Zimmer mit Ausgang - The Villa by Barton G.

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Zimmer mit Ausgang - The Villa by Barton G.
Zimmer mit Ausgang
Miami nice! Einst von Modedesigner Gianni Versace liebevoll als Privathaus restauriert, gibt das opulent
ausgestattete Hotel The Villa by Barton G. heute Gästen das Zu-Besuch-bei-alten-Freunden-Gefühl
Der Aufenthalt in der Villa by Barton G.
in Miami beginnt unerwartet bereits am
Tag vor der Anreise. Eine charmante Mit­
arbeiterin ruft an und erkundigt sich nach
Präferenzen, Abneigungen und Aller­
gien. Bei der Ankunft strömen mehrere
Hotelangestellte heraus, öffnen das Tor,
entladen das Auto und geleiten den Gast
hinein, der herzlich wie ein Freund be­
grüßt wird. In seiner Muttersprache.
Ein persönlicher Butler führt einen in
die Suite, über den friedlichen Innenhof
mit seinem Springbrunnen, der zierliche
Goldfontänen zu speien scheint – ein
Kontrast zu den Menschenmassen, die
sich vor der Villa über den legendären
Ocean Drive schieben und vor dem Hotel
stehen bleiben, um ein Foto von jener
Stelle zu machen, an der Gianni Versace
1997 erschossen wurde. Die Villa gilt ne­
ben dem Weißen Haus und Elvis Presleys
­ raceland als das am häufigsten fotogra­
G
fierte Wohnanwesen der USA.
Der italienische Modedesigner hatte
das Anwesen 1992 als Wohnsitz erwor­
ben, aufwendig renoviert und ausgestat­
tet. Er errichtete den Südflügel, ließ den
mit 24-karätigen Goldintarsien versehe­
nen Thousand-Mosaics-Pool bauen.
Im März 2010 eröffnete The Villa by
Barton G., doch der Geist des Modede­
signers ist allgegenwärtig. „Ich habe mich
bemüht, Versaces Stil zu konservieren“,
sagt Hotelbetreiber Barton G. Weiss. „Die­
ses Anwesen ist Versaces Vermächtnis,
und wir erweisen ihm mit dem Hotel un­
sere Ehrerbietung.“ Die intime Größe des
Hotels mit lediglich zehn Suiten trägt
­dazu bei, das Gefühl des Besuchs in einer
Privatresidenz zu bekommen.
Das Wort Opulenz ist noch zu schwach.
Das Bad der Venus Suite ist aus rotem
Marmor mit Goldarmaturen, bleigefass­
ten Buntglasfenstern und Wandmale­
reien. Im Schlafzimmer steht ein gut vier
Meter breites Bett unter der mit üppigen
Blumenranken bemalten Decke. In je­
dem Winkel jedes Raumes findet sich ei­
ne Vielzahl üppiger Details, die das Auge
kaum in der Gesamtheit erfassen kann.
Eigentlich müsste man seinen Aufenthalt
auf mindestens eine Woche anlegen, um
wirklich alles zu sehen, vom Observa­
torium auf der Dachterrasse bis zu den
­Porträtreliefs in den Treppenhäusern. Mit
Ausnahme der Vorhänge, die Versace
kreiert hat, sind sämtliche Stoffe vom
­Hotelchef ausgewählt worden. Und wie
früher der Italiener beherrscht Weiss die
Kunst, kräftige Farben und Muster zu
­einem harmonischen Gesamtbild zu­
sammenzufügen. Ein Hotel wie Versaces
Stefanie Boewe
Laufstegmode. Versace lebt:
Mosaik-Pool (l.) und
die ­Medallion Suite
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Guide: Zimmer mit Ausgang
182 c 11/2010
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Hotel
The Villa by Barton G. 1116 Ocean Drive,
Suite
Dollar, Tel. 001/305/576 80 03,
� � ab� 1900
�
www.thevillabybartong.com
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Ausgang
¡ Barton G. The Restaurant Keimzelle
des Ruhms von Hotelmann Barton G.
Weiss, gehobene Erlebnisküche.
1427 West Avenue, www.bartong.com
“ Private Residence Diskreter HouseClub mit dem Flair einer Privatwohnung.
Sa. 22.30 bis 3 Uhr, 1427 West Ave, Zugang
über 14th Ct, durch die Tür mit Warnschild
„Private Residence“, Tel. 001/305/439 11 00
¶ Blue Door Philippe
Starck gestaltete
dieses latino-französische Restaurant.
Lunch und Dinner, im Delano Hotel,
1685 Collins Ave, www.delano-hotel.com
¢ Chroma Versteckte Boutique mit
­Designerklamotten für Damen.
Täglich ab 11 Uhr, 920 Lincoln Road
[ Wolfsonian Museum Moderne
Kunst- und Designwerke bis 1945.
Mi. geschl., ab 12 Uhr, 1001 Washington
Avenue, www.wolfsonian.fiu.edu
Interaktive Karten dieser und früherer Folgen
unter www.capital.de/zimmer-mit-ausgang
Domino Arts
Miami Beach