Zuckerbrot und Peitsche
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Zuckerbrot und Peitsche
nr. 4 | 2015 Nordlicht Offizielles Mitteilungsblatt der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein A K T U E L April 2015 | 18. Jahrgang L E-Health-Gesetz se r ab vi se ces it ei e te 32 n Zuckerbrot und Peitsche Inhalt seite rubrik/Thema heft 4 | 2015 TITELTHEMA Aus dem Inhalt 4 E-Health-Gesetz: „Wer blockiert, zahlt“ 6 Interview mit der Vorstandsvorsitzenden der KVSH, Dr. Monika Schliffke: „Das Gesetz reicht nicht aus“ 8 Umfrage zur Digitalisierung: Wie fit sind Schleswig-Holsteins Praxen? 11 Nachrichten Kompakt Gesundheitspolitik 13 Kommentar: Generationenkonflikt 14 Aus Land.Arzt.Leben! wird Mehr.Arzt.Leben! 16 Umbau der Gemeindepraxis Büsum beginnt Der Referentenentwurf für das E-Health-Gesetz liegt vor. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe will Ärzte einerseits mit finanziellen Anreizen zu einer besseren Vernetzung bewegen, andererseits droht er mit Sanktionen. Im Titelthema stellen wir das ambivalente Gesetzesvorhaben auf den Prüfstand. Außerdem beschreiben Haus- und Fachärzte, inwieweit Digitalisierung und Telematik schon jetzt ihren Praxisalltag bestimmen. 04 Praxis & KV 17 Prävention: Neue Flyer für die Praxis 18 EDV-Messe der KVSH in Neumünster 20 Ein Jahr Praxisnetzförderung: Bilanz und Ausblick 22 Wohin steuern die Praxisnetze? Interview mit Dr. Thomas Schang, ärztlicher Leiter des Ärztenetzes Eutin-Malente 23 Neue Serie: neu niedergelassen in Schleswig-Holstein 24 Allergologie und Immunologie: Graue Theorie oder Mehrwert für den Praxisalltag? 26 Öffentliche Ausschreibung von Vertragspraxen 28 Neues aus KBV und KVen 29 Psychotherapie: Der Konsiliarbericht – ein unbedacht gemachtes Kreuz mit fatalen Folgen Die Menschen im Land 30 Von Wolfsburg nach Groß Wittensee: Hausarzt Daniel Hauth fand seine Wunschpraxis Service 32 Sicher durch den Verordnungsdschungel: „Welcome to the jungle“ 33 Sie fragen – wir antworten 34 Seminare 35 Termine 39 Kreisstellen der KVSH Die KVSH hat ihre Nachwuchskampagne inhaltlich und thematisch erweitert. Mit dem neuen Slogan „ Mehr.Arzt.Leben!“ wird künftig die ärztliche Niederlassung insgesamt beworben und durch ein überarbeitetes, moderneres Kampagnenlogo ergänzt. Als zusätzlicher Kommunikationskanal kommt das soziale Netzwerk Facebook hinzu. 14 30 Daniel Hauth ist am Ziel. Der 41-jährige Facharzt für Allgemeinmedizin wechselte von Wolfsburg in seine Wunschpraxis in Groß Wittensee im Kreis Rendsburg-Eckernförde. Ein Inserat in der KVSH-Praxisbörse und ein Nordlicht-Artikel machten es möglich. Beilage: eKVSH-Flyer Wertvolle Informationen für Sie und Ihr Praxisteam auf den mit einem grünen „ i“ markierten Seiten 2 Nordlicht ak t u e l l 4 | 2015 Nordlicht nr. 4 | 2015 EDITORIAL Dr. Ralph Ennenbach, Stellvertretender Vorstandsvorsitzender der KVSH Liebe Leserinnen und Leser, Versorgungsstärkungsgesetz, Anti-Korruptionsgesetz und Präventionsgesetz. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe arbeitet diszipliniert den Koalitionsvertrag ab und bringt ein Gesetzesvorhaben nach dem anderen auf den parlamentarischen Weg. Jetzt also auch noch das E-Health-Gesetz, das nach Gröhes Vorstellung Tempo auf der Datenautobahn der telematisch-medizinischen Infrastruktur bringen soll. Dabei denkt der CDUPolitiker vor allem an die elektronische Gesundheitskarte. Für Gröhe ist sie wie ein Sportwagen, der in der Garage auf seinen Einsatz lauert. Damit nun alles schneller geht, heißt das Motto „Zuckerbrot und Peitsche“. Anreize wie Sanktionen sollen dafür sorgen, dass der Wagen in die Gänge kommt. Für die Ärzte bedeutet das: Wenn ihr mitmacht, gibt es ein bisschen Geld, wenn nicht, dann kürzen wir euch das Honorar und zwar nicht zu knapp. Nicht nur das E-Health-Gesetz, sondern alle aktuellen Gesetzesvorhaben, die den ambulanten Bereich betreffen, machen deutlich: Die Politik greift immer mehr in die ärztliche Selbstverwaltung ein. Und was viel schlimmer ist – sachlich vorgetragene Bedenken der Ärzte und Psychotherapeuten gegen die Regierungspläne werden einfach vom Tisch gewischt. Arztpraxen in vermeintlich überversorgten Gebieten dicht zu machen und gleichzeitig Terminservicestellen wegen angeblich zu langer Wartezeiten einzurichten, ist absurd? Na und – wir wollen das so! Ende der Diskussion. Mag ja sein, dass der Stammdatenabgleich über die elektronische Gesundheitskarte originäre Aufgabe der Krankenkassen ist. Das sollen trotzdem die Ärzte in ihren Praxen machen – Bürokratie hin oder her. Deutlich wird damit auch: Begriffe wie Freiberuflichkeit und Selbstständigkeit sind für die Politiker in Berlin nur Lippenbekenntnisse. Wir müssen der Politik begreifbar machen, welchen Wert der freie Arztberuf für die Gesellschaft hat. Schaffen wir das nicht, wird der Weg in die staatliche Regulation konsequent weiter beschritten. Ihnen und Ihren Familien wünsche ich ein frohes Osterfest – hoffentlich ohne faule Eier. Ihr Dr. Ralph Ennenbach 4 | 2015 Nordlicht ak t u e l l 3 Titelthema E - H ealth - G esetz „Wer blockiert, zahlt“ Mit dem Versorgungsstärkungsgesetz, dem Anti-Korruptionsgesetz und dem Präventionsgesetz hat die Bundesregierung bereits drei wesentliche Gesetze auf den Weg gebracht, die die ambulante Versorgung betreffen. Mit einem weiteren Vorhaben, dem geplanten E-Health-Gesetz, will Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe jetzt die Digitalisierung im Gesundheitswesen vorantreiben. Zwar hat der Entwurf des „E-Health-Gesetzes“, den Bundesgesundheitsminister Gröhe im Januar vorlegte, einen Umfang von fast 60 Seiten, die wesentliche Philosophie seines Vorhabens brachte der Ressortchef jedoch in einem Zeitungsbeitrag auf eine kurze, prägnante Formel: „Wer blockiert, zahlt“. Handelnden im Gesundheitswesen ihren Aufgaben nicht fristgerecht nach, wird es teuer, wie Minister Gröhe in seinem Beitrag für die FAZ klar machte: „Wird nicht geliefert, müssen sie finanzielle Kürzungen in Kauf nehmen. Nur so können wir Tempo aufnehmen.“ Der Minister beklagte in einem Gastbeitrag für die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ), dass die Beteiligten im Gesundheitswesen beim Transfer von Daten „vielfach noch im analogen Zeitalter“ steckten und betonte: „Die Digitalisierung muss und wird kommen.“ Um diese Entwicklung zu beschleunigen, setzt Gröhe in seinem „Entwurf eines Gesetzes für sichere digitale Kommunikation und Anwendungen im Gesundheitswesen“, so der offizielle Titel, auf eine Mischung aus Zuckerbrot und Peitsche. Online-Abgleich der Versichertendaten wird Pflichtaufgabe der Arztpraxen Eine bittere Pille aus ärztlicher Sicht ist die Vorgabe im Gesetzentwurf, dass die Prüfung der Versichertenstammdaten als Aufgabe in die Arztpraxen verlagert werden soll. Ein Online-Abgleich, ob etwa die auf der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) gespeicherten Versichertendaten aktuell sind und die Karte noch gültig ist, wird ab 1. Juli 2018 eine Pflichtaufgabe in der Praxis. Um dieser Pflicht Nachdruck zu verleihen, sieht der Gesetzentwurf vor, dass die Vergütung von Ärzten, die dieser Aufgabe nach dem Stichtag nicht nachkommen, pauschal um ein Prozent zu kürzen ist. Neben finanziellen Anreizen sind verbindliche Fristen für die Schaffung notwendiger technischer Voraussetzungen und für die Einführung bestimmter Anwendungen vorgesehen. Kommen die 4 Nordlicht ak t u e l l 4 | 2015 Titelthema Damit die Infrastruktur rechtzeitig betriebsbereit ist, setzt der Gesetzgeber der zuständigen Gesellschaft für Telematikanwendungen (Gematik) ebenfalls eine verbindliche Frist. Bis 30. Juni 2016 hat sie die erforderlichen technischen Voraussetzungen zu schaffen. Erfüllt sie diese Vorgabe nicht, werden die Verwaltungshaushalte der beiden Gematik-Gesellschafter KBV und GKV-Spitzenverband ab 2017 auf das Ausgabenniveau von 2014, abzüglich einer Kürzung um ein Prozent, gedeckelt. Extra Geld für die Nutzung elektronischer Arztbriefe Das Ministerium setzt nicht nur auf Sanktionsdrohungen, sondern auch auf Anschubfinanzierungen. Um die elektronische Kommunikation zwischen Kliniken und Ärzten zu forcieren, gibt es von Juli 2016 bis Juni 2018 eine befristete Förderung. Krankenhäuser erhalten pro voll- oder teilstationärem Behandlungsfall einen Euro für das Erstellen eines elektronischen Entlassbriefes, Vertragsärzten wird das Einlesen eines elektronischen Entlassbriefes mit 50 Cent honoriert. Auf finanzielle Anreize zudem setzt die Bundesregierung, um mehr Ärzte dazu zu bewegen, Daten untereinander elektronisch auszutauschen. 55 Cent gibt es für niedergelassene Ärzte in den Jahren 2016 und 2017 pro Übermittlung eines elektronischen Briefes, wenn die elektronische Übermittlung den Versand in Papierform durch Post-, Boten- oder Kurierdienste ersetzt. Vergütung für Erstellung und Pflege des Notfalldatensatzes Mit dem Gesetz wird zudem der Grundstein gelegt, um weitere Anwendungsmöglichkeiten der elektronischen Gesundheitskarte auf den Weg zu bringen. Bis Herbst 2017 soll eine EBM-Regelung zur Vergütung der Erstellung und Aktualisierung des Notfalldatensatzes auf der eGK vorliegen, bis Ende desselben Jahres die technische Infrastruktur einsatzbereit sein. Sind diese Voraussetzungen gegeben, können Ärzte nach den Plänen der Bundesregierung ab 1. Januar 2018 die Erstellung und Aktualisierung des Notfalldatensatzes auf der eGK des Patienten als neue EBM-Leistung abrechnen. Auch bei den Regelungen zum Notfalldatensatz gilt, dass bei Nichteinhaltung der Fristen KBV und GKV-Spitzenverband weitere Haushaltsbeschränkungen drohen. Die Verwaltungshaushalte beider Körperschaften würden auf dem Niveau von 2014 eingefroren und zusätzlich um ein Prozent gemindert. Telemedizinische Leistungen werden ausgebaut Konkret wird der Gesetzentwurf bei der Einführung neuer telemedizinischer Leistungen. Die Abrechnung von telemedizinischkonsiliarischen Befundbeurteilungen von Röntgenaufnahmen soll in rund zwei Jahren möglich sein. Die Voraussetzungen für diese Leistung soll der Bewertungsausschuss bis 30. Juni 2016 klären, damit eine neue EBM-Regelung ab 1. April 2017 in Kraft treten kann. Auch in diesem Fall gilt, dass der KBV und dem GKV-Spitzenverband ab 2017 Haushaltskürzungen drohen, wenn sie den Zeitplan nicht einhalten. Darüber hinaus wird mit dem Gesetz die Möglichkeit eröffnet, telemedizinische Leistungen, die im einheitlichen Bewertungsmaßstab abgebildet sind, auf regionaler Ebene zusätzlich durch Zuschläge auf den Orientierungswert zu fördern. destens fünf verordnete Arzneimittel gleichzeitig einnehmen, werden ab Oktober 2016 Anspruch auf einen „patientenverständlichen“ Medikationsplan haben. Die Aufgabe der Dokumentation der eingenommenen Präparate mit Anwendungshinweisen wird im Gesetzentwurf den Hausärzten zugewiesen. Im Medikationsplan sollen die vom Hausarzt verordneten Arzneimittel, Arzneimittelverschreibungen anderer Ärzte, ohne Verschreibung vom Patienten erworbene Arzneimittel sowie Medizinprodukte, soweit sie für die Medikation relevant sind, verzeichnet werden, um die Arzneimitteltherapiesicherheit zu erhöhen. Der Medikationsplan wird in Papierform starten; zu einem späteren Zeitpunkt soll es die zusätzliche Möglichkeit geben, die Daten als Zusatzfunktion auf der elektronischen Gesundheitskarte zu hinterlegen. Inhalt und Struktur sowie Regelungen zur Aktualisierung des Medikationsplans sind durch eine Vereinbarung zwischen KBV, Bundesärztekammer und Spitzenorganisation der Apotheker auf Bundesebene im Benehmen mit dem GKV-Spitzenverband und der Deutschen Krankenhausgesellschaft zu konkretisieren, so sieht es der Gesetzgeber vor. Wermutstropfen aus ärztlicher Sicht: Der Mehraufwand, der mit den neuen Medikationsplänen auf die Hausärzte zukommt, wird sich kaum in einer zusätzlichen Vergütung niederschlagen. Das Ministerium argumentiert in der Gesetzesbegründung, dass durch die Einführung des Medikationsplans keine Mehrausgaben für die gesetzliche Krankenversicherung entstünden, „da der Mehraufwand für den papiergebundenen Medikationsplan in den hausärztlichen Vergütungspositionen bereits berücksichtigt ist.“ Vermeidung weiterer Insellösungen Darüber hinaus verfolgt das Ministerium das übergeordnete Ziel, die Telematikinfrastruktur „mit ihren Sicherheitsmerkmalen als die zentrale Infrastruktur für eine sichere Kommunikation im Gesundheitswesen zu etablieren und sie für weitere Anwendungen im Gesundheitswesen und für weitere Leistungserbringer zu öffnen“. Als Beispiele werden die sichere elektronische Kommunikation zwischen Ärzten, Systeme zur Unterstützung von Melde- und Berichtspflichten von Leistungserbringern und die Unterstützung telemedizinischer Leistungen genannt. Weiteres Ziel ist es, die Interoperabilität der informationstechnischen Systeme im Gesundheitswesen zu verbessern, um die Telematikinfrastruktur als zentralen Baustein für die elektronische Vernetzung zu stärken. Deshalb sollen durch verschiedene Maßnahmen einheitliche Standards und Schnittstellen unterstützt werden, um künftig weitere „Insellösungen“ zu vermeiden, die dazu führen, dass die elektronische Kommunikation zwischen den verschiedenen Bereichen des Gesundheitswesens erschwert wird. Beim vorliegenden Gesetzentwurf handelt es sich um den sogenannten Referentenentwurf aus dem Bundesgesundheitsministerium. Der endgültige Regierungsentwurf soll Ende April vom Bundeskabinett abgesegnet werden, danach wird der Bundestag über das Vorhaben beraten und beschließen. Mit einem Inkrafttreten des Gesetzes ist zu Beginn des nächsten Jahres zu rechnen. Delf Kröger, KVSH Patienten mit Anspruch auf Medikationsplan Gröhe nutzt den Gesetzentwurf, um einen neuen Leistungsanspruch im Sozialgesetzbuch V zu schaffen, der zunächst nur bedingt Teil der Digitalisierungsstrategie ist. Patienten, die min4 | 2015 Nordlicht ak t u e l l 5 Titelthema E - H ealth - G esetz „Wer mit der KV den telematischen Weg geht, ist gut aufgestellt“ Die Vorstandsvorsitzende der KVSH, Dr. Monika Schliffke, bewertet im NordlichtInterview das geplante E-Health-Gesetz und erläutert, wie sich die Berliner Planspiele auf den Praxisalltag der niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten in SchleswigHolstein auswirken könnten. Nordlicht: „Wer blockiert, der zahlt!“ Mit dieser Formel will der Bundesgesundheitsminister die Digitalisierung des Gesundheitswesens vorantreiben. Er droht KBV und GKV-Spitzenverband mit Haushaltskürzungen, wenn bestimmte Vorhaben aus dem Gesetz nicht fristgerecht umgesetzt werden. Ist das der richtige Weg? verlassen müssen und zweitens muss es mindestens so schnell gehen wie die Kartenzahlung an der Tankstelle. Wenn dann noch ein Kostenaufwand bezahlt würde, könnte Akzeptanz hergestellt werden. Nordlicht: Das Gesetz verfährt nach dem Grundsatz „Zuckerbrot und Peitsche“. Es soll neben den Sanktionsdrohungen auch Anschubfinanzierungen für das Versenden von elektronischen Arztbriefen geben. Sind das die einzigen Pluspunkte oder hat das Gesetz weitere gute Ansätze? Dr. Monika Schliffke: Die kurze Formel klingt sehr oberlehrerhaft und die Politik maßt sich damit eine Art Erziehungsberechtigung gegenüber Körperschaften und Ärzten an. Es erinnert an frühere Zeiten des Taschengeldentzugs, wenn man nicht mehr überzeugen konnte. Schliffke: Medikamentenplan für chronisch Kranke, Entlassmanagement, Notfalldatensatz, Teleradiologie. Das sind neben der Briefkommunikation schon gewichtige und auch sinnvolle Meilensteine. Nordlicht: Besondere Magenschmerzen bereitet der Ärzteschaft, dass der Stammdatenabgleich der Versichertendaten nun per Gesetz in die Arztpraxen verlagert wird. Und statt einer Vergütung gibt es auch hier die Drohung mit Honorarkürzungen für Ärzte, die nicht mitmachen wollen. Wie steht die KVSH dazu? Nordlicht: Wenn Ihnen Minister Gröhe anbieten würde, eine Maßnahme aus dem Gesetz zu streichen. Welche wäre das? Schliffke: Für die KV ist der Stammdatenabgleich immer noch ein interner Verwaltungsakt der Krankenkassen, den diese auch intern zu lösen haben. Aus anderen Ländern kennt man die Verfahren längst. Hier will man es sich mit dem Argument wieder bequem machen, man habe ja schon die Kartenterminals in den Praxen bezahlt. Wir kennen diese Art der Auseinandersetzung schon von der Praxisgebühr. Die Praxen wurden damals gezwungen und wir sehen auch jetzt, dass sie gezwungen werden sollen. Darauf kann man sehr emotional reagieren, nur – es wird wahrscheinlich zu nichts führen. Pragmatismus hilft hier mehr. Der Stammdatenabgleich muss erstens sicher sein, was Sache der Telematik-Infrastruktur ist und auf die sich die Praxen 6 Nordlicht Schliffke: Außer dem Stammdatenabgleich, über den ich bereits gesprochen habe, sehe ich keine Maßnahme, die gestrichen werden sollte.. Ich sehe eher, dass das Gesetz nicht ausreicht. Wir brauchen dringend die Interoperabiltät der Systeme, wir brauchen Schnittstellen, damit der Datentransfer auch tatsächlich unkompliziert stattfinden kann. Momentan vertragen sich die Praxissysteme und das Krankenhausinformationssystem (KIS-System) so gut wie gar nicht. Und wie arbeiten Pflegeheime, das Versorgungsamt und der Medizinische Dienst der Krankenversicherung (MDK)? Das Gesetz sagt auch nicht, was alles mit der in Kürze kommenden ISDN-Abschaltung zusammenhängt. Nur elektronisch können wir demnächst noch unsere Daten verschlüsseln und sicher halten. Alles Telefonie- ak t u e l l 4 | 2015 Titelthema ren und Faxen basiert schon bald auf dem unverschlüsselten Internet und schließt sich dann für Sozialdatentransfer aus. Der Gesundheitsminister sollte sich mal mit dem Innenminister unterhalten, damit wir wissen, wann und wie mit welchen Medien rechtlich einwandfrei umgegangen werden kann. nun bald gar nicht mehr, weil der Übertragungsweg nicht mehr sicher ist. Die Diskussion ist also relativ. Techniker und Datenschützer müssen uns sagen, was sicher ist, und dann muss man sich darauf verlassen können. Mit dieser gleichen Einstellung nehmen wir auch die Expertise anderer Berufe an. Nordlicht: Von der Ebene der Politik in den Versorgungsalltag: Was bedeutet das Gesetz konkret für die Ärzte? Müssen diese nun in neue Praxiscomputer, neue und sichere Internetanschlüsse und neue und teure Software investieren? Nordlicht: Die Debatte um die digitale Vernetzung im Gesundheitswesen scheint vielfach von jenen dominiert, die eher die Risiken betonen. Droht das Gesundheitswesen die Chancen der digitalen Revolution auch und gerade für die ärztliche Versorgung zu verschlafen? Schliffke: Jede gute Praxissoftware ist heute auf Kommunikation eingestellt. Dazu gehören Firewalls und Antivirenprogramme und natürlich als Hauptsicherung der SafeNet-Router. In diese Technik sollte und muss man immer investieren. Wir sind in Schleswig-Holstein dem E-Health-Gesetz mit SafeMail weit voraus. Jetzt startet gerade der Versuch der beleglosen Laborbeauftragung, was die Zusammenarbeit von Praxen und Laboren erheblich vereinfachen wird. Alle Praxen in SchleswigHolstein machen ihre Online-Abrechnung über unser gesichertes Portal und die KV bietet inzwischen zahlreiche nützliche Zusatzdienste an. Wer mit der KV den telematischen Weg geht, ist gut aufgestellt. Schliffke: Nein, verschlafen ist sicher nicht der richtige Ausdruck, denn vieles hat sich getan. Der Blickwinkel der Digitalisierung muss aber auch sehr different sein. Dokumentarische Prozessabläufe, Verwaltungsformalien und Unterstützung durch Datenbanken sind eine Sache, Nutzung von Telemedizin zum Nutzen eines Patienten eine zweite. Man schaue sich nur die Diabetiker-Profile in Smartphones an oder die externe Herzschrittmacherüberwachung. Wie in anderen Lebensbereichen ist auch hier nicht die Frage: Was kann man alles? Sondern: Was braucht man wirklich? Nordlicht: Viele Ärzte und Patienten haben mit Blick auf die elektronische Verarbeitung von Daten Sorgen, dass der Datenschutz ihrer sehr persönlichen Daten nicht gegeben ist. Sind diese Sorgen berechtigt? Nordlicht: Eine letzte Frage: Das E-Health-Gesetz reiht sich in eine Reihe von gesundheitspolitischen Vorhaben ein, die derzeit auf dem Weg sind. Stichworte sind das Präventionsgesetz, das Versorgungsstärkungsgesetz und die neuen AntiKorruptionsregelungen. Sehen Sie so etwas wie einen roten Faden, der sich durch die Gesetze zieht? Schliffke: Datenschutz ist immer der wichtigste Punkt. Ärzte stehen unter Schweigepflicht und dies ist der Grundsatz in jeder Datenhaltung. Dabei ist es zunächst unerheblich, ob die Daten auf Papier oder in einem Rechner sind. Man darf auch keine Papierkarteikarte liegen lassen und keine Medikamentenpläne mit Patientennamen, Rezepte und Überweisungsscheine faxen, wenn man sich nicht vorher vom am Empfangsgerät stehenden Empfänger überzeugt hat. Letzteres darf man 4 | 2015 Nordlicht Schliffke: Der rote Faden ist die zunehmende Verstaatlichung, Formalisierung und Juristifikation des Gesundheitswesens. Es sind Politiker an der Macht, die wenig Vertrauen in die Freiberuflichkeit haben, auch wenn sie das Gegenteil immer wieder betonen. Das Interview führte Delf Kröger, KVSH ak t u e l l 7 Titelthema E - H ealth - G esetz Fit für die Zukunft? Stecken Schleswig-Holsteins Praxen noch im analogen Zeitalter oder sind sie bereits in der digitalen Welt angekommen? Das sagen niedergelassene Ärzte. „Noch ein weiter Weg“ Ohne einen reibungslosen Datenaustausch ist eine fachärztliche Praxis nicht funktionsfähig. Wir führen seit der Gründung 1998 eine „papierlose“ Praxis. Alle Untersuchungsergebnisse (EKG, Ergometrien, LZ-EKG, Lufu, Echo, 24hRR, Schrittmacher, ICD-Befunde, Fremdbefunde) werden in der digitalen Patientenakte zusammengeführt. Von jedem Anmeldebereich, Untersuchungsraum oder Sprechzimmer sowie von der 25 Kilometer entfernten Zweigpraxis kann auf die Patientenakte, die über eine getunnelte Internetverbindung angebunden ist, zugegriffen werden. Befundberichte werden am Untersuchungstag versandt, z. B. per SafeMail. Rohdaten von Langzeit-EKG, die in den Zuweiserpraxen abgeleitet werden, können per E-Mail zur Auswertung an unsere Praxis geschickt werden. Patienten mit Herzschrittmachern, ICD werden internetbasiert überwacht. zeitigen telefonischen Kommunikation mit dem Patienten ist damit auch der Zugriff auf eine vollständige elektronische Patientenakte möglich, einschließlich Anamnese, Medikation, Vorbefunde wie Krankenhausberichte und Vor-EKG. Die vollständigen und aktuellen Daten des Patienten müssen da sein, wo auch der Patient ist, bzw. wo Untersuchungen von ihm befundet werden und allen, den Patienten behandelnden Ärzten, zur Verfügung stehen. Praxisintern erfüllen wir sicher eine Reihe von Voraussetzungen für E-Health in der Zukunft. Ob das reicht? Bis eine Vernetzung aller Sektoren im Gesundheitswesen im Praxisalltag auch funktioniert, ist es noch ein weiter und kostspieliger Weg. Dr. Frank Mibach, Facharzt für Kardiologie, Itzehoe Wir arbeiten bei Cardiogo mit, einem Vorzeigeprojekt für E-Health. Cardiogo ist ein weltweit vom Patienten erreichbarer kardiologischer Rufdienst. Neben Befundung eines vom Patienten erstellten 12-Kanal-EKG in Echtzeit während der gleich- „Wer wird das bezahlen?“ Meine Praxis ist schon lange voll digitalisiert. Die Daten werden auch über KV-SafeNet übertragen. Ich nutze den eAbrechnungsCheck sowie die digitale Quartalsabrechnung der KVSH. Das E-HealthGesetz ist aus meiner Sicht nur der Versuch des Gesetzgebers, die elektronische Gesundheitskarte per Termindruck zum Laufen zu bringen. Ungeklärte Fragen zur Datenübertragung aus der Praxissoftware auf die Karte, zur Datenpflege und dem damit verbundenen Arbeitsaufwand für die Praxen bleiben weiter offen – wohl in der stillen Hoffnung „das läuft sich schon zurecht“. Unsere 8 ehemalige KVSH-Vorsitzende Dr. Ingeborg Kreuz bezifferte den Programmieraufwand pro Karte auf einer Abgeordnetenversammlung auf 20 bis 40 Minuten. Im günstigsten Fall bei 20 Minuten entspricht das für meine Praxis circa der Jahresarbeitszeit von zwei Vollzeitkräften. Dr. Carsten Heinemeier, Facharzt für Allgemeinmedizin, Schafflund Nordlicht ak t u e l l 4 | 2015 Titelthema „Viele Dinge sind auf den Weg gebracht“ Ich denke, dass wir als Praxis die digitalen Neuerungen sehr aufmerksam verfolgen und versuchen, diese, wo es für uns sinnvoll ist, auch umzusetzen. Insgesamt werden die Erleichterungen, die durch digitale Kommunikation und digitale Anwendungen möglich sind, aber bei weitem noch nicht ausgeschöpft. immer noch sehr viele Vorgänge digital und zusätzlich auf Papier bearbeitet werden, sodass die erhoffte Einsparung von Papier häufig nicht eintritt. Mit zunehmenden Datenmengen und nötiger Rechnerkapazität müssen Hardware und Software regelmäßig und relativ aufwendig immer auf den aktuellen Stand gebracht werden. Der Gesetzgeber gibt uns mittlerweile viele Bereiche vor, in denen wir digital arbeiten müssen. Abrechnung oder Dokumentation von DMP können mittlerweile nicht mehr schriftlich, sondern nur noch online erledigt werden. Ein großes Thema ist die Verwaltung von Arztund Krankenhausberichten. In diesem Bereich betreiben wir großen Aufwand, die mit der Post kommenden Berichte einzuscannen und den Karteikarten der Patienten zuzuordnen – ein klassischer Medienbruch. Es ist für uns deutlich einfacher und schneller, wenn wir Arztberichte von Fachärzten oder aus Krankenhäusern online per sicherer E-MailVerbindung zugesandt bekommen. Gleichzeitig fällt auf, dass Spannend ist die Diskussion um die neue Versichertenkarte. Hier könnte viel Arbeit eingespart und die Patientensicherheit erheblich verbessert werden. In einem nächsten Schritt könnten sogar Rezepte oder Überweisungen digital auf der Karte gespeichert werden. Schließlich eröffnet der Arztausweis mit Chip neue Möglichkeiten. Als Beispiele seien hier die Speicherung der Fortbildungsnummer und die online-Identifikation per Arztausweis gegenüber KVSH und Ärztekammer genannt. Dr. Michael Emken, Facharzt für Allgemeinmedizin, Bad Segeberg „Druck von oben hilfreich“ Als Jugendlicher habe ich Röhrenradios repariert und das futuristische Jahrbuch „Das neue Universum“ gelesen. Ich war immer neugierig im Bereich Technik. Meine Doktorarbeit habe ich an einem WANG-PC geschrieben, den ich noch selbst programmieren musste. Später als niedergelassener Arzt wurde 1989 „mit der Brechstange“ und mit Hilfe von mehreren Studenten innerhalb einer Woche von Karteikarte auf papierlose Praxisführung umgestellt. 1991 kam ISDN auf, in der EDV-Gemeinschaft selbstständiger Ärzte in Kiel spekulierten wir über Arztbriefverschickung von EDV zu EDV. Vom Internet hatte noch keiner was gehört. Labordatenfernübertragung kam zuerst. 1998 4 | 2015 Nordlicht wurde vom Deutschen Gesundheitsnetz verschlüsselte Übermittlung vertraulicher Daten über das Internet angepriesen. Als Werbeprämie gab's zwei Flaschen Chablis. Ausgetrunken! Der VCS-Standard wurde 1999 geboren und verschwand später wieder. 2000 schrieb ich in einem Rundbrief im Praxisnetz „Arztbriefempfang bis Ende 2000 realisiert!“ Irrtum! MediComNet von Siemens wurde im MPN 2006 in zahlreichen Praxen installiert: Sitzungen, Diskussionen, Gehirnschmalz, Geldeinsatz. Für die Katz! SafeMail-Briefe empfangen wir schon seit über einem Jahr und müssen sie immer noch in einer umständlichen Prozedur in die Karteikarte einbinden, denn die nahtlose Einbindung der Briefe schafft Medistar bei Gemeinschaftspraxen bis heute nicht. Das Softwareunternehmen kündigt eine „Neuentwicklung im September 2015“ an. Da hilft wohl nur Druck von oben. Dr. Hans Jewan, Facharzt für Allgemeinmedizin, Neumünster ak t u e l l 9 Titelthema „Wir verschließen uns dem Fortschrittsgedanken nicht“ Bundesgesundheitsminister Gröhe beschwört den handfesten medizinischen Nutzen der digitalen Vernetzung mit schnellerer Kommunikation und höherer wirtschaftlicher Effizienz. Digitale Vernetzung ist in seinen Augen ein Motor für den medizinischen Fortschritt und er hat kein Verständnis dafür, dass dieser große Fortschritt im digitalen Zeitalter des Gesundheitswesens blockiert wird. Wir Ärzte in Schleswig-Holstein haben auch kein Verständnis dafür, sehen aber an erster Stelle nicht die spektakuläre, medienwirksam aufbereitete Sondersituation einer Schlaganfall-Diagnostik. Wir wollen in unserem normalen anstrengenden Praxisalltag aktualisierte Medikationspläne, die nicht mühsam in Handtaschen gesucht werden. Wir wollen die Impfsituation und die Allergien auf einen Blick prüfen können. Wir wollen die wertvollen zeitlichen Ressourcen unserer Praxisteams nicht mit Telefonaten nach dem letzten Koloskopie- oder Mammographiebefund verschwenden. Einheitliche Diagnostik- und Behandlungspfade mit gemeinsam gestalteten Dokumenten in der regionalen Versorgung eines Praxisnetzes, Labordatenübertragung und automatische Zuordnung von ärztlichen Abschlussberichten sind unser Ziel und natürlich die schnelle Information in der Notfallsituation. Wer blockiert uns? Acht Softwarehäuser für 5.000 Kolleginnen und Kollegen im Lande. Da brauchen wir die Unterstützung des Ministers! Er muss dafür sorgen, dass wir zusammen mit unserer gut funktionierenden ärztlichen Selbstverwaltung die Möglichkeit haben, unsere digitalen Wünsche einheitlich über alle Softwarehäuser hinweg für die Ärzte kostenneutral umzusetzen. Es kann nicht sein, dass jede Impf-Software, jeder digitale Mutterpass Anschaffungskosten für den behandelnden Arzt bedeuten, die sich, wie viele andere notwendige Dinge, im Praxisalltag nicht amortisieren. 10 Nordlicht Natürlich sind Videokonferenzen zwischen behandelnden Ärzten in einer Notaufnahme oder eines Tumorboards von großem Vorteil und helfen kompetentes Fachwissen zu bündeln. Aber für den kranken Menschen möchten wir für die Diagnostik noch den persönlichen Kontakt und alle Sinne nutzen dürfen. Es geht dem Minister darum, dass wir alle technischen Möglichkeiten nutzen, damit der medizinische Fortschritt allen Patienten wirklich zugutekommt. Doch hat er das auch mit den verschiedenen Telefonanbietern im Lande besprochen? Der Datentransfer ist an diese Infrastruktur gebunden und leidet unter störanfälligen Leitungen, bzw. fehlenden Voraussetzungen. Wie kann es sein, dass durch die Telekom bei Umstellung auf Internet-Telefonie ein Palliativmediziner für seine Patienten nicht erreichbar war oder eine Labordatenübertragung wegen einer bis zu dreißigprozentigen Abbruchquote in einer Verbindung nicht funktioniert? Die Ärzte in Schleswig-Holstein verschließen sich dem Fortschrittsgedanken nicht. Bei der Umsetzung dieser digitalen Zukunft sollte die Honorierung zur Finanzierung der Praxisumstellung nicht vergessen werden. Wir handeln nach dem Eid des Hippokrates und könnten uns diese Ergänzung des Genfer Ärztegelöbnisses vorstellen: „Ich werde mich in meinen ärztlichen Pflichten meinem Patienten gegenüber nicht beeinflussen lassen durch Alter, Krankheit oder Behinderung, Konfession, ethnische Herkunft, Geschlecht, Staatsangehörigkeit, politische Zugehörigkeit, Rasse, sexuelle Orientierung, soziale Stellung oder durch Telefonanbieter und Softwarehäuser.“ Doris Scharrel, Gynäkologin, Kronshagen ak t u e l l 4 | 2015 NACHRICHTEN KOMPAKT O nline - D ienste G-BA eKVSH-Flyer neu aufgelegt HPV-Impfung ab neun Jahren Kassenleistung Bad Segeberg – Die KVSH hat eine Neuauflage des Infoflyers „eKVSH – Die Online-Dienste der KVSH“ veröffentlicht. Im Flyer werden unter anderem die verschiedenen Serviceangebote der KVSH erläutert, die Ärzte und Psychotherapeuten im Internet oder im KV-SafeNet nutzen können. In einer Übersichtstabelle werden außerdem alle Dienste wie die eAbrechnung, der eAbrechnungsCheck, die eSammelerklärung, die eAbwesenheitsmeldung oder SafeMail erläutert. Der Flyer enthält zusätzlich wichtige Hinweise zum erforderlichen Anschluss und zum Anmeldeverfahren. Der eKVSH-Flyer liegt dieser Ausgabe bei. Er steht auch als Download auf www.kvsh.de/Praxis/ IT in der Arztpraxis zur Verfügung. Weitere Exemplare können kostenlos über die Formularausgabe der KVSH bestellt werden: Tel. 04551 883 250 oder E-Mail an formular@ kvsh.de). Berlin – Ab sofort ist die HPV-Impfung für Mädchen ab neun Jahren eine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen. Bisher lag das empfohlene Impfalter bei zwölf bis 17 Jahren. Das teilte die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) mit. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hatte im November 2014 beschlossen, die Schutzimpfungs-Richtlinie entsprechend der Empfehlung der Ständigen Impfkommission anzupassen. Das Bundesgesundheitsministerium hat den Beschluss nicht beanstandet. Mit der Herabsetzung des Impfalters solle erreicht werden, dass mehr Mädchen als bisher vor einer Infektion mit humanen Papillomaviren geschützt werden, bevor sie das erste Mal Geschlechtsverkehr haben, erklärte die KBV. Zudem sprächen nach Angaben des Robert Koch-Instituts Mädchen in jüngerem Alter besser auf die Impfung an: Sie bildeten mehr Antikörper gegen die Viren. Außerdem seien mit der Altersherabsetzung nur zwei statt bisher drei Impftermine nötig. V eranstaltungen 1. Tag der Allgemeinmedizin in Schleswig-Holstein T onsillotomie BKK-Vertrag geändert Bad Segeberg – Der Tonsillotomie-Vertrag mit dem BKK Landesverband NordWest wird zum 1. April 2015 geändert. Anästhesisten und für die Nachsorge verantwortliche konservativ tätige HNO-Ärzte müssen ab dann eine Genehmigung bei der KVSH beantragen, wenn sie weiterhin am Vertrag teilnehmen und abrechnen möchten. Wie bereits bei den Verträgen mit der Knappschaft und der Bahn-BKK, sind aufgrund einiger Beanstandungen des Bundesversicherungsamtes (BVA) Änderungen vorgenommen worden. Das Widerspruchsrecht für Patienten wurde überarbeitet. Sie können ihre Teilnahme nun bis zu zwei Wochen nach Abgabe der Teilnahmeerklärung bei ihrer Krankenkasse schriftlich widerrufen. Begründen müssen sie den Widerruf nicht. Außerdem ist es untersagt, die Behandlung als eine Krankenhausbehandlung oder durch die Nutzung der Krankenhausinfrastruktur nach Paragraf 115b SGB V durchzuführen. Vertragsunterlagen, Teilnahmeerklärungen und die angepassten Anlagen können im Downloadcenter auf www.kvsh.de heruntergeladen oder als Druckversion bei der KVSH bestellt werden. Kontakt: Daniela Leisner, Qualitätssicherung, Tel. 04551 883 445. 4 | 2015 Nordlicht Kiel/Lübeck – Der 1. Tag der Allgemeinmedizin in SchleswigHolstein findet am 30. Mai 2015 im Kieler Wissenschaftszentrum statt. Ausrichter sind die Institute für Allgemeinmedizin in Kiel und Lübeck, die ein breit gefächertes Fortbildungsprogramm für das gesamte Praxisteam anbieten. In Workshops können die Besucher ihr theoretisches Wissen und ihre praktischen Fertigkeiten auffrischen und vertiefen. Das genaue Programm und eine Online-Anmeldung stehen auf der Internetseite www.allgemeinmedizin.uni-kiel.de zur Verfügung. ak t u e l l 11 NACHRICHTEN KOMPAKT M indestlohn V eranstaltungen Was Ärzte als Arbeitgeber wissen müssen Fortbildungsnachmittag für Praxen Berlin – Auch Ärzte, die in ihrer Praxis Personal beschäftigen, müssen die seit Anfang Januar dieses Jahres geltenden Regeln über den gesetzlichen Mindestlohn beachten. Darauf hat der NAV-Virchow-Bund hingewiesen und entsprechende Musterverträge für Praxismitarbeiter erstellt, für die die neuen Mindestlohn-Regelungen gelten. Alle Beschäftigten – auch kurzfristig Beschäftigte sowie Rentner – erhalten seitdem 8,50 Euro brutto pro Stunde. „Für Minijobber gilt außerdem erstmals eine Höchstarbeitszeit. Sie dürfen für 450 Euro im Monat maximal 53 Stunden arbeiten“, betont der NAV. Der Arzt sei als Arbeitgeber verpflichtet, Beginn, Ende und Dauer der täglichen Arbeitszeit dieser Beschäftigten innerhalb von sieben Tagen aufzuzeichnen und diese Aufzeichnungen mindestens zwei Jahre aufzubewahren. Der Verband bietet Informationsmaterial zu den neuen Regelungen an. NAV-Mitglieder können u. a. Musterverträge für geringfügig Beschäftigte mit Zeiterfassungsvordrucken bestellen. Mehr Informationen unter www.nav-virchowbund.de. KBV PraxisCheck zum Impfmanagement Berlin – Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) hat ihr Serviceangebot „Mein PraxisCheck“ ausgebaut und bietet impfenden Ärzten einen Online-Test zur Überprüfung ihres Impfmanagements an. Ärzte können dazu in einem Fragebogen im Internet herausfinden, wie gut ihre Praxis im Bereich „Impfen“ aufgestellt ist und was noch verbessert werden könnte. Die abgefragten Themen reichen von der Information und Aufklärung der Patienten über die Beschaffung und Lagerung von Impfstoffen bis zum Risiko- und Fehlermanagement. Alle Fragen, Bewertungen und Empfehlungen basieren dabei auf QEP, dem Qualitätsmanagement-System der Kassenärztlichen Vereinigungen und der KBV. „Mein PraxisCeck“ im Internet: www.kbv.de/ html/13789.php. Kiel – Im Juni bietet die Abteilung Gesundheitsschutz des Landesamtes für soziale Dienste (LAsD) zusammen mit dem Ministerium für Soziales, Gesundheit, Wissenschaft und Gleichstellung ein weiteres kostenfreies Fachseminar für Arztpraxen an: Das Labor in der Arztpraxis Anforderungen, Qualitätssicherung, Hygiene Fortbildungsveranstaltung für Praxen, die Patientennahe Sofortdiagnostik (POCT) anbieten Für quantitative Laboruntersuchungen in der Arztpraxis gelten entsprechend der Medizinprodukte-Betreiberverordnung Richtlinien zur internen und externen Qualitätssicherung (RiliBÄK). Außerdem werden Anforderungen an ein Qualitätsmanagement-System gestellt. Die Veranstaltung vermittelt praxisnah und anwenderorientiert mehr Klarheit bei der Umsetzung der gesetzlichen Anforderungen und trägt so zum Schutz der Patienten und Mitarbeiter bei. Termin: 3. Juni 2015, 13.00 bis 17.00 Uhr Veranstaltungsort: Ministerium für Soziales, Gesundheit, Wissenschaft und Gleichstellung des Landes SchleswigHolstein, Raum 468, Adolf-Westphal-Straße 4, 24143 Kiel Anmeldung: Die Teilnehmerzahl pro Praxis ist begrenzt (max. 2 Personen). Bitte melden Sie sich bis zum 20. Mai 2015 unter Angabe Ihrer Kontaktdaten (Name, Adresse, Telefonnummer, E-Mail-Adresse) an Fax: 0431 988 638 4482, Petra Micheels Fortbildungspunkte: 4 (Kategorie A) Nähere Informationen erhalten Sie im Internet unter: www.schleswig-holstein.de/LASD/DE I nternetwegweiser Hilfe bei seltenen Krankheiten Berlin – Eine neue Internetseite soll Patienten, deren Angehörigen und Ärzten künftig einen besseren Überblick über die Versorgungsmöglichkeiten für Menschen mit seltenen Krankheiten in Deutschland verschaffen. Auf www.se-atlas.de werden dazu passende Einrichtungen auf einer interaktiven Landkarte angezeigt, die sich auf die Behandlung dieser Erkrankungen spezialisiert haben. Die Nutzer können dann die jeweilige Klinik oder das passende Behandlungszentrum anklicken, um weitere Informationen zu erhalten. Das Projekt des Instituts für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik der Universität Mainz wird vom Bundesministerium für Gesundheit gefördert. Von seltenen Erkrankungen spricht man, wenn nicht mehr als fünf von 10.000 Menschen unter einem spezifischen Krankheitsbild leiden. 12 Nordlicht V ersorgungsstärkungs gesetz KBV protestiert Berlin – Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) hat ihre Anzeigenkampagne gegen das von der Bundesregierung geplante Versorgungsstärkungsgesetz fortgesetzt. Mit einer Anzeige in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) mit dem Slogan „Stellen Sie sich vor, Sie gehen zum Arzt und er ist nicht mehr da“ warnt die KBV davor, dass das Versorgungsstärkungsgesetz dem medizinischen Nachwuchs den Weg in die eigene Praxis erschwert und die ambulante Versorgung langfristig verschlechtert. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) kritisierte die Kampagne der Kassenärzte daraufhin scharf. ak t u e l l 4 | 2015 gesundheitspolitik K ommentar Generationenkonflikt In den späten fünfziger Jahren kreierte Konrad Adenauer im Bundestagswahlkampf den Begriff des „Generationenvertrages“. Er besagte, dass die jeweils beruflich aktive Generation die Altersversorgung für die Rentner übernimmt. Das bis dato geltende System der kapitalgedeckten Rente aus Bismarcks Zeiten, wonach man im Alter mit Zinsen das herausbekam, was man lebenslang eingezahlt hatte, war nach zwei Währungsreformen am Ende. Denn von durchschnittlich 80 D-Mark konnte schon 1957 kein Rentner leben. Der „Generationenvertrag“ war der große soziale Wurf, der seither vielen Generationen die Lebensgrundlage im Alter sicherte. Doch das System, das damals geschaffen wurde, funktioniert nicht mehr. Zu groß sind heute die Ansprüche an das System durch eine wachsende Zahl immer länger lebender Rentner und zu gering sind gemessen daran die Leistungen der Zahler. Selbst staatliche Milliardenzuschüsse aus dem Bundeshaushalt reichen nur für ein Stopfen von Löchern. Die Jahre eines echten Rentenanstiegs sind vorbei – erst recht angesichts niedriger Zinsen und sinkender Steuerfreigrenzen. Keine Rede mehr von Generationenvertrag und Generationengerechtigkeit. Kein Wunder, dass schon heute eine Mehrheit der Deutschen den künftigen Wohlstand in Gefahr sieht – trotz Rekordbeschäftigung, hohen Steuereinnahmen und boomender Nachfrage im In- und Ausland. Die Sorgen sind berechtigt. Denn, wenn schon jetzt mehr als 50 Prozent des Bundeshaushalts für soziale Aufgaben ausgegeben werden, lässt sich ahnen, wie es aussieht, wenn die Wirtschaft nicht mehr rund läuft, ein Arbeitnehmer zwei Rentner finanzieren muss und die arbeitende Generation lieber in die eigene – wieder kapitalgedeckte – Altersvorsorge investiert. Dass es so kommt, weiß man längst, denn die demografische Entwicklung der nächsten 25 Jahre ist weder aufzuhalten noch umzukehren. Auch Zuwanderer, die ihre Rentenansprüche mitnehmen, wenn sie wieder abwandern, können daran nichts ändern. In anderen Bereichen der Altersvorsorge sieht es nicht besser aus. Pflegekräfte, die schon jetzt Mangelware sind, wird man künftig nur noch finden, wenn man den Beruf attraktiver macht als heute und vor allem besser bezahlt. Andernfalls wird die Lücke, die auf 50.000 Pfleger ab 2020 geschätzt wird, nicht geschlossen werden können. Denn das Potenzial an jungen Arbeitskräften geht, demografisch bedingt, eben auch zurück und niemand wird freiwillig einen Beruf ergreifen, der große Herausforderungen an einen stellt, trotzdem schlecht bezahlt ist, und – welch Wunder – ein miserables Image hat. Auch hier bleibt deshalb nur das Resümee, dass der Vertrag der Generationen „Jung pflegt Alt“ zerbröselt. 4 | 2015 Nordlicht Hinzu kommt, dass die auseinander driftenden Lebensentwürfe der Generationen die Folgen des demografischen Wandels noch verschärfen. Wer hätte denn geglaubt, dass die nachwachsende Ärztegeneration zu einem erheblichen Teil lieber den „Job“ als Angestellte eines niedergelassenen Kollegen macht, statt sich in guter Tradition eines freien Berufs selbstständig zu machen? Und wie soll die ärztliche Versorgung in Flächenländern sichergestellt werden, wenn kaum noch jemand Landarzt werden will? „Das Menetekel unserer bröckelnden Infrastruktur sollte doch deutlich machen, dass hier wie dort Neues nicht von heute auf morgen zu schaffen ist.“ All das sind weitere Herausforderungen, auf die bislang weder die Politik noch die Gesellschaft Antworten haben. An Mahnungen fehlt es nicht. Was muss also noch passieren, damit diese Themen auf die Tagesordnung kommen? Das Menetekel unserer bröckelnden Infrastruktur sollte doch deutlich machen, dass hier wie dort Neues nicht von heute auf morgen zu schaffen ist. Neubauten brauchen bis zur Realisierung 25 Jahre und neue Generationen von Medizinern und Pflegekräften bekommt man auch nicht schneller. Worauf also warten, wenn man weiß, was kommt, wenn nichts kommt? Wann, wenn nicht jetzt und wer, wenn nicht eine Große Koalition, sollte eine Neuordnung der Sozialpolitik und die notwendigen Anpassungen an den demografischen Wandel angehen? Er kommt ja nicht erst, wir sind schon mitten drin. Deshalb ist es kein gutes Zeichen, wenn die Koalitionsparteien in diesem Feld der Sozialpolitik die Zügel weiter schleifen lassen, obwohl es um die vielleicht wichtigsten Weichenstellungen dieser Legislaturperiode geht. Alle politischen Seiten können eigentlich nur gewinnen, denn die Gesellschaft wartet darauf, dass es in der Zukunftssicherung unserer Sozialsysteme endlich vorwärts geht. Peter Weiher, Journalist ak t u e l l 13 gesundheitspolitik Ä rztemangel KVSH-Nachwuchskampagne mit neuem Namen Die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein richtet ihre Nachwuchskampagne neu aus: Aus „ Land.Arzt.Leben!“ wird „ Mehr.Arzt.Leben!“. Begleitet wird der neue Slogan durch ein überarbeitetes, moderneres Kampagnenlogo. Über Facebook wird der Kontakt zum ärztlichen Nachwuchs verstärkt. Vor vier Jahren hat die Kassenärztliche Vereinigung SchleswigHolstein die Nachwuchskampagne „Land.Arzt.Leben!“ gestartet, um ein Zeichen gegen den Ärztemangel zu setzen. Dabei ging es vor allem darum, junge Mediziner für den Hausarztberuf auf dem Land zu gewinnen. Nun hat die KVSH die Kampagne inhaltlich und thematisch erweitert. Mit dem neuen Slogan „Mehr.Arzt. Leben!“ soll künftig die ärztliche Niederlassung insgesamt beworben werden – also neben der hausärztlichen auch die fachärztliche Tätigkeit auf dem Land und in der Stadt. Grund für die Neuausrichtung: Die Nachwuchsprobleme betreffen längst nicht mehr nur die Allgemeinmedizin, sondern auch fachärztliche Disziplinen wie Frauen- und Nervenärzte sowie Chirurgen. Ähnlich wie bei den Hausärzten ist auch hier etwa jeder dritte Arzt 60 Jahre oder älter. Auch für sie müssen ausreichend Nachfolger gefunden werden, um die ambulante Versorgung in diesen Bereichen aufrechterhalten zu können. Damit ist klar, dass der Bedarf an neuen Ärzten in Zukunft nicht nur die ländlichen Gebiete, sondern auch städtische Regionen betreffen wird. 14 Nordlicht Der neue Slogan der Kampagne soll aber auch die neue Vielfalt in der Niederlassung deutlich machen, die sich in den vergangenen Jahren entwickelt hat. „Mehr.Arzt.Leben!“ steht für die vielen Möglichkeiten, die dem ärztlichen Nachwuchs ein attraktives Tätigkeitsumfeld in der ambulanten Versorgung in Aussicht stellen: Das Praktizieren als selbstständiger, unternehmerisch tätiger oder als angestellter Arzt in Voll- oder Teilzeit. Mehr Möglichkeiten, Beruf und Familie unter einen Hut zu bekommen, mehrere Kooperationsformen und Praxismodelle, mehr Flexibilität durch den Wegfall der Residenzpflicht. Außerdem bietet der ambulante Bereich mehr Möglichkeiten, sich selbst zu verwirklichen und selbst über Zeit- und Arbeitseinteilung, Organisation und medizinisches Behandlungsangebot einer Praxis zu bestimmen. Vor allem die Zielgruppe der Medizinstudenten interessiert sich für diese neuen Möglichkeiten und fragt dazu bei den Informationsveranstaltungen der KVSH gezielt Informationen ab. Medizinstudenten waren es auch, die die KVSH darauf hingewiesen ak t u e l l 4 | 2015 gesundheitspolitik angekündigt oder aber interessante Neuigkeiten aus dem ambulanten Bereich dargestellt. Nicht nur über Facebook bleibt die KVSH im Dialog mit dem ärztlichen Nachwuchs. Mit Unterstützung praktizierender Ärzte wird sie auch in diesem Jahr vor Ort an den Universitäten in Kiel, Lübeck und am UKE in Hamburg sein, um den ärztlichen Nachwuchs für eine Tätigkeit als Haus- oder Facharzt zu begeistern. Und wie im vergangenen Jahr wird es auch in diesem Sommer eine „Landpartie“ für Medizinstudenten geben, die bei einer Bustour moderne, innovative Praxiskonzepte in SchleswigHolstein vorstellt. haben, dass sie ein generelles Interesse an der Niederlassung hätten und sich von der Kampagne „Land.Arzt.Leben!“ und deren inhaltlicher Fokussierung auf die landärztliche Tätigkeit nicht ausreichend angesprochen fühlten. Bezeichnend war auch der Erfolg der „Uni-Sprechstunde“ im vergangenen Herbst in Kiel. Auf dieser Informationsveranstaltung rund um die Niederlassung war zum ersten Mal seit Beginn der Kampagne neben einem Hausarzt auch ein Facharzt vertreten und zwar eine Hautärztin. Diese Kombination war ein voller Erfolg: Mehr als 50 Medizinstudenten besuchten die Veranstaltung – doppelt so viele wie in den Jahren zuvor. Die Neuausrichtung der Kampagne und die Abkehr vom Slogan „Land.Arzt.Leben!“ bedeutet nun keineswegs, dass für die landärztliche Tätigkeit künftig kein Interesse mehr geweckt werden soll. Selbstverständlich wird auch unter dem neuen Kampagnennamen das Bewerben einer ärztlichen Tätigkeit auf dem Land – speziell der hausärztlichen – ein wesentlicher Bestandteil bleiben, schließlich werden Nachbesetzungsprobleme und Ärztemangel in den nächsten Jahren besonders in den ländlichen Regionen Schleswig-Holsteins noch spürbarer werden. Kampagne mit eigener Facebook-Seite Die Zielgruppe bleibt dieselbe: Auch unter „Mehr. Arzt.Leben!“ richtet sich die Kampagne hauptsächlich an Medizinstudierende und Ärzte in Weiterbildung zum Facharzt. Um den Kontakt zur Zielgruppe der jungen, heranwachsenden Ärztegeneration ausbauen zu können, wird die KVSH nun auch im Social-Media-Bereich aktiv und startet parallel zur Neuausrichtung eine Facebook-Seite. Diese soll die Kampagne zusätzlich bewerben. Über Facebook wird unter anderem auf die verschiedenen Niederlassungsmöglichkeiten und Fördermaßnahmen für Medizinstudenten und Ärzte in Weiterbildung hingewiesen. Außerdem werden Infoveranstaltungen an den Universitäten Hintergrund Schleswig-Holstein droht in den kommenden Jahren ein massiver Ärztemangel. Etwa ein Drittel der rund 1.900 Hausärzte in Schleswig-Holstein ist 60 Jahre oder älter und wird in absehbarer Zeit in den Ruhestand gehen. Das sind mehr als 600 Ärzte, für die Nachfolger gefunden werden müssen. Ähnlich sieht es bei den Fachärzten aus. Nachwuchs in ausreichender Größenordnung ist nicht in Sicht. So verzeichnet die Statistik der Ärztekammer Schleswig-Holstein für das Jahr 2014 nur 65 erfolgreich abgelegte Prüfungen zum Facharzt für Allgemeinmedizin. Die Gründe für den Ärztemangel sind vielfältig. Zum einen hat das Interesse an der hausärztlichen Tätigkeit in den vergangenen Jahren abgenommen, auch weil die Allgemeinmedizin in der Aus- und Weiterbildung lange Zeit nicht den Stellenwert hatte, der ihr gebührt. Mit der Besetzung der Lehrstühle für Allgemeinmedizin an den Universitäten in Kiel und Lübeck im vergangenen Jahr sind wichtige Voraussetzungen geschaffen worden, diesen Trend umzukehren. Zum anderen wollen immer weniger Nachwuchsmediziner die Verantwortung als Selbstständige übernehmen und schrecken davor zurück, sich als Haus- oder Facharzt niederzulassen. www.mehrarztleben.de www.facebook.com/mehrarztleben Marco Dethlefsen, KVSH 4 | 2015 Nordlicht ak t u e l l 15 gesundheitspolitik G emeindepra x is Der Umbau beginnt Am 1. April 2015 hat in Büsum die kommunale Eigeneinrichtung „ Ärztezentrum Büsum gGmbH i.G.“ offiziell den Geschäftsbetrieb aufgenommen. Der Praxisbetrieb läuft zunächst in den Räumen des alten Ärztezentrums weiter. Nach einer längeren Umbauphase sollen dort Anfang 2016 neue Praxisräume eröffnet werden. Die Umsetzung der Gemeindepraxis in Büsum nimmt konkrete Formen an. Seit Anfang April arbeiten dort vier der fünf bis dahin im Nordseeheilbad niedergelassenen Hausärzte als angestellte Ärzte in der von der Gemeinde Büsum geführten Eigeneinrichtung. Mitte März erhielt diese vom Zulassungsausschuss die entsprechende Ermächtigung für 15 Jahre. Die „Ärztezentrum Büsum gGmbH i.G.“ ist damit seit dem 1. April 2015 die offizielle Betreiberin der vier Hausarztpraxen in der Westerstraße 30 in Büsum. Ende April beginnen erste Umbaumaßnahmen im alten Praxisgebäude, in dem die Ärzte bisher organisatorisch getrennt voneinander tätig waren. Auch personell fielen wichtige Entscheidungen. Ärztlicher Leiter der Einrichtung ist der Büsumer Allgemeinmediziner Volker Staats. Kaufmännischer Leiter des Zentrums ist der Geschäftsführer der Ärztegenossenschaft Nord, Thomas Rampoldt. Die Genossenschaft kümmert sich stellvertretend für die Gemeinde um alle administrativen Fragen wie den Praxisumbau, die Ausstattung der Räume, das Personal und die Abrechnung. „Für die Patienten ändert sich im ersten Schritt zunächst nichts, denn der Umbau soll bei laufendem Praxisbetrieb erfolgen. Nach der Anlaufphase wird das Angebot des Ärztezentrums vermutlich sogar breiter ausfallen. Wenn alles gut geht, wird Ende Januar 2016 der Umbau offiziell eingeweiht“, erklärte Rampoldt. Attraktives Ärztezentrum Die KVSH unterstützt das deutschlandweit einmalige Pilotprojekt, das junge Ärzte in die Region ziehen soll, mit Finanzmitteln und Know-how. „In Busüm kommt damit etwas in Gang, das weit über unsere Landesgrenzen hinaus bekannt werden wird. Das ist eine große Verantwortung für die Gemeinde und wir freuen uns, dass sie sich dieses Engagement zutraut“, so Dr. Monika Schliffke, Vorstandsvorsitzende der KVSH. Auch Harald Stender, Koordinator ambulante Versorgung des Kreises Dithmarschen, äußerte sich zufrieden über die Entwicklung. Das Projekt bekomme klare Konturen und gehe in die konkrete Umsetzungsphase. „Es hat sich gezeigt, dass eine Gemeinschaftsaktion, bei der alle Beteiligten zusammenarbeiten – also Gemeinde, Kreis Dithmarschen, KVSH und Ärztegenossenschaft – auch komplexe rechtliche Problem16 Nordlicht stellungen bewältigen kann“, erklärte Stender. Bereits im Vorfeld seien alle notwendigen Verträge, also Gesellschaftsvertrag, Kaufverträge und der Geschäftsbesorgungsvertrag mit der Ärztegenossenschaft Nord eG abgeschlossen worden, sodass jetzt die Eigeneinrichtung mit den vorhandenen vier Ärzten starten könne. Das neue Ärztezentrum sei auch für weitere Interessenten aus anderen Bereichen des Gesundheitswesens attraktiv. So konnte bereits ein Vertrag mit einer Apotheke abgeschlossen werden, die in die Räume des Ärztezentrums einziehe, erklärte Stender. Weitere Interessenten seien bereits an ihn und die Gemeinde herangetreten. Es könne daher ein weiterer Anbau an das Ärztezentrum geplant werden. Auch in einem anderen Punkt meldet Stender bereits Vollzug. Der Vertrag mit der KVSH für eine Saisonanlaufpraxis für den ärztlichen Bereitschaftsdienst sei bereits ausgehandelt und werde in Kürze unterzeichnet. Die Anlaufpraxis wird – wie bisher – wieder in der Westerstraße eingerichtet. „Wir versuchen jetzt, Nachfolger für die angestellten Ärzte zu gewinnen, um das Modell weiterzuentwickeln. Zwei Weiterbildungsassistenten sind bereits unter Vertrag genommen worden. Interessenten werden gebeten, sich über eine E-Mail an [email protected] zu wenden“, erklärte der Koordinator. Zufriedene Kommune Auch Büsums Bürgermeister Hans-Jürgen Lütje sieht der Umwandlungsphase optimistisch entgegen. Für ihn ist die kommunale Eigeneinrichtung ein Zukunftsmodell, für das sich künftig gerade jüngere Ärzte interessieren. Die Kommune richte sich so nach den veränderten Bedürfnissen der nachwachsenden Medizinergeneration. „Ein Großteil der zumeist weiblichen Bewerber möchte – auch in der ambulanten Versorgung – vorzugsweise in Teilzeit und im Team ärztlich tätig werden. Die Nachwuchshausärzte scheuen die Übernahme der wirtschaftlichen Verantwortung für den Praxisbetrieb“, erklärt Lütje. Eine Eigeneinrichtung der Gemeinde nach Paragraf 105 Abs. 5 SGB V könne eine Alternative für die Sicherstellung der Versorgung insbesondere in solchen ländlichen Regionen sein, in denen sich für in den Ruhestand tretende Ärzte – die mehrheitlich in Einzelpraxen tätig waren – keine Nachfolger finden. „Die Gemeindepraxen ermöglichen den jungen Ärzten einen Berufseinstieg, der ihren Vorstellungen von Teamarbeit und Vereinbarkeit von Familie und Beruf entspricht“, ist sich Lütje sicher. Für die Errichtung des kommunal geführten Ärztezentrums erhält Büsum Zuschüsse der KVSH. Das wirtschaftliche Risiko des laufenden Praxisbetriebs trägt die Gemeinde. Das Durchschnittsalter der Hausärzte in Büsum beträgt derzeit 63 Jahre, Nachfolger für die Einzelpraxen waren nicht in Sicht. Neben den rund 5.000 Einwohnern müssen in Büsum jährlich 200.000 Übernachtungsgäste und mehrere 100.000 Tagesurlauber versorgt werden. Die Gemeinde sah sich deshalb zum Handeln gezwungen. Jakob Wilder, KVSH ak t u e l l 4 | 2015 PRAXIS & KV I nfomaterial Neue Flyer für die Praxis Die KVSH stellt den Praxen in Schleswig-Holstein eine Neuauflage der Präventionsflyer für das Wartezimmer zur Verfügung. Patienten erfahren darin in leicht verständlichen Worten alles zu den Themen „Vorsorgeuntersuchungen“, „ Impfungen“ und „ J1“. Der Vorsorge-Checker – Ihr persönliches Präventionsprogramm In diesem Flyer werden kurz und knapp alle Früherkennungsuntersuchungen und Impfungen vorgestellt. Patienten können gemeinsam mit ihrem behandelnden Arzt Impflücken feststellen und ihren individuellen Präventions-Fahrplan erstellen. Impfen: Klein und gemein – Gib Viren und Bakterien keine Chance! Hier werden Krankheiten, gegen die man sich impfen lassen kann, erläutert. Außerdem gibt es ausführliche Informationen zur Grippeschutzimpfung, zu Reiseschutzimpfungen und zur Masernimpfung. 4 | 2015 Nordlicht Your next Top Check-Up J1 Dieser Flyer enthält neben Informationen rund um die J1-Untersuchung einen persönlichen Gesundheitstimer mit allen Impfungen. Außerdem werden wichtige Impftipps für 12- bis 17-Jährige genannt. Alle Flyer können kostenlos über die Formularausgabe der KVSH bezogen (Tel. 04551 883 250) oder per E-Mail bestellt werden ([email protected]). ak t u e l l 17 PRAXIS & KV E D V - M esse Gut gerüstet in die eZukunft Schnell, bequem und sicher soll die elektronische Kommunikation im Gesundheitswesen sein. Welche Dienstleistungsangebote stehen Ärzten und Psychotherapeuten zur Umsetzung dieser Ziele zur Verfügung? Diese und andere Fragen beantworteten die Mitarbeiter der KVSH und verschiedener Softwareunternehmen auf der EDV-Messe „ Elektronische Kommunikation im Gesundheitswesen“ in der Stadthalle Neumünster. Schleswig-Holsteins Praxen sind im Bereich elektronische Kommunikation auf einem sehr guten Weg. 900 Praxen mit rund 2.000 Ärzten nutzen KV-SafeNet, 600 Praxen und 17 Kliniken SafeMail. Besonders in Regionen, in denen niedergelassene Ärzte, Ärztenetze und Kliniken gut miteinander kooperieren, sind die Teilnahmequoten hoch. Grund genug für die KVSH, ihre Telematikprodukte und Dienstleistungsangebote auf einer eigenen Messe zu präsentieren, auf der auch die führenden Anbieter von Praxisverwaltungssoftware und KV-SafeNet-Zugängen vertreten waren. Ziel der EDV-Messe war es, miteinander ins Gespräch zu kommen, Probleme anzusprechen und gemeinsam nach tragfähigen Lösungen zu suchen. „Schleswig-Holstein nimmt bundesweit im Bereich Telematik eine Vorreiterrolle ein“, erklärte die Vorstandsvorsitzende der KVSH, Dr. Monika Schliffke, bei ihrer Begrüßungsrede. „Die KVSH legte bei ihren Angeboten schon immer großen Wert auf Anregungen von der ärztlichen Basis, denn technische Problemstellungen im Gesundheitswesen können nicht von oben gelöst werden.“ 18 Nordlicht Problemfall Voice over IP Gleich das erste Vortragsthema bot Anlass zu intensiven Diskussionen. Udo Karlins, Leiter des Fachbereichs Telematik und ITSicherheitsbeauftragter der KVSH, zeigte die Gefahren auf, die bei einer ungeschützten Kommunikation über Telefon, Fax oder Internet lauern. Der IT-Experte wies insbesondere auf das vielen noch unbekannte Datenschutzproblem beim internetgestützten Telefonieren hin. „Internet basierte Telefonate, auch als Voice over IP bekannt, können leicht abgehört werden, denn die übermittelten Daten werden unverschlüsselt ausgetauscht. Ein Mitschnitt eines vertraulichen Gesprächs zwischen Arzt und Patient wäre kein großes Problem. Nutzt der Arzt also unverschlüsseltes Voice over IP, dann ist die Weitergabe von Patientendaten sehr kritisch zu beurteilen. Das sieht übrigens auch Landesdatenschützer Dr. Thilo Weichert so“, warnte Karlins. ak t u e l l 4 | 2015 PRAXIS & KV Der sichere Weg Als sicheren Weg auf der Datenautobahn warben er und sein Kollege Christian Götze für zwei Produkte aus dem IT-Portfolio von KBV und KVSH. „KV-SafeNet und SafeMail sind das perfekte Paar. Sie bieten wirksamen Schutz für Praxen vor Angriffen aus dem Internet sowie eine mehrfache und sichere Verschlüsselung und somit die angemessene Sicherheit bei der Übermittlung von Sozialdaten. Der Dienst ist datenschutztechnisch sowohl vom Landesdatenschützer als auch der Kassenärztlichen Bundesvereinigung zertifiziert. Die Nutzer können sich darauf verlassen, dass schützenswerte Daten sicher ankommen. Mit SafeMail stellen wir außerdem ein Kommunikationssystem made in Schleswig-Holstein zur Verfügung, das sektorenübergreifend funktioniert. Die KVSH bietet zudem eine attraktive Förderung. Für den Anschluss an das KV-SafeNet gibt es 500 Euro“, so Karlins. Abschließend stellte er die verschiedenen Online-Dienste vor, die die KVSH ihren Mitgliedern unter www.ekvsh.de bzw. www.ekvsh.kvsafenet.de anbietet. 4 | 2015 Nordlicht Services der KVSH „Neben der Online-Abrechnung und eDokumentation bieten wir Schnellinformationen zu Verordnungsdaten. Praxen können außerdem die Sammelerklärung elektronisch ausfüllen und einreichen sowie den eAbrechnungsCheck und die eAbwesenheitsmeldung nutzen“, führte Karlins aus. Die IT-Experten der KVSH sprachen auch den Entwurf zum E-Health-Gesetz an. „Die geplanten Kommunikationskomponenten des Gesetzes, also Entlass- und Arztbrief, scheinen mit unserem SafeMail-Dienst bereits umgesetzt zu sein. In Schleswig-Holstein findet bereits in großem Umfang eine intensive und zum Teil automatisierte Kommunikation zwischen Praxen und Kliniken statt“, erklärte Götze und verwies dabei auf entsprechende Statistiken. Beim Austausch von eArztbriefen zwischen Praxen, also dem Haupteinsatzgebiet des SafeMail-Dienstes, sei eine gute Integration des Ablaufs im Praxissystem hilfreich. „In diesem Bereich gibt es verschiedene Wege. Sprechen Sie Ihren Systemberater an“, empfahl Götze. Jakob Wilder, KVSH ak t u e l l 19 PRAXIS & KV P ra x isnetzf ö rderung Investition in professionelle Strukturen Seit gut einem Jahr setzt die KVSH die Richtlinie zur finanziellen Förderung von Praxisnetzen um. Das Ärztenetz Eutin-Malente (ÄNEM) und das Praxisnetz HerzogtumLauenburg (PNHL) erhalten bereits zum zweiten Mal eine Fördersumme von jeweils 100.000 Euro. Die Verantwortlichen beider Netze ziehen eine positive Bilanz und gehen mit ehrgeizigen Plänen ins neue Förderjahr. Das Praxisnetz Eutin-Malente erhielt bereits im Dezember 2013 als erstes Ärztenetz bundesweit die Anerkennung als förderungswürdiges Netz. Das damit verbundene Fördergeld hatte für die Netzarbeit existenzielle Bedeutung, berichtet Dr. Thomas Schang, ärztlicher Leiter des ÄNEM. „Ohne das Geld hätten wir ab Sommer letzten Jahres auf die Beschäftigung unserer hauptamtlichen Geschäftsführerin verzichten müssen. Die Verhandlung und Umsetzung eines Vertrages zur Integrierten Versorgung zum Thema „ambulante Depressionsversorgung“ mit der AOK NordWest wären nicht möglich gewesen.“ Auch für Dr. Torsten Diederich, hausärztlicher Sprecher des Praxisnetzes HerzogtumLauenburg kam die Förderung zur richtigen Zeit, denn zuvor setzte sich der Haushalt des PNHL noch aus Geldern aus einem alten Strukturvertrag mit der AOK Schleswig-Holstein zusammen. „Diese Mittel waren aber endlich, sodass perspektivisch nur noch die Förderung als wirtschaftlich tragendes Element im Raum stand. Profitable Versorgungserträge mit den Krankenkassen waren und sind nicht in Sicht“, resümiert Diederich. Gute Netzarbeit habe so keine Perspektive mehr gehabt. „Vielleicht hätte sich der Vorstand noch regelmäßig im Konferenzzimmer eines Dorfgasthofes im Landkreis getroffen. Mittel, um attraktive Versorgungsprojekte zu installieren, hätte es aber nicht gegeben. Unter solchen Umständen hätten die Netzmitglieder eine Finanzierung über angepasste Mitgliedsbeiträge auch nicht mitgetragen“, ist sich der Allgemeinmediziner sicher. Schlüssel zum Erfolg Den wichtigsten Grundpfeiler für eine solide und innovative Netzarbeit sehen sowohl die Verantwortlichen des ÄNEM als auch des PNHL in einer professionellen Geschäftsführung. „Ohne eine hauptamtliche Geschäftsführung wären wir schlicht nicht projektfähig. Allein schon die Ausarbeitung der Förderanträge wäre so nicht möglich gewesen“, ist sich Schang sicher. „Ärzte sind Helfer, aber keine Kaufleute. Wir haben beizeiten erkannt, wie wenig ein ärztlicher Vorstand nach Feierabend in der Praxis auf einer Netzvorstandssitzung tatsächlich bewegen kann. Deshalb war schnell klar, dass nur eine kaufmännisch ausgebildete und in der Praxisnetzlandschaft Deutschlands gut eingebundene Persönlichkeit unser Netz voran bringen kann“, so Dr. Ralph Wagner, fachärztlicher Sprecher des PNHL. 20 Nordlicht Verwendung der Fördergelder Beide Praxisnetze setzten bei der Investition des Fördergeldes auf eine weitere Professionalisierung der Netzstrukturen. Das ÄNEM stellte der hauptamtlichen Geschäftsführerin Heike SteinbachThormählen eine Teilzeitkraft zur Seite. Außerdem investierte das Netz in ein elektronisches Pfadsystem, in die Freischaltung von PVS-Schnittstellen und in Büroausstattung. Die Lauenburger gingen einen ähnlichen Weg. PNHL-Geschäftsführer Markus Knöfler widmete sich Projekten, die für die Versorgung der Patienten in der Region wichtig sind. Dazu gehört z. B. die Etablierung eines Rheuma-Netzes, das vom Orthopäden und Rheumatologen Dr. Uwe Schwokowski geleitet wird. „Wir wollen in diesem Bereich die Zeit für die Stellung der Diagnose und die Einleitung einer adäquaten Therapie von teilweise bis zu einem Jahr durch gezielte Qualifizierung und Behandlungspfade verkürzen“, erklärt Wagner die Zielrichtung.“ Das Netz setzte außerdem auf Projekte zur Nachwuchswerbung im ärztlichen Bereich. „Der Weiterbildungsverbund mit Prof. Jost Steinhäuser vom Lehrstuhl für Allgemeinmedizin Lübeck, dem Krankenhaus Ratzeburg und vielen Netzpraxen ist so ein Beispiel. Wir wollen auch zukünftig junge Ärzte für unsere Region begeistern“, berichtet Diederich. Außerdem hat das PNHL Betrieben Angebote zum betrieblichen ak t u e l l 4 | 2015 PRAXIS & KV Gesundheitsmanagement gemacht. Beschäftigte und Arbeitgeber im Herzogtum können z. B. nun das Präventionskonzept „Boxenstopp“ nutzen. „Beim Lebenshilfewerk Mölln-Hagenow gGmbH schulen und trainieren wir damit aktuell fast 150 Mitarbeiter. Die Beschäftigten sollen Stressoren im beruflichen und privaten Umfeld besser erkennen und individuelle Strategien des Umgangs damit entwickeln lernen“, erläutert Diederich. Kritischer Punkt: KV-SafeNet Der Weg zur erneuten Förderung in diesem Jahr hatte eine große Hürde: Gefordert war die Steigerung der KV-SafeNet-Quote von 50 auf 75 Prozent. „Wir haben es letztlich durch Rundschreiben, viele persönliche Gespräche und Unterstützungsangebote geschafft, die Ärzte zu überzeugen. Das war im Wesentlichen der Verdienst unserer Geschäftsführerin“, ist sich Schang sicher. Auch für das PNHL war die höhere KV-SafeNet-Quote nicht leicht zu überspringen. „Die Förderkriterien haben uns unter Handlungsdruck gesetzt. Wir haben unsere Mitgliedschaft über eine Änderung der Satzung in aktive – mit KV-SafeNet – und passive, nicht stimmberechtigte – ohne KV-SafeNet – Mitglieder aufgeteilt. Dadurch konnten wir einerseits das Förderkriterium erfüllen und haben andererseits die passiven Mitglieder motiviert, sich über KV-SafeNet zu vernetzen“, erklärt Diederich das Vorgehen des Lauenburger Netzes. Ziele und Projekte des zweiten Förderjahres Das ÄNEM will die neuen Fördergelder in Höhe von 100.000 Euro wieder hauptsächlich in die personelle und materielle Ausstattung der Geschäftsstelle investieren. An Projekten stehen weitere Verträge unter Nutzung der elektronischen Pfadkontrolle mit zentralem Casemanagement auf der Agenda. „Wir wollen uns außerdem an einem Pilotprojekt von Kassenärztlicher Bundesvereinigung und Bundesärztekammer zum Peer-Review-Verfahren 4 | 2015 Nordlicht in Hausarztpraxen und an einer regionalen Versorgungsanalyse in Zusammenarbeit mit dem Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung beteiligen“, berichtet Schang. Über die mit dem ÄNEM kooperierende Managementgesellschaft Gesundheitsnetz östliches Holstein GmbH (GöH) und über eine Kommune laufen bereits zwei entsprechende Förderanträge. Gerade das letzte Projekt sei sehr aufwendig und deshalb wurden in diesem Jahr mehr Mittel für die Finanzierung von Projekt-Arbeitsgruppen reserviert. Auch beim PNHL werden Projekt- und Geschäftsleitung einen Großteil der Förderung aufbrauchen. Dazu kämen Rücklagen für drohende Steuerbelastungen, da nicht klar sei, wie die Netzförderung durch die Finanzbehörden gewertet werde, berichtet Diederich. „Wir beteiligen uns hier am Risiko einer möglichen Klage durch ein direkt betroffenes Netz. Weitere Investitionen in die netzeigenen Projekte folgen“, so der Allgemeinmediziner. Jakob Wilder, KVSH ak t u e l l 21 PRAXIS & KV I nterview Zukunft der Netzarbeit Dr. Thomas Schang hat die Praxisnetzidee in Schleswig-Holstein von Anfang an aktiv umgesetzt. Der ärztliche Leiter des Ärztenetzes Eutin-Malente (ÄNEM) erläutert im Nordlicht-Interview die finanziellen und strukturellen Perspektiven, die Praxisnetze benötigen, um auch in Zukunft verlässlich arbeiten zu können. Nordlicht: Union und SPD haben im Koalitionsvertrag angekündigt, dass Netze verbindlich gefördert werden sollen. Der geplante Innovationsfonds in Höhe von insgesamt 300 Millionen Euro wurde bei der letzten Netzkonferenz auch als Chance für Ärzteverbünde diskutiert. Wie sehen Sie das? Nordlicht: Wagen Sie einen Ausblick. Wie sieht die Netzlandschaft in Schleswig-Holstein in fünf Jahren aus? Dr. Thomas Schang: Die Vorbereitung eines gemeinsamen Antrages von Kostenträgern, Leistungserbringern in Netzen und Wissenschaftlichem Institut zur Evaluation für den Innovationsfonds stelle ich mir bei relativ geringer Chance auf Erfolg sehr aufwendig vor. Das werden sich nur wenige Netze leisten können. Einigen ist das aber durchaus zuzutrauen. Eine nachhaltige Netzfinanzierung für viele wird der Fonds natürlich nicht bringen können. Nordlicht: Die Krankenkassen halten sich bei Vertragsabschlüssen mit Praxisnetzen momentan auffallend zurück. Woran könnte das liegen? Schang: Das können natürlich letztlich nur die Kassen beantworten. Einzelne Ärztenetze versorgen aber nur einen relativ kleinen Anteil aller Versicherten einer Kasse. Die Kasse wiederum versichert meist nur einen kleinen Anteil der Patienten einer Region. Es rechnet sich meistens nicht für die Kasse, für z. B. 100 Patienten einen Vertrag drei Jahre zu entwickeln und zu verhandeln. Es rechnet sich für ein Netz auch nicht, es sei denn, es handelt sich um einen interessanten Pilotvertrag, der dann großräumig ausgerollt werden kann. Auf lange Sicht brauchen wir aber kassenübergreifende Versorgungsmodelle für große Zahlen von Patienten. Darüber könnten dann auch Netzstrukturen finanziert werden. Die Netzförderung kann nur eine zeitlich begrenzte Anschubfinanzierung sein. Deshalb sollte die Förderung auch in nachhaltige Strukturveränderung investiert werden. Schang: Es wird ca. zehn bis fünfzehn geförderte Netze geben. Einige davon werden strategische Partnerschaften eingehen und sich eine professionelle Geschäftsführung und Projektentwicklungen teilen. Die Ärztegenossenschaft wird dabei eine wichtige Rolle spielen. Populationsorientierte Medizin wird für diese Netze in den Focus rücken. Diese Netze werden Partner regionaler Gesundheitskonferenzen zur Planungsunterstützung von regionaler Gesundheitsversorgung auf verbesserter Datengrundlage. Völlig andere Vergütungsformen, Netzbudgets, Qualitätssysteme und Kooperationsmodelle wie Netz-MVZ mit oder ohne Klinik-Beteiligung werden in diesen Netzen in enger Zusammenarbeit mit der KV erprobt. Elektronische Kommunikation zwischen Praxen untereinander und mit Kliniken ist Standard. KV-SafeNet wird auch als Zugang zu elektronischen Pfadsystemen, Fallakten und Telemetrie-Daten von Vitalparametern verwendet. Videokonferenzen werden für Netzmeetings, Fallkonferenzen und für Patientensprechstunden zu günstigen Netz-Konditionen genutzt. Zentrale Casemanager unterstützen im Auftrag des Netzes Hausärzte und behandlungsführende Ärzte in der Kontrolle fach- und sektorenübergreifender Patientenverläufe. Stellenweise wird es auch erste elektronische Vernetzungen mit dem Pflegesektor geben. Das Interview führte Jakob Wilder, KVSH Anerkannte Praxisnetze in Schleswig-Holstein 22 Mitgliedspraxen Ärzte Anerkennung Ärztenetz Eutin-Malente (ÄNEM) 34 43 01.12.2013 Praxisnetz Herzogtum-Lauenburg (PNHL) 32 49 01.02.2014 Gesundheitsnetz Region Wedel (GRW) 45 52 01.09.2014 Pinneberger Arztnetz (PAN) 49 63 01.09.2014 Nordlicht ak t u e l l 4 | 2015 PRAXIS & KV Neu niedergelassen in Schleswig-Holstein S erie Jedes Jahr lassen sich rund 120 Ärzte und Psychotherapeuten in Schleswig-Holstein nieder. Ob Hausarzt oder Facharzt, ob in der eigenen Praxis, in einer Kooperation oder angestellt, ob in der Stadt oder auf dem Land: Sie alle nutzen die vielfältigen Möglichkeiten, um als niedergelassener Arzt zu arbeiten. Wer sind diese Ärzte? Welche Motivation bringen sie mit? Welches Berufsverständnis haben sie? Das Nordlicht stellt sie in einer neuen Serie vor. Name: Dr. Nick Merkel Geburtsdatum: 29. Juni 1973 Geburtsort: Halberstadt, Sachsen-Anhalt Familie: verheiratet, vier Kinder Fachrichtung: Allgemeinmedizin, Kinder- und Jugendmedizin, Allergologie Sitz der Praxis: Viöl (Kreis Nordfriesland) Niederlassungsform: Berufsausübungsgemeinschaft Niedergelassen seit dem 1. Februar 2015 1. Warum haben Sie sich für die Niederlassung entschieden? Um dem Klinikstress sowie der kränkelnden Krankenhauskultur zu entfliehen 2. Was ist das Schönste an Ihrem Beruf? Selbstständigkeit, Freiheit im Handeln, Selbstbestimmung des beruflichen und privaten Alltages 3. Welchen Tipp würden Sie Kollegen geben, die sich ebenfalls niederlassen wollen? Gut vorbereitet sein, viel klinische Erfahrung sammeln, nicht menschenscheu sein 4. Welchen berühmten Menschen würden Sie gern treffen und was würden Sie ihn fragen? Unseren Gesundheitsminister Herrn Gröhe. Fragen würde ich ihn, ob er mal eine Woche in einer Landarztpraxis mitarbeiten möchte. 5. Was ist Ihr persönliches Rezept für Entspannung? Familie und ein paar Hobbys, denen man sich jenseits der Klinik nun wieder widmen kann. 6. Was ist Ihr Lieblingsbuch? Aktuell die Geschichtstrilogie von Ken Follett (Sturz der Titanen, Winter der Welt, Kinder der Freiheit). Ich habe im Moment leider viel zu wenig Zeit für Bücher. 7. Warum ist Schleswig-Holstein das ideale Land, um sich als Arzt niederzulassen? Wo andere Urlaub machen, kann man ganz gut arbeiten... 8. Wenn ich nicht Arzt geworden wäre, dann wäre ich … Koch, Jurist, Mechaniker, Bankkaufmann? Ich weiß es nicht; mein Beruf ist perfekt für mich. 4 | 2015 Nordlicht ak t u e l l 23 PRAXIS & KV A llergologie und I mmunologie Graue Theorie oder Mehrwert für den Praxisalltag? Neue Leitlinie für die spezifische Immuntherapie (SIT) auf dem Prüfstand Im Dezember 2014, kurz vor Weihnachten, wurde der Vorhang gelüftet. Die Deutsche Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie (DGAKI) veröffentlichte die aktualisierte S2k-Leitlinie zur (allergen)spezifischen Immuntherapie bei IgE-vermittelten allergischen Erkrankungen1. Jeder, der schon einmal in Arbeitsgruppen zu einer Leitlinie beteiligt war, weiß, dass dies einen enormen Aufwand bedeutet, der in der Regel neben dem normalen ärztlichen Betrieb stattfindet. Wenn man dann im Nachgang selbst überlegt, wie häufig man die Leitlinien in seinem eigenen Praxisalltag aktiv zur Hand nimmt, ist das Ergebnis, bezogen auf den Aufwand, wohl eher überschaubar. Aber man darf nicht vergessen, dass Leitlinien immer eine Orientierung für das ärztliche Handeln bieten. Zum einen stellen sie den derzeit anerkannten medizinischen Sachstand umfassend dar, zum anderen bilden sie damit eine Leitplanke für Institutionen, wie die Kassenärztlichen Vereinigungen, Prüfgremien und nicht zuletzt die Krankenkassen. So betrachtet sind die Schnittmengen zu einer bestehenden Leitlinie doch größer, als manchmal im ärztlichen Alltag wahrgenommen. Was ändert sich und was ist wichtig für den Praxisalltag? Ändern wird sich langfristig die gesamte Liste der SIT-Produkte und mit ihr die Hersteller. Es wird ein großes „Aufräumen“ stattfinden. Bekannte Produkte werden vom Markt verschwinden, wenn sie die geforderten Kriterien nicht erfüllen. Andere dagegen werden dazu gewinnen. Für die Pharma-Firmen ist es durchaus lukrativ, in Studien zu investieren. Allerdings werden viele ihr Spektrum einschränken müssen. Die vom Paul-Ehrlich-Institut geforderten Studien für eine Zulassung sind anspruchsvoll und dementsprechend teuer. Auch werden wir als behandelnde Ärzte bei der Auswahl der Präparate andere Kriterien ansetzen müssen als bisher. Vor einer spezifischen Immuntherapie sollten wir uns von der Evidenz des Präparates überzeugen (siehe Abb. 2), um nicht Gefahr zu laufen, wegen Unwirtschaftlichkeit in Regress genommen zu werden. Die aktualisierte Version der Leitlinie enthält eine Neuerung, die besonders wichtig für den Praxisalltag ist. Auf der Internetseite der DGAKI http://www.dgaki.de/leitlinien/S2k-leitlinie-sit/ steht nicht nur die Leitlinie selbst in deutscher und englischer Sprache zur Verfügung, sondern es finden sich zusätzlich folgende Inhalte: S IT-Produkte – Studien und Zulassung (Evidenz und Zulassungs-Tabelle) Baumpollen SIT-Produkte (klinische Studien) Gräserpollen SIT-Produkte (klinische Studien) Hausstaubmilben SIT-Produkte (klinische Studien) Clinical Trials Register EU TAV-Nachzulassungen 24 Nordlicht Clinical Trials Register EU Neuzulassungen Patienteninformation SCIT (auch auf Englisch verfügbar) Patienteninformation SLIT (auch auf Englisch verfügbar) Diese Inhalte werden bis auf die Patienteninformation alle sechs Monate aktualisiert. Diese Dokumente werden somit eine wirkliche Unterstützung im Praxisalltag darstellen und zu einer schnellen Übersicht über die aktuellen Datenlage beitragen. Grundlegend ist die Indikation nicht nach Applikationsform (SCIT oder SLIT) zu stellen, sondern nach Wirksamkeit des einzelnen Präparates (siehe Abbildung 1). Dies ist schon einer der wesentlichen Unterschiede zur alten Leitlinie, bei der noch zwischen SCIT und SLIT unterschieden wurde. Da aber, z. B. im Gräserbereich, die Tabletten mittlerweile die stärkste Evidenz in puncto Wirksamkeit aufweisen, hat sich diese Einteilung längst überholt und dem wird in dieser Leitlinie auch Rechnung getragen (Abb. 1). Abb. 1 Indikation zur SIT mit Allergenen 1 Nach Feststellung einer Indikation zur SIT gilt es, das geeignete Präparat – in Abstimmung mit dem Patienten – zu finden. Unterstützung im Praxisalltag finden wir auf den bereits erwähnten Internetseiten. In der Übersichtstabelle der SIT-Produkte2 sind für die drei Hauptallergene (Gräser, Birke, Milbe) jeweils die Präparate aufgeführt (siehe Abb. 2). Die jeweils erste Spalte pro Allergen zeigt die Anzahl an Studien, die nach vorher definierten Kriterien, modifiziert nach der World Allergy Organization (WAO), erfolgreich absolviert wurden. In Klammern werden die Studien, die davon mit Kindern und Jugendlichen durchgeführt wurden, angegeben. In den jeweils zweiten Spalten des Allergens wird das Zulassungsjahr des Produktes beim Paul-Ehrlich-Institut dargestellt. Findet sich dort kein Zulassungsjahr, befindet sich das Produkt noch im Verfahren „Therapieallergene Verordnung (TAV)“. Mittels dieser Tabelle ist es möglich, eine schnelle Übersicht über den Therapieallergene-Markt hinsichtlich Evidenz und Zulassungsstand zu bekommen. ak t u e l l 4 | 2015 PRAXIS & KV Die Patienteninformationen jeweils für SCIT und SLIT bieten die Möglichkeit der zusammenfassenden Aufklärung für den Patienten. Dabei soll der Patient die gemeinsame Entscheidung zur Therapie ebenfalls dokumentieren. Auch im Zuge des Patientenrechtegesetzes ist es zu begrüßen, den Patienten beide Aufklärungsbögen zur Verfügung zu stellen. Inhaltlich werden vor allem die Wichtigkeit der Mitarbeit der Patienten und jeweils einige Sicherheitsaspekte der Therapie beleuchtet. Abb. 2 Evidenz- und Zulassungsübersicht der SIT Präparate 2 Die Kernaussage der aktualisierten Leitlinie lautet: Keine Unterscheidung mehr nach Applikationsrouten, sondern nach Produkten. Zusammenfassend lässt sich festhalten: Die SIT ist die einzige kausale Behandlung der allergischen Rhinitis und hat das Potenzial durch die entsprechende Behandlung krankheitsmodulierend ins Geschehen einzugreifen und somit einen Etagenwechsel zum Asthma bronchiale zu verhindern. Die SIT (SCIT und SLIT) ist kosteneffektiv, wenn man es mit klassischer Pharmakotherapie über einen längeren Zeitraum vergleicht. Die SLIT kann mit der SCIT preislich vergleichbar sein. Zudem ist es unerlässlich, die Evidenz des einzelnen Präparates zu berücksichtigen. Hierfür eignet sich unter anderem die Übersichtstabelle der DGAKI (Abb. 2). Neben dem Patientenwunsch sind natürlich auch die Kontraindikationen, wie aber auch das Sicherheitsprofil der jeweiligen Therapie Kriterien, die bei der Auswahl der für den einzelnen Patienten geeigneten Therapie eine Rolle spielen müssen. Eines der wichtigsten Erfolgskriterien für den Therapieerfolg bleibt die regelmäßige Einnahme der Medikamente. Dies gilt gleichermaßen für beide Applikationsformen. Häufig überschätzen wir Ärzte hier die Zuverlässigkeit der Patienten. Daher ist es sehr wichtig, die Patienten umfassend aufzuklären. Hier können die Patienteninformationen, welche ebenfalls zusammen mit der Leitlinie erstellt worden sind, helfen, und zum einen schnelle Orientierung für den Patienten aber zum anderen Arbeitserleichterung auf Arztseite bieten. Quellen: 1 Pfaar et al. Leitlinie zur (allergen-) spezifischen Immuntherapie bei IgE-vermittelten allergischen Erkrankungen. Allergo J Int. 2014; 23: 282-319 2 Deutsche Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie (DGAKI). SIT-Produkte – Studien und Zulassung unter: http://www. dgaki.de/leitlinien/s2k-leitlinie-sit/sitprodukte-studien-zulassung/. Stand: 9. März 2015 Dr. Doris Hartwig-Bade, Fachärztin für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Lübeck Auch im Fließtext der Leitlinie gibt es einige wesentliche Neuerungen. So gibt es ein neues Kapitel in der Leitlinie zu sozioökonomischen Gesichtspunkten der SIT, zur Compliance bzw. Adhärenz in der Therapie und zur Durchführung einer SIT trotz Kontraindikationen. Zudem wurden die Empfehlungen der SIT bei Kindern in die bestehenden Kapitel integriert. 4 | 2015 Nordlicht ak t u e l l 25 PRAXIS & KV M itteilungen der K V S H Folgende Ärzte/Psychotherapeuten wurden im Rahmen des Sonderbedarfes zugelassen. Diese Beschlüsse sind noch nicht bestandskräftig, sodass noch Widerspruch eingelegt bzw. Klage erhoben werden kann. Name Fachgruppe Niederlassungsort Niederlassungsdatum Dipl.-Psych. Dr. rer. nat. Silke Roth – halbe Zulassung – Psychologische Psychotherapeutin 22941 Bargteheide, Baumschulenstraße 23 01.04.2015 Dipl.-Päd. Sandra Vennen Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin 24768 Rensburg, Stegen 5 01.07.2015 Folgende Ärzte/Psychotherapeuten wurden ermächtigt bzw. bei folgenden Ärzten haben sich Änderungen ergeben (Einzelheiten entnehmen Sie bitte dem Ermächtigungsverzeichnis auf www.kvsh.de): Name Fachgruppe Ort Ulrike von Puttkamer Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin Gnutz Verhaltenstherapie Falkenried Aus- und Weiterbildung Schleswig-Holstein GmbH Psychologische Psychotherapie Itzehoe Folgende Ärzte/Psychotherapeuten/MVZ wurden zugelassen und haben um Veröffentlichung gebeten: 26 Name Ort Fachgruppe Beginn Nachfolger von Dipl.-Psych. Petra Schönberner 25746 Heide, Louisenstraße 2 Psychologische Psychotherapeutin 01.04.2015 – Dipl.-Psych. Andrea Schlott – halbe Zulassung – 23611 Bad Schwartau, Königsberger Straße 43 Psychologische Psychotherapeutin 01.01.2015 Dipl.-Psych. Gisela Gandras Gerhard Stefan Felix Krüger 24939 Flensburg, Am Burgfried 1 Psychologischer Psychotherapeut 01.02.2015 – Dr. med. Elli Stenkamp 24306 Plön, Rautenbergstraße 40 Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie 01.04.2015 Dipl.-Psych. Karin Lausmann Dipl.-Psych. Barbara Gbur – halbe Zulassung – 23701 Süsel, Seeweg 3 Psychologische Psychotherapeutin 01.05.2015 Dipl.-Psych. Christiane Büge Dr. med. Annette Meyer-Alber 24113 Kiel, Schleswiger Straße 42 ausschließlich psychotherapeutisch tätige Fachärztin für Allgemeinmedizin 02.03.2015 Dr. med. Mechthild Klingenburg-Vogel Dipl.-Musiktherapeut (FH) Sönke Evers 23552 Lübeck, Große Altefähre 20-22 Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut 01.04.2015 Dipl.-Psych. Valeska Bohnert Nordlicht ak t u e l l 4 | 2015 PRAXIS & KV Folgende Ärzte/Psychotherapeuten/MVZ haben Anstellungsgenehmigungen erhalten und um Veröffentlichung gebeten: Name des anstellenden Arztes/MVZ Ort Fachgruppe Beginn Name des Angestellten Dipl.-Psych. Ulrike Hepp 22846 Norderstedt, Ulzburger Straße 230 Psychologische Psychotherapeutin und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin 01.04.2015 Dipl.-Psych. Alexander Miró – halbtags – Folgende Ärzte/Psychotherapeuten/MVZ haben die Genehmigung zur Verlegung ihrer Vertragspraxis erhalten und um Veröffentlichung gebeten: Name Fachgruppe von nach Datum Dr. rer. nat. Dipl.-Psych. Nadia Khan Psychologische Psychotherapeutin 25541 Brunsbüttel, Koogstraße 41 a 25541 Brunsbüttel, Koogstraße 59 12.02.2015 Dipl.-Psych. Gloria Grünkorn Psychologische Psychotherapeutin 25524 Itzehoe, Berliner Platz 4 25524 Itzehoe, Kleiner Wunderberg 10 01.03.2015 Dipl.-Psych. Cornelia Reiser Psychologische Psychotherapeutin 24837 Schleswig, Heinrich-PhilippsenStraße 31 24392 Boren, Schmeedstraat 1 01.06.2015 Dipl.-Psych. Dipl.-Päd. Christine Flori Psychologische Psychotherapeutin 25712 Burg, Bahnhofstraße 44 d 25712 Burg, Bahnhofstraße 11 12.02.2015 Dipl.-Psych. Frank-Markus Borke Psychologischer Psychotherapeut 23795 Bad Segeberg, Oldesloer Straße 9 23795 Bad Segeberg, Falkenburger Straße 95 f 01.04.2015 4 | 2015 Nordlicht ak t u e l l 27 PRAXIS & KV N eues aus K ven und K B V Förderung für neue Arztsitze ausgeschrieben Förderung der Famulatur im ambulanten Bereich Hannover – Das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, die Krankenkassen und die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen (KVN) haben dringend zu besetzende Kassenarztsitze in strukturschwachen Regionen Niedersachsens ausgeschrieben. Sie können mit maximal 50.000 Euro aus dem sogenannten Niedersachsenfonds unterstützt werden. Es handelt sich um jeweils zwei Hausarztsitze in den Bereichen Harburg-Nord, Sulingen, Bremerhaven, Nienburg, Bremervörde, BraunschweigUmland, Nordenham und Wittingen. Je ein Hausarztsitz wird in den Regionen Munster, Buxtehude, Meppen, Walsrode, Syke, Alfeld und Seesen gefördert. Dazu kommt die Unterstützung für einen Kinder- und Jugendpsychiater im Landkreis Emsland. Gefördert werden Investitionskosten bis zu 50.000 Euro für den Erwerb und die Ausstattung der Praxis. In den vergangenen Monaten seien bereits acht Neuniederlassungen mit insgesamt 400.000 Euro gefördert worden, erklärte die KVN. Dortmund – Die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) hat ihr Förderangebot für den ärztlichen Nachwuchs erweitert. Ab sofort können Studenten der Humanmedizin eine finanzielle Förderung ihrer Famulatur durch die KVWL beantragen. „Mit der Famulaturförderung geben wir angehenden Ärzten einen Anreiz, frühzeitig die vielfältigen Aufgaben eines Hausarztes oder eines Arztes der allgemeinen fachärztlichen Versorgung in ländlichen Strukturen kennenzulernen“, sagt Dr. Wolfgang-Axel Dryden, 1. KVWL-Vorsitzender. „Durch die Vermittlung in grundversorgenden ländlichen Praxen können die Studierenden die Herausforderungen der täglichen ambulanten Versorgung hautnah erleben.“ Für das neue Förderprogramm stellt die KVWL aus eigenen Mitteln jährlich 200.000 Euro zur Verfügung. Die Förderung läuft über maximal zwei Monate und richtet sich an angehende Ärzte, die an den Universitäten Bochum, Münster, Witten/Herdecke sowie an der Universität Duisburg-Essen Humanmedizin studieren. Voraussetzung: Die Famulaturpraxis muss sich in ländlichen Regionen in Westfalen-Lippe befinden und bestimmte Kriterien erfüllen. Um mehr Ärzten und Psychotherapeuten die Ansiedlung in ländlichen Regionen Niedersachsens zu erleichtern, haben das Niedersächsische Sozialministerium, die KVN und die gesetzlichen Krankenkassen einen Niedersachsenfonds in Höhe von einer Million Euro eingerichtet. Der Zuschuss gilt für Niederlassungen in Regionen, in denen aufgrund der Altersstruktur der Praxisinhaber mittelfristig eine Unterversorgung zu befürchten ist. Hausärzte vermitteln Facharzttermine Magdeburg – Patienten in Sachsen-Anhalt sollen bald schneller Termine beim Facharzt bekommen. Künftig übernimmt der Hausarzt bei medizinischer Dringlichkeit die Vermittlung eines Termins. Diese Regelung sieht ein entsprechender Vertrag vor, den der Hausärzteverband Sachsen-Anhalt, die AOK SachsenAnhalt, die IKK gesund plus sowie die Kassenärztliche Vereinigung Sachsen-Anhalt (KVSA) Ende Februar unterzeichnet haben. Der Vertrag solle die Lotsenfunktion des Hausarztes in der ambulanten Gesundheitsversorgung stärken, medizinisch nicht notwendige Facharztbesuche und Krankenhauseinweisungen vermeiden und die Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure und Einrichtungen des Gesundheitswesens optimieren, erklärten die Vertragspartner. Die Therapiehoheit des Hausarztes bleibe dabei unberührt. Er allein entscheide, 28 Nordlicht wann eine schnelle Überweisung an den Facharzt nötig ist. Dafür habe man gemeinsam mit den Ärzten ein Stufensystem mit „dringend“ und „sehr dringend“ festgelegt. Demnach erhalten die Teilnehmer des Hausarztprogramms in dringenden Fällen garantiert innerhalb von sieben Tagen eine Behandlung durch den Facharzt, in sehr dringenden Fällen sogar am nächsten Arbeitstag. „Durch diese neue Form der Organisation der Versorgung wird die Vernetzung zwischen Haus- und Fachärzten zum Wohle des Patienten optimiert“, unterstrich der KVSA-Vorstandsvorsitzende Burkhard John. So sei auch den Fachärzten in Sachsen-Anhalt geholfen, die durch das Verfahren die Patienten bekommen, die tatsächlich einer spezialisierten Behandlung bedürfen. ak t u e l l 4 | 2015 PRAXIS & KV K onsiliarbericht Ein unbedacht gemachtes Kreuz mit fatalen Folgen Im Rahmen einer psychotherapeutischen Behandlung ist eine somatische Abklärung herbeizuführen. In den Regelwerken ist spezifiziert, dass diese vor Aufnahme einer Psychotherapie zu erfolgen hat und mit Hilfe eines hierfür vorgesehenen Formulars dem Psychotherapeuten zu übermitteln ist. Diese Regelungen gelten seit vielen Jahren. Leider gibt es immer noch, verursacht durch meist versehentlich falsch ausgefüllte Konsiliarberichte, erhebliche Verzögerungen bei der Antragstellung und Aufnahme einer Psychotherapie. Standardinformation: körperlicher Status Das Formular (Muster 22) für den Konsiliarbericht hat zum Ziel, den Psychotherapeuten über den körperlichen Befund zu informieren, damit er das Ergebnis einer somatischen Abklärung bei seiner Therapieplanung mit einbeziehen kann. Im Kern geht es darum, vom Arzt Informationen über eine eventuell vorliegende ursächlich im Zusammenhang mit dem beklagten psychischen Störungsbild stehende somatische Erkrankung zu erhalten. Aber es sollte durchaus auch auf fehlende somatische Befunde hingewiesen werden. Andernfalls könnte es bei der Beantragung einer gutachterpflichtigen Psychotherapie wegen vermeintlich fehlender Angaben zu Verzögerungen kommen. Psychiatrische Abklärung – Psychotherapeutische Behandlung Zu wochenlangen Verzögerungen kommt es auf jeden Fall, wenn angekreuzt wird, dass eine „Psychiatrische bzw. kinder- und jugendpsychiatrische Abklärung erforderlich ist“. Nun haben Psychotherapeuten im Gespräch mit Ärzten festgestellt, dass diese in den meisten Fällen die anzukreuzende Möglichkeit eher unbedacht und oft mit gegenteiliger Absicht gemacht hatten. Fast alle Ärzte – vor allem Kinderärzte – wollten mit dem Kreuz im ersten Feld bekunden oder nochmals unterstreichen, dass eine kinder- und jugendpsychotherapeutische Abklärung – auch im Sinne einer zeitnahen Aufnahme der Psychotherapie – dringend erforderlich ist. Erreicht haben sie mit dem unbedacht gemachten Ankreuzen genau das Gegenteil. Es kommt zu Verzögerungen bis zur Aufnahme der antrags- und gutachterpflichtigen Behandlung. Denn die Unterlagen bleiben beim Gutachter unbearbeitet liegen, bis diesem die Befunde einer psychiatrischen Untersuchung vorliegen. Da können schnell mal eben vier bis sechs Monate vergehen – für behandlungsbedürftige Menschen eine lange Zeit. Weitere Fallstricke Psychotherapeutengesetz und Psychotherapie-Richtlinien regeln klar, dass der Psychotherapeut die Indikation für die Psychotherapie stellt. Die auf dem Formular Konsiliarbericht unten angegebene Möglichkeit anzukreuzen, es würde eine Kontraindikation für eine psychotherapeutische Behandlung bestehen, erweckt einen gegenteiligen Eindruck und führt im Fall des Ankreuzens regelmäßig zur Einschaltung des Medizinischen Dienst der Krankenkassen oder zur gänzlichen Leistungsverweigerung durch die Krankenkasse. Um auch hier unnötige Schwierigkeiten für den Patienten zu vermeiden, empfiehlt sich bei schwerwiegenden Bedenken, diese mit dem Psychotherapeuten direkt im kollegialen Gespräch zu klären. Fachausschuss Psychotherapie – Neues Mitglied Auf der letzten Abgeordnetenversammlung wurde als stellvertretendes Mitglied des Fachausschusses Psychotherapie von den Abgeordneten Dipl.-Psych. Stephan Ludwig Stolz aus Hattstedt bei Husum nachgewählt. Herr Stolz ist Psychologischer Psychotherapeut und Neuropsychologe. Neben der Fachkunde für Verhaltenstherapie und der neuropsychologischen Behandlung hat er außerdem die Genehmigung zur traumatherapeutischen Behandlung mittels EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing). Heiko Borchers,Psychologischer Psychotherapeut Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut, Kiel 4 | 2015 Nordlicht ak t u e l l 29 die menschen im land V or O rt Ein Nordlicht ist zurück Daniel Hauth hat sein Ziel erreicht. Der 41-jährige Facharzt für Allgemeinmedizin fand seine Wunschpraxis in Groß Wittensee im Kreis Rendsburg-Eckernförde. Ein Inserat in der KVSH-Praxisbörse und ein Nordlicht-Artikel halfen ihm bei der Suche. „Ich liebe den Norden und wollte schon immer sehr gern eines Tages als niedergelassener Arzt in Schleswig-Holstein arbeiten“, berichtet Daniel Hauth. Er kennt das nördlichste Bundesland sehr gut, denn er ist sozusagen ein Landeskind. Geboren in BerlinCharlottenburg, wuchs er in Büdelsdorf direkt am Nord-Ostseekanal auf und machte dort auch sein Abitur. Nach dem Medizinstudium an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität in Greifswald absolvierte Hauth seine stationäre Assistenzarztzeit in Neustrelitz. Danach ging er zunächst nach Niedersachsen und arbeitete während seiner Weiterbildungszeit zum Allgemeinmediziner in einer großen Hausarztpraxis in Wolfsburg. Anfang 2013 machte er dort seinen Facharzt für Allgemeinmedizin und war danach als Hausarzt in einer Landarztpraxis in der Nähe der VW-Stadt angestellt. Doch der Wunsch, nach Schleswig-Holstein zurückzukehren, war immer präsent. Rückkehr in den Norden Nun ist er zurück und praktiziert seit Ende Februar 2015 zunächst als angestellter Arzt im Praxisverbund Hüttener Berge, einem Zusammenschluss von fünf Fachärzten für Allgemeinmedizin mit verschiedenen Schwerpunkten. Die Mediziner sind in einer Berufsausübungsgemeinschaft organisiert und an den drei Stand30 Nordlicht orten Ascheffel, Alt-Duvenstedt und Groß Wittensee mit eigenen Praxisräumen präsent. Hauth arbeitet in einer klassischen Landarztpraxis. Sie liegt in Groß Wittensee, eingebettet in die Landschaft des Naturparks Hüttener Berge. Für diese Region entschied sich Hauth nicht ganz zufällig. Die Gegend zwischen Rendsburg, Eckernförde und Schleswig war seine absolute Wunschregion, als er im vergangenen Jahr ein entsprechendes Inserat in der KVSH-Praxisbörse schaltete und sich auch im „Nordlicht“ porträtieren ließ. Im Artikel „Ein Nordlicht will zurück“ beschrieb er sich und sein Anliegen. Die Werbung in eigener Sache lohnte sich, denn er bekam viele Zuschriften. Hausärzte sind begehrt und so gab es Arbeitsak t u e l l 4 | 2015 die menschen im land angebote bis hoch nach Flensburg. Letztlich überzeugte ihn das Angebot des Praxisverbundes Hüttener Berge am meisten. „Der Angestelltenstatus ist für beide Seiten so eine Art Testphase, um zu schauen, ob es passt. Mein Ziel ist es aber, bald vollverantwortlich in den Praxisverbund einzusteigen“, erklärt Hauth, der am liebsten noch in diesem Jahr einen eigenen Praxissitz übernehmen möchte. „Ich will gern richtig mitbestimmen, denn mir ist es wichtig, sagen zu können: Das ist auch meins“. Vorteil BAG Bisher lief alles rund und Hauth zieht eine positive Zwischenbilanz. „Der Start wurde mir sehr leicht gemacht und ich spüre, dass alle von meiner Anwesenheit profitieren. Mein Praxiskollege wird entlastet, die Angestellten müssen nicht mehr so lange arbeiten und die Patienten haben einen zusätzlichen Arzt für eine Zweitmeinung vor Ort einschließlich kürzerer Wartezeiten“, berichtet Hauth. Außerdem gefallen ihm die gute Vernetzung der im Praxisverbund tätigen Ärzte, der interkollegiale Austausch und das Arbeitsklima mit regelmäßigen Teambesprechungen. Auch der gute Verdienst komme hinzu, erklärt der Allgemeinmediziner. „Die Praxis arbeitet außerdem papierlos. Die Abläufe sind gut organisiert, sodass alle anfallenden Aufgaben auf fünf ärztliche Schultern verteilt werden. Die Verwaltungsarbeit wird dadurch minimiert und wir können uns mehr um die Belange der Patienten kümmern. Dadurch, dass wir in der Berufsausübungsgemeinschaft so viele Kollegen sind, ergänzen wir uns außerdem hinsichtlich 4 | 2015 Nordlicht der einzelnen Subqualifikationen und Weiterbildungen und können ein größeres Beratungs- und Behandlungsspektrum anbieten und uns außerdem auch gut gegenseitig vertreten“, so Hauth. Ein Stück Heimat Dem Allgemeinmediziner gefällt die Arbeit in der ländlich geprägten Region. Hauth hat den Eindruck, dass die Patienten sich eher an die Praxis gebunden fühlen und vielleicht sogar etwas dankbarer und offener sind als in der Stadt. Auch die generationen- und familienübergreifende Arbeit habe ihren besonderen Reiz. „Ich finde die Landschaft toll und habe jede Menge Lebensund Freizeitqualität. Ich wohne nur 15 Kilometer von der Praxis entfernt in Alt Duvenstedt. Im Sommer werde ich die Strecke sicher mit dem Fahrrad zurücklegen. Wieder zurück in meiner Heimat zu sein, ist schon ein schönes Gefühl. Ich kenne die Region und die Mentalität der Menschen und habe tatsächlich schon den einen oder anderen Bekannten unter meinen Patienten wieder getroffen“, erklärt er. Auch seinen jetzigen Praxiskollegen, Dr. Jens Asmussen, kennt er noch aus Schulzeiten. Beide sind zwar unterschiedlich alt, gingen aber auf das selbe Gymnasium und stellten jetzt fest, dass sie sogar die gleichen Standardausreden fürs Zuspätkommen benutzt haben. „Es gibt in der Nähe der Schule einen beschrankten Bahnübergang und natürlich waren die Schranken immer unten, wenn wir eine Entschuldigung brauchten“, schmunzelt Hauth. Jakob Wilder, KVSH ak t u e l l 31 SERVICE T eam B eratung Welcome to the jungle Die KVSH sucht eine Fachärztin bzw. einen Facharzt, der das Team Beratung unterstützt. Diesmal möchte ich diese Rubrik in eigener Sache nutzen. Seit einigen Jahren versuchen wir – unter anderem mit dieser Rubrik – Sie sicher durch den Verordnungsdschungel zu geleiten. Um die Vielfalt der Aufgaben auch weiterhin in qualitativ hochwertiger Form bewältigen zu können, benötigen wir Unterstützung. Konkret suchen wir eine Fachärztin bzw. Facharzt für die Durchführung von Beratungen der Vertragsärzte auf dem Gebiet der Pharmakotherapie und Heilmittelverordnungen sowie der fachlichen Mitwirkung bei den Vertragsverhandlungen im Verordnungsbereich und bei Sonderverträgen. Wir bieten einen interessanten Arbeitsplatz, bei dem Sie stets mit den aktuellen Entwicklungen im Gesundheitswesen in Kontakt bleiben. Näheres zu dieser Stellenausschreibung finden Sie auf unserer Homepage www.kvsh.de KVSH Stellenausschreibungen. Thomas Frohberg, KVSH Auch wenn ich kein Arzt bin, arbeite ich für Ihr Leben gern und möchte mit meinem Team Ihren Praxisalltag ein Stück leichter gestalten. Es wäre schön, wenn sich jemand von Ihnen angesprochen fühlt und uns sowie die Vertragsärzte auf dem Weg durch den Verordnungsdschungel begleiten möchte. Ich freue mich auf Ihre Bewerbung. Thomas Frohberg, Teamleiter Beratung, KVSH 32 Nordlicht ak t u e l l 4 | 2015 Service Sie fragen – wir antworten Auf dieser Seite gehen wir auf Fragen ein, die dem Service-Team der KVSH immer wieder gestellt werden. Die Antworten sollen Ihnen helfen, Ihren Praxisalltag besser zu bewältigen. i Antworten des Service-Teams Dürfen wir den Masern-Mono-Impfstoff bei ungeimpften Erwachsenen verwenden? Das Robert Koch-Institut empfiehlt folgendes: Ungeimpfte Erwachsene bzw. Erwachsene, die einen unklaren Impfstatus haben und nach 1970 geboren wurden, sollten mit dem Kombi-Impfstoff MMR geimpft werden. Es kann aber abweichend von der Empfehlung auch wieder der Mono-Impfstoff verwendet werden. Dieser ist allerdings in Deutschland nur als Re-Import in geringen Mengen verfügbar. Dabei ist das Wirtschaftlichkeitsgebot zu beachten. Wir sind eine internistische Schwerpunktpraxis. Wann wird die Pauschale für die fachärztliche Grundversorgung (PFG) durch die KV zugesetzt? Die PFG wird bei internistischen Praxen mit Schwerpunkt nur in Behandlungsfällen gewährt, in denen ausschließlich die Grundpauschale abgerechnet wird. Ausnahmen bilden hier nur der Wirtschaftlichkeitsbonus GOP 32001 (wird von der KV zugesetzt) und die Portoziffern nach GOP 40120-40126. Wir sind eine überörtliche Berufsausübungsgemeinschaft mit Hausärzten und beschäftigen eine Nichtärztliche Praxisassistentin in der Hauptbetriebsstätte. Dürfen auch die Praxispartner der Nebenbetriebsstätte Leistungen an die Nichtärztliche Praxisassistentin delegieren? Ja, da die Genehmigung für die Leistungen nach GOP 03062 und GOP 03063 ist nicht auf den Arzt oder die Betriebsstätte bezogen. Alle Praxispartner der Haupt- und Nebenbetriebsstätten dürfen Leistungen an die Nichtärztliche Praxisassistentin delegieren. Müssen die Scheine der Sonstigen Kostenträger, die wir mit der Quartalsabrechnung zur KV schicken, mit der Betriebsstättennummer bzw. dem Praxisstempel versehen werden? Ja, diese Kennzeichnung ist notwendig, damit die Scheine eindeutig zugeordnet werden können. Einige Scheine der noch einzureichenden Sonstigen Kostenträger haben ein Feld für den Praxisstempel. Bei Scheinen ohne dieses Feld kann die Betriebsstättennummer per Hand eingetragen werden. Das Service-Team erreichen Sie unter der Rufnummer 04551 883 883 •montags bis donnerstags von 8.00 bis 17.00 Uhr •freitags von 8.00 bis 14.00 Uhr 4 | 2015 Nordlicht ak t u e l l 33 SERVICE was , wann , wo ? Seminare Nicht zu allen Seminaren wird persönlich eingeladen. fÜR Ärzte und Psychotherapeuten fÜR Ärzte und Mitarbeiter thema: Moderatorengrundausbildung thema: U msetzung der Heilmittel-Richtlinien für Qualitätszirkel und der Sprechstundenbedarfsvereinbarung datum: 24. April 2015, 15.00 bis 21.00 Uhr 25. April 2015, 9.00 bis 17.00 Uhr datum: 3. Juni 2015, 15.00 bis 18.00 Uhr Ergebnisorientiertes Arbeiten im Qualitätszirkel erfordert Moderation. Sie sollte zielorientiert, achtsam und methodisch sein. Dies erfordert Übung und Methodik. Beides sind wesentliche Bestandteile dieser speziellen Moderatorengrundausbildung für die Qualitätszirkelarbeit. In den letzten Jahren wurden viele Techniken und sogenannte Qualitätszirkelmodule entwickelt, die dem Moderator die Arbeit erheblich erleichtern können. Die Teilnehmer werden in der Grundausbildung qualifiziert, • das Setting eines Qualitätszirkels zu erarbeiten, • den Zirkel zu moderieren, • verschiedene QZ-Techniken bedarfsgerecht einzusetzen, • die Gruppenprozesse in Qualitätszirkelsitzungen zu steuern und • mit schwierigen Situationen in Gruppenprozessen umzugehen. Umsetzung der Heilmittel-Richtlinien und der Sprechstundenbedarfsvereinbarung. Unser Ziel ist es, Sie bei einer qualitätsgesicherten und wirtschaftlichen Verordnungsweise zu unterstützen. Inhalte des Seminars: • Moderationstechniken • QZ-Module • Übung von Moderationssituationen • Umgang mit Teilnehmern • Kommunikation und Gruppendynamik • Rahmenbedingungen zur Qualitätszirkelarbeit • Gründung von Qualitätszirkeln Ort: Fortbildungszentrum der Ärztekammer, Esmarchstr. 2, 23795 Bad Segeberg Teilnahmegebühr:kostenfrei Fortbildungspunkte:.4 TEILNAHMEBEDINGUNGEN: Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, werden die Anmeldungen in der Reihenfolge des Posteingangs berücksichtigt. Erhalten Sie keine Absage, so gilt die Teilnahme als bestätigt. Ort: Sitzungszentrum der KVSH, Bismarckallee 1 – 6, 23795 Bad Segeberg Teilnahmegebühr: 200 Euro inklusive Tagungspauschale für Material und Verpflegung Fortbildungspunkte:.20 TEILNAHMEBEDINGUNGEN: Die vorhandenen Seminarplätze werden nach Eingang der Rückmeldung und vorrangig an Mitglieder der KVSH vergeben. kontakt + anmeldung Abt. Qualitätssicherung kontakt + anmeldung Abt. Struktur und Verträge/Team Beratung Bismarckallee 1 – 6, 23795 Bad Segeberg Bismarckallee 1 – 6, 23795 Bad Segeberg Paul Brandenburg Regina Steffen Tel. 04551 883 637 04551 883 292 Fax 04551 883 7637 04551 883 7292 E-Mail [email protected]@kvsh.de Heidi Dabelstein Tel. 04551 883 353 Fax 04551 883 390 [email protected] 34 Nordlicht ak t u e l l 4 | 2015 Service Veranstaltungen KVSH Wir übernehmen nur für KVSH-Termine Gewähr. 29. April 2015, 16.00 Uhr Vollversammlung der KV-Kreisstelle Flensburg 6. Mai 2015, 14.00 bis 17.00 Uhr Offene Sprechstunde Ort: Zulassung/Praxisberatung der KVSH Info: An jedem ersten Mittwoch im Monat • für alle Ärzte und Psychotherapeuten zu Themen aus dem Bereich der Zulassung (Praxisübergabe, Anstellung, Verlegung, Kooperation etc.) • ohne vorherige Terminvergabe Bettina Fanselow, Zulassung/Praxisberatung Tel. 04551 883 222, E-Mail: [email protected] Karin Ruskowski, Zulassung/Praxisberatung Tel. 04551 883 430, E-Mail: [email protected] www.kvsh.de Ort:Handwerkskammer Info:Tel. 0461 812 2103, www.diako.de oder Tel. 0461 816 2511, www. malteser-franziskus.de, Anmeldung unter Tel. 04551 88130 oder www.aeksh.de 30. Mai 2015, 9.00 bis 16.30 Uhr 1. Tag der Allgemeinmedizin in Schleswig-Holstein Ort: Wissenschaftszentrum Kiel, Fraunhoferstraße 13, 24118 Kiel Info:Sekretariat: Birgit Blunck, Tel. 0431 597 2226, für jeden Teilnehmer bitte eine eigene Anmeldung, online-Programm und online-Anmeldung ab dem 15. März 2015, 8 Fortbildungspunkte E-Mail: [email protected] www.allgemeinmedizin.uni-kiel.de Schleswig-Holstein 22. April 2015, 13.30 bis 15.00 Uhr KVSH-Kreisstellen Neue Drogen – neue Trends 22. April 2015, 16.00 Uhr Rund um die Schulter – Aktuelles aus der Schulterchirurgie Ort:DIAKP, Fliednersaal 1, Flensburg Info:Tel. 0461 812 2103, www.diako.de oder Tel. 0461 816 2511, www. malteser-franziskus.de, Anmeldung unter Tel. 04551 88130 oder www.aeksh.de Ort:AHG Klinik Lübeck, Weidenweg 9-15, 23562 Lübeck, Vortragsraum Haus 2 Info:Referent: Bernd Frankmeier, Kriminalpolizei Lübeck, Tel. 0451 5894 0, Fax 0451 5894 331, die Teilnahme ist kostenlos und eine Anmeldung ist nicht erforderlich. E-Mail:[email protected] www.ahg.de/luebeck 22. April 2015, 14.30 bis 18.00 Uhr Fachtagung im Rahmen der Impfkampagne 2015 – Lauter Skeptiker, (zu) leise Überzeuger? Warum erreichen wir die Impfziele nicht? 22. April 2015, 18.00 Uhr Kolloquium Klinische Neurowissenschaften: Neurointensivmedizin Ort: Ringhotel, Wassersleben Info:Tel. 0461 812 2103, www.diako.de oder Tel. 0461 816 2511, www. malteser-franziskus.de, Anmeldung unter Tel. 04551 88130 oder www.aeksh.de Ort:Altes Stahlwerk, Rendsburger Straße 81, 24537 Neumünster Info:Tel. 0431 94294, Fax 0431 94871, für die Veranstaltung gibt es 4 Fortbildungspunkte der Kategorie A. E-Mail: [email protected] www.lvgfsh.de 23. April 2015, 20.00 Uhr Aktuelle Herausforderungen in der Transplantationsmedizin Deutschland Ort:ConventGarten, Rendsburg Info:Referent: Prof. T. Becker E-Mail: [email protected] www.aev-rd.de 29. Mai 2015, 13.00 BIS 22.00 uHR Fortbildungsveranstaltung: Pflichtseminar Rehabilitationsrichtlinien inklusive Selbststudium 25. April 2015, 12.00 bis 16.30 Uhr Tag der offenen Tür der psychosomatischen Tagesklinik Ort: Psychosomatische Tagesklinik Info:Tel. 0461 812 2103, www.diako.de oder Tel. 0461 816 2511, www. malteser-franziskus.de, Anmeldung unter Tel. 04551 88130 oder www.aeksh.de 4 | 2015 Nordlicht Ort:Reha-Zentrum am Meer, Unter den Eichen 18, 26160 Bad Zwischenahn Info:Fortbildungsveranstaltung zum Erwerb der Qualifikation für die Verordnung der Leistungen zur medizinischen Rehabilitation über die GKV. Dieses Seminar richtet sich an alle neu hinzukommenden Ärzte sowie an diejenigen, die diesen Kurs noch nicht absolviert haben. Anmeldung unter Tel. 04403 61308, oder E-Mail. E-Mail: e.debuhr@rehazentrum www.rehazentrum-am-meer.de ak t u e l l 35 Service kontakt Ansprechpartner der KVSH Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein Bismarckallee 1 - 6, 23795 Bad Segeberg Zentrale 04551 883 0, Fax 04551 883 209 Vorstand Vorstandsvorsitzende Dr. Monika Schliffke�������������������������������������������������������� 206/217/355 Stellvertretender Vorstandsvorsitzender Dr. Ralph Ennenbach������������������������������������������������������� 206/217/355 Geschäftsstelle Operative Prozesse Ekkehard Becker...............................................................................486 Selbstverwaltung Regine Roscher.................................................................................218 Abteilungen aha!-Programm Tanja Glaw��������������������������������������������������������������������������������������� 685 Helga Hartz�������������������������������������������������������������������������������������� 453 Carolin Tessmann����������������������������������������������������������������������������� 326 Abrechnung Petra Lund (Leiterin)/Ernst Sievers (stellv. Leiter)����������������� 306/245 Fax��������������������������������������������������������������������������������������������������� 322 Abteilung Recht – Justitiar Klaus-Henning Sterzik (Leiter)������������������������������������������������� 230/251 Abteilung Recht Maria Behrenbeck��������������������������������������������������������������������������� 251 Hauke Hinrichsen����������������������������������������������������������������������������� 265 Tom-Christian Brümmer������������������������������������������������������������������� 474 Esther Petersen������������������������������������������������������������������������������� 498 Ärztlicher Bereitschaftsdienst Thomas Miklik (BD-Beauftr. d. Vorstands)�������������������������������������� 579 Alexander Paquet (Leiter)��������������������������������������������������������������� 214 Akupunktur Daniela Leisner�������������������������������������������������������������������������������� 445 Ambulantes Operieren Stephanie Purrucker������������������������������������������������������������������������ 459 Arthroskopie Stephanie Purrucker������������������������������������������������������������������������ 459 Ärztliche Stelle (Röntgen) Kerstin Weber���������������������������������������������������������������������������������� 529 Uta Markl����������������������������������������������������������������������������������������� 393 Tanja Ohm-Glowik���������������������������������������������������������������������������� 386 Ärztliche Stelle (Nuklearmedizin/Strahlentherapie) Kerstin Weber���������������������������������������������������������������������������������� 529 Nina Tiede��������������������������������������������������������������������������������������� 325 Arztregister Anja Scheil/Dorit Scheske��������������������������������������������������������������� 254 Assistenz-Genehmigung Renate Tödt������������������������������������������������������������������������������������� 358 Petra Fitzner������������������������������������������������������������������������������������ 384 Balneophototherapie Michaela Schmidt���������������������������������������������������������������������������� 266 Begleiterkrankungen Diabetes mellitus Tanja Glaw��������������������������������������������������������������������������������������� 685 Helga Hartz�������������������������������������������������������������������������������������� 453 Carolin Tessmann����������������������������������������������������������������������������� 326 Chirotherapie Heike Koschinat������������������������������������������������������������������������������� 328 36 Nordlicht Delegations-Vereinbarung Christopher Lewering���������������������������������������������������������������������� 366 Dermatohistologie Christopher Lewering���������������������������������������������������������������������� 366 Dialyse-Kommission/LDL Marion Frohberg������������������������������������������������������������������������������ 444 Diabetes-Kommission Aenne Villwock�������������������������������������������������������������������������������� 369 DMP Team Marion Frohberg ����������������������������������������������������������������������������� 444 Helga Hartz ������������������������������������������������������������������������������������� 453 Carolin Tessmann����������������������������������������������������������������������������� 326 Tanja Glaw��������������������������������������������������������������������������������������� 685 Drogensubstitution Astrid Patscha���������������������������������������������������������������������������������� 340 Christine Sancion����������������������������������������������������������������������������� 470 EDV in der Arztpraxis Timo Rickers������������������������������������������������������������������������������������ 286 Janin Looft��������������������������������������������������������������������������������������� 324 Ermächtigungen Daniel Jacoby������������������������������������������������������������������������������������ 259 Katja Fiehn��������������������������������������������������������������������������������������� 291 Evelyn Kreker���������������������������������������������������������������������������������� 346 ESWL Monika Nobis ��������������������������������������������������������������������������������� 938 Finanzen Karl-Heinz Buthmann (Leiter)���������������������������������������������������������� 208 Formularausgabe Sylvia Warzecha������������������������������������������������������������������������������� 250 Fortbildung/Veranstaltungen Nadine Pries������������������������������������������������������������������������������������ 332 Fortbildungspflicht nach Paragraf 95 SGB V Regina Steffen��������������������������������������������������������������������������������� 292 Früherkennungsuntersuchung Kinder (Hausärzte) Heike Koschinat������������������������������������������������������������������������������� 328 Gesundheitspolitik und Kommunikation Marco Dethlefsen (Leiter Kommunikation)������������������������������������� 381 Delf Kröger (Leiter Gesundheitspolitik)������������������������������������������� 454 Gruppentherapievertrag Kevin Maschmann��������������������������������������������������������������������������� 321 Hautkrebs-Screening Christine Sancion����������������������������������������������������������������������������� 470 Hausarztzentrierte Versorgung Heike Koschinat ������������������������������������������������������������������������������ 328 Herzschrittmacherkontrollen Helga Hartz�������������������������������������������������������������������������������������� 453 Hilfsmittel Ellen Roy������������������������������������������������������������������������������������������ 931 Anna-Sofie Reinhard������������������������������������������������������������������������ 362 Histopathologie im Rahmen Hautkrebs-Screening Christopher Lewering���������������������������������������������������������������������� 366 HIV/AIDS Daniela Leisner�������������������������������������������������������������������������������� 445 Hörgeräteversorgung Christopher Lewering���������������������������������������������������������������������� 366 ak t u e l l 4 | 2015 Service kontakt Homöopathie Heike Koschinat������������������������������������������������������������������������������� 328 HVM-Team/Service-Team Stephan Rühle (Leiter)�������������������������������������������������������������������� 334 Internet Jakob Wilder������������������������������������������������������������������������������������ 475 Borka Totzauer��������������������������������������������������������������������������������� 356 Interventionelle Radiologie Ute Tasche �������������������������������������������������������������������������������������� 485 Intravitreale Medikamenteneingabe Stephanie Purrucker������������������������������������������������������������������������ 459 Invasive Kardiologie Christina Bernhardt�������������������������������������������������������������������������� 533 Kernspintomografie Monika Nobis����������������������������������������������������������������������������������� 938 Koloskopie Carolin Tessmann����������������������������������������������������������������������������� 326 Koordinierungsstelle Weiterbildung Petra Fitzner������������������������������������������������������������������������������������ 384 Krankengeldzahlungen Doris Eppel��������������������������������������������������������������������������������������� 220 Laborleistung (32.3) Marion Frohberg ����������������������������������������������������������������������������� 444 Langzeit-EKG Tanja Glaw��������������������������������������������������������������������������������������� 685 Mammographie (Screening) Kathrin Zander��������������������������������������������������������������������������������� 382 Anja Liebetruth�������������������������������������������������������������������������������� 302 Mammographie (kurativ) Kathrin Zander��������������������������������������������������������������������������������� 382 Dagmar Martensen�������������������������������������������������������������������������� 687 Molekulargenetik Marion Frohberg������������������������������������������������������������������������������ 444 MRSA Angelika Ströbel������������������������������������������������������������������������������ 204 Neuropsychologische Therapie Kevin Maschmann��������������������������������������������������������������������������� 321 Niederlassung/Zulassung Susanne Bach-Nagel������������������������������������������������������������������������ 378 Marleen Staacke������������������������������������������������������������������������������ 596 Sabine Ben El Fahem����������������������������������������������������������������������� 258 Christian Schrade����������������������������������������������������������������������������� 634 Nordlicht aktuell Borka Totzauer ������������������������������������������������������������������������������� 356 Jakob Wilder������������������������������������������������������������������������������������ 475 Nuklearmedizin Monika Nobis����������������������������������������������������������������������������������� 938 Onkologie Daniela Leisner�������������������������������������������������������������������������������� 445 Otoakustische Emissionen Michaela Schmidt���������������������������������������������������������������������������� 266 Personal Lars Schönemann (Leiter)����������������������������������������������������������������� 275 Claudia Rode (Stellvertreterin)��������������������������������������������������������� 295 Yvonne Neumann����������������������������������������������������������������������������� 577 Anke Siemers ���������������������������������������������������������������������������������� 333 Dirk Ludwig��������������������������������������������������������������������������������������� 425 Fax��������������������������������������������������������������������������������������������������� 451 Phototherapeutische Keratektomie Stephanie Purrucker������������������������������������������������������������������������ 459 Photodynamische Therapie am Augenhintergrund Stephanie Purrucker������������������������������������������������������������������������ 459 4 | 2015 Nordlicht Physikalisch-Medizinische Leistungen Heike Koschinat������������������������������������������������������������������������������� 328 Plausibilitätsausschuss Hauke Hinrichsen������������������������������������������������������������������������������ 265 Susanne Hammerich������������������������������������������������������������������������� 686 Ulrike Moszeik��������������������������������������������������������������������������������� 336 Rita Maass��������������������������������������������������������������������������������������� 467 Polygrafie/Polysomnografie Kevin Maschmann��������������������������������������������������������������������������� 321 Pressesprecher Marco Dethlefsen���������������������������������������������������������������������������� 381 Fax �������������������������������������������������������������������������������������������������� 396 Psychotherapie Kevin Maschmann��������������������������������������������������������������������������� 321 Qualitätssicherung Aenne Villwock (Leiterin)�������������������������������������������������������� 369/262 Fax��������������������������������������������������������������������������������������������������� 374 Qualitätszirkel/Qualitätsmanagement Angelika Ströbel������������������������������������������������������������������������������ 204 Regina Steffen��������������������������������������������������������������������������������� 292 Sabrina Wienke�������������������������������������������������������������������������������� 577 Fax��������������������������������������������������������������������������������������������������� 374 QuaMaDi Kathrin Zander��������������������������������������������������������������������������������� 382 Renate Krupp����������������������������������������������������������������������������������� 487 Radiologie-Kommission Aenne Villwock................................................................................. 369 Alice Lahmann��������������������������������������������������������������������������������� 360 Cornelia Thiesen............................................................................... 458 Röntgen (Anträge) Christina Bernhardt�������������������������������������������������������������������������� 533 Röntgen (Qualitätssicherung) Alice Lahmann��������������������������������������������������������������������������������� 360 Cornelia Thiesen������������������������������������������������������������������������������ 458 Rückforderungen der Kostenträger Björn Linders������������������������������������������������������������������������������������ 564 Schmerztherapie Christopher Lewering����������������������������������������������������������������������� 366 Service-Team/Hotline Telefon������������������������������������������������������������������������������������� 388/883 Fax��������������������������������������������������������������������������������������������������� 505 Sonografie (Anträge) Ute Tasche��������������������������������������������������������������������������������������� 485 Monika Vogt������������������������������������������������������������������������������������ 630 Sonografie (Qualitätssicherung) Susanne Paap���������������������������������������������������������������������������������� 228 Sozialpsychiatrie-Vereinbarung Kevin Maschmann��������������������������������������������������������������������������� 321 Soziotherapie Kevin Maschmann��������������������������������������������������������������������������� 321 Sprechstundenbedarf Heidi Dabelstein������������������������������������������������������������������������������ 353 Strahlentherapie Monika Nobis����������������������������������������������������������������������������������� 938 Struktur und Verträge Dörthe Deutschbein (Leiterin)��������������������������������������������������������� 331 Fax��������������������������������������������������������������������������������������������������� 488 Telematik-Hotline��������������������������������������������������������������������������������� 888 Teilzahlungen Brunhild Böttcher���������������������������������������������������������������������������� 231 Tonsillotomie Daniela Leisner�������������������������������������������������������������������������������� 445 ak t u e l l 37 Service kontakt Umweltmedizin/Umweltausschuss Tanja Glaw �������������������������������������������������������������������������������������� 685 Vakuumbiopsie Stefani Schröder ����������������������������������������������������������������������������� 930 Verordnung medizinische Rehaleistungen Christine Sancion����������������������������������������������������������������������������� 470 Verordnung (Team Beratung) Thomas Frohberg����������������������������������������������������������������������������� 304 Widersprüche (Abteilung Recht) Gudrun Molitor�������������������������������������������������������������������������������� 439 Zulassung Bianca Hartz (Leiterin)������������������������������������������������������������� 255/358 Fax��������������������������������������������������������������������������������������������������� 276 Zytologie Michaela Schmidt���������������������������������������������������������������������������� 266 Stelle nach Paragraf 81a SGB V: Bekämpfung von Fehlverhalten im Gesundheitswesen Impressum Klaus-Henning Sterzik�������������������������������������������������������������� 230/251 Nordlicht aktuell Prüfungsstelle Offizielles Mitteilungsblatt der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein Bahnhofstraße 1, 23795 Bad Segeberg Tel. 04551 9010 0, Fax 04551 9010 22 Beschwerdeausschuss Dr. Johann David Wadephul (Vorsitzender)�������������������������������� 9010 0 Prof. Günther Jansen (Stellvertreter)����������������������������������������� 9010 0 Leiter der Dienststelle Maik Luttermann (Leiter)���������������������������������������������������������� 9010 21 Dr. Michael Beyer (Stellvertreter)�������������������������������������������� 9010 14 Verordnungsprüfung Elsbeth Kampen ����������������������������������������������������������������������� 9010 23 Sprechstundenbedarfs-, Honorar- und Zufälligkeitsprüfung Birgit Wiese������������������������������������������������������������������������������ 9010 12 Zweitmeinungsverfahren Nadja Kleinert��������������������������������������������������������������������������� 9010 25 Organisation Dorina Schadendorf ����������������������������������������������������������������� 9010 20 Zentrale Stelle Mammographie-Screening Bismarckallee 7, 23795 Bad Segeberg Tel .................................................................................................... 898900 Fax ................................................................................................ 8989089 Dagmar Hergert-Lüder (Leiterin)����������������������������������������������������� 8989010 38 Nordlicht Herausgeber Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein Dr. Monika Schliffke (v.i.S.d.P.) Redaktion Marco Dethlefsen (Leiter); Prof. Jens-Martin Träder (stellv. Leiter); Borka Totzauer (Layout); Jakob Wilder; Delf Kröger Redaktionsbeirat Ekkehard Becker; Dr. Ralph Ennenbach; Reinhardt Hassenstein; Dr. Monika Schliffke Druck Grafik + Druck, Kiel Fotos iStockphoto Anschrift der Redaktion Bismarckallee 1– 6, 23795 Bad Segeberg, Tel. 04551 883 356, Fax 04551 883 396, E-Mail: [email protected], www.kvsh.de Das Nordlicht erscheint monatlich als Informationsorgan der Mitglieder der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein. Namentlich gekennzeichnete Beiträge und Leserbriefe geben nicht immer die Meinung des Herausgebers wieder; sie dienen dem freien Meinungsaustausch. Jede Einsendung behandelt die Redaktion sorgfältig. Die Redaktion behält sich die Auswahl der Zuschriften sowie deren sinnwahrende Kürzung ausdrücklich vor. Die Zeitschrift, alle Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck nur mit schriftlichem Einverständnis des Herausgebers. Wenn aus Gründen der Lesbarkeit die männliche Form eines Wortes genutzt wird („der Arzt“), ist hiermit selbstverständlich auch die weibliche Form gemeint („die Ärztin“). ak t u e l l 4 | 2015 Service K ontakt Kreisstellen der KVSH Kiel Kreisstelle: Herzog-Friedrich-Str. 49, 24103 Kiel Tel���������������������������������������������������������������������������������������������� 0431 93222 Fax����������������������������������������������������������������������������������������� 0431 9719682 Wolfgang Schulte am Hülse, Allgemeinarzt Tel�������������������������������������������������������������������������������������������� 0431 541771 Fax������������������������������������������������������������������������������������������� 0431 549778 E-Mail��������������������������������������������������������������������� [email protected] Lübeck Kreisstelle: Parade 5, 23552 Lübeck, Tel���������������������������������������������������������������������������������������������� 0451 72240 Fax����������������������������������������������������������������������������������������� 0451 7063179 Dr. Andreas Bobrowski, Laborarzt Tel ������������������������������������������������������������������������������������������� 0451 610900 Fax����������������������������������������������������������������������������������������� 0451 6109010 E-Mail�������������������������������������������������������������� [email protected] Flensburg Kreisstelle: Meisenstraße 16, 24939 Flensburg Tel ��������������������������������������������������������������������������������������������� 0461 42939 Fax��������������������������������������������������������������������������������������������� 0461 46891 Dr. Wolfgang Barchasch, Frauenarzt Tel���������������������������������������������������������������������������������������������� 0461 27700 Fax �������������������������������������������������������������������������������������������� 0461 28149 E-Mail������������������������������������������������������������ [email protected] Neumünster Jörg Schulz-Ehlbeck, hausärztl. Internist Tel ������������������������������������������������������������������������������������������� 04321 47744 Fax������������������������������������������������������������������������������������������� 04321 41601 E-Mail����������������������������������������������������� [email protected] Kreis Dithmarschen Burkhard Sawade, Praktischer Arzt Tel���������������������������������������������������������������������������������������������� 04832 8128 Fax��������������������������������������������������������������������������������������������� 04832 3164 E-Mail��������������������������������������������������������� [email protected] Kreis Herzogtum Lauenburg Raimund Leineweber, Allgemeinarzt Tel���������������������������������������������������������������������������������������������� 04155 2044 Fax �������������������������������������������������������������������������������������������� 04155 2020 E-Mail���������������������������������������������������������� [email protected] Kreis Nordfriesland Dr. Martin Böhm, Internist Tel ��������������������������������������������������������������������������������������������� 04841 5037 Fax��������������������������������������������������������������������������������������������� 04841 5038 E-Mail����������������������������������������������������� [email protected] 4 | 2015 Nordlicht Kreis Ostholstein Dr. Bettina Schultz, Frauenärztin Tel���������������������������������������������������������������������������������������������� 04521 2950 Fax��������������������������������������������������������������������������������������������� 04521 3989 E-Mail��������������������������������������������������������� [email protected] Kreis Pinneberg Dr. Zouheir Hannah, Orthopäde Tel�������������������������������������������������������������������������������������������� 04106 82525 Fax������������������������������������������������������������������������������������������� 04106 82795 E-Mail����������������������������������������������������������� [email protected] Kreis Plön Dr. Joachim Pohl, Allgemeinarzt Tel���������������������������������������������������������������������������������������������� 04526 1000 Fax �������������������������������������������������������������������������������������������� 04526 1849 E-Mail������������������������������������������������������������������ [email protected] Kreis Rendsburg-Eckernförde Carl Culemeyer, Allgemeinarzt Tel���������������������������������������������������������������������������������������������� 04353 9595 Fax��������������������������������������������������������������������������������������������� 04353 9555 E-Mail����������������������������������������������������������������������� [email protected] Kreis Schleswig-Flensburg Dr. Carsten Petersen, Internist Tel ������������������������������������������������������������������������������������������ 04621 951950 Fax ������������������������������������������������������������������������������������������ 04621 20209 E-Mail����������������������������������������������������������� [email protected] Kreis Segeberg Dr. Dieter Freese, Allgemeinarzt Tel�������������������������������������������������������������������������������������������� 04551 83553 Fax ���������������������������������������������������������������������������������������� 04551 879728 E-Mail������������������������������������������������������������ [email protected] Kreis Steinburg Dr. Klaus-Heinrich Heger, Internist Tel���������������������������������������������������������������������������������������������� 04124 2822 Fax �������������������������������������������������������������������������������������������� 04124 7871 E-Mail������������������������������������������������������������ [email protected] Kreis Stormarn Dr. Hans Irmer, Arzt Tel�������������������������������������������������������������������������������������������� 04102 52610 Fax ������������������������������������������������������������������������������������������ 04102 52678 E-Mail������������������������������������������������������������� [email protected] ak t u e l l 39 EINLADUNG INFOMARKT DER KVSH 22. April 2015 von 14.00 bis 17.00 Uhr im Sitzungszentrum der KVSH, Bismarckallee 1-6, 23795 Bad Segeberg ldung ist Eine Anme erlich. nicht erford Die Stände: - Abrechnung - Honorarverteilung - IT in der Praxis - Qualitätssicherung - Verordnungen - Struktur und Verträge - Praxisberatung Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an: André Zwaka Tel: 04551 883 327 E-Mail: [email protected]