Das Bulletin finden Sie hier. - Medico International Schweiz
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Bulletin 1/15 jahresbericht 2014 Projektberichte und Jahresrechnung gesunde basis für alle 2 Inhaltsverzeichnis El Salvador Unsere Partner in El Salvador scheuen keine Tabus 4 Palästina ― Israel Der Gewalt in Israel und Palästina zum Trotz 7 Gaza Das Psychodrama macht uns stark 10 Mexiko Für ein Leben in Wüde einstehen 10 Kuba Fortschritte in der Prävention von häuslicher Gewalt 13 Nicaragua »Das Recht auf ein freies Leben ohne Gewalt« Die Jahrespartnerschaft 2013/2014 14 16 guatemala Medizinische und psychologische Versorgung für Menschen mit Behinderung 17 Vietnam Hilfe für Vietnam hat bei medico Tradition Jahresrechnung 2014 Spendenaufruf für Kobanê 19 20–23 24 Titelbild: Mitten in den Trümmern von Shishaya werden wir herzlich empfangen. Impressum Bulletin 1/15, Jahresbericht 2014, Erscheint viermal jährlich im Abonnement; jährlich Fr. 5.–; beglaubigte Auflage: 6500 Expl. Redaktion Therese Vögeli Layout Heinz Scheidegger (medico international schweiz) Konzept komunikat GmbH Druck ropress Genossenschaft, Zürich Herausgeberin medico international schweiz (Centrale Sanitaire Suisse CSS Zürich) Quellenstrasse 25, Postfach 1816, 8031 Zürich Titelbild Mitten in den Trümmern von Shishaya werden wir herzlich empfangen Foto Maja Hess Bildnachweis S. 5, 6, 24: Maja Hess S. 8: Shirin Amrad S. 9: Peter Dammann/Agentur Focus S. 11: Constantin Bondolfi S. 16: Therese Vögeli Bulletin 1/15 Jahresbericht 2014 medico international schweiz 3 Editorial Liebe Leserin, lieber Leser In diesem Bulletin, dem Jahresbericht 2014, berichten wir Ihnen über alle unsere Projekte in Palästina/Israel, Kuba, Vietnam, Guatemala, Nicaragua, Mexiko und El Salvador und wir informieren Sie detailliert über unsere Jahresrechnung. 2014 war ein intensives und arbeitsreiches Jahr. In einigen unserer Projektländer wurden erneut Menschen Opfer heftiger Repression oder brutaler Ermordung. Das gewaltsame Verschwindenlassen von 43 Lehramtsstudenten in Ayotzinapa/Guerrero war auch ein Angriff auf ein Projekt des linken Aufbruchs in Lateinamerika, welches Bildung durch Lehrer aus ländlichen Gebieten für Schüler aus den gleichen Regionen ermöglichen sollte. Bis heute sind die Morde nicht aufgeklärt. Genauso waren die Menschen letzten Sommer in Gaza schutzlos während 52 Tagen den massiven Bombenangriffen von Seiten der israelischen Armee ausgesetzt. Bis heute liegen ganze Wohnviertel in Schutt und Asche und Menschen harren weiterhin in Notunterkünften und zerbombten Häusern aus. Auch hat sich die massive kriminelle Gewalt und die mafiösen Strukturen in den zentralamerikanischen Ländern wie El Salvador und Guatemala nicht verbessert oder gar noch verschärft. In den von kriminellen Banden beherrschten Vorstädten San Salvadors wundern sich die Kids, dass man überhaupt älter als 24 Jahre werden kann. Zu viele Menschen sind ausgeschlossen von Entwicklung und einer würdigen Lebensperspektive. Aber überall bilden sich auch Widerstand und Alternativen. Unser Partner, das Kollektiv gegen Folter und Straflosigkeit CCTI begleitet in Mexiko die Angehörigen der Verschwundenen und kämpft weiterhin gegen die so stossende Straflosigkeit. In Gaza schafft das Psychodrama den Menschen Raum, medico international schweiz ihre Geschichten zu erzählen und ihre Gefühle in Worte zu fassen. In El Salvador hat im März 2014 der ehemalige Kommandant der FMLN Sanchez Cerén die Präsidentschaftswahlen gewonnen und ein Projekt zur Verbesserung der sozialen Strukturen in den marginalisierten Vierteln lanciert. Dank der neuen Regierung konnte unser Partner, die Elternvereinigung Angelitos weitgehende Rechte für Menschen mit Behinderungen durchsetzen. Unsere Projektpartner in Nicaragua und Kuba bleiben hartnäckig am Thema der Gleichstellung der Geschlechter dran. Sie sensibilisieren die Frauen und unterstützen sie konkret in ihrem Kampf gegen patriarchale Strukturen und für mehr sexuelle und reproduktive Rechte für alle Geschlechter. In Israel setzen sich die Physicians for Human Rights für die im Sinai oft massiv misshandelten Flüchtlinge aus Eritrea und Sudan ein. In allen unseren Projektländern sind Menschen unter schwierigen und risikoreichen Bedingungen unterwegs, der globalen Logik des neoliberalen Ausschlusses von immer mehr Menschen eine lokale Alternative entgegenzusetzen oder sich für die Einhaltung der Menschenrechte zu exponieren. Ihre Spenden machen diese Projekte und diese Erfolge möglich. Wir danken Ihnen dafür. Maja Hess Therese Vögeli Bulletin 1/15 Jahresbericht 2014 4 El Salvador Unsere Partner in El Salvador scheuen keine Tabus »El tiempo está a favor de los pequeños, de los desnudos, de los olvidados … El tiempo esta a favor de buenos sueños …« »Die Zeit ist zu Gunsten der Kleinen, der Entblösten, der Vergessenen … Die Zeit ist für die guten Träume…«, heisst es in einem Lied des kubanischen Musikers Silvio Rodriguez. Maja Hess Ein gleichberechtigtes Leben für behinderte Menschen, geschützte und selbstbestimmte Sexualität für Jugendliche und Raum für die Verarbeitung von Verletzungen aus den Zeiten des Krieges: Seit dem Wahlsieg von Sanchez Cerén für den FMLN im März 2014 ist in El Salvador die Dezentralisierung des Gesundheitswesens weiter vorangetrieben worden. Zahlreiche Gesundheitszentren garantieren heute mit der Die Wahrnehmung behinderter Menschen in der Gesellschaft verändert sich. Präsenz von SpezialistInnen wie Kinderärzten und Gynäkologinnen auch in ländlichen Gemeinden eine differenzierte und basisnahe Gesundheitsversorgung. Mit vor Ort sind heute oft auch Physiotherapeutinnen, die für die Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen zuständig sind. Sie werden im Rahmen der nationalen Strategie zur Behandlung und Integration von Menschen mit Behinderungen ausgebildet. An dieser Strategie und der Ausbildung der Fachleute hat unsere Partnerorganisation Angelitos entscheidend mitgearbeitet. Angelitos: Ein alternativer Blick auf das Thema Behinderung Am 27. November 2014 feierten die Angelitos einen runden Geburtstag: 10 Jahre Organisation und Kampf für die Rechte von Kindern mit Behinderungen. In diesen zehn Jahren hat Angelitos Grossartiges geleistet. Kinder und Jugendliche mit Behinderungen, früher ausgegrenzt, ignoriert und in der Gesellschaft buchstäblich unsichtbar, ha- Bulletin 1/15 Jahresbericht 2014 ben einen Platz erobert und eine Stimme erhalten. Die Organisation der Familien und ihr Kampf um grundlegende menschliche Rechte haben die Wahrnehmung behinderter Menschen in der Gesellschaft verändert. Nicht die physischen oder geistigen Schwierigkeiten machen den Menschen zur behinderten Person, sondern die Hindernisse, die sich ihm in den Weg stellen wie Treppen und enge Türen, sozialer Ausschluss oder unangepasstes Lerntempo in den Schulen. Dieser entscheidende Perspektivenwechsel dient Angelitos in ihren sozialen Kämpfen und politischen Vorstössen als Grundlage für die Formulierung von Forderungen nach Veränderungen in den Bereichen Gesundheit, sozialer Einschluss und Bildung. So haben auch Kinder mit einer leichten geistigen Behinderung Hoffnung, in die Schule zu gehen und dort mit Unterstützung von spezialisierten Lehrerinnen zu lernen und sich zu entwickeln. Das ist ja auch das Recht jedes Kindes … Hebammen: Sexualität ist kein Tabuthema mehr Die Hebammenvereinigung, einst gegründet, um die Frauen im schwierigen Moment der Geburt medizinisch und sozial zu begleiten, hat ihr Selbstverständnis in den letzten Jahren verändert. Schon seit längerem ist den Hebammen gemäss WHO-Richtlinien vom Gesundheitsministerium nicht mehr erlaubt, Hausgeburten zu begleiten. Die Eröffnung eines ›Geburtshauses‹ in Suchitoto, wo die Frauen in der Nähe des Krankenhauses auf die Geburt warten können, hat die Notwendigkeit oder den Wunsch nach einer Geburt im häuslichen Umfeld weiterhin reduziert. medico international schweiz 5 Unterwegs für mehr Rechte für die Frauen: Die Hebammen von Suchitoto Doch begegnen die Hebammen in ihrer täglichen Arbeit in den Weilern und abgelegenen Höfen vielen Teenagern, die ungeachtet des verbesserten Zugangs zu Gesundheitsdiensten und somit auch zu Verhütungsmitteln viel zu früh schwanger werden. Deshalb setzen die Hebammen zunehmend einen Schwerpunkt im Bereich sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte. Eine junge Hebamme und ehemalige Lehrerin wird zukünftig zu diesem Thema mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Schulen und andern sozialen Treffpunkten arbeiten. In den nächsten Monaten wird es vorerst darum gehen, Erfahrungen zu sammeln und das Konzept und den Fokus der zu vermittelnden Inhalte den lokalen Realitäten und Bedürfnissen anzupassen. Die Hebammen koordinieren sich bei der Entwicklung dieses neuen Schwerpunkts mit andern Frauenorganisationen vor Ort und erhalten von diesen auch Aufträge für entsprechende Aktivitäten. Die Frauenorganisation Melidas: Psychodrama von und für Frauen Die in Psychodrama ausgebildeten Melidas waren auch 2014 im psychosozialen Bereich aktiv. Sie führten Coachings mit psychodramatischen Techniken für Richterinnen und Polizistinnen durch, arbeiteten mit jungen Frauen psychodramatisch zum Thema Frauenrollen und Identität und leisteten psychodramatische Ausbildungsarbeit innerhalb der Melidas. Zudem leiten sie fortlau- medico international schweiz fend Basisfrauengruppen zu psychosozialer Gesundheit. Für Supervision, Weiterbildung und die weitere Planung ihrer Aktivitäten haben sie sich zweimal mit ihrer Ausbildnerin Ursula Hauser getroffen. Sie öffneten jeweils die Gruppe für interessierte Frauen aus politischen Institutionen und andern sozialen Organisationen. Dabei kamen schmerzhafte Erinnerungen aus den Kriegsjahren zur Sprache. Viele der Teilnehmerinnen waren in den 80erJahren in der Guerilla aktiv gewesen. ›Das, was ich dir sagen wollte‹ war der Titel eines Traumes, der an den gewaltsamen Tod geliebter Menschen erinnert. Dabei öffneten die Psychodramatikerinnen den Teilnehmerinnen einen Raum, um genau das mit Worten und Gesten auszudrücken, was damals im Krieg nicht mehr möglich war: Liebe, Wut, offene Fragen, Geheimnisse, zerstörte Hoffnungen, politische und persönliche Träume.✕ Die El Salvador-Projekte im Überblick ––Hebammenweiterbildung, sexuelle Gesund- heit von Frauen und Jugendlichen Partnerorganisation: Hebammenverein ›Rosa Andrade de Gutierrez‹ ––Psychodrama-Weiterbildung und Supervision Partnerorganisation: Frauenorganisation ›Mélida Anaya Montes‹ ––Gemeindezentrierte Rehabilitation von Kindern mit Behinderungen Partnerorganisation: Elternvereinigung ›Los Angelitos‹ Total Projektzahlungen 2014: CHF 112’161 Bulletin 1/15 Jahresbericht 2014 6 Die Geburt des kleinen Mädchens mitten im Krieg war für die Familie in Shishaya ein Zeichen der Hoffnung Bulletin 1/15 Jahresbericht 2014 medico international schweiz 7 Palästina / Israel Der Gewalt in Israel und Palästina zum Trotz Bei unserem Besuch im November 2014 haben wir miterlebt, welch verheerende Folgen der Gazakrieg im Land und in den Seelen der Menschen hinterlassen hat. Viele unserer Kontaktpersonen wirkten ausgelaugt und traurig. Trotzdem begegneten wir auch Hoffnung und Überlebensmut. Shirin Amrad Die Palestinian Medical Relief Society PMRS bietet in Ramallah mit der School of Community Health eine zweijährige Ausbildung zur Gesundheitsarbeiterin an. Zugelassen sind Frauen aus marginalisierten Orten, wo es an Infrastruktur, Bewegungsfreiheit und medizinischer Versorgung fehlt. In von Gewalt durch die Besatzung geprägten Zeiten die Tochter in die Grossstadt zu schicken, braucht aber viel Überzeugungsarbeit, wie die Schulleiterin, uns erzählte. Schülerinnen trotzen erschwerten Bedingungen Nebst gesundheitsrelevanten Fächern stehen auch Englisch und Mathematik auf dem Stundenplan. Wegen der Schliessung der Unterkunft in Ramallah aus finanziellen Gründen und aufgrund der schwierigen Sicherheitslage beginnt nur noch alle zwei Jahre eine neue Klasse. Die 12 Schülerinnen sind sich jedoch einig, dass sie von der Ausbildung nur gewinnen können; sei es aufgrund einer Anstellung bei einer Gesundheitsorganisation oder aufgrund grösseren Mitspracherechts in der Gemeinde. Unterstützung Ostjerusalems wichtiger als je zuvor Die Lage im unter israelischer Verwaltung stehenden Ostjerusalem hat sich 2014 für die PalästinenserInnen massiv verschlechtert. Im Rahmen des School Health Program der Medical Relief Society MRS in ostjerusalemer Schulen wird auch Erste-Hilfe unterrichtet. Fast täglich mit Gewalt konfrontiert, müssen die Kinder früh Verantwortung übernehmen. Da ist es wichtig zu wissen, dass Zwiebeln gegen Tränengas medico international schweiz helfen, wie uns einer der Schüler in Wadi Joz informierte. Nebst Gesundheitsbildung umfassen die Projektaktivitäten auch medizinische Untersuchungen in Schulen und Gemeinden sowie themenspezifische Gesundheitskampagnen. Die medizinische Versorgung der marginalisierten palästinensischen Bevölkerung Ostjerusalems ist so zumindest teilweise möglich. Weiterführung des Kindergesundheitsprogramms in Gaza Beim Besuch der Projektpartner in Gaza durften wir gute Nachrichten überbringen. Dank den während des Kriegs gesammelten Spenden für Nothilfe, konnten wir der Palestinian Medical Relief Society PMRS die Verlängerung des Kindergesundheitsprogramms ermöglichen. Das Programm, das auf den Krieg 08/09 zurückgeht, beinhaltet die Pflege von Kriegsopfern zuhause sowie den Einsatz eines Kinderarztes und einer Krankenschwester, die unter ande- Kriegsverletzte Kinder können in ausländische Spitäler transportiert werden rem auch Beratungen von Müttern bezüglich psychischer und physischer Gesundheit ihrer Kinder durchführen. Ausserdem wird für 25 kriegsverletzte Kinder der Transport in ausländische Spitäler finanziert. Dies wird notwendig, wenn lokale Institute aufgrund der israelischen Blockade nicht über das notwendige Material für eine Behandlung verfügen. Bulletin 1/15 Jahresbericht 2014 8 Die Palästina-Projekte im Überblick ––Mobile Klinik in der Westbank Partnerorganisation: Physicians for Human Rights PHR-Israel ––Schul-Gesundheitsprogramm, Ost-Jerusalem Partnerorganisation: Medical Relief Society Jerusalem MRS ––Ausbildung von Gesundheitspflegerinnen in Ramallah; medizinische und psychosoziale Hilfe für Kinder im Gazastreifen Partnerorganisation: Palestinian Medical Relief Society PMRS ––Psychodramaausbildung und Ausbildung in Kinderpsychodrama in Gaza Partnerorganisation: Gaza Community Mental Health Programme GCMHP ––Nothilfe für Gaza: Transport und Einkauf von Nothilfegütern, Nachbetreuung von Kriegsverletzten Partnerorganisation: Palestinian Medical Relief Society PMRS und Physicians for Human Rights PHR-Israel Total Projektzahlungen 2014: CHF 158’746 Die Mobile Klinik: einmal im Monat nur für Frauen Die Mobile Klinik des israelischen Partners Physicians for Human Rights PHRIsrael, fährt jeden Samstag mit israelischen und palästinensischen Fachleuten in die Westbank, um medizinische Untersuchungen in vernachlässigten Gemeinden anzubieten. Am letzten Samstag im Monat ist das Personal nur weiblich und behandelt ausschliesslich Frauen. Dabei geht es, wie der scheiden- de Direktor Ran Cohen erklärte, nicht nur um die medizinische Versorgung der palästinensischen Bevölkerung, sondern auch um den friedlichen Kontakt zwischen Israelis und PalästinenserInnen. Vorurteile können abgebaut und politische Meinungen revidiert werden. Die Direktion der PHR-Israel hat neu der vormals beim IKRK tätige Ran Goldstein übernommen. Afrikanische Flüchtlinge sprechen über ihr Schicksal Im Rahmen der Jahrespartnerschaft unterstützt medico die offene Klinik der PHR-Israel in Jaffa. Besucht wird die Klinik vor allem von in Israel nicht anerkannten aus Eritrea und dem Sudan stammenden Flüchtlingen. Sie durchlitten auf ihrer Flucht Entführungen und brutalste Folterungen durch beduinische Banden im Sinai. In Israel leben sie in der Illegalität, werden ausgebeutet und vom israelischen Gesundheitssystem ausgeschlossen. In der Offenen Klinik können sie sich kostenlos von freiwilligen Ärzten und Ärztinnen behandeln lassen und werden in Notfällen an Krankenhäuser überwiesen. Das Vertrauen, welches die seelisch und körperlich Verletzten dem Klinikpersonal, allen voran der eritreischen Pflegerin Sister Aziza entgegenbringen, hat dazu beigetragen, dass die an ihnen begangenen Verbrechen an die Öffentlichkeit gelangen konnten.✕ Eine Physiotherapeutin der PMRS behandelt In der Haider Abdel Shafi-Klinik im Jabalia-Camp ein behindertes Mädchen Bulletin 1/15 Jahresbericht 2014 medico international schweiz 9 Die Menschen in Gaza begegnen den Zerstörungen des Kriegs mit Lebensmut medico international schweiz Bulletin 1/15 Jahresbericht 2014 10 gaza Das Psychodrama macht uns stark Gaza wurde letztes Jahr erneut von einem zerstörerischen Angriff von Seiten des israelischen Militärs getroffen. Verwüstung, Schmerz, Leid sind gross. Viele der Überlebenden sind physisch oder psychisch versehrt. Maja Hess Die längerfristige Rehabilitation körperlich versehrter Personen in Gaza ist ungenügend und bisweilen mangelhaft, da geeignetes Material und teilweise auch technisches Knowhow fehlen. Aber auch die Erfassung und Behandlung seelisch versehrter Menschen, vor allem von Kindern und Jugendlichen überfordert die Gemein- Die Ausbildung in Kinderpsychodrama startet ins dritte Jahr schaft in Gaza, welche als Kollektiv während Wochen unter dem Angriff und seinen Folgen gelitten habt und heute immer noch leidet. Die von Ursula Hauser und Maja Hess ausgebildeten Psychodramatikerinnen haben im Auftrag des Gaza Community Mental Health Programmes hunderte Kinder mit Hilfe psychodramatischer Techniken beurteilt, um festzustellen, welche Kinder eine post- traumatische Symptomatik zeigen, die behandlungsbedürftig ist. Danach sollen diese Kinder Zugang zu einer weiterführenden therapeutischen Behandlung bekommen. Unter der Leitung von Agnes Dudler und Stefan Flegelskamp beginnen die von uns ausgebildeten Fachfrauen bereits das dritte Ausbildungsjahr in Kinderpsychodrama. Gleichzeitig leiten sie unter Supervision von Ursula Hauser seit Anfang 2014 die Grundausbildung in Psychodrama der neu dazugekommenen Fachleuten aus verschiedenen palästinensischen Institutionen und treffen sich zur Intervision mit ihren bereits ausgebildeten Kolleginnen. Im Oktober trafen wir unsere Kolleginnen in Gaza und waren erstaunt, mit welcher Energie sie die anstehenden Aufgaben anpackten und mit welcher Gelassenheit sie über die extrem schwierigen Kriegswochen berichteten. »Das Psychodrama hat uns stark gemacht«, sagten sie uns. Wir hoffen, dass dies auch weiterhin gelten wird.✕ Mexiko Für ein Leben in Würde einstehen 2014 war ein schwieriges und gefährliches Jahr für unsere Partner im südlichen Mexiko. Trotzdem konnten sie auch wichtige Erfolge verbuchen. Philipp Gerber, Theres Höchli und Sanja Previsic Das Verschwinden von 43 Studenten des Lehrerseminars in Ayotzinapa im September hat weltweit Erschütterung ausgelöst. Das Verbrechen zeigt auf brutale Weise, wogegen unsere Bulletin 1/15 Jahresbericht 2014 Partnerorganisation Kollektiv gegen Folter und Straflosigkeit CCTI in Guerrero seit Jahren ankämpft: Machtansprüche zählen mehr als Menschenleben. medico international schweiz 11 Guerrero: »Lebend habt ihr sie genommen, lebend wollen wir sie zurück!« Seit einigen Jahren schon begleitet das CCTI die angehenden Landlehrer des Lehrerseminars von Ayotzinapa. Mit Kursen zu Prävention und Dokumentation von Folter und Repression stärkt das CCTI AktivistInnen in Guerrero. Aber niemand war auf ein solches Ausmass der Repression vorbereitet. Jedoch wussten die überlebenden Studenten, an wen sie sich richten konnten. Dass die Ereignisse so schnell angeprangert wurden und die Überlebenden weiter die Kraft haben, für Gerechtigkeit einzustehen, liegt auch an der Begleitung durch das CCTI. CCTI-Guerrero feierte im Juni sein 10-jähriges Bestehen. Seit Anbeginn begleiten sie politische Gefangene, soziale AktivistInnen und deren Familien in medizinischer und psychosozialer Hinsicht. Die überlebenden Studenten und die Familienangehörigen der Verschwundenen in Ayotzinapa sind dazugekommen. Das Team von CCTI kämpft darum, dass die staatlichen Übergriffe auf die sozialen Bewegungen im gewalttätigsten Bundesstaat Mexikos nicht zur Normalität werden. digo DH im 2014 war das Thema Folter. Gemäss amnesty international stiegen in Mexiko in den vergangenen 10 Jahren die Anzeigen wegen Folter um das Siebenfache an. Nach dem Grundsatz »Folter zu identifizieren ist der erste »Folter zu identifizieren ist der erste Schritt, sie auszumerzen« Schritt, sie auszumerzen« hat Codigo DH eine Kampagne mit diversen Aktivitäten lanciert, mit dem Ziel die Bevölkerung zu informieren, aber auch Mitarbeitende von Behördenstellen anzusprechen. In einem zweiten Schritt führte Codigo DH einen Diplomkurs zum Thema ›Ermittlung in Folterfällen und die Anwendung des Istanbul-Protokolls‹ durch, an dem neben Mitgliedern von sozialen Bewegungen auch Mitarbeitenden der Staatsanwaltschaft und weiterer Amtsstellen teilnahmen. Der dreimonatige Lehrgang wurde gemeinsam mit dem CCTI durchgeführt. So werden Synergien geschaffen, um das Wissen und die Erfahrung im Kampf für Oaxaca: Folterprävention und Gerechtigkeit und Demokratie zu multiplizieren. Codigo DH und CCTI waren Verteidigung der Landrechte Ein Fokus der Arbeit unserer Partneror- nach Abschluss des Diplomlehrgangs ganisation Komitee für die Integrale sehr zufrieden, insbesondere mit der Verteidigung der Menschenrechte Co- Sensibilisierung der Behördenvertreter. Die autonomen Landkliniken der Zapatistas stehen der gesamten Bevölkerung offen medico international schweiz Bulletin 1/15 Jahresbericht 2014 12 Die Codigo DH-Anwältin Alba Cruz erklärte: »Dies war ein grosser Schritt, um die Instrumente zur Dokumentation von Folter anzuwenden, aber auch, um Codigo DH bei der Bearbeitung von Folterfällen innerhalb des Justizapparates Türen zu öffnen.« Zwei weitere Schwerpunkte der Arbeit von Codigo DH bildeten die Prä- Die autonomen Landkliniken helfen mit, die hohe Müttersterblichkeit zu senken. ventionsarbeit gegen Gewalt an Frauen in San Pedro Amuzgos sowie die Konflikte um Windparkprojekte von europäischen Unternehmen im Isthmus von Tehuantepec. In Juchitán kam es im Verlauf des Jahres immer wieder zu Drohungen und Übergriffen gegen AktivistInnen, welche die Windparkprojekte kritisierten. Auch Mitarbeiterinnen von Codigo DH, welche die gefährdeten AktivistInnen seit zwei Jahren juristisch und psychologisch begleiten, erhielten Drohanrufe. Allein 2014 lancierte Amnesty International drei Urgent Actions zu diesem Thema. Chiapas: Vereint gegen die Müttersterblichkeit Unsere Partnerorganisation Gemeinschaftliche Gesundheit und Entwicklung SADEC in Chiapas konnte in Zusammenarbeit mit sieben autonomen Landkliniken der Zapatistas und mit dem Frauenzentrum in Palenque medizinische Grundversorgung leisten. Zwei Drittel der PatientInnen sind Frauen. Die Mexiko-Projekte im Überblick: ––Begleitung von Folterüberlebenden und Gewaltprävention in Oaxaca Partnerorganisation: Komitee für die Integrale Verteidigung der Menschenrechte Codigo DH ––Folterprävention in Guerrero Partnerorganisation: Kollektiv gegen Folter und Straflosigkeit CCTI ––Indigene Basisgesundheit in Chiapas Partnerorganisation: Gemeinschaftliche Gesundheit und Entwicklung SADEC Total Projektzahlungen 2014: CHF 71'000 Bulletin 1/15 Jahresbericht 2014 Die Mutter-Kind-Gesundheit ist durch die enge Zusammenarbeit der ÄrztInnen mit den indigenen Gesundheitsverantwortlichen und Hebammen ein besonderer Schwerpunkt unserer Partnerorganisation. Sie hilft mit, die hohe Sterblichkeitsrate insbesondere der Mütter zu senken. Die Weiterbildungen der Gesundheitsverantwortlichen und Hebammen sowie die Begleitung der ÄrztInnen und ZahnärztInnen, welche in den Landkliniken im Einsatz sind, bilden feste Bestandteile der langjährigen Arbeit von SADEC. Die Arbeit von SADEC wurde 2014 von zwei brutalen Angriffen auf zapatistische Gesundheitsstrukturen überschattet. Im Januar und im Mai griffen Gegner die Zapatistas an. Dabei wurden viele Aktivisten verletzt und ein Mitglied des autonomen Rates getötet. Zudem wurde medizinisches Personal einer SADEC-nahen Gesundheitseinrichtung misshandelt sowie eine zapatistische Klinik und eine Schule im Ort La Realidad zerstört. Unsere Partnerorganisation arbeitet in der Region, jedoch nicht direkt in der betroffenen Klinik. Sie verurteilte diese Angriffe auf die indigene Autonomiebewegung und ihre breit anerkannte Gesundheitsversorgung scharf. Durch eine intensivere Zusammenarbeit mit anderen sozialen Akteuren wird versucht, die Risiken für das eigene Personal zu minimieren. Ein weiteres Problem in ganz Chiapas stellte sich, weil die Regierung die Impfstoffe für die zapatistischen Gemeinden im 2014 nicht aushändigte. SADEC verteilt Impfstoff in über 100 Gemeinden, was dieses Jahr nicht wie gewohnt durchgeführt werden konnte. SADEC steht mit den Behörden in Verhandlung und erreichte, dass Ende August gut 40% des Impfstoffes ausgeliefert wurde, es fehlte jedoch Ende des Jahres immer noch mehr als die Hälfte. ✕ medico international schweiz 13 Kuba Fortschritte in der Prävention von häuslicher Gewalt Das Gesundheitswesen von Kuba ist ausgezeichnet - nicht nur im Vergleich mit anderen Ländern des Südens. Allerdings gibt es Tabuthemen, die nur bedingt angegangen werden. Marco Medici und Judith Eisenring Die Kindersterblichkeit ist in Kuba kleiner als in der Stadt New York. Kubanische ÄrztInnen helfen in vielen Ländern, auch im Kampf gegen Ebola in Afrika. Und seit 1998 werden in Kuba jedes Jahr junge Menschen aus der ganzen Welt zu fähigen ÄrztInnen ausgebildet. In der Medizinausbildung, so heisst es, ist Kuba eine Weltmacht. Aber neben diesen grossen Leistungen bleiben auch Tabuthemen noch hartnäckig bestehen: allen voran das Thema häusliche Gewalt. In diesem Bereich braucht es immer noch viel Sensibilisierung und Aufklärung. Seit den 90er Jahren gibt es jedoch Programme zur Förderung der Gleichstellung der Geschlechter und gegen die Tabuisierung der ungleichen Machtverhältnisse. In diesem Zusammenhang wurde auch ein nationales Projekt zur Gewaltprävention lanciert. Prävention von häuslicher Gewalt In diesem Projekt werden Fachkräfte ausgebildet, die in der Lage sein sollten, Gewaltopfer zu identifizieren, diese zu beraten und eventuell zu behandeln, sowie eine Rehabilitation zu initiieren. Bei den zu sensibilisierenden Fachkräften handelt es sich um die verschiedensten Akteure: Polizisten und Justizbeamte, die bei vorgetäuschten Unfällen den wahren Ursachen auf den Grund gehen sollten, Lehrpersonen, die über Bemerkungen von SchülerInnen aufmerksam werden sollten, Gesundheitspersonal wie HausärztInnen und Pflegepersonen, die bei Patienten Spuren von Gewalt nicht mehr übersehen sollten. Unser Projekt medico übernahm in der Provinz Las Tunas die Finanzierung einer Aufklärungs- und Weiterbildungskampagne für Gesundheitsfachkräfte. Die Botschaft erreichte einen sehr grossen Teil medico international schweiz der Zielgruppe. Tatsache ist jedoch, dass eine einmalige Aktion nicht zu dauerhaften Ergebnissen führen kann. Deshalb wurde unser Projekt auch auf drei Jahre angelegt und auf Gewaltprävention in den verschieden Phasen des Lebens bezogen. Dabei wurde auch Gewalt gegen Kinder, sexuelle Gewalt und Gewalt in der Pflege thematisiert. Es wurde vor allem mit Workshops gearbeitet, wo spezifische Probleme eingebracht werden konnten. Für die Betroffenen wurden Selbsthilfegruppen initiiert. Viele der ausgebildeten Fachkräfte gaben das Erlernte in ihren Institution weiter. Der Abschlussbericht des Projektes liegt vor und es sind darin auch Wiederholungs- und weiterführende Kurse vorgesehen. Unser Partner Unsere Partnerorganisation in Kuba ist das Nationale Zentrum für Sexualerziehung CENESEX. CENESEX ist einerseits national und auch lokal für die sexuelle Bildung verantwortlich und nimmt andererseits in der Öffentlichkeit gegen sexistische Gewalt Position. Dem Projektabschlussbericht können wir entnehmen, dass sie eine Konferenz zum Thema Gender, Gewalt an Frauen, Homosexualität, Prostitution, Sex-Tourismus und Menschenhandel organisierten, die von etwa 200 Fachkräften besucht wurde. Dass eine Konferenz mit diesem Titel in Kuba möglich ist, ist ein Zeichen der Enttabuisierung und nicht zuletzt wohl auch ein Erfolg des von medico unterstützen Projektes.✕ Die Kuba-Projekte im Überblick ––Prävention häuslicher Gewalt Partnerorganisation: Fachstelle für Sexualerziehung CENESEX Total Projektzahlungen 2014: CHF 20’225 Bulletin 1/15 Jahresbericht 2014 14 nicaragua Ein langer Atem im Kampf für die Rechte der Frauen Die Regierung Ortega scheut nicht davor zurück, demokratische Prinzipien auszuhebeln. Umso wichtiger ist die Stärkung zivilgesellschaftlicher Kräfte wie unserer Partnerorganisationen, die sich konsequent für die Rechte und die Gesundheit von Frauen und Jugendlichen einsetzen. Elvira Ghioldi Thüring Die von medico unterstützen nicaraguanischen Frauenorganisationen schöpfen aus über 20 Jahre Erfahrung im Kampf für das Recht der Frauen und Jugendlichen auf eine freie und sichere Sexualität, auf Gesundheit und den Schutz vor Gewalt. Ein langer Atem ist dabei auch bitter nötig. Frauenkollektiv Masaya Einbussen in der Unterstützung durch die Geberländer zwangen das Frauenkollektiv zu einschneidenden Massnahmen. Die psychologische Betreuung von Opfern von häuslicher Gewalt konnte nicht mehr weitergeführt werden. Die Ausbildung der Frauen, die in den Gemeinden als Anlaufstellen für Opfer von Gewalt dienen und Frauen- und Jugendgruppen leiten, wurde dafür intensiviert. Die von medico unterstützen Alphabetisierungskurse für Frauen und die Programme zur Vorbeugung von Gebärmutterhalskrebs, Brustkrebs und HIV-Übertragung laufen unverändert weiter. Mit viel Begeisterung und Einsatz erlernen die Analphabetinnen an vier Nachmittagen pro Woche das Le- ›Mein Leben änderte sich, als ich die Welt durch die Schrift entdeckte‹ sen und Schreiben. ›Mi vida cambio cuando decubri el mundo atraves de las letras‹ (›Mein Leben änderte sich, als ich die Welt durch die Schrift entdeckte‹). Dieser Titel steht auf dem Lehrmittel, das auch emanzipatorische Inhalte vermittelt. Kenia Sandino, die junge Leiterin des Programms, weiss die ehrenamtlichen Alphabetisatorinnen in den Bulletin 1/15 Jahresbericht 2014 monatlichen Weiterbildungskursen zu motivieren und zu unterstützen. Frauenkollektiv 8 de Marzo Managua und Esquipulas medico unterstützte letztes Jahr die Arbeit des Frauenhauses, Zufluchtsort für gewaltbetroffene Frauen und deren Kindern, mit einem ausserordentlichen Beitrag von USD 5000 und half, neue Geldgeber zu suchen. CAJLCVG, eine Kommission aus Juristinnen, Sozialarbeiterinnen, Verantwortlichen des Gesundheitsministeriums und der Polizei, trifft sich regelmässig unter der Leitung des Frauenkollektivs 8 de Marzo zwecks Koordination der Anstrengungen gegen Gewalt an Frauen. Auch die Leiterinnen der Frauen- und Jugendgruppen engagieren sich im Kampf gegen häusliche Gewalt. Sie gewinnen Jugendliche für Freizeitprogramme, kämpfen gegen Drogenmissbrauch, informieren über sexuell übertragene Krankheiten und HIV, diskutieren offen über Verhütungsfragen und gehen auf die Anliegen der Jugendlichen ein. Frauenhaus Nueva Guinea Die 24 Hebammen des Vereins, heute vorwiegend als Gesundheitspromotorinnen aktiv, nehmen an sechs Fortbildungsveranstaltungen pro Jahr teil. Neben medizinischen Fragen werden Themen wie die Leitung von Selbsthilfegruppen, die Stärkung des Selbstbewusstseins der Frau und das Vorgehen bei häuslicher Gewalt diskutiert. Die Hebammen betreuen Frauen während der Schwangerschaft in den Gemeinden. 2–3 Wochen vor der Geburt treten die schwangeren Frauen ins Frauenhaus ein. Sie werden während ihres Aufenthalts von den Hebammen über medico international schweiz 15 Schwangerschaft, Geburt, Pflege des Neugeborenen, Stillen und Verhütung unterrichtet und beschäftigen sich mit Handarbeiten. Auch die basismedizinische Betreuung der Familie, die frauenärztliche Untersuchung und die Abgabe von Verhütungsmitteln sind wichtige Aufgaben des Vereins. Die Jugendarbeit des Vereins fördert das Selbstbewusstsein der Jugendlichen und stärkt die Solidarität in den Gruppen. Während meiner Projektreise durfte ich im kleinen Dorf Jacinto Baca einem Treffen von 15 jungen Frauen und zwei jungen Männer beiwohnen. Die 16-jährige Leiterin Nereyda, selber alleinstehende Mutter, berichtete eindrücklich, wie sie ihre Ausbildungsziele aufgeben musste und wie schwierig ihr aktuelles Leben sei. Das Schreien ihres Babys, das sich in der grossen Gruppe nicht wohl fühlte, unterstrich ihre Aussage. Sie forderte alle auf, ihre Berufswünsche und Lebensziele aufzuschreiben. Beliebte Berufe waren Lehrerin, Ärztin, Pflegefachfrau und Juristin. Eine frühe Mutterschaft, so wurde deutlich, gefährdet die Entwicklung und Ausbildung der jungen Frauen. In einem kurzen Theaterstück wurde die ›geplante Familie‹ der ›schicksalsgewollten‹ Grossfamilie gegenüber gestellt und es wurde über Verhütungsfragen diskutiert. Der Kanalbau: Gigantismus sandinistischer Prägung Droht den Bauern und Bäuerinnen Nicaraguas der Ausverkauf ihres Landes? Wir beobachten die Entwicklung mit Sorge. Nicht zuletzt, weil auch Gemeinden unserer Projektpartnerinnen vom Frauenhaus Nueva Guinea direkt davon betroffen sind. Der Bau des transozeanischen Kanals bedeutet eine ökologische Katastrophe. Er soll 278 km lang, bis zu 530 m breit und rund 30 m tief werden. Drei mal so lang wie der Panamakanal. Ein Drittel der Route soll durch den Nicaragua-See führen, einer der grössten Süsswasserseen der Erde, der auch für die Trinkwasserversorgung genutzt wird. Weiter soll der Kanal durch viele Kilometer Naturschutzgebiet und Regenwald führen und Umsiedlungen und Enteignungen in rund 280 Dörfern zur Folge haben. medico international schweiz Die Bevölkerung von Nueva Guinea ist vom Kanalbau direkt betroffen In den indigenen Gebieten an der Atlantikküste kann laut Gesetz ohne Einwilligung der Autonomiebehörde kein Land enteignet werden. Doch für den chinesischen Investor wurden unter Geheimhaltung spezielle Gesetze verabschiedet und der Vertrag wurde am 14. Juni 2013 unterzeichnet. Er beinhaltet auch Konzessionen an ausländische Investoren für gigantische Nebenprojekte wie den Bau von Luxusressorts, Freihandelszonen, Flughäfen, Eisenbahnverbindungen und Strassen. Die Gesamtkosten werden mit 40 bis 50 Milliarden USD beziffert. Dora Maria Tellez, ehemalige sandinistische Gesundheitsministerin bezeichnet den Kanalbau und die Nebenprojekte in einem Interview mit medico Deutschland als »eine ganz neue Form von kolonialistischem Projekt«. Die nicaraguanische Juristin und Politologin Monica Lopez Baltodano reichte erfolglos eine Verfassungsklage gegen das Kanalgesetz 840 ein, da es in mindestens 40 Punkten gegen die Verfassung Nicaraguas verstosse. Seit September 2014 demonstrierten Tausende von Bauern in Rivas und in Nueva Guinea gegen das zerstörerische Megaprojekt. Auch in der Hauptstadt Managua gingen viele Menschen auf die Strasse. Trotzdem wurden im Dezember 2014 Vorarbeiten angekündigt. Die betroffene Bevölkerung hofft im Kampf gegen den Kanalbau, der das Elend vieler Bauern, die Bedrohung der Trinkwasserversorgung und den Tod vieler Tiere und Pflanzen bedeutet wird, auf internationale Solidarität. ✕ Die Nicaragua-Projekte im Überblick ––Begleitung, Bildung und Herberge für Schwangere und Wöchnerinnen, Präventionsarbeit mit Jugendlichen Partnerorganisation: Frauenzentrum Nueva Guinea ––Sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte von Frauen und Jugendlichen, Gewaltprävention Partnerorganisationen: Frauenkollektiv Masaya und Frauenkollektiv ›8 de Marzo‹, Managua Total Projektzahlungen 2014: CHF 74’401, lokale Projektbegleitung CHF 11’466 Bulletin 1/15 Jahresbericht 2014 16 Die Jahrespartnerschaft 2013/2014 Bereits in den ersten Liebesbeziehungen erleben die Mädchen erschreckend häufig Gewalt. Das Frauenkollektiv Masaya nimmt sich dieses Themas an und unterstützt zudem gezielt Frauen mit Behinderungen Elvira Ghioldi Thüring Das Frauenkollektiv Masaya arbeitet seit über 20 Jahren mit Frauenund Jugendgruppen mit dem Ziel, das Selbstvertrauen der Frau und ihr Recht auf Bildung und Gesundheit zu stärken. Sie führen Alphabetisierungskurse durch, engagieren sich in der Vorbeugung von Krankheiten (HIV, Gebärmutterhalskrebs) und organisieren regelmässige Treffen von Frauen und Jugendlichen zu Themen wie Jugendschwangerschaft oder Gewalt in der Beziehung. Im Rahmen der Jahrespartnerschaft 2013/2014 hat medico unter anderem eine Umfrage des Kollektivs über Gewalt in Paarbeziehungen in der Adoleszenz finanziert 756 Mädchen aus der Stadt Masaya und den umliegenden Dörfern nahmen an der Umfrage teil. 57% der befragten Mädchen beschrieben keine Gewalt in ihren Liebesbeziehungen. Ein Drittel der Mädchen berichtete von verbaler Aggression durch den Partner. 8% der Mädchen erlebten psychische oder physische Gewalt, in einem Fall musste von lebensbedrohender Gewalt gesprochen werden. Das Frauenkollektiv Masaya diskutierte die Ergebnisse der Umfrage mit den Verantwortlichen des Erziehungsministeriums, den Leitern und Lehrerinnen der Sekundarschule und den Jugendbeauftragten der Polizei. Als nächster Schritt soll die Aufklärungsarbeit in den Oberstufenschulen intensiviert werden. In Gruppen werden die Jugendlichen über sexuelle und reproduktive Gesundheit diskutieren und ihre Rechte kennenlernen. Ziel ist es, ihr Selbstvertrauen zu stärken und sie zu ermächtigen, Konflikte konstruktiv anzugehen und zu lösen. »Bei Bedrohung durch den Partner, suche Hilfe bei Fachpersonen, erzähle deine Situation einer Person deines Vertrauens«, wird ihnen eingeschärft. Neben der Jugendarbeit wurden im Rahmen der Jahrespartnerschaft Die Promotorin des Kollektivs Masaya besucht Frauen in einer abgelegenen Gemeinde Bulletin 1/15 Jahresbericht 2014 medico international schweiz 17 Frauen mit Behinderungen speziell gefördert. Die rund 40 behinderten Frauen, die sich regelmässig im Zentrum des Frauenkollektivs treffen, erhielten in spezifischen Workshops die Möglichkeit, ihre Bedürfnisse und alltäglichen Schwierigkeiten darzulegen. Sie wurden in ihren Fähigkeiten und ihrem Selbstwertgefühl gestärkt. Anlässlich meiner Projektreise im Februar 2014 durfte ich einem dieser Treffen beiwohnen. Ich war tief beeindruckt von der Solidarität unter den behinderten Frauen. Die seit ihrem 18. Lebensjahr paraplegische Reyna zum Beispiel, setzt sich auf politischer Ebene für die Rechte der Behinderten ein und wurde in den Gemeinderat von Masaya gewählt. Dank Unterstützung erhielt sie einen neuen Rollstuhl und schenkte ihren alten, noch gut funktionierenden Rollstuhl an Mariacruz weiter. Ich begleite Mariacruz auf ihrem Heimweg. Die Solidarität zwischen den behinderten Frauen ist beeindruckend Die Fahrt mit dem motorisierten Rollstuhl in den verkehrsreichen Strassen von Masaya erschien mir sehr gefährlich, von Rücksichtnahme durch die Fahrzeuglenker keine Spur. Im Rahmen der Jahrespartnerschaft wurde auch der Austausch zwischen nicht behinderten Aktivistinnen des Kollektivs und den behinderten Frauen zusätzlich intensiviert. ✕ guatemala Medizinische und psychologische Versorgung für Menschen mit Behinderungen Die Gesundheitsversorgung in Guatemala ist mangelhaft, chaotisch und nur zu oft schlicht inexistent. Unsere Partner sorgen nicht nur dafür, dass kriegsversehrte Menschen Hilfe erhalten, sie nehmen auch den Staat in die Pflicht Edith Bitschnau Im vergangenen Jahr führte die ›Nationale Allianz indigener Frauen für reproduktive Gesundheit und Bildung‹ in 32 Gesundheitszentren in sechs ländlichen Departementen Stichproben zu der Versorgungslage durch. Sie stellte fest, dass in der Mehrzahl der Einrichtungen die notwendigen Mittel insbesondere für die Versorgung von Geburt und Schwangerschaft nicht vorhanden waren. In der Gesundheitsversorgung herrschen chaotische Zustände Nicht nur Materialien, Medikamente oder Wasser und Treibstoff für die Ambulanz waren nicht vorrätig, es fehlte auch immer wieder an Personal, um den verschiedenen Kulturen und Spra- medico international schweiz chen gerecht zu werden. Die schlimmsten Zustände fanden sich in den nordwestlichen Regionen, wo besonders viele Mayas leben. Auch das Büro des Ombudsmann für Menschenrechte hat einzelne Gesundheitszentren überprüft und chaotische Verhältnisse vorgefunden, welche auch den Tod von Men- Inzwischen können viele der Kriegsversehrten ein eigenständiges Leben führen schen verursachten. Nicht selten kommt es vor, dass Menschen aus abgelegenen Weilern stundenlang zu Fuss gehen oder gar getragen werden, um dann vor Bulletin 1/15 Jahresbericht 2014 18 Ort feststellen zu müssen, dass die erforderliche Versorgung nicht möglich ist. Im Laufe des vergangenen Jahres hat sich die Versorgungslage noch verschlimmert. Wegen grosser Schulden der Regierung bei den pharmazeutischen Unternehmen haben diese die Lieferungen von Materialien an staatli- samten Betrages Materialien liefern könne. Glück hat, wer bis dahin nicht krank wird. Welch ein Glück aber, dass es in Guatemala noch Organisationen gibt, welche auf die Strasse gehen und protestieren und für alle sichtbar machen, was in diesem Land nicht stimmt. Unsere Projektpartner der Behindertenvereinigung AGPD sind nicht erst seit vergangenem Jahr an Protesten Sichtbare und unsichtbare gegen die schlechte medizinische VerWunden wurden behandelt sorgung beteiligt. Es ist ein wichtiger Teil ihrer Aufgabe, gemeinsam mit anderen Organisation die Regierung zu che Einrichtungen eingestellt. Die bearbeiten, damit diese sich um die Arbeit für die Angestellten im Gesund- Gesundheit aller Menschen im Land heitssektor wurde noch frustrierender, kümmert. da man ihnen, und dies nicht zum ersten Mal, die Löhne nicht bezahlte. Medizinische und psychosoziale Hilfe Anfangs November 2014 began- für Menschen mit Behinderungen nen die Angestellten des Gesundheits- Das Alltagsgeschäft der AGPD, drehte wesens mit Streiks in den Krankenhäu- sich aber letztes Jahr wie auch in den sern und Gesundheitszentren, die sich vergangen Jahren, um die medizinische im ganzen Land ausbreiteten. Sie for- und psychologische Versorgung von derten die Zahlung ausstehender Ge- Menschen mit Behinderungen, die hälter von fast 18'000 Beschäftigten durch den bewaffneten Konflikt verurund die Versorgung mit Medikamenten sacht wurden. Wie jedes Jahr liess die und Material sowie zusätzliches Perso- AGPD ihren Mitgliedern je nach Bedarf nal, da sich dramatische Versorgungs- und Mitteln medizinische Behandlung lücken auftaten. zukommen. Neue Hilfsmittel wie Prothesen und Rollstühle mussten repaDie Proteste zeigen Wirkung riert oder ersetzt werden. Wunden, Tausende VertreterInnen der indigenen sichtbare und unsichtbare, wurden beBäuerInnenorganisation und Mitarbei- handelt. Unzählige Reisen auf unwegterInnen des Gesundheitswesens blo- samen Strassen führte AGPD zu den ckierten in den ersten Novembertagen Gemeinden, in denen ihre Mitglieder zu an verschiedenen Orten des Landes wie Hause sind. Inzwischen können viele auch in der Hauptstadt wichtige Stras- der Begünstigten ein selbständiges Lesenkreuzungen. Nach einigen Tagen ben führen. Durch AGPD haben sie sich wurden die Blockaden gewaltsam von eine Existenz aufbauen können oder sie den Sicherheitskräften geräumt. Doch fallen zumindest ihren Familien wenidie Proteste zeigten Wirkung. Die zu- ger mit Kosten für medizinische Beständigen Ministerien versprachen die handlung zur Last. Auch die Ausbildung Auszahlung der ausstehenden Löhne der Hebammen wurde im vergangenen sowie auch eine erste Ratenzahlung der Jahr weitergeführt. AGPD und medico Schulden an die Pharmaunternehmen. sehen diese Ausbildungen als Erfolg: Der Direktor des pharmazeutischen Die Ausbildung verringert die KinderVerbandes erklärte darauf, dass die In- sterblichkeit und stärkt die Eigenständustrie erst nach der Bezahlung des ge- digkeit der Frauen in den ländlichen Gebieten. Wir werden dieses Jahr die Die Guatemala-Projekte im Überblick AGPD in Guatemala besuchen und ––Rehabilitation von Kriegsversehrten, gemeinsam weiter erarbeiten, wie wir Hebammenweiterbildung die Weiterentwicklung ihres wertvolPartnerorganisation: Behindertenvereinigung len Projektes auch in Zukunft optimal AGPD unterstützen können. Total Projektzahlungen 2014: CHF 48'893 ✕ Bulletin 1/15 Jahresbericht 2014 medico international schweiz 19 Hilfe für Vietnam hat bei medico Tradition Marco Medici, langjähriger Projektverantwortlicher Vietnam, wird befragt von Judith Eisenring medico unterstützte im vergangen Jahr in Vietnam zwei medizinisch orientierte Projekte: Die BauarbeiterInnen-Klinik in Hanoi und die SeniorInnen-Betreuung in Hüe. Marco Medici hat die VietnamUnterstützung von medico, ehemals Central Sanitaire Suisse CSS, wesentlich geprägt. Von den Anfängen bis heute setzt er sich für die geschichtsträchtige Solidarität unserer Organisation ein. Marco, was waren rückblickend auf 2014 deine Highlights in der Vietnam-medico-Arbeit ? Bezogen auf die Projektarbeit habe ich mich gefreut, dass im vergangen Jahr eine vertraute Genossin der Vereinigung Schweiz–Vietnam der Baustellen-Klinik in Hanoi persönlich USD 4000 überreichen konnte. Dabei hatte sie auch Gelegenheit, die Klinik zu besuchen und deren Betrieb zu prüfen. Ihre Eindrücke waren sehr positiv. Das Geld ist vor Ort gut eingesetzt, denn damit erhalten die BauarbeiterInnen unverzüglich Hilfe durch Medikamente und andere medizinische Leistungen. Zudem ist die Bauarbeiter-Klinik eine Anlaufstelle für Personen, die im selben Quartier wohnen und so Zugang zu medizinischer Versorgung erhalten. Bezogen auf die Projektverantwortung ergab sich der Kontakt zu Sarah Speck, die sich im Rahmen ihrer Masterarbeit in Human-/Wirtschaftsgeografie mit den Folgen von Kleinstkrediten auf den Lebensunterhalt älterer Menschen in der Umgebung von Hué beschäftigt hat. Der Verantwortliche für das von Sarah Speck untersuchte Mikrokreditprojekt ist gleichzeitig auch verantwortlich für das von medico unterstützte Projekt der Gesundheitsförderung und sozialen Integration für alte Menschen. So wurde ihr Interesse an der Projektarbeit von medico geweckt. Sarah Speck befindet sich gegenwärtig bei medico in medico international schweiz einer Schnupperphase als Projektverantwortliche für Vietnam. Bezogen auf die Arbeit von medico als Organisation freut es mich sehr, wie gut die Übergabe der Projektkoordination in der Geschäftsstelle gelungen ist. Als Projektverantwortlicher bin ich dankbar, wenn ich weiterhin auf die kompetente Unterstützung des Büros zählen kann und auch bezüglich anderer Länder erleben darf, wie produktiv das neue Team auf Aktualitäten reagieren kann. Speziell beeindruckt hat mich der Informationsabend im Dezember zu Israel/Palästina, an dem die neue Projektverantwortliche und auch die neue Projektkoordinatorin zusammen mit der Präsidentin von medico hautnah über die aktuelle Situation berichtet haben. Marco, gibt es Rückschlüsse aus dem 2014 auf das kommende Jahr? Allgemein würde ich das Jahr 2014 als Übergangsjahr bezeichnen. Einerseits gibt es offene Fragen in den Projekten, vorallem beim SeniorInnen-Projekt, die für die Weiterführung geklärt werden müssen und andererseits ist da meine Rolle als Projektverantwortlicher, die ich nach all den Jahren gerne übergeben möchte. Somit hoffe ich dies im 2015 tun zu können, mit dem Ziel, meine Verantwortung für die Projekte, aber auch für die Beziehungen zu den Projektpartnern in neue Hände geben könnte. ✕ Die Vietnam-Projekte im Überblick ––BauarbeiterInnen-Klinik Partnerorganisation: Gewerkschaft für BauarbeiterInnen in Hanoi ––Betagtenbetreuung in Hué Partnerorganisation: Kommunale Vereinigung Alter Menschen in Hué Total Projektzahlungen 2014: CHF 3’498 Bulletin 1/15 Jahresbericht 2014 20 Bilanz 31.12.2014 CHF 1'030'820 1'016'826 13'994 31.12.2013 CHF 941’674 925'180 16'494 Differenz CHF 89'147 91'647 -2'500 516 516 137 137 378 378 2'349 2'349 1'033'685 3’522 3'522 945’333 -1'174 -1'174 88'352 12'698 12'698 5’799 5’799 6'899 6'899 123'902 123'902 165’242 165’242 -41'340 -41'340 897'085 474'293 122'792 300’000 1'033'685 774’293 270’922 203’371 300’000 945’333 122'792 203'371 -80'579 0 88'352 597'085 474’293 122'792 2014 2013 Differenz 480'732 396'038 84'693 523’239 403’239 120’000 -42'508 -7'201 -35'307 382'716 84'600 8'500 277’199 76’490 30’000 105'517 8'110 -21'500 203'212 60'894 96’801 46’253 106'411 14'641 25'510 27’655 -2'145 5'850 4’580 1'270 869'297 805’018 64'279 526'901 3'498 112'161 48'893 76'928 158'746 20'225 71'000 0 21'641 8'281 5'527 532’522 25’683 117’411 49’280 95’983 102’352 27’855 68’080 1’743 24’472 11’127 8’535 -5'621 -22'185 -5'250 -387 -19'054 56'394 -7'629 2'920 -1’743 -2'831 -2'846 -3'008 Projekte Personalaufwand Lokale Projektbegleitung Projektbegleitung Geschäftsstelle 101'324 12'770 88'554 98’928 11’687 87’241 2'396 1'083 1'313 Total Projektaufwand und Projektbegleitung 628'225 631’450 -3'225 Aktiven Umlaufvermögen Flüssige Mittel Transitorische Aktiven Bemerkung Forderungen Verrechnungssteuer Anlagevermögen Büroeinrichtung Total Aktiven Passiven Fremdkapital Transitorische Passiven Fondskapital Projektfonds 1 Organisationskapital Freier Fonds aus unverteilten Sammelmitteln Ertrags-/Aufwandsüberschuss Vereinsvermögen Total Passiven Total freier Fonds nach Verbuchung des Ertrags-/Aufwandsüberschusses Betriebsrechnung Ertrag Allgemeine Erträge Ungebundene Spenden allgemein Zuwendung aus Legat, nicht zweckgebunden Bemerkung Projektgebundene Erträge Länder- und projektgebundene Einzelspenden Beiträge der öffentlichen Hand: Kantone, Gemeinden Beiträge Stiftungen, Kirchgemeinden, Vereine Aktuelle Jahres-Partnerschaft (auslaufend: Nicaragua; neu: Palästina/Israel) Zentralamerika-Partnerschaft (Mexiko, El Salvador, Guatemala, Nicaragua) Mitgliederbeiträge Ertrag Jubiläumsfest Total Ertrag Aufwand Projektaufwand Projekte Sachaufwand Projekte Vietnam Projekte El Salvador Projekte Guatemala Projekte Nicaragua (inkl. Sachaufwand KoBü) Projekte Palästina/Israel Projekte Kuba Projekte Mexiko Notfälle und Bedrohungen Projektmitarbeitende Projekt Sensibilisierung Schweiz Projektreisen Projektkoordination: Raumaufwand Bulletin 1/15 Jahresbericht 2014 2 3 medico international schweiz 21 Administrativer Aufwand Aufwand zur Mittelbeschaffung Personalkosten Sachaufwand 80'223 42'791 37'432 69’504 42’157 27’347 10'719 634 10'085 Übriger administrativer Aufwand Personalkosten Büro- und Verwaltungsaufwand Total Administrativer Aufwand 80’544 58'838 21'706 160'767 80’868 57’966 22’903 150’372 -325 872 -1'197 10'395 Total Aufwand 788'992 781’822 7'170 80'306 23’196 57'109 1'147 81'452 -1’371 21’825 2'518 59'627 -23'071 64'411 41'340 -30’109 211’655 181'546 7'038 -147'244 -140'206 122'792 -122'792 203’371 -203’371 -80'579 80'579 0 0 0 Betriebsergebnis Finanzergebnis Finanzerträge Aufwands-/Ertragsüberschuss vor Entnahme aus/ Zuweisung an zweckgebundene und freie Fonds Fondsergebnis Zuweisung an Projektfonds Entnahme aus Projektfonds Ergebnis Projektfonds Jahresergebnis 1 Entnahme/Zuweisungen an/aus freiem Fonds unverteilte Sammelmittel Jahresergebnis 2 Bemerkungen zur Bilanz: 1Die Projektfonds enthalten Projektbeiträge und gebundene Spenden, die im Rechnungsjahr noch nicht verwendet wurden. Die Zusammensetzung nach einzelnen Ländern und die Veränderung der Projektfonds werden in der Rechnung über die Veränderung des Kapitals ausgewiesen. Bemerkungen zur Betriebsrechnung: 2Dank den Spenden für die Nothilfe in Gaza konnten wir folgende Nothilfe unterstüzen: (CHF 7'000 für den Transport von Nothilfegüter durch die PHR-I, CHF 7'063 für den Kauf von Nothilfegüter für die PMRS-Gaza und CHF 13'000 für die Nothilfe an Kinder, PMRS-Gaza. 3Unter ›Projekt Sensibilisierung Schweiz‹ verstehen wir die Öffentlichkeitsarbeit in der Schweiz über die politische und gesundheitliche Situation in unseren Projektländern. Die Ausgaben umfassen einen Teil der Produktionskosten für die Bulletins sowie Kosten für Veranstaltungen, die der Sensibilisierung der Schweizer Öffentlichkeit dienen. Kommentar zur Jahresrechnung medico hat – wie bereits im Vorjahr – mit CHF 122'792 ein gutes Jahresergebnis erzielt. Besonders bei den Einnahmen war 2014 ein erfolgreiches Jahr. Die ungebundenen Spenden von Einzelpersonen sind wie im vorherigen Jahr nur knapp gesunken und dank zweier grosszügiger Legate (CHF 84'693) konnte ein beachtlicher Ertragszufluss erzielt werden. Die gebundenen Spenden sind beträchtlich gestiegen. Dieses gute Resultat ist unter anderem auf eine institutionelle Unterstützung für das Projekt ›Los Angelitos‹ in El Salvador, einen hohen Eingang von Einzelspenden für die Nothilfe in Gaza sowie die Anstrengungen der Geschäftsstelle und der ehrenamtlichen Projektverantwortlichen beim Fundraising zurückzuführen. Des Weiteren hat der Eintritt von zwei neuen ehrenamtlichen Projektverantwortlichen das medico-Team gestärkt. Die ungebundenen Spenden sowie die medico international schweiz gebundenen Spenden erlauben uns, die Finanzierung des budgetierten Projektaufwands und des administrativen Aufwands zu sichern. Der Projektaufwand konnte nicht wie budgetiert ausgegeben werden. Für die Projekte in Kuba und Vietnam wurden weniger Mittel aufgewendet, als geplant. Im 2015 werden wir die Zusammenarbeit mit diesen zwei Ländern neu organisieren. Allerdings wurde aufgrund der schwierigen humanitären Situation in Gaza die Unterstützung an unsere dortigen Projektpartner vorübergehend erhöht. Der administrative Aufwand hielt sich in ähnlichem Rahmen wie im 2013, was einem Anteil von 19,8 Prozent des Gesamtaufwands entspricht. Es bleibt eine grosse Herausforderung, mit den begrenzten Ressourcen und dem ehrenamtlichen Engagement von Vorstand und Projektverantwortlichen auch in Zukunft solche Spendenergebniss zu erzielen. Wir werden auch künftig unsere Anstrengungen auf die Erweiterung und Aufrechterhaltung unserer solidarischen Spendenbasis konzentrieren. Dank der derzeitigen Ertragsbilanz ist medico in der Lage, den Mitteleinsatz für den Projektaufwand in den kommenden Jahren behutsam zu erhöhen. Durch diese Erhöhung sollen die Bedürfnisse unserer ProjeketpartnerInnen und der Begünstigten der Projekte noch besser befriedigt werden. Korrigendum Wir haben in der gedruckten Version unserer Jahresrechnung 2014 (im Bulletin 1/15) in der Spalte ›Differenz‹ einige Zahlen aus der korrekten Rechnung falsch übertragen. Wir bitten, unser Versehen zu entschuldigen. In dieser definitiven Version sind die Zahlen nun korrigiert und richtig. Bulletin 1/15 Jahresbericht 2014 22 Rechnung über die Veränderung des Kapitals 2014 in CHF Zweckgebundene Fonds Projektfonds Anfangsbestand Vietnam El Salvador Guatemala Nicaragua Palästina Kuba Mexico Total Projekbeiträge Spenden 1 Projektauf- Projektbegleiwand 2 + 3 tung lokal Projektreisen Endbestand 0 1’416 0 35’574 0 45’563 57’433 26'672 0 3'498 98’467 63’893 63’980 157'433 9'478 73'110 3’498 112’161 48’893 75’095 158'746 20'225 71'000 13'299 1'304 3'451 0 2'110 0 20’464 15'000 19'845 52'668 15'924 0 165'242 469'859 489'618 13'299 8'281 123'902 Erläuterungen: 1 Total gebundene Beiträge und Spenden: 392'716 CHF, Total Anteil ungebundene Spenden: 77'143 CHF 2 Der Projektaufwand entspricht hier den Überweisungen an die Projekte (d.h. das Projekt Sensibilisierung Schweiz und die Projektbegleitung in der Schweiz und in Nicaragua sind in dieser Spalte nicht berücksichtigt). 3 Im Projektaufwand El Salvador ist eine Währungsdifferenz von 1’770 CHF des für ›Los Angelitos‹ zweckgebundenen Dollarkontos enthalten. Organisationskapital Anfangsbestand Zuweisungen Entnahmen Endbestand Fonds unverteilte Sammelmittel Vereinsvermögen 474'293 300’000 122'792 0 0 0 597'085 300’000 Total 774'293 122'792 0 897'085 Leistungsbericht Zweck und Organe medico international schweiz fördert und unterstützt internationale Entwicklungsprojekte und Hilfsaktionen im Gesundheitsbereich. Dabei bildet die Stärkung und Begleitung von sozialen Prozessen den Schwerpunkt. medico international schweiz arbeitet mit lokalen Partnerorganisationen zusammen, die sich für Freiheit und Unabhängigkeit einsetzen und sich gegen Ungerechtigkeit und sozio-ökonomische Ungleichheit engagieren. Besondere Anliegen sind die Unterstützung von Frauen-Projekten und die Arbeit für psychosoziale Gesundheit, um die durch Krieg, Unterdrückung, Verfolgung, Armut und Flucht verursachten psychischen Verletzungen zu behandeln und zu lindern und die Handlungsfähigkeit der betroffenen Menschen zu stärken. In beschränktem Umfang ist medico international in der Schweiz entwicklungspolitisch tätig. Dabei wird das spezifische Wissen über Zustände und Zusammenhänge im Gesundheitsbereich und die Erfahrungen aus den Projektländern eingebracht. Projektkommission: El Salvador: Maja Hess Guatemala: Edith Bitschnau Kuba: Judith Eisenring Mexiko: Sanja Previsic und Philipp Gerber und Theres Höchli seit Juli 2014 Nicaragua: Elvira Ghioldi Thüring Palästina/Israel: Shirin Amrad seit Juli 2014 Vietnam: Marco Medici und Dung Moser-Nguyen Geschäftsstelle: Barbara Schumacher Cheema, Projektkoordination (bis Ende Mai) Claudia Hurtado Rivas, Projektkoordination (ab Juni) Therese Vögeli Sörensen, Kommunikation Heinz Scheidegger, Administration Jacqueline Schuchter-Hoppler, freiwillige Mitarbeiterin Gesetzte Ziele und erbrachte Leistungen Siehe dazu die Länder-Jahresberichte in diesem Bulletin. Vorstand: Maja Hess, Präsidentin, seit 1989 Edith Bitschnau, seit 1994 Judith Eisenring, seit 1989 Marco Geissbühler, seit 2012 Katrin Haltmeier, seit 2012 Marco Medici, seit 2010 Katharina Schiessl, seit 2010 Jacqueline Schuchter-Hoppler, 1995 bis Juni 2014 Constantin Zehnder, seit 2012 Bulletin 1/15 Jahresbericht 2014 medico international schweiz 23 Anhang zur Jahresrechnung Grundsätze der Rechnungslegung und Bewertung Die Rechnungslegung erfolgt in Übereinstimmung mit den Fachempfehlungen zur Rechnungslegung Swiss GAAP FER ( Kern-FER; FER 21). Ausserdem entspricht sie dem Reglement der ZEWO. Fremdwährungsbeträge werden zu den entsprechenden Tageskursen bewertet. Steuern Als gemeinnützige Organisation ist medico international schweiz nicht steuerpflichtig. Mittelflussrechnung Auf das Erstellen einer Mittelflussrechnung wird verzichtet, da sie für eine Organisation dieser Grösse weder obligatorisch noch aussagekräftig ist. Entschädigung der leitenden Organe Die Arbeit im Vorstand erfolgt ehrenamtlich. Die Präsidentin Maya Hess erhielt für ihre Arbeit als Ausbilderin und Supervisorin im Psychodramaprojekt in Palästina und als Spesenvergütung für ihre Projektreise als Projektverantwortliche nach El Salvador CHF 4'426 Entschädigung. Es wurden keine weiteren Entschädigungen ausbezahlt. engagieren sich regelmässig auch unentgeltlich über ihre Arbeitszeit hinaus. Unentgeltliche Leistungen Vorstand, Projektkommission und in der Geschäftsstelle mitarbeitende Freiwillige leisteten über 2000 ehrenamtliche Arbeitsstunden (geschätzt). Der Antritt von zwei neuen ehrenamtlichen Projektverantwortlichen hat die Anzahl der ehrenamtlichen Arbeitsstunden erhöht. Risikobeurteilung Aus Sicht des Vorstands bestehen keine weiteren Risiken, welche in der Jahresrechnung zu berücksichtigen wären. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Es gibt keine wesentlichen Ereignisse nach dem Bilanzstichtag, welche die Jahresrechnung beeinflussen. Bericht Revisionsstelle Die Jahresrechnung 2014 wurde am 19. Februar 2015 von der Amarillo Treuhand Daniel Bosshard, Zürich, geprüft. Sie entspricht Gesetz und Statuten. Die Revisionsstelle bestätigt, dass die Fachempfehlungen über die Rechnungslegung Swiss GAAP Personal der Geschäftsstelle Der Personalaufwand inkl. Sozialabgaben und Spe- FER (Kern-FER und FER 21) und die einschlägigen sen betrug CHF 190'183. Das Personal besteht aus Bestimmungen der ZEWO für das Geschäftsjahr drei Arbeitnehmenden mit insgesamt 160 Stellenpro- 2014 eingehalten sind. Der Revisionsbericht kann zenten. Es besteht ein Einheitslohn. Die Angestellten auf der Geschäftsstelle bestellt werden. Dank Zahlreiche Einzelpersonen und auch Gemeinden, Stiftungen, kirchliche Institutionen, Vereine und Gruppen haben mit ihren finanziellen Beiträgen oder mit ihrer ehrenamtlichen Arbeit das solidarische Wirken von medico international schweiz in weniger privilegierten Ländern möglich gemacht. Von den unten aufgeführten institutionellen Spendern haben wir Beiträge über CHF 1000 erhalten. Die Spenden von Privatpersonen werden nicht namentlich aufgelistet. Wir danken allen Spendern und Spenderinnen sehr herzlich für die wertvolle Unterstützung und das Vertrauen in unsere Arbeit. Danken möchten wir auch dem Fotografen Peter Dammann/Agentur Focus und dem Dokumentarfilmer Hans-Jürg Pfaff/Prodok-Film, die im letzten Jahr auf einen Grossteil ihres Honorars für die Bildgestaltung und die Dokumentation der Arbeit unserer Projektpartner in Gaza und Nicaragua verzichtet haben. medicor Foundation Palästinakomitee Zürich SP-Frauengruppe Arbon Victorinox Pfarreien und Kirchengemeinden: Evang.-ref. Kirchgemeinde Aussersihl Röm.-kath. Kirchgemeinde Freienbach Röm.-kath. Pfarrei Lunkhofen Verwaltung des Katholischen Konfessionsteil des Kantons St. Gallen Röm.-kath. Kirchengemeinde Uster Röm.-kath. Kirchengemeinde Walenstadt Evang.-ref. Kirchgemeinde, Walenstadt–Flums– Quarten Gemeinden: Stadtverwaltung Bülach Gemeinde Riehen Gemeinde Rümlang Stiftungen, Vereine, Gruppen: Mitgliedschaften Berner Mahnwache für einen gerechten Frieden in medico international schweiz ist Mitglied in folgenIsrael/Palästina den Netzwerken und Gruppen: Berti Wicke-Stiftung Forum für Menschenrecht in Israel/Palästina Bruba Immobilien Anstalt Kampagne Recht ohne Grenzen Direkte Solidarität mit Chiapas Swisspeace, KOFF Kompetenzzentrum FriedensFrauen für den Frieden Region Basel förderung Gerechtigkeit und Frieden in Palästina GFP medicus mundi schweiz Inner Wheel Club Sardona Mexiko-Forum Kampagne Olivenöl Schweizer Forum für Menschenrechte und Frieden Laborgemeinschaft Zürich in Guatemala Maya Behn-Eschenburg Foundation Zentralamerika-Platform medico international schweiz Bulletin 1/15 Jahresbericht 2014 24 zögern den Grenzübertritt unnötig lange. Nicht wenige Verwundete sind deshalb während des Kobanê betrifft uns Transports verblutet. Die Überlebenden werden im staatlichen Krankenhaus von Suruç Die kurdischen Kämpfenden und versorgt, sind dort aber der Repression des die Flüchtlinge aus Kobanê brauchen türkischen Militärs bis hin zu Verhaftungen unsere Unterstützung ausgesetzt, was untragbar und absolut unKobanê »Wenn ihr einen Schritt auf uns ethisch ist. zugeht«, sagt Cemsettin, kurdischer Chirurg Das Rojava-Krisenzentrum in Suruç betreut die aus Diyarbakir, »dann können wir hundert sechs Flüchtlingslager, in denen ungefähr Schritte machen«. Cemsettin versorgte als 13’000 kurdische Flüchtlinge aus Kobanê Freiwilliger verletzte Kämpfer und Kämpferinleben. Struktur und Sicherheit, die Abgabe von nen in Kobane. Dabei biss ihm ein junger Essen und die medizinische Versorgung werden durch das Zentrum gewährleistet. Die GeMann im Todeskampf die Hälfte des Endgliedes seines Daumens ab. Cemsettin operierte sundheitsversorgung in den Lagern wird von bis in die Nacht weiter. Das letzte noch freiwilligen kurdischen Ärzten aus verschiedenen Städten durchgeführt. Alle treffen sich im funktionierende Krankenhaus wurde kurz vor Krisenzentrum und planen dort ihre Einsätze. der Befreiung Kobanês von einem IS-Selbstmordattentäter zur Hälfte in die Luft gesprengt In einem Raum werden die nötigen Medikaund zerstört. In einem kleinen unterirdischen mente für die Flüchtlinge, aber auch für die Raum arbeiten die Kollegen in Kobanê weiter. Verletzten in Kobanê gelagert und abgegeben. Aber sie können nur noch eine provisorische Die Aufgabe, die das Rojava-Krisenzentrum Erstversorgung der Verletzten leisten. Dann bewältigen muss, ist gigantisch. Und es fehlt müssen diese nach Suruç transportiert werden. an allem. Dieser Weg ist zwar nur ein paar Kilometer Deshalb wird medico in den nächsten sechs lang, doch die türkischen Grenzbehörden verMonaten das Rojava-Krisenzentrum finanziell unterstützen. Das Geld wird eingesetzt für Medikamente für die Flüchtlingslager und für die Verletzten Kämpferinnen in Kobanê und Suruç, aber auch für Transporte und Behandlungen, die aus Sicherheitsgründen zum Teil in Privatspitälern durchgeführt werden müssen. Wir bitten Sie um Ihre Spende für die kurdischen Flüchtlinge in Rojava spendenaufruf Spenden Sie mit dem Stichwort Kobanê auf das Postkonto 80-7869-1 Schenken Sie Gesundheit! Feiern Sie einen frohen Anlass oder gedenken Sie einem lieben Menschen mit einer Spende, die wirkt. Wir beraten Sie gerne. medico international schweiz Quellenstrasse 25, Postfach 1816 CH-8031 Zürich +41 044 273 15 55 www.medicointernational.ch [email protected] Postkonto 80-7869-1 gesunde basis für alle