Lagebericht für das Geschäftsjahr 2015 der Raiffeisenbank eG
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Lagebericht für das Geschäftsjahr 2015 der Raiffeisenbank eG
Lagebericht für das Geschäftsjahr 2015 der Raiffeisenbank eG, Struvenhütten I. Geschäftsverlauf 1. Entwicklung der Gesamtwirtschaft und der Kreditgenossenschaften Solides Wirtschaftswachstum Im Jahr 2015 setzte sich der konjunkturelle Aufschwung in Deutschland fort. Trotz der Wachstumsschwäche in den Schwellenländern und der erneuten Zuspitzung der griechischen Schuldenkrise in den Sommermonaten blieb die gesamtwirtschaftliche Entwicklung hierzulande robust aufwärtsgerichtet. Den ersten Schätzungen des Statistischen Bundesamtes zufolge ist das Bruttoinlandsprodukt preisbereinigt um 1,7 % über das Vorjahresniveau gestiegen. Der Zuwachs fiel damit geringfügig stärker aus als in 2014 (+1,6 %) und deutlich stärker als in den Jahren 2012 und 2013 (+0,4 % bzw. +0,3 %). Das Wirtschaftswachstum vollzog sich im Jahresverlauf vergleichsweise stetig. Die vierteljährlichen Veränderungsraten des preis-, kalender- und saisonbereinigten Bruttoinlandsprodukts zeigten im Vergleich zu früheren Jahren nur wenige Schwankungen. Der wichtigste Treiber des gesamtwirtschaftlichen Wachstums waren erneut die Konsumausgaben. Die Anlageinvestitionen und der Außenhandel trugen demgegenüber weniger stark zum Anstieg des Bruttoinlandsprodukts bei. Kräftiger Anstieg der Konsumausgaben Die privaten Konsumausgaben sind im bisherigen Verlauf des Konjunkturaufschwungs dynamischer gestiegen als in früheren Zyklen. Sie expandierten in 2015 um 1,9 % und damit so kräftig wie seit dem Jahr 2000 nicht mehr. Maßgeblich hierfür waren neben der bereits seit einiger Zeit nach oben gerichteten Beschäftigungs- und Tariflohnentwicklung auch Sonderfaktoren wie die Einführung des allgemeinen gesetzlichen Mindestlohns von 8,50 Euro je Arbeitsstunde und die Kaufkraftgewinne durch den niedrigen Ölpreis. Darüber hinaus gingen von der starken Zuwanderung von Flüchtlingen nach Deutschland Nachfrageimpulse aus. Die Konsumausgaben des Staates (+2,4 %) legten noch stärker zu als der Privatkonsum. Hier führten unter anderem die Personal- und Sachkosten zur Betreuung, Unterbringung und Integration der Flüchtlinge zu Mehrausgaben. Verhaltene Investitionskonjunktur Angesichts der nach wie vor hohen Unsicherheit über die künftige Wirtschaftsentwicklung und Wirtschaftspolitik insbesondere in Griechenland und im Euroraum als Ganzes blieb der Anstieg der Ausrüstungsinvestitionen (+4,8 %) in 2015 erneut hinter den Wachstumsraten vergangener Aufschwungphasen zurück. Die Bauinvestitionen (+0,3 %) stagnierten hingegen im Wesentlichen, bei unterschiedlichen Entwicklungen in den einzelnen Bausparten. Während die Wohnungsbauinvestitionen (+1,6 %) angeregt durch die niedrigen Hypothekenzinsen und den Mangel an Anlagealternativen weiterhin zulegten, waren die Aktivitäten im Nichtwohnungsbau (-1,5 %) rückläufig. Da es zudem aus gesamtwirtschaftlicher Sicht zu einem Vorratsabbau kam, fiel der Wachstumsbeitrag der Investitionen alles in allem leicht negativ aus. Staat erneut mit Budgetüberschuss In Hinblick auf die Staatsfinanzen entspannte sich die Lage weiter. Sprudelnde Einnahmen im Zuge des anhaltenden Beschäftigungsaufbaus, der vielfach kräftig steigenden Bruttoverdienste und der günstigen Konsumkonjunktur standen weniger deutlich expandierenden Ausgaben gegenüber. Entlastend wirkten zudem die Erlöse durch eine Versteigerung von Mobilfunklizenzen. Allerdings waren wegen der Flüchtlingsmigration auch ungeplante Mehrausgaben zu tätigen. Insgesamt konnte die öffentliche Hand das Jahr zum zweiten Mal in Folge mit einem Überschuss abschließen. Der staatliche Finanzierungssaldo ist in Relation zum Bruttoinlandsprodukt von 0,3 % in 2014 auf 0,6 % in 2015 gestiegen. Die Schuldenstandsquote gab hingegen im Vergleich zum Vorjahr von 74,9 % auf 71,6 % nach. Weiterer Beschäftigungsaufbau Der deutsche Arbeitsmarkt präsentierte sich 2015 abermals in einer guten Grundverfassung. Allerdings hat sich der Beschäftigungsaufbau angesichts der Einführung des allgemeinen gesetzlichen Mindestlohns und der für einen bestimmten Personenkreis eingeführten abschlagsfreien Rente mit 63 im Vorjahresvergleich etwas verlangsamt. Die Zahl der Erwerbstätigen mit Arbeitsort in Deutschland ist im Jahresdurchschnitt 2015 um 329.000 auf 43,0 Mio. gestiegen, nachdem sie 2014 um 375.000 zugelegt hatte. Positiv zu vermelden ist auch, dass die Arbeitslosigkeit weiter zurückging. So ist die Zahl der bei der Bundesagentur für Arbeit registrierten Arbeitslosen gegenüber dem Vorjahr um 104.000 auf knapp 2,8 Mio. Menschen gesunken, was einer Arbeitslosenquote von 6,4 % entspricht. Die Zuwanderung durch Flüchtlinge hat die Arbeitslosenzahl noch nicht beeinflusst. -1- Geringer Preisanstieg Die Inflationsrate ist in Deutschland von 0,9 % in 2014 auf niedrige 0,3 % in 2015 gesunken. Ausschlaggebend hierfür war der Preisverfall bei Rohöl, der nach einer vorübergehenden Stabilisierungsphase in den Frühjahrsmonaten zum Jahresende abermals an Fahrt aufnahm. Die Energiepreise haben sich im Jahresdurchschnitt um deutliche 7,0 % verbilligt und für sich genommen die Inflationsrate um 0,7 Prozentpunkte vermindert. Für Nahrungsmittel (+0,8 %) und Dienstleistungen (+1,2 %) mussten die Verbraucher allerdings etwas mehr Geld aufwenden als im Vorjahr. Treibender Faktor für den Anstieg der Dienstleistungspreise waren vor allem die Nettokaltmieten (+1,2 %). Darüber hinaus wirkte sich die Einführung des allgemeinen gesetzlichen Mindestlohns preissteigernd aus, die sich unter anderem in einem überproportionalen Anstieg der Preise für Taxifahrten (+12,1 %) niederschlug. Schwieriges Jahr für die Landwirtschaft In der Landwirtschaft ist die Lage gemeinhin durchwachsen geblieben. Nach Angaben des Deutschen Bauernverbandes mussten die landwirtschaftlichen Haupterwerbsbetriebe im Wirtschaftsjahr 2014/2015 gegenüber dem Vorjahr einen Einbruch ihrer Unternehmensergebnisse um 34,8 % auf rund 43.300 Euro hinnehmen. Ein wichtiger Grund hierfür war die konjunkturelle Abschwächung in den Schwellenländern, welche weltweit die Nachfrage nach Fleisch- und Milchprodukten dämpfte. Zudem dauerten die Belastungen durch das von Russland verhängte Importembargo an, die nur zum Teil durch Liquiditätshilfen und erhöhte Zuschüsse von staatlicher Seite kompensiert werden konnten. Die Ertragslage hätte sich sogar noch stärker verschlechtert, wenn die Betriebe nicht durch die niedrigen Futtermittel- und Energiepreise entlastet worden wären. Gemäß den aktuellen Daten der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung ist die Bruttowertschöpfung im primären Sektor, zu dem neben der Landwirtschaft auch die Forstwirtschaft und die Fischerei gezählt werden, in 2015 um 1,8 % zurückgegangen. Die Anzahl der Erwerbstätigen sank im Vorjahresvergleich um 2,5 % auf 635.000 Menschen. Notenbanken spielen in 2015 besondere Rolle an den Finanzmärkten Die großen Notenbanken waren in 2015 die Taktgeber an den Finanzmärkten. Neben schwankenden Konjunktur- und Inflationserwartungen waren es vor allem die Notenbanken aus Nordamerika, Westeuropa und Ostasien, die die entscheidenden Impulse an den internationalen Finanzmärkten gaben. Im Zentrum standen dabei die Lockerung der Geldpolitik im europäischen Währungsraum und China sowie die diesen geldpolitischen Entscheidungen diametral gegenüberstehende Zinswende in den USA. Nachdem in den ersten Monaten noch der Streit zwischen Griechenland und der Euro Gruppe über das griechische Reformprogramm und milliardenschwere Finanzhilfen für Unruhe an den Finanzmärkten gesorgt hatte, fanden die Probleme um das hochverschuldete Griechenland im weiteren Jahresverlauf ein nachlassendes Echo an den Märkten. Ausschlaggebend hierfür war zum einen die spürbar moderatere Politik der griechischen Regierung unter dem durch Neuwahlen im Amt bestätigten Regierungschef Alexis Tsipras. Zum anderen beruhigte die Einigung zwischen Griechenland und den übrigen Euro-Staaten auf weitere Hilfszahlungen und ein Reformprogramm die Märkte. In der zweiten Jahreshälfte nahmen hingegen die Spekulationen über die konjunkturellen Probleme der Schwellenländer zu. Dabei geriet in besonderem Maße die Abschwächung der Konjunktur in China in den Fokus von Anlegern und Investoren. Die bewaffneten Auseinandersetzungen in der Ostukraine und in Syrien sorgten hingegen nur vorübergehend für Verunsicherung an den Märkten. EZB lockert Geldpolitik Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die ohnehin schon expansiven geldpolitischen Rahmenbedingungen für den Euroraum im vergangenen Jahr noch einmal gelockert. Gleich auf seiner ersten geldpolitischen Sitzung im Januar 2015 beschloss der EZB-Rat ein Programm zum Ankauf von Vermögenswerten. Im Zuge dieser quantitativen Lockerung begann die EZB ab März 2015 unter Einrechnung der bereits beschlossenen Aufkaufprogramme jeden Monat Wertpapiere im Wert von 60 Mrd. Euro am Sekundärmarkt zu kaufen. Ziel des Programmes ist die Erhöhung der Inflation hin zum mittelfristigen Ziel der EZB von unter, aber nahe 2 %. Bei den Wertpapieren handelt es sich um auf Euro lautende Investment Grade Wertpapiere von Staaten des Euroraums, Emittenten mit Förderauftrag sowie von europäischen Institutionen. Ausnahmen bilden Staaten des Euroraums mit zu geringer Bonität, wenn sie an einem anerkannten Hilfsprogramm teilnehmen. Als Reaktion auf anhaltend niedrige Inflationsraten im Währungsraum verlängerte der EZB-Rat am 3. Dezember auf seiner letzten Sitzung des Jahres den Zeitraum des aktuellen Wertpapieraufkaufprogramms von September 2016 bis März 2017. Damit stieg der Gesamtumfang des Programms von zunächst 1,14 auf 1,50 Bill. Euro. Den Hauptrefinanzierungssatz und den Spitzenrefinanzierungssatz beließ die EZB im vergangenen Jahr unverändert bei 0,05 bzw. 0,3 %. Den Einlagezins, d. h. der Zins für Übernachteinlagen der Geschäftsbanken bei der EZB, senkte der EZB-Rat hingegen auf seiner geldpolitischen Sitzung vom 3. Dezember um 10 Basispunkte auf -0,3 %. -2- Euro sinkt auf unter 1,10 US-Dollar Der Euro hat in 2015 das zweite Jahr in Folge Kursverluste gegenüber dem US-Dollar hinnehmen müssen. Ausschlaggebend für die schwache Entwicklung des Außenwertes des Euro gegenüber der US-Währung war in erster Linie das Auseinanderdriften der Geldpolitiken dies- wie jenseits des Atlantiks. Während die EZB für den europäischen Währungsraum einen noch expansiveren geldpolitischen Kurs einschlug, stimmte die Federal Reserve die US-Wirtschaft im Jahresverlauf auf eine restriktivere Zinspolitik ein, auf die sie im Dezember 2015 die Zinswende folgen ließ. Die größten Verluste musste der Euro mit Beginn der quantitativen Lockerung im Euroraum hinnehmen. Bis Mitte März fiel der Euro-Dollar Kurs auf 1,05 US-Dollar. Im weiteren Jahresverlauf spiegelte der Dollarkurs des Euro die sich stetig ändernden geldpolitischen Erwartungen dies- wie jenseits des Atlantiks wider. Der Euro-Dollar Kurs schwankte dabei zwischen 1,05 und 1,15 US-Dollar. Zum Jahresende notierte der Euro-Dollar Kurs bei 1,09 US-Dollar und damit 12 Cent niedriger als zum Vorjahresultimo. DAX mit Jahresplus Der DAX hat das Jahr 2015 mit einem deutlichen Jahresplus beendet. Aktien waren insbesondere im ersten Jahresquartal gefragt. Sie profitierten dabei besonders von der erneuten Lockerung der Geldpolitik im Euroraum und einem zunehmenden Konjunkturoptimismus für den Euroraum. Bis Mitte April stieg der deutsche Leitindex auf ein neues Allzeithoch von knapp 12.500 Punkten, das er aber im weiteren Jahresverlauf nicht erfolgreich verteidigen konnte. Zu sehr trübten sich Konjunkturerwartungen weltweit ein. Zudem drückten Spekulationen über eine kurz bevorstehende Zinswende in den USA die Kurse. Bis zum Ende des dritten Quartals gab der DAX seine kompletten Gewinne aus dem Frühjahr wieder ab. Erst im letzten Jahresquartal konnte der Deutsche Aktienindex wieder zulegen. Getrieben wurde die Nachfrage nach Aktien dabei von der Aussicht auf eine weitere geldpolitische Lockerung im Währungsraum. Zu einer eindeutigen Jahresendrally im Dezember 2015 kam es aber angesichts der Zinswende in den USA und der lebendig gebliebenen Sorge um die chinesische Wirtschaft nicht mehr. Der DAX beendete das Jahr bei einem Stand von 10.743 Punkten. Das waren 9,6 % mehr als zum Vorjahresultimo. Kreditgenossenschaften entwickeln sich gut Im Laufe des letzten Jahres haben insgesamt 26 (Vorjahr 31) Volks- und Raiffeisenbanken mit anderen Genossenschaftsbanken fusioniert. Ende Dezember 2015 gab es somit 1.021 genossenschaftliche Banken. Als durchschnittliche Bilanzsumme je Institut errechnet sich per Ende 2014 ein Wert von 801 Mio. EUR (Vorjahr 753 Mio. EUR). Die Spannweite bei den Bilanzsummen reicht von 16 Mio. EUR für die kleinste, bis zu 37 Mill. EUR für die größte Kreditgenossenschaft. Die Zahl der Mitglieder bei den Kreditgenossenschaften erreichte Ende 2015 18.3 Mio. Personen und Unternehmen. Das ist ein Zuwachs von über 258.000 Mitgliedern und damit 1,4% mehr als im Jahr 2014. Die erfreuliche Geschäftsentwicklung der Genossenschaftsbanken im Jahr 2015 basiert auch auf dem großen Vertrauen, das den Kreditgenossenschaften durch ihre Kunden und Mitglieder im vergangenen Jahr entgegengebracht wurde. Ein wichtiger Ausdruck von Nähe und Verbundenheit zu ihrer Region sowie zu den Menschen vor Ort ist das gesellschaftliche Engagement einer jeden Genossenschaftsbank vor Ort. 2. Entwicklung der Raiffeisenbank eG Die Geschäftsentwicklung verlief auch in diesem Jahr insgesamt betrachtet wieder zufriedenstellend. Im Einzelnen zeigt sich folgendes Bild: Bilanzsumme Außerbilanzielle Geschäfte *) *) Berichtsjahr 2014 2013 2012 2011 TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR 15.521 15.574 16.037 13.858 13.909 193 228 353 205 260 Hierunter fallen die Posten unter dem Bilanzstrich 1 (Eventualverbindlichkeiten), 2 (Andere Verpflichtungen) und Derivatgeschäfte. Im Geschäftsjahr 2015 haben wir unseren Kurs einer qualitativen und risikobegrenzenden Geschäftspolitik fortgesetzt.Dabei reduzierte sich die Bilanzsumme um TEUR 53 = 0,3 %. Die Veränderung resultiert hauptsächlich aus dem Rückgang der Sichteinlagen. Bei den außerbilanziellen Geschäften gab es im Berichtsjahr einen Rückgang von TEUR 35 = 15,4 % auf TEUR 193. Diese ergibt sich aus der Reduzierung der unwiderruflichen Kreditzusagen. -3- Aktivgeschäft Kundenforderungen Berichtsjahr 2014 2013 2012 2011 TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR 7.305 7.362 6.941 6.767 7.374 495 1.499 1.501 1.000 1.017 7.545 6.562 7.474 5.973 5.366 Wertpapieranlagen Forderungen an Banken In diesem Jahr gab es bei den Kundenforderungen einen geringen Rückgang. Sie verringerten sich um 0,8% = TEUR 57 auf TEUR 7.305. Bei den Wertpapieren gab es durch Fälligkeit eines Papiers einen Rückgang TEUR 1.004 = 67 % auf TEUR 495. Die Forderungen an Banken dienen ausschließlich der Anlage liquider Mittel und der Sicherstellung einer ständigen Zahlungsbereitschaft. Sie erhöhten sich um 15,0 % auf TEUR 7.545. Passivgeschäft Spareinlagen andere Einlagen Berichtsjahr 2014 2013 2012 2011 TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR 1.896 1.807 1.800 2.022 1.862 12.125 12.306 12.823 10.447 10.757 Aufgrund der ausreichenden eigenen Liquidität aus Kundengeldern wurden wie in den Vorjahren wieder keine Bankrefinanzierungen in Anspruch genommen. Während sich die Spareinlagen geringfügig um TEUR 89 erhöht haben, ist der Bestand bei den befristeten- und Sichteinlagen um TEUR 181 leicht rückläufig gewesen. Dienstleistungsgeschäft Erträge aus Wertpapierdienstleistungsund Depotgeschäften Berichtsjahr 2014 2013 2012 2011 TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR 9 6 14 18 10 Vermittlungserträge 26 35 48 29 25 Erträge aus Zahlungsverkehr 86 84 81 82 84 Die Erträge aus den Wertpapierdienstleistungs- und Depotgeschäften erhöhten sich um TEUR 3, die Vermittlungserträge verringerten sich um TEUR 9 und bei den Erträgen aus dem Zahlungsverkehr gab es eine Erhöhung von TEUR 2. Insgesamt verringerten sich die Erträge aus dem Dienstleistungsgeschäft um TEUR 4 auf TEUR 121. Investitionen Im Geschäftsjahr 2015 waren keine wesentlichen Investitionen erforderlich. Nennenswerte Investitionen sind gegenwärtig nicht vorgesehen und auch nicht geplant. Deshalb wird die zukünftige Ertragslage nicht durch Investitionen beeinflusst. Personal- und Sozialbereich Aufgrund der geplanten Nachfolgeregelung im Vorstand wurde im Berichtsjahr Herr Pöhls zum 01. Juli 2015 eingestellt. Herr Mohr ist seit diesem Datum halbtags tätig (Altersteilzeitregelung). Weitere nicht finanzielle Leistungsindikatoren keine Sonstige wichtige Vorgänge im Geschäftsjahr Wichtige Vorgänge von besonderer Bedeutung haben sich nicht erreignet. -4- II. Darstellung der Lage sowie der Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung der Raiffeisenbank eG 1. Gesamtbanksteuerung, Risikomanagement In unserer Unternehmenskonzeption haben wir uns klar auf die Bedarfssituation unserer Mitglieder ausgerichtet und daraus eine langfristige Unternehmensplanung entwickelt, die eine dauerhafte Begleitung unserer Mitglieder in allen Finanzierungs- und Vermögensangelegenheiten sicherstellt. Mit Hilfe von Kennzahlen- und Limitsystemen planen und steuern wir die Entwicklung unseres Instituts. Der Begrenzung der Risiken aus unserer Geschäftstätigkeit messen wir besondere Bedeutung bei. Durch Funktionstrennung in den Arbeitsabläufen und die Tätigkeit unserer funktionsfähigen internen Revision haben wir die Zuverlässigkeit der Steuerungsinformationen aus der ordnungsgemäßen Geschäftsabwicklung sichergestellt. Das Risikomanagement zur Früherkennung von Risiken ist vor dem Hintergrund wachsender Komplexität der Märkte im Bankgeschäft von erheblicher Bedeutung. Wir verstehen dies als eine zentrale Aufgabe. Der hierfür zuständige Mitarbeiter berichtet direkt dem Vorstand. Im Management der Risiken unterscheiden wir zwischen Adressenausfall, Marktpreis-, Liquditäts- und operationellen Risiken, wobei die Adressenausfallrisiken einen Schwerpunkt bilden. Das Kreditrisikomanagement, d. h. die Steuerung und Kontrolle der Adressenausfallrisiken nach den Grundsätzen und Leitlinien für die Kreditpolitik des Vorstandes, ist im Bereich Controlling angesiedelt. Daneben nimmt der Vorstand die intensive Betreuung problembehafteter Engagements sowie die Sicherheitenverwertung und Engagementabwicklung von gekündigten bzw. insolventen Krediten vor. Für die Steuerung der Marktpreisrisiken (z. B. Zinsänderungsänderungsrisiko) ist der Bereich Controlling verantwortlich. Mit Hilfe eines Limitsystems werden die Marktpreisrisiken der Gesamtbank gesteuert. Die Genossenschaft ist als Kreditinstitut, insbesondere aufgrund von bestehenden Inkongruenzen zwischen ihren aktiven und passiven Festzinspositionen, dem allgemeinen Zinsänderungsrisiko ausgesetzt. Dieses wird bilanziell im Rahmen der verlustfreien Bewertung des Zinsbuches berücksichtigt. Sie misst dieses Zinsänderungsrisiko auf der Grundlage dynamischer Zinselastizitätsbilanzen als negative Veränderung des Zinsüberschusses und des (handelsrechtlichen) Bewertungsergebnisses in verschiedenen Risikoszenarien. Der Vorstand hat die maximal akzeptable Abweichung vom Prognosewert in Abhängigkeit von der Risikodeckungsmasse, die der Genossenschaft zur Verfügung steht, auf ein vertretbares Maß begrenzt. Zinsänderungsrisiken können sich auch aus der Liquiditätshaltung in Form von Forderungen an Kreditinstituten und langfristige Wertpapieranlagen ergeben. Im Hinblick auf das Zinsänderungsrisiko auf Gesamtbankebene haben wir geeignetes Kontrollverfahren installiert. Ausgehend von einer Zinsprognose werden die Auswirkungen hiervon abweichender Zinsentwicklungen auf das Jahresergebnis ermittelt. Nach abgestuften Entwicklungsszenarien haben wir für die möglichen Ergebnisbeeinträchtigungen Limite vorgesehen, deren Überschreitung die Anwendung bestimmter Maßnahmen auslöst. Das berechnete Zinsänderungsrisiko unserer Bank halten wir für überschaubar. Das Liquiditätsrisiko wird durch die Regelungen der Liquiditätsverordnung begrenzt. Daneben ist die Finanzplanung unseres Hauses streng darauf ausgerichtet allen gegenwärtigen und künftigen Zahlungsverpflichtungen pünktlich nachkommen zu können. Insoweit achten wir auf ausgewogene Laufzeitstrukturen der Aktiva und Passiva. Bei unseren Geldanlagen tragen wir entsprechend neben Ertrags- auch Liquiditätsaspekten Rechnung. Durch die Einbindung in den genossenschaftlichen Finanzverbund bestehen ausreichend Refinanzierungsmöglichkeiten, um unerwartete Zahlungsstromschwankungen auffangen zu können. Neben den Adressausfall- und Marktpreisrisiken hat sich unsere Bank auch auf operationellen Risiken (z.B. Betriebsrisiken im EDV-Bereich, fehlerhafte Bearbeitungsvorgänge, Rechtsrisiken, Betrugs- und Diebstahlrisiken, allgemeine Geschäftsrisiken) einzustellen. Unser innerbetriebliches Überwachungssystem trägt dazu bei, die operationellen Risiken zu identifizieren und soweit wie möglich zu begrenzen. Den Betriebs- und Rechtsrisiken begegnen wir auch durch die Zusammenarbeit mit externen Dienstleistern (z. B. im EDVBereich oder im Bereich Rechtsberatung). Für den Ausfall technischer Einrichtungen und unvorhergesehener Personalausfälle besteht die Notfallplanung. Versicherbare Gefahrenpotentiale, z. B. Diebstahl- und Betrugsrisiken, haben wir durch Versicherungsverträge in banküblichen Umfang abgeschirmt. -5- 2. Vermögenslage Das bilanzielle Eigenkapital sowie die Eigenmittelausstattung und Solvabilität gemäß § 10 KWG (bis 2013) bzw. Eigenmittelausstattung und Kapitalquoten (ab 2014) haben sich in den letzten 5 Jahren wie folgt entwickelt: Eigenkapital laut Bilanz 1) Haftendes Eigenkapital 2) 2) 3) 4) 2014 2013 2012 2011 TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR 1.384 1.327 1.270 1.224 1.131 -- -- 1.575 1.441 1.362 Eigenmittel (Art. 72 CRR) 3) 1.847 1.554 -- -- -- Solvabilitätskennziffer 2) -- % -- % 20,2 % 18,9 % 16,8 % Harte Kernkapitalquote 3) 4) 16,1 % 15,4 % -- % -- % -- % Kernkapitalquote 16,1 % 15,4 % -- % -- % -- % 20,0 % 19,4 % -- % -- % -- % 3) 4) Gesamtkapitalquote 1) Berichtsjahr 3) Hierzu rechnen die Passivposten 11 (Fonds für allgemeine Bankrisiken) und 12 (Eigenkapital). bis 2013 ab 2014 Übergangsregelung nach Art. 465 CRR für 2014 Angemessene Eigenmittel, auch als Bezugsgröße für eine Reihe von Aufsichtsnormen, bilden neben einer stets ausreichenden Liquidität die unverzichtbare Grundlage einer soliden Geschäftspolitik. Die vom Bundesministerium der Finanzen vorgegebenen Anforderungen der CRR wurden von uns im Geschäftsjahr 2015 gut eingehalten. So erlaubt die Eigenmittelausstattung auch in Zukunft ein weiteres gesundes Geschäftswachstum. Unter Berücksichtigung einer vom Vorstand und Aufsichtsrat zur kontinuierlichen Stärkung des Eigenkapitals beschlossenen Vorwegzuweisung von TEUR 22 zu den Ergebnisrücklagen, die noch der Zustimmung der Generalversammlung bedarf, beträgt unser Eigenkapital 1,38 Mio. EUR; das sind 8,9% der Bilanzsumme. Kundenforderungen Die Forderungen an Kunden sind im Berichtsjahr um TEUR 57 auf TEUR 7.305 gesunken. Der Anteil der Forderungen an Kunden am Bilanzstichtag hat sich sich von 47,3 % im Vorjahr auf 47,1% der Bilanzsumme verändert. Das Kundenkreditgeschäft wird grundsätzlich aus dem Einlagengeschäft finanziert. Refinanzierungen bei Banken bestehen nicht. Den durch die Generalversammlung festgesetzten Kredithöchstgrenzen für die einzelnen Kreditnehmer sowie den bankaufsichtsrechtlichen Vorschriften einschließlich der Anzeigepflichten wurde während des gesamten Berichtszeitraumes entsprochen. Die Forderungen an unsere Kunden haben wir auch zum Jahresende 2015 wieder mit besonderer Vorsicht bewertet. Akute Risiken im Kreditgeschäft wurden in voller Höhe durch Einzelwertberichtigungen abgeschirmt. Erhöht latente Kreditrisiken sind in einem angemessenen Ausmaß durch versteuerte Reserven gedeckt. Die Einzel- und Pauschalwertberichtigungen wurden von den entsprechenden Aktivposten abgesetzt. Durch unsere Liquiditätsplanung konnten wir allen vertretbaren und berechtigten Kreditwünschen unserer mittelständischen Kundschaft entsprechen. -6- Aufgrund der regionalen Wirtschaftsstruktur und unserer geschäftspolitischen Ausrichtung entfallen wesentliche Teile unseres Kreditvolumens auf: Anteile am Gesamtvolumen Berichtsjahr 42,6% 19,4% 27,2% Arbeitnehmer: Landwirtschaft: Handwerk, Dienstleistung und Freiberufler: Vorjahr 44,4% 16,4% 28,7% Der Anteil der Arbeitnehmer am Gesamtvolumen, der sich aus der Geschäftsstruktur im Einzugsgebiet der Bank ergibt, ist im Berichtsjahr um 1,8%-Punkte gesunken. Bei der Landwirtschaft ist der Anteil um 3,0% Punkte gestiegen und bei den Handwerkern, Dienstleistern und Freiberuflern ist er um 1,5% Punkte gefallen. Die Größenstruktur der Forderungen an Kunden ist noch nicht befriedigend. Mit Blick auf die geringe Größe unseres Instituts wird es weiter unser Ziel sein, Strukturrisiken im Kundenkreditgeschäft abzubauen. Wertpapieranlagen Die Wertpapieranlagen der Genossenschaft setzen sich wie folgt zusammen: Wertpapieranlagen Berichtsjahr 2014 2013 2012 2011 TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR Liquiditätsreserve 495 1.499 1.501 1.000 1.017 Unsere Wertpapieranlagen betragen 3,2% (Vorjahr 9,6%) des Bilanzvolumens. Es handelt sich ausschließlich um verzinsliche Euro-Anleihen eines inländischen Kreditinstituts (DZ Bank). Die Wertpapiere werden als Liquiditätsreserve geführt und nach dem strengen Niederstwertprinzip bewertet. Zum Bilanzstichtag war eine Kurswertzuschreibung in Höhe von TEUR 3 vorgenommen. Weitere wesentliche Aktiv- und Passivstrukturen Weitere wesentliche Aktiv- und Passivstrukturen sind nicht vorhanden. Das Sachanlagevermögen ist mit TEUR 25 unbedeutend. Derivatgeschäfte Derivatgeschäfte werden nicht getätigt. Zinsänderungsrisiko Das Zinsänderungsrisiko auf Gesamtbankebene wird entsprechend den gesetzlichen Mindestanforderungen mit einem EDV-unterstützten Steuerungsprogramm laufend überwacht. Marktpreisrisiken bestehen für uns insbesondere bei sinkenden Zinsen aufgrund des Liquiditätsüberschusses. Nach den auf dieser Grundlage zum Bilanzstichtag des Berichtsjahres und der Folgejahre ermittelten Zinsänderungsrisiken ergeben sich negative Auswirkungen auf das Betriebsergebnis des laufenden und darauf folgenden Geschäftsjahres. Währungsrisiko Währungsrisiken bestehen zum Jahresende nicht. Operationelle Risiken / Sonstige Risiken Den Betriebs- und Rechtsrisiken begegnen wir u.a. durch die Zusammenarbeit mit externen Dienstleistern. Versicherbare Gefahrenpotenziale (z. B. Diebstahl- und Betrugsrisiken) haben wir durch Versicherungsverträge in banküblichem Umfang abgeschirmt. Mitgliedschaft in der Sicherungseinrichtung des BVR Unsere Genossenschaft ist der Sicherungseinrichtung des Bundesverbandes der Deutschen VolksbankenMitgliedschaft in der Sicherungseinrichtung des BVR und Raiffeisenbanken e.V. (BVR-SE) angeschlossen, die aus dem Garantiefonds und dem Garantieverbund besteht. Mit Inkrafttreten des Einlagensicherungsgesetzes (EinSiG) am 3. Juli 2015 ist die neue BVR Institutssicherung (BVR-ISG-Sicherungssystem), eine Einrichtung der BVR Institutssicherung GmbH, Berlin (BVR-ISG), als amtlich anerkanntes Einlagensicherungssystem neben die weiterhin bestehende Sicherungseinrichtung -7- des BVR (BVR-SE) getreten. Die BVR-SE ist als zusätzlicher, genossenschaftlicher Schutz im sogenannten dualen System parallel zum BVR-ISG-Sicherungssystem tätig. Zur Erfüllung von § 1 EinSiG i. V. m. § 1 Abs. 3d Satz 1 KWG ist die Bank mit Wirkung vom 3. Juli 2015 dem BVR-ISG-Sicherungssystem beigetreten 3. Finanz- und Liquiditätslage Eine ausreichende Zahlungsbereitschaft war im Berichtsjahr jederzeit gegeben. Die Liquiditätskennzahl der Liquiditätsverordnung lag stets oberhalb des vorgeschriebenen Mindestwertes. Anzeichen für eine zukünftige wesentliche Beeinträchtigung der Liquidität waren nicht erkennbar. In Anbetracht der derzeit vorhandenen Liquiditätsreserven und der Einbindung unserer Bank in den genossenschaftlichen Liquiditätsverbund ist für einen Betrachtungszeitraum von zwei Jahren mit einer wesentlichen Beeinträchtigung der Zahlungsfähigkeit aus heutiger Sicht nicht zu rechnen. 4. Ertragslage Die wesentlichen Erfolgskomponenten der Genossenschaft haben sich in den letzten 5 Jahren wie folgt entwickelt: Erfolgskomponenten Zinsüberschuss 1) 2) 3) 4) 2014 2013 2012 2011 TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR 387 407 444 472 478 119 123 141 128 120 Verwaltungsaufwendungen 471 456 464 448 448 a) Personalaufwendungen 308 287 287 277 281 b) andere Verwaltungsaufwendungen 163 169 177 171 167 Betriebsergebnis vor Bewertung 3) 60 95 137 177 175 Bewertungsergebnis 4) 27 -3 -52 -11 24 Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit 87 91 85 167 199 Steueraufwand 22 27 24 51 31 Einstellungen in den Fonds für allgemeine Bankrisiken 12 12 7 53 107 Jahresüberschuss 53 53 54 63 60 Provisionsüberschuss 1) Berichtsjahr 2) GuV-Posten 1abzüglich GuV-Posten 2 zuzüglich GuV-Posten 3 GuV-Posten 5 abzüglich GuV-Posten 6 Saldo aus den GuV-Posten 1 bis 12 Saldo aus den GuV-Posten 13 bis 16 Die Kapitalrendite (Jahresüberschuss nach Steuern/Bilanzsumme) betrug im Geschäftsjahr 0,34 % (Vorjahr 0,34 %). Der Zinsüberschuss hat sich um 4,9% auf TEUR 387 verringert und beträgt 2,4% der durchschnittlichen Bilanzsumme (dBS). Der Provisionsüberschuss verringerte sich um TEUR 4 = -3,3% auf TEUR 119. Die Personalaufwendungen haben sich um TEUR 21 = +7,3% auf TEUR 308 gegenüber dem Vorjahr erhöht. Die anderen Verwaltungskosten haben sich um TEUR 6 = -3,6% auf TEUR 163 verringert. Das Bewertungsergebnis hat sich im Berichtsjahr um TEUR +30 auf TEUR +27 verbessert. Der Rückgang des Zinsergebnisses, des Provisionsüberschusses sowie der gestiegenen Verwaltungsaufwendungen konnte durch die Verbesserung des Bewertungsergebnisses weitgehend kompensiert werden. Somit konnte wieder ein positiver Jahresüberschuss von TEUR 53 (Vorjahr TEUR 53) erwirtschaftet werden. Aus dem Jahresüberschuss ist die Zahlung einer Dividende von 3% vorgesehen. -8- Für das laufende Geschäftjahr rechnen wir wieder mit einem weiteren Rückgang des Zinsüberschusses sowie steigender Personalaufwendungen. Daraus folgend wird das Betriebsergebnis vor Bewertung 2016 deutlich geringer ausfallen. Ausgehend von einem Bewertungsergebnis in Höhe des Durchschnitts vergangener Jahre ist ein Jahresfehlbetrag im laufenden Geschäftjahr wahrscheinlich. 5. Zusammenfassende Beurteilung der Lage Wie alle unternehmerischen Tätigkeiten ist auch das Bankgeschäft nicht frei von Risiken. Neben allgemeinen Risikofaktoren (z. B. Konjunkturschwankungen, neue Technologien und Wettbewerbssituationen, sonstige sich verändernde Rahmenbedingungen) bestehen spezifische Bankenrisiken, die sich insbesondere in Form von Adressausfall- (Kredit-) und Marktpreisrisiken (Zinsänderungs-, Währungs- und sonstige Preisrisiken) zeigen. Akute Risiken im Kreditgeschäft sind ausreichend durch Einzelwertberichtigungen abgeschirmt. Latente Risiken im Kreditgeschäft sind durch versteuerte Reserven in angemessenem Umfang abgedeckt. Das Adressenausfallrisiko hinsichtlich der Wertpapiere wird aufgrund des guten Emittenten als gering angesehen. Angesichts unserer Geschäftsstruktur beziehen sich unsere Marktpreisrisiken nahezu ausschließlich auf sich verändernde Geld- und Kapitalmarktzinsen. Marktpreisrisiken bestehen für uns insbesondere bei sinkenden Zinsen. Sonstige Risiken überwachen wir bzw. schirmen wir durch Versicherungen ab. Das zur Abdeckung von latenten Kreditrisiken vorhandene Risikodeckungspotenzial wollen wir noch weiter stärken. Zusätzlich sind wir bestrebt, die Risikostruktur unseres Kreditportfolios weiter zu verbessern. Die Vermögens- und Finanzlage sind geordnet. Die Ertragslage ist weiter rückläufig. III. Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsjahres Vorgänge von besonderer Bedeutung haben sich nach dem Schluss des Geschäftsjahres nicht ereignet. IV. Voraussichtliche Entwicklung (Prognosebericht) Aufgrund des wirtschaftlichen Umfeldes und des eng eingegrenzten Einzugsgebietes unserer Bank rechnen wir für das laufende Geschäftsjahr mit einem leichten Anstieg der Bilanzsumme. Wir gehen davon aus, dass wir das Kundenpotenzial im Geschäftsbezirk auch in Zukunft zu einem überdurchschnittlichen Anteil ausschöpfen können, ohne dabei die Risikoorientierung zu vernachlässigen. Dank guter Kenntnis über unser Geschäftsgebiet und aufgrund langjähriger Geschäftsbeziehungen sind wir in der Lage, etwaige Chancen und Risiken frühzeitig zu erkennen. Deshalb rechnen wir nicht mit außergewöhnlichen Risiken aus dem Kreditgeschäft. Wir streben weiterhin eine ausgewogene Branchen- und Größenstruktur an. Die örtliche Marktpräsenz und die gute fachliche Qualifikation in Verbindung mit kurzen Entscheidungswegen ermöglichen es, trotz des anhaltend intensiven Wettbewerbs sich bietende Geschäftsmöglichkeiten aktiv zu nutzen. Insbesondere bei der Realisierung eines geplanten Neubaugebietes innerhalb der Gemeinde Struvenhütten in den nächsten zwei Jahren sehen wir Chancen für Kreditgeschäfte mit überschaubaren Risiken. Für das laufende und das folgende Geschäftsjahr erwarten wir insbesondere aufgrund des anhaltenden Niedrigzinsumfelds deutlich niedrigere Betriebsergebnisse vor Bewertung. Ausgehend von Bewertungsergebnissen in Höhe des Durchschnitts vergangener Jahre sind Jahresfehlbeträge wahrscheinlich. Diese könnten jedoch durch die Auflösung von stillen Reserven gedeckt werden. Wir gehen weiterhin von einer geordneten Vermögens- und Finanzlage aus. Anschließend möchten wir darauf hinweisen, dass, soweit wir vorstehend Prognosen oder Erwartungen geäußert haben oder unsere Aussagen die Zukunft betreffen, die tatsächlichen Ergebnisse und Enwicklungen hiervon abweichen können. -9- V. Zweigniederlassungen Die Genossenschaft unterhält keine Zweigniederlassungen. Struvenhütten, 2. Juni 2016 Raiffeisenbank eG Der Vorstand: Wolfgang Mohr Heinz-Egon Behn - 10 -