- Kassenärztliche Vereinigung Schleswig
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nr. 02 | 2008 Offizielles Mitteilungsblatt der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein Nordlicht februar 2008 | 11. jahrgang A K T U E L L Drum prüfe ... se abrvi se ces it ei e te 32 n VERHANDLUNGEN IN BADEN-WÜRTTEMBERG INHALT SEITE RUBRIK/THEMA HEFT 02 / 2008 TITELTHEMA 04 Verhandlungen in Baden-Württemberg Aus dem Inhalt TITELTHEMA 16 NACHRICHTEN KOMPAKT 04 PRAXIS & KV 18 23 24 27 28 30 31 DMP Qualitätssicherung Impfschutz bei Kindern Betriebswirtschaftliche Beratung Ambulantes Operieren Zulassung Psychotherapie In Baden-Württemberg ist die Kassenärztliche Vereinigung raus – verbannt auf die Zuschauertribüne, das Spielfeld der ambulanten Grundversorgung beackern erst einmal andere. Seit Ende Dezember verhandelt die AOK mit dem Hausärzteverband und dem Berufsverband MEDI über die hausarztzentrierte Versorgung. Das Titelthema beschäftigt sich mit Reaktionen aus Schleswig-Holstein. SERVICE 32 34 34 35 36 38 Ansprechpartner Impressum Kreisstellen Termine Seminare Praxistipp 18 Das Titelthema des Januar-Nordlichts lautete „DMP - Viel Lärm um nichts?” und stellte am Beispiel einer Studie zu Diabetes mellitus die Frage nach Sinn und Zweck dieser Chroniker-Programme. Der Artikel löste bei KV, Ärzteschaft und Krankenkassen eine kontroverse Diskussion aus. In dieser Ausgabe kommen nun Vertreter der diabetologischen Schwerpunktpraxen und der AOK zu Wort. DIE MENSCHEN IM LAND 39 40 42 43 Selbsthilfegruppen Vor Ort Steckbrief der Verbandsvorsitzenden Kolumne 44 VORSCHAU 28 Einsatz im Operationssaal: Ungewohnte Einblicke für KVSH-Mitarbeiter beim Ambulanten Operieren. 40 Helfen, wo der Pfeffer wächst: Ein Ärzteteam aus Schleswig-Holstein im Einsatz auf Madagaskar. Dr. Gie Meyer-Vandehult, Fachärztin für Plastische Chirurgie aus Bad Schwartau, berichtet. BEILAGEN: Pressemitteilung Autorenverzeichnis 2007 Stichwortverzeichnis 2007 2 Nordlicht AKTUELL 02.2008 NORDLICHT NR. 2 | 2008 EDITORIAL VON DR. INGEBORG KREUZ, STELLV. VORSTANDSVORSITZENDE DER KVSH Liebe Leserinnen und Leser, vor Kurzem erreichte Sie die Mitteilung, dass die Verhandlungen zum flächendeckenden Abschluss einer hausarztzentrierten Versorgung von uns gemeinsam mit dem Hausärzteverband Schleswig-Holstein ergebnislos abgebrochen wurden. Trotz intensiver Bemühungen war es nicht möglich, diese gesetzlich verankerte Versorgungsform in Schleswig-Holstein erfolgreich zu verhandeln. Dies lag sicher nicht an dem ernsthaften Bemühen aller beteiligten Verhandlungspartner, sondern scheiterte an dem Diktat der Kostenneutralität. Hier trägt die Politik einen Großteil der Verantwortung, wenn sie auf der einen Seite eine immer hochwertigere medizinische Versorgung fordert, auf der anderen Seite aber nicht bereit ist, die hierfür erforderlichen finanziellen Mittel bereitzustellen. Werden wir jetzt Verhältnisse wie in Baden-Württemberg oder Bayern bekommen? Ich glaube nicht, sondern teile die Auffassung des schleswig-holsteinischen Hausärzteverbandes, dass sich unsere Ärzte nicht um jeden Preis ver- oder einkaufen lassen. Gleichwohl stehen wir alle vor einschneidenden Veränderungen. Auch die KVSH wird sich dem Wettbewerb, insbesondere um Selektivverträge, stellen (müssen). Kollektivvertraglich geregelt wird es nur noch eine Grundversorgung geben können, darüber hinaus wird nur eine qualitativ hochwertige Praxis mit transparenter Leistungsstruktur im Wettbewerb bestehen können. Hierbei wollen wir als verlässlicher Partner an ihrer Seite stehen. Auch wird in Anbetracht der demografischen Entwicklung die strukturierte Behandlung chronisch Kranker einen immer höher werdenden Stellenwert in der ambulanten Versorgung bekommen. DMP war nur ein Anfang – behindert durch den Umstand, zum wesentlichen Teil als Geldverteilungsmechanismus zwischen den Krankenkassen zu dienen. So zeigt der Bericht der Diabetes-Schwerpunktpraxen in diesem Heft eindrucksvoll, wie sich durch leitlinienorientierte Diagnostik und Therapie mit regelmäßiger Kontrolle der Therapieziele insbesondere auch die Prozessqualität in der Zusammenarbeit der Haus- und Schwerpunktpraxen zum Wohle des Patienten verbessern lässt. Zum Schluss möchte ich Sie noch darauf hinweisen, dass dieser Ausgabe des Nordlichts eine Pressemitteilung beiliegt. Diese befasst sich mit dem jüngsten Votum der Abgeordnetenversammlung zur Situation im Vorstand der KVSH. Ihre 02.2008 Nordlicht AKTUELL 3 TITELTHEMA VERHANDLUNGEN IN BADEN-WÜRTTEMBERG Die süßeste Versuchung, seit es Verträge gibt? In Baden-Württemberg ist die Kassenärztliche Vereinigung raus – verbannt auf die Zuschauertribüne, das Spielfeld der ambulanten Grundversorgung beackern erst einmal andere. Seit Ende Dezember verhandelt die AOK mit dem Hausärzteverband und dem Berufsverband MEDI über die komplette hausarztzentrierte Versorgung im Ländle. Damit wurde zum ersten Mal seit 75 Jahren eine KV bei Verhandlungen ausgeschlossen und ein neues Kapitel in der Geschichte der Vertragspolitik aufgeschlagen. Der neue Versorgungsvertrag soll im Juli in Kraft treten. Das Volumen wird möglicherweise mehr als eine Milliarde Euro im Jahr betragen. Es wird der KV von der Gesamtvergütung abgezogen. Empörung und Euphorie KBV-Vorstand Andreas Köhler sprach nach der Entscheidung der AOK von einem schwarzen Tag für Ärzte und Patienten. Kritik kam auch vom Hartmannbund. „Wer Ärzte in Selektivverträge mit Krankenkassen lockt, der läuft Gefahr, am Ende die flächendeckende, wohnortnahe Versorgung zu opfern“, sagte Hartmannbund-Chef Kuno Winn. Er warnte die Ärzte davor, sich in unzählige Grüppchen auseinanderdividieren zu lassen. Hausärzteverband und MEDI, die in Baden-Württemberg rund 4.500 niedergelassene Hausärzte vertreten, sprachen dagegen von der „einmaligen Chance, den vier Millionen AOK-Versicherten im Land eine qualitativ hochwertige und wohnortnahe Versorgung zu sichern“. Die Arbeitsbedingungen der Ärzte würden verbessert, ihre Honorare kalkulierbar. Mehr noch: Der Hausärzteverband verspricht den Kollegen bei den Honoraren „Status quo plus XXL“ und den Abschied von der Punkte-Welt. Stattdessen soll es eine einfache pauschalisierte Gebührenordnung geben. Die AOK erhofft sich von Hausarztverträgen langfristig Einsparungen, weil dadurch Doppeluntersuchungen und „Ärztehopping“ vermieden werden könnten. Nicht nur Vorteile Noch ist es aber nicht soweit: Vielleicht lehnen Ärzte und Patienten den AOK-Vertrag ja auch ab. Schließlich müssten die teilnehmenden Ärzte das Morbiditätsrisiko weiterhin tragen, obwohl es nach dem Willen der Politik auf die Kassen zurückverlagert werden soll. Und der Patient? Will er wirklich wie ein Privatpatient Geld vorstrecken, wenn er sich außerhalb BadenWürttembergs von einem Arzt behandeln lässt. Und was ist mit dem Datenschutz? Angeblich geht aus den Ausschreibungsunterlagen deutlich hervor, dass die Patientendaten direkt an die AOK geliefert würden. 4 Nordlicht Unterschiedliche Sichtweisen Trotz dieser offenen Fragen ist eines klar: Die Entscheidung der AOK Baden-Württemberg hat im Gesundheitswesen ein heftiges Erdbeben ausgelöst, die Erschütterungen sind bis nach SchleswigHolstein zu spüren. Auch bei uns im Land wird darüber diskutiert, welche Auswirkungen die Verhandlungen zwischen AOK, Hausärzteverband und MEDI auf die Strukturen des Gesundheitswesens haben werden. Erleben wir tatsächlich den Anfang vom Ende des KV-Systems, werden die Allgemeinen Ortskrankenkassen in anderen Bundesländern nachziehen und die KVen von vornherein aus den Vertragsverhandlungen ausschließen? Auf den folgenden Seiten kommen Vertreter von KV, Hausärzteverband und Ärztegenossenschaft zu Wort, die sich sowohl zur Situation in Baden-Württemberg als auch zur Zukunft des KV-Systems äußern. Außerdem gibt es ein Statement von Werner Baumgärtner, dem MEDI-Vorsitzenden aus Baden-Württemberg. MARCO DETHLEFSEN, KVSH Das fordert die AOK von den Ärzten – die wichtigsten Vorgaben aus der Ausschreibung: Sprechstundenangebot werktäglich (außer Sonnabend) und mindestens eine Abendsprechstunde pro Woche Nutzung einer online-fähigen EDV (ab Windows 2000) und Anbindung über ISDN bzw. DSL zur Steuerung von Abrechnungs-, Verordnungs- und Informationsprozessen Elektronische Abrechnung der erbrachten Leistungen einschließlich Leistungsnachweis gegenüber der AOK Führen einer elektronischen Patientenakte Aktive Umsetzung von DMP Unterstützung von Verträgen der AOK Baden-Württemberg zur besonderen ambulanten Versorgung und der integrierten Versorgung Wirtschaftliche Verordnungsweise durch Berücksichtigung von Preisvergleichslisten AKTUELL 02.2008 TITELTHEMA Die Büchse der Pandora Der innerärztliche „Wettbewerb“ und seine Folgen Nach der griechischen Mythologie schenkte Zeus zur Eheschließung von Pandora mit dem Titanen Epimetheus eine Büchse, die allerdings nie geöffnet werden sollte. Pandora jedoch – übermannt durch ihre Neugier – öffnete sie trotzdem, worauf alles Schlechte in bis dahin ungekanntem Ausmaß in die Welt entwich. Was ist in Baden-Württemberg nur passiert, dass konkurrierende Ärzteorganisationen vor einer einzelnen Kasse aus freien Stücken den Kniefall proben? Was ist nur geschehen, dass vormals überzeugte Gegner von DMPs und „gläsernem Patient“ sich plötzlich rigide Kassenvorgaben diktieren lassen und den Zuschlag der Kasse als „Erfolg“ verbuchen? Ist das der „Wettbewerb“? Sind das Verhandlungen auf gleicher Augenhöhe? Zugegeben – der ständig zunehmende Spezifizierungsgrad der Ärzteschaft und die viel zu knappen Finanzmittel bei der Honorarverteilung haben Partikularinteressen gefördert, die mit einer geschlossenen Ärzteschaft immer schwerer in Einklang zu bringen sind. Angesichts eines chronisch unterfinanzierten Gesundheitssystems richtet sich die ärztliche Unzufriedenheit jedoch oftmals nicht etwa gegen Politik und Krankenkassen, sondern gegen die eigenen Kollegen: gegen benachbarte Fachgruppen und natürlich gegen die eigene Kassenärztliche Vereinigung. Erfüllungsgehilfen oder Lobbyisten? KVen werden als Körperschaften des öffentlichen Rechts von den Ärzten oft auf „Erfüllungsgehilfen des Staates“ reduziert. Wären dies die KVen tatsächlich, müsste sich der Staat glücklich schätzen, einen derart willfährigen Helfer in den ärztlichen Reihen zu wissen. Das Gegenteil ist jedoch der Fall. Bereits seit Jahren lässt die Politik keine Gelegenheit ungenutzt, seinem „staatlichen Erfüllungsgehilfen“ schrittweise Befugnisse zu entziehen oder die Körperschaft gleich 02.2008 Nordlicht ganz in Frage zu stellen. Aber was veranlasst die Politik zu diesem vermeintlich irrationalen Verhalten? Die Antwort ist denkbar einfach: Außerhalb der Ärzteschaft werden die KVen überhaupt nicht als „Erfüllungsgehilfen“ wahrgenommen, sondern als Lobbyisten, die auf Grund ihres Vertragsmonopols die ambulant-medizinischen Ausgaben der Krankenkassen zumindest auf einem stabilen Niveau halten und weitere Rationierung nicht zulassen. Ab 2009 besteht die berechtigte Hoffnung, dass von den Kassen spürbar mehr Finanzmittel für die vertragsärztliche Versorgung zur Verfügung gestellt werden. Im staatlichen Vertragswettbewerb ist dies beileibe nicht selbstverständlich. Bereits im Jahr 2006 brachte Prof. Dr. Karl Lauterbach in der PHOENIX-Sendung „Unter den Linden“ die derzeitige politische Ideologie sehr treffend auf den Punkt: „Wir können eine bessere Versorgung für weniger Geld haben, wenn wir bereit wären, das Vertragsmonopol der Kassenärztlichen Vereinigungen aufzukündigen, und das wird auch kommen.“ Es geht bei dem nun staatlich verordneten Vertragswettbewerb also beileibe nicht darum, zusätzliche Finanzmittel der ambulanten Versorgung zuzuführen, sondern langfristig sich aus ärztlichen Angeboten das Günstigste aussuchen zu können. Das so genannte „Wettbewerbsstärkungsgesetz“ will daher „Wettbewerb“ auch nur unter den Ärzten schaffen. Auf Kassenseite wird Wettbewerb hingegen durch einen staatlich festgesetzten Beitragssatz nahezu zum Erliegen gebracht. Angebot und Nachfrage Ist der Geist des „Wettbewerbs“ erst einmal aus der Flasche, gibt es keinen Weg zurück. Gut für die Kassen, da sich diese als Nachfragemonopolist aus verschiedenen Angeboten das kostengünstigste aussuchen können. Schlecht für die Ärzte, weil sie immer größere Kröten der Kassen schlucken werden müssen. Auch dürfte dann die berechtigte Forderung nach einer „angemessenen“ Vergütung bald der nostalgischen Vergangenheit angehören. Anders als im echten Wettbewerb, wo sich immerhin der Marktpreis als Ergebnis vieler Nachfrager und vieler Anbieter einpegelt, wird er hier langfristig von den Kassen festgelegt werden. Damit dieser „Wettbewerb“ unter Ärzten aber überhaupt erst in Gang kommt, bedarf es einer uneinigen Ärzteschaft. Noch aber haben es die Ärzte selbst in der Hand, ob sie sich an diesem staatlichen Masterplan beteiligen oder bei ihrer Forderung nach einer gerechten Vergütung ihre Kräfte wirkungsvoll bündeln. Einem Nachfragemonopol der Kassen muss zwangsläufig ein Angebotsmonopol auf Ärzteseite gegenüberstehen. Anders als derzeit in Baden-Württemberg scheinen die langfristigen Folgen dieses „Wettbewerbs“ in Schleswig-Holstein erkannt zu sein. Daher treten hierzulande die KV und der schleswig-holsteinische Hausärzteverband in Verhandlungen nur gemeinsam den Kassen gegenüber. So scheint sichergestellt, dass das ärztliche Kräftepotential sich nicht gegenseitig neutralisiert, sondern sämtliche Teilinteressen als Gesamtpaket in die Verhandlungen eingebracht und vermeintliche „Verhandlungserfolge“ zu Lasten Dritter vermieden werden. MARTIN MAISCH, KVSH AKTUELL 5 TITELTHEMA INTERVIEW MIT RALF W. BÜCHNER, VORSTANDSVORSITZENDER, KVSH „Wettbewerb heilt nicht alle Wunden“ Ausschreibung der AOK in Baden-Württemberg und die Situation in Schleswig-Holstein sehen, dass das destabilisierend und völlig unkalkulierbar wäre. Wir haben in unserem Bundesland natürlich auch die Situation, dass wir nicht unbedingt Mittelabflüsse befürchten müssen und schon gar nicht in der Größenordnung von Baden-Württemberg, Bayern und Rheinland-Pfalz (siehe Tabelle). Aber ob der Südstaatenseparatismus letztlich den Kolleginnen und Kollegen im Süden in Baden-Württemberg, Bayern und Rheinland-Pfalz perspektivisch wirklich dient, da habe ich ganz, ganz große Zweifel. Schleswig-Holstein ist nicht Baden-Württemberg, weil alle Beteiligten sehen, dass wir nur gemeinsam etwas bewirken können. Es ist ohnehin schon mühselig und zäh und schwierig in dieser politisch zugenagelten Situation, etwas positiv zu gestalten. Jeder, der das im Alleingang versucht, kann einfach nur kläglich scheitern. „Schleswig-Holstein ist nicht Baden-Württemberg“ Nordlicht: Können Sie sich vorstellen, dass das, was gerade in Baden-Württemberg passiert, auch in Schleswig-Holstein möglich wäre? Ralf W. Büchner: Ich kann es mir in jedem Bundesland vorstellen, aber das würde bedeuten, dass wir ein anderes System bekommen. Es würde die Versorgungslandschaft so erschüttern, sodass ich nicht mehr sehe, wie ein Sicherstellungsauftrag dann noch erfüllt werden kann. Ich bin aber froh darüber, dass sich ein solcher Schritt bei uns ganz offensichtlich nicht abzeichnet, weder von der Arztseite, noch von der Kassenseite her. Alle Beteiligten in Schleswig-Holstein Auswirkungen einer etwaigen Angleichung des Preisniveaus für Gesundheitsleistungen auf die interregionalen Transfers Bundesland Baden-Württemberg Bayern Berlin Brandenburg Bremen Hamburg Hessen Mecklenburg-Vorpommern Niedersachsen Nordrhein-Westfalen Rheinland-Pfalz Saarland Sachsen Sachsen-Anhalt Schleswig-Holstein Thüringen Veränderungen des interregionalen Transfers bei Angleichung des Preisniveaus ambulant & stationär, in Mio. Euro (2005) -172 -153 -59 52 -10 -47 25 57 91 112 -132 -7 127 46 13 55 QUELLE: WASEM ET AL. (2007) 6 Nordlicht Nordlicht: Sie haben von den Gefahren eines möglichen Systemausstiegs für die Ärzte gesprochen. Welche positiven Seiten hat denn der Verbleib im KV-System? Büchner: Es ist ja behauptet worden, dass das KV-/KBV-System so eine Art behütete Werkstätte für die Ärztinnen und Ärzte sei, die eben nicht wettbewerbswillig oder -fähig sind. In Wirklichkeit ist es aber der Garant für kranke Menschen für eine angemessene Versorgung. Wer glaubt, dass in rein wettbewerblich organisierten Strukturen diese Sicherheit für kranke Menschen noch besteht, der müsste mir mal erklären, wie er zu dieser Hoffnung kommt. Ich halte das für völlig illusionär. Der Wettbewerb heilt eben nicht alle Wunden. Nordlicht: Hausärzteverband und MEDI versprechen den Ärzten in Baden-Württemberg deutlich mehr Geld. Glauben Sie an dieses Versprechen? Büchner: Nein. Wo soll das Geld denn herkommen? Ich nenne diese Einschätzung, dass man nur aus dem System rauszugehen braucht und schon ist man Sterntaler, gern die Hoppenthaller-Illusion. Es regnet Taler oder Manna vom Himmel und all die Begrenzungen und Zwänge sind plötzlich weg. Es ist nicht so, dass plötzlich neues Geld kommt oder dass außerhalb des Systems Maschinen zum Gelddrucken zur Verfügung stehen, die man nur anwerfen muss. Und der Staat wird natürlich seinen Einfluss auch nicht aufgeben. Insofern halte ich es für ein Gerücht, dass es wirklich mehr Geld gibt. Es mag vielleicht Lockvogelangebote geben, aber dass es nachhaltig eine gerechtere Vergütung gibt, stimmt einfach nicht. Das Gegenteil wird der Fall sein, weil die Ärzteschaft nicht mehr formiert ist und nicht mehr gemeinsam für mehr Honorar kämpfen kann. Wenn wir uns so leicht auseinanderdividieren lassen, haben wir die Chance auf mehr Honorar schon im Vorfeld verspielt. Wenn die AOK Baden-Württemberg und vielleicht später der Krankenkassenspitzenverband auf Bundesebene sagen, ich mache eine Ausschreibung, ich bestimme das Produkt, den Preis und auch AKTUELL 02.2008 TITELTHEMA „Wir brauchen keine Parallelwelten in der Versorgungslandschaft“ den Bewerber, der mir genehm ist, dann ist das eine gefährliche Entwicklung. Es wird wahrscheinlich nicht der aufmüpfigste, selbstbewussteste und kämpferischste Bewerber gewählt, sondern der, der sich am meisten anpasst und sich auf die vorgegebenen Bedingungen einlässt. Was das mit Wettbewerb zu tun hat, habe ich noch nicht verstanden. Es ist ein reines, nacktes Einkaufsmodell, das zu Preisdumping führt und nicht zu besseren Honoraren. Dass eine AOK ihr Angebot auch einmal künstlich attraktiv macht, um zu gucken, ob sie damit den Fuß in die Tür kriegt, ist taktisch und strategisch verständlich. Sie schaufelt sich damit aber auch ihr eigenes Grab, weil sie das, was sie an Destabilisierung ins System bringt, hinterher gar nicht mehr ausgleichen kann. Nordlicht: Sie fordern Geschlossenheit, damit die Kassen keinen Keil zwischen die Ärzte treiben können. Was bedeutet das für die Zusammenarbeit der KVSH mit der Ärztegenossenschaft? Büchner: Die Kooperation mit der Ärztegenossenschaft beruht ursprünglich darauf, dass die Ärztegenossenschaft vorwiegend in den Bereichen tätig ist, in denen es die KV nicht sein darf. Und die Ärztegenossenschaft hatte sich dazu bekannt, dass da, wo die KV kann, da soll und da muss sie auch ihre Arbeit machen und die bleiben, die den Hut auf hat. Insofern ist die Idee, dass man sich gegenseitig ergänzt, körperschaftlich und genossenschaftlich organisiert, nach wie vor zukunftsweisend und richtig. Nordlicht: Wie sehen Sie die Ausrichtung der KV perspektivisch allgemein und in Schleswig-Holstein speziell? Büchner: Ich glaube, dass das, was das KV-/KBV-System leistet, extrem unterschätzt wird. Wir sind der Garant für die gesamte ambulante Versorgung. Wenn man meint, man könne eine krankenhauszentrierte Versorgung machen und sozusagen alles an den Krankhäusern ansiedeln, dann ist das eine Illusion. Die Krankenhäuser können das nicht leisten. Es wäre niemals so wirtschaftlich, 02.2008 Nordlicht patientenorientiert und qualitätsgesichert, wie es jetzt ist. Wer zum niedergelassenen Kolleginnen oder Kollegen geht, bekommt Facharztstandard. Im Krankenhaus ist es naturgemäß so, dass es einen Oberarzt, einen Chefarzt und vielleicht auch einen Assistenzarzt gibt, der Facharzt ist. Aber es gibt eben auch viele junge Kollegen dort. Das ist auch gut so, denn sie sind dort ja in der Ausbildung. Eine solche krankenhauszentrierte Versorgung als politische Vision mit Polikliniken oder Krankenhaus-MVZ kann es für den Patienten und für uns nicht sein. Kassenärztliche Vereinigungen und das KV-/KBV- System bleiben allerdings aufgefordert, die eigenen Strukturen so zu vernetzen und kooperative Berufsausübungsformen zu schaffen, damit die Kapitalisierung der Freiberuflichkeit unter der starken Dachmarke KV wirklich gelingt. Das heißt nicht, dass es in Zukunft keine Einzelpraxis mehr gibt. Doch wir müssen überzeugende Konzepte entwickeln, mit denen wir Versorgung gestalten, im klinischen und stationären Bereich, in der Pflege, in der Reha, in der Geriatrie und auch in der Palliativmedizin. Ich bin sicher, dass wir dazu das Potenzial haben. Das ist aber nur zusammen mit den Kolleginnen und Kollegen möglich und man kann nicht einfach von oben herab festlegen: Jetzt bauen wir hier einen Pflegestützenpunkt auf, jetzt bilden wir dort Palliative-CareTeams. Das würde bedeuten, dass wir eine Parallelwelt nach der anderen schaffen und Löcher in die gewachsene Versorgungslandschaft reißen. Dann hätten wir viele frei schwebende Parallelwelten, die sich miteinander vernetzen, aber an Versorgung kommt nichts mehr an. Pflegestützpunkte und Palliativ-Care-Teams sollen beraten und koordinieren, aber letztlich müssen Patientinnen und Patienten behandelt und gepflegt werden. Und wer soll das machen, wenn nicht wir Ärztinnen und Ärzte und die anderen Heilberufe. Nordlicht: Bleibt der Beruf des niedergelassenen Arztes attraktiv? Büchner: Er bleibt von der Aufgabe her betrachtet nach wie vor ein sehr attraktiver Beruf. Er kann dieser Aufgabe aber nur dann wirklich gerecht werden, wenn er auch von der finanziellen Ausstattung und vom Anreiz her wieder attraktiv wird. Wer ihn ausübt, muss auch in der Lage sein, die zunehmenden Koordinationsaufgaben tatsächlich erfolgreich zu bewältigen. Die Gestaltung von Kooperation ist deshalb eine zentrale Aufgabe für uns. Wir müssen nicht nur kooperative Unternehmensmodelle innerhalb der ärztlichen Versorgung, sondern auch in der Verbindung mit anderen Gesundheitsberufen schaffen. Wir geben hier ein Stück weit ab, bleiben gegenüber der Patientin oder dem Patienten aber verantwortlich, denn letztlich braucht ein kranker Mensch ein Gegenüber, das antwortet und das Verantwortung übernimmt. Das sind unsere Stärken, und wenn wir uns auf diese besinnen und mit betriebswirtschaftlichen Überlegungen, mit Organisationsentwicklung und durchaus auch mit Managementfähigkeiten kombinieren, dann gibt es gar keinen Grund, warum wir nicht weiter das tun sollten und könnten, was wir schon seit Jahrhunderten und Jahrtausenden erfolgreich tun. Ich wünsche mir dazu eine veränderte Wahrnehmung des KV-/KBVSystems: KV ist eben nichts Verstaubtes, Altertümliches, Regulierendes, tendenziell Lähmendes, sondern die Grundlage, auf der wir ambulante Versorgung für den Patienten, aber auch für Ärztinnen und Ärzte erfolgreich gestalten. Die Alternative ist entweder ein verstaatlichtes System mit angestellten Ärztinnen und Ärzten oder ein soweit liberalisiertes System, in dem Klinikenverbünde oder Konzerne mit angestellten Ärztinnen und Ärzten dominieren. Auf der Strecke bleiben würde das, was unsere Freiberuflichkeit an Freiheit für die behandelnde Ärztin und den behandelnden Arzt ausmacht. Genauso auf der Strecke bleiben würde die Freiheit für den kranken Menschen, sich seine Ärztin oder seinen Arzt zu wählen und damit eine wirklich tragfähige therapeutische Beziehung einzugehen. DAS INTERVIEW FÜHRTEN MARCO DETHLEFSEN UND JAKOB WILDER, KVSH AKTUELL 7 TITELTHEMA VERHANDLUNGEN IN BADEN-WÜRTTEMBERG Willkommen in der schönen neuen Welt des Wettbewerbs Experimente im Gesundheitswesen Hans-Jürgen Ahrens, seit 1996 Vorstandschef des AOK-Bundesverbandes, sieht sich als mutiger Systemveränderer – und kennt sich an der ärztlichen Basis offenbar gut aus. So jedenfalls war es kurz vor Weihnachten einem Interview in der Frankfurter Rundschau zu entnehmen. Auf die Frage, ob seine Kasse sich durch die Ausschreibung der hausarztzentrierten Versorgung in Baden-Württemberg bei den Kassenärzten unbeliebt mache, antwortete der AOK-Chef voller neuem Selbstbewusstsein: „Unbeliebt machen wir uns nur bei einigen Funktionären. Viele Kassenärzte wollen doch mit der AOK noch besser zusammenarbeiten. Wir müssen Strukturen aufbrechen – in allen Bereichen.“ Und schob gleich hinterher, dass die aktuelle Ausschreibung nur den Auftakt markiere: „Nehmen Sie die Kliniken: Die Notfallversorgung muss zwar von allen gemeinsam gewährleistet werden. Aber alles andere in der stationären Versorgung kann ausgeschrieben werden. Das gleiche gilt für niedergelassene Ärzte. (...) Das wird die Zukunft sein.“ Zweifel, ob die neuen Verträge die Erwartungen erfüllen können Willkommen in der schönen neuen Welt des Wettbewerbs. Befreit von Kollektivverträgen und Kontrahierungszwang macht sich ausgerechnet die AOK, ein Kind der Bismarck’schen Sozialgesetze, mit viel Pathos daran, in Deutschlands Gesundheitssystem vermeintlich überkommene Strukturen aufzubrechen – vor allem solche außerhalb der eigenen Organisation. Dass nur wenige Tage später der Presse zu entnehmen ist, dass der AOK rund acht Milliarden Euro für die Altersversorgung eigener (beamten-ähnlicher) Beschäftigter fehlen, wirft ein bezeichnendes Licht auf Anspruch und Wirklichkeit, aber auch auf die Situation, in der sich das deutsche Gesundheitswesen am Beginn des Jahres 2008 befindet. Dass gerade die Allgemeinen Ortskrankenkassen die neuen Möglichkeiten der Ausschreibung sowohl ärztlicher Leistungen als von Arzneimittellieferungen nutzen, mag vor dem Hintergrund der eigenen finanziellen Situation kein Zufall sein. Und so bleiben Zweifel, ob sich die mit den neuen Verträgen verbundenen Erwartungen der MEDI- und Hausarztverbandsvertreter im Südwesten, vor allem die Hoffnung auf eine bessere Vergütung, dauerhaft erfüllen werden. Die Rabattverträge derselben AOK im 8 Nordlicht AKTUELL 02.2008 TITELTHEMA Arzneimittelbereich legen jedenfalls nicht nahe, dass es ihr bei Ausschreibungen vorrangig um bessere Qualität und bessere Versorgung für ihre Versicherten geht, auch wenn AOK-Chef Ahrens der Frankfurter Rundschau anvertraute: „Entscheidend ist bei allen künftigen Verträgen, was wir für AOK-Versicherte bekommen; da muss Qualität an erster Stelle stehen. Mit Krankenhäusern wie auch mit Ärzten werden wir Verträge nur abschließen, wenn wir zusätzlich verbindliche Qualitätsgarantien bekommen.“ Wesentliches Motiv der AOK für die Ausschreibungen dürfte sein, Ausgaben einzusparen, auch mit Blick auf die Unsicherheiten, die sich mit der Einführung des Gesundheitsfonds verbinden. In Baden-Württemberg wird die hausarztzentrierte Versorgung erstmals in größerem Stil ohne Beteiligung einer Kassenärztlichen Vereinigung umgesetzt. Ein Experiment am lebenden Patienten „Gesundheitssystem“, ohne Fallschirm und Rückversicherung. Viele Fragen bleiben offen. Was passiert, wenn es schief geht? Wie soll eine flächendeckende ambulante Versorgung dauerhaft sichergestellt werden, wenn der Kollektivvertrag weiter und bewusst geschwächt wird? Es ist jedenfalls zweifelhaft, ob ein bunter Flickenteppich aus Selektivverträgen in gleicher Weise einen kurzen Weg zum nächsten Arzt wird sichern können, gerade auch fernab der Ballungszentren. Und wie geht es weiter, wenn in einigen Jahren der Hausarztvertrag neu ausgeschrieben wird? Läuft es dann wie bei den Arzneimittelrabattverträgen, nur dass der AOK-Versicherte sich nicht an eine neue Farbe der Medikamentenverpackung gewöhnen muss, sondern an einen neuen Hausarzt, der im dann siegreichen Ärzteverband organisiert ist? Was ist die Konsequenz des Vertragswirrwarrs für die niedergelassenen Ärzte? Benötigt jede Praxis bald einen kaufmännischen Geschäftsführer? Die hausarztzentrierte Versorgung ist nur ein Beispiel für viele Neuerungen in der Gesetzgebung, die in den vergangenen Jahren kommentar Dr. Werner Baumgärtner (MEDI Baden-Württemberg): Durch die erfolglose Honorarpolitik der KVBW wird die Gesamtvergütung in BadenWürttemberg einfach zusammengeworfen, anstatt die Vergütung in den Regionen, die schlechter dran waren, an die der besser aufgestellten heranzuführen. Nachdem nun in BW umverteilt ist, wird 2009 die Gesamtvergütung Baden-Württembergs in die bundesweite Honorarverteilung eingestellt. Die Folge wird sein, dass mehr Geld von den Kassen aus BW in den bundesweiten HVV eingezahlt wird, als nachher von den Ärzten in BW abgerufen werden kann. Die Folge: Ca. 400 bis 800 Millionen Euro werden nicht mehr in den Praxen in BW ankommen, was einen Honorarverlust für die einzelnen Fachgruppen von 10 bis 25 Prozent bedeutet. Deshalb mussten wir handeln und fahren mehrgleisig mit unseren Projekten Teilgemeinschaftspraxen, Systemausstieg und 73er-Verträge! Die 73er-Verträge sind eine sanfte Form des Ausstiegs aus dem 02.2008 Nordlicht zu mehr Unübersichtlichkeit, aber nur bedingt zu einer besseren Versorgung der Patienten geführt hat. Mit jeder Reform wurden neue Versorgungsformen eingeführt und als bahnbrechende Innovation beworben – nicht selten verbunden mit dem Versprechen, die medizinische Versorgung werde nun zugleich kostengünstiger und besser. Selten, vor allem in der Politik, wird die Frage gestellt, ob das neue Instrument, die neue Ver- Ein Experiment am Gesundheitssystem — ohne Fallschirm und Rückversicherung sorgungsform sich eigentlich bewährt hat, ob sie tatsächlich den hohen Erwartungen gerecht geworden ist. Skeptische Einwände gegen diesen gesundheitspolitischen Aktionismus der zurückliegenden Jahre haben es schwer, allzu oft werden Zweifel als Lobbyismus und Besitzstandswahrung gebrandmarkt. Dabei ist gerade die hausarztzentrierten Versorgung ein Beispiel für diesen Aktionismus. Eingeführt als Leistung, die die Kassen anbieten konnten aber nicht mussten, hat der Gesetzgeber mit dem GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz im vergangenen Jahr die Pflicht für die Kassen nachgeschoben, ihren Versicherten dieses Modell künftig anzubieten. Eine seriöse Diskussion und Auswertung von Forschungsergebnissen, ob diese Versorgungsform überhaupt Vorteile bringt, wurde nicht abgewartet. Und während das Bundesgesundheitsministerium nicht müde wird, unter der Überschrift „Wettbewerb“ die neue Unübersichtlichkeit als „mehr Kassenwettbewerb, bessere Angebotsqualität, mehr Wahlfreiheit“ zu verkaufen, verdeutlicht dieser Vorgang, dass trotz aller Wettbewerbs-Rhetorik die Entscheidungsfreiheit der Kassenvorstände nicht so weit geht, dass sie selbst entscheiden dürfen, ob sie ihren Versicherten einen Hausarzt-Tarif anbieten wollen oder nicht. KV-System. Dass sich Hausärzteverband, MEDI und die AOK auf diesen gemeinsamen Weg begeben, geschieht sicher teilweise aus unterschiedlicher Motivation. Aber uns eint zu allererst der Wille, das Geld der AOK BW für die Behandlung der Versicherten in BW auszugeben. Als Gegner von Pauschalen habe ich mich für diese Verträge gewinnen lassen, weil damit eine Besservergütung unserer Arbeit verbunden sein wird und endlich auch eine verbindlichere Zusammenarbeit zwischen Haus- und Fachärzten auf Grund der finanziellen Anreize erreicht werden kann. Wir vernetzen unsere Praxen auch per EDV und bleiben konkurrenzfähig in der ambulanten Versorgung gegenüber Kapitalgesellschaften und MVZ, insbesondere mit einem starken MEDI Verbund im Rücken, der sich mit dem Hausärzteverband tragfähig für die Zukunft geeinigt hat. Unsere Zukunft in BW und bundesweit liegt in der Kooperation von MEDI, dem Hausärzteverband und dem Bundesverband der Ärztegenossenschaften. Ich möchte zum Schluss noch einmal das betonen, was ich schon seit vielen Jahren vertrete: Wir wollen nicht die KVen abschaffen, sondern deren körperschaftlichen Status. Die niedergelassenen Ärzte werden auf Grund dieses Status von Teilen der Politik und der eigenen gewählten Vertreter missbraucht. Deshalb muss es unser aller Ziel sein, den körperschaftlichen Status abzuwickeln und die KV als unsere Interessenvertretung neu zu organisieren. AKTUELL 9 TITELTHEMA VERHANDLUNGEN IN BADEN-WÜRTTEMBERG Das Urteil des Hamburger Staatsrechtlers Professor Ulrich Karpen zur Dauerreform in der Gesundheitspolitik ist wenig schmeichelhaft. In einer aktuellen Studie zur Gesetzgebung der Großen Koalition in ihren ersten beiden Jahren seit Herbst 2005 stellt er fest, „dass die permanente Reformtätigkeit mancher Ressorts – wie etwa des Justizoder Gesundheitsministeriums – dazu führt, dass die Auswirkungen neuer Regelungen überhaupt nicht mehr festgestellt werden können. Die Neuregelungsdynamik überrollt die Wirkungsanalyse.“ Die ständigen und in immer kürzeren Abständen durchgeführten Gesundheitsreformen der vergangenen drei Jahrzehnte, die vielfach einen Wechsel der Steuerungsphilosophie und zum Teil sich widersprechende – nicht selten ideologisch bedingte – Grundtendenzen enthielten, haben zu einer starken Verunsicherung der Akteure geführt, Investitionen gehemmt und zugleich keine Antwort auf grundlegende Herausforderungen wie den Auswirkungen des demografischen Wandels auf das Gesundheitswesen und die unveränderte strukturelle Unterfinanzierung gefunden. Dringend nötig wäre ein Ordnungsrahmen, der den Leistungserbringern ebenso wie den Versicherten und allen anderen Beteiligten Verlässlichkeit, Planungssicherheit und Berechenbarkeit gibt. Der revolutionäre Eifer, den mancher in der Gesundheitspolitik an den Tag legt, ist jedenfalls verstörend. Eignet sich das Gesundheitssystem wirklich als dauerhaftes Experimentierfeld? Dr. Andreas Köhler, KBV-Vorsitzender, warnt in seinem Kommentar zu den Entwicklungen in Baden-Württemberg in diesem Heft zu recht davor, ein im Grundsatz bewährtes und erfolgreiches System völlig zu zerschlagen. Vielleicht ist es an der Zeit, über die Stärken und die erhaltenswerte Substanz im gegenwärtigen System nachzudenken. Wer fundamentale Änderungen anstrebt, wäre eigentlich in der Pflicht darzulegen und nachzuweisen, weshalb und dass die neuen Wege - im aktuellen Fall eine immer unübersichtlichere Vertragslandschaft und eine Zersplitterung der Ärzteschaft - die Probleme kommentar Dr. Andreas Köhler, Vorstandsvorsitzender der KBV: Die Entscheidung fiel kurz vor Weihnachten, aber manch einer wird vielleicht zu spät merken, dass es kein Geschenkpaket ist, das die AOK mit ihren Verhandlungspartnern in Baden-Württemberg derzeit schnürt. Weder ist es ein Präsent für die Patienten, denen eine bessere Versorgung versprochen wird, noch für die teilnehmenden Ärzte. Im Gegenteil. Betrachtet man die Bedingungen der AOK für deren Vertrag zur hausarztzentrierten Versorgung genauer, so wird schnell klar, dass Ärzte und Versicherte mit diesem Kontrakt an die Kandare genommen werden sollen. Der Kasse geht es in erster Linie ums Sparen. Das zeigen etwa die Preisvergleichlisten, die die Ärzte bei der Arzneimittelverschreibung berücksichtigen sollen. Von Therapiehoheit und individueller Behandlungsfreiheit kann da keine Rede mehr sein. Ein Nachweis über die Wirksamkeit der hausarztzentrierten Versorgung steht bislang übrigens aus. Die jüngst veröffentlichten Studien der Bertelsmann-Stiftung und des Göttinger AQUA-Instituts kommen zu dem Schluss, dass weder in punkto Wirtschaftlichkeit, noch bei der Qualität der Versorgung, noch bei der Leistungskoordination eindeutige Vorteile entstanden sind. Auf eine Evaluation des Barmer-Vertrags, des ersten bundesweiten Hausarztvertrags nach §140 b SGB V warte ich bis heute vergebens. Die Kassen rühmen sich gerne, neue Wege zu beschreiten. Doch man sollte sich vergewissern, ob diese nicht in die Irre führen. Was mich bei der AOK-Ausschreibung in Baden-Württemberg vor 10 Nordlicht allem wütend macht, ist, dass unsere hart erkämpften Errungenschaften aus der anstehenden Honorarreform mit diesem Vertrag rückgängig gemacht werden sollen. Das Morbiditätsrisiko bleibt bei den Ärzten. Doch damit nicht genug. Wer glaubt, durch solche Zusatzverträge käme mehr Geld ins System, der irrt gewaltig. Unterm Strich bleibt für alle Beteiligten entweder das gleiche Geld oder für weniger Hausärzte mehr Geld. Gut, wenn man zu den gewünschten 3.000 Hausärzten, schlecht, wenn man zu den verbleibenden 4.000 Hausärzten in Baden-Württemberg gehört. Wenn das Beispiel aus dem Südwesten Schule macht und auch im Rest der Republik Verträge ohne Mitwirkung der KVen und mit entsprechender Bereinigung der Gesamtvergütung zum Tragen kommen, ist das der Anfang vom Ende des Kollektivvertrags. Das KVSystem wird kollabieren, weil es diesen Aderlass nicht aushält. Die Ärzte werden erpressbar, weil eine Rückkehr in den Kollektivvertrag nicht mehr möglich sein wird. Dann sind wir irgendwann wieder dort, wo wir vor siebzig Jahren in Deutschland schon einmal gewesen sind. Damals entstanden die KVen, um den einzelnen Arzt vor der Definitionsmacht der Krankenkassen zu schützen. Und heute? Ich meine, AKTUELL 02.2008 TITELTHEMA Zukunft besser lösen und die Interessen der niedergelassenen Ärzte besser vertreten können als die bisherige Struktur. Es ist ein gewisses Paradox, dass sich in dem Moment, in dem die Politik die Kassenseite massiv stärkt, sich die innerärztliche Konkurrenz – siehe Baden-Württemberg und Bayern – verschärft. Noch mögen sich die neuen ärztlichen Vertragspartner einem Landesverband einer Krankenkasse gewachsen fühlen, aber unübersehbar ist, dass auf Kassenseite das Nachfragemonopol durch Fusionen und neue Strukturen stetig gestärkt wird. Es ist eine bemerkenswert auseinanderlaufende Bewegung: Während sich die ärztliche Seite segmentiert und immer neue Untergruppen bildet, entsteht auf der Gegenseite ein Spitzenverband der Krankenkassen als möglicher Vorläufer einer Einheitskasse. In einem System, in dem es nicht mehr Geld geben wird, ist es aber Das Nachfragemonopol auf Kassenseite wird weiter gestärkt wohl eine Illusion zu glauben, viele Verbände, die getrennt und gegeneinander um die Gunst der starken Kasse(n) buhlen, könnten mehr erreichen als die Kassenärztlichen Vereinigungen in ihrer bisherigen Rolle als starker, alle niedergelassenen Ärzte vertretender Verhandlungspartner der Kassen. So altmodisch es klingen mag, die Schutz- und Ordnungsfunktionen von Kassenärztlichen Vereinigungen und Kollektivvertrag sind vielleicht aktueller denn je. Für die Kassenärztlichen Vereinigungen wird es in Zukunft noch stärker darauf ankommen, trotz der vorhandenen Vorgaben des Gesetzgebers, deutlich zu machen, dass sie als Körperschaften des öffentlichen Rechts keine nachgeordneten Behörden sind, sondern die Lösung kann nicht darin liegen, ein im Grundsatz bewährtes und erfolgreiches System (und ein solches ist das deutsche Gesundheitswesen anerkanntermaßen) völlig zu zerschlagen. Eines ist mir wichtig zu betonen: Wir als KVen sind für den Wettbewerb und bereit, uns mit anderen Anbietern zu messen. Wir wollen beweisen, dass wir innovativ sind und zukunftsfähige Ideen zu bieten haben. Die Vertragswerkstatt der KBV etwa entwickelt bereits seit geraumer Zeit innovative Konzepte für die Versorgung unterschiedlichster Krankheitsbilder, darunter chronische Wunden, Darmkrebs, HIV/Aids und die palliativmedizinische Versorgung. Bald wird ein Vertragsangebot für ADHS folgen. Um trotz der Beschränkungen, die uns der Gesetzgeber auferlegt hat, am Vertragswettbewerb teilnehmen zu können, haben bereits zahlreiche KVen eigene so genannte Consults gegründet, mit denen sie spezialisierte Dienstleistungen für Ärzte anbieten. Die KBV ihrerseits plant derzeit eine Stiftung. Diese könnte beratende Funktionen übernehmen oder ihrerseits Dienstleistungen anbieten. Es gibt viele Felder, auf denen wir punkten können. Keine andere Organisation verfügt über so viel Know-how rund um ärztliches Qualitätsmanagement, Abrechnung, Vertragsgeschehen, Praxisorganisation etc. Unser Ziel ist es, für die Vertragsärzte und -psychotherapeuten zum bevorzugten Berater in allen Fragen der ambulanten Tätigkeit zu werden. Daran arbeiten wir mit Hochdruck. Wir wollen uns dem Wettbewerb im Gesundheitswesen stellen. Aber wir fordern faire Bedingungen. Das heißt, die KVen müssen eine Möglichkeit haben, sich zu beteiligen und dürfen nicht von vornherein ausgeschlossen werden. Denn eine Rolle werden wir uns ganz sicher 02.2008 Nordlicht nicht aufzwingen lassen: die des Resteverwalters eines ausgehöhlten Systems. Denn selbst der Politik, die mehr Wettbewerb einfordert, ist es offenbar zu heikel, ganz auf das Know-how und die Strukturen des KV-Verbunds zu verzichten. Das zeigen Regelungen wie die zur Notfallversorgung in Baden-Württemberg. Hier darf die KV wieder einspringen, wenn die Kassen das Problem allein nicht lösen können. Da kann ich nur sagen: ganz oder gar nicht. Es kann nicht sein, dass die KVen auf der einen Seite ausgeschlossen werden, dann aber die Kohlen aus dem Feuer holen sollen, wenn es brenzlig wird. Die Ärzte im KV-System sind keine Rückfallversicherung für Experimente mit ungewissem Ausgang. Schon gar nicht für solche, die mit Risiken für die Patienten verbunden sind. Die freie Arztwahl in ganz Deutschland, Behandlung für alle gesetzlich Versicherten ohne Rechnungsstellung, die Therapiehoheit des Arztes – all dies ist durch Abschlüsse ohne KVBeteiligung massiv gefährdet. Patienten wie Ärzte begeben sich durch den AOK-Vertrag in ein von ihrer Kasse hermetisch abgeriegeltes System. Kann dies das Ziel von mehr Wettbewerb sein? Ich meine: nein! Wir brauchen Offenheit und Transparenz, mehr statt weniger Wahlfreiheit. Die Qualität der Leistung spielt hier eine entscheidende Rolle, und nicht allein der Preis. Wir wollen den Kollektivvertrag als Basis der ambulanten Versorgung erhalten, ihn aber gleichzeitig modernisieren. Die Weichen dafür sind gestellt. Mehr noch, wir befinden uns schon mitten auf dem Weg. KBV und KVen sind bereit, sich mit anderen Playern messen zu lassen – vorausgesetzt, sie erhalten die Chance dazu. Möge der Bessere gewinnen. AKTUELL 11 TITELTHEMA VERHANDLUNGEN IN BADEN-WÜRTTEMBERG kommentar Wettbewerb um Versorgungskonzepte Ach, wie war es doch zumal … Dr. med. Klaus Bittmann, Sprecher der Ärztegenossenschaft Schleswig-Holstein Gesamtverträge und Kollektivverträge weitgehend kassenübergreifend mit Rundumversorgung und Zufriedenheit der Ärzteschaft sind durch gesundheitspolitische Gesetzesvorgaben und durch anhaltendes Finanzierungsdefizit auf dem Wege in die Vergangenheit. Dies können die Versicherten und Patienten und auch unsere Ärzteschaft noch so sehr bedauern, die Fakten zwingen uns, neue Wege zu suchen und zu finden. Bisher hat eine Kassenärztliche Vereinigung mit Selbstverwaltung und Sicherstellungsauftrag die Verantwortung für eine flächendeckende Versorgung vom Staat als untergeordnete Behörde allein übernommen – eine gute Entscheidung. Mit Begründungen, die teils richtig, teils falsch sind, vermeintlich zur Verbesserung des Gesundheitssystems, wird die Vertragshoheit der Kassenärztlichen Vereinigungen gekappt, Direktverträge werden gesetzlich ermöglicht und propagiert. Quer durch die Parteien ist die Politik überzeugt, dass so genannter Wettbewerb im Vertragswesen zu mehr Kosteneffizienz führen wird, in Konkurrenz für diese selektivvertraglichen Gestaltungen stehen auf der Anbieterseite KVen mit eingeschränkten unternehmerischen Freiheiten, Kapitalunternehmungen, Managementfirmen, ärztliche Verbände bis hin zu kleinen ärztlichen Gruppierungen. Wenn, wie in Baden Württemberg, der Hausärzteverband mit der MEDI-Organisation die Interessensvertretung für ein hausarztzentriertes Versorgungskonzept nach Vertragsausschreibung übernimmt, dann wird dies verständlicherweise von KV-Vorständen als gefährlicher Systembruch gesehen, der Systembruch ist aber längst erfolgt. Den KVen ist nicht mit Alleinvertretungsanspruch geholfen, wünschenswert ist in dieser Situation die partnerschaftliche Kooperation einer KV mit den Verbänden. Im Interesse der niedergelassenen Haus- und Fachärzte sollte ohne monopolistische Ansprüche das beste Vertragsergebnis realisiert werden, in Baden Württemberg leider ohne KV. Es bleibt zu hoffen, dass nicht, wie in anderen Ländern, die wünschenswerte Kooperation zwischen Körperschaft und Verbänden durch konkurrierende Machtansprüche verhindert wird – Direktverträge werden zunehmen und wir müssen sie in ärztlicher Hand behalten, notfalls tatsächlich ohne Kassenärztliche Vereinigung. 12 Nordlicht Teil der ärztlichen Selbstverwaltung. Auch die Handelnden in der Politik sollten bei allem Reformeifer nicht übersehen, dass die Selbstverwaltung und die Freiberuflichkeit der niedergelassenen Ärzte wesentliche Voraussetzungen für die hohe Qualität der Gesundheitsversorgung in Deutschland sind. Wer diese Strukturen substanziell ändern will, muss sich im Klaren sein, dass dies gravierende Auswirkungen haben wird; gerade in einem Flächenland wie Schleswig-Holstein, wo sich heute schon die durch den demografischen Wandel bedingten Probleme der medizinischen Versorgung von morgen anzeichnen. Selbstverwaltung und öffentlich-rechtlicher Status der Kassenärztlichen Vereinigungen und Kammern sichern ein überprüfbares, transparentes und staatsfernes Handeln. Eine medizinische Versorgung am Gängelband des Staates hingegen schwächt die Innovations- und Investitionsbereitschaft der Leistungserbringer im Gesundheitswesen. Ein Blick auf die Ausschreibungsbedingungen der AOK in Baden-Württemberg zeigt auch, dass die Forderung, die Therapiefreiheit des Arztes und das Recht auf freie Arztwahl zu erhalten, heute wieder aktuell wird. Beides hat sich bewährt, beides aufzugeben wäre weder im Interesse der Ärzte noch der Patienten, nur die Kassen wollen dies. Über das, was noch machbar ist, muss ehrlich diskutiert werden Und noch einen Nachteil einer zentralisierten und staatsnahen Medizin übersehen die Kritiker des bestehenden Gesundheitssystems gern: Selbstverwaltung und Staatsferne des Gesundheitswesens sind gelebte Subsidiarität. Regionale Akteure müssen aber auch regionale Entscheidungsspielräume haben. Diese Gestaltungsmöglichkeiten vor Ort stärken das Kosten- und Verantwortungsbewusstsein, weil Handelnde nicht nur Ausführende sind und entsprechend durchaus auch der föderalistischen Struktur und Tradition dieses Landes. Notwendig ist eine grundsätzliche Diskussion über die zukünftige Ausrichtung der Gesundheitsversorgung und seiner Finanzierung, an der sich die Kassenärztlichen Vereinigungen mit eigenen und klaren Standpunkten beteiligen müssen. Diese Diskussion kann sich nicht auf die Höhe von Beitragssätzen in den nächsten zwölf Monaten beschränken, sondern muss sich den Fragen widmen, die die ärztliche Versorgung – und damit auch die Politik – vor grundsätzliche Herausforderungen stellen. Die „Versorgungsprognose 2050“ des Fritz Beske Instituts für Gesundheits-System-Forschung hat dargelegt, dass es perspektivisch, vor allem durch den demografischen Wandel, schwerer wird, eine flächendeckende und wohnortnahe haus- und fachärztliche Versorgung sicherzustellen. Wir stehen vor der Herausforderung, die medizinische Versorgung bei einer absehbaren Zunahme alterabhängiger Krankheiten, die zu einer Explosion der Krankheitskosten führen wird, und gleichzeitiger Abnahme der Ärztezahl und der Beitragszahler zu sichern. Es ist schon lange klar, dass mit begrenzten Mitteln nicht mehr unbegrenzt Leistungen finanziert werden können. Deshalb gehören die Fragen auf die Tagesordnung, was Solidarität unter diesen Bedingungen heißt und wie viel Eigenverantwortung jeder einzelne künftig übernehmen kann und muss. Es muss ehrlich diskutiert werden, wie ein System aus solidarisch abgesicherter Grundversorgung AKTUELL 02.2008 TITELTHEMA und wettbewerblich organisierter Zusatzversicherung aussehen kann, welche Leistungen noch finanzierbar sind. Die derzeitige Diskussion, sei es um den Gesundheitsfonds oder die Ausschreibung hausärztlicher Leistungen an der KV vorbei, leistet keinen Beitrag, diese grundlegenden Fragen zu lösen. Auch aus dem Ministerium in Berlin hört man hierzu wenig. Offenbar vertraut man dort darauf, der Wettbewerb werde schon genug Effizienzreserven freisetzen, um auch bei der nächsten Reform neue GKVLeistungen einführen zu können. In einem solchen Umfeld sollte genau überlegt werden, ob es sinnvoll ist, bewährte Strukturen auf der ärztlichen Seite vorschnell zu beschädigen, statt sie im Interesse aller DELF KRÖGER, KVSH weiterzuentwickeln. kommentare Nicolay Breyer, Vorsitzender des Hausärzteverbandes SH: Als Voraussetzung zu diesem Statement muss man wissen, dass die einzelnen Landesverbände im Deutschen Hausärzteverband in ihrem Vorgehen vollkommen unabhängig sind vom Bundesverband. Dieser schafft jedoch Strukturen, mit denen die Landesverbände arbeiten können. Während die nördlichen Landesverbände eher eine Zusammenarbeit mit ihrer jeweiligen Kassenärztlichen Vereinigung favorisieren, wollen sich die südlichen aus den verschiedensten Gründen verselbstständigen, wobei Bayern wieder ein ganz anderes Ziel verfolgt als Baden-Württemberg. In Baden-Württemberg versuchen meine Kollegen schlicht Geld zu retten. Wenn der Gesundheitsfonds kommt (ich gehe fest davon aus) kommt es zu Geldabfluss aus den südlichen Bundesländern, hiervon wird wohl auch Schleswig-Holstein profitieren. Wenn nun der Landesverband Baden-Württemberg die Geldmittel zu diesem Vertrag mit Bereinigung der Gesamtvergütung erreicht, so stehen diese Gelder im nächsten Jahr auch nicht mehr zur Umverteilung an und verbleiben somit in Baden-Württemberg. Soweit auch in meinen Augen ein legitimer Versuch. Der Landesvorsitzende in Baden-Württemberg, Herr Dr. Dietsche, sagt aber auch: „Klappt es nicht, bleibt der Vertrag eine Anekdote in der Gesundheitspolitik!“. Man muss das Ganze aber eben noch mit anderen Augen sehen, und hier verweise ich gerne auf das Editorial Seite 3 im Schleswig-Holsteinischen Ärzteblatt 1/2008 von Herrn Dr. Barthmann und Frau Dr. Andreßen, welches ich mit großer Zustimmung zur Kenntnis genommen habe. – Wie oben schon gesagt, jeder Landesverband des Hausärzteverbandes hat eben seine eigenen Beziehungen zu Institutionen im Land, und wir in Schleswig-Holstein legen eben Wert auf enge Zusammenarbeit. Dr. Stefan Jost, Vorsitzender des Fachausschusses Hausärzte: Was ist neu an dem Vertragswerk? Soweit wir es bislang kennen, wird ärztliche Entscheidung entlang dem ökonomischen Kassenprimat orientiert. Ärzte sind nicht mehr Vertragspartner in eigenen, ärztlich dominierten Gremien und deren Entscheidungen, sondern Scheinselbstständige der AOK, allerdings auch hier auf eigenes Risiko. Die AOK hat die Hoheit über die Daten und den weitgehend ungefilterten Durchgriff auf die ärztliche Entscheidung. Das ist Transparenz! Die Transparenz über die Höhe des Honorars steht noch aus. Wie MEDI und Baden-Württembergs Hausärzteverband ihre Vorstellungen durchsetzen wollen, weiß ich nicht. Entweder haben sie mehr Druckmittel oder die Allianz von Verbänden, Kasse und Ulla Schmidt legt Köder aus: dem intransparenten, politisch gewollten Irrsinn der Honorierung durch die KV eine Transparenz in Euro und Cent entgegenzusetzen. Hier winkt dem Hausarzt eine (leistungsfeindliche) Pauschale der Rattenfänger! Kann sein, dass die Spaltung der Ärzteschaft den politisch Verantwortlichen sogar einen gewissen Preis wert ist. Auch geht es angeblich gegen „die Funktionäre“ (Rundschreiben des Bundesvorstandes des HÄV). Man darf sicher sein, dass hier schon die Verbandsfunktionäre am Werk sind, um von der Abwicklung der Verträge zu profitieren. Neu ist die echte Hausarztzentrierung. Schon seit Seehofer steht in einem der vielen „Reformgesetze“, dass der Versicherte einen Hausarzt wählt. Es hat sich aber niemand darum gekümmert. Nun soll der Versicherte das tun. Sinnvoll ist das in einer Zeit der „Kopfjäger“ durch intransparente Pauschalierung des Honorars, vor allem für frisch Niedergelassene. Hausärzte sind so weniger erpressbar und der Patientenspruch „wenn ich das bei Ihnen nicht kriege, bei der Konkurrenz bekomme ich es“ entfällt. Schafft Autorität, spart Nerven und den Kassen Geld. In Dänemark langjährig geprüftes System. Landespolitisch gesehen ist der Vertrag der Versuch, Geld in BadenWürttemberg zu halten. Im Rahmen eines gesetzlich vorgeschriebenen Finanztransfers zwischen „armen“ und „reichen“ KVBezirken müssten die Südländer den Nordländern Mittel transferieren. Das sehen lokale Kassen und Landesregierungen natürlich nicht gern. Der Vertrag könnte helfen, dass zu verhindern. Das wesentliche Merkmal des Vertragsentwurfes ist für mich aber die Spaltung. Er spaltet die hausärztliche von der fachärztlichen Versorgung ab, die Sprechstunde vom Notdienst, spaltet die Hausärzteschaft in AOK-Vasallen und KV-Abhängige, schwächt Finanzkraft und manpower der KV, schafft (wieder!) neue Verwaltungsstrukturen. Es wäre der erste große und ernstgemeinte - auch ärztliche - Versuch, gegen die zunehmend geballte Kraft der Kassen eine Sektionierung der Ärzte zu setzen. In Schleswig-Holstein haben wir eine gute Kooperation zwischen Hausärzteverband und KV - möge das so bleiben! 02.2008 Nordlicht AKTUELL 13 TITELTHEMA kommentar Freiheitskampf oder Südstaaten-Separatismus? Die Veranstaltung des bayerischen Hausärzteverbandes in Nürnberg mit der hohen Beteiligung von ca. 6.000 Ärzten zeigt, dass der Freiheitskampf der Ärzteschaft noch lange nicht zu Ende ist, auch wenn manche das im letzten Jahr schon geglaubt hatten. Auch die Aktivitäten von MEDI und Hausärzteverband in BadenWürttemberg machen deutlich, dass es zur Zeit um nicht mehr und nicht weniger als die Systemfrage geht. Und das ist gut so. Denn wenn das KV-/KBV-System nicht die Freiräume, Möglichkeiten und Ressourcen bekommt, um die haus- und fachärztliche Versorgung – gerade auch im ländlichen Raum – zukunftssicher zu machen, ist es nicht nur verständlich, sondern auch historisch und politisch notwendig, dass die Kolleginnen und Kollegen neue Wege suchen. Dieser Mut verdient unsere Anerkennung und unseren Respekt. Und das gerade auch dann, wenn Erfahrung und Realismus uns vor überzogenen Hoffnungen oder der Illusion warnen, mit einem großen Pauken- bzw. Befreiungsschlag alles erreichen zu können. Aber immerhin wird jetzt wieder deutlicher, dass wir Ärztinnen und Ärzte nach wie vor bereit sind, für unsere Freiheit, für faire Arbeitsbedingungen und für eine freiberufliche, selbstverwaltete und von uns selbst gestaltete Zukunftsperspektive in der ambulanten Versorgung zu kämpfen. Wir lassen uns auch im Übergangsjahr 2008 nicht alles duldsam und schweigend gefallen! Gleichzeitig ist nicht zu verkennen, dass – offenbar mit Rückendeckung „Seid überzeugt, dass das Geheimnis der Landesregierungen – Mittelabflüsse aus Bayern und Baden- des Glücks die Freiheit, das Geheimnis Württemberg verhindert werden sollen. Verständlich ist auch das. Denn wer mag schon gerne hergeben, was er für sein Eigentum hält. der Freiheit aber der Mut ist!“ Die Hoffnung, den Fonds – hier ist der „Solidarbeitrag“ auf 100 Perikles, athenischer Staatsmann und Feldherr Millionen Euro pro Jahr begrenzt – und den Morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleich (kurz: Morbi-RSA) dadurch austricksen zu können, dass man Geld aus der Gesamtvergütung herauszieht, erscheint allerdings trügerisch. Wie sollten Hausärzteverband in Wer die „Ärzteflucht“ aus dem Land und aus dem System bzw. den Bayern oder Hausärzteverband und MEDI in Baden-Württemberg Südstaaten-Separatismus beklagt, ist politisch in der Pflicht enddie gesetzlich verordneten Verschiebebahnhöfe stoppen können? lich für bessere Arbeitsbedingungen, faire Honorierung und Bürokratie-Abbau bei uns im Land und im KV-/KBV-System zu Das geht nur politisch. sorgen. Und da ist zuerst und vor allem anderen der Solidarbeitrag der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) zur Krankenversicherung der Rentner und Arbeitslosen sowie die beitragsfreie Mitversicherung von Familienangehörigen zu nennen. All diese Sozialleistungen muss der Staat – wenn er sie will – auch bezahlen, das heißt aus Steuermitteln finanzieren. Wenn das nicht geschieht, gehen die Lichter aus. Und zwar nicht nur in der Grundversorgung und nicht nur auf dem Land. Und das eher früher als später. Also: Unser Freiheitskampf – wie Prof. Hoppe es genannt hat – geht weiter! Und bitte: Das ist kein „Steuerzuschuss“, den der Bund gütiger- Im Süden und im Norden, im Osten und im Westen. weise gewährt. Das sind Schulden von über 20 Milliarden Euro pro Und jeder auf seine Weise und an seinem Ort. RALF BÜCHNER, KVSH Jahr, die er redlicherweise bezahlen muss. 14 Nordlicht AKTUELL 02.2008 TITELTHEMA HAUSARZTZENTRIERTE VERSORGUNG 02.2008 Nordlicht AKTUELL 15 NACHRICHTEN KOMPAKT ÄRZTEKAMMER POLIZEIBEAMTE Weiterbildung zur Diabetesassistentin beginnt Abrechnung Dienstunfall Bad Segeberg - Am 5. Mai wird im Edmund-Christiani-Seminar der Ärztekammer Schleswig-Holstein in Zusammenarbeit mit Herrn Prof. Kern und Frau Petersen vom UKSH Campus Lübeck eine Weiterbildung zur Diabetesassistentin angeboten. Diese Weiterbildung soll die Teilnehmerinnen in die Lage versetzen, in ihrem jeweiligen Behandlungszentrum selbstständig unter der Leitung des verantwortlichen Arztes den Gruppenunterricht für Patienten mit Typ 2-Diabetes mit und ohne Insulin zu planen und durchzuführen sowie den Arzt in der Betreuung von Patienten mit Typ 1-Diabetes zu unterstützen. Die Weiterbildung entspricht dem Curriculum der Deutschen Diabetes Gesellschaft. Die DMP-Verträge werden entsprechend angepasst. Die Weiterbildung umfasst 150 Stunden aus den Themenbereichen Pädagogik, Psychologie und medizinisch-diabetologische Grundlagen sowie eine einwöchige Hospitation in einer anerkannten Schulungseinrichtung für Typ 2-Diabetes. Sie erfolgt berufsbegleitend und schließt mit einer Prüfung ab, die aus einem praktischen, schriftlichen und mündlichen Teil besteht. Für den praktischen Teil der Prüfung ist eine Unterrichtseinheit zu planen, die als Lehrprobe zu halten ist. Termine: 5. - 9. Mai, 19. - 21. Mai, 1. - 5. September und 8. - 12. September 2008. Weitere Informationen und Anmeldungen über Gabriele Schröder, Edmund-Christiani-Seminar, Tel. 04551 - 881 329 2. ABSCHLÄGE Schneller ans Geld – Teilzahlungen kommen früher Bad Segeberg - Gute Nachricht für alle Ärzte und Psychotherapeuten: Die meisten Krankenkassen im Land zahlen ihre Abschläge an die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein künftig früher. Das hat der Vorstand der KVSH erfolgreich verhandelt. Dadurch können Teilzahlungen an die Ärzte und Psychotherapeuten jetzt immer am 10. des Monats überwiesen werden. Falls der 10. auf einen Feiertag oder ein Wochenende fällt, gibt es das Geld am darauffolgenden Werktag. Ausnahme ist die AOK, mit der noch kein früherer Zahlungstermin vereinbart werden konnte. Sobald das aber geschehen ist, kann der Termin für die Teilzahlungen voraussichtlich noch weiter nach vorn gezogen werden. KEH ERSATZKASSE Vertrag zur hausarztzentrierten Versorgung gekündigt Bad Segeberg - Im Rahmen der kassenartenübergreifenden Fusion zwischen der BKK Mobil Oil und der KEH scheidet die KEH aus dem Arbeiter-Ersatzkassen-Verband (AEV) aus. Ab 01.01.2008 heißt die neue Krankenkasse BKK Mobil Oil und wird den AEV-Vertrag zur hausarztzentrierten Versorgung nicht fortführen. Die BKK Mobil Oil hat ihre Versicherten bereits informiert, dass die Teilnahmemöglichkeit am Hausarztvertrag zum 31.12.2007 endete. Auch die Bonuskarte bezüglich Kassengebührbefreiung ist seit dem 01.01.2008 ungültig. Für Rückfragen rufen Sie bitte die Telefonnummer 04551 - 883 330 an. 16 Nordlicht Bad Segeberg - Polizisten steht freie Heilfürsorge zu. Daher erfolgt die Abrechnung von Dienstunfällen grundsätzlich über die Krankenversichertenkarte. In diesen Fällen müssen auch keine gesonderten Formulare verwendet werden. Erfolgt nach der ambulanten Erstversorgung die Weiterbehandlung in einem Beleg- oder Vollkrankenhaus, dann haben die Polizeibeamten Anspruch auf Chefarztbehandlung. In diesen Fällen, einschließlich der belegärztlichen oder vollstationären Nachbehandlungen, wird nach der GOÄ und direkt mit dem Innenministerium SchleswigHolstein - Landespolizei - abgerechnet. homöopathie KVSH schließt Vertrag mit BKK Mobil Oil Bad Segeberg – Die Verhandlungen mit der BKK Mobil Oil zur Homöopathie waren erfolgreich. Seit dem 01.01.2008 ist es möglich, die Anamnese und die homöopathische Analyse für Versicherte der BKK Mobil Oil als Kassenleistung abzurechnen bei extrabudgetärer Vergütung. Ärzte mit der Zusatzbezeichnung Homöopathie können ab sofort über eine Teilnahmeerklärung der KVSH dem Vertrag beitreten. Für alle weiteren interessierten Ärzte gilt auch die Möglichkeit der Teilnahme, wenn per Jahresfrist die Zusatzbezeichnung bzw. eine vergleichbare Fortbildung nachgewiesen wird. Und so sieht die Vergütung im Einzelnen aus: Leistungen Abr. Nr. Vergütung Homöopathische Erstanamnese Nach homöopathisch-individuellen Gesichtspunkten mit schriftlicher Aufzeichnung zur Einleitung einer homöopathischen Behandlung einmal im Kalenderjahr (Mindestdauer 60 Min.). 99240A 90,00 € Homöopathische Folgeanamnese Diese Leistung ist höchstens einmal pro Quartal abrechnungsfähig (Mindestdauer 15 Minuten). Die Leistung ist erst nach erfolgter Erstanamnese möglich und nicht neben der 99211 am Behandlungstag abrechenbar. 99240B 40,00 € Homöopathische Analyse/ Repertorisation Bis zu zweimal im Krankheitsfall abrechnungsfähig. 99240C 30,00 € Eine parallele privatärztliche Abrechnung nach GOÄ ist natürlich ausgeschlossen. Bei Interesse finden Sie den gesamten Vertrag auf der Homepage der KVSH. Wir senden Ihnen diesen auch gern zu. Die KVSH ist bemüht, dass sich weitere Krankenkassen diesem Vertrag anschließen. Bei Rückfragen erreichen Sie uns unter 04551 – 883 883. AKTUELL 02.2008 NACHRICHTEN KOMPAKT KORREKTUREN BKK MOBIL OIL Fusion mit der KEH Reiseimpfungen Bad Segeberg - Auf Grund der Fusion der BKK Mobil Oil mit der KEH zum 01.01.2008 hätte man eine neue 99er Kasse in die Kostenträgerstammdatei aufnehmen müssen. Bei der Erstellung der Kostenträgerstammdatei für das I. Quartal 2008 für die Hersteller der Praxisverwaltungssysteme war dieser Sachverhalt der KBV noch nicht bekannt. Aus diesem Grund ist diese Erstreckungskasse in dieser Datei nicht enthalten. Da die BKK Mobil Oil Ost (IK 102192471, VKNR 99413) bereits im I. Quartal 2008 Krankenversichertenkarten mit dem genannten IK ausgegeben hat, bitten wir um Beachtung, dass es sich hierbei um einen gültigen GKV-Kostenträger handelt. Bad Segeberg - Im Nordlicht Nr. 12/2007 wurde fälschlich mitgeteilt, dass an den Verträgen über Reiseimpfungen auch die DAK teilnimmt. Die genannten Abrechnungsziffern gelten nur für Versicherte der TK, GEK und KKH. Gleichzeitig teilt die DAK mit, dass auch Privatrechnungen für Impfleistungen nicht mehr erstattet werden. Bitte kennzeichnen Sie die Impfziffern mit Großbuchstaben, weil die Software nur diese erkennt. Im Nordlicht Nr. 1/2008 „Arzneiverträge 2008“ ist uns in der Tabelle 1 auf Seite 21 ein Fehler unterlaufen: Der Zielwert B für Simvastatin ist 70 Prozent. HVM Interimsvereinbarung für I/2008 INTERNET Arznei-Infos im Netz Berlin - Die Zulassungsbehörden von Bund und Ländern veröffentlichen amtliche Daten über Arzneimittel nun kostenfrei im Internet. Die Datenbank enthält die Namen der Präparate, die Darreichungsform sowie die Zulassungsinhaber und -nummern. Die Adresse: www.pharmnet-bund.de. KVSH/BKK-LV NORD Meinungsaustausch der Vorstände Bad Segeberg - Der Vorstand der KVSH traf sich mit Claudia Korf, seit dem 01.01.2008 Vorstand des BKK–Landesverbandes NORD und damit Nachfolgerin von Hans-Otto Schurwanz, zu einem ersten Meinungsaustausch. Die Diplom-Volkswirtin war nach Abschluss ihres Studiums in Saarbrücken zunächst an der dortigen Universität als wissenschaftliche Mitarbeiterin und anschließend von 1993 bis 1998 beim Bundesversicherungsamt als Referatsleiterin für den Risiko-strukturausgleich tätig. Seit 1998 war sie beim BKK Bundesverband in Berlin beschäftigt, zuletzt als Abteilungsleiterin Politik. Bad Segeberg - Mit der Interimsvereinbarung wird die Honorarverteilung für das 1. Quartal 2008 geregelt. Dabei stehen die Regelungen über die Höhe der in Paragraf 4 Absatz 1a genannten Kernpunktwerte als auch die Regelungen zur Festlegung der Höhe der iGV unter dem Vorbehalt einer möglichen rechtskräftigen Neufestsetzung durch das Landesschiedsamt, gegebenenfalls rückwirkend ab dem 1. Januar 2008. Gegenüber der bis zum 31. Dezember 2007 gültigen 8. Ergänzungsvereinbarung sind die nachfolgenden Änderungen und redaktionellen Modifikationen vorgenommen worden: eine Überführung der hausärztlichen Grundvergütung in die individuellen Gesamtvolumina auf Grundlage des Beschlusses des Bewertungsausschusses eine Änderung des Mindestpunktwertes und der Obergrenze für antragsgebundene psychotherapeutische Leistungen eine Erhöhung der Rückstellungen für rechtliche Risiken von 0,2 Prozent auf 0,4 Prozent eine Ergänzung der Wegegeldentschädigung im organisierten Notdienst. Den Text der Interimsvereinbarung finden Sie unter www.kvsh.de. Auf Anforderung erhalten Sie ihn in Papierform. Telefon: 04551 883 250. RADIOLOGIE-KOMMISSION Dr. Eichholz verabschiedet Kennenlernrunde: KVSH-Vorstände Ralf W. Büchner, Dr. Ralph Ennenbach, Dr. Ingeborg Kreuz und Claudia Korf, Vorstand des BKK-LV NORD 02.2008 Nordlicht Bad Segeberg - Nach nahezu zwanzigjähriger Tätigkeit in der Radiologie-Kommission und der Ärztlichen Stelle für Qualitätssicherung in der Röntgen-Diagnostik bei der KVSH ist der Orthopäde Dr. Jochen Eichholz aus Neumünster aus diesem Sachverständigengremium ausgeschieden. Dieser Schritt wurde erforderlich, weil Dr. Eichholz im vergangenen Jahr seine vertragsärztliche Tätigkeit aufgegeben hat. Am 16. Januar 2008 wurde Eichholz von der stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden, Dr. Ingeborg Kreuz, offiziell verabschiedet. Sie dankte dem scheidenden Kommissionsmitglied für sein unermüd-liches Engagement in Sachen Qualitätssicherung. In seiner Tätigkeit in den Gremien nahm Dr. Eichholz an ca. 230 Sitzungen teil. Das sind 1.150 Stunden ehrenamtliche Tätigkeit, betonte Dr. Kreuz und hob hervor, dass das scheidende Kommissionsmitglied seine Aufgabe mit großer Sachkenntnis und stets mit Augenmaß wahrgenommen hat. Die KVSH sagt hierfür Dankeschön. Gleichzeitig wurde Dr. Christoph Hein aus Henstedt-Ulzburg als neuer orthopädischer Fachvertreter eingeführt. AKTUELL 17 PRAXIS & KV DISEASE-MANAGEMENT-PROGRAMME Quo vadis, DMP? INFO Ein gutes Titelthema einer Zeitung oder einer Zeitschrift sorgt für Gesprächsstoff und wird kontrovers diskutiert – nicht nur innerhalb der Leserschaft, sondern auch in der Redaktion. Ein gutes Titelthema kann und soll bis zu einem gewissen Grad provozieren. Gemessen an diesen Kriterien war das Titelthema der letzten Ausgabe des Nordlichts ein gelungenes, denn „DMP – Viel Lärm um nichts?“ von Prof. Jens-Martin Träder hat viel Staub aufgewirbelt, sowohl bei den diabetologischen Schwerpunktpraxen als auch bei der AOK SchleswigHolstein. Wie deren Zwischenbericht in Sachen DMP Diabetes mellitus in Schleswig-Holstein ausfällt, lesen Sie auf den folgenden Seiten. Fazit Schwerpunktpraxen: Der Erfolg versteckt sich hinter zu vielen Daten Zur Situation Typ-2-Diabetes mellitus ist eine typische chronische Volkskrankheit, im Jahr 2004 wurden bereits 7,6 Prozent der Menschen in Deutschland wegen Diabetes behandelt, das sind rund 6,4 Millionen Menschen, 1,9 Millionen davon erhalten Insulin: jeder 20. Deutsche über 60 Jahren spritzt Insulin! Damit sind seit 1988 die DiabetesErkrankungen in Deutschland um ca. 54 Prozent gestiegen, vorrangig bei den über 40-jährigen; in Pflegeheimen hat jeder vierte Bewohner bzw. Patient Diabetes, die meisten von ihnen erhalten Insulin. Von 100 Diabetes-Patienten haben 90 - 95 Typ-2-Diabetes, die Dunkelziffer ist hoch: bei 55 - 74-jährigen kommt auf jeden erkannten ein unerkannter Fall. Typ-2-Diabetes verläuft häufig symptomlos, im Mittel können fünf bis sieben Jahre manifesten Diabetes verstreichen, bis die Diagnose gestellt wird. Daher liegen zum Diagnosezeitpunkt bereits manifeste Folgekomplikationen vor, z. B. bis zu 40 Prozent diabetische Retinopathien. Andererseits: Wird die Diabetesdiagnose ab dem 75. Lebensjahr gestellt, hat sie keinen Einfluss mehr auf die weitere Lebenserwartung, die Mortalität wird durch andere Faktoren bestimmt. Und: In den letzten dreißig Jahren konnte die kardiovaskuläre Mortalität bei diabetischen Frauen nicht verbessert werden. Die Folgen des Diabetes sind – verglichen mit nicht an Diabetes Erkrankten - erheblich: DMP Typ-2-Diabetes Komplikation Relatives Risiko/Odds Ratio Herzinfarkt Männer: x 3,7, Frauen: x 5,9 Herz-Kreislauf-Tod < 30 Jahre: x 9,1; > 30 Jahre: x 2,3 Schlaganfall x3 Erblindung x 5,2 Niereninsuffizienz (Männer) x 12,7 Amputation untere Extremität x 22,2 Fußulzera x 45 fassbare Erfolge“) wurde bundesweit so interpretiert, als sei dies auch die Position der KVSH. Das ist aber nicht der Fall. Aus internistisch-diabetologischer Sicht kommen wir zu ganz anderen Schlussfolgerungen. Der Gesetzgeber hat vorgegeben, den Typ-2-Diabetes in ein DiseaseManagement-Programm (DMP) zu überführen. Schwerpunkte des DMP sind: 1) Leitlinien-orientierte Behandlung nach bester Studienlage (Anwendung der evidenzbasierten Medizin), 2) Formulierung von Einstellungszielen generell und individuell und 3) Festlegen eines verbindlichen Orientierungsrahmen für die Prozessqualität. Das DMP muss nach den Vorgaben des Bundesversicherungsamtes überprüft werden, nach zwei Zwischenberichten ist ein Abschlussbericht vorgesehen. Dieser liegt nun vor. Im Nordlicht Nr. 01/2008 hat Professor Dr. med. Jens-Martin Träder, Allgemeinarzt aus Lübeck und Lehrbeauftragter für Allgemeinmedizin am UKSH Campus Lübeck seine persönliche Sichtweise zum DMP-Abschlussbericht dargestellt. Sein Urteil („Viel Lärm um Nichts?“ und „Wenig medizinisch Methodik des Abschlussberichtes Der Bericht beschreibt die Programmdurchführung von Juli 2003 bis Ende 2006. Jeweils eine pro Halbjahr eingeschriebene Kohorte würden entsprechend weiterverfolgt und die dokumentierten Parameter beschrieben. Der Bericht ist keine Studie mit einer vorgegebenen Fragestellung und kann deshalb auch keine wissenschaftliche Hypothese bestätigen oder verwerfen. Eine Prüfstatistik im Vergleich der Daten bei Einschreibung und nach einer gewissen Laufzeit ist nicht vorgesehen. Für die Messdaten zeigt der Bericht neben den Mittelwerten auch Mediane und die 95 Prozent-Vertrauensintervalle (Konfidenzintervalle). Die im Nordlicht 01/2008 von Prof. Träder beschriebene Kohorte wurde im ersten Halbjahr 2004 erfasst und bis zum ersten Halbjahr 2006 verfolgt, also 2,5 Jahre. Die auswertbare Fallbasis dieser Kohorte betrug bei Einschreibung rund 4.500 Patienten und lag am Ende bei rund 2.200 Patienten. 18 Nordlicht AKTUELL 02.2008 PRAXIS & KV Medizinische Daten Körpergewicht BMI-Klasse (kg/m²) < 25 25-30 >30 2004-1 N=4546 % (95 %-KI) 12,46 (11,50 - 13,42) 35,44 (34,04 - 36,83) 52,10 (50,65 - 53,56) 2006-1 N=2227 % (95 %-KI) 11,42 (10,08 - 12,76) 35,05 (33,05 - 37,06) 53,52 (51,43 - 55,62) Diese Prävalenz an Übergewicht und Normgewicht entspricht den erwarteten Zahlen. Zu beachten ist, dass rund zehn Prozent der Patienten mit Typ-2-Diabetes normgewichtig sind. Dahinter kann sich ein spät und milde manifester Typ-1-Diabetes oder auch ein LADA verbergen. Bei dieser Zielgruppe sollte daher auf die frühzeitige Notwendigkeit einer Insulintherapie geachtet werden. Raucher 2004-1 N=684 % (95 %-KI) 100 (100 - 100) 2006-1 N=290 % (95 %-KI) 61,24 (55,59 - 66,94) Der vermeintliche Rückgang der Raucher um fast 40 Prozent muss vorsichtig interpretiert werden, die Kohorte wird über die Zeit kleiner. Der Verlauf der Kohorte zeigte bei anfänglich noch größeren Zahlen, dass nach sechs Monaten 15 Prozent und nach einem Jahr 25 Prozent weniger Raucher dokumentiert waren. Die Information über den nachteiligen Einfluss des Rauchens auf die Progression von Diabetes-Komplikationen ist Bestandteil der Diabetes-Schulungsprogramme. Nichtraucher 2004-1 N=3862 % (95 %-KI) 100 (100 - 100) 2006-1 N=1937 % (95 %-KI) 97,31 (96,58 - 98,04) Aus diesen Zahlen kann nicht geschlossen werden, eine gewisse Zahl von Nichtrauchern hätte wieder mit dem Rauchen angefangen, dies würde gerade einmal 14 Patienten betreffen. Naheliegend ist vielmehr, dass auf der Folgedokumentation z. B. das Kreuz im falschen Feld gelandet sein kann. Im Klartext: Nichtraucher sind Nichtraucher geblieben. Blutdruckeinstellung Blutdruck-Kategorie mit Therapie (mmHg) < 140/90 140-160/90-100 >160/100 2004-2 % (95%-KI) 2006-1 % (95%-KI) 24,43 (23,09 - 25,76) N=978 77,26 (76,12 - 78,41) N=3959 1,33 (1,01 - 1,64) N=68 32,70 (30,78 - 34,63) N=745 47,81 (45,75 - 49,86) N=1089 0,44 (0,17 - 0,71) N=10 Eine Auswertung des Blutdrucks war wegen Änderung der Dokumentationsmöglichkeiten erst ab dem 2. Halbjahr 2004 möglich. Die optimale Blutdruckeinstellung < 140/90 mmHg führt nach der englischen Diabetes-Studie UKPDS fünfmal häufiger zur Vermeidung eines kardiovaskulären Endpunktes als ein Absenken des HbA1c auf 02.2008 Nordlicht 7 Prozent (NNT 25 vs. 125). Auffällig ist insbesondere der Rückgang der Patienten mit erhöhtem Blutdruck von bis 160/100 mmHg und der nur geringe Anteil behandelter Hochdruckpatienten > 160/100 mmHg. Bei Erstdokumentation waren 16,5 Prozent der Patienten mit Blutdruckwerten von 140 - 160/90-100 mmHg ohne Therapie (N=846), am Ende nur noch 9,8 Prozent (N=223). Beachtenswert auch, dass der mittlere systolische Blutdruck von 150,84 auf 139,72 und der diastolische von 85,57 auf 80,72 mmHg zurückging. Nach den großen Studien bedeuten mittlere Rückgänge des Blutdrucks von 2 - 3 mmHg bereits Vorteile für das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko. Ein Schwerpunkt des DMP Typ-2-Diabetes ist die Erfassung des Blutdrucks, die zielorientierte Blutdrucktherapie und die Schulung der Patienten, um über die Blutdruck-Selbstmessung aktiv ihren Blutdruckverlauf zu erfassen und Einfluss darauf zu nehmen (Empowerment). Eine absolute Zahl von 850 unbehandelten Hochdruckpatienten mit Typ-2-Diabetes eines DMP-Einschreibehalbjahrs stellt für uns andererseits eine große Herausforderung dar. Stoffwechselkontrolle: HbA1c - das „Blutzuckergedächtnis“ 2004-1 N=4538 HbA1c % (95 %-KI) 7,1 (7,31 - 7,40) 2006-1 N=2176 HbA1c % (95 %-KI) 6,9 (7,01 - 7,09) Das Einstellungsziel soll im DMP für den Patienten individuell festgelegt werden. Hierbei sind Nutzen und Risiken zu beachten. Der Nutzen der abgesenkten mittleren Blutglukose (gemessen am HbA1c-Wert) besteht in der Reduktion der Wahrscheinlichkeit für mikrovaskuläre Komplikationen (Retinopathie, Nephropathie, Neuropathie), das Risiko im Auftreten schwerer Hypoglykämien. Schwere Hypoglykämien werden besonders bei der Therapie mit Sulfonylharnstoffen und vorrangig bei der Insulin-Substitution beobachtet. Bis heute ist der Einfluss einer isolierten HbA1c-Kontrolle auf mikrovaskuläre (und makrovaskuläre) Komplikationen bei Typ-2Diabetes unklar. Daher kann auch eine gute Diabetes-Einstellung nicht erst unter einem HbA1c-Wert von 6,5 Prozent festgemacht werden, ein HbA1c-Wert unter 7 Prozent entspricht außerhalb von Studien mehr der ambulanten Versorgungsrealität, viele insulinbehandelte, ältere Patienten müssen zur Vermeidung von Hypoglykämien um 7,5 Prozent eingestellt werden. Diese praktische Realität hat uns wissenschaftlich eingeholt: vor wenigen Tagen wurde die ACCORD-Studie in dem Studienarm abgebrochen, der bei Patienten mit Typ-2-Diabetes ein Einstellungsziel des HbA1c < 6 Prozent verfolgte: bei diesen Patienten kam es gehäuft zu Todesfällen. Typ-2-Diabetes ist eine chronisch fortschreitende Erkrankung mit zunehmendem Verlust der Betazell-Masse und Betazell-Funktion. Unabhängig von der Therapieart steigt der HbA1c-Wert an - eine der Haupt-Erkenntnisse aus der UKPDS. Deshalb zeigen die Leitlinien uns den Weg, alle drei Monate bei einem HbA1c über 7 Prozent die Therapie zu intensivieren, zu „eskalieren“, wie es heute richtig heißt. Dieses Vorgehen dient einem einzigen Zweck: den Diabetes nicht ohne Gegensteuerung aus dem Ruder laufen und schließlich bei einem HbA1c von 12 Prozent abdriften zu lassen. Das erzielte HbA1cErgebnis im DMP weist darauf hin, dass dieses Vorhaben gelungen ist. Die Konfidenzintervalle sind deutlich voneinander getrennt, sodass ein Unterschied besteht, der nach 2,5 Jahren nicht zufällig sein kann. Der gute Start-HbA1c ist dahingehend zu werten, dass die Hausärzte, Diabetologen und DMP-Kliniken die sich einschreibenden Typ-2-Diabetiker schon ausgezeichnet vorbereitet hatten. Trotzdem ist Vorsicht angebracht: die Kohorte war nach 2,5 Jahren nur halb so groß. AKTUELL 19 PRAXIS & KV DISEASE-MANAGEMENT-PROGRAMME Medikation Therapie keine Insulin (Monotherapie mit Human oder Schwein) Glibenclamid (Monotherapie) Metformin (Monotherapie bei BMI > 29) Metformin (Monotherapie bei BMI < 29) Andere SH inkl. Glinide Glukosidase-Hemmer Kombinationen (zwei empfohlene) Kombinationen (zwei nachrangige) Kombinationen (ein empfohlenes + zwei nachrangige) Insulinanaloga (Monotherapie) Insulin-Insulinanaloga-Kombination Kombination OAD + Insulin Kombination OAD+ Insulinanaloga 2004-1 N=4546 % 19,42 2006-1 N=2227 % 17,83 18,21 5,47 12,45 6,93 5,67 0,49 5,21 6,55 18,66 4,01 11,05 7,65 4,33 0,09 4,88 6,31 0,15 1,52 3,93 9,87 1,74 0,23 1,93 4,51 13,73 3,45 thalmologische Netzhautuntersuchung. Dieser Anteil lag nach 2,5 Jahren bei 64,63 Prozent. Die jährliche Untersuchung des Augenhintergrundes durch einen Netzhautspezialisten deckt die klassischen Retinopathie-Formen, aber auch Makulopathien auf, letztere können innerhalb weniger Wochen zu erheblichem Visusverlust führen. Da es sich um neue Untersuchungen handelt, hat diese Prozessqualität einen hohen Standard in Schleswig-Holstein. Nur die augenärztliche Untersuchung führt zur Einleitung spezifischer Therapien, wie Laserkoagulation oder Glaskörperchirurgie, bei älteren Patienten zusätzlich zur Katarakt-Sanierung und Glaukombehandlung. Diabetische Nephropathie, diabetisches Fußsyndrom, Herzinfarkt, Schlaganfall Eine Nephropathie trat in vier Berichtshalbjahren zwischen 0,63 und 1,43 Prozent jeweils neu auf. Diese Zahlen sind gering. Eine manifeste Nephropathie birgt für Patienten mit Typ-2-Diabetes ein hohes kardiovaskuläres Risiko. Dialysefreie Jahre können nur durch konsequente Blutdrucksenkung und frühzeitige Vorstellung beim Nephrologen erreicht werden, sinnvollerweise ab einem NiereninsuffizienzStadium drei nach KDOQI (GFR nach MDRD-Formel < 60 ml/min). In den vier Berichtshalbjahren wurde zwischen 1,85 und 5,2 Prozent ein diabetisches Fußsyndrom neu festgestellt, absolut 343 Fälle nur in dieser Kohorte. Die regelmäßige Fußinspektion und regelmäßige neurologische Basisuntersuchungen im DMP sind wichtige Bausteine, die Risiken oder bereits manifeste Formen des diabetischen Fußsyndroms aufzudecken und sachgerechter Versorgung zuzuführen. Die Kommunikation wird durch Anwendung der WagnerArmstrong-Klassifikation optimiert. Die Wundversorgung steht in Deutschland aktuell unter heftiger Kritik: Zu häufig wird eine unsachgemäße, trockene Wundversorgung statt feuchter Wundbehandlung durchgeführt. Das DMP bahnt dem Patienten den Weg, die richtige Behandlung zu bekommen: in der Schwerpunktpraxis oder im Diabetes-Fusszentrum. Die 2004-1-Kohorte hatte im Berichtszeitraum keine neuen Fälle von diabetischer Osteoathropathie und nur vier neue Fälle von Amputationen von anfangs 3.422 auswertbaren Patienten. In den vier auswertbaren Berichtshalbjahren traten 29 Herzinfarkte neu auf (0,04 - 0,47 Prozent), bei den Schlaganfällen waren es 59 Fälle (0,34 - 0,57 Prozent). Das DMP sieht als so genannte vorrangige Medikation vor: Metformin, Glibenclamid und Humaninsulin (bzw. Schweineinsulin), hierfür ist die Beweislage am besten. Die Auswertung zeigt zunächst, dass jeder fünfte Diabetes-Patient bei Einschreibung ohne Medikation behandelt wurde. Dieser Anteil änderte sich im Verlauf kaum. Nach 2,5 Jahren hätte man mit einem Abfall von > 20 Prozent rechnen können. Dies kann ein Artefakt der sich verkleinernden Kohorte sein. Die größte Gruppe wurde nach DMP „vorrangig“ mit den drei hochgradig evidenzbasierten Medikamenten behandelt. Weitergehende Bewertungen wären spekulativ. Wie die Auswertung des DMP Nordrhein gezeigt hat, ist die Therapiemodalität abhängig von der Dauer der Diabeteserkrankung: nach fünf bis sechs Jahren sinkt der Anteil an ausschließlich oraler Medikation, die Kombinationen mit Insulin und besonders die Insulin-Monotherapie steigen. Im zehnten Jahr der Diabeteslaufzeit sind OAD und Insulin mit 40 Prozent schon gleich häufig. Der Anteil nicht-medikamentöser Therapie sinkt zu diesem Zeitpunkt auf unter zehn Prozent. Trotz Rabattierung spielen Insulinanaloga in Schleswig-Holstein eine nur sehr geringe Rolle. Ökonomische Daten Die Kohorte 2004-1 führte in der ambulanten Therapie zu durchSchulungen schnittlichen Ausgaben von 535 Euro pro Halbjahr (95 ProzentVon der Kohorte 2004-1 haben nach sechs Monaten bereits 47 Pro- KI:426,67 - 644,32), im Krankenhaus zu einem durchschnittlichen Aufzent der eingeschriebenen Patienten an Diabetes-Schulungen teil- wand von 1.121 Euro (95 Prozent-KI: 643,77 - 1597,53). Über die fünf genommen, nach 2,5 Jahren waren es rund 73 Prozent, zusammen Halbjahre hatten rund 20 Prozent der Patienten mindestens einen rund 2.300 Patienten; 9 Prozent der Patienten lehnten eine Schulung Krankenhausaufenthalt aus jeder Ursache pro Jahr. Die Arzneimittelab oder konnten aus anderen Gründen nicht daran teilnehmen. Eine kosten sind im DMP gestiegen. Das ist nicht verwunderlich, denn beHochdruckschulung absolvierten nach sechs Monaten 6,5 Prozent, stehende Versorgungslücken konnten erst durch DMP-Einschreibung nach 2,5 Jahren 14,3 Prozent der Patienten, insgesamt mehr als 400 entdeckt und geschlossen werden. Die Mehrkosten sind also ein VorPatienten nur in dieser Kohorte; auffälig war, dass bei den Hoch- teil, von dem der Patient unmittelbar profitiert. Das DMP ist kein Spardruckschulungen immerhin 22,5 Prozent der Patienten diese ab- programm. Die Ökonomie spricht auch gegenüber der Arzneimittellehnten oder aus anderen Gründen nicht daran teilnehmen konnten. industrie Klartext: Ins DMP kommt nur das als Medikament vorrangig Die Hochdruckbehandlung ist der Schlüssel zu einer Verbesserung hinein, was eine hohe Evidenzbasis hat – und was teuer, aber nicht des makrovaskulären Risikos bei Typ-2-Diabetes. Hier liegt noch besser ist als das Bewährte, das kommt eben nicht hinein, also: Liebe erhebliches Verbesserungspotenzial. Allerdings lässt sich der Blut- Industrie – senkt die Preise! So wurde nicht ohne Überraschung die druck bei dieser Zielgruppe von Patienten meist nur mit einer Dreier- gesundheitspolitische Machtfrage bei den Insulinanaloga-Preisen erst/Vierer- oder noch höheren Kombinationen von Hochdruckmedika- mals beim Typ-2-Diabetes generalgeprobt und mit einem GB-A-Bementen zielgerecht einstellen. schluss entschieden. Die Kassen darf das freuen. Untersuchungen des Augenhintergrundes Zusammenfassung Innerhalb des ersten Jahres nach Erstdokumentation erhielten 2.027 Der Abschlussbericht zum DMP Typ-2-Diabetes darf nicht mit dem von 3.646 Patienten (58,5 Prozent) der Kohorte 2004-1 eine oph- DMP selbst verwechselt werden. Das DMP ist ein inzwischen in20 Nordlicht AKTUELL 02.2008 PRAXIS & KV ternational beachteter Datenpool, der allerdings durch die Vorgaben des Bundesversicherungsamtes sein Leistungspotenzial hinter einer verwirrenden und unübersichtlichen Vielfalt von Datensätzen auf mehreren hundert Druckseiten versteckt. Vor kurzem hat die Deutsche Diabetes-Gesellschaft durch ihren Präsidenten Prof. Thomas Haak alle Kassenärztlichen Vereinigungen angeschrieben, um die regionalen DMP-Datensätze durch versierte Epidemiologen in einem ambitionierten und einmaligen Forschungsprojekt mit international akzeptierter Auswertung zusammenzuführen. Für dieses Vorhaben werden wir uns stark machen. Leider ist das DMP Typ-2-Diabetes vom Gesetzgeber über den Risikostrukturausgleich (RSA) instrumentalisiert, damit für die Kassen existenziell in der Umsetzung (und damit auch für die KVSH) um nicht massive finanzielle Einbußen zu erleiden. Das haben allerdings die Kollegen in anderen Bundesländern besser verstanden als wir in Schleswig-Holstein. Beim DMP Typ-2-Diabetes nehmen wir bundesweit den drittletzten Platz ein und damit natürlich auch bei den Geldzuflüssen aus dem RSA hin zu den Krankenkassen. Während hierzulande die Einschreibequote bei 62 Prozent liegt, erreicht sie in Bayern 96 Prozent – bezogen auf die hohen absoluten Zahlen kann man die Kollegen in Bayern nur beglückwünschen. Damit erhalten bayrische Ärzte das Geld, was wir in Schleswig-Holstein als „zusätzliches Honorar für gute Arbeit“ (Träder) genau aus diesem Grund nicht haben. Dass es anders gehen kann, sehen wir beim Typ1-Diabetes: Hier haben die Diabetes-Schwerpunktpraxen in SchleswigHolstein schon nach kurzer Zeit die einsame Spitzenposition erkämpfen können; 52 Prozent Einschreibequote bei einem bundesweiten Durchschnitt von 27 Prozent. Im Unterschied zum Strukturvertrag gibt es im DMP Typ-2-Diabetes jedoch – neben der bundeseinheitlichen Umsetzung – einige zusätzliche Elemente, welche die Situation für die Patienten und die betreuenden Ärzte wesentlich verändert haben. Bei den Hausärzten gab es eine eindeutige Entwicklung. Diejenigen Hausarztpraxen, die mit dem DMP kooperierten, sind nach der Verbesserung der technischen Probleme (eDMP) auch dabei geblieben. Die frühzeitigen und eindeutigen Verweigerer, die DMP als staatliche Bevormundung und Eingriff in ihr ärztliches Handeln abgelehnt haben, blieben in den Regionen relativ konstant. Die Zusammenarbeit mit diesen Praxen ist aber genauso gut, wie sie vorher war. praxis ist nicht stolz darauf, dass ihr im Versorgungs-Netzwerk die hausärztlichen Praxen Vertrauen schenken? Dieser Punkt hat uns am meisten überrascht. Offensichtlich ist es für viele Hausärzte kein Problem, wenn sie das DMP ablehnen, trotzdem mit uns zusammenzuarbeiten, wohlwissend, dass uns nichts anderes übrig bleibt als die Patienten selbst ins DMP einzuschreiben, um unsere Leistungen vergütet zu bekommen. So ist auch die qualitativ gleichwertige Versorgung nicht am DMP teilnehmender DiabetesPatienten keine Illusion geblieben. Ausblick und Weiterentwicklung des DMP Typ-2-Diabetes Eine komplexe Behandlungsstrategie von Patienten mit Typ-2-Diabetes wird zukünftig im Vordergrund stehen, der Blutzucker allein wird nur Mitspieler, aber nicht Mannschaftsführer sein – je älter der Patient ist, umso geringer ist der Blutzucker von Bedeutung. Die Haupterfolge hinsichtlich Morbidität und Mortalität in allen Altersgruppen konnten für die Absenkung des Blutdrucks und der Lipide verbucht werden. Ein multifaktorieller Ansatz entsprechend der dänischen Steno-2-Studie ist gefragt: Ernährung umstellen, regelmäßig bewegen, Rauchen stoppen, Blutdruck deutlich senken, Lipide aggressiv senken, ASS verordnen, Blutzucker moderat senken, Patient durch Schulung stark machen und immer wieder extern motivieren. Reine Gewichtsabnahme-Strategien bringen wenig: als Einbahnstraße enden sie häufig beim Fettabsaugen und Magenband, beim Jo-Jo-Effekt oder dem Wunsch des Patienten nach Gewichtsabnahme-Tabletten. Die Insulinsensitivität muss durch Bewegungsprogramme verbessert werden. Das DMP Typ-2-Diabetes selbst und seine Dokumentation als zentralem Instrument zur ärztlichen Selbstkontrolle und Führung des Patienten sollte diesen Ansprüchen angepasst werden. Dies geht nicht halbherzig. Externe Motivation des Patienten ist gefragt und ein nachhaltiges Engagement der Krankenkassen und von ihnen bezahlten Lebensstil-Trainern. Vorsicht ist angebracht bei zu frühzeitiger Insulintherapie, zu hoher Insulindosis und inadäquater Insulin-Strategie. Zukünftig sollten auch die Vorstadien des Diabetes, nämlich die verschiedenen Formen gestörter Glukosetoleranz, in das DMP integriert werden. Eine neu in die Praxen gehende Generation von Hausärzten macht wieder mehr den Glukose-Toleranztest bei Risikopersonen und fischt die Diabetes-Gefährdeten oder die frisch diagnostizierbaren heraus. Das aha!-Projekt mit der praktischen Umsetzung des Situation der Patienten verbessert FINDRISK-Fragebogens von Dr. Petersen und Mitarbeitern in Was jedoch wesentlich zu Veränderungen beigetragen hat, war die Schleswig ist ein weiteres Beispiel. Hier muss alles beginnen. DR. MED. ROBERT WINKLER, DIABETESZENTRUM FLENSBURG über finanzielle Anreize geförderte Mitarbeit der Patienten. VerDR. MED. HELMUT KLEINWECHTER, DIABETOLOGIKUM KIEL gleichbar der Befreiung von der Kassengebühr haben die kleinen geldFACHÄRZTE FÜR INNERE MEDIZIN/DIABETOLOGIE/DIABETOLOGEN DDG werten Vorteile, die das DMP den Patienten bringt, viele von ihnen motiviert – zum Teil auf nachhaltige Intervention ihrer Krankenkassen – sich eine Praxis zu suchen, die sie ins DMP einschrieb. Im Folgenden haben die meisten der Patienten, die vorher nicht am Strukturvertrag teilnahmen, die sich daraus ergebende neue Regelmäßigkeit der Be- Strukturierte Chronikerversorgung (DMP) wird inzwischen treuung als Fortschritt und Verbesserung ihrer Situation erlebt, die Ver- von allen Vertragspartnern akzeptiert sorgung in zwei Ebenen nämlich, mit den sich daraus ergebenden Die bürokratischen Hemmnisse sind mit Einführung der elektroMöglichkeiten der qualifizierten Schulung und Betreuung bei Kom- nischen Dokumentation sowie Datenübermittlung deutlich verringert. plikationen. Zugegeben: Manchen Patienten fiel der Abschied aus der Vorteile bestehen in: Diabetes-Schwerpunktpraxis schwer. Das DMP sagt aber: Ziel erreicht Leitlinien - orientierte Diagnostik und Therapie – zurück zum Hausarzt. Darauf müssen die Patienten vorbereitet sein. Regelmäßige Kontrolle der Therapieziele Wesentlich für die Veränderung der Versorgungssituation war also Überprüfung der Prozessqualität die zu Beginn RSA-forcierte neue Zuordnung von Patienten zu DMP- Zu fordern sind: Ebenen. Aus dieser Situation haben sich für unsere Schwerpunkt- Weiterentwicklung unabhängig vom RSA praxen auf bewährten Kommunikationswegen zahlreiche neue (!) Weiterer Bürokratieabbau und konstruktive Beziehungen zu hausärztlichen Praxen ergeben. Epidemiologische Auswertung Welche Hausarztpraxis ist nicht stolz darauf, ein gut geführtes Dia- Integration von Diabetesvorstadien (Metabolisches Syndrom, IGT) betes-Patientenkollektiv zu haben? Welche Diabetes-Schwerpunkt- Ankopplung von Präventionsprogrammen Diabetes-Kommission: 02.2008 Nordlicht AKTUELL 21 PRAXIS & KV DISEASE-MANAGEMENT-PROGRAMME DMP Diabetes mellitus auf dem Prüfstand AOK-Fazit: DMP muss fortgesetzt werden – Verbesserungspotenziale erkennen und nutzen Evaluierung ist bundesweit vorgeschrieben Alle Disease-Management-Programme werden nach vorgegebenen Standards des Bundesversicherungsamtes evaluiert. Diese Standards betreffen sowohl die methodischen Kriterien, wie auch die Frequenz der Berichtserstellung. Für die Evaluation sind zwei Zwischenberichte und ein Abschlussbericht vorgesehen. Nach dem zusammengefassten ersten und zweiten Zwischenbericht liegt der AOK Schleswig-Holstein seit dem 15. Januar 2008 auch der erste Abschlussbericht Diabetes mellitus Typ 2 vor. Er stellt die Ergebnisse der Programmdurchführung von Juli 2003 bis zum Ende des zweiten Halbjahres 2006 dar. Positive Ergebnisse Die bundesweite Auswertung der DMP-Daten von fast 36.000 Patienten im DMP Diabetes mellitus Typ 2 bringt den Kassen und Leistungserbringern in Schleswig-Holstein Transparenz über die Teilnehmer und die Entwicklung der Versorgungsqualität eines strukturierten Behandlungsprogrammes. Ziele des DMP Diabetes mellitus Typ 2 Die Ziele und Anforderungen an das Disease-Management-Programm Diabetes mellitus Typ 2 sowie die medizinischen Grundlagen sind in der RSAV festgelegt. Entsprechend Anlage „Versorgungsinhalte“ der Risikostrukturausgleichsverordnung (RSAV) streben auch die Vertragspartner in Schleswig-Holstein folgende Ziele an: a) Vermeidung von Symptomen der Erkrankung (z. B. Polyurie, Polydipsie, Abgeschlagenheit) einschließlich der Vermeidung neuropathischer Symptome, Vermeidung von Nebenwirkungen der Therapie (insbesondere schwere oder rezidivierende Hypoglykämien) sowie schwerer hyperglykämischer Stoffwechselentgleisungen, b) Reduktion des erhöhten Risikos für kardiale, zerebrovaskuläre und sonstige makroangiopathische Morbidität und Mortalität, c) Vermeidung der mikrovaskulären Folgekomplikationen (insbesondere Retinopathie mit schwerer Sehbehinderung oder Erblindung, Niereninsuffizienz mit der Notwendigkeit einer Nierenersatztherapie), d) Vermeidung des diabetischen Fußsyndroms mit neuro-, angiound/oder osteoarthropathischen Läsionen und von Amputationen. Generell geht es um die Erhöhung der Lebenserwartung sowie die Stabilisierung oder Verbesserung der durch Diabetes mellitus Typ 2 beeinträchtigten Lebensqualität. In Abhängigkeit von Alter und Begleiterkrankungen des Patienten werden zusätzlich unterschiedliche individuelle Therapieziele angestrebt. Der Evaluationsbericht Diabetes mellitus Typ 2 zeigt, dass die strukturierten Behandlungsprogramme wirken: Die Senkung der Blutdruckwerte bei Hypertonikern und die stärkere Einbindung der Augenärzte sind erwünschte Effekte, zudem geben im Verlauf des Programms viele Patienten dauerhaft das Rauchen auf. In Bezug auf den Blutzuckerwert HbA1c waren die Patienten der ersten Kohorte (2/2003) beim Einstieg in das Programm bereits relativ gut eingestellt. Alle weiteren Kohorten starteten das Programm mit einem HbA1c von durchschnittlich über 7,3 Prozent. Im weiteren zeitlichen Verlauf stabilisieren sich bei diesen Kohorten die Werte auf einem Niveau um sieben Prozent – was als Verbesserung zu interpretieren ist. Zum Vergleich: In Langzeituntersuchungen wie der UKPDS (United Kindom Prospective Diabetes Study) ist mit zunehmender Dauer der Erkrankung ein Anstieg der HbA1c-Werte zu beobachten – unabhängig von der Art der Behandlung. Patientenschulungen konnten durch das DMP flächendeckend ausgebaut und genutzt werden. Dies ist der Grundstein für eine weitergehend günstige Entwicklung im Hinblick auf Folgeerkrankungen. Anforderungen an weitere Studien Zur weiteren Bewertung der DMP sind weitere Studien notwendig, insbesondere eine vergleichende Analyse der Gesundheits- und Leistungsdaten von Patienten mit und ohne Teilnahme an DMP. Eine Kontrollgruppenstudie des AOK-Bundesverbandes wird im Mai dieses Jahres veröffentlicht werden. Die Studienergebnisse geben wichtige Hinweise über die notwendige Diskussion, welches zukünftig geeignete valide Messinstrumente sind und wie eine optimierte Versorgung von Diabetikern grundsätzlich gestaltet werden kann bzw. soll. Verbesserungspotenziale erkennen und nutzen Doch es gibt auch Aspekte, die kritisch hinterfragt werden müssen: Erhalten die DMP-Teilnehmer die Medikamente, die der leitliniengerechten Therapie der Hypertonie und Dyslipidämie entsprechen? Wenn nicht, was muss getan werden, um eine leitliniengerechte Therapie in der Arztpraxis nachhaltig zu fördern? Das Körpergewicht der eingeschriebenen Patienten verbessert sich nicht: Welche Maßnahmen sind zusätzlich erforderlich, um hier einen besseren Ansatz zu finden? Diese und weitere Fragen müssen offen diskutiert werden, um die Effektivität der Behandlungsprogramme gemeinsam zu verbessern. Fazit der AOK Schleswig-Holstein DMP Diabetes mellitus muss fortgesetzt werden! Die Evaluierung gibt Ärzten und Krankenkassen erstmals quantitativ gestützte Hinweise darauf, was schon geleistet worden ist und noch weiter zu verbessern ist. ANGELIKA FORSTER, FACHBEREICHSLEITERIN GESUNDHEITSMANAGEMENT BEI DER AOK SCHLESWIG-HOLSTEIN DR. DIETER PAFFRATH, VORSTANDSVORSITZENDER DER AOK SCHLESWIG-HOLSTEIN 22 Nordlicht AKTUELL 02.2008 PRAXIS & KV QUALITÄTSSICHERUNG Drei Länder — eine QS-Kommission Arbeitsgemeinschaft Qualitätssicherung der Nord-KVen nimmt Arbeit auf Arbeitsgemeinschaft Qualitätssicherung der Nord KVen KOMPETENZCENTER Akupunktur Dialyse Koloskopie Im Interesse einer weiteren Förderung der Qualität in der vertragsärztlichen Versorgung haben die Vorstände der Kassenärztlichen Vereinigungen Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und SchleswigHolstein durch Gründung einer „Arbeitsgemeinschaft Qualitätssicherung der Nord-KVen“ eine engere Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Qualitätssicherung vereinbart. Unter dem Dach der Arbeitsgemeinschaft Qualitätssicherung der Nord-KVen werden Kompetenzcenter für die verschiedenen Leistungsbereiche eingerichtet. Jede der drei Kassenärztlichen Vereinigungen wird schwerpunktmäßig für bestimmte Indikationsbereiche zuständig sein. So werden bei der KV Schleswig-Holstein die Kompetenzcenter Kernspintomographie und Akupunktur eingerichtet. Die KV Hamburg ist dann für die Kompetenzcenter Schmerztherapie, Dialyse und Photodynamische Therapie zuständig. Die Kassenärztliche Vereinigung Mecklenburg-Vorpommern übernimmt den Bereich der Koloskopie. Künftig werden die für die Durchführung der Stichprobenprüfung erforderlichen Dokumentationen nicht mehr von der jeweiligen zuständigen „Heimat-KV“, sondern von dem jeweils eingerichteten Kompetenzcenter angefordert. Dort werden auch die erforderlichen Stichprobenprüfungen organisatorisch vorbereitet. Die Überprüfung selbst erfolgt dann durch die Mitglieder der neu eingerichteten überregionalen Qualitätssicherungskommissionen. Nach Protokollierung der Prüfungsergebnisse durch das zuständige Kompetenzcenter und Genehmigung dieses Protokolls durch die Kommission informiert das Kompetenzcenter die zuständige Kassenärztliche Vereinigung über die Prüfungsergebnisse, damit die beteiligten Ärzte von dort aus direkt informiert werden können. Für Sie in der Praxis ändert sich also am Gesamtprozedere nur wenig. 02.2008 Nordlicht MRT PDT Schmerztherapie Neu ist lediglich, dass Sie zur Anforderung von Dokumentationen z. B. im Bereich der Schmerztherapie Post aus Hamburg oder zur Durchführung von Stichprobenprüfungen im Bereich der Koloskopie einen Brief aus Schwerin erhalten. Alle Kompetenzcenter verwenden einen einheitlichen Kopfbogen, der die Logos der beteiligten Kassenärztlichen Vereinigungen trägt. Neu ist ferner, dass für Rückfragen im Zusammenhang mit den Stichprobenprüfungen nicht mehr Ihre KV, sondern das für die jeweiligen Leistungsbereiche eingerichtete Kompetenzcenter zuständig ist. Die Vorteile der Zusammenarbeit der drei Nord-KVen liegen auf der Hand. So werden durch Synergieeffekte, insbesondere durch die Einrichtung der überregionalen Qualitätssicherungskommissionen, nicht nur Verwaltungskosten eingespart, sondern es werden auch die Prozesse selbst verbessert. Die Überprüfung nach einheitlichen Standards und durch Kommissionsmitglieder der drei Nord-KVen führt zu einer deutlichen Optimierung der Ihnen bekannten Maßnahmen der Qualitätssicherung. Darüber hinaus prüfen die Nord-KVen auch eine engere Zusammenarbeit z. B. im Bereich der Fortbildung. Durch diese Kooperation könnte das jährliche Fortbildungsangebot noch einmal deutlich erweitert werden. Ab Anfang März nehmen die einzelnen Kompetenzcenter der Arbeitsgemeinschaft Qualitätssicherung der Nord-KVen mit der Vorbereitung der konstituierenden Sitzungen der länderübergreifenden Qualitätssicherungskommissionen ihre Arbeit unter dem Motto auf: „Drei Länder – eine Qualitätssicherungskommission“. Ein neuer Weg der Kooperation für mehr Qualität bei effizienterem Mitteleinsatz. DIETRICH BARTZ, KVSH AKTUELL 23 PRAXIS & KV PRÄVENTION Geburtsjahrgang 2003 unter der Lupe Meldungen über lokale Ausbrüche der Masern erreichen immer wieder die Öffentlichkeit, um anschließend in der alltäglichen Nachrichtenflut unterzugehen. So wurden für 2007 bis Anfang November mit Schwerpunkt in Nordrhein-Westfalen und Bayern insgesamt 460 Masernerkrankungen in Deutschland gemeldet (2006: 2.281 Fälle, 2005: 780 Fälle). In den USA gilt Deutschland somit immer noch als Exportland für Masern zusammen mit Entwicklungsländern in Afrika oder Südostasien oder Rumänien. Jedoch hat sich der Anteil der vollständig geimpften Kinder („Durchimpfungsrate“) in den letzten 20 Jahren (nicht nur bei den Masern) stetig verbessert. Das belegen auch in Schleswig-Holstein regelmäßige Datenerhebungen bei den sechs- bis siebenjährigen Schulanfängern der Kinder- und Jugendärztlichen Dienste und (seit 2000) bei drei- bis vierjährigen Kindern bei Aufnahme in den Kindergarten. Die ungeimpften Kleinkinder sind jedoch latent gefährdet. Somit änderte die Ständige Impfkommission (STIKO) im Jahre 2001 seine Impfempfehlung zu Masern-Mumps-Röteln (MMR) und zog die vollständige Immunisierung der Kinder (zwei Impfungen MMR) auf das Alter von 15 bis spätestens 23 Monate vor (vorher: fünf bis sechs Jahre ). Es war jedoch bisher nicht möglich, den Grad der Umsetzung dieser Impfempfehlung zu bestimmen. Gesetzliche Grundlage Nach dem GKV-Modernisierungsgesetz (GMG) von 2003 wird die Möglichkeit der anonymen Nutzung von Abrechnungsziffern ausdrücklich eröffnet (§ 303f). Ab 2003 wurden in Deutschland zudem für die Impfleistungen neue Abrechnungsziffern im EBM definiert, aus denen der konkrete Impfstoff (bzw. Impfstoffgemisch bei Mehrfachimpfungen) ablesbar ist. Mit Unterstützung der AG Impfungen am Landesgesundheitsministerium Schleswig-Holstein (unter der damaligen Leitung von Dr. Brunhild Waldvogel) wurde nun mit den Abrechnungsziffern der KVSH die Sonderfrage aufgegriffen: „Wie ist der Impfschutz im frühen Kleinkindalter bis zu 24 Monaten?“ Elimination störender Einflussfaktoren (z. B. Wohnortwechsel) Um den Impfschutz in der hier dargestellten Auswertung korrekt bestimmen zu können, ist es notwendig, sich nur auf die Kinder zu beziehen, deren Abrechnungsdaten über den gesamten Untersuchungszeitraum von der Geburt bis zum Alter von 24 Monaten von der KVSH erfasst wurden. Deshalb wurden nur die Kinder in die Untersuchung einbezogen, deren Vorsorgeuntersuchungen von der U3 bis zur U7 (bzw. U8) bei einem niedergelassenen Arzt aus Schleswig-Holstein erbracht wurden. Daraus kann mit hoher Wahrscheinlichkeit auf einen dauerhaften Wohnort in Schleswig-Holstein im Untersuchungszeitraum geschlossen werden. (Die U1 und U2 wird häufig stationär erbracht und ist dann nicht bei der KV erfasst.) Zudem wurden die nach der hier dargestellten Methode bestimmten Durchimpfungsraten mit unabhängigen Erhebungen bei Kinder24 Nordlicht FOTO: ISTOCKPHOTO/J. WOJCIK Impfschutz bei Kindern in Schleswig-Holstein bis 24 Monate - Erste Erhebung nach Abrechnungsziffern der KVSH garten-Kindern in Schleswig-Holstein (gelbe „Ärztliche Bescheinigung“ bei Eintritt in den Kindergarten) aus den Jahren 2005 und 2006 bestätigt (Vergleich der Durchimpfungsraten von Kindern im Alter von zwei, drei und vier Jahren). Bestimmung der Durchimpfungsraten Die Durchimpfungsraten werden je Häufigkeit und je Impfung der Einzelkomponente bestimmt. Impfrate (mind. 1x Masern) = 100% • Anzahl Kinder mit mind. 1x Masernimpfung Gesamtzahl der Kinder Dabei ist es nicht relevant, ob eine bestimmte Impfkomponente als Monoimpfstoff (z. B. Masern: EBM-Ziffer 99807) oder als Mehrfachimpfstoff (Masern-Mumps-Röteln MMR: EBM-Ziffer 99831 bzw. Masern-Mumps-Röteln-Varizellen MMRV: EBM-Ziffer 99844) appliziert wurde. Sie wird im Mehrfachimpfstoff wie die Gabe der Einzelkomponenten gewertet, d. h. Mehrfachimpfstoffe werden für die Auswertung in ihre Einzelkomponenten aufgeteilt. Durchimpfungsrate bei Masern-Mumps-Röteln (MMR) Bei Kleinkindern werden fast ausschließlich die Mehrfachimpfstoffe MMR und MMRV (Masern-Mumps-Röteln-Varizellen) zum Erreichen des Impfschutzes angewendet. Die Durchimpfungsrate für Mumps, Masern und Röteln ist deshalb praktisch identisch und es kann dadurch ein durchschnittlicher Wert für alle drei Impfkomponenten verwendet werden (Abb. 1). Impfungen im Zeitraum der Vorsorgeuntersuchung U6 Laut Zeitplan der STIKO sollte die erste MMR im Regelfall ab elf Monaten gegeben und mit 14 Monaten eine Durchimpfungsrate von 95 Prozent erreicht und somit abgeschlossen sein. Da die Vorsorgeuntersuchung U6 bereits ab dem zehnten Monat angezeigt ist (bis zum zwölften Monat), wird diese bei vielen Kindern bereits vor dem AKTUELL 02.2008 PRAXIS & KV Masernimpfung in Schleswig-Holstein 2003 bis 2005 , Null bis 27 Monate KV-Abrechn.-Ziffern (n=15.460) 100 88,2 Prozent 90 90,8 83,1 80 mindestens einmal 70 mindestens zweimal U6 60 U7 61,0 69,6 59,8 44,5 50 40 30 20 14,5 10 1,6 0 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 Alter in Monaten Abb. 1: Masernimpfung des Geburtsjahrgangs 2003 mit vollständigen Vorsorgeuntersuchungen U3 bis U7 (n=15.460) frühesten Impftermin für die MMR durchgeführt. In den Zeitraum von 11 bis 14 Monaten fällt aber auch im Beobachtungszeitraum der Abschluss der Grundimmunisierung gegen Tetanus-Diphtherie (und die vier weiteren Erreger Pertussis, Polio, Haemophilus influenza b (Hib) und Hepathitis B; in der hier vorgelegten Darstellung wird auf Tetanus-Diphterie fokussiert, egal in welcher Impfstoffkombination). Obwohl laut Impfempfehlung auch eine Doppelimpfung (z. B. Tetanus-Diphtherie als Sechsfachimpfung sowie MMR) am gleichen Tag möglich ist, wird diese nicht regelmäßig praktiziert. Inklusive Nachzügler kann die Vorsorgeuntersuchung im Alter von 10 bis zu 14 Monaten erwartet werden. In diesem Zeitraum steigt die Durchimpfungsrate der ersten MMR von ein Prozent auf 60 Prozent, der zweiten MMR von 0 auf 15 Prozent, der zweiten Tetanus-Diphtherie von 94 auf 96 Flensburg 71,0% Prozent, der dritten Tetanus-Diphtherie von 86 auf 91 Schleswig-Flensburg 69,1% Nordfriesland 58,8% RendsburgEckernförde 57,0% Kiel 59,3% Plön 52,2% Dithmarschen 54,6% Ostholstein 61,1% Neumünster 69,9% Segeberg 53,2% Steinburg 70,9% Lübeck 61,2% 50,0% bis 60,0% 60,0% bis 70,0% Pinneberg 61,6% 70,0% bis 80,0% Stormarn 60,5% Herzogtum Lauenburg 69,6% Abb. 2: Masern-Impfung (zweimal) im Alter von 24 Monaten (Auswertung nach KV-Ziffern) Schleswig-Holstein 2005 02.2008 Nordlicht Prozent und der vierten Tetanus-Diphtherie von 2 auf 44 Prozent (MMR: vgl. Abb. 1; Tetanus-Diphtherie vgl. Abb. 3). Auf 100 Kinder bezogen erhielten diese somit im Alter von 10 bis 14 Monaten („U6Zeitraum“) durchschnittlich 74 reale MMR-Injektionen und 49 reale Tetanus-Diphtherie-Injektionen, also insgesamt 123 reale Injektionen. Die Vorsorgeuntersuchung U6, bzw. der Zeitraum, in dem diese empfohlen ist, wird somit weitgehend für Schutzimpfungen genutzt – entweder direkt am Untersuchungstag und/oder durch Vereinbarung eines zusätzlichen Impftermins. Impfungen im Zeitraum der Vorsorgeuntersuchung U7 Die Vorsorgeuntersuchung U7 kann (inkl. Nachzügler) im Altersbereich vom 21. bis zum 27. Monat erwartet werden. Sie fällt somit in einen Zeitbereich, in dem die zweite Masern-Impfung abgeschlossen sein soll. In diesem Zeitraum verbessern sich die Durchimpfungsraten für die erste MMR von 83 auf 91 Prozent, für die zweite MMR von 45 auf 70 Prozent, für die dritte Tetanus-Diphtherie von 94 auf 96 Prozent und für die vierte Tetanus-Diphtherie von 73 auf 83 Prozent (MMR: vgl. Abb. 1; Tetanus-Diphtherie, vgl. Abb. 3). Auf 100 Kinder bezogen erhielten diese somit im Alter von 21 bis 27 Monaten („U7-Zeitraum“) durchschnittlich 33 reale MMRInjektionen und zwölf reale Tetanus-DiphtherieInjektionen, also insgesamt weniger als 50 reale Injektionen. Dieser Wert erscheint insbesondere beim Vergleich der 123 realen Injektionen (je 100 Kinder) im Zeitraum der Vorsorgeuntersuchung U6 als zu niedrig. So wurden bis zum Alter von 24 Monaten in Schleswig-Holstein durchschnittlich nur 61 Prozent der Kinder zweimal gegen Masern geimpft - das STIKO-Ziel von 95 Prozent wird damit deutlich unterschritten. Mindestens 80 Prozent müssen erreicht sein, um die Virus-Zirkulation zu unterbrechen. Zudem ist die Durchimpfungsrate von 61 Prozent nur ein durchschnittlicher Wert für ganz Schleswig-Holstein. Durch regionale Unterschiede sind in Teilregionen noch deutlich niedrigere Durchimpfungsraten zu erkennen: Zweite MMR-Impfung in den einzelnen Regionen in Schleswig-Holstein Wie weit die Impfraten bei der zweiten Masern-Impfung landesweit in Schleswig-Holstein differieren, ist in Abb. 2 dargestellt. Sie zeigt Durchimpfungsraten zwischen 52 und 71 Prozent. Ausgehend von AKTUELL 25 PRAXIS & KV PRÄVENTION Impfung gegen Diphtherie und Tetanus (DT) in Schleswig-Holstein 2003 bis 2005, Null bis 27 Monate; (KV Abrechn.-Ziffern) n=15.460 95,0 100 90 95,0 95,0 80,2 80 72,5 Prozent 70 60 U6 50 U7 43,5 40 38,0 31,0 30 mindestens einmal mindestens zweimal 22,3 20 mindestens dreimal 10 mindestens viermal 1,8 0 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 Alter in Monaten Abb. 3: Impfungen gegen Diphtherie und Tetanus des Geburtsjahrgangs 2003 mit vollständigen Vorsorgeuntersuchungen U3 bis U7 (n=15.460). Die angegebene Zeitspanne für U6 bzw. U7 ist inklusive Nachzügler den Postleitzahlen des Wohnortes der Kinder wurden die Durchimpfungsraten den einzelnen Kreisen in Schleswig-Holstein zugeordnet. Nicht alle Postleitzahlen können eindeutig einem Kreis zugeordnet werden, wodurch sich geringfügige Abweichungen bezüglich der Kreisgrenzen ergeben. Die Durchimpfungsraten für die vollständige Masernimpfung (zwei Impfungen) sind innerhalb Schleswig-Holsteins unterschiedlich hoch. So liegen die Kreise Plön, Segeberg und Dithmarschen unter 55 Prozent! Im Gegensatz dazu werden in 2005 im Sonderfall des Stadtkreises Flensburg durch mehrjährige Impfstudien Raten bis 94,7 Prozent erreicht. Diese werden aber nicht durch die KV-Abrechnungscodierung erfasst, weshalb damit nur 71 Prozent bestimmt wurde (Abb. 2). Durchimpfungsrate bei Diphterie-Tetanus-Pertussis-Polio-Hib [-Hep. B] Enger an den STIKO-Zeitplan angelehnt sind die Impfungen gegen DTaP-Polio-Hib. Es zeigt sich jedoch auch hier ein verzögerter Beginn für die ersten drei Impfserien, am deutlichsten bei der vierten Impfung: Im Vergleich zum empfohlenen Beginn (Impfempfehlung der STIKO Juli 2003 bis aktuell 2007) erkennt man in Abb. 3 für die ersten drei Impfserien (Grundimmunisierung) bezogen auf das geforderte Ziel (>95 Prozent Impfrate) eine Verzögerung von fünf Monaten für die erste, von neun Monaten für die zweite und von 21 Monaten für die dritte. Die vierte Impfung (kompletter Impfschutz) haben mit 24 Monaten erst 80 Prozent der Impflinge bekommen (mit 15 Monaten erst die Hälfte der Kinder). Das ist gerade für den frühzeitigen Schutz gegen Hib-Infektionen und Pertussis nicht zu tolerieren. Bei der Hepatitis B-Impfung ist auffällig: Im Vergleich zu den fünf anderen Komponenten verringern sich die Impfraten bereits einen Monat (nach dem von der STIKO empfohlenen Beginn für die sechsfach-Impfungen) konstant von zunächst zwei Prozent bis dann auf acht Prozent bei der vierten Impfung mit 24 Monaten. Sie erreicht bei allen vier Impfserien in der Folge nie die 95 Prozent-Rate (max. 93 Prozent der Kinder haben die erste Impfserie im Alter von 24 Monaten erhalten). 26 Nordlicht Fazit Insgesamt besteht zwar eine gute Impfbereitschaft im Rahmen der Grundimmunisierung (dreimalige Impfung: >94 Prozent, mit Ausnahme von Hepatitis-B und MMR), problematisch ist aber die adäquate Weiterführung und der Abschluss (massiver Abfall bei komplettem Impfschutz = vierte Impfung). Bei 24 Monate alten Kindern geht die unzureichende Durchimpfungsrate bei Masern (61 Prozent mit zwei MMR-Impfungen) einerseits auf eine verspätete Erstimpfung bis zum Alter von 14 Monaten zurück. Aber auch die Kindervorsorgeuntersuchung U7 wird nicht konsequent genug zum Aufbau des Impfschutzes eingesetzt. Daraus resultieren wahrscheinlich auch die regionalen Unterschiede in den einzelnen Regionen von Schleswig-Holstein. Die Erfahrung zeigt: Wird der Untersuchungstermin zur U7 nicht genutzt, verbleibt ein organisatorisches Problem, die Eltern mit den Kindern nochmals in die Praxis zu bekommen, um die fehlende(n) Impfung(en) durchführen zu können. Inwieweit dabei die teilweise eingesetzten Recall-Systeme zu einer Verbesserung des Impfschutzes beitragen, kann nur praxisintern beurteilt werden. Eine stärkere Angleichung an den empfohlenen Zeitrahmen der zu gebenden Impfserien ist auch durch die strikte Vermeidung der so genannten falschen Kontraindikationen (unangebrachte Gründe zum Aufschieben von fälligen Impfungen) zu erwarten (Stichworte: Banale Infekte, Krampfanfälle in der Familie, Ekzem u. a. Dermatosen, Schwangerschaft der Mutter des Impflings, Neugeborenenikterus, Frühgeburtlichkeit). Vollständiges und zeitgerechtes Impfen ist durch die STIKO vorgegeben („Stand der Wissenschaft“). Letztendlich stellt die Sensibilisierung der Bevölkerung für dieses Gebiet der Fürsorgepflicht auch eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe dar. Einen wichtigen Grund für Defizite, die das Auftreten von Masernausbrüchen fördern, stellt die fehlende Erfolgskontrolle über das Erreichte dar. Die Auswertung der KV-Abrechnungsziffern in Zusammenhang mit dem Kriterium der vollständigen Vorsorgeuntersuchungen erwies sich als zuverlässige und effiziente Methode, den Impfstatus bei Kindern bis 24 Monaten (und weiter) zu bestimmen. Deshalb soll in regelmäßigen Abständen eine Kurzfassung der neuesten Ergebnisse im Nordlicht erscheinen. Weitere Details sind unter www.kvsh.de sowie im Epidemiologischen Bulletin 2007, Nr. 34, S. 316 – 321 (www.rki.de) zu finden. DR. HANS-MARTIN BADER, FLENSBURG, DR. MAIK LUDWIG, KVSH AKTUELL 02.2008 PRAXIS & KV QUALITÄTSMANAGEMENT Beratung wird belohnt FOTO: ISTOCKPHOTO/M. BALCERZAK Die gesetzliche Verankerung der Pflicht der Einführung eines Qualitätsmanagements in den Arztpraxen wird dazu führen, dass sich jeder niedergelassene Arzt mittelfristig mit diesem Thema auseinandersetzen muss Da dies in der Regel zeitaufwendig ist und erhebliche Kosten verursacht, hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) beschlossen, kleine und mittlere Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft und Freiberufler in allen Fragen der Unternehmensführung zu unterstützen. Zuschüsse für QM-Beratung und wirtschaftliche Beratung Nach Auskunft der Leitstelle für Gewerbefördermittel des Bundes werden Zuschüsse gewährt für die Inanspruchnahme von Beratungen zu allen wirtschaftlichen, technischen, finanziellen und organisatorischen Fragen der Unternehmensführung und zur Anpassung an neue Wettbewerbsbedingungen gewährt. Da alle Vertragsärzte und Vertragspsychotherapeuten ein QM-System in ihrer Praxis einführen müssen, ist die finanzielle Förderung wohl gerade in diesem Bereich von besonderer Bedeutung. Welche QM-Beratungen sind förderfähig? Beratungen sind dann förderfähig, „wenn sie eine konzeptionelle Beratungsleistung beinhalten und sich nicht in der Überreichung eines QM-Buches erschöpfen. In der Beratung soll dargelegt werden, warum die Einführung eines QM-Systems in dem einzelnen Betrieb notwendig ist, wie dadurch die Geschäftsprozesse optimiert und Störgrößen abgebaut werden können und wie das Unternehmen die einzelnen DIN-Anforderungen einführen und umsetzen kann.“ Gefördert werden nur die Kosten für eine Beratung zur Einführung des QM-Systems, nicht die Zertifizierungskosten. Beantragung Die Beantragung erfolgt über die „Leitstelle für Gewerbeförderungsmittel des Bundes“. Ein Antrag kann gestellt werden innerhalb von drei Monaten nach Beratung. Die Beratungskosten müssen vor Beantragung vollständig bezahlt sein. Die aktuell gültigen Richtlinien über die Förderung und Antragsvordrucke finden Sie auf der Homepage der Leitstelle: Höhe der Förderung www.leitstelle.org. Die derzeitige Richtlinie wurde zunächst verDer Zuschuss beträgt 40 Prozent der Beratungskosten (ohne Mehr- längert bis 30.06.2008. ANGELIKA STRÖBEL, MARION GROSSE, KVSH wertsteuer). Er ist jedoch begrenzt bis 1.500 Euro. VERORDNUNGSMANAGEMENT Hilfsmittelverordnung Nagelkorrekturspangen Auf Grund der vielen Anfragen zur Hilfsmittelverordnung hier noch einmal die Beschreibung aus der Hilfsmittelrichtlinie. In der Verordnung ist das Hilfsmittel unter Nennung der Diagnose und des Datums so eindeutig wie möglich zu bezeichnen. Darüber hinaus ist die Anzahl der abzugebenden Hilfsmittel zu nennen. Die Verordnung von Hilfsmitteln (z. B. Inkontinenzartikel) für einen Zeitraum (Halbjahres- oder Jahresbedarf) ist nicht zulässig. Ausnahmen hiervon können nur gemacht werden, wenn der Kostenträger schriftlich darum bittet, weil z. B. Monatspauschalen mit den THOMAS FROHBERG, KVSH Lieferanten ausgehandelt wurden. Nagelkorrekturspangen sind bisher nicht in das Hilfsmittelverzeichnis aufgenommen worden. Somit können diese auch nicht auf einem Kassenrezept verordnet werden. Da sich die Krankenkassenverbände auch nicht auf eine einheitliche Regelung verständigen konnten, können in den Fällen, in denen eine Nagelkorrektur medizinisch erforderlich ist, nur Empfehlungen (z. B. auf Privatrezepten) ausgestellt werden. Es ist dann Entscheidungssache der jeweiligen Krankenkasse, ob die Kosten übernommen werden. 02.2008 Nordlicht THOMAS FROHBERG, KVSH AKTUELL 27 PRAXIS & KV FOTOS: WILDER HOSPITATION OP-Saal statt Schreibtisch Ambulantes Operieren: Ungewohnte Einblicke für KVSH-Mitarbeiter Häufig wird den Mitarbeitern der KVSH vorgeworfen, in einem Elfenbeinturm zu sitzen. Dieser Begriff bezeichnet einen geistigen Ort der Abgeschiedenheit und Unberührtheit von der Welt (nach Wikipedia). Unbestritten ist das KVSH-Gebäude weder ein Turm, noch aus Elfenbein. Zudem zeigt allein der tägliche Blick in die Presse, dass – trotz idyllischer Lage der KVSH – von Abgeschiedenheit und Unberührtheit nicht die Rede sein kann. Aktiv sucht und pflegt die KVSH Kontakt und Austausch mit ihren Mitgliedern und anderen Gesundheitsdienstleistern. Je besser man sich kennt, desto bessere Leistungen und besseren Service kann man erbringen. KV-Mitarbeiter als Augenzeugen Aus diesem Grund erhalten seit einigen Monaten die Mitarbeiter der Abteilung Struktur und Verträge die Gelegenheit, das ambulante Operieren aus einer für sie ungewohnten Perspektive zu betrachten. Für einen Tag tauschen sie ihren Arbeitsplatz am Schreibtisch mit einem Zuschauerplatz am OP-Tisch. So können sie hinter die Kulissen der vertrauten EBM-Ziffern und Operationsschlüssel blicken und Augenzeuge der Leistungen, der Umstände und der Abläufe werden, die in diesen Ziffern und Schlüsseln dokumentiert sind. Bisher haben neun KV-Mitarbeiter diese Möglichkeit ergriffen, sich vor Ort ein klareres Bild vom Ambulanten Operieren zu verschaffen. Der bei ihrer Rückkehr an den Schreibtisch stattfindende Erfahrungsaustausch ähnelt Berichten nach Abenteuer- oder Studienreisen. Beeindruckt und fasziniert wird den zurückgebliebenen Kollegen von der Praxis-Exkursion erzählt, von einer Welt, die man zuvor meist nur von Papier, Telefon oder Bildschirm kannte. Es werden sogar Fotos gezeigt. Die Schilderungen werden dabei mit 28 Nordlicht Über die Schulter geschaut: KVler Dörthe Deutschbein (l.) und Alena Schauland beobachten HNO-Arzt Dr. Jens Bäumken bei der Arbeit großem Interesse, das fast schon an Begierde grenzt, verfolgt; sowohl vom Teil der Zuhörerschaft, der bereits selber den ambulanten Operationsbetrieb begleitet hat, als auch vom anderen Teil, der noch nicht in den Genuss dieser Perspektive gekommen ist. Ein Füllhorn von Fragen, Eindrücken und Erfahrungen wird dabei geöffnet. AKTUELL 02.2008 PRAXIS & KV Natürlich wird gefragt, wie man es denn verkraftet hat, ob man umgekippt ist und wie blutig es denn war. Auch das sich vor Dienstantritt bis auf die Unterwäsche Entblößen, das Schlüpfen in die OPKleidung und das Schuhwerk, das Erinnerungen an den letzten Hollandurlaub wachruft, sind beliebte Themen, ebenso wie der ungewohnte Mundschutz. Die Räumlichkeiten, Geräte und Instrumente werden beschrieben und natürlich auch das Team, das man begleiten durfte. Der Ablauf der Operationen, die Vielzahl der Hände, die vor, während und nach einer Operation notwendig sind, und das eingespielte Hand-in-Hand-Arbeiten des Operateurs mit dem Anästhesisten und den OP-Assistenzkräften haben beeindruckt. Hervorgehoben wird auch immer die Erklärungsbereitschaft der Ärzte und des OP-Personals für die „Zaungäste“ aus der KVSH – man fühlt sich nicht als kompletter Fremdkörper. Die Operationen, bei denen man dabei sein durfte, werden geschildert und mit den Erfahrungen der anderen Kollegen abgeglichen – Entfernung von Polypen, Phimose, Varizen, Schulter- und Kniearthroskopie (Zitat eines Kollegen: „Ach, Kniearthroskopie – dann weißt Du ja jetzt auch, was es heißt, in die Knie zu gehen!“). Es wird vom Verhüllen der Patienten bei den Arthroskopien berichtet, das an ein Kunstwerk von Christo erinnert, und von den Einblicken in den menschlichen Körper, die unter die Haut gehen, entweder direkt oder über Monitor. Weitere Gesprächsthemen sind das Setzen einer Paukenhöhlendrainage, das Leuchten des Knies bei der Arthroskopie, das an den Film E. T. erinnert, die Frage, wie es wohl um die eigenen Gelenke bestellt ist, sowie die anfallenden Sachkosten. Weiterhin wird über die Unterschiedlichkeit der Patienten gesprochen und welche Auswirkungen dies auf die jeweiligen Operationen hatte. Fast greifbar spürt die KV-Mitarbeiter die Verantwortung für das Wohl des Patienten, die das Operationsteam übernimmt. Der besonders behutsame Umgang mit Kindern, die im Schlafanzug und mit Plüschtier erscheinen, das Nehmen der Angst sowohl bei Kindern als auch bei den begleitenden Eltern haben tiefen Eindruck und Bewunderung hinterlassen. Die Gespräche zwischen den Operationen, wie viel und seit wann ambulant operiert wird, wie häufig schwerwiegende Komplikationen auftreten, das Dokumentieren der Leistungen in der Praxissoftware, das Schreiben des Berichts an den überweisenden Arzt sowie der Hinweis auf das „normale“ Praxisgeschäft vervollständigen das Bild vom Ablauf und der Bedeutung des Ambulanten Operierens. Alle Mitarbeiter, die diese neue Perspektive bisher nutzen konnten, sind hellauf begeistert und empfehlen diese Hospitation bzw. Exkursion ihren Kollegen. Sie fühlen sich aufgeklärter und motivierter, da sie einen Teil ihres Aufgabengebietes besser kennen gelernt haben. Mit einer ambulanten Operation verbinden sie jetzt mehr, als nur eine EBM-Ziffer und einen OP-Schlüssel. Sie haben nun für die tägliche Arbeit eine neue Perspektive und einen erheblich erweiterten Blickwinkel. Dank der Abteilung Die Mitarbeiter der Abteilung Struktur und Verträge der KVSH bedanken sich bei den Operateuren, Anästhesisten und Mitarbeitern der ambulant tätigen Praxen im Kreiskrankenhaus Eckernförde, des Kath. Marien-Krankenhauses Lübeck, der Ostseeklinik Kiel WellingFaszination Anästhesie dorf, der Praxisklinik Kronshagen, der Praxis Dr. Ulrich Müller, LüFasziniert sind viele Kollegen von der zeitlichen Präzision der An- beck,für die gebotene Perspektive, für den Einblick in den ästhesien – kaum ist die Operation vorbei, wird der Patient wieder Operationsalltag sowie den damit ermöglichten Durchblick. Von geweckt. Auch die Tatsache, dass die Patienten nach nur wenigen unserer Seite aus immer gerne wieder! BJÖRN LINDERS, KVSH Stunden nach Hause gehen können, hat erstaunt und beeindruckt. Zum Schluss noch einen Verband: Wenige Stunden nach der Arthroskopie kann die Patientin von Dr. Norbert Lins (Orthopäde) wieder nach Hause Schnell und präzise: Urologe Dr. Wolfgang Krafft (l.) und sein Kollege bei der Phimose 02.2008 Nordlicht AKTUELL 29 PRAXIS & KV BEKANNTMACHUNGEN Öffentliche Ausschreibung von Vertragspraxen Die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein schreibt auf Antrag von Ärzten bzw. Psychotherapeuten deren Vertragsarztsitze zur Übernahme durch Nachfolger aus, da es sich um für weitere Zulassungen gesperrte Gebiete handelt Kreis Segeberg 84/2008 Psychologische Psychotherapie Bewerbungsfrist: 31.03.2008 258/2008 Psychotherapeutische Medizin Bewerbungsfrist: 31.03.2008 2674/2008 Psychologische Psychotherapie Bewerbungsfrist: 30.04.2008 Kreis Steinburg 2675/2008 Psychologische Psychotherapie Bewerbungsfrist: 30.04.2008 Der/Die abgabewillige Arzt/Ärztin bzw. Psychotherapeut/Psychotherapeutin möchte zunächst noch anonym bleiben. Interessenten können Näheres bei der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein erfahren (Tel.: 04551 - 883 378, 883 259). Bewerbungen um diese Vertragspraxen sind innerhalb der jeweils angegebenen Bewerbungsfrist an die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein, Bismarckallee 1-6, 23795 Bad Segeberg, zu richten. Der Bewerbung sind die für die Zulassung zur Vertragspraxis erforderlichen Unterlagen beizufügen: · Auszug aus dem Arztregister, · ein unterschriebener Lebenslauf. Außerdem sollte bereits vorab durch den Bewerber ein polizeiliches Führungszeugnis der Belegart „O“, ein so genanntes Behördenführungszeugnis, bei der zuständigen Meldebehörde beantragt werden, das der KV Schleswig-Holstein dann unmittelbar vom Bundeszentralregister übersandt wird. Die Bewerbungsfrist ist gewahrt, wenn aus der Bewerbung eindeutig hervorgeht, auf welche Ausschreibung sich die Bewerbung bezieht, für welchen Niederlassungsort (Straße, Hausnummer, PLZ, Ort) die Zulassung beantragt wird und ein Arztregisterauszug beigefügt wurde. Sollte innerhalb der Bewerbungsfrist keine Bewerbung eingehen, so akzeptiert der Zulassungsausschuss Bewerbungen, die bis zu dem Tag eingehen, an dem die Ladung zu der Sitzung des Zulassungsausschusses verschickt wird, in der über die ausgeschriebene Praxis verhandelt wird. Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass die Ärzte, die für diesen Planungsbereich und diese Fachrichtung eine Eintragung in die Warteliste beantragt haben, nicht automatisch als Bewerber für diese Praxis gelten. Es ist in jedem Fall eine schriftliche Bewerbung für diesen Vertragsarztsitz erforderlich, die Eintragung in die Warteliste befreit hiervon nicht. Um die Übernahme von ausgeschriebenen Vertragspsychotherapeutenpraxen können sich Psychologische Psychotherapeuten, Kinderund Jugendlichenpsychotherapeuten, Ärzte für Psychotherapeutische Medizin sowie Ärzte, die beabsichtigen, ausschließlich psychotherapeutisch tätig zu werden, bewerben. FOTO: ISTOCKPHOTO/RACKERMANN AMBULANTE BEHANDLUNG IM KRANKENHAUS Anträge von Kliniken Das schleswig-holsteinische Gesundheitsministerium hat die ersten Beschlüsse gemäß Paragraf 116b SGB V gefasst und im Einzelfall festgestellt, dass die antragstellenden Krankenhäuser zu den hochspezialisierten Leistungen bzw. der Behandlung und Versorgung von Patienten mit seltenen Erkrankungen und Erkrankungen mit besonderen Krankheitsverläufen berechtigt sind. Nicht allen Anträgen wurde stattgegeben und einige Entscheidungen wurden vertagt, um Kooperationsgespräche zwischen den jeweils betroffenen Vertragsärzten und den Krankenhäusern abzuwarten. Auf unserer Homepage unter www.kvsh.de finden Sie eine Tabelle, aus der hervorgeht, welche Krankenhäuser für welche Leistungen bzw. Erkrankungen nach Paragraf 116b SGB V zur Leistungserbringung bestimmt wurden. BIANCA HARTZ, KVSH 30 Nordlicht AKTUELL 02.2008 FOTO: ISTOCKPHOTO/WILLIE B. THOMAS PRAXIS & KV PSYCHOTHERAPIE Auswirkungen des EBM 2008 Mindestpunktwert geht nach unten EBM 2004 Durch die Einführung eines neuen EBM zum 01.01.2008 und der gleichzeitig vom Gesetzgeber verankerten Bedingung, dass diese kostenneutral vollzogen werden muss, war es notwendig geworden, in einigen Bereichen der Honorarverteilung, vor allem denen mit Mindest- oder Festpunktwerten, Änderungen in Form von Anpassungen vorzunehmen. Wegen der veränderten Punktzahlen für zeitgebundene antrags- und genehmigungspflichtige Psychotherapieleistungen im EBM 2008, hat der aus Vertretern der KBV und Krankenkassen zusammengesetzte Bewertungsausschuss dann auch über den Mindestpunktwert dieser Leistungen neu entscheiden müssen. Im EBM 2008 wurde auf Grund der Ergebnisse betriebswirtschaftlicher Kalkulationen eine Aufwertung dieser Leistungen von 1.495 Punkte pro Sitzung auf nunmehr 1.755 Punkte vollzogen. Zunächst wurde vom Bewertungsausschuss nach der Formel (1.755 Punkte x 43 Wochen x 36 Stunden) : 4 die Punktzahlobergrenze, bis zu der der Mindestpunktwert gilt, ermittelt. Danach ergibt sich, dass zeitgebundene antrags- und genehmigungspflichtige Psychotherapieleistungen bis zu einer Höhe von 679.185 Punkten je Quartal und Psychotherapeut mit dem Mindestpunktwert zu vergüten sind. Durch die Punktzahlaufwertung und die bereits erwähnte gesetzlich verfügte Bedingung, dass es im Jahr 2008 zu keiner Erhöhung der Gesamtvergütung kommen darf, musste der Punktwert entsprechend gesenkt werden, damit sich am Ende dasselbe Honorar ergibt. Danach ergibt sich für die Psychotherapeuten in Schleswig-Holstein ab dem 1. Januar 2008 ein Mindestpunktwert in Höhe von 3,9898 Cent für ihre zeitgebundenen antrags- und genehmigungspflichtigen Psychotherapieleistungen. Das entspricht dann einer Vergütung von 70,02 Euro je psychotherapeutischer Sitzung. Warum das? Gab es doch zu Zeiten des EBM 2000plus einen Betrag von 72,20 Euro je Sitzung. Die nicht ganz kleine Differenz in Höhe von 3,11 Prozent ergibt daraus, dass der Punktwert bei der Erhöhung der Punktzahl von 1.450 auf 1.495 Punkte bei der Einführung des EBM 2000plus zum 01.04.2005 vom Bewertungsausschuss nicht gesenkt worden war. Dieses Versäumnis von damals und die daraus resultierenden Verwerfungen wurden nun vom Bewertungsausschuss korrigiert. Hier waren KBV und Krankenkassen nicht bereit, den kleinen Vorteil aus der Zeit des EBM 2000plus zu übernehmen. Die Vorgaben des Bewertungsausschusses sind für alle Kassenärzt02.2008 Nordlicht EBM 2000plus EBM 2008 Punktzahlobergrenze je Quartal 561.150 561.150 679.185 Mindestpunktwert in Cent 4,8291 4,8291 3,9898 Punktzahl je Sitzung 1.450 1.495 1.755 Vergütung je Sitzung in Euro 70,02 72,20 70,02 lichen Vereinigungen bundesweit verbindlich. So ergab sich letztlich auch für die Psychotherapeuten in Schleswig-Holstein eine um 3,11 Prozent abgesenkte Vergütung für ihre zeitgebundenen antrags- und genehmigungspflichtigen Psychotherapieleistungen. Hohe Grundpauschalen – Das Aus für ausschließlich psychotherapeutisch tätige Vertragsärzte? Die Vergütung der zeitgebundenen antrags- und genehmigungspflichtigen Psychotherapieleistungen mit dem Mindestpunktwert von 3,9898 Cent erfolgt gemäß Honorarverteilungsvertrag auch bei ausschließlich psychotherapeutisch tätigen Vertragsärzten mit mindestens 90 Prozent ihres Gesamtleistungsbedarfs aus Leistungen des ehemaligen Kapitels GIV bzw. 35.2 EBM - den so genannten Psychotherapieleistungen. Fallen die entsprechenden Ärzte unter 90 Prozent Psychotherapieleistungen, dann erfolgt die Vergütung mit den jeweiligen Punktwerten des Individuellen Gesamtvolumens (IGV), welche meist niedriger sind. Nun wurde im EBM 2008 eine deutliche Aufwertung der Grundpauschalen und anderer Leistungen vollzogen. Mit der Einführung des EBM 2008 stellte sich nun die Überlegung, ob es nach wie vor allen in Frage kommenden Vertragsärzten bei gleich bleibenden Erbringungs- und Abrechnungsverhalten gewährleistet ist, die 90 Prozent Psychotherapieleistungen zu erreichen. Eine ungebührliche Benachteiligung würde entstehen, wenn allein nur die Einführung des EBM 2008 ergeben hätte, dass der 90 Prozent Anteil von Psychotherapieleistungen von einigen nicht mehr erreicht werden kann. Die Abrechnungsabteilung der KVSH hat die Problematik aufgegriffen, Berechnungen durchgeführt und festgestellt, dass die im EBM 2008 vollzogenen Aufwertungen sich nicht nachteilig auswirken. Ein Grund dafür mag sein, dass auch die Psychotherapieleistungen eine höhere Bewertung erfahren haben. HEIKO BORCHERS PSYCHOLOGISCHER PSYCHOTHERAPEUT KINDER- UND JUGENDLICHENPSYCHOTHERAPEUT, KIEL AKTUELL 31 SERVICE KONTAKT Ansprechpartner der KVSH Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein Bismarckallee 1 - 6, 23795 Bad Segeberg Hauptanschluss: 04551 - 883 0, Fax: 04551 - 883 209 Vorstand Vorsitzender Ralf W. Büchner .................................................................... 217/486 Stellv. Vorsitzende Dr. Ingeborg Kreuz ................................................................ 218/355 Finanzvorstand Dr. Ralph Ennenbach.............................................................. 218/355 Abteilungen Abrechnung – Leiter Peter Tietgen/Ernst Sievers .................................................. 267/245 Fax ................................................................................................ 322 Abteilung Recht – Leiter – Justitiar Klaus-Henning Sterzik ............................................................ 230/251 Abteilung Recht Maria Behrenbeck/Hauke Hinrichsen.................................... 251/265 Tom-Christian Brümmer/Esther Petersen .............................. 474/498 Akupunktur Doreen Knoblauch.......................................................................... 445 Ambulantes Operieren Stephanie Purrucker ...................................................................... 459 Arthroskopie (QS) Stephanie Purrucker ...................................................................... 459 Ärztliche Stelle (Röntgen) Dietrich Bartz/Angelika Rott.................................................. 266/386 Uta Markl/Kerstin Weber ...................................................... 393/529 Ärztliche Stelle (Nuklearmedizin/Strahlentherapie) Dietrich Bartz/Thomas Müller................................................ 266/325 Arztregister Anja Scheil/Dorit Scheske.............................................................. 254 Assistenz-Genehmigung Brigitte Gottwald/Renate Tödt .............................................. 255/427 Betriebswirtschaftliche Beratung Marion Grosse................................................................................ 343 Chirotherapie (Genehmigung) Inga Petitjean ................................................................................ 315 Dermatohistologie Marion Rampoldt............................................................................ 444 Dialyse-Kommission/LDL (QS) Marion Rampoldt .......................................................................... 444 Diabetes-Kommission (QS) Aenne Villwock .............................................................................. 369 DMP Team Marion Rampoldt/Helga Hartz/Inga Petitjean .............. 444/453/315 EDV in der Arztpraxis Timo Rickers/Thomas Stefaniw ............................................ 286/307 ESWL Marion Rampoldt .......................................................................... 444 Finanzen - Leiter Erich Neugebauer ........................................................................ 241 Formularausgabe Sylvia Warzecha ............................................................................ 250 32 Nordlicht Fortbildung für Ärzte/Arzthelferinnen Mareike Ralf .................................................................................. 332 Fortbildungspflicht nach § 95 Detlef Greiner ................................................................................ 527 Gesundheitspolitik und Kommunikation – Leiterin Esther Seemann ............................................................................ 431 Hautkrebs-Screening Ursula Gründer .............................................................................. 328 Hausarztzentrierte Versorgung Monika Vogt .................................................................................. 366 Herzschrittmacherkontrollen Monika Vogt .................................................................................. 366 Homöopathie Ursula Gründer .............................................................................. 328 Honorar – Leiter – / HVM Karl-Heinz Buthmann .................................................................... 208 HVM-Team/Service-Team – Leiter Stephan Rühle................................................................................ 334 Internet Jakob Wilder/Hildegard Laitenberger .................................... 475/356 Invasive Kardiologie Monika Vogt .................................................................................. 366 Interventionelle Radiologie Ute Tasche .................................................................................... 485 Kernspintomographie-Kommission/Genehmigung Ute Tasche...................................................................................... 485 Koloskopie-Kommission Melanie Krille ................................................................................ 321 Kommunikation, Presseinformationen Marco Dethlefsen .......................................................................... 381 Fax ................................................................................................ 396 Krankengeldzahlungen Doris Eppel .................................................................................... 220 Laborleistung (32.3) Kommission Marion Rampoldt .......................................................................... 444 Langzeit-EKG (Genehmigung) Monika Vogt .................................................................................. 366 Mammographie (kurativ/QuaMaDi/Screening) Kathrin Zander/Daniela Leisner ............................................ 382/302 Molekulargenetik Marion Rampoldt............................................................................ 444 Niederlassung/Zulassung Susanne Bach-Nagel/André Zwaka ...................................... 378/327 Evelyn Kreker/Daniel Jacoby ................................................ 346/259 Nicole Geue .................................................................................. 303 Niederlassungsberatung Bianca Hartz/Evelyn Kreker .................................................. 881/346 Susanne Bach-Nagel/André Zwaka ...................................... 378/327 Nordlicht aktuell Hildegard Laitenberger/Jakob Wilder .................................... 356/475 Fax .............................................................................................. 7356 Notdienst Dr. Hans-Joachim Commentz (ND-Beauftr. d. Vorstands) .............. 579 Alexander Paquet (Leiter).............................................................. 214 Nuklearmedizin Sabrina Kämpf ................................................................................ 533 Onkologie-Kommission Doreen Knoblauch.......................................................................... 445 Otoakustische Emissionen Inga Petitjean ................................................................................ 315 AKTUELL 02.2008 SERVICE Patientenauskunft Detlef Greiner ................................................................................ 527 Positronen-Emissions-Tomographie Sabrina Kämpf ................................................................................ 533 Phototherapeutische Keratektonie Stephanie Purrucker ...................................................................... 459 Personal Christine Storm/Lars Schönemann ........................................ 260/275 Anke Tonn/Anke Siemers ......................................................295/333 Fax ................................................................................................ 451 Photodynamische Therapie am Augenhintergrund Stephanie Purrucker ...................................................................... 459 Physikalisch-Medizinische Leistungen (Genehmigung) Helga Hartz .................................................................................... 453 Plausibilitätsausschuss Hauke Hinrichsen/Ulrike Moszeik/Rita Maass .............. 265/336/467 Polygraphie/Polysomnographie Marion Rampoldt .......................................................................... 444 Psychotherapie Melanie Krille ................................................................................ 321 Qualitätssicherung – Leiter Dietrich Bartz ........................................................................ 266/262 Fax ................................................................................................ 374 Qualitätszirkel/Qualitätsmanagement Angelika Ströbel/Detlef Greiner/Regina Steffen .......... 204/527/292 Fax ................................................................................................ 374 Qualitätssicherungskommission-Drogensubstitution Astrid Patscha/Christine Sancion .......................................... 340/470 QuaMaDi Kathrin Zander/Dietrich Bartz................................................ 382/266 Radiologie-Kommission Dietrich Bartz/Ute Tasche/Anja Lange .......................... 266/485/360 Röntgen (Anträge) Ute Tasche...................................................................................... 485 Röntgen (Qualitätssicherung) Anja Lange .................................................................................... 360 Rückforderungen der Kostenträger Heinz Szardenings.......................................................................... 323 Schmerztherapie Monika Vogt .................................................................................. 366 Service-Team/Hotline Telefon .................................................................................. 388/883 Fax ................................................................................................ 505 Sonographie-Kommission Sabrina Kämpf/Susanne Paap .............................................. 533/228 Sozialpsychiatrie-Vereinbarung Melanie Krille ................................................................................ 321 Soziotherapie Melanie Krille ................................................................................ 321 Sprechstundenbedarf Heidi Dabelstein ............................................................................ 353 Strahlentherapie Sabrina Kämpf................................................................................ 533 Struktur und Verträge – Leiter Ekkehard Becker ............................................................................ 331 Fax ................................................................................................ 488 Teilzahlungen Brunhild Böttcher/Dirk Ludwig.............................................. 231/233 Umweltmedizin/Umweltausschuss Marion Rampoldt .......................................................................... 444 Verordnung medizin. Rehaleistungen Christine Sancion............................................................................ 470 Verordnungsmanagement – Leiter Lothar Flessau ............................................................................... 426 Verordnungsmanagement Dr. Marion Packenius/Thomas Frohberg ................................ 351/304 Widersprüche (Abteilung Recht) Gudrun Molitor .............................................................................. 439 02.2008 Nordlicht Zulassung – Leiterin Bianca Hartz .......................................................................... 255/358 Fax ................................................................................................ 276 Zytologie (Kommission) Marion Rampoldt .......................................................................... 444 Gemeinsame Prüfungseinrichtung Rosenstr. 28, 23795 Bad Segeberg Tel. 04551 / 90 10 0, Fax 04551 / 90 10 22 Vorsitzender des Prüfungsausschusses Prof. Günther Jansen ..................................................................9010 0 Vorsitzender des Beschwerdeausschusses Dr. Johann David Wadephul ......................................................9010 0 Leiter der Dienststelle Jörg Schröder ............................................................................901021 Wirtschaftlichkeitsprüfung Arznei Timo Emcke ..............................................................................901018 Arznei-/Pharmakotherapie-Beratung Dr. Michael Beyer......................................................................901015 Elsbeth Kampen ......................................................................901023 Arznei allgemein Katja Junge .............................................................................. 901024 Manuela Johnsen .................................................................... 901020 Melanie Hoffmann .................................................................. 901019 Tanja Bauer ..............................................................................901016 Verordnungen (Arznei/Heilmittel/Daten) Dr. Michael Beyer .................................................................... 901015 Timo Emcke.............................................................................. 901018 Elsbeth Kampen ...................................................................... 901023 Wirtschaftlichkeitsprüfung Honorar Hans-Peter Morwinski.............................................................. 901011 Manfred Vogt .......................................................................... 901013 Birgit Wiese.............................................................................. 901012 Honorar allgemein Sabine Kruse .......................................................................... 901016 Nadine Kruse .......................................................................... 901017 Zweitmeinungsverfahren Rheuma Birgit Wiese ..............................................................................901012 Bärbel Maschke ........................................................................901025 Zweitmeinungsverfahren Gastroenterologie Hans-Peter Morwinski ..............................................................901011 Stelle nach § 81a SGB V: Bekämpfung von Fehlverhalten im Gesundheitswesen Klaus-Henning Sterzik ............................................................230/251 Zentrale Stelle Mammographie-Screening Rosenstr. 28, 23795 Bad Segeberg Tel. 04551 / 898 90 0, Fax 04551 / 898 90 89 Leiterin Dagmar Hergert-Lüder ..........................................................898 90 10 AKTUELL 33 SERVICE KONTAKT Kreisstellen der KVSH Kiel Kreisstelle: Herzog-Friedrich-Str. 49, 24103 Kiel Tel ........................................................................................ 0431 - 932 22 Fax .................................................................................. 0431 - 971 96 82 Dr. Heiko Giesel, Frauenarzt Tel ........................................................................................ 0431 - 931 31 Fax .................................................................................. 0431 - 974 13 22 E-Mail .................................................................. [email protected] Lübeck Kreisstelle: Parade 5, 23552 Lübeck, Tel ........................................................................................ 0451 - 722 40 Fax .................................................................................. 0451 - 706 31 79 Dr. Andreas Bobrowski, Laborarzt, Tel .................................................................................... 0451 - 610 90 0 Fax .................................................................................. 0451 - 610 90 10 E-Mail .................................................................................... [email protected] Flensburg Kreisstelle: Meisenstr. 16, 24939 Flensburg Tel ........................................................................................ 0461 - 42939 Fax ........................................................................................ 0461 - 46891 Dr. Wolfgang Barchasch, Frauenarzt Tel ........................................................................................ 0461 - 277 00 Fax ...................................................................................... 0461 - 281 49 E-Mail ........................................................ [email protected] Neumünster Dr. Norbert Spilok, Chirurg Tel .................................................................................... 04321 - 94 77 0 Fax .................................................................................. 04321 - 94 77 77 E-Mail .................................................. [email protected] Kreis Dithmarschen Dr. Wolf-Günter Riesenkampff, Allgemeinarzt Tel ...................................................................................... 04854 - 900 10 Fax .................................................................................. 04854 - 90 48 11 E-Mail .................................................. [email protected] Kreis Herzogtum Lauenburg Dr. Monika Schliffke, Allgemeinärztin Tel ........................................................................................ 04541 - 35 85 Fax .................................................................................... 04541 - 843 91 E-Mail ........................................................ [email protected] Kreis Nordfriesland Dr. Thomas Maurer, Allgemeinarzt Tel ........................................................................................04662 - 30 01 Fax ........................................................................................04662 - 30 02 E-Mail ....................................................Kreisstelle.Nordfriesland@kvsh.de Kreis Ostholstein Bernd Thomas, Augenarzt Tel ....................................................................................04362 - 90 04 40 Fax....................................................................................04362 - 90 04 41 E-Mail ........................................................Kreisstelle.Ostholstein@kvsh.de Kreis Pinneberg Dr. Michael Renner, Radiologe, Kaltenweide 112, 25335 Elmshorn Tel .................................................................................. 04121 - 48 29 29 Fax .................................................................................. 04121 - 48 29 29 E-Mail..........................................................Kreisstelle.Pinneberg@kvsh.de 34 Nordlicht Kreis Plön Dr. Joachim Pohl, Allgemeinarzt Tel ........................................................................................ 04526 - 10 00 Fax ...................................................................................... 04526 - 18 49 E-Mail................................................................ [email protected] Kreis Rendsburg-Eckernförde Carl Culemeyer, Allgemeinarzt Tel ........................................................................................ 04353 - 95 95 Fax .................................................................................. 04353 - 99 89 01 E-Mail .................................................................... [email protected] Kreis Schleswig-Flensburg Dr. Hans-Joachim Commentz, prakt. Arzt Tel ......................................................................................04621 - 525 44 Fax .................................................................................... 04621 - 515 00 E-Mail ........................................................ [email protected] Kreis Segeberg Dr. Dieter Freese, Allgemeinarzt Tel ........................................................................................ 04551 - 40 55 Fax .................................................................................... 04551 - 922 05 E-Mail.......................................................... [email protected] Kreis Steinburg Gerhard Marioth, Radiologe Tel ...................................................................................... 04821 - 620 98 Fax ...................................................................................... 04821 - 35 17 E-Mail.......................................................... [email protected] Kreis Stormarn Dr. Hans Irmer, Arzt Tel ...................................................................................... 04102 - 526 10 Fax .................................................................................... 04102 - 526 78 E-Mail .......................................................... [email protected] impressum Nordlicht aktuell Offizielles Mitteilungsblatt der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein Herausgeber: Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein Ralf Wilhelm Büchner (Vorsitzender, v.i.S.d.P.) Redaktion: Marco Dethlefsen (Leiter); Dr. Michael Drews (stellv. Leiter); Prof. Jens-Martin Träder (stellv. Leiter); Hildegard Laitenberger-Schichan; Jakob Wilder Redaktionsbeirat: Ekkehard Becker; Ralf Wilhelm Büchner; Dr. Ralph Ennenbach; Dr. Ingeborg Kreuz; Reinhardt Hassenstein; Esther Seemann Anschrift der Redaktion: Bismarckallee 1–6, 23795 Bad Segeberg, Tel.: 04551/883 356, Fax: 04551/883 396, Email: [email protected], www.kvsh.de Grafik: LayoutDeluxe, Hamburg Druck: Grafik + Druck, Kiel Das NORDLICHT erscheint monatlich als Informationsorgan der Mitglieder der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein. Namentlich gekennzeichnete Beiträge und Leserbriefe geben nicht immer die Meinung des Herausgebers wieder; sie dienen dem freien Meinungsaustausch. Jede Einsendung behandelt die Redaktion sorgfältig. Die Redaktion behält sich die Auswahl der Zuschriften sowie deren sinnwahrende Kürzung ausdrücklich vor. Die Zeitschrift, alle Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck nur mit schriftlichem Einverständnis des Herausgebers. Wenn aus Gründen der Lesbarkeit die männliche Form eines Wortes genutzt wird („der Arzt“), ist hiermit selbstverständlich auch die weibliche Form gemeint („die Ärztin“). Preis je Heft: 6 Euro plus Porto. AKTUELL 02.2008 SERVICE WAS, WANN, WO? Veranstaltungen Wir übernehmen nur für KVSH-Termine Gewähr. KVSH Kreisstellen 27. FEBRUAR, 15.00 UHR 27. FEBRUAR, 15.30 UHR Workshop: Einsteiger Strafrechtliche Implikationen bei Therapieabbruch 05. MÄRZ, 15.00 UHR Ort: Info: SFH, Blauer Saal Kreisstelle Flensburg-Stadt, Tel. 0461 429 39 Workshop: Kooperationen 02. APRIL, 15.00 UHR Schleswig-Holstein Workshop: Praxisabgabe/Praxisübernahme 01. UND 02.MÄRZ 12. UND 13. APRIL 16. APRIL, 15.00 UHR Workshop: Praxisabgabe/Praxisübernahme Geriatrie für Hausärzte Für alle Termine Anmeldung und Info: Tel. 04551 883 881 Info: 23. MAI, 15.00-21.00 UHR/24.MAI, 09.00-17.00 UHR Petra Petersen, Akademie für medizinische Fort- und Weiterbildung, Tel. 04551 803 166 Seminar für Inhaber und Mitarbeiter Psychotherapeutischer Praxen 08. MÄRZ, 09.00-15.00 UHR Ort: Info: Ort: Info: Rabattverträge: Chaos in der Realität? Sitzungszentrum der KVSH Regina Steffen Tel. 04551 883 – 292, E-Mail: [email protected] Angelika Ströbel Tel. 04551 883 - 204, E-Mail: [email protected] 13. MÄRZ, 19.00 UHR Neue Therapieoptionen bei der CML Ort: Info: 07./08. MÄRZ; 18./19. APRIL; 30./31. MAI; 04./05. JULI; 26./27. SEPTEMBER; 31. OKTOBER/01. NOVEMBER; 28./29. NOVEMBER; 05./06. DEZEMBER; JEWEILS 15.00-21.00 UHR UND 09.00-17.00 UHR Reisemedizin für den Hausarzt Sitzungszentrum der KVSH Regina Steffen Tel. 04551 883 – 292, E-Mail: [email protected] Angelika Ströbel Tel. 04551 883 - 204, E-Mail: [email protected] Ort: Info: Einführungsseminar für Qualitätszirkelmoderatoren Sitzungszentrum der KVSH Detlef Greiner Tel. 04551 883 – 527, E-Mail: [email protected] Sexuell übertragbare Krankheiten Ort: Info: Sylter Laserschutzkurs Ort: Norddeutsche Moderatorenkonferenz Info: Asklepios Nordseeklinik, Westerland/Sylt Brigitte Götz, Tel. 09131 61 86 135, Fax: 09131 61 86 202, E-Mail: [email protected] Sitzungszentrum der KVSH Detlef Greiner Tel. 04551 883 – 527, E-Mail: [email protected] 15. MAI, 20.00 UHR Die Medizinische Klinik Rendsburg stellt sich vor 08. NOVEMBER, 09.00-17.00 UHR Ort: Info: Refresher-Seminar für Qualitätszirkelmoderatoren Ort: Info: ConventGarten, Rendsburg Dr. Achim Diestelkamp, Tel. 04331 66 39 66, Fax: 04331 66 39 29, E-Mail: [email protected] 02. - 03. MAI, 20.00 UHR 20. SEPTEMBER, 09.00-16.00 UHR Ort: Info: ConventGarten, Rendsburg Dr. Achim Diestelkamp, Tel. 04331 66 39 66, Fax: 04331 66 39 29, E-Mail: [email protected] 17. APRIL, 20.00 UHR 11./12. APRIL; 26./27. SEPTEMBER; JEWEILS 15.00-21.00 UHR UND 09.00-17.00 UHR Ort: Info: II. Med. Klinik, UK S-H, Campus Kiel Prof. Dr. Frank Gieseler, Tel. 0431 597 13 93, Fax: 0431 597 12 48 13. MÄRZ, 20.00 UHR QEP®-Einführungsseminare Ort: Info: Hörsaal der Ärztekammer Schleswig-Holstein www.foerderkreis-qs.de Sitzungszentrum der KVSH Detlef Greiner Tel. 04551 883 – 527, E-Mail: [email protected] ConventGarten, Rendsburg Dr. Achim Diestelkamp, Tel. 04331 66 39 66, Fax: 04331 66 39 29, E-Mail: [email protected] 12. JUNI, 20.00 UHR Medizinischer Fortschritt aus ethischer Sicht Ort: Info: 02.2008 Nordlicht AKTUELL Redderhus Krog, Holzbunge Dr. Achim Diestelkamp, Tel. 04331 66 39 66, Fax: 04331 66 39 29, E-Mail: [email protected] 35 SERVICE WAS, WANN, WO? Seminare Zu Seminaren wird nicht mehr persönlich eingeladen. Bekanntmachungen erfolgen ausschließlich über das NORDLICHT. der Ärztlichen Stelle für Praxismitarbeiter thema: „Fehlermöglichkeiten bei Konstanzprüfungen erkennen und eingrenzen!“ FOLGENDE TERMINE STEHEN IHNEN ZUR VERFÜGUNG: datum: 5. MÄRZ, 16. JULI, 26. NOVEMBER, JEWEILS 15.30 - 18.30 UHR Ziel dieser Veranstaltung ist es, Ihren Mitarbeitern Hinweise und Tipps zur Konstanzprüfung zu geben, um bei Abweichungen der Grenzwerte oder bei fehlerhaften Abbildungen die möglichen Ursachen leichter erkennen und in einigen Fällen auch beseitigen zu können. Dieses soll in einem kurzen theoretischen Abriss und danach anhand von Fallbeispielen geschehen. Sie haben hier auch die Möglichkeit Aufnahmen aus Ihrer Praxis mitzubringen um diesbezügliche Probleme zu schildern und zu besprechen. Um eine möglichst praxisnahe und anschauliche Gestaltung zu ermöglichen, wird das Seminar in einer kleinen Gruppe durchgeführt. Das Seminar ist kostenfrei. ORT: Sitzungssaal der Abgeordnetenversammlung im Hause der KVSH, Bismarckallee 1-6, 23795 Bad Segeberg Ärztl. Leitung: Walter Bisping, Arzt für Radiologie und Nuklearmedizin in Neumünster und Vorsitzender der Ärztlichen Stelle Referenten: Angelika Rott, Uta Markl, Ärztliche Stelle bei der KVSH TEILNAHMEBEDINGUNGEN: Da die Teilnehmerzahl auf 20 Personen begrenzt ist, werden die Anmeldungen in der Reihenfolge des Posteingangs berücksichtigt. Erhalten Sie keine Absage, so gilt die Teilnahme als bestätigt. ANMELDUNG & AUSKUNFT: Anmeldungen bitte schriftlich bis zum 25. Februar (gern auch per Fax oder E-Mail) an die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein, Abt. Qualitätssicherung 36 Nordlicht AKTUELL 02.2008 SERVICE für Arzthelferinnen thema: „Die Arztabrechnung – Sie fragen, wir antworten“ FOLGENDE TERMINE STEHEN IHNEN ZUR VERFÜGUNG: datum: 9. APRIL, 14.00 - 17.00 UHR datum: 21. MAI, 14.00 - 17.00 UHR Im Rahmen dieses Seminars werden wir mit Ihren Mitarbeiterinnen insbesondere aktuelle Abrechnungsfragen zum EBM und zur GOÄ erörtern. Im Rahmen dieses Seminars werden wir mit Ihren Mitarbeiterinnen insbesondere aktuelle Abrechnungsfragen zum EBM und zur GOÄ erörtern sowie auf Fragen rund um die Verordnung eingehen. Das Seminar ist kostenfrei. Das Seminar ist kostenfrei. ORT: Hotel Altes Gymnasium, Süderstraße 6 - 8, 25813 Husum REFERENTEN: Peter Tietgen, Abrechnungsleiter; Ernst Sievers, stellv. Abrechnungsleiter; Jörg-Peter Blohm, Abteilungsleiter Team 2, Abrechnung ORT: Sitzungssaal der Abgeordnetenversammlung im Hause der KVSH, Bismarckallee 1 - 3, 23795 Bad Segeberg REFERENTEN: Peter Tietgen, Abrechnungsleiter; Ernst Sievers, stellv. Abrechnungsleiter; Jörg-Peter Blohm, Abteilungsleiter Team 2, Abrechnung; Thomas Frohberg, Abteilung Verordnungsmanagement GASTREFERENT: Jörg Ruge, Privatärztliche Verrechnungsstelle Teilnahmebedingungen: Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, werden die Anmeldungen in der Reihenfolge des Posteingangs berücksichtigt. Erhalten Sie keine Absage, so gilt die Teilnahme als bestätigt. Das Seminar ist kostenfrei. ACHTUNG: Dieses Seminar betrifft die Arzthelferinnen folgender Kreise: Nordfriesland, Schleswig-Flensburg, Flensburg-Stadt, Dithmarschen ANMELDUNG & AUSKUNFT: Anmeldungen bitte schriftlich bis zum 31. März (gern auch per Fax oder E-Mail) an die Kassenärztliche Vereinigung SchleswigHolstein, Abt. Qualitätssicherung GASTREFERENT: Jörg Ruge, Privatärztliche Verrechnungsstelle Teilnahmebedingungen: Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, werden die Anmeldungen in der Reihenfolge des Posteingangs berücksichtigt. Erhalten Sie keine Absage, so gilt die Teilnahme als bestätigt. Das Seminar ist kostenfrei. ACHTUNG: Dieses Seminar betrifft die Arzthelferinnen folgender Kreise: Segeberg, Lübeck, Ostholstein, Hzgt. Lauenburg, Stormarn ANMELDUNG & AUSKUNFT: Anmeldungen bitte schriftlich bis zum 13. Mai (gern auch per Fax oder E-Mail) an die Kassenärztliche Vereinigung SchleswigHolstein, Abt. Qualitätssicherung kontakt abt. qualitätssicherung Bismarckallee 1 - 6, 23795 Bad Segeberg Mareike Ralf Telefon: 04551 - 883 332 Fax: 04551 - 883 374 E-Mail: [email protected] 02.2008 Nordlicht AKTUELL 37 PRAXISTIPP Terminplanung in der Hausarztpraxis FOTO: ISTOCKPHOTO SERVICE Ein hohes Maß an Flexibilität ist erforderlich und wünschenswert In der Allgemeinpraxis besteht das Problem des „unausgelesenen Patientengutes“ (Hamm, 1987). Patienten kommen mit ihren Beschwerden in die Hausarztpraxis als ersten Anlaufpunkt. An diesem Ort muss möglichst zeitnah, effektiv, dennoch gründlich und sicher der Behandlungspfad geplant werden, nachdem man sich einen Überblick über Beschwerden, Differenzialdiagnosen und Arbeitshypothese („Verdachtsdiagnose“) verschafft hat. In einer Gebietsarztpraxis kommen Patienten meist zur gezielten Abklärung, zu bestimmten technischen Untersuchungen und zur Besprechung der weiteren Therapie. Diese Dinge lassen sich – da die „Erstversorgung“ meist schon erfolgt ist – häufig besser terminieren. Infolgedessen wird in einer Gebietsarztpraxis der Anteil der Terminpatienten höher liegen können als in einer Hausarztpraxis. Dennoch wird es auch in der Gebietsarztpraxis sinnvoll sein, mit zeitgestaffelten Terminen zu arbeiten. Zeitgebundene Termine Es gibt Termine, die sich nicht beliebig weit in den Vormittag hinein verschieben lassen. Dazu zählen z. B. Blutentnahmen, bei denen Nüchternheit erforderlich ist, desgleichen auch Sonografien des Bauchraumes, bei denen es ebenfalls sehr hilfreich ist, wenn der Patient zwölf Stunden keine Nahrung zu sich genommen hat. Außerdem gibt es terminliche Zwänge, wenn beispielsweise der Botendienst des Zentrallabors zu einer bestimmten Zeit die Praxis anfährt, um Blutproben und andere Labormaterialien abzuholen. Wenn bis dahin die Blutentnahmen nicht durchgeführt sind, gibt es Probleme. Die Blutproben bis zum nächsten Tag liegen zu lassen, verbietet sich in den meisten Fällen, selbst, wenn man die Seren abzentrifugiert und kühl lagert. Irgendeine Untersuchung (BZ, Kalium) ist meist dabei, die unbedingt „frisch“ verarbeitet werden muss. Die Botendienste ein zweites Mal anzufordern, ist häufig nur mit Problemen zu organisieren. Das Blut auf der Hausbesuchstour selbst beim Labor abzugeben, ist zwar möglich, wenn das Labor nicht zufällig in Augsburg liegt, sollte aber – im Sinne einer zeitsparenden Praxisorganisation – möglichst vermieden werden. Zeitaufwändige Termine Termine wie z. B. ausführliche Erörterungen, psychosomatische Versorgung, Psychotherapie (per se zeitgebunden...) sowie – in meiner Praxis gelegentlich – umweltmedizinische Anamnesen benötigen Zeitfenster zwischen einer halben bis oft mehr als eine ganze Stunde. In einer laufenden offenen Sprechstunde kann man diese Termine nicht unterbringen, ohne sich ein „gerüttelt gefülltes Wartezimmer zum Feinde“ zu machen. Betriebswirtschaftlich wäre es ohnehin sinnlos, eine Stunde Personal vorzuhalten, ohne dass man es eigentlich dienstlich benötigt. Deshalb empfiehlt es sich, solche Termine in Zeiten zu legen, in der keine reguläre Sprechzeit und auch nur reduzierte Praxisöffnungszeit ist – damit weniger Personalkosten anfallen. Bei einer durchschnittlichen Kostenstruktur kostet eine Stunde Praxislaufzeit (Personal, Miete, Raumkosten, Geräte usw.) einer Hausarztpraxis zwischen 70 und 100 Euro, das 38 Nordlicht Arzthonorar noch nicht berücksichtigt. Bei „geräteintensiven“ Fachgruppen der Gebietsärzte liegt dieser Betrag deutlich höher. Wenn dann durch Gesprächsleistungen maximal 50 Euro erwirtschaftet werden können, macht man also betriebswirtschaftlichen Verlust, weil in dieser Zeit kaum andere Leistungen zusätzlich erbracht werden können. Also sollte man diese Termine nur als Zusatzeinkommen machen, wenn man sie einerseits noch vergütet bekommt (Budget...), oder, wenn man sie extrabudgetär anbieten kann (IGEL...). Geräte- und Raumauslastung Ein weiteres Problem besteht darin, dass durch die räumliche Struktur einiger Praxen bestimmte Termine nicht nebeneinander einzurichten sind. Wenn in einem „Technikraum“ Sonografie, EKG, Spirometrie und andere Geräte (Langzeit-EKG, Langzeit-Blutdruck, Doppler) vorgehalten werden, kann man einige Termine nicht parallel einrichten. Zwischen erster und zweiter Spirometrie (nach Broncholyse) kann man ein EKG schreiben, aber nicht immer eine gründliche Abdomensonografie durchführen. Zudem kommen manche Patienten nicht pünktlich. Dann ergeben sich daraus Probleme. Vorschlag zur Problemlösung: Nach Möglichkeit die Technik „dezentral“ einrichten. Es gibt z. B. Lungenfunktionsgeräte für relativ wenig Geld, die per USB-Anschluss an jedem handelsüblichen Computer anzuschließen sind. Wenn man das Gerät dann so konfiguriert, dass die Daten auf dem Zentralrechner (Server) abgelegt werden, kann man an jedem Arbeitsplatz auf jede Lungenfunktion jederzeit zugreifen und hat die Möglichkeit, Raumproblemen aus dem Weg zu gehen. Ähnliche Lösungen haben wir für EKG, Langzeit-EKG und -RR geschaffen. Damit ist das Raumproblem gebessert, wenn auch nicht gänzlich gelöst. Fazit Die Einführung einer Terminvergabe in einer Hausarztpraxis löst nicht alle Probleme, eher im Gegenteil: Sie schafft zunächst neue Schwierigkeiten, die aber mit Fantasie, Kreativität und neuen Organisationsformen gelöst werden können. Diese Lösungsformen schaffen dann wieder mehr Spielraum und einen besseren Praxisablauf, sodass sich auch kleine bis mittlere Investitionen nach nur wenigen Monaten bis Jahren wieder amortisieren. Tipp Nicht alles auf einmal, sondern bei allfällig anstehenden Investitionen nicht nach dem einfachsten und billigsten Modell suchen, sondern nach dem Modell, das die Praxisorganisation am wenigsten einengt. Flexibilität ist erforderlich und wünschenswert. Rigidität rächt sich nach wenigen Monaten, spätestens nach einigen Jahren. PROF. DR. MED. JENS-MARTIN TRÄDER, ALLGEMEINARZT, LÜBECK AKTUELL 02.2008 DIE MENSCHEN IM LAND SELBSTHILFEGRUPPEN Zwischen Laienengagement und professionellem Handeln Zwanzig Jahre Selbsthilfe-Kontaktstellen in Schleswig-Holstein „Zu Risiken oder Nebenwirkungen ärztlicher Behandlung fragen Sie Ihre Selbsthilfegruppe!“ Solcherart Frontstellung zwischen Selbsthilfe und Ärzteschaft, vor zwanzig Jahren noch kennzeichnend für ein oft spannungsreiches Verhältnis, gehört sicher der Vergangenheit an. Selbsthilfegruppen, -kontaktstellen und Ärzte arbeiten heute vielerorts vertrauensvoll zusammen. Trotzdem gibt es noch Vorurteile zu überwinden, wie im Artikel „Was machen Selbsthilfegruppen?“ (Nordlicht Nr. 03/2007) anklang. Der Autor, Dr. med. Bannert, verweist auf viele Ärzte, die wenig oder gar nichts über Selbsthilfegruppen wissen und bemängelt darüber hinaus, dass „Neben der politischen Dimension der SHG … deren eigentliche Arbeit mit den Patienten bisher weniger in den Blick der Ärzteschaft geraten [ist].“ Konfliktpotenzial: Selbsthilfegruppen und Ärzte Eine ernüchternde, aber keineswegs überraschende Diagnose. Erinnert sei hier an ein Forschungsprojekt der KV Westfalen-Lippe aus den Jahren 1988-1992. Damals wurde die Zusammenarbeit zwischen Arzt/Ärztinnen und Selbsthilfegruppen untersucht. Dabei stieß man auf mancherlei Kooperation hemmende Bedingungen auf Seiten der Ärzte. So identifizierte die Studie Ängste, Unsicherheiten und Widerstände: z. B. Rollenkonflikte durch paradigmatische Unterschiede, Maximalforderungen der Gruppe oder Gruppenkritik, Akzeptanzprobleme, Zeitaufwand und finanzielle Anreizlosigkeit, Prestigeverlust durch Spezialistentum der Betroffenen, mögliche Sanktionen durch andere Ärzte bei starkem SHG-Engagement und Non-Compliance von SHG-Mitgliedern. Als problematisch wurden darüber hinaus die hohen Erwartungen der SHG an ärztliches Han-deln gesehen, z. B. im Hinblick auf Kompetenz und Spezialisierung, Gesprächsführung, Therapievorstellungen, ethische Standards und medizinischen Fortschritt. Erwartungen, die auch heute noch auf der Agenda der Selbsthilfeinteressenvertretungen stehen. folgende fünf Aspekte: Beratung von an Selbsthilfe interessierten Bürgerinnen und Bürgern, Beratung und Unterstützung von SHG, Kooperation mit Fachleuten, Öffentlichkeitsarbeit für die Selbsthilfe, Organisation und Dokumentation der eigenen Tätigkeiten. Aus Sicht der Selbsthilfeinteressierten heißt das: Betroffene erfahren in SHK, wo und wie sie andere Betroffene finden, um sich einer Gruppe anschließen zu können. Sie finden hier neutrale, behindertengerechte und für unterschiedliche Vorhaben (Gesundheitstraining oder Vorträge) geeignete Räumlichkeiten. Außerdem geben SHK Anregungen bei Gruppengründungen und bieten Unterstützung von Gruppen, die sich noch in der Gründungsphase befinden. Immer wichtiger wird die Selbsthilfekontaktstelle für Betroffene und Profis als Informations- und Clearinginstanz, d. h. SHK leisten auch Klärungshilfe und vermitteln an andere professionelle Dienste. Gemeinsam sind wir stärker Zwanzig Jahre nach Beginn des Bundesmodellprogramms gibt es in Schleswig-Holstein zwölf Selbsthilfekontaktstellen. Wie es scheint, ist bezüglich der Anzahl öffentlich geförderter Kontaktstellen im Lande das Ende der Fahnenstange erreicht. Bezüglich der noch anstehenden Aufgaben lässt sich das nicht sagen. Insbesondere die weitere Vernetzung und der Ausbau einer gleichberechtigten Zusammenarbeit zwischen Dienstleistern im Gesundheitssystem und Selbsthilfegruppen muss weiter intensiviert werden. Dazu gehört auch die weitere Zusammenarbeit von KVSH, APS und Selbsthilfekontaktstellen. Kooperation mit dem Ziel, Transparenz in der Arbeit aller handelnden Akteure herzustellen, wirkt vertrauensbildend. Vertrauen, das wissen Experten und Laien, ist der Humus, auf dem Gesundheit wächst. Am Ende des Prozesses wird auf dem Waschzettel der Selbsthilfegruppen zu lesen sein: „Zu Risiken und Nebenwirkungen gemeinsamer Gesundheitssorge fragen Sie Ihre Selbsthilfegruppe oder –kontaktstelle und ihren Arzt oder Patientenvertreter.“ SABINE BOGNER, SASK – SCHLESWIG-HOLSTEINISCHER ARBEITSKREIS DER Ausbau des Beratungsangebots Zweifellos sind Selbsthilfekontaktstellen (SHK) heute die wichtigsten professionellen Interessenvertreter der Selbsthilfe auf lokaler, regionaler und überregionaler Ebene. Kaum eingerichtet, fanden sich hier Ärzte, die sich als Berater für die Vermittlung von Fach-wissen anboten und auch als Bündnispartner bei der Durchsetzung gemeinsamer Anliegen auftraten. In Schleswig-Holstein entstanden die meisten Kontaktstellen etwa zur Zeit der oben genannten Studie, die ersten schon 1987 im Rahmen eines auf vier Jahre angelegten Modellprogramms des Bundesfamilienministeriums. Fachliche Weihen erhielt das Modellprogramm durch die wissenschaftliche Begleitforschung. Sie hatte herauszufinden, inwiefern die Selbsthilfe-Aktivitäten durch Selbsthilfekontaktstellen gefördert werden können. Zudem waren Standards zu deren Ausstattung und Aufgabenprofil zu erarbeiten. Die Ergebnisse der Forschung markieren bis heute die Eckpunkte der Selbsthilfeunterstützung im Sinne fachlicher Standards und fachpolitischer Forderungen. So beinhaltet das im Modellprogramm entwickelte Aufgabenprofil der SHK 02.2008 Nordlicht SELBSTHILFE-KONTAKTSTELLEN WWW.SELBSTHILFE-SCHLESWIGHOLSTEIN.DE AKTUELL 39 DIE MENSCHEN IM LAND FOTOS: MEYER-VANDEHULT VOR ORT – ÄRZTE IN DER DRITTEN WELT Helfen, wo der Pfeffer wächst Ein Ärzteteam aus Schleswig-Holstein im Einsatz auf Madagaskar. Dr. Gie Meyer-Vandehult, Fachärztin für Plastische Chirurgie aus Bad Schwartau, berichtet „Volker, komm schnell, sonst gibt es hier bald eine Leiche“: Kaum angekommen im Krankenhaus Ambohibao in Antananarivo (Tana), der Hauptstadt Madagaskars, ging die Arbeit für mich und den Anästhesisten Dr. Volker Galle auch schon los. Wir waren kurz zuvor mit unserem Team und 27 Kisten Ausrüstung angekommen, die wir erst nach einer herzerweichenden, oscarreifen Vorstellung über unsere Arbeit durch den Zoll bekommen hatten. Das Team, bestehend aus zwei plastischen Chirurgen, drei Anästhesisten, einer Op-Schwester, einer Assistentin und einem Medizinstudenten, hatte Gut aufgehoben: Oft gehören kleine Kinder zu den Patienten 40 Nordlicht gerade die erste Nacht bei norwegischen Missionaren hinter sich. Nachdem wir endlich die Kiste mit der „Reanimationsausrüstung“ gefunden, den ersten Menschen reanimiert und einen Kaffee getrunken hatten, konnte das Sichten der Patienten losgehen. Es war der zweite Einsatz auf Madagaskar für uns, und es wird sicherlich nicht der letzte sein, denn Madagaskar ist das siebtärmste Land der Welt. Das Jahresdurchschnittseinkommen beträgt etwa 238 Dollar. Dabei sind über 50 Prozent der Bevölkerung jünger als 15 Jahre. Erschwerend kommt hinzu, dass große Teile Madagaskars nur sehr schwer zugängig sind und die Menschen dort nur unzureichend an medizinische Hilfe herankommen. Einsatz im Krankenhaus Ziel des Einsatzes war, zuerst eine Woche in Antananarivo (Tana) zu operieren, um dann anschließend eine Woche nach Fort Dauphin zu gehen. Dort war ein Krankenhaus an uns herangetreten und hatte um Hilfe gebeten. Antananarivo ist eine Stadt mit etwa zwei Millionen Einwohnern. Es gibt zwei größere staatliche Krankenhäuser und mehrere kleinere private Alternativen. Uns wurde berichtet, dass kein einziger plastischer Chirurg in Antananarivo tätig sei. Es gibt auf Madagaskar keine Krankenversicherung in unserem Sinne. In einem staatlichen Haus muss der Patient vor einem Eingriff alle benötigten Materialien vorlegen (Kompressen, Fäden, Medikamente etc.), sonst wird nicht behandelt. Das System ist also sehr einfach: Entweder man hat Geld und wird versorgt oder man hat kein Geld und das war’s dann ... Das kleine private SALFA-Krankenhaus Ambohibao hat 30 chirurgische Betten, die selten ausgelastet sind. Die deutsche Hebamme Tanja Huck, die auf Madagaskar lebt, hatte die Vorsichtung vorgenommen und uns ein imposantes Op-Programm vorgestellt. Es AKTUELL 02.2008 DIE MENSCHEN IM LAND Das Krankenhaus in Manambaro liegt idyllisch am Fuße der südöstlichen Berge. Es wurde 1952 von Amerikanern erbaut und entwickelte sich in den 50er bis 60er Jahren zu dem Referenzkrankenhaus in dieser Gegend. Nach der Revolution wurde den Amerikanern unmissverständlich klar gemacht, dass sie nicht erwünscht waren. Das Krankenhaus wurde aber in Eigenregie weiter geführt. Seitdem ist nicht viel passiert. Es wird behelfsmäßig repariert – oder auch nicht. Die Op-Lampen werden mit Autoscheinwerfern oder 75-WattLampen betrieben. Da darf auch mal eine Schreibtischlampe mit Energiesparbirne als Op-Licht herhalten. Als wir ankamen, saßen etwa 180 erwartungsvolle Patienten vor dem Krankenhaus und schauten uns an. Wir schauten zurück und gingen an die Arbeit. Uns erwartete eine bunte Mischung von Spalten, congenitalen Handfehlbildungen, Hauterkrankungen und Verbrennungskontrakturen in allen Variationen. Die Situation im Krankenhaus Kein Vergleich zu den Verhältnissen in deutschen Operationssälen: Dr. Gie Meyer-Vandehult (kl. Foto) operiert unter erschwerten Bedingungen mit „voll“ zu bezeichnen, wäre stark untertrieben. Wir operierten von morgens bis abends. Die Kommunikation zwischen dem „le petit bloc“ und „le grand bloc“ wurden mittels Funkgeräten von Tchibo aufrechterhalten. Der einzige Chirurg des Hauses verfolgte mit großem Interesse unsere Arbeit und operierte stets mit. Es war eine wirklich anstrengende Woche. Wir hatten am Samstag gesichtet und anschließend angefangen zu operieren, und so ging es nonstop bis einschließlich Freitag weiter. In dieser Zeit wurden 74 Patienten auf den Op-Tisch gelegt. Davon hatten 32 eine Lippen- und/oder KieferGaumen-Spalte. Die anderen Patienten litten unter kontrakten Narben nach Verbrennungen oder verschiedenen kongenitalen Missbildungen. Scheinwerfer als Op-Lampen Samstag ging es morgens weiter nach Fort Dauphin, einer Minenstadt im Südosten Madagaskars. Fort Dauphin erlebt gerade einen nie zuvor dagewesenen Aufschwung auf Grund des Abbaus von Ilmenit, auch Titaneisen oder Titaneisenerz genannt. Die ohnehin schon große Landflucht ist in dieser Region besonders stark ausgeprägt. Die Preise für Grundnahrungsmittel und Land haben sich enorm verteuert. Dadurch haben sich die ohnehin schon miserablen Lebensbedingungen der Armen noch weiter verschlechtert. Für die knapp 15 Kilometer von Fort Dauphin nach Manambaro, wo sich unser nächster Einsatzort befand, brauchten wir mit Allradantrieb 45 Minuten. Das war übrigens die Hauptstraße. Für die 600 Kilometer nach Tana sind in der Trockenzeit vier bis sechs Tage zu veranschlagen. In der Regenzeit braucht man erst gar nicht loszufahren. Das zum Thema Infrastruktur. Wir waren auf dem Krankenhausgelände in einem recht renovierungsbedürftigen, aber gemütlichen Gästehaus untergebracht. Fließendes (kaltes) Wasser gab es nur manchmal, die Toilettenspülung hatte schon vor langer Zeit den Geist aufgegeben (Eimermethode) und geduscht wurde mit Hilfe eines blauen Plastikbechers. Strom gab es abends ab etwa 21 Uhr überhaupt nicht mehr. Die Nähe zum Krankenhaus rettete jedoch vermutlich einem alten Mann das Leben, der nach einer Unterschenkelamputation eine ganze Flasche Tramal auf ex getrunken hatte. Es lebe Narcanti! Op-technisch ist das Krankenhaus nicht schlecht ausgestattet, abgesehen von dem Röntgengerät, welches sicherlich die besten Tage hinter sich hatte. Man musste manchmal raten, um welchen Knochen es sich auf dem Bild handelte. In einer Kiste fanden wir ein sehr gut funktionierendes Dermatom. Es wurde jedoch leider von den einheimischen Kollegen nicht verwendet. Es war unsere Aufgabe zuzusehen, dass wir den sehr interessierten und engagierten Ärzten vor Ort das nötige „know-how“ vermitteln. In den Schubladen und Schränken herrschte ein heilloses Durcheinander. Die hygienischen Bedingungen waren für unsere Verhältnisse schon recht grenzwertig. Dass wir nach jeder Op den Boden gewischt und den einzigen Plastikeimer geleert haben wollten, stieß auf Kopfschütteln, wurde aber gemacht. Nach 68 Operationen in Manambaro war dann langsam die Luft raus. Wir hatten wieder hauptsächlich schwere Verbrennungskontrakturen und Spalten auf dem Programm gehabt. Der Bedarf an Hilfe auf Madagaskar ist weiterhin enorm. Wir hätten ohne Weiteres noch Wochen bleiben können, die Nachfrage ließ nicht nach. Wir kommen wieder – keine Frage. Fazit: Ein Kollege, der Klumpfüße operieren kann, wurde schmerzlich vermisst. Wenn sich ein entsprechend versierter Orthopäde aus Schleswig-Holstein am nächsten Einsatz beteiligen möchte, DR. GIE MEYER-VANDEHULT kann er sich gerne bei mir melden. INFO An dieser Stelle geht unser Dank für die Unterstützung des Projekts an Frau Huck und den Verein zur Förderung Plastischer Chirurgie in Entwicklungsländern „pro Interplast Seligenstadt e. V.“. Sie haben den 138 operierten Patienten die Möglichkeit gegeben, ein neues Lächeln und ein neues Leben zu bekommen. Spenden- und Beitragskonto pro interplast Volksbank Seligenstadt Konto Nr. 280 208 - BLZ 506 921 00 Extreme Bilder: Hauptsächlich standen schwere Verbrennungskontrakturen und Spalten auf dem Op-Programm des Ärzteteams 02.2008 Nordlicht AKTUELL 41 DIE MENSCHEN IM LAND Das NORDLICHT stellt Ihnen an dieser Stelle in einer Serie die Vorsitzenden der Berufsverbände vor. NAME GEBURTSDATUM FAMILIE: Prof. Dr. med. Andreas Gocht 20.09.1957 verheiratet FACHRICHTUNG SITZ DER PRAXIS Pathologie Lübeck WEITERE ÄMTER VERBAND Schriftführer und Schatzmeister des Vereins der Pathologen Hamburgs und Schleswig-Holsteins e.V. Berufsverband Deutscher Pathologen e.V. 1. Was sind Ihre wichtigsten berufspolitischen Ziele? Die Erkenntnis, dass die Pathologie ein zentrales Querschnittsfach fast aller medizinischen Disziplinen darstellt und dass unsere Arbeit dementsprechend auch von politischen Entscheidungsträgern gewürdigt wird. Die Rahmenbedingungen für Ärzte in Klinik und Praxis soweit zu verbessern, dass wir unseren Nachwuchs für den Arztberuf begeistern können. 2. Welches sind die aktuellen Probleme Ihrer Fachgruppe? Die inadäquate Vergütung zunehmend aufwändiger und kostenintensiver Leistungen, Nachwuchsmangel. 3. Ihre Assoziationen, wenn Sie das Wort Gesundheitswesen hören? Gesundheit ist eines der höchsten Güter. Bürger, Ärzte, medizinische Fachkräfte, Politiker sind dafür verantwortlich. 4. Ihre Gedanken, wenn Sie morgens die Praxis betreten und abends, wenn Sie sie verlassen? Morgens: Wird doch hoffentlich ein guter Tag?! Abends: Ich freue mich auf meine Frau. 5. Wie halten Sie sich bei Marathonsitzungen fit? Die Zehen bewegen, um den Kreislauf anzuregen, den Rücken strecken, öfter mal tief Luft holen. 6. Wodurch zeichnet sich für Sie ein guter Patient aus? Als Pathologe habe ich fast nie (es gibt tatsächlich, auch für den Pathologen, Ausnahmen!) direkten Patientenkontakt - Aber was soll denn überhaupt ein guter und schlechter Patient sein? 7. Welchen Politiker würden Sie gern treffen und was würden Sie ihn fragen? Die gesundheitspolitischen Sprecher aller Fraktionen des Bundestages mit der Frage, wie sie sich eine gute medizinische Versorgung für sich selber vorstellen. 8. Die größte medizinische Errungenschaft? Es gibt eine ganze Menge, eine Wertung möchte ich nicht vornehmen – und außerdem werden wir sicherlich noch weitere Errungenschaften erleben. 9. Ihr guter Rat für Ihren Praxisnachfolger. Der Pathologe ist Partner seiner klinisch-praktischen Kollegen und sollte für Fragen und Anregungen immer offen sein. Wann immer möglich, bilden Sie unseren Nachwuchs weiter! 10. Ihr bester Ärztewitz? „Er: Der Doktor hat gesagt, ich soll eine Urin-, eine Stuhl- und eine Spermaprobe vorbeibringen. Sie: Dann gib ihm deine braune Cordhose.“ 11. Wo sehen Sie Ihren Berufsverband in zehn Jahren? Neue Herausforderungen bedeuten auch neue Chancen. Verbände und politische Entscheidungsträger werden in Zukunft die Weichen gemeinsam stellen müssen, manchmal auch unabhängig von eigenen Interessen. 42 Nordlicht AKTUELL 02.2008 DIE MENSCHEN IM LAND KOLUMNE Wie ich es sehe ... Es gibt kleine und unspektakuläre Meldungen aus dem weiten Gebiet der Gesundheitspolitik, die man als Randnotiz neben den Balkenüberschriften kaum bemerkt – und die doch eine echte Katastrophe widerspiegeln. Sie sind eine schallende Ohrfeige für die verantwortlichen Politiker und müssten diese eigentlich zu sofortigen Gegenmaßnahmen herausfordern. „2.600 Ärzte haben im Jahr 2006 Deutschland verlassen!“, so die nüchterne Statistik des ärztlichen Exodus ins Ausland. Diese Zahlen entsprechen einer Steigerung von 14 (!!!) Prozent gegenüber dem Jahr 2005. Dass es sich bei diesen aus Deutschland ausgewanderten Kolleginnen und Kollegen leider nicht nur um Berufsanfänger handelt (was schon schlimm genug wäre), sondern durchaus auch um gestandene Spezialisten, müssen neuerdings leider auch einige Kliniken erfahren, die einfach nicht mehr genug Fachärzte haben, um ihre anstehenden Operationen ausführen zu können. So erschien kürzlich in einem Politmagazin im Fernsehen der Bericht über eine Klinik, die neuerdings „Leihärzte“ aus dem Gebiet der Anästhesie „einkaufen“ muss, um die notwendigen Operationen überhaupt ausführen zu können. Dass diese „Leihärzte“ wesentlich mehr verdienen als die fest angestellten Anästhesie-Kollegen in den Krankenhäusern, dürfte deren Motivation und Verbleib in diesem System auch nicht gerade steigern. Während der Exodus unserer Ärzte von der Gesundheitspolitik offensichtlich immer noch stillschweigend und ohne wirkliche Gegenmaßnahme akzeptiert wird, kommen doch schließlich im Gegenzug auch ein paar griechische und polnische Kollegen in unser Land, dürfte die Problematik auf dem Hausärztesektor mit einem kommenden „Exodus in den Ruhestand“ nicht so leicht zu lösen sein. Den prognostizierten und mit Sicherheit noch kommenden Hausarztmangel in der nahen Zukunft per Green-Card aus dem Ausland lösen zu wollen, scheint wohl doch etwas schwieriger zu sein, da nun doch einmal die Beherrschung der deutschen Sprache eines der wichtigsten handwerklichen Instrumente für Hausärzte ist. Ärzteflucht aus Deutschland der Exodus hat bereits begonnen! Dr. Michael Drews Den Ärztemangel scheint bislang einzig Bayern erkannt zu haben, das mit seiner Initiative im Bundesrat einer Stärkung des hausärztlichen Sektors erreichen wollte – und bekanntlich kläglich scheiterte. Im Hinblick auf die auch in Schleswig-Holstein in den kommenden Jahren zunehmend verfahrenere Situation auf dem hausärztlichen Nachwuchs-Sektor hätte ich mir eigentlich gewünscht, dass unsere verantwortlichen Minister in Schleswig-Holstein diese bayerische Initiative unterstützt (und sich nicht der Stimme enthalten) hätten und sich so zum Vorreiter einer Nachwuchsförderung auf dem Hausund Facharztsektor positioniert und profiliert hätten. Diese Chance jedoch wurde vertan! ZU GUTER LETZT AUFGESCHNAPPT Wer nicht w eiß, wo er h in will, braucht sich nicht zu wu ndern, wenn er ga nz woande rs a nkommt! Sprichwort 02.2008 Das Gute an der Senilität ist, dass sie einen hindert, sie zu bemerken. Alfred Polgar Ärzte haben es am besten von allen: ihre Erfolge laufen herum und ihre Misserfolge werden begraben. (Jacques Tati) Nordlicht AKTUELL Es gibt Leute, die Magengeschwüre haben und welche, die Magengeschwüre verursachen. Unbekannt 43 VORSCHAU QUELLE: GEMATIC GMBH ELEKTRONISCHE GESUNDHEITSKARTE Die Kritik an der elektronischen Gesundheitskarte reißt nicht ab. Doch das Bundesgesundheitsministerium bleibt unbeeindruckt und wird die Karte voraussichtlich im Oktober dieses Jahres einführen. Wie es in den eGK-Testregionen läuft, erfahren Sie im nächsten Nordlicht. PRESSEINFORMATION PRESSEINFORMATION PRESSEINFORMATION Vertrauen zwischen Abgeordnetenversammlung und KVSH-Chef Büchner erheblich gestört Gesundheitspolitik und Kommunikation Bad Segeberg (13.02.2008) – Das Vertrauen zwischen den Marco Dethlefsen Pressesprecher Abgeordneten der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig- Holstein und KVSH-Chef Ralf W. Büchner ist erheblich gestört. „Wir streben eine einvernehmliche Auflösung des Arbeitsvertrages von Herrn Büchner an“, so Jochen-Michael Schäfer, Vorsitzender der Abgeordnetenversammlung. Die Abgeordnetenversammlung mit 30 gewählten Vertretern ist das höchste Gremium der KVSH. Büchner war im Oktober 2007 vorgeworfen worden, falsch abgerechnet zu haben. Der für solche Fälle zuständige Plausibilitätsausschuss hat die Abrechnung der Praxis von Büchner im zweiten Quartal des Jahres 2006 geprüft und dabei Mängel festgestellt. Der Vorstand der KVSH hat die Staatsanwaltschaft pflichtgemäß über die Untersuchungsergebnisse des Plausibilitätsausschusses informiert. Bismarckallee 1-6 23795 Bad Segeberg 23782 Bad Segeberg 04551 883-381 04551 883-396 0172 5490093 [email protected] [email protected] www.kvsh.de Stichwortverzeichnis der Mitteilungen in 2007 NORDLICHT AKTUELL Angaben mit jeweiliger Nummer der Mitteilungen in 2007 Thema – Heft Abgeordnetenversammlung – Die Sicherheit des Schwarms 4 – Strategisch und couragiert 7 – Die San-Andreas Verwerfung 10 – Geld, Goethe, Grünkohl 12 Abrechnung – 01610 Chronikerregelung 1 – 99015 Präventionsklauselgebühr ab 1. Januar 2007 gültig 1 – Ausnahmeziffern fürs Labor nicht vergessen! 1 – Tabelle der EBM-Ausnahmekennziffern 1 Aktuelles – Dr. Michael Renner verabschiedet 1 – MQW mit neuem Vorstand 1 – Gesundheitsreform 2007: Ministerin Schmidt zu Korrekturen bereit 1 – Norddeutsche haben wenig Vertrauen in die Gesundheitsreform 1 – Bündnis Gesundheit gegen die Gesundheitsreform 1 – Betrugsverdacht: Telefonbuch-Verlag aus Kosching erschleicht Unterschrift 1 – Schöpfungsgeschichte 1 – Schmidt gerügt 1 – Fragen und Antworten zur Vogelgrippe 1 – Gesundheitsreform keine zukunftsfähige Lösung 2 – Wettschulden eingelöst 2 – Impfschutz und Virushepatitis 2 – Statistiken zeigen leicht sinkende Krebssterblichkeit 2 – Neue Verträge online 2 – Hautkrebsvorsorge-Vertrag mit der AOK SchleswigHolstein ab 01.01.2007 2 – Korrektur 2 – VÄndG in Kraft getreten 2 – Heide und Brunsbüttel locken mit garantierter FacharztAusbildung 2 – GKV-„WSG“ nicht zukunftsorientiert 3 – Gesundheitsreform: So geht es weiter 3 – Das Mulla-Regime und seine Opfer 3 – EBM und OPS-Codes 2007 3 – DMP Asthma: 3. Änderungsvereinbarung online 3 – Fehlerteufel in Gesundheitsreform? 3 – Gesundheitsreform: SPD will eigene Abweichler strafen 3 – Starkes Verhandlungsmandat für KV 4 – Hausärzteverband Schleswig-Holstein und KVSH verhandeln gemeinsam 4 – Bonus-Malus für Schleswig-Holstein abgewendet 4 – BSG-Urteil zu den Heilmittelrichtlinien 4 – GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz – Wie soll das bezahlt werden? 4 – Krankenkassen: Im Visier des Rechnungshofes 4 – Gemeinsame Prüfeinrichtung 4 – KBV-Broschüre: Vertragsarztrechtsänderungsgesetz 4 Stichwort_Autorenverz 2007.indd 1 – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – Zivildienstleistende: Übernahme medizinisch notwendiger Arzneimittel 7. Ergänzungsvereinbarung: Honorarverteilungsmaßstab ab 01. April 2007 KVSH: Rauchverbot in Kraft Hick-Hack um Clopidrogel Mammographie: Verzicht auf Hautund Körperpflegemittel Marco Dethlefsen stellt sich vor „Last-Minute“ Aktualisierung der Fachkunde Röntgen nach RÖV im Netz Breite Unterstützung für Hausärzteverband SchleswigHolstein und KVSH Sprechstundenbedarfsvereinbarung Abschnitt IV. Pkt. 8 Privatpatient durch Kostenerstattung Rehabilitationssport und Funktionstraining LKK übernimmt Vergütung für DMP-Asthma, COPD und KHK KBV gegen Wiedereinführung des Allgemeininternisten Gesundheitsreform: der weitere Fahrplan Arzneimittelabhängigkeit Gesundheitsministerin Trauernicht besucht KVSH Erfolgreiche Onkologie-Vereinbarung verlängert Budget-Barometer für die Praxis Hitzewarnung: Das Sozialministerium informiert 4. Gesundheitsmesse: Besucherrückgang Verhaltenskodex für KBV- & KV-Vorstände Präoperative Diagnostik Attraktive Gebührenordnung: Rezept gegen Ärztemangel Von verlässlicher Partnerschaft profitieren Ärzte und Versicherte Ausdehnung und Überstrapazierung des Sozialstaates Nordlicht: Neue Leitung Reise-Impfung wird gezahlt 8. Ergänzungsvereinbarung zum Honorarverteilungsmaß (HVM) Regressanträge drohen Projekt eCard: Heraushalten oder mitgestalten? Internet:Arznei- und Heilmittelvereinbarung 2007 Zusätzliche Anlaufpraxis Vordruckvereinbarung Demografischer Wandel: Leistungskatalogreduzierung eine Option? Erfolgsmodell Notdienst Fortbildung: Bereich Podologie Schnüffelei von Krankenkassen Sinkende Zahlungsmoral Dieter Voss sagt Adieu Kassen enttäuschen Muskelkranke: Neue Beratungsstelle Keine Facharzt-Leistungen vom Allgemeinarzt Extrahilfen für Patienten Vertrauen in Ulla Schmidt liegt bei null Prozent Akupunktur auf Krankenschein? Ich bin doch nicht blöd! Arzt fährt mit dem Feuerwehr-Oldie bis nach Shanghai 4 4 4 4 4 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 6 6 6 6 6 6 6 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 21.02.2008 14:34:59 Uhr – Röntgenanlagen: Nachrüstung bis 31.12.2007 – nicht alle Geräte sind betroffen 8 – Rechtschreibreform: Endgültig verbindlich 8 – Kein Maut-Desaster in deutschen Arztpraxen! 9 – Online-Abrechnung: Ab 2010 Pflicht 9 – Zwei Drittel der Hausärzte arbeiten mehr als 50 Stunden 9 – Mehr Ärzte wandern aus 9 – Notdienstsatzung geändert 9 – Dr. Eckhard Weisner geehrt 9 – KV-Mobil auf Tour 9 – Duodopa? bei M. Parkinson 9 – Hautkrebs-Screening: Deutsche BKK und SAINT-GOBAIN BKK mit dabei 9 – Mammographie-Screening: Start in der Region Schleswig-Holstein Südwest 9 – EDMP-Software besteht Anwendertest 9 – Onkologischer Nachsorgepass bestätigt 9 – Auslandsabkommen: Muster 80 und 81 vollständig ausfüllen 9 – Überweisungsschein-Blankoformulare 9 – Sachverständigenrichtlinien: Übergangsfristen enden 9 – Gewalt gegen Kinder: Leitfaden für Früherkennung, Handlungsmöglichkeiten und Kooperation 10 – Richtlinie: Schutzimpfungen 10 – Schreibgebühr: AOK passt Pauschale an 10 – Entdecken Sie Ihre beruflichen Möglichkeiten 10 – Online-Abrechnung ab 01.10.2007 möglich 10 – Künstlersozialkasse: Abgaben drohen 10 – Workshop für Wiedereinsteigerinnen 10 – EDMP: Frühzeitige Umstellung belohnt 10 – IT-Messe: „Update 2008“ 10 – Malus-Regelung fällt weg 11 – Ministerialdirigent Bernd Schloer verabschiedet 11 – EBM 2008 und Qualitätsbericht: online unter www.kvsh.de 11 – Dr. Bärbel Mahler verabschiedet 11 – Flyer informiert über Influenza-Impfung 11 – Zuzahlungspflicht: Neue Regelungen bei chronisch kranken Patienten 11 – EBM-Besuche, Visiten und Wegepauschalen 11 – Ärzte-Orchester Pinneberg: Neue Mitspieler sind herzlich willkommen 11 – Regionales Praxisnetz Kiel feiert zehnjähriges Jubiläum 11 – Honorarabrechnungsordnung: Erklärung zum Mahnverfahren 11 – Kassengebühr: Vor allem Ältere dagegen 12 – KBV: Entwicklung bei Medizinischen Versorgungszentren 12 – Aufruf zu Impfungen 12 – Schmidt legt Gesetz zur Prävention vor 12 – Hauskrebs-Tests: Kassen zahlen Kosten 12 – Umfrage: Niedergelassene etwas optimistische 12 – Tipps und Informationen: Orientierungsseminar für Einsteiger 12 – Prüfvereinbarung 12 – Notdienst 12 – Treffen: Qualitätszirkel-Tutoren 12 Arznei-/Heilmittel – Umsetzung der Bonus-Malus-Regelung 4 – Wie umgehen mit den Rabattverträgen? 6 – Arznei- und Heilmittelvereinbarung 2007 7 – Arzneimittel-Richtgrößenprüfung in Schleswig-Holstein 7 – Was ist eine Praxisbesonderheit? 7 – Beratungsangebot der KVSH für Ärzte bei Regressen 7 – Ist Geiz wirklich geil? 8 – Homöopathie: Alternative Heilmethoden 9 Stichwort_Autorenverz 2007.indd 2 – – – – – – – Rezeptgültigkeit 10 Lieferengpässe bei Importarzneimitteln 11 Rezeptdiebstahl 11 Verordnung von Thymojekt? 11 Zielvereinbarung: Die Richtung stimmt bereits 12 Übersicht Reiseimpfungen 12 Impfübersicht/Abrechnungshinweise bei Reiseschutz und HPV-Impfung 12 – Meningokokkenimpfung 12 Arzt & Kunst – Zu der bildgebenden Verfahrensweise eines Caspar David Friedrich und seinen Werken in der Sichtweise ärztlicher Kunst- und Kulturerfahrung 1 – Die neue Welt zu Gast in Hamburg 5 Ausschüsse – Die ärztliche Persönlichkeit überzeugt am besten 8 Betriebswirtschaftliche Beratung – Bereiten Sie Ihre Praxisabgabe rechtzeitig vor 2 – Rundfunkgebühr für Internet-PC in der Praxis 3 – Achtung aufgepasst! Neue Gewerbesteuerfalle 3 – Unternehmenssteuerreform 5 – Neue Erbschaftsteuer 5 – Versorgungswerk – Basisrente – Rüruprente 6 – Unternehmenssteuerreform 2008 7 – Verkauf individueller Gesundheitsleistungen – en passant? 8 – Umsatzsteuerpflicht bei ärztlichen Leistungen 10 – Dienstleistung für den Arzt 12 – Gut & kostenlos 12 – Betriebswirtschaftliche Beratung für Ärzte und Psychotherapeuten 12 Bericht – Ärztin und Mutter – eine schwierige Kombination? 7 – Familienbewusste Regelungen 7 – Förderung von Beruf und Familie 7 Bücher – Älter werden 4 – Arzt-Deutsch/Deutsch-Arzt 5 – Der Arzt als Fremdling in der Medizin? 7 Datenschutz – Datenschutzbeauftragte in Arztpraxen 1 EBM/HVM/Gebührenordnung – HVM von Anfang an 1 – HVM von Anfang an 2 – EBM und Honorar 2008 ff 11 – EBM 2008: Die neue Welt der Pauschalen und Zuschläge 12 Gastkommentar – Verantwortungslos 2 Gemeinsame Prüfeinrichtung – Gemeinsame Prüfeinrichtung der Krankenkassen und der KVSH unter Gesetzes- und Termindruck 5 – Sprechstundenbedarf 2004 und 2005 5 – Schluss mit der Regressbedrohung 12 – Resolution 12 Gesundheitsreform/Gesundheitspolitik – Rückgabe der Kassenzulassung – eine individuelle und eine systembezogene Grundsatzentscheidung 1 – Ärztliche Interessenvertretung heute 2 – Klares Mandat für das KV-System 2 – Wir brauchen eine starke Dachmarke zur Kapitalisierung der Freiberuflichkeit 2 – Gesundheit für Deutschland 2 – Einigung der Koalition zur Gesundheitsreform: Schalmeienklänge für Vertragsärzte – oder neue Mogelpackung? 2 21.02.2008 14:34:59 Uhr – – Keine Sternstunde des deutschen Parlamentarismus 3 So stimmten die Bundestagsabgeordneten aus Schleswig-Holstein ab 3 – Brave New WSG-World 4 – Gesundheitsreformgesetz vs. Gesetze 4 – Geld oder Leben 4 Geriatrie – Geriatrie als Unterrichtsfach in der Humanmedizin 4 – Begutachtung bei Antrag auf Pflegegeld 4 – Vertragsarzt und Betreuerwelt 4 – Ärztliche Behandlungen 4 – Bevölkerungsentwicklung bis 2050 4 GKV / WSG – Geistige Umnachtung im Kartellrecht 4 Glosse – Schnäppchenjagd im Fast-Food-Restaurant: Wirbel um AOK-Rabatte 7 Fortbildung – 250 Punkte bis zum Zertifikat 12 Honorar – Schlaglicht zur Honorarentwicklung und ein kurzer Blick bis 2010 5 – Was der Ho-Chi-Minh-Pfad mit Ihrem Honorar zu tun hat 8 HVM – HVM von Anfang an: Weiterentwicklung der iGV? 7 – 7. Ergänzungsvereinbarung zur Vereinbarung der KVSH und der Krankenkassenverbände auf Landesebene zum HVM für die Zeit ab II/2007 7 KBV – Weichenstellungen 6 – Forderungen und Beschlüsse des 110. Deutschen Ärztetages 6 – KBV in der Krise? 8 Kolumne – Der Patient als Kunde? Ich bin doch kein Verkäufer! 1 – Kassenärztliche Vereinigung – Partner oder Feind? 2 – Gesundheitsreform 2007 – Albtraum oder neue Chance 4 – Ich war noch niemals in Dubai 5 – Bundesverdienstkreuz für alle Privatpatienten? 6 – Vertragsärzte und andere Schurken ... 7 – Gesundheitspolitik aktuell: Das System frisst seine Ärzte! 8 – Buchstabenakrobatik, Worthülsen, Satzphrasen: Wenn Politiker „Klartext“ reden ... 9 – Die spinnen manchmal – die Politiker und Krankenkassen ... 10 – Wirtschaftlicher Aufschwung in Deutschland? Aber doch nicht für Vertragsärzte! 11 – Disease-Management-Programme – ein Geniestreich für die Ewigkeit 12 IGeL – Individuelle Gesundheitsleistungen in der vertragsärztlichen Versorgung 7 Kommentar – Warum, Frau Ministerin, warum ... 2 – Aufgabenstellung der gesetzlichen Krankenversicherung neu definieren 3 – Keine Reform 4 – Zukunft der Gesundheitsversorgung erfordert Freiberuflichkeit 5 – Lauschangriff: Es ist genug 6 – Bundestagswahl 2009 – Schicksalswahl für das deutsche Gesundheitswesen 6 – 1. Januar 2009 – das Ende der Gesetzlichen Krankenversicherung? 7 Stichwort_Autorenverz 2007.indd 3 – Rationierung oder Prioritätensetzung – die Wortwahl entscheidet – Zentral statt dezentral – ist das die Zukunft im Gesundheitswesen? – Evaluation, Analyse und Prognose – Fremdworte in der Gesundheitspolitik – Punktsieg – Gesundheitsziele – Voraussetzung gesundheitspolitischen Handelns Kommissionen/Fachausschüsse – Aus der Arbeit der Laborkommission KV – Janusköpfige KV – Die KVSH gibt sich ein Leitbild – Drei große Schritte zum Ziel – Rosenkrieg im KV-Vorstand? KV Hinweise – Änderung des Genehmigungsverfahrens zur Abrechnung per Datenträgeraustausch (ADT) – 01610 Chronikerregelung – DMP-Brustkrebs – Hinweis für koordinierende DMP-Ärzte – Hormonersatztherapie in den Wechseljahren – Wirtschaftlichkeitsprüfung Gebührenordnungsposition 03001 – Onkologischer Nachsorgepasse – EDMP: Zuschlagspositionen nun auch bei den DMPs KHK/DMP Diabetes mellitus Typ 1 – Abrechnungstipp zur Leichenschau – Impfung gegen Zervixkarzinom – Neue Sonstige Kostenträger zum 01.01.2007 – Verordnung von Antihistaminika – Vertrag Ärzte/Unfallversicherungsträger – Änderungen des Einheitlichen Bewertungsmaßstabes (EBM) mit Wirkung zum 01. Januar 2007 – Abgeordnetenversammlung unterstützt einstimmig Politik des Vorstands – Vereinbarung mit der BKK Dräger & Hanse über Asthma-Schulungen zum 31.03.2007 gekündigt – DMP-Asthma: Zusätzliche Vergütungsregelungen mit der AOK Schleswig-Holstein ab 01.02.2007 – Vertrag Ärzte/Unfallversicherungsträger gem. § 34 Abs. 3 SGB VII – Verordnung von Läusemitteln – Grippe-Schutzimpfung – Verordnung von Antihistaminika – Off-label-use – Sprechstundenbedarf – Bitte keine Individualverordnungen! – Formulare zur Erst-Anforderung von Btm-Rezepten und –Anforderungsscheinen – Ordinationskomplex, Zuschlag für Weiterbildungsassistenten – Mehrkostenverzicht – Entlastung der Krankenkassen zulasten der Ärzte – BSG-Urteil zu den Heilmittelrichtlinien – Verordnungen während stationärer Behandlung – BSG-Urteil zu Heilmittelrichtlinien – Dokumentationspflichten in der Nuklearmedizin – Neue Formulare für Reha-Sport – Übergangsfrist zur Aktualisierung der Fachkunde im Strahlenschutz nach RÖV läuft aus – Veröffentlichungen Psychotherapeuten – Hautkrebsvorsorge – Vertrag mit Ersatzkassen – Ergänzung der Arzneimittelrichtlinie – Ergänzung der Impfvereinbarung 8 9 11 11 12 2 1 9 9 12 1 1 1 1 1 1 1 1 1 2 2 2 2 3 3 3 3 4 4 4 4 4 4 4 4 4 6 6 6 6 6 6 6 7 7 21.02.2008 14:35:00 Uhr – Verordnungen für Versicherte der Postbeamtenkrankenkasse A – Vereinbarung zur Anwendung der europäischen Krankenversicherungskarte – Auftragsleistungen aus Krankenhäusern, die Sie gar nicht für notwendig erachten – Heilmittelverordnung – Richtlinie für Schutzimpfungen – Misteltherapie – Abgrenzung amulant u stationär – HPV-Impfung – Arzneimittelnews Notdienst – Neuer Notdienst – kein Notfall – Gestalten statt Verwalten – Erfahrungen der Ombudspersonen mit der neuen Notfallbereitschaftsdienstregelung – Keine Not mit dem Notdienst ... – Nicht randomisiert und einfach blind ... – Hausbesuche im Notfalldienst – im Zweifel immer fahren! Palliativmedizin – Palliativmedizin in ländlichen Gebieten – Spezialisierte ambulante Palliativversorgung Personen – Dr. Eckhard Weisner wird 70 Pflege – Mehr Kompetenzen für Pfleger gefordert Praxis-Team – Zeitmanagement in der Praxis – Selbstmanagement – Aufräumen – Buchstabier-Alphabet – Servicewüste Arztpraxis – Zielgruppe „der ältere Patient“ – Wie viel Geld haben Sie eigentlich zur freien Verfügung? – Leistungsvernichter sind Zeitdiebe – GOÄ – was muss auf die Rechnung? – GOÄ-Abrechnung – wie soll man es machen? – GOÄ-Abrechnung – wie soll man es machen? / Mahnung – Knackpunkt Hausbesuche – Dokumentation in der Arztpraxis (1) – Dokumentation in der Arztpraxis (2) Prävention – AHA! Ab heute anders ... Gesünder leben im Norden – Auftrag: Prävention Psychotherapie – Wo ist die Lobby für Psychotherapie? – Suizidprävention – ein dankbares psychotherapeutisches Tätigkeitsfeld Teil 1 – Suizidprävention – ein dankbares psychotherapeutisches Tätigkeitsfeld Teil 2 – Haben Psychotherapeuten immer Recht? – Berichtspflicht für Psychotherapeuten – Innovation zwingt zu Veränderungen im Praxisverwaltungsablauf – Fachausschuss Psychotherapie diskutierte mit Prof. Beske – Besondere Verträge auch für Psychotherapeuten denkbar? – Ein unbedacht gemachtes Kreuz mit fatalen Folgen – Flexibilisierung des Antragsverfahrens bei Gruppenpsychotherapien – Gesundheit von Kindern und Jugendlichen – Wohin steuert die neue Führung Stichwort_Autorenverz 2007.indd 4 – 7 7 7 8 8 8 8 8 8 2 6 6 6 6 6 9 11 6 8 1 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 4 10 1 2 3 4 5 6 7 8 9 9 10 11 Psycho-Soziale-Unterstützung im Not- und Katastrophenfall 11 Qualitätssicherung – Akupunktur in der vertragsärztlichen Versorgung 1 – Dimensionen von Qualität 1 – 1996 bis 2006 – Zehn Jahre Diabetes-Kommission 1 – Blutzuckermessung in der Arztpraxis 1 – Insulinanaloga: Ein Drama in fünf Akten 1 – Abschied vom Albtraum 1 – „Was wirklich Spaß macht ist, die „Verwandlung“ zu erleben“ 3 – Lichttherapie in Eigenregie 3 – Überprüfung der ärztlichen Dokumentation bei der sonographischen Untersuchung der Säuglingshüfte 3 – Medizinische Rehabilitation 3 – Mammographie-Screening-Programm startet in Schleswig-Holstein 4 – Qualitätsprüfungs-Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses am 01. Januar 2007 in Kraft getreten 4 – Allgemeine Verschreibung von Wirkstoffen mit Substanznahmen (AVWS) 5 – Präoperative Diagnostik 5 – Medikamentöse Therapie des AufmerksamkeitsDefizit-(Hyperaktivitäts-)Syn-droms – AD(H)S 5 – Startschuss für Brustkrebsscreening 6 – Mehr Mut zum Nein-Sagen 6 – QM-Kommission 6 – Positronen-Emissions-Tomographie (PET) wird Leistung der GKV – aber ab wann? 6 – Qualitätssicherung in der Nuklearmedizin 7 – Weiterbildung schwer gemacht 7 – ADHS – ein wenig bekanntes Krankheitsbild wird öffentlich 7 – Krankenkassen beteiligen sich erstmals an Investitionen 9 – Gemeinsam über die Hürden der Qualitätszirkelarbeit 10 – MVZ: Verlockung oder Verhängnis, Chance oder vergiftete Frucht? 10 – Phototherapeutische Keratektomie 10 – Fachärzte aufgepasst 10 – Patientenversorgung auf höchstem Niveau 11 – PKV-Standardtarif: Gesetzliche Veränderungen seit dem 01.07.2007 12 – Neufassung der Qualitätssicherungs-Vereinbarung zur Zervix-Zytologie 12 – Änderungen der technischen Regeln für biologische Arbeitsstoffe 12 Qualitätsmanagement – Qualitätsmanagement in der Praxis 3 – Qualitätsmanagement: Wir haben einfach angefangen 5 – Erste Erhebung zum Qualitätsmanagement in Praxen 9 – Qualitätsmanagement muss sich aus sich selbst entwickeln 12 – Qualitätsmanagement aus psychotherapeutischer Sicht 12 Rahmenvereinbarung – Neue Rahmenvereinbarung der Ärztekammer 1 Recht – Berufung von Vertragsärzten/innen bzw. Psychotherapeuten/ innen als ehrenamtliche Richter/innen der Sozialgerichtsbarkeit 1 – Die Pille und das Rauchen 9 – Kinderschutz: Gut gemeint, schlecht umgesetzt 10 Rehabilitation – Risiken und Nebenwirkungen von medizinische Rehabilitation 7 21.02.2008 14:35:00 Uhr Selbsthilfegruppen – APS: Was machen Selbsthilfegruppen? 3 – KVSH zu Gast beim Landesseniorenrat in Nortorf 6 – Feste Tradition: Kamingespräch in der KVSH 6 Service-Team – Mehr für Ihr Geld 2 – KVSH-Service-Center: Konzept weiterentwickelt 7 Steckbrief – Dr. Stefan Jost 1 – Dr. Rüdiger Marquardt 2 – Dr. Norbert Spilok 3 – Dr. Horst Hilpert 4 – Dr. Jan Keßeböhmer 5 – Dr. Franz-Bernhard Bambas 6 – Dr. med. Heinz-Jürgen Schröder 7 – Dr. med. Axel Schroeder 8 – Dr. med. Christian Hauschild 9 – Matthias Seusing 10 – Dr. med. Dr. dent. Hans-Peter Ulrich 11+12 Stilistik – Wünsche am Beiträge 4 Struktur und Verträge – Rote Karte für den Wettbewerb 8 – Sie verlassen den stationären Sektor! 11 – Nach Wechsel von Flaute und stürmischer See 12 Tagung / Kongresse / Studien – Geld oder leben 4 – Die gute Ärztin – der gute Arzt 4 – Der Wandel der Spiritualität in unserer Gesellschaft 5 – Hier sind Menschen, die sich engagieren 7 – Die Verantwortung des Staates und die Freiheit der Bürger 7 – Legitime Erwartungen der Gesundheitsakteure 9 – Guter Arzt, kranker Arzt 10 – Das Ende des Rundum-Happy-Paketes 10 – KBV-Kontrovers: Das Duell, das nicht stattfand 11 – Quo vadis eGK? 11 – Ein kleiner, aber wichtiger Schritt nach vorn 11 – Elektronische Gesundheitskarte – cui bono? 11 Telematik – Startschuss in Flensburg 1 – Kosten-Nutzen-Analyse zur eCard: Ärzte Verlierer – Kassen Gewinner 1 – Richtlinien für den Einsatz von IT-Systemen in der Arztpraxis 1 – Am Anfang war das Feuer 2 – Telematik 5 – EDMP übers Internet 5 – Stimmen zur eGesundheitskarte 5 – Im Prinzip sinnvoll, aber ... 5 – Telemedizin Schwerpunkt auf der Cebit 5 – Telematik in Dänemark 6 – Elektronische Gesundheitskarte (eCard): Zeit zum Ausstieg? 6 – Interview mit Thorsten Beck vom Health Care Department bei der AOK SH 6 – Politiker: Kosten der eGK sind Sache der Selbstverwaltung 10 – WGK: Wann geht’s denn nun los? 8 – Wenig Bedenken bei Patienten 8 – EDV aus ärztlichem Alltag nicht mehr wegzudenken 9 Testament – Das Testament 1 Versicherungen – Versicherungen während der niedergelassenen Tätigkeit bzw. bei Neuniederlassung und im Ruhestand 1 Stichwort_Autorenverz 2007.indd 5 Versorgung – Zukunft ist kein Schicksal – Versorgungsprognose 2050 – Wie stellt sich die Zukunft der ambulanten Versorgung in den Kreisen dar? – Finger in der Wunde – KVSH: Öffnung der Krankenhäuser zwiespältig – Ein zusätzlicher Baustein – Facharztmangel an der Westküste? Vertragsarzt – Vertragsarzt 2007: Mediziner, Manager, Multitalent – Die zweitwichtigste Person in einer Praxis – der Steuerberater – Was ist zu tun, wenn der Praxisinhaber ausfällt – verstirbt? – Notfallmappe bei Krankheit/Unfall/Tod – Bereiten Sie Ihre Praxisabgabe rechtzeitig vor – Verwahrung von Patientenakten nach Auflösung einer Arztpraxis durch Tod – Erste Reaktionen auf das Vertragsarztrechtsänderungsgesetz (VÄndG) Verwaltung – Veränderungsprozesse – Eine Skizze für eine Modernisierung der Verwaltung. Vor Ort – Doktor Bridge gewinnt Europacup – Afrika hat die Zeit, Europa die Uhr – Dorf sucht Arzt – Das lebende Denkmal – Pilotprojekt Prävention und Gesundheitsförderung – Der Mensch ist zum Laufen geboren – Engagement gegen Multiple Sklerose – Im Einsatz für die Hilfsbedürftigen – Rolling Clinic auf Mindanao – Als Arzt in Mikro- und Melanesien Werbung – Ärztliche Werbung 2010: Albtraum oder Realität? Weihnachten – Gehirnforschung zum Fest der Liebe Zulassung – Neues vom Vertragsarztrechtsänderungsgesetz (VÄndG) – Neuer Workshop: Warum kooperieren? – Anstellung von Ärzten – Anstellung eines fachfremden Arztes – möglich oder nicht? – Zumutbare Wartezeiten bei Vorsorgekoloskopien – Psychotherapeuten – Fällt die Bedarfsplanung? – Zulassung von Psychotherapeuten zur Vertragspraxis ... – Öffentliche Ausschreibung von Vertragspraxen – Öffentliche Ausschreibung von Vertragspraxen gemäß § 103 Abs. 4 SGB V – Öffentliche Ausschreibung von Vertragspraxen gemäß § 103 Abs. 4 SGB V – Altersgrenze – Urteil des Landessozialgerichts Bayern – Öffentliche Ausschreibung von Psychotherapeuten Vertragspraxen ... – Zahlenspiele – Öffentliche Ausschreibung von Vertragspraxen gemäß § 103 Abs. 4 SGB V 10 10 10 11 11 11 1 1 1 1 2 2 2 2 1 2 5 6 7 8 9 10 11 12 7 12 5 5 5 6 6 6 7 7 8 9 10 10 11 11 12 21.02.2008 14:35:00 Uhr Autorenverzeichnis der Mitteilungen in 2007 Heft Bannert, Uwe – Was machen Selbsthilfegruppen? 3 Banthien, Dehtleff – Gut gemeint, schlecht umgesetzt 10 Bartz, Dietrich – DMP-Brustkrebs – Hinweis für koordinierende DMP-Ärzte 1 – Medizinische Rehabilitation 3 – Mammographie-Screening-Programm startet in SH 4 – Qualitätsprüfungs-Richtlinie des GBA in Kraft getreten 4 – Positronen-Emissions-Tomographie (PET) 6 – Vordruckvereinbarung 7 – Qualitätssicherung in der Nuklearmedizin 7 – Qualitätsbericht 2006: Versorgung auf höchstem Niveau 11 – Änderungen der technischen Regeln für biologische Arbeitsstoffe 12 Becker, Ekkehard – Sie verlassen den stationären Sektor! 11 – Nach Wechsel von Flaute und stürmischer See 12 Behrens, Anka – Erste Erhebung zum Qualitätsmanagement in Praxen! 9 Beske, Fritz – Rückgabe der Kassenzulassung – eine individuelle und eine systembezogene Grundsatzentscheidung 1 – Warum, Frau Ministerin, warum ... 2 – Aufgabenstellung der gesetzlichen Krankenversicherung neu definieren 3 – Zukunft der Gesundheitsversorgung erfordert Freiberuflichkeit 4 – Bundestagswahl 2009 – Schicksalswahl für das deutsche Gesundheitswesen 5 – 1. Januar 2009 – das Ende der Gesetzlichen Krankenversicherung? 6 – Rationierung oder Prioritätensetzung – die Wortwahl entscheidet 7 – Zentral statt dezentral – ist das die Zukunft im Gesundheitswesen? 8 – Evaluation, Analyse und Prognose – Fremdworte in der Gesundheitspolitik 9 – Gesundheitsziele – Voraussetzung gesundheitspolitischen Handelns 11 Bittmann, Klaus – Elektronische Gesundheitskarte – cui bono? 12 Bobrowski, Andreas – Aus der Arbeit der Laborkommission 2 Borchers, Heiko – Wer ist die Lobby für Psychotherapie? 1 – Haben Psychotherapeuten immer recht? 4 – Berichtspflicht für Psychotherapeuten 5 – Innovation zwingt zu Veränderungen: Umgang mit dem Formular PTV 7b 6 – Fachausschuss Psychotherapie diskutierte mit Prof. Beske 7 – Besondere Verträge auch für Psychotherapeuten denkbar? 8 – Ein unbedacht gemachte Kreuz mit fatalen Folgen 8 Stichwort_Autorenverz 2007.indd 6 – Flexibilisierung des Antragsverfahrens bei Gruppentherapien – Gesundheit von Kindern und Jugendlichen – Wohin steuert die neue Führung? – Psycho-Soziale Unterstützung im Not–und Katastrophenfall Breindl, Elisabeth – Weiterbildung schwer gemacht Büchner, Ralf – Janusköpfige KV – Klares Mandat für das KV-System – Brave New WSG-World – Elektronische Gesundheitskarte: Zeit zum Ausstieg? – Gestalten statt verwalten – KBV in der Krise – Zukunft ist kein Schicksal Dethlefsen, Marco – Weichenstellungen – Gesundheitsministerin Trauernicht besucht KVSH – Erfolgreiche Onkologie-Vereinbarung verlängert – Interview Ralf W. Büchner: ArzneimittelRichtgrößenprüfung – Wirbel um AOK-Rabatte – Mehr Kompetenzen für Pfleger gefordert – Ist Geiz wirklich geil? – Interview Probst Kamper: Palliativmedizin in ländlichen Gebieten – Guter Arzt, kranker Arzt – Tipps und Informationen: Orientierungsseminar für Einsteiger Deutschbein, Dörthe – Nach Wechsel von Flaute und stürmischer See Drews, Michael – Vertragsarzt 2007: Mediziner, Manager, Multitalent – Die zweitwichtigste Person in einer Praxis – der Steuerberater – Der Patient als Kunde? Ich bin doch kein Verkäufer! – Abrechnungstipp zur Leichenschau – Kassenärztliche Vereinigung – Partner oder Feind? – Einigung der Koalition zur Gesundheitsrefom: Schalmeienklänge für Vertragsärzte – oder neue Mogelpackung? – Gesundheitsreform 2007 – Albtraum oder neue Chance? – Ich war noch niemals in Dubai – Bundesverdienstkreuz für alle Privatpatienten? – Vertragsärzte und andere Schurken – Kassenärztliche Vereinigung – Partner oder Feind? – Gesundheitspolitik aktuell: Das System frisst seine Ärzte – Hausbesuche im Notfalldienst – im Zweifel immer fahren! – Buchstabenakrobatik, Worthülsen, Satzphrasen – Ärztliche Werbung 2010: Albtraum oder Realität? – Der Arzt als Fremdling in der Medizin? – Die spinnen manchmal – die Politiker und Krankenkassen ... – Wirtschaftlicher Aufschwung in Deutschland? Aber doch nicht für die Vertragsärzte! 9 9 10 11 7 1 2 4 6 6 7 9 6 6 6 7 7 8 8 9 10 12 12 1 1 1 1 2 2 4 5 6 6 7 7 8 9 9 10 10 11 21.02.2008 14:35:00 Uhr – Disease-Management-Programme – ein Geniestreich für die Ewigkeit ... 12 Dünnweber, Ernst – Überprüfung der ärztlichen Dokumentation bei der sonographischen Untersuchung der Säuglingshüfte 3 Ennenbach, Ralph – Veränderungsprozesse – Eine Skizze für eine Modernisierung der Verwaltung 2 – Schlaglicht zur Honorarentwicklung und ein kurzer Blick bis 2010 5 – Was der Ho-Chi-Minh-Pfad mit ihrem Honorar zu tun hat 8 – EBM und Honorar 2008 ff 11 Etgeton, Stefan – Alternative Heilmethoden 9 Flessau, Lothar – Wie umgehen mit den Rabattverträgen? 6 – Ist Geiz wirklich geil? 8 Friedrich, Thomas – Lieferengpässe bei Importarzneimitteln 11 Frohberg, Thomas – Hormonersatztherapie in den Wechseljahren 1 – Impfung gegen Zervixkarzinom 1 – Verordnung von Läusemitteln 4 – Grippe-Schutzimpfung 4 – Verordnung von Antihistaminika 4 – Off-label-use 4 – BSG-Urteil zu den Heilmittelrichtlinien 4 – Rezeptdiebstahl 11 – Übersicht Reiseimpfungen 12 Greiner, Detlef – Gemeinsam über die Hürden der Qualitätszirkelarbeit 10 – 250 Punkte bis zum Zertifikat 12 Grosse, Marion – Bereiten Sie Ihre Praxisabgabe rechtzeitig vor 2 – Rundfunkgebühr für Internet-PC in der Praxis 3 – Achtung aufgepasst! Neue Gewerbesteuerfalle 3 – Unternehmenssteuerreform 5 – Neue Erbschaftssteuer 5 – Unternehmenssteuerreform 2008 7 – Umsatzsteuerpflicht bei ärztlichen Leistungen 10 Halstrick, Claudia – Die Pille und das Rauchen 9 Hartz, Bianca – Erste Reaktionen auf das Vertragsarztrechtsänderungegesetz (VändG) 2 – Neues von VändG 4 – Warum kooperieren? 4 – Anstellung von Ärzten 4 – Anstellung eines fachfremden Arztes – möglich oder nicht? 6 – Psychotherapeuten 7 – Familienbewusste Regelungen 7 – Fällt die Bedarfsplanung? 10 – Fachärzte aufgepasst 10 – Zahlenspiele 11 Hellwig, Gabriele – Ärztin und Mutter – eine schwierige Kombination 7 Höder, J. u. a. – Risiken und Nebenwirkungen von medizinischer Rehabilitation 7 Jansen, Günther – Prüfeinrichtung unter Gesetzes – und Termindruck 4 – Erfahrungen der Ombudspersonen 6 Kamps, Harald – Mehr Mut zum Nein-Sagen 6 Stichwort_Autorenverz 2007.indd 7 Karlins, Udo – Am Anfang war das Feuer Kaun, Michael – Versicherungen während der niedergelassenen Tätigkeit bzw. bei Neuniederlassung und im Ruhestand Kersting, Wolfgang – Die Verantwortung des Staates und die Freiheit der Bürger Klitzsch, Wolfgang – Legitime Erwartungen der Gesundheitsakteure Kossen, Klaus C. – Das Testament Knuth, Hans Christian – Der Wandel der Spiritualität in unserer Gesellschaft Kreuz, Ingeborg – Mehr für Ihr Geld – Am Anfang war das Feuer Kröger, Delf – Facharztmangel an der Westküste? Kutzschbach, Otto – Feste Tradition. Kamingespräch in der KVSH Leisner, Daniela – Neufassung der Qualitätssicherungs-Vereinbarung zur Zerfix-Zytologie Loibl, Rudolf – Zeitmanagement in der Praxis – Selbstmanagement Maisch, Martin – Onkologischer Nachsorgepass – eDMP: Zuschlagspositionen nun auch bei den DMPs KHK/DMP – Diabetes mellitus Typ 1 Möbus, Matthias – Verkauf individueller Gesundheitsleistungen – en passant? Möschel, Wernhard – Geistige Umnachtung im Kartellrecht – Verkauf individueller Gesundheitsleistungen – en passant? Naundorf, Frank – Insulinanaloga: Ein Drama in fünf Akten Nierobisch, Angelika – Qualitätsmanagement aus psychotherapeutischer Sicht Packenius, Johannes – Mehrkostenverzicht Packenius, Marion – Umsetzung der Bonus-Malus-Regelung – Sprechstundenbedarf – Bitte keine Individualverordnungen – Formulare zur Erst-Anforderung von Btm-Rezepten und – Anforderungsscheinen – Arznei – und Heilmittelvereinbarung 2007 Paquet, Alexander – KVSH zu Gast beim Landesseniorenrat Polchau, Heimo – Medikamentöse Therapie des ADHS Rabe, Karl – Als Arzt in Mikro – und Melanesien Raspe, Hans-Heiner – Individuelle Gesundheitsleistungen in der vertragsärztlichen Versorgung Rickers, Timo – Änderung des Genehmigungsverfahrens zur Abrechnung per Datenträgeraustausch (ADT) – Am Anfang war das Feuer Rühle, Stefan – HVM von Anfang an – HVM von Anfang an 2 1 7 9 1 5 1 2 11 6 12 1 1 1 ? 3 4 8 1 12 4 4 4 4 7 6 5 12 7 1 2 1 2 21.02.2008 14:35:00 Uhr – KVSH-Service-Center: Konzept weiterentwickelt 7 – HVM von Anfang an 7 Schäfer, Jochen-Michael – Dr. Eckard Weisner wird 70 6 – PKV-Standardtarif 12 Schliffke, Monika – Nicht randomisiert und einfach blind ... 6 – QM muss sich aus sich selbst entwickeln 12 Schmidt, Jürgen – Zu der bildgebenden Verfahrensweise eines Caspar David Friedrich und seinen Werken in der Sichtweise ärztlicher Kunst – und Kulturerfahrung 1 Schnack, Dirk – Telematik 4 – Telematik in Dänemark 6 – eGK: „Wann geht es denn nun los?“ 8 – EDV aus ärztlichem Alltag nicht mehr wegzudenken 9 – Politiker: Kosten der eGK sind Sache der Selbstverwaltung 10 Schröder, Jörg Paul – Sprechstundenbedarf 2004 und 2005 5 Schulte am Hülse, Wolfgang – Präoperative Diagnostik 5 – QM-Kommission 6 Seemann, Axel – Versorgungswerk – Basisrente – Rüruprente 6 Seemann, Esther – Mehr für Ihr Geld 1 – Die KVSH gibt sich ein Leitbild 9 – Das Ende des Rundum-Happy-Paketes 10 Seifert, Franz – Suizidprävention – ein dankbares psychotherapeutisches Tätigkeitsfeld Teil 1 2 – Suizidprävention – ein dankbares psychotherapeutisches Tätigkeitsfeld Teil 2 3 Sievers, Ernst – 01610 Chronikerregelung 1 – 99015 Präventionsklauselgebühr ab 01. Januar 2007 gültig 1 – Knackpunkt Hausbesuche 10 Spitzer, Manfred – Gehirnforschung zum Fest der Liebe 12 Stapelfeldt, Paul-Eggert – Wirtschaftlichkeitsprüfung Gebührenordnungsposition 03001 1 Sterzik, Klaus-Henning – Berufung von Vertragsärzten/innen bzw. Psychotherapeuten/ innen als ehrenamtliche Richter/innen der Sozialgerichtsbarkeit 1 Tasche, Ute – Akupunktur in der vertragsärztlichen Versorgung 1 Träder, Jens-Martin – Kosten-Nutzen-Analyse zur eCard: Ärzte Verlierer – Kassen Gewinner 1 – Aufräumen 1 – Buchstabier-Alphabet 2 – Servicewüste Arztpraxis 3 – Lichttherapie in Eigenregie 3 – Geriatrie als Unterrichtsfach in der Humanmedizin 4 – Älter werden 4 – Zielgruppe „Der ältere Patient“ 4 – Begutachtung bei Antrag auf Pflegegeld 4 – Qualitätsmanagement in der Praxis 5 – Die neue Welt zu Gast in Hamburg 5 – Qualitätsmanagement: Wir haben einfach angefangen 5 – Leistungsvernichter sind Zeitdiebe 6 – GOÄ – Was muss auf die Rechung? 7 – GOÄ-Abrechnung – Wie soll man es machen? – Teil 1 8 Stichwort_Autorenverz 2007.indd 8 – – GOÄ-Abrechnung – Wie soll man es machen? – Teil 2 MVZ: Verlockung oder Verhängnis, Chance oder vergiftete Frucht – Knackpunkt Hausbesuche – Dokumentation in der Arztpraxis (1) – Dokumentation in der Arztpraxis (2) Voltmer, Edgar – Guter Arzt, kranker Arzt (zusammen mit Claudia Spahn) Wetzel, Birgit – ADHS – ein wenig bekanntes Karnkheitsbild wird öffentlich Weiher, Peter – Verantwortungslos – Keine Reform – Es ist genug Weisner, Eckhard – Ärztliche Interessenvertretung heute Wilder, Jakob – Startschuss in Flensburg – Doktor Bridge gewinnt Europacup – Interview Ralf W. Büchner: „Wir brauchen eine starke Dachmarke zur Kapitalisierung der Freiberuflichkeit“ – Neuer Notdienst – kein Notfall – Afrika hat die Zeit, Europa die Uhr – Keine Sternstunde des deutschen Parlamentarismus – Bilder sind auch Spiegel – Geld oder Leben – Die gute Ärztin – der gute Arzt – AHA! Ab heute anders ... – Telemedizin: Schwerpunkt auf der CEBIT – Dorf sucht Arzt – Arzt-Deutsch/Deutsch-Arzt – Forderungen und Beschlüsse des 110. Deutschen Ärztetages – Startschuss für Brustkrebsscreening – Das lebende Denkmal – Ärztin und Mutter – eine schwierige Kombination? – „Hier sind Menschen, die sich engagieren“ – Pilotprojekt Prävention und Gesundheitsförderung – Interview C. Meyer-Dulheuer: „Die ärztliche Persönlichkeit überzeugt am besten“ – Rote Karte für den Wettbewerb – Der Mensch ist zum Laufen geboren – Engagement gegen Multiple Sklerose – Finger in der Wunde – Das Ende des Rundum-Happy-Paketes – Im Einsatz für die Hilfsbedürftigen – Auftrag: Prävention – Das Duell, das nicht stattfand – Quo vadis eGK? – Rolling Clinic auf Mindanao – Dienstleistung für den Arzt – Die neue Welt der Pauschalen und Zuschläge – Die Richtung stimmt bereits Wilkening, Karsten – Die Sicherheit des Schwarms – Strategisch und couragiert – Die San-Andreas-Verwerfung – Spezialisierte ambulante Palliativversorgung – Geld, Goethe und Grünkohl Winkler, Robert – Abschied vom Albtraum – Alleinige Verschreibung von Wirkstoffen mit Substanznahmen Zwilling, Günter – Ein zusätzlicher Baustein 9 10 10 11 12 10 7 2 4 6 2 1 1 2 2 2 3 3 4 4 4 5 5 5 6 6 6 7 7 7 8 8 8 9 10 10 10 10 11 11 11 12 12 12 4 7 10 11 12 1 5 11 21.02.2008 14:35:00 Uhr