Alternative Parasitenbekämpfung

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Alternative Parasitenbekämpfung
© Impfnarbe
Alternative
Parasitenbekämpfung
- Bekämpfung von Flöhen und Zecken ohne Chemie - Natürliche Entwurmung -
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INHALTSVERZEICHNIS
1 Vorwort................................................ 3
2 Achtung Katzenhalter !.......................... 4
3 Anti - Parasitenmittel auf chemischer
Grundlage................................................5
3.1 Darreichungsformen....................... 5
Spot-on's......................................... 5
Halsbänder...................................... 5
Tabletten......................................... 6
Sprays............................................. 6
3.2 Wirkstoffe...................................... 6
Amitraz............................................6
Deltamethrin....................................6
Fipronil............................................ 6
Imidacloprid.....................................7
Lufenuron........................................7
Metaflumizon................................... 7
Methopren....................................... 7
Milbemycin.......................................7
Moxidectin....................................... 7
Permethrin.......................................7
Selamectin.......................................7
3.3 Nebenwirkungen............................ 8
4 Alternative Methoden............................ 9
4.1 Ätherische Öle................................9
Allgemeines..................................... 9
4.2 Gewürze...................................... 10
Allgemeines................................... 10
Bohnenkraut.................................. 10
Chilisamen..................................... 10
Essig............................................. 10
Knoblauch......................................10
Salz...............................................11
Schwarzkümmelöl...........................11
4.3 Holzerzeugnisse............................12
Neemöl (Niem/Margosa).................12
Zedernholz.....................................12
4.4 Früchte........................................ 12
Zitronen und Orangen.....................12
Kokosnuss......................................13
4.5 Kräuter........................................ 13
5 Kieselgur.............................................14
6 Wurmbefall......................................... 15
6.1 FAQ - Kotproben ..........................16
Wie oft sollten man eine Kotprobe
einsenden?.................................... 16
Muss ich dafür zum Tierarzt?...........16
Wo kann ich eine Kotprobe
bestellen/einschicken?....................16
Was kostet eine
Kotprobenuntersuchung?................16
6.2 Wurmbefall vorbeugen .................16
6.3 Die natürliche Entwurmung...........17
Kamala (Mallotus philippinensis)......17
Karotte.......................................... 17
Kokosfett (Kokosraspeln, Kokosöl). . .17
Kürbiskerne....................................17
Propolis..........................................18
Portulak......................................... 18
Schwarzkümmel............................. 18
7 Fazit................................................... 19
1 VORWORT
Als Tierhalter ist man, gewollt oder nicht, irgendwann mit der Thematik der Parasiten
konfrontiert. Ob es nun die Zecke von der Freigängerkatze ist oder der Flohbefall vom
Hund. Einige von Ihnen haben diese lästigen
Plagegeister sicherlich auch schon erfolgreich
„bekämpfen“ können – andere wiederum haben
damit die größten Schwierigkeiten.
Parasitenbefall ist auch heute noch ein großes
Thema in der Tierhaltung. Es gibt sehr viele
Produkte sowohl chemischen als auch natürlichen
Ursprung die dagegen angewandt werden können.
Ich möchte hier ein bisschen Licht ins Dunkel
bringen und aufzeigen wie man Flöhen und Zecken
Herr werden kann, ganz ohne Chemie. Vorerst gebe
ich einen kleinen Einblick was es heutzutage alles
auf dem Markt gibt, wie die chemischen Mittel
wirken und welche Nebenwirkungen sie mit sich bringen können.
Das Hauptaugenmerk soll jedoch auf der alternativen/natürlichen Behandlung bei
Flohbefall und Vorbeugung von Zecken handeln. Jedoch ist auch hier zu beachten, nur
weil es pflanzlich bzw. natürlich ist heißt es nicht, dass man nichts beachten muss. Ich
lege vor allem Katzenhaltern ans Herz sich genaustens über die Möglichkeiten bei Zecken
oder Flohbefall zu informieren und zu recherchieren – zum Wohle des Tieres.
Ich bin selbst Tierhalterin einer Hündin ('10) und zweier Katzen ('09 und '10). Seit einigen
Jahren beschäftige ich mich intensiv mit der Gesundheit meiner Tiere. Unsere Katzen sind
gänzlich ungeimpft und bleiben es auch, unsere Hündin wurde einmal gegen Parvovirose
beim Vorbesitzer (als Welpe) geimpft, bei uns wurde sie das nie.
Ich bin Admin einer Facebook Gruppe zum Thema Impfungen und erlebe dort immer
wieder, wie Menschen alternative Dinge empfehlen ohne sich weiter damit
auseinandergesetzt zu haben. Natürlich ist es unvermeidlich, dass sich Themen auch mal
wiederholen – jedoch möchte ich hier einmal zusammenfassen was ich in den letzten
Jahren gelernt und mir angelesen habe.
Auch wenn ich hier mein Bestes gebe um Informationen zusammen zu tragen so
übernehme ich keinerlei Haftung. Jeder sollte sich zusätzlich zu meiner Arbeit selbst
belesen und s e l b s t entscheiden wie er vorgehen möchte.
Wenn Ihr weitere Mittel habt die in diesem Dokument fehlen könnt ihr mich jederzeit unter
der Emailadresse darüber informieren, ich werde diese dann nachtragen sobald es mir
meine Zeit zulässt.
Hinweis in eigener Sache: Eine Prophylaktische Entwurmung bringt Ihnen nichts, außer
chemischen Ballast fürs Tier. Sollten sie Verdacht auf Wurmbefall haben sammeln sie Kot
von 3 Tagen und senden ihn zur Untersuchung in ein Labor – sollte sich ein Wurmbefall
bestätigen kann man auch diesen alternativ behandeln!
2 ACHTUNG KATZENHALTER !
Sehr oft lese ich davon, dass Mittel die erfolgreich beim
Hund angewandt wurden auch ohne weitere Recherche
an Katzenhalter empfohlen wird – ein durchaus fataler
Fehler. Katzen haben einen GlucuronyltransferaseMangel, der einer Katze das Leben kosten kann.
Glucuronyltransferase ist ein Enzym der Leber, und
überträgt zwei Glucuronylreste auf die beiden
Carboxylgruppen des Bilirubins. Ziel dessen ist es,
schädliche Stoffe im Körper abzubauen.
Ein Mangel der UDP- Glucuronyltransferase führt dazu,
dass Schadstoffe und Toxine nur sehr langsam vom
Körper abgebaut werden. Bei einer Kontaminierung
über einen längeren Zeitraum kann es demzufolge zu
Vergiftungserscheinungen und ggf. zum Tod führen.
Katzen sind also mit besonderer Vorsicht zu behandeln – im besten Falle sollte man
versuchen auf Medikamente und Toxine zu verzichten. Auch bei den alternativen
Möglichkeiten der Parasitenbekämpfung muss Obacht gegeben werden, viele Gewürze
enthalten Terpene.
Terpene sind Pflanzengiftstoffe die – genauso wie Medikamente – eine Überbelastung der
Leber und eine Vergiftung mit sich bringen können. Näheres dazu in den einzeln
aufgeführten Mitteln.
Allgemein gilt: Es gibt zahlreiche giftige Pflanzen mit Substanzen, die nur für Tiere wie z.B.
Hunde, Katzen oder Pferde mit (tödlichen) Vergiftungen verbunden sind oder deren
Pflanzengifte bei Tieren eine größere Vergiftung bewirken als beim Menschen.
Im allgemeinen sind Terpene in einem Großteil von Ätherischen Ölen zu finden, auch in
Gewürzen und Kräutern sind sie
enthalten und sorgen dort für einen
unverwechselbaren Geruch oder
Geschmack.
Sie sollten sich jedoch immer
folgendes im Kopf behalten:
„better safe than sorry“
Hunde und Pferde haben diesen
Enzymmangel übrigens nicht.
3 ANTI - PARASITENMITTEL AUF CHEMISCHER GRUNDLAGE
3.1 Darreichungsformen
Chemische Anti-Parasiten-Mittel gibt es in verschiedenen Formen zu kaufen. Ich werde es
vermeiden hier Marken zu nennen, denn die Nebenwirkungen chemischer Mittel sind
beachtlich. Natürlich gibt es einige Tierhalter die es seit Jahren ohne Probleme verwenden
oder bei denen bisher keine Alternative funktioniert hat, jedoch möchte ich hier eine
Informationsplattform für die Tierhalter bieten die auf natürliche Mittel umsteigen wollen.
Spot-on's
Sind Lösungen die auf die Haut (vorzugsweise im
Nacken) geträufelt werden und sich von dort auf
die ganze Körperoberfläche verteilen. Sie wirken
einige Wochen (meist drei bis vier) gegen
verschiedene Parasiten. Die Präparate müssen
somit alle paar Wochen erneut auf geträufelt
werden, da sonst der Schutz nicht mehr vorhanden
ist.
Es gibt auch Spot-on's die von innen heraus
wirken, diese sollen dann auch einen aktiven
Schutz gegen Wurmbefall bieten. Tiere die mit
einem Spot-on behandelt wurden dürfen 48 Stunden nicht gebadet werden und dürfen das
Mittel nicht ablecken (daher auch die Position im Nacken). Bei mehreren Tieren im
Haushalt sollte darauf geachtet werden, dass sich die Tiere nicht gegenseitig putzen – dies
kann unter Umständen lebensbedrohliche folgen haben.
Halsbänder
Wie der Name schon sagt handelt es sich hier um Bänder die dem Tier für den Zeitraum
der Wirkungsdauer um den Hals gelegt werden. Im Gegensatz zu Spot-on's wirken
Halsbänder über Wochen und Monate hinweg. Der Wirkstoff wird nach dem Anlegen
kontinuierlich an den natürlichen Fettfilm der Haut und an die Haare abgegeben, und wird
so nach und nach über die gesamte
Hautoberfläche verteilt.
Je nach Marke sollte bedacht werden,
dass die Halsbänder vor dem Baden in
Gewässern abgenommen werden müssen,
da sie ihre Toxine sonst ins Wasser
abgeben und die darin befindlichen
Lebewesen schädigen können.
Bei Katzen, vor allem solchen mit
Freigang, sollte auf ein Halsband
grundsätzlich verzichtet werden! Die
Gefahr der Strangulation hat schon
einigen Haustigern das Leben gekostet.
Tabletten
Auch hier ist offensichtlich – es handelt sich um eine Tablette,
diese ist erst neu auf dem Markt erhältlich. Eine Wartezeit bis
die Wirkung eintritt besteht laut Hersteller nicht. Es gibt
verschiedene Dosierungen (je nach Körpergewicht, wie bei
den anderen Darreichungsformen auch). Je nach Parasitenart
soll die Wirkung 2-3 Monate anhalten, dann ist eine neue
Verabreichung der Tablette nötig. Der Wirkstoff gelangt von
innen in die Blutbahn des Tieres, saugt nun ein Floh oder eine
Zecke am Wirtstier so nimmt es den Wirkstoff auf und stirbt. Die Wirkung soll innerhalb
von 8-12 Stunden nach Saugen des Parasits eintreten.
Sprays
Ein Spray kennt jeder. Vorrangig sind diese im Bereich der
Umgebungssprays zu finden, das sind Sprays die nicht für die
Anwendung am Tier sondern für Liegeplätze, Kratzbäume und andere
Polster gedacht sind. Es gibt aber auch Sprays die für die Anwendung
am Tier gedacht sind. Die Wirkungsdauer ist bei Flöhen etwa 40-90
Tage und bei Zecken etwa 14 bis 30 Tage. Das Spray wird auf das Fell
des Tieres gesprüht und gegen den Strich einmassiert. Eine genaue
Dosierung, zur Vermeidung von Vergiftungen (durch Überdosierung),
ist nicht möglich. Das Spray muss jeden Monat erneut aufgetragen
werden.
3.2 Wirkstoffe
Eine kurze Übersicht über die am gängigsten verwendeten Wirkstoffe in chemischen
Parasitemitteln.
Achtung!
Präparate mit den Wirkstoffen Moxidectin, Selamextin und
Milbemycin sollten bei MDR1-Defekt gemieden werden.
Amitraz
Ein Wirkungshemmer für Octopamin (Neurotransmitter im Nervensystem wirbelloser
Tiere). Erzeugt eine Übererregbarkeit und folgende Lähmung und Tod des Parasiten.
Abbau erfolgt über Leber und Niere.
Deltamethrin
Ein Nervengift, sorgt für dauerhafte Öffnung der Na+-Kanäle in den Nervenzellen. Erzeugt
unkontrollierbare Nervenimpulse, führt zur Lähmung und dann zum Tod. Bei zu geringer
Dosierung wird der Wirkstoff von den Parasiten abgebaut – dies soll durch Zugabe
weiterer Wirkstoffe verhindert werden.
Fipronil
Ein Kontaktgift, dass über das Exoskelett in das Zentralnervensystem eindringt und die
Gamma-Aminobuttersäure hemmt. Ist auch für Mensch und Tier toxisch, durch Beigabe
von Bitterstoffen soll die Aufnahme durch Kinder und Haustiere verhindert werden.
Imidacloprid
Wird durch eine mehrstufige Reaktion mit Ethylendiamin, Natriumborhydrid, Bromcyan
und Salpetersäure gewonnen. Ein Kontakt- sowie Fressgift. Vorrangige Verwendung als
Insektizid für Pflanzen, wirkt am nikotinischen Axcetylcholinrezeptor der Nervenzellen. Da
es nicht abgebaut wird löst es einen Dauerreiz aus der die chemische Signalübertragung
stört.
Lufenuron
Ein Chitinhemmer (Chitin ist ein wesentlicher Bestandteil der Zellwand von Parasiten), der
sich im Fettgewebe des Haustieres speichert. Von dort aus wird er nach und nach an das
Blut abgegeben. Er wirkt vorrangig auf weibliche Parasiten und führt zu einer Störung der
Biosynthese (in Eierstöcken und den Eiern) die eine Entwicklung der Larven verhindert.
Wird meist mit einem anderen Mittel kombiniert um auch die adulten Parasiten abzutöten.
Metaflumizon
Ein Nervengift und Natriumkanalhemmer der die Reizleitung bei Insekten beeinträchtigt
und damit zu Lähmung und zum Tod führt.
Methopren
Hemmt die Entwicklung unreifer Stadien von Parasiten. In Kombination mit anderen
Wirkstoffen um auch adulte Parasiten abzutöten.
Milbemycin
Ein Nervengift, dass die Membrandurchlässigkeit der Nerven- bzw. Muskelzellen erhöht.
Dadurch kommt es zur Membranspannung in den Zellwänden und zu einer Blockierung der
Erregungsüberleitung.
Moxidectin
Gehört zur Gruppe der Milbemycine (siehe oben) und hat daher die selbe Wirkung.
Permethrin
Ein Kontakt- und Fressgift mit breitem Wirkungsspektrum. Wird über die Körperoberfläche
aufgenommen und ist ein Natriumkanalhemmer.
Darf nicht bei Katzen angewandt werden, da sie dort viel toxischer wirken.
Selamectin
Ein Nervengift, dass die Membrandurchlässigkeit der Nerven- bzw. Muskelzellen erhöht.
Dadurch kommt es zur Membranspannung in den Zellwänden und zu einer Blockierung der
Erregungsüberleitung.
3.3 Nebenwirkungen
Chemische Parasitenpräperate haben natürlich auch ihre Schattenseite.
Alle von mir aufgeführten Nebenwirkungen können sowohl in „leichter“ Form als auch in
sehr extremen Maßen auftreten.
Juckreiz (auch bis hin zum blutigen Aufkratzen der Haut)
Kahle Stellen / Haarausfall
Schuppenbildung
Vermehrtes Speicheln
Neurologische Erscheinungen (Depression, Lähmungen, etc.)
Erbrechen
Hautrötungen
Ekzeme
Fress- und Trinkunlust (bis hin zur vollständigen Verweigerung)
Durchfall
4 ALTERNATIVE METHODEN
Es gibt wirklich einige Methoden um Parasiten ganz ohne Chemie zu bekämpfen. Ich
werde alle mir bekannten Möglichkeiten hier einmal erläutern und werde ebenfalls jeweils
notieren ob diese Mittel für Flöhe, Zecken und/oder Würmer hilfreich sind und auf welche
Art und Weise.
Ich möchte noch einmal ausdrücklich (!) darauf hinweisen, dass auch mit alternativen
Mitteln verantwortungsbewusst umgegangen werden muss. Einige Mittel sind wenn
überhaupt nur mit Bedacht oder aufgrund der Bedenklichkeit gar nicht zu verwenden, da
das Risiko einer Schädigung des Tieres zu enorm ist.
Grundsätzlich gilt: Nicht nur der Mensch kann Biowaffen bauen, Mutter Natur weiß sich
auch selbst zu schützen! Und so kann es auch bei eigentlich natürlichen Dingen zu
Vergiftungserscheinungen kommen.
Vorarbeit ist das A und O bei Flohbefall. Wenn ein Flohbefall vorliegt gelten folgende
Grundregeln: Alles waschbare ab in die Waschmaschine bei mind 60°; größere Textilien
die nicht in die Maschine passen sollten sie gründlichst absaugen und wenn möglich mit
einem Dampfreiniger bearbeiten. Staubsaugen ist ebenfalls sehr wichtig, am besten
zweimal täglich so gründlich es geht. Auch sollte das Tier wenn möglich gebadet werden –
Flöhe ertrinken ;)
4.1 Ätherische Öle
Allgemeines
Sind lösliche Auszüge aus Pflanzen oder Pflanzenteilen, die einen - je
nach Herkunftspflanze – starken und charakteristischen Geruch haben.
Sie bestehen größtenteils aus einem Gemisch verschiedener Terpene,
Sesquiterpene (Untergruppe der Terpene) oder aromatischen
Verbindungen.
Bitte nicht für Katzen verwenden!
Die Öle enthalten sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe, die der Pflanze dazu
dienen können, Insekten zur Bestäubung anzulocken, Schädlinge
fernzuhalten und sich gegen Krankheiten zu schützen. Sie setzen sich
aus vielen verschiedenen chemischen Verbindungen zusammen und
sind fettlöslich (enthalten aber keine Fette) – somit verdampfen sie
rückstandsfrei. Die innere Anwendung von ätherischen Ölen kann zu schweren
Gesundheitsschäden führen.
Das Auftragen auf die Haut kann zu Hautreizungen führen – nur verdünnt verwenden.Es
gibt sehr viele verschiedene ätherische Öle und auch einige davon kann man – einzeln
oder als Kombination – zur Parasitenabwehr nutzen. Da dies hier aber absolut den
Rahmen sprengen würde, bitte ich – informiert euch selbst wie die Öle anzuwenden sind.
Eukalyptus
Rosmarin
Geranium
Süßgras
Lavendel
Zedernholz
Pfefferminze
Zitrone
4.2 Gewürze
Allgemeines
Auch unsere Küchenkräuter und Gewürze bieten mehr als nur
ein schmackhaftes Essen. Einige sind kleine Wunder gegen
Flöhe und Zecken. Doch auch hier sollte man wieder auf die
Terpene hinweisen, seien sie also vorsichtig bei der
Anwendung.
Bohnenkraut
Kochen Sie einen Topf Wasser auf und geben sie reichlich Bohnenkraut in das kochende
Wasser. Deckel drauf, Herd ausmachen und den Sud bei geschlossenem Deckel abkühlen
lassen. Danach durch ein Küchentuch filtern und in eine Sprühflasche füllen. Den Hund
entgegen des Fellwuchses gründlich einsprühen. Bei Flohbefall kann man diese Prozedur
täglich durchführen – zur Vorbeugung einmal die Woche wiederholen.
Chilisamen
Immer wieder lese ich auch von Chilisamen die in Kombination mit Zitronensaft, Speiseöl
und Wasser angesetzt werden.
Ich habe diese Methode nie selbst versucht und werde es auch nicht. Einen Grund dafür
habe ich auch: Wir stellen selber Sambal Oelek her, dass ist eine Paste bzw. Würzsauce
auf Chili-Basis. Wir nutzen diese gern für scharfe Speisen. Auch habe ich das Sambal
Oelek auf der eigenen Haut angewandt um eine extreme Verspannung zu lösen und ich
rate dazu es NICHT am Tier anzuwenden. Die Öle im Chili bzw. den Chilisamen sind
wirklich SEHR scharf. Natürlich leckt sich ein Mensch nicht die Haut selber sauber – unsere
Tiere tun dies sehr wohl. Es brennt wie Zunder auf der Zunge und auch die Haut fängt an
heiß zu werden.
Wer meint es dennoch benutzen zu müssen tut dies gegen Rat dieser Datei.
Essig
Eines der wohl am häufigsten auftretenden Hausmittel im WWW bei Flohbefall ist der
haushaltsübliche Essig. Hier gibt es mehrere Möglichkeiten, so z.B. eine Essigspülung die
nach dem Baden genutzt wird um das Tier nochmals abzuwaschen. Dafür benötigt man 1
Teil Essig und 2 Teile Wasser.
Vorbeugend kann man ebenfalls ein Spray herstellen, hier nutzt man 1 Teil Apfelessig zu 2
Teilen Wasser und füllt dies in eine Handsprühflasche. Damit sprüht man das Fell des
Tieres täglich ein.
Knoblauch
Auf sehr vielen Seiten zur Tiergesundheit wird immer wieder vor verschiedenen
natürlichen Mitteln aus der Küche gewarnt, so auch beim Knoblauch. Man solle ihn
gänzlich meiden er ist giftig für Hunde. Aber wie bei allen anderen Dingen heißt es auch
hier „Die Dosis macht das Gift!“ man kann sich auch mit anderen Dingen vergiften wenn
man zu viel davon einnimmt. Der Vorteil den man hier hat (gerade für Menschen mit
kleineren/leichteren Tieren) ist, dass man selbst die Dosis festlegt. Ein kleiner Pinscher
brauch logischerweise weniger als eine Deutsche Dogge (das selbe gilt übrigens auch für
etliche andere Zwiebelgewächse vor denen gewarnt wird).
Außerdem sollte gesagt sein: Ein absolutes Heilmittel gibt es nicht, auch bei korrekter
Anwendung kann es durchaus passieren, dass sich mal eine Zecke auf ihr Tier verirrt und
sollte z.B. der Stubentiger mit Freigang durch ein Zeckennest spazieren, hilft auch die
größte Chemiebombe nichts – da können mehr als genug hängen bleiben.
Einige Knoblauchzehen zerdrücken und mit etwas heißem Öl ansetzen – etwas ziehen
lassen, damit die Wirkstoffe in das Öl übergehen. Dieses Öl auf das Fell des Tieres
verteilen und einwirken lassen – danach mit kalten Wasser abspülen. Auch innerlich kann
Knoblauch angewendet werden, einfach etwas zerdrückten Knoblauch mit unters Futter
mischen. Seien sie mit der Dosierung hier lieber etwas vorsichtiger als „zu spendabel“.
Einige Hundehalter berichten über eine Unverträglichkeit. Ich selbst kann dies nicht
bestätigen, wir nutzen dies nur in der warmen Saison und aller höchstens einmal die
Woche – in den letzten zwei Jahren hatten wir vielleicht 4 Zecken, damit können wir leben.
Sowohl Flöhe als auch Zecken mögen den intensiven Knoblauchgeruch nicht und flüchten.
Salz
Vor allem für Teppiche ist es gut geeignet, dazu sollte das Salz so feinkörnig wie möglich
sein. Streuen sie das Salz großzügig auf den Teppich und lassen es ruhig einige Zeit
einwirken (ca. 30min) danach gründlich saugen.
Am Tier selbst ist eine Meersalzspülung zu empfehlen mit der der Hund nach dem baden
noch einmal gespült wird (äußerlich nicht innerlich) – es hilft gegen den Juckreiz und
verhindert einen Neubefall.
Schwarzkümmelöl
Schwarzkümmelöl wird vorwiegend zur Zeckenabwehr genutzt. Allgemein hat es eine
wunderbar sagenhafte Wirkung bei verschiedener Krankheiten bei Menschen. Jedoch muss
erwähnt werden, dass der Anteil der Terpene doch recht hoch ist – bei kaltgepresstem Öl
soll er geringer sein. Auch bei empfindlichen Menschen können diese übrigens (auch wenn
nur leicht vorhanden) schwach toxisch wirken und verursachen Magenbeschwerden oder
kleine Rülpser.
Um einen Schutz gegen Zecken zu gewährleisten müsste es regelmäßig ins Futter
untergemischt werden – diese kann bei Katzen zur Vergiftung führen. Wenn das Öl also
zur Behandlung von Katzen gedacht ist, sollte man davon Abstand nehmen und lieber auf
weniger toxisch wirkende Mittel zurückgreifen (→ Kokosöl). Auch bei Jahrelanger Nutzung
ohne Probleme kann irgendwann eine Anwendung der Tropfen auf dem heißen Stein sein.
Möchten sie es dennoch verwenden rate ich zu einem guten Tierheilpraktiker der sie im
Umgang damit berät. Für Hunde und Pferde ist, durch den nicht vorhandenen
Enzymmangel (siehe Punk 2 der Datei) die Anwendung möglich.
Zur Anwendung beim Hund einfach 1ml des
Öls unter das Futter mischen oder in das Fell
einreiben. Beim Pferd dürfte es sicherlich
mehr sein, da ich hierzu keine Zahlen
gefunden habe kann mir die gerne noch ein
nutzender Pferdehalter nennen und ich trage
sie hier nach. Auch als Pulver beim Hund bei
Wurmbefall geeignet, da es sie abtötet.
4.3 Holzerzeugnisse
Neemöl (Niem/Margosa)
Der Neembaum wächst in Indien. Immer
wieder liest man von Empfehlungen Neemöl
als Flohabwehr. Das mag zutreffen, jedoch
kann es bei Katzen auch hier zu toxischen
Nebenwirkungen bis hin zum Tod durch
Vergiftung kommen. Grund hierfür ist
ebenfalls der Enzymmangel der Katze, der das
im Neem vorhandene Azadirachtin nur sehr
langsam abbauen kann und somit eine Vergiftung zur Folge hat. Azadirachtin, der
Hauptwirkstoff des Öls, wirkt auf den Hormonhaushalt der Schädlinge, indem es die
Synthese von Chitin stört. Dadurch wird verhindert, dass sich die Larven erfolgreich
häuten und verpuppen können. Damit können die Insektenlarven nicht zum nächsten
Schritt im Wachstumszyklus übergehen.
Ich werde diesbezüglich KEINE Anwendungshinweise geben, denn ich halte es für keine
gute Alternativlösung beim Parasitenbefall! Es gibt weitaus bessere Methoden die sehr viel
weniger Probleme mit sich bringen und die man auch gefahrlos an Katzenhalter
weiterempfehlen kann.
Ich rate von der Behandlung bei Katzen mit Neem dringend ab!
Wer es unbedingt bei seinem Hund nutzen möchte der tut dies auf eigene Verantwortung .
Zedernholz
Vorrangig wird Zedernholz zur Umgebungsbehandlung
angewendet. Hierbei einfach etwas Zedernholz oder auch
Zedernholzspäne in ein Baumwolltuch wickeln und unter die
Liegekissen der Tiere legen. Flöhe mögen den Geruch gar
nicht und flüchten. Das geht auch bei den eigenen Betten,
sollte der Befall all zu stark sein. Eine Gefährlichkeit für
Katzen ist mir, mit Ausnahme des Ätherischen Öls, nicht
bekannt.
Ich habe auch schon von Katzen gelesen, die Gegenstände
aus Zedernholz sehr interessant fanden, ich kann hierzu
aber keine Erfahrungen nennen.
4.4 Früchte
Zitronen und Orangen
Eine ganz einfache Methode sich ein eigenes Flohspray
herzustellen, entweder aus Zitronen oder auch aus Orangen.
Man schneidet die beliebige Frucht in Scheiben
und kocht diese in Wasser. Diesen Sud lässt man über Nacht
stehen und füllt ihn am nächsten Tag in eine Sprühflasche.
Nun wird es auf das Fell des Tieres gesprüht und schön
einmassiert.
Kokosnuss
Eines der Mittel die man wirklich ohne große Bedenken und auch auf
viele verschiedene Arten verwenden kann. Kokos ist ein wahres
Wundermittel und auch für Katzen gut verwendbar (unsere lieben es).
Vorrangig geht es hier um Zecken und Würmer, eine Hilfe bei
Flohbefall kann aber nicht ausgeschlossen werden.
Kokosflocken(wir nutzen hier die ganz normalen aus der
Backabteilung) nutzt man zur inneren Anwendung gegen Würmer. Sie
sorgen für ein wurm-widriges Darmmilieu und wirkt leicht abführend (habe ich bisher nicht
beobachten können), auch bei Wurmbefall können die Stoffe der Kokosnuss helfen.
Kokosöl (BIO und kaltgepresst – nicht das Kokosfett was es in Blocken gibt) – hat eine
feste Struktur wird aber bei wärmeren Temperaturen sehr schnell flüssig und sollte daher
im Sommer am besten in kühlen Räumen oder dem Kühlschrank gelagert werden. Es ist
sowohl zur inneren Anwendung als Futterbeigabe geeignet als auch zur äußerlichen
Anwendung. Innerlich ca. einen halben Teelöffel, bei größeren Hund bis zu einem Esslöffel
täglich mit unters Futter mischen. Zur äußeren Anwendung nehmen sie einfach etwas
Kokosöl aus dem Glas, es wird sofort in ihren Händen anfangen zu schmelzen, damit
reiben sie das Fell ihres Tieres ein. Dies ist eine sehr effektive Hilfe gegen Zecken. Dies
sollte in der Hochsaison am besten täglich vor dem Spaziergang angewandt werden, da
die Tiere es unter Umständen auch vom Fell runter lecken (ist aber auch schmackhaft).
4.5 Kräuter
Auch Kräuter lassen sich gut zur Parasitenabwehr nutzen. Um ein eigenes Flohpuder
herzustellen zerstößt man die gewünschten Kräuter einfach mit Mörser und Stößel und
füllt dies in eine kleine Puderdose (z.B. vom Babypuder) und pudert damit den Hund ein,
auch gegen Zecken kann dies helfen.
Bevorzugt werden hier vor allem – in getrockneter Form – Lavendel, Rosmarin, Salbei,
Thymian und Zitronenmelisse. Diese kann man einzeln oder in Kombination verwenden.
Für kleine Nähmeister können sie die Kräuter auch in ein Halstuch einnähen und dem
Hund um den Hals binden. Für Katzen kann so ein Puder sparsam verwendet werden, als
Halsband nicht (Strangulationsgefahr). Testen sie aber bitte vorher, ob ihr Tier keine
Probleme mit den Gerüchen der Kräuter (oder des einzelnen Krautes) hat oder eventuell
allergisch reagiert.
5 KIESELGUR
Kieselgur ist ein sehr feines, mehlartiges Pulver. Gu(h)r
stammt aus dem niederdeutschen und bedeutet soviel
wie „feuchte, aus dem Gestein ausgärende Masse“.
Es ist der noch nicht so bekannte Held in der
Flohbekämpfung. Die Kieselgur wird vorsichtig auf das
Tier gepudert und etwas einmassiert. Die Parasiten
sterben durch Austrocknung, dies wirkt auch bei den
Eiern. Empfohlen ist eine Behandlung im Freien, da es
ziemlich staubig ist. Auch sollte darauf geachtet werden,
dass weder sie noch das Tier den Staub einatmet.
Auch die Umgebung kann man mit Kieselgur einpudern
und nach einiger Einwirkzeit wieder absaugen. Mit Kissen und Decken verfährt man am
besten mit Hilfe eines Müllsackes. Alles in den Sack rein und Kieselgur dazu, Sack
schließen und ordentlich durchschütteln und ruhig einige Zeit geschlossen stehen lassen
bevor man es wieder rausholt.
Aufgrund vieler zufriedener Anwender kann Kieselgur nur wärmstens empfohlen werden.
Im Zusammenspiel mit dem regulären Putzwahn den man unbedingt einhalten sollte wenn
man einen Flohbefall hat, ist man diese Plagegeister schnell los. Bei einem stärkeren Befall
kann es natürlich auch da einige Zeit dauern bis man es geschafft hat. Man sollte niemals
erwarten das einem mit bisschen Fingerschnippen alle Flöhe freiwillig das Haus verlassen.
Übrigens ist Kieselgur nicht das selbe wie Kieselerde, nähere Informationen dazu
entnehmt bitte der PDF die ihr euch HIER runter laden könnt.
6 WURMBEFALL
Ein weiter Irrglaube ist nach wie vor die Entwurmung. Der Ekel scheint nach wie vor so
groß zu sein, dass man das Tier am liebsten von innen auch desinfiziert hätte.
Aber eine Wurmprophylaxe gibt es nicht!
Das was Tierärzte tun ist einfach blindlings mal ein chemischen Wurmmittel in das Tier zu
bringen (meist mit Tablette oder einer Paste), ob da nun Würmer sind oder nicht spielt
keine Rolle. Weil sind welche da, bekämpft man sie gleich – sind keine da ist es auch nicht
schlimm → so ein absoluter BLÖDSINN!
Auch wenn der Gedanke im ersten Moment für viele abschreckend erscheint – Würmer
haben einen Sinn! So ist es z.B. oft so, dass junge Tiere Würmer haben – werden sie
erwachsen verschwindet diese „Anfälligkeit“, denn ihr Immunsystem weiß dann mit Ihnen
umzugehen – ganz von allein. Oftmals haben Tiere ganz unbemerkt einen Wurmbefall, der
Körper setzt sich damit auseinander und wird sie dann selbst los.
Kommt es jedoch zu einem sehr starken Wurmbefall so hat der Hund bereits ein
angegriffenes Immunsystem das sich in der Anfangszeit des Befalls nicht selber helfen
konnte. Auch hier brauch es jedoch keine Chemiebombe um dem starken Befall entgegen
zu wirken, auch dafür gibt es natürliche Mittel.
Ein chemiefreies Leben ist das erstrebenswerteste, sowohl für uns Menschen als auch für
unsere Vierbeiner und das in jeder Altersklasse! Was also tun, wenn man auf die
ständigen Entwurmungen des Tierarztes verzichten will, bzw. was kann man tun damit es
gar nicht erst zu einem Wurmbefall kommt?
Das wohl wichtigste ist eine gesunde artgerechte Ernährung und auch wenn viele mit den
Augen rollen – Rohfleisch ist hier wirklich die beste Variante. Durch diese Ernährung wird
die Magensäure des Hundes saurer als sie durch Nassfutter oder Trockenfutter ist. Sie ist
dann so aggressiv, dass Würmer gar keine Chance haben lebendig bis in den Darmtrakt zu
gelangen und sich dort einzunisten – sie verenden und werden ausgeschieden, dies
passiert meist absolut unbemerkt.
Was nun weiter? Wenn der Hund bereits mit Rohfleisch ernährt wird und man immer noch
Sorge um die „bösen Würmer“ hat so gibt es die Variante alle 3 Monate oder vielleicht
auch 2mal im Jahr) eine Kotprobe in ein Labor einsenden zu lassen und den Kot auf
Wurmbefall zu untersuchen, viele Hundehalter die seit Jahren kein Industriefutter mehr
füttern berichten von jahrelangen negativen Befunden (kein Wurmbefall). Kommt es doch
zu einem Befall so kann man natürlich entgegenwirken, und wenn nicht kann man
vielleicht beruhigter schlafen. Ich selbst schicke keine Kotproben ein, ich kenne meinen
Hund und ich kenne nach Jahren täglicher Kontrolle auch seine Hinterlassenschaften und
Veränderungen würden mir sofort auffallen – dann würde ich auch eine Kotprobe
einsenden um sicher zu gehen ob wirklich ein Befall vorliegt.
Übrigens helfen Würmer gegen Krankheiten, so gibt es z.B. Studien zum Thema Würmer
gegen Asthma. Auch ein angegriffenes Immunsystem (z.b. durch Krankheit) kann durch
einen Wurmbefall weiter aufbauen und die Würmer können den Heilungsprozess
unterstützen – Tatsachen die niemand wirklich wahrhaben will aber die es nun mal sind.
6.1 FAQ - Kotproben
Wie oft sollten man eine Kotprobe einsenden?
Dafür gibt es keine Richtlinien, es gibt Menschen die tun es im selben Rhythmus wie man
sonst entwurmen würde, also alle 3 Monate. Es gibt welche die machen es alle 6 Monate
oder nur jährlich. Andere wiederum senden eine Kotprobe nur ein, wenn ein Verdacht auf
Wurmbefall besteht sonst nicht.
Muss ich dafür zum Tierarzt?
Nein müssen sie nicht. Im Internet kann man sich direkt die benötigten Materialien
bestellen und zahlt dort auch die Analyse des Kots gleich mit, dieser wird dann (meist von
3 unterschiedlichen Tagen) gesammelt und an das Labor zurück geschickt – das Ergebnis
bekommt man per Post.
Wo kann ich eine Kotprobe bestellen/einschicken?
Dafür gibt es verschiedene Anlaufstellen, u.a. Laboklin, exomed oder auch das Institut für
Parasitologie. Bei Fragen über den genauen Ablauf bitte telefonisch an das jeweilige Labor
direkt wenden.
Was kostet eine Kotprobenuntersuchung?
Die Kosten variieren, man sollte so ~10-20 Euro einkalkulieren.
6.2 Wurmbefall vorbeugen
Na verwirrt? Jetzt mag man sich vielleicht fragen, steht nicht eine Seite vorher „Eine
Wurmprophylaxe gibt es nicht!“ - richtig und genau diesen Aspekt erläutern wir jetzt etwas
genauer. Eine Wurmprophylaxe mit chemischen Mitteln wie man sie beim TA bekommt ist
NICHT möglich. Das heißt wenn sie beim TA eine Tablette zur Entwurmung bekommen,
dann wirkt diese nur für einen eventuell aktuellen Befall aber mehr nicht. Ihr Hund kann
sich bereits am nächsten Tag erneut durch Aufnahme von draußen einen Wurmbefall
zuziehen.
Was man aber tun kann ist, es den Würmern so ungemütlich wie möglich zu machen, d.h.
man sorgt für ein wurmwidriges Magen-Darm-Milieu. Dafür gibt es einige gute und auch
effektive Möglichkeiten. Nebst der artgerechten Fütterung kann man auch innerlich etwas
tun um den Körper zu stärken, damit er sich bei eventuellem Kontakt gleich selbst helfen
kann. Das einzige was sie also tun ist natürlich zu unterstützen und die
Selbstheilungskräfte des Körpers zu stärken. Das geht wunderbar mit natürlichen Mitteln
aber auch hier sei gesagt: Viel hilft nicht viel. Es bringt Ihnen nichts wenn sie ihrem
Tier dann täglich irgendein (oder schlimmer noch alle) natürlichen Mittel mit
unters Futter mischen!
Welche Möglichkeiten man zur Unterstützung der Magen-Darm-Flora hat steht im nächsten
Kapitel.
6.3 Die natürliche Entwurmung
Die Natur ist wahnsinnig toll und der Mensch hat es in den letzten Jahrzehnten immer
mehr verlernt auf sie zu bauen. Das ändern wir jetzt! Nebst der Hilfe gegen Parasiten am
Anfang dieser Datei gibt es auch Mittelchen von Mutter Erde die gegen Wurmbefall helfen
(also bei bestätigtem Befall unterstützen die Würmer zu beseitigen) oder die dafür sorgen,
dass kein Wurm sich erst im Inneren (sollte er aufgenommen wurden sein) groß
weiterentwickeln möchte.
Kamala (Mallotus philippinensis)
Heute kaum noch verwendet aber seit 160 Jahren bekannt
mit guter Verwendbarkeit und ausgezeichneter Wirkung.
Kamala hat eine leicht abführende Wirkung.
Anwendung bei Befall: Dem Hund reduzierte Mahlzeiten
geben, das Kamalapulver mit wenig Flüssigkeit anrühren
damit ein Brei entsteht. Bei kleinen Hunden ½ TL, mittlere
bekommen 1 TL und größere Hunde 1,5 TL. Diesen Brei
dem Tier eingeben oder unters Futter mischen. Eine
einmalige Verabreichung sollte genügen, wenn doch nötig
kann man die Gabe nach einer Woche wiederholen.
Kamala wird übrigens auch unter dem Begriff Fruchthaarpulver vertrieben.
Karotte
Die ätherischen Öle in der Karotte wirken lähmend auf Würmer, so das sie ausgeschieden
werden können. Man kann sie auch ein paar Mal die Woche unters Futter mischen (in
pürierter Form) und somit ein wurmwidriges Milieu schaffen. Sollte ein Befall vorliegen
kann man ein paar Tage vermehrt Karotten füttern, dies funktioniert auch mit Karottensaft
oder der Pulverform (Karottensamen).
Kokosfett (Kokosraspeln, Kokosöl)
Bereits in Kapitel 4.4 wurde diese Wunderpflanze erläutert. Und in unserem Haus ist sie
der Renner. Grund ist, dass sie bedenkenlos auch bei unseren Katzen zur Verwendung
kommen kann. Auch von Vorteil ist, dass unsere Tiere Kokos sowohl in Flockenform, als Öl
oder auch das pure frische Fruchtfleisch LIEBEN. Es kann ähnlich wie bei Karotten auch
wöchentlich bei gefüttert werden, wir nutzen hierfür Kokosraspeln aus der Backabteilung.
Bei einem bestätigten Befall nutzt man am besten Kokosöl (kaltgepresst) und mischt
davon je nach Tiergröße ½ TL bis 1EL täglich unters Futter über einige Tage.
Kürbiskerne
Besonders wirksam sind geschälte Kürbiskerne, sie sind wurmwidrig und können, ähnlich
dem Kamala, als Pulver zu einem Brei angerührt werden. Zusammen mit Buttermilch oder
Honig sollte man es mindestens eine Woche täglich füttern.
Bei Katzen sollte man auf Kürbiskerne verzichten, da sie einen recht hohen
Terpenegehalt haben.
Propolis
Von Propolis bin ich persönlich ebenfalls begeistert, es ist ein
Wunderzeug. Zur Entwurmung haben wir es nicht genutzt
aber ich selbst habe es nach einer Wurzelbehandlung inkl.
folgender Kiefer-OP genutzt als kein Schmerzmittel mehr
helfen wollte und es war echt mein Retter!
Bei Wurmbefall muss die Urtinktur verdünnt werden (eine
Tinktur sollte grundsätzlich verdünnt gegeben werden); dazu
1ml der Tinktur mit einem halben Liter Wasser mischen und in
ein dunkles Gefäß füllen und im Kühlschrank lagern. Diese Verdünnung gibt man dem Tier
täglich über einen Zeitraum von einer Woche, 1 TL pro 10kg Körpergewicht.
Portulak
Eine kleine hübsche Pflanze, mit großer Wirkung. Portulak am besten
als frisch gepressten Saft verfüttern, es soll besonders wirksam gegen
Hakenwürmer sein.
Schwarzkümmel
Wie bereits in Kapitel 4.2 erwähnt hilft Schwarzkümmel ebenfalls bei Würmern. Hierbei
einfach pulverisiert etwas unters Futter mischen.
Bitte nicht bei Katzen anwenden!
7 FAZIT
Wir leben seit wenigen Jahren chemiefrei. Es gibt aber auch Tierhalter die schon mehrere
Generationen von Hunden, Katzen, Pferden, Kaninchen oder anderen Tieren chemiefrei
halten und das ohne große Schwierigkeiten. Wir sind bereits jetzt davon überzeugt, dass
ein chemiefreies Leben für das Wohl unserer Tiere am besten ist.
Auch die Erfahrungsberichte die man erhält bestätigen einem diese Ansicht. Immer mehr
Züchter denken um, so gibt es Züchter die bereits mehrere Generationen chemiefrei
aufwachsen sehen haben und mit jeder Generation von mehr Robustheit und besserer
Gesundheit berichten.
Was mir jedoch sehr widerstrebt ist die gedankenlose Empfehlung an Katzenhalter.
Katzenhalter sollten sich wirklich genau informieren. Bedenkenlos genutzt werden können
hier Karotten, Kokosöl/ -flocken, und Kieselgur bei Flohbefall.
Wer Menschen kennen lernen möchte die ihre Tiere chemiefrei und impffrei halten der ist
jederzeit herzlich in unserer Facebook Gruppe „Impffreiheit für Tiere“ willkommen. Dort
bin auch ich anzutreffen.

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