas, in
glänzendem Schwarz, Anthrazit oder Bernsteingold.
Eine Delikatesse, die zu Sekt
oder Wodka mundet und
nicht ganz billig ist: Stör-Kaviar. Die Fischart ist vom Aussterben bedroht, nicht nur
wegen der Überfischung.
Auch Umwelteinflüsse machen den Lebensraum der
Tiere immer knapper. Eine
Alternative ist die Zucht der
Spezies – kein einfaches Unterfangen, aber das Team der
Fischzucht
Zippelsförde
stellt sich ihm mit Hingabe.
„Natürlich ist Kaviar echt
sexy“, sagt Roland Schröder,
Geschäftsführer der International Caviar Corporation
(ICC) Preußen-Kaviar. „Aber
wir wollen nicht allein auf Kaviar reduziert werden.“ Die
Fischerei in Zippelsförde
züchtet seit 30 Jahren Karpfen und Forellen, seit 2011
Beluga-Stör und Sterlet. Der
wird auf deutschen SpeiseAuf Tuchfühlung: Geschäftsführer Andreas Hoesl hat seine Prachtexemplare gut im Griff.
karten immer beliebter.
Spitzenköche der Region
schwören auf die feine Quali- schutzabkommen“ aufge- Seecontainer in Bayern, die Schröder. Stolz präsentiert er
tät des Zippelsförder Stör- nommen wurde und Schrö- zur Störeierbebrütungsan- ein Schreiben, in dem ihm
fleischs, das auch sommers der sein letztes Weihnachten lage umfunktioniert wurde.
ein Karlsbader Fünf-Sterneauf dem Grill eine gute Figur mit Kaviar vor sich sah. Da
Auch heute wird Kaviar Hotel ein positives Feedback
macht – ein Aha-Erlebnis.
spielte er erstmals mit dem noch dort gewonnen, inzwi- von russischen GeschäftsSchröder
kam
Gedanken,
die schen aber aus den Zippels- männern übermittelt, die
zum Kaviar wie die
Tiere zu züchten. Er förder Belugas. Zum Beispiel vom Preußen-Kaviar gar
„Wir wollen nahm Kontakt zum der „Goldene Zarenkaviar“ nicht genug bekommen
Jungfrau
zum
Kinde. Seit 1986
nicht allein deutschen Stör- aus dem Beluga-Sterlet – konnten. „Und die müssen
war er in Osteuropa
Papst
Gebhard 40 000 Euro wird für das Kilo es ja wissen.“ Dass er von eiauf Kaviar
unterwegs, als GeReichle auf, einem bezahlt.
nem internationalen Kaviarneralvertreter für
Wissenschaftler,
Der Weg zum Erfolg des Großhändler einen tonnenreduziert
Container und eine
der gerade ver- Zuchtkaviars war steinig. schweren Auftrag erhalten
werden.“
Mineralölkette. Imsuchte, in Rumä- Lange galt er unter Gour- hat, ehrt ihn ebenso.
mer wieder gab es Roland Schröder nien
befruchtete mets als schwacher Ersatz
Froh ist Schröder, dass die
zu den GeschäftsesStöreier für die für
Wild-Kaviar.
Umweltorganisasen Kaviar. „Steter Tropfen Nachzucht der aussterben- Ein Demminer Getion Greenpeace in2014 will
...“, erklärt er seine schlei- den Donau-Störe zu bekom- schäftsmann ist mit
zwischen die Bemüchende
Abhängigkeit. men. Hier konnte Schröder seiner
Störzucht Schröder den hungen um die Stör„Manchmal habe ich förm- vermitteln, er kannte die ru- vor einiger Zeit Sprung an die reproduktion anerlich
Entzugserscheinun- mänischen Wissenschaftler schlagzeilenträchkennt. Des ArtenFrankfurter schützers Anliegen
gen“, schmunzelt er. Er erin- und Politiker. Letztlich stieg tig in Konkurs genert sich an 1998, als der Stör er selber in die Störzucht ein gangen. Schröder Börse wagen. ist nicht nur die
in das „Washingtoner Arten- – zuerst in einem riesigen sieht das differenZucht. Darüber hiziert. „In vielen
naus will er die naFischzuchten haben die türliche Störpopulation in
Störe temperiertes Wasser der Donau wieder auf ein geund wenig Bewegungsraum. sundes Maß bringen, nachDie Eier sind dann mit einer dem die Population dort in
Fettschicht überzogen, das den vergangenen Jahren um
mindert den Geschmack.“
90 Prozent zurückgegangen
In Zippelsförde sind die Be- ist.
dingungen anders: die FiSeit 2004 hat der Geschäftssche schwimmen über saube- mann in der rumänischen Doren Betonrinnen, ohne Grün- nau insgesamt zwei Milliodel-Dreck am Boden. Das nen Baby-Belugas ausgeWasser sei der Jahreszeit ge- setzt. Er hofft, dass aufgrund
mäß kühler oder wärmer, der der Besatzmaßnahmen ab
Rhin biete zudem Strömung. etwa 2020 der Beluga-Stör in
Der Fisch müsse sich im Win- der Donau wieder heimisch
ter viel bewegen, ein Verfet- ist. „Dann kann man auch
Es muss nicht immer Kaviar sein. Stör ist lecker. FOTO: BUDDEKE
ten sei ausgeschlossen, sagt wieder mit ruhigem Gewis-
FOTO: PETER GEISLER
sen Wild-Kaviar kaufen“,
sagt Roland Schröder.
„Man nannte mich einen
Utopisten“, erinnert er sich
an die Zeit der Forschungen
in Rumänien und Bayern, in
denen er sich Freunde und
auch Feinde in Kreisen von
Wissenschaft und Politik
machte. „Aber das ist für
mich eine Herausforderung.“ Je mehr er angezweifelt werde, desto mehr
sporne ihn das an. Mit Erfolg:
der ICC ist seit 2006 als einziger Kaviar-Produzent der
Welt börsennotiert. Derzeit
zwar nur an der rumänischen
Börse. Doch 2014 will Roland
Schröder auch den Sprung
an die Frankfurter Börse wagen. Die Endkunden können
dann Aktionäre werden, verspricht er. Natürlich mit dem
Hintergedanken, dass Aktionäre selten bei der Konkurrenz kaufen.
Angst, dass bei steigenden
Bestände die Preise des heutigen Luxusgutes Kaviar fallen, hat er nicht. „Zur Not liefere ich an Discounter und
mache trotzdem Gewinn“,
sagt er. Schröder ist einmal
gefragt worden, ob er nun
Geschäftsmann sei oder Tierschützer.
Beides,
meint
Schröder. „Das eine schließt
das andere ja nicht aus“.
info Fischzucht Zippelsförde,
Rheinshagener Weg 10,
? 033933/7 08 20.
8 | FREITAG, 17. JANUAR 2014
Regional – 1. Wahl
FREITAG, 17. JANUAR, 2014
|9
Stand 161 – Landkreis Ostprignitz-Ruppin
Weitere Aussteller der Region, Brandenburghalle 21a
: Am Stand 161 der Brandenburg-Halle 21a, dem Messestand
STAND 128 (PRO AGRO)
des Landkreises Ostprignitz-Ruppin, finden Messebesucher an
diesen Tagen folgende Unternehmen:
: Bäckerei Hausbalk
: Stadt Wittstock (Dosse)
: Gerdas Cup-Cake-Café aus Neuruppin ist am Montag,
20.1., am Stand von Pro Agro zu finden
: Gut Hesterberg aus Lichtenberg ist am Dienstag, 21.1., am
Messestand von Pro Agro zu finden
: Der Hirschhof Hildebrandt aus Freyenstein präsentiert sich
am Messestand von Pro Agro am Mittwoch, 22.1.
SAMSTAG, 18. JANUAR
KOCHSTUDIO (PRO AGRO)
: Bäckerei Hausbalk
: Tourismusverein Wittstocker Land
: Der Hirschhof Hildebrandt lädt im Kochstudio von Pro Agro
für Sonnabend, 25.1., zum Schaukochen und Probieren seiner
Produkte ein
: Das Hotel „Haus am See“ in Zechlinerhütte präsentiert sich
am Sonnabend, 25.1.., im Kochstudio
: Das Wellnesshotel am Birkenhain Luhme lässt die Besucher
am Sonnabend, 25.1., im Kochstudio schauen und probieren
FREITAG, 17. JANUAR
SONNTAG, 19. JANUAR
: Bäckerei Vollkern,
: Hakenberger Fleisch
: Cafe & Restaurant „Kleines Haus“ Linum
STAND 131
MONTAG, 20. JANUAR
: Die Eiszauberei Wolfgang Brasch aus Rheinsberg ist dort
während der gesamten Messezeit vertreten
: Linumer Landhof & Apfelmanufaktur,
: Ruppiner Genießer-Tour
: Hotel Gutenmorgen Dorf Zechlin
STAND 157 (PRIGNITZ)
: Imkerei Rümenapf Rägelin
: Tourist-Information Stadt Lindow (Mark)
: Am Messestand des Landkreises Prignitz präsentiert sich
am Sonntag, 19.1., der Hirschhof Hildebrandt aus Freyenstein.
: Das Hotel Stadt Wittstock empfängt potenzielle Besucher
des Hauses dort am Freitag, 24.1.
MITTWOCH, 22. JANUAR
STAND 159
: Ökohof am Gutspark Neuruppin „Lebensräume“
: Rhinpaddel
: Das Unternehmen Dreistern-Konserven Neuruppin präsentiert sich hier während der gesamten Messe
DONNERSTAG, 23. JANUAR
STAND 160
: Mosterei Günter Wietz Kyritz
: Tourismusverein Kyritz-Wusterhausen-Neustadt
: Die Fleischerei Ribbe aus Wusterhausen stellt dort am
Donnerstag, 20.1., ihre aktuelle Produktionslinie vor
FREITAG, 24. JANUAR
BIO-HALLE 1.2.
DIENSTAG, 21. JANUAR
: Mosterei Günter Wietz Kyritz
: Kräutergarten Lavendelblüte Rohrlack
2013 war Landwirtschaftsminister Jörg Vogelsänger am Landkreis-Stand.
Bäckerei Janke, vom 24. bis 26. Januar am Stand 132.
FOTOS (3): TGZ
Hotel Gutenmorgen, 20. und 21.1., am Stand 132.
Süße Cup-Cakes aus Neuruppin gibt es am Montag, 20.1..
Die Preußenquelle ist heute
am Rheinsberg-Stand (132).
SAMSTAG, 25. JANUAR
: Die Kuhhorster (Mosaik-Werkstätten und Ökohof) sind nicht
in der Brandenburghalle zu finden, sondern in der Bio-Halle 1.2.,
und zwar am Messestand Nr. 212/213
: Resort Mark Brandenburg Neuruppin
: Hakenberger Fleisch
SONNTAG, 26. JANUAR
: Resort Mark Brandenburg Neuruppin
: Fischzucht Zippelsförde
Stand 132 – Stadt Rheinsberg
: Am Stand 132, dem gemeinsamen Messestand der Stadt
Rheinsberg und der Touristinformation Rheinsberg in der Brandenburg-Halle 21a finden Besucher folgende Unternehmen:
DURCHGÄNGIG
Der Ökohof Kuhhorst präsentiert sich in der Bio-Halle 1.2.
Übersicht über die Brandenburghalle 21a. An den markierten Ständen präsentieren sich Aussteller aus Ostprignitz-Ruppin.
GRAFIK: MESSE/MAZ
Inken Rendler präsentiert ihren Kräutergarten Lavendelblüte am 24.1..
Grüne Woche 2014 – Daten & Fakten
: Stadt Rheinsberg
ÖFFNUNGSZEITEN
FREITAG, 17.1., BIS SONNTAG, 19.1.
: Geöffnet vom 17. bis 26. Januar, täglich von 10 bis 18 Uhr
: Verlängerte Öffnungszeiten bis 20 Uhr gibt es am Sonn-
: Rheinsberger Preußenquelle
abend, 18. Januar; Freitag, 24. Januar, und Sonnabend, 25. Januar
MONTAG, 20.1., UND DIENSTAG, 21.1.
TICKETS
: Hotel Gutenmorgen
:
:
:
:
MITTWOCH, 22.1., UND DONNERSTAG, 23.1.
:
Gasthof und Fleischerei Endler
Landbäckei Janke Flecken Zechlin
Die Tageskarte kostet 13 Euro, sonntags 10 Euro
Schüler/Studenten 9 Euro, Kinder unter 6 Jahren sind frei
Eine Familienkarte (2 Erw., max. 3 Kinder) kostet 26 Euro
Eine Dauerkarte für die gesamte Messe kostet 42 Euro
ANFAHRT
FREITAG, 24.01., BIS SONNTAG, 26.1.
:
FOTOS (5): PETER GEISLER
Die Fleischerei Ribbe zeigt sich am Stand 160.
FOTO: TGZ
Dreistern-Konserven Neuruppin ist mit eigenem Stand vor Ort (159).
FOTO: TGZ
Der Ökohof am Gutspark ist am 24.1. am Landkreis-Stand.
Die Messe findet im ICC in Berlin statt, in den Hallen 1 bis 26.
Es wird empfohlen, mit S- und U-Bahn anzureisen.
10 | Regional - 1. Wahl
FREITAG, 17. JANUAR 2014
Der Bienenkönig
Der Rägeliner Bernd Rümenapf ist Herr über 100 Völker. 3000 Völker gibt es in der Kyritzer-Ruppiner Heide
Von Regine Buddeke
RÄGELIN |
„Zu DDR-Zeiten
war die Imkerei ein lukratives Geschäft“, erinnert sich
Bernd Rümenapf. 14 Mark
brachte das Kilo Honig, um
die Vermarktung musste
man sich nicht kümmern.
Der Hobby-Imker ist seit
50 Jahren im Honiggeschäft.
Nach dem Ende der DDR
folgten in den 1990er Jahren
dürre Jahre. Viele Imker zogen sich zurück, die Vereine
zersplitterten. „Ich musste
schon als Kind mit Vater
mit“, erklärt der Wahl-Rägeliner seine frühe Passion. Als
Kind fand er es noch nicht so
toll. „Aber ich bin dann doch
dabei geblieben“, erklärt der
pensionierte Lehrer, der seinen ersten Bienenwagen
vom Vater erbte.
Mittlerweile ist es für den
Vorsitzenden des Ruppiner
Imkervereins viel mehr als
die zusätzliche Einnahmequelle, was ihn an die Bienen
fesselt. Er weiß alles über die
Tiere und ihr flüssiges Gold.
„Bienen sind blütenstet“, verrät er. Wenn die erst eine Blumenart angeflogen haben,
wollen sie keine andere
mehr. Anders als bei Hummeln.“ So kann Rümenapf sicher sein, dass sein Honig sortenrein ist. Spezialisiert hat
er sich auf Heidehonigsorten. Naheliegend: Rägelin
grenzt direkt an die KyritzRuppiner Heide. „Sortenhonig ist es nur, wenn mindestens 60 Prozent des Nektars
von einer Sorte sind.“ So stehen Eimer mit cremig gerührten und flüssigen Honigen
Winters ist Wachs-Arbeit für Bernd Rümenapf.
im Lager: Robinie, Kornblume, Raps, Heide.
Der Weg zum Ziel ist dornig. Zu DDR-Zeiten gab es
gesetzliche Regelungen, wo
ein Aufstellen der Bienenwagen sinnvoll sei. „Heute
kann jeder seine Bienenvölker hinstellen, wo er will“,
sagt Rümenapf und ist darüber nicht glücklich. Oft genug habe er erlebt, dass er
FOTO: BUDDEKE
mit Bauern einen Vertrag
zum Aufstellen an der bevorzugten Sammelstelle aushandelte und ihm ein anderer
Hobby-Imker zuvorkam, der
seine Wagen auf der anderen Seite des Feldes aufstellte, weil es keine Abstandsregelungen mehr gibt.
Dazu kommt noch, dass
durch den direkten Kontakt
der Völker Krankheiten leich-
ter übertragen werden. Des- Honig härtet nicht aus und
wegen ist Rümenapf dank- muss nicht ständig erhitzt
bar, dass jeder Imker heutzu- werden – würde letztlich Intage zumindest eine Aufstell- haltsstoffe vernichten.“ Zum
genehmigung vom Landbe- Abfüllen reicht Bedarf die Ersitzer braucht und auch ein wärmung auf 25 Grad.
kreisüberschreitendes GeSeit 2003 nimmt der ambisundheitszeugnis. Im Kreis tionierte Imker am BienenOstprignitz-Ruppin sei darü- Monitoring teil. Gutachter
ber hinaus jede Bienenverle- entnehmen Proben von
gung beim zuständigen Wachs, Honig und BienenAmtstierarzt anzeigepflich- brot für die Wissenschaftler
tig. Über 3000 Völker gebe der Bieneninstitute.
es in der Kyritz-Ruppiner
Bernd Rümenapf züchtet
Heide, erzählt der Rägeliner, auch Königinnen, die er verder gut 100 Völker besitzt.
kauft. In handgefertigte ForDamit hat Bernd Rüme- men setzt er 30 Larven und
napf das ganze Jahr zu tun. sorgt dafür, dass sie mit GeSchon im Januar beginnt die lee Royal, dem der Königin
Brut, etwas später der erste vorbehaltenen Trank, gefütReinigungsflug und dann tert werden.
das Pollensammeln für die
Wenn die Bienen WinterJungbienen: aus Weidenpol- ruhe halten, widmet sich
len und Honig entBernd Rümenapf
steht das Bienender Wachsproduk„Heute kann tion. „Ich habe eibrot für den Nachwuchs. Später foljeder seine nen eigenen Wachsgen die Trachten –
kreislauf“, sagt er
erst der Raps, spä- Bienenvölker mit Stolz. Die nach
ter sind es die Obst- hinstellen, wo dem
Schleudern
bäume, ab August
leeren Waben werer will.“
die Heideblüten für
den aus dem Rahden würzig-aroma- Bernd Rümenapf men geschnitten,
Imker
tischen Heidehoeingeschmolzen
nig. „Die Obstbeund ausgepresst.
stäubung ist auch für die „Lupenreiner Wachs, von
Obstbauern enorm wichtig“, dem ich weiß, was drin ist.“
sagt Rümenapf. Ohne Bestäu- Wie große Käselaibe liegen
bung trägt ein Baum nur die Stücke auf dem Tisch.
etwa zehn Prozent der mögli- Die gießt er zu neuen Wachen Ernte.
ben, legt so fest, dass viele
Die jährliche Ausbeute ei- Bienen- und wenige Drohnes Bienenvolkes sind etwa nenwaben entstehen. 1500
30 bis 40 Kilo Honig. Bernd definierte Wabenplatten pro
Rümenapf rührt seinen Ho- Jahr – die Regale sind voll.
nig gern cremig, obwohl das
aufwändiger ist als Flüssigho- info Bernd Rümenapf ist auch
beauftragter Wanderobmann für
nig. „Das braucht viel Erfah- Bienen im Altkreis Neuruppin,
rung“, sagt Rümenapf „Der ? 033924/7 02 76.
Zum Schlemmen auf den Gutshof
Auf Gut Hesterberg ist alles selbstgemacht. 2012 wurde das Gut Deutschlands schönster Bauernhof
LICHTENBERG | „Das war eine
Mega-Überraschung.“ Karoline Hesterberg traute ihren
Ohren kaum, als sie erfuhr,
dass Gut Hesterberg mit seinen 90 Mitarbeitern 2012 in
der ARD zum schönsten Bauernhof Deutschlands gekürt
wurde. „Nur die Gebäude
und die Natur werden es
wohl nicht gewesen sein“,
mutmaßt die Chefin. „Wir
sind wie eine große Familie.
Das wird den Ausschlag gegeben haben.“
Der Dreiseitenhof bei Lichtenberg, einem Ortsteil von
Neuruppin, wurde 2001 fer-
tiggestellt. Mehr als 1000
Tiere leben auf dem Gutshof:
500 Galloway-Rinder grasen
auf den saftigen Weiden,
dazu tummeln sich jede
Menge Legehennen und
Gänse auf den Wiesen um
das Gutsgelände. Das Futter
wird selbst angebaut, rund
1000 Hektar Acker und Forstflächen werden von den Mitarbeitern bewirtschaftet.
Ziel ist, hochwertige, naturbelassene
Fleischund
Wurstwaren aus der Region
anbieten zu können, sei es
im gutsortierten Hofladen
oder in eigenen Filialen und
ausgewählten Verbrauchermärkten in Berlin. Das Credo
ist, alle Herstellungsstufen in
Eigenleistung zu erbringen:
Von der Landwirtschaft,
Schlachtung und Weiterverarbeitung bis zum fertigen
Produkt. Und das ist gefragt.
Das Hofrestaurant lädt wöchentlich zum SchlachtefestBüfett, auch Spanferkelessen, Gänseschmaus, Gutshofbrunch ziehen die Besucher
aus Fern und Nah an.
reb
info Gut Hesterberg mit Hofrestaurant, geöffnet dienstags bis sonntags
von 11 bis 18 Uhr, Veranstaltungskalender unter www.guthesterberg.de.
Gut sortiert. Der Hofladen von Gut Hesterberg.
FOTO: GEISLER
Regional - 1. Wahl | 11
FREITAG, 17. JANUAR 2014
Quer durch den Gemüsegarten
Seit 2011 versorgt Oliver Prokop seine Kundschaft im Neuruppiner Bio-Konsum – auch mit Mittagstisch
NEURUPPIN | Die 20 Plätze im
die EU-Richtlinien. Kontrollierter biologischer Anbau ist
weniger streng als beispielsweise die Demeter-Richtlinien. Wo Demeter draufsteht, ist das drin, was man
sich unter Bio auch vorstellt.
Bistro des Ruppiner Bio-Konsum sind selten leer. Inhaber
Oliver Prokop, studierter Diplombiologe, sorgt für ein abwechslungsreiches Mittagsmenü, das auch bei Veganern Anklang findet, wie das
vegane Kürbiscremesüppchen mit dem Zusatz „Von
hier – für hier“. 90 Prozent
der verwendeten Zutaten
stammen aus der Region.
MAZ: Sie haben viel Veganes
im Angebot. Ein Trend?
Prokop: Ja. Natürlich spielen
neben der Tierliebe auch Gesundheits-Aspekte
eine
Rolle. Wenn man vegan lebt,
erhöht sich das Bewusstsein
für das, was man kauft. Unsere Kunden wissen, dass sie
hier fündig werden. Suppen
dicken wir mit Gemüse an
statt mit Mehl oder Sahne –
optimal für Leute mit Zöliakie oder Laktose-Intoleranz
MAZ: Wie kam es zur Idee
Bio-Konsum?
Prokop: Ich wollte etwas tun,
hinter dem ich stehe, meinem Idealismus folgen. Nach
dem Studium habe ich auf einem Demeter-Hof im Allgäu
gearbeitet. Das gab den Ausschlag.
MAZ: War es ein Risiko, in
Neuruppin einen zweiten Laden dieser Art zu eröffnen?
Prokop: Das ist eher ein Vorteil. Man weiß dann, dass die
Kundschaft da ist. Ich sehe
das nicht als Konkurrenz. Ich
habe ein anderes Angebot
und dazu das Bistro. Das ist
mein Gesamtkonzept. Außerdem bieten wir als zertifiziertes Bio-Geschäft ausschließlich Bio-Ware an.
MAZ: Sie haben viele regionale Produkte im Laden. Wie
Zum hier Essen oder Mitnehmen? Oliver Prokop bietet ein vielfältiges Angebot.
und wo finden Sie die Erzeuger?
Prokop: In Eigeninitiative.
Wenn mir irgend etwas zu
Ohren kommt, setze ich mich
ans Telefon. Ganz ohne Großhändler geht es aber nicht,
obwohl es viele regionale Erzeuger gibt. Ein Teil unseres
Angebots ist Eigenanbau
und stammt aus unserem Hof
in Linum.
MAZ: Sehen Sie einen stei-
genden Trend beim Griff zu
Bioprodukten?
Prokop: Ja, das Bewusstsein
wächst. Und jeder Lebensmittelskandal verschärft das
noch. Ökologischer Anbau
steht ja für Nachhaltigkeit
und das beinhaltet auch,
dass die Menschen, die die
Produkte anbauen, verarbeiten oder transportieren, fair
dafür entlohnt werden. Da
sind die Kunden sensibili-
FOTO: BUDDEKE
siert. Dem tragen wir Rechnung.
MAZ: Wie stehen Sie zu BioProdukten im Discounter?
Prokop: Prinzipiell positiv.
Man muss sich aber bewusst
machen, dass bei Bio in Discountern oftmals nur Mindeststandards
umgesetzt
werden. Wir setzen auf Produzenten, die sich höhere
Qualitätskriterien setzen als
MAZ: Gibt es auch Fleisch?
Prokop: Wir kochen täglich
zwei Suppen, vier Salate, ein
bis zwei Hauptgerichte –
auch mit Fleisch. Zum Beispiel Weidelamm aus unserer eigenen Haltung. Wir bekochen die Kantine der Sparkasse. Zweimal im Jahr kreieren wir mit Frank Buthmann
vom „Kleinen Haus“ Linum
ein Fünf-Gänge-Menü.
Interview: Regine Buddeke
info Ruppiner Biokonsum, Juncker-
straße 2, Neuruppin, geöffnet Montag
bis Freitag 9 bis 18 Uhr und Samstag
9 bis 12 Uhr, ? 03391/34 79 77 95.
Kuchen aus biologischem Anbau
Holger Hannemann betreibt seit fast 20 Jahren in Neuruppin den Naturkostladen „Grünkern“
NEURUPPIN | „Das ist so eine
Art Baby für mich geworden“, sagt Holger Hannemann über seinen „Grünkern“-Laden. Seit knapp
20 Jahren leitet der gelernte
Ingenieur für Holztechnik
das Bio-Geschäft im Herzen
von Neuruppin. Angefangen
hat alles als ABM-Projekt der
Initiative Jugendarbeit: eine
„Food coop“, um den Neuruppiner an Bio heranzuführen“, erinnert er sich. „Das
Ziel war, nach Ablauf der Förderperiode einen Laden zu
eröffnen.“ Das gelang – in
Kellerräumen
gegenüber
von der Post, die aber schon
bald zu klein wurden. Ein
Umzug in die WichmannStraße folgte. „Da sind wir
dann ans Tageslicht gekommen“, so Hannemann. Seit
dreieinhalb Jahren findet
man das reichhaltige Lebensmittel- und Kosmetikange-
Was das Herz begehrt: Holger Hannemann setzt auf Regionalität und Vielfalt. FOTO: PETER GEISLER
bot nunmehr in der Bilderbogen-Passage. Das Sortiment
hat sich seit Gründung verzehnfacht. Obst und Gemüse, Backwaren, Fleisch,
Wurst, Käse, Brotaufstriche
oder Tee: Die Stammkund-
schaft wächst stetig, die
neun Mitarbeiter, inklusive
Minijobber und Schüleraushilfen, haben gut zu tun.
Wenn es möglich ist, bezieht Holger Hannemann
seine Produkte gern aus der
Nachbarschaft. „Ich ziehe regionale Produkte in jedem
Fall vor, auch wenn sie etwas
teurer sind als die aus Bayern“, sagt der Chef überzeugt. Zu den örtlichen BioErzeugern hat er einen guten
Draht, sei es der Bio-Bäcker
aus Rohrlack oder die Kuhhorster, die ihm Gemüse, Kartoffeln oder Fleisch liefern.
Grünkern bietet auch einen Café-Betrieb. „Das wird
gut angenommen“, erklärt
Hannemann. „Kaffee und
Kuchen oder auch täglich
eine vegetarische Suppe.“
Letztere ist natürlich selbst
gekocht.“
Hannemann kann sich
sein Leben ohne „Grünkern“ nicht mehr vorstellen,
viele Kunden ebenso wenig.
„Wenn man von seinen Produkten
hundertprozentig
überzeugt ist, dann ist das
schön. Ich gehe jeden Tag
gern zur Arbeit.“
reb
info Grünkern Neuruppin, Bilderbogenpassage, Karl-Marx-Straße 33/34,
? 03391/39 86 78, geöffnet Montag
bis Mittwoch und Freitag 9 bis 18.30
Uhr, Donnerstag 9 bis 20 Uhr, Samstag 9 bis 13 Uhr .
12 | Regional - 1. Wahl
FREITAG, 17. JANUAR 2014
Tolle Knolle
Gesundheitsbewusste entdecken die Topinambur für sich. Sie wird unter anderem in Wernikow angebaut
Von Regine Buddeke
WERNIKOW | Roh erinnert sie
an jungen Kohlrabi, gekocht
schmeckt sie nussig süß, ein
wenig wie Schwarzwurzel
oder Artischocke: die Topinamburfrucht. Erdbirne, Erdapfel, Erdartischocke, Knollensonnenblume, Zuckerkartoffel, Indianerknolle oder
Ewigkeitskartoffel – die tolle
Knolle hat so viele Namen
wie Zubereitungsmöglichkeiten. Und ist weder Birne
noch Apfel oder Kartoffel,
sondern eine Verwandte der
Sonnenblume. Sie wird bis
zu drei Meter hoch. Geerntet
wird allerdings die Knolle.
Hans-Heinrich Grünhagen baut die Knolle seit
30 Jahren an. seit über
20 Jahren in Wernikow (Gemeinde
Heiligengrabe).
Grünhagen schätzt die ge-
Topinambur-Knollen sind im Kommen.
nügsame Pflanze, die sowohl
trockene Böden als auch winterliche Temperaturen von
bis zu minus 30 Grad verzeiht. „Die stecken Trockenphasen locker weg, nur die
Knollen fallen in trockenen
Jahren etwas kleiner aus.“
FOTO: BUDDEKE
Dass die Pflanze jetzt in
Brandenburg heimisch wird,
ist der jugendlichen Neugier
des Landwirts zu verdanken.
„Es war der blanke Übermut“, erinnert sich Grünhagen, der vor 22 Jahren, nach
Wernikow umgesiedelt ist.
In Brandenburg ist die Topinambur noch ein Nischenprodukt. Die Knolle rückt aber
in den Fokus der Ernährungsbewussten: den Namen Diabetiker-Kartoffel trägt sie
nicht von ungefähr. Durch
den hohen Anteil an Insulin
ist sie gut verträglich, vertreibt den Heißhunger auf Süßes und macht schnell satt.
Grünhagen genießt seine
Knollen wegen des tollen Geschmacks – sei es als Auflauf,
Salat, Eintopf oder Püree.
Seine Frau hat ihr eigenes Topinambur-Rezeptbüchlein.
Die Knollen, die man gründlich reinigen, nicht aber schälen muss, werden auf dem
Grünhagen-Hof ohne Einsatz von Chemie angebaut,
gedüngt mit Mist. Bis zu 500
Tonnen pro Jahr erntet er.
Das oberirdische Grünzeug
wird gehäckselt, pelletiert
und zu hochwertigem Pferdefutter verarbeitet. Die Knollen liefert er an Safthersteller. „Wir ernten nur auf Anforderung“, erzählt der Landwirt. „In manchen Jahren
gar nicht.“ Topinamburknollen sind nicht lagerfähig. Dafür steigt die Nachfrage nach
Saatgut: nach Schweden, Ungarn und das Baltikum liefert
Grünhagen bereits. „Nur
nicht nach Frankreich. Die
bauen die Knolle schon
lange selber an.“
Auf der Grünen Woche
stellt die wildfruchtverarbeitende Firma Lienig einen
Cocktail aus Grünhagens Topinambursaft und Aroniabeere vor – einen „Zaubertrank“, den es bald in Reformhäusern geben soll.
info Hof Grünhagen Wernikow,
Dorfstraße 43, ? 03394/43 31 68.
www.hof-gruenhagen.de
Drei Sterne in der Dose
Neuruppiner Werk produziert täglich bis zu 300 000 Konserven
NEURUPPIN | Mit Schweins-
Regional ist erste Wahl!
Hirschhof Freyenstein
Pension, Gasthaus, Landwirtschaftliche
Wildhaltung mit eigener Schlachtung
- Täglich warme Küche
- Familienfeiern
- Catering
- Gastronomische
Traktor-Kremserfahrten
Probiertage auf der „Grünen Woche“ am 19., 22.
und 25.01.2014 in der Brandenburg-Halle
Küsterland 19, 16909 Wittstock OT Freyenstein
☎ 033967 / 60307 - [email protected]
kopf-Sülze begann die Erfolgsgeschichte von Dreistern. Weltweit zum ersten
Mal wurde 1957 das beliebte
Hausmacherprodukt im Glas
abgefüllt. „Beste Zutaten unter Vakuumverschluss – im
Grunde konservieren wir
wie der alte Johann Weck“,
sagt
der
Dreistern-Geschäftsführer Claudius Arenthold. Gründervater in Potsdam war Heinrich
Kaufmann, dessen Enkel
und Urenkel das heutige
Dreistern-Unternehmen leiten. Waren es bei Firmengründung im Jahr 1934 noch
Obst und Gemüse, was in die
Dose kamen, sind es heute
Fleisch und Wurst. Sei es in
Sülze, in Soßen, als Suppe,
Eintopf oder Gratin – die Angebotspalette ist breit gefächert.
Rustikale
Hausmannskost
findet
sich
ebenso
wie
der
feine
GourmetHappen. Convenience
steht für die
schnelle Küche: erwärmen
und genießen.
Für viele Menschen in der heutigen Zeit eine
willkommene Alter-
native zum zeitaufwändigen
Kochen.
Seit 1994 steht das neue Firmengebäude im Treskower
Gewerbegebiet. Mit gutem
Gefühl genießen. Alles ist
hell und sauber – außen und
innen. Dasselbe gilt für die
Produktion – strenge Hygiene- und Qualitätskontrollen sind an der Tagesordnung, sowohl was die Sensorik als auch den Geschmack
der Lebensmittel betrifft. Für
ein Höchstmaß an Sicherheit. „Vertrauen ist die Basis“, so der Geschäftsführer,
der die Zutaten für die
Menü-Vielfalt gern aus der
Region bezieht. Das Ergebnis sind frische, schmackhafte Gerichte, die tagtäglich von motivierten Mitarbeitern in Tausende Lebensmitteldosen, Gläser und Frischepacks abgefüllt
werden.
Die Nachfrage
steigt
–
der Werksverkauf
an der Philipp-OehmigkeStraße hat
sich etabliert, oft ist
der Laden
rappelvoll.
Im Werk wer-
den in vollautomatischer Sortierung die verschiedenen
Produkte nach Kundenwunsch auf Paletten zusammengestellt und ins In- und
Ausland geliefert. Neben
neuen Rezepten werden
auch die Verpackungen moderner: „Leicht-zu-öffnenGläser“ oder „Easy-Lift-Deckel“ für Dosen machen das
Öffnen zum Kinderspiel.
2014 haben Geschäftsleitung und die 190 Mitarbeiter
zweifachen Grund zum Feiern: das Unternehmen ist inzwischen 80 Jahre am
Markt, auch das 20-jährige
Jubiläum des Standortes
Neuruppin ist einen Toast
wert – Freude, die die Macher gerne weitergeben. Ein
Dankeschön an die Kunden
sind deshalb drei Jubiläumsprodukte, in einer Extra-Edition mit jeweils 80 Gramm
mehr Inhalt. Der Klassiker
von 1957 ist natürlich dabei:
Sülze, mit Gurke verfeinert.
Daneben das beliebte Hausmacher-Gulasch und die Königsberger Klopse – mit diesem Jubiläums-Dreigestirn
bewirbt sich die Firma um
den
pro-agro-Marketingpreis 2014.
reb
info Dreistern Neuruppin, PhilippOehmigke-Straße 4, Werksverkauf
geöffnet dienstags, mittwochs und
freitags von 9 bis 13 Uhr, donnerstags
von 9 bis 18 Uhr.
Regional - 1. Wahl | 13
FREITAG, 17. JANUAR 2014
Das Gelbe vom Ei
In der Wachtelfarm in Karwesee dreht sich alles um den Vogel / Bald steht eine freundliche Übernahme an
Von Regine Buddeke
KARWESEE | „Rinder macht je-
der“, sagt Thomas Abwandner. „Außerdem hatte ich
den Platz nicht“, gesteht er lächelnd. Der gelernte Bäcker
fand schon vor langer Zeit
Freude an der Landwirtschaft. Seit fünf Jahren hat er
sich auf eine kleine feine Delikatesse verlegt: Wachteln.
„Ich wollte mir etwas aufbauen, wofür ich keine Förderung benötige“, erzählt
der Geschäftsführer, der mit
30 Wachteln angefangen
hat. Ein Freund hätte ihn darauf aufmerksam gemacht.
„Da habe ich erstmals Blut
geleckt“, erinnert er sich.
Völlig überzeugt war er, als
er von der Heilwirkung der
Wachteleier gelesen hatte.
Inzwischen wuseln etwa
1500 Wachteln in den Volieren herum. Dazu 250 Hühner
und – unglaublich – ein Marder. Der hat aber sein eigenes Gehege und keinen Zutritt zu den Nachbarställen.
Wachteln sind in der Natur nur schwer zu erkennen. Sie verschmelzen optisch fast mit dem Boden.
FOTOS(2): PETER GEISLER
Thomas Abwandner managt die Ruppiner Agrar Con den Eiern, die Schlupfquote Märkte der Region. „Und na- entscheiden. Fakt ist jedoch, dem Schnitzel, oder als Knabtürlich die Gastronomie“, so dass sowohl Eier als auch ber-Dinner.
seit fünf Jahren. Das Ge- liegt bei 85 Prozent.
Wachtelfleisch Delikatessen info Ruppiner Agrar Con, Karwesee,
Wachteln sind starengroß Abwandner.
lände in Karwesee war früNico Erbe hat Pläne für die sind – ob als Spiegelei auf Hauptstraße 1, ? 0152/33 91 95 01
her LPG und Schweinemast- und in der Natur sehr unauffällig. Die Bestände Farm. Der Hofladen muss
anlage. Demnächst
wird Nico Erbe vom
„Normaler- in Europas freier kundenfreundlicher werden
Wildbahn gehen ra- und die Produkte sollen perbisherigen Wachweise lässt pide
zurück. spektivisch das EU-Biosiegel
tel-Kunden
zum
neuen Geschäfts- eine Wachtel Schuld ist die Zer- erhalten. Auch was die
störung des Lebens- Zucht betrifft, hat er sich
führer avancieren.
ihr Ei fallen, raumes der Wach- Ziele gesteckt. „Normaler„Eine freundschaftliche Übernahme“, wo sie gerade teln, die sich vor- weise lässt eine Wachtel ihr
zugsweise auf offe- Ei fallen, wo sie gerade steht.
versichert Abwandsteht.“
nen Wiesenflächen Nestbau ist nicht ihr Ding.“
ner. Die landwirtund Feldern aufhal- Durch künstlich angelegte
schaftliche BeraNico Erbe
ten. Deshalb dürfen Verstecke will er erreichen,
tung seines NachUnsere Kartoffeln auch erhältlich in Wittstock am Obst� und Gemüsestand des Hagebaumarktes.
sie
deutschland- dass die Hennen lokal gefolgers lässt er sich
Regelmäßige
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Rufen Sie uns an, wir beraten Sie gern !
indes nicht aus den Händen weit ganzjährig nicht gejagt zielt legen. „Dann lassen wir
die gern auch brüten“, sagt
nehmen. Von den Wachteln werden.
Das Fleisch lässt sich gut der Protzener. „Der Marder
schwärmen beide. „Sie sind
pflegeleicht und legen im vermarkten, weiß Abwand- übernimmt das ja nicht.“
Ob an der heilenden Wirner aus Erfahrung. Er belieJahr bis zu 250 Eier.“ In nur
17 Tagen schlüpfen die Kü- fert kleine Geschäfte wie die kung der Wachteleier etwas
ken in der Brutmaschine aus HO Protzen oder die Edeka- dran ist, mag jeder für sich
„Prignitzer Tüffeln“
45 JAHREN
Seit über 45 Jahren gibt es die
Dülfer-Qualität, auf die Sie sich
verlassen können.
Unser Familienbetrieb produziert
80 % der angebotenen Waren
selbst oder mit Partnern aus unserer direkten Umgebung.
Nico Erbe wird der neue Wachtel-Chef.
FOTO: REGINE BUDDEKE
Klein und fein: Wachtelei.
Danke für Ihr Vertrauen!
14 | Regional - 1. Wahl
FREITAG, 17. JANUAR 2014
Frisch aufgetischt
Das Neuruppiner Restaurant „Seegarten“ schätzt es, dass es die Zutaten für die Gerichte vor der Haustür gibt
Von Regine Buddeke
NEURUPPIN | Ein Traum für
Hobbykapitäne: das frisch
Gezapfte aus dem 15er Jollenkreuzer. Im Neuruppiner
Restaurant
„Seegarten“
steht das Segelboot mitten
im Lokal. Schippern geht
zwar nicht mehr, dafür ist das
Prachtstück zur Bar umfunktioniert.
Nicht nur Seeliebhaber
können im „Seegarten“ eine
gute Zeit erleben. Mit frischen Ideen und einer kreativen Küche ist es dem Ehepaar Borkenhagen gelungen, bereits zum dritten Mal
in Folge mit der Plakette
„Ruppiner Gastlichkeit“ ausgezeichnet zu werden. „Es
ist immer schön, eine Außenmeinung aus dem Gastronomiebereich zu erhalten“,
sagt Antje Borkenhagen. Oft
gebe es zu den positiven Kritiken gute Tipps dazu.
Für die Borkenhagens ist
es selbstverständlich, ihre Zutaten aus der Region zu ordern. „Ein uraltes Wirtschaftsprinzip“, findet die Inhaberin. „Im Dorf hat der Bä-
cker das Fleisch vom Fleischer bezogen, der Fleischer
die Tiere vom Bauern. Ein natürlicher Kreislauf. So muss
das funktionieren.“ Sie
möchte den Anbietern in die
Augen sehen können. „Warum soll ich die Produkte von
weither beziehen, wenn es alles auch direkt vor der Haustür gibt?“ Einmal hat sie die
Forellen beim Großhändler
bestellt. Auf die Frage „Hat
es geschmeckt?“ habe ein
Gast nur „Na ja“ gesagt. „Da
wusste ich: minderwertige
Qualität – nie wieder.“ Stattdessen bezieht sie den Fisch
aus Zippelsförde. „Forelle
und Stör, nur 20 Kilometer
entfernt, frischer geht es
nicht.“ Kyritzer Säfte, Brandenburger Obst und Gemüse über einen Sammellieferanten, dafür bezahlen die
Borkenhagens auch gern ein
paar Cent mehr. Zum Beispiel für ihren Kartoffel-Zucchini-Burger, der inzwischen
ein Klassiker ist. „,Bloß nicht
von der Karte nehmen’, sagen mir die Gäste“, berichtet
die Chefin, die das Lokal seit
2004 betreibt. Ihr Mann ist
(')
Antje und Torsten Borkenhagen im „Seegarten“.
der kreative Geist am Kochlöffel. Inspirieren lässt er sich
auf Reisen. Der mediterrane
FOTO: PRIVAT
Touch kommt aus Italien.
„Wir haben Gastronomieschüler begleitet, zu einem
Familienbetrieb mit Oma, Vater und Sohn“, sagt Antje Borkenhagen. „Die Italiener
nehmen sich Zeit beim Kochen – das schmeckt man.“
Auch dem vegetarischen
Trend gegenüber zeigen sich
die Borkenhagens aufgeschlossen. Etliche fleischlose
Gerichte stehen auf der Speisekarte. Der Spaziergängersalat und der Gute-LauneTeller sind besonders bei
Frauen beliebt. „Klassische
Zutaten je nach Saison,
leicht und lecker – das ist ein
Lebensgefühl.“
Für den nächsten Sommer
sind Grillabende mit Blick
auf den Ruppiner See in Planung. „Wir experimentieren
jetzt seit drei Jahren mit Barbecue. Mein Mann ist ein
Grillfan“, sagt Antje Borkenhagen. Der fangfrische Stör
aus Zippelsförde soll deshalb
im nächsten Jahr oben auf
der Grillkarte stehen. Was
passt besser zu einem Restaurant namens „Seegarten“?
info Restaurant Seegarten, Regatta-
straße 17, Neuruppin, Öffnungszeiten
täglich außer Montag ab 11 Uhr,
? 03391/40 33 40.
Aus der Region ins Regal
Die Edeka-Märkte der Familie Brehme kaufen gern vor Ort ein
&
') $
"') ' (
)
# ! %'
Bäckerei & Konditorei
7x für Sie in OPR
• Fretzdorf, Dorfstraße 25,
033964-5 02 17
• in Kyritz im REWE-Markt und
Johann-Sebastian-Bach-Str. 44
Gehen
Sie auf
MAZ
Reise.
NEURUPPIN | „Die Kunden ver-
langen gezielt danach“, sagt
Orta Brehme, die Ko-Chefin
dreier Edeka-Märkte in
Rheinsberg, Flecken Zechlin
und Neuruppin, das wachsende Interesse an regionalen Produkten. Nicht nur Hofläden und Bio-Filialen, auch
Supermärkte verzeichnen
diesen Trend.
„Wir haben Regionalprodukte schon seit 20 Jahren
im Angebot“, sagt Orta
Brehme. Schon damals seien
viele Erzeuger auf sie zugekommen. „Wir sind da sehr
offen – und immer auf der Suche nach neuen Anbietern“,
sagt sie und bedauert, dass
viele der kleinen Erzeuger irgendwann wieder abspringen. „Sie müssen halt bei
uns anliefern, sonst funktioniert es nicht.“ Gerade für
die kleinen Erzeuger sei das
aber oftmals ein logistisches
Problem. 20 Firmen aus dem
Ruppiner Land sind es derzeit, die die Märkte von Dirk
Entdecken Sie Deutschland
und die Welt. Im großen Reiseteil
MAZ REISE – immer samstags
in der MAZ.
• in Wittstock im Kaufland und
im Netto-Markt in der Röbeler
Straße
und Orta Brehme beliefern.
„Inzwischen haben wir auch
Anfragen aus Mecklenburg“, sagt die Chefin, die
sich über mangelnden Absatz der regionalen Produkte
nicht beschweren kann.
„Das läuft sehr gut.“
Weniger gut lief indes die
Platzierung der Produkte in
einem speziellen RegionalRegal – ein Projekt, das vor
drei Jahren in Kooperation
mit dem Technologie- und
Gründerzentrum aus der
Taufe gehoben wurde. Seit
dem Umzug der Neuruppiner Edeka-Filiale an die
Trenckmannstraße wurden
die Lebensmittel von Erzeugern wie Wittemans, den
Kuhhorstern und anderen
vom exponierten Sondertisch direkt in die Sortimentsregale umgeräumt. „Wenn
der Kunde regionalen Honig
will, findet er den schneller
im Honig-Regal als in einem
Regional-Regal“, ist Orta
Brehme überzeugt.
reb
info Edeka Neuruppin, Trenckmann-
• in Neuruppin im REIZ und in
der Schinkelstraße 4
Mitarbeiterin Eileen Deinert mit Regionalprodukten.
FOTO: PG
straße, ? 03391/5 04 58 70, Öffnungszeiten Montag bis Sonnabend
8 bis 20 Uhr.
Regional - 1. Wahl | 15
FREITAG, 17. JANUAR 2014
Stollen-Ehre für Brandenburg
Die Traditionsbäckerei Thomas Hausbalk kreiert regelmäßig neue Produkte – auch für die Grüne Woche
Von Regine Buddeke
FRETZDORF | „Ich esse gern Ku-
chen“, bekennt Erna Hausbalk. Seit 1956 schafft sie in
der Traditionsbäckerei in
Fretzdorf. Sie hat Ware ausgefahren, gebacken und verkauft. „Das ist das Schöne –
die Abwechslung“, sagt die
Frau, für die schon als junges
Ding feststand: „Ich gehe
nicht zum Bauern. Und nicht
in die Forst.“ Die Bäckerei ihres Mannes war es dann.
1994 hat Sohn Thomas das
Geschäft
übernommen.
15 Sorten Brot werden täglich an die sechs Filialen
nach Kyritz, Neuruppin und
Wittstock geliefert sowie in
zwei Verkaufsmobilen in
den Dörfern angeboten.
Dazu kommen noch jede
Menge Kuchen: traditionell
beliebte wie der Florentiner
Apfelkuchen oder auch neue
Kreationen – da ist Thomas
Hausbalk erfinderisch. „Ich
bin immer auf der Suche
nach neuen Ideen“, sagt der
Bäcker, der das Geschäft in
Der Chef bäckt mit: Thomas Hausbalk am Fretzdorfer Backofen.
dritter Generation betreibt –
immerhin besteht die Bäckerei seit 1924. Und wie in jeder Backstube fängt der Tag
auch in Fretzdorf sehr früh
an. Um ein Uhr nachts geht
es los: der erste Mitarbeiter
bereitet den Sauerteig vor.
Der ist „Natur“ und frei von
Zusätzen. Dann kommt die
Knetmaschine zum Einsatz,
bevor der Teig nach einer Ru-
FOTO: REGINE BUDDEKE
hephase von Hand zu Laiben
geformt wird – zum Beispiel
der Hausbalken. Gebacken
wird nach Liste – 800 Brote
sind es in der Regel.„Unsere
Brote sind der Renner“, freut
sich Thomas Hausbalk, der
für seine Ideen mit drei anderen Bäckern der Region in einem Netzwerk kooperiert.
2012 erhielt der im Team entwickelte Mandelstollen den
„Stollen-Zacharias“,
Deutschlands höchste Stollenauszeichnung. „Es sollte
typisch
brandenburgisch
sein – da haben wir uns festgebissen.“
2012 war Thomas Hausbalk mit seinen Mitstreitern
auch erstmalig bei der Grünen Woche in Berlin dabei.
Am Gemeinschaftsstand des
Landkreises stellte das Netzwerk „Spurtikus“ vor – ein
Früchtebrot. „Sehr speziell,
aber man konnte alles drauflegen, auch Käse oder
Wurst“, so Hausbalk. Die
Leute seien damals in Scharen gekommen, die nach
dem Messe-Brot gefragt hätten, erinnert er sich. „Wir haben gebacken ohne Ende.“
info Bäckerei Hausbalk, Dorfstraße
25, Fretzdorf, ? 033964/5 02 17,
sowie jeweils zwei Filialen in Wittstock, Kyritz und Neuruppin.
Heimisches schmeckt besser
Obst, Gemüse oder Käse: Neben Einzelprodukten liefert der
Landkorb Rohrlack auch regionale Überraschungskisten
ROHRLACK | Lisa ist neugierig.
„Was ist denn heute in unserer
Überraschungskiste
drin?“ Das weiß ihre Mutter
auch noch nicht. Denn der Inhalt des großen Gemüsekorbes wechselt wöchentlich
und variiert je nach Jahreszeit. Was sie aber sicher
weiß: Das Gemüse und die
Kräuter in der Kiste sind
frisch, regional und in BioQualität. Der Lieferservice
vom Lindenhof in Rohrlack
arbeitet eng mit den regionalen Erzeugern zusammen,
darunter auch Demeter-Höfe
in unmittelbarer Nachbarschaft, wie die Kräutergärtnerei Sternhof, die tagesfrische
Kräuter für die Kisten anbaut, oder die Bäckerei Vollkern. 1997 startete das Unternehmen ohne eigenes Land
und mit geliehenem Trecker,
jedoch mit vielen Ideen und
dem zugehörigen Idealismus. Wurden die ersten Kunden noch mit Standardkisten
beliefert, beläuft sich das Angebot heute auf mehr als
3500 Artikel, davon ein Zehntel in Demeter-Qualität. Die
Kunden können ihre Ge-
Wir produzieren für Sie:
Wildsalami & Wildknacker
Wildstifte
Wildleberwurst & Wildbratwurst
u.v.m.
Wildspezialitäten von den Jägern der
Mark Brandenburg
Hirschmark Vertriebs GmbH u. Co KG
Karl-Marx-Str. 77 in 16816 Neuruppin
Tel. 03391 / 51 29 96, Fax 03391 - 65 92 36
www.hirschmark.de, [email protected]
Alpakafarm im Land Brandenburg
ZUCHT UND BETTENHERSTELLUNG
Frisch vom Feld in den Topf: die Gemüsekiste.
müse-, Obst- oder Käsekisten variieren, Ungeliebtes
streichen und durch eigene
Vorlieben ergänzen. Bis zu
40 Gemüsesorten bauen die
Gründer, Kirsten und Michael Sattler, mithilfe ihrer
derzeit 35 Mitarbeiter auf
dem Lindenhof selber an. Demeter-Gärtner aus Leidenschaft, so bezeichnen sie sich
selber. So ist es für sie und
auch die Kunden sonnenklar, dass heimische Obstsorten, Gemüse, Salate und
Kräuter der Saison nicht nur
FOTO: GEISLER
ökologisch unbedenklicher
sind, sondern zudem auch
viel besser schmecken. Erdbeere muss es nicht ganzjährig geben, genauso wenig
wie den Grünkohl. Was Saison hat, schmeckt nach der
langen Abstinenz doppelt
gut. Und Lisas Mutter ist jede
Woche neu gefordert, was
den häuslichen Speisezettel
betrifft. Der ist genau wie der
Inhalt der Kiste: überraschend und gut.
reb
info Landkorb, Dorfstraße 18,
Rohrlack, ? 033928/9 04 10.
Wir verarbeiten Alpakawolle in unserer Manufaktur in Walsleben zu:
BETTDECKEN – für ein wohltuendes und ausgeglichenes Schlafklima
KOPFKISSEN – verschiedene Füllkerne für jeden Bedarf
BABYSCHLAFSÄCKEN – bester Schlafkomfort in Naturfasern
INGEBORG UND EDGAR PAPENBROCK
Mühlenweg 27
16818 Walsleben
0170 . 244 37 02
[email protected]
www.sunna-alpakas.de
HOFLADEN
n
Öffnungszeite
FR 14 – 19 Uhr
r
SA 10 – 14 Uh
reinbarung
und nach Ve
16 | Regional - 1. Wahl
FREITAG, 17. JANUAR 2014
Ruppiner Marktleben
Schulplatz und Wochenmarkt
Auf dem Schulplatz im Zentrum der Fontanestadt
Neuruppin wird seit eh und je gehandelt und das
bleibt auch so. Hier ist das Zentrum unserer Stadt.
Herzlich willkommen auf dem
Neuruppiner Wochenmarkt!
Der Neuruppiner Wochenmarkt ist Fixpunkt des
städtischen Lebens. Hier kauft man gut ein und
versorgt sich mit alltäglichem. Der Wochenmarkt
ist Treffpunkt zur Kommunikation. Hier schmeckt
es in der Mittagspause und überhaupt.
Liebe Kundschaft, Besucher und Händler des Neuruppiner Wochenmarktes,
wir wollen eine noch größere Vielfalt des Angebotes auf dem Wochenmarkt entwickeln. So suchen wir interessierte und engagierte Markthändler für
Fleisch- und Wurstwaren sowie im Besonderen für Milch- und Käseprodukte.
Unser Markt- und Platzmeister, Herr Andreas Dziamski, ist Ihr Ansprechpartner auf dem Neuruppiner Wochenmarkt.
Gern nimmt er Ihre Anregungen und Hinweise entgegen. Sie erreichen Herrn Dziamski unter 03391 405 2976 oder 0172 6767114
www.stadtmarketing-neuruppin.de
Die Öffnungszeiten des Neuruppiner Wochenmarktes für 2014:
ganzjährig Dienstag, Donnerstag, Freitag von 8 bis 16 Uhr
vom 01.0April - 31. Oktober auch am Samstag von 8 bis 11 Uhr
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