07/2007 © Maria Koehne Indische Homöopathie “Maha Atma

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07/2007 © Maria Koehne Indische Homöopathie “Maha Atma
07/2007 © Maria Koehne
Indische Homöopathie
“Maha Atma” bedeutet im Sanskrit, der Sprache der Vedas, der grossen Bücher des Wissens im
Alten Indien, “Große Seele”. dem “Mahatma” Gandhi durfte Dr. N.Kumar Jain als kleiner Junge
begegnen, da sein Vater Shirdi Chandu Lal Jain, Anwalt in New Delhi und in Indien ebenfalls
bekannt als Dichter Akhtar, zur Zeit der Unabhängigkeitsbestrebungen des politisch erwachten
Indiens, Kontakte zu Nehru und seinen politischen Kreisen unterhielt. Der Mahatma, so berichtet
Dr.Jain, habe eine solche starke Ausstrahlung besessen, dass er, der kleine N.Kumar Jain, der
üblicherweise ein sehr aktives, wenn nicht zu sagen, ein ständig zappelndes Kind war, vor
Ehrfurcht fast erstarrte, als er ihm zum erstenmal begegnen durfte - der kleine Jain blieb mehr als
eine Stunde im aufrechten Yogasitz, der als Lotos bekannt ist und der als der wichtigster Sitz der
Meditierenden Yogis Indiens gilt, sitzen - und starrte den Mahatma ununterbrochen an. “Der
Mahatma hatte Siddhis”, sagt Dr. Jain. Siddhis, das sind Kräfte oder auch Zauberkräfte, die einem
Menschen, je weiter er fortgeschritten ist in seiner spirituellen Entwicklung, wie von selbst,
sozusagen als Nebenprodukt fortschreitenden Bemühens, zukommen.
Das Umgehen mit diesen irrationalen Kräften ist in Indien etwas ganz normales, die Geistige Welt
ist etwas Selbstverständliches und wird auch durch die Wissenschaft nicht in Frage gestellt. Ganz
im Gegenteil haben sich doch die grossen Indischen Wissenschaftssysteme seit Jahrtausenden
darauf spezialisiert, sich unter anderem mit diesen Kräften wissenschaftlich zu befassen und die
Vorgänge der geistigen Welt detailliert zu beschreiben. Ganz sicher hätte Harry Potter seine
Freude an einem Studium der alten Schriften der Vedas und des Yoga und Samkhya, würde er
diese kennen.
Dr. Jain kam 1937 in Delhi zur Welt, als siebtes Kind von zwölfen, die seine Mutter, die Dr.Jain als
spirituelle Hausfrau bezeichnet an der Seite des Vaters Chirdi Chandu Lal Jain zur Welt gebracht
hatte. In Berlin lebt Dr. Jain seit er 1967 vom Deutschen Akademischen Austauschdienst an die
Hochschule der Künste eingeladen wurde, un bereits nach kurzer Zeit seine spätere Frau
kennenlernen sollte, mit der er seither, zusammen mit den gemeinsamen beiden Söhnen, in
Charlottenburg lebt. Inzwischen sind die Jains bereits stolze Grosseltern eines, wie sie als stolze
Grosseltern erzählen, “ganz wunderbaren und begabten” kleinen, teils indischen, teils deutschen
und teils schwarzen brasilianischen Enkelkindes.
“Unsere Familie ist ein multikulturelles Beispiel zur Völkerverständigung in diesem Land” sagt Dr.
Jain. “Und dieses Land kann, wie andere Länder ebenso, gute Beispiele gebrauchen.”
Neben seiner Arbeit als Bildender Künstler - hier widmet er seine Malerei den spirituellen
Zusammenhängen und Ausdrucksformen des Yoga - und als ehemaliger Professor betreibt Dr.Jain
seit vielen Jahren eine Yogaschule in Berlin, wo er im besonderen Yoga und Meditation für Kranke,
Behinderte und Leidende vermittelt.
“Für Leidende ist die Beschäftigung mit der Meditation besonders wichtig”, sagt Dr. Jain, “In einem
alten und bedeutenden Yogatext, den Yogasutras des Patanjali, steht geschrieben, dass Leid
schliesslich zum Hass führen wird, sollte die Ursache des Leidens nicht erkannt und behoben
werden. Der erste Weg zur Veränderung ist Achtsamkeit und ein bewusstes, liebevolles Umgehen
mit sich selbst und mit Anderen. Wir entwickeln dies in der Meditationspraxis. Beweisen müssen
wir das dann im Alltag, mit all seinen Schwierigkeiten.
Notwendigerweise müssen wir mit der Intoleranz der Mitbürger Anderem und Fremdem gegenüber
umgehen. Es gibt hier in Brandenburg sehr viel Gelegenheit, im Alltag zu üben."
Dr. Jain plant jetzt im Brandenburgischen Schönwalde-Glien Siedlung eine Kunstaktion zur
“Integration der Bäume” als Sinnbild für die Toleranz der Menschen im Umgang miteinander. Er
besitzt dort gemeinsam mit seiner Familie eine grosse Wiese mit Bäumen und einem kleinen
Gartenhaus und einem Garten für Ayurvedische Kräuter.
Als Ausdruck der Toleranz sollen einhundertfünfzig Bäume aus verschiedenen Ländern in
Schönwalde Siedlung gepflanzt werden: Der schon von Johann Wolfgang von Goethe
beschriebene Gingko Biloba, der in Ostasien zur Heilung von mehr als hundert Krankheiten
dienlich ist, der aus Sierra Nevada stammende Riesenmammutbaum, der im Besonderen zur
Reinhaltung der Luft dient, die Chilenische Araucarie, der als Buddhabaum bekannte Ficus
Religiosa, der nach altem indischen Wissen zur Verbesserung der Wahrnehmung hilfreich ist, die
den Boden verbessernde Türkische Hasel, die Atlas Zeder, welche sich besonders gut mit
verschiedenartigen Pflanzen und Bäumen verträgt, der bolivianische Baum Polylepis Tarapacana,
verbessert das Mikroklima, und der indische Wunschbaum, der als wunscherfüllender Baum
verehrt wird.
Eine solche Homöopathische Behandlung der Umgebung hätten sicher auch den Mahatma erfreut.
Vielleicht hätte er diese sogar als Übung zur Nachahmung empfohlen.
Dr.Jain würde sich über jede Unterstützung sehr freuen.