BD LITERATUR UND LITERATURWISSENSCHAFT BDA
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BD LITERATUR UND LITERATURWISSENSCHAFT BDA Allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft Gattungen Drama Interpretation EINFÜHRUNG 09-1/2 Einführung in die Dramenanalyse / Bernhard Asmuth. - 7., aktualisierte und erw. Aufl. - Stuttgart ; Weimar : Metzler, 2009. VIII, 235 S. : graph. Darst. ; 19 cm. - (Sammlung Metzler ; 188). ISBN 978-3-476-17188-7 : EUR 14.95 [#0542] Die Einführung in die Dramenanalyse gehört zu den Standardwerken, bietet es doch auf überschaubarem Raum das wesentliche Rüstzeug zur Interpretation dramatischer Texte. Die jetzt vorgelegte neue Auflage basiert weitgehend auf der alten Satzvorlage, neu hinzugefügte Abschnitte, vor allem am Schluß des Bandes sind neu gesetzt und heben sich damit vom übrigen Text durch das sauberere Druckbild ab. Das Literaturverzeichnis ist völlig neu überarbeitet und aktualisiert, mit Buchtiteln bis zum Erscheinungsjahr 2008 und 2009 (so etwa in bezug auf die neue, erst vor kurzem erschienene Ausgabe des bewährten Shakespeare-Handbuches von Ina Schabert, die hier bereits verzeichnet ist1). Auch Nachdrucke bereits früher erschienener Bücher sind verzeichnet. An weiterer neuerer Literatur ist z.B. neuere Literatur zur Dramendidaktik aufgenommen, was sehr erfreulich ist, da hier auch über die Germanistik hinaus bibliographiert wurde.2 Angesichts der Knappheit der Darstellung kann nicht jeder Aspekt in großer Ausführlichkeit behandelt werden, weshalb Asmuth auf die einschlägige Literatur verweist, aber mit konkreten Seitenangaben, so daß vor allem 1 Shakespeare-Handbuch : die Zeit, der Mensch, das Werk, die Nachwelt / hrsg. von Ina Schabert. - 5., durchges. und erg. Aufl. - Stuttgart : Kröner, 2009. XXIII, 958 S. : Ill. + 1 Ausklapptaf. ; 18 cm. - ISBN 978-3-520-38605-2 : EUR 34.90 [#0486]. - Rez. in IFB: http://ifb.bsz-bw.de/bsz307899365rez.htm 2 Moderne Dramendidaktik für den Englischunterricht / hrsg. von Rüdiger Ahrens ... - Heidelberg : Winter, 2008. - XI, 602 S. : Ill., graph. Darst., Notenbeisp. ; 25 cm. (Anglistische Forschungen ; 386). - ISBN 978-3-8253-5473-2 : EUR 56.00 [9839]. Rez.: IFB 08-1/2-191 http://swbplus.bsz-bw.de/bsz278956955rez.htm - Dramen- und Theaterdidaktik : eine Einführung / von Rudolf Denk und Thomas Möbius. - 1. Aufl. Berlin : Erich Schmidt, 2008. - 232 S. : graph. Darst. ; 21 cm. - (Grundlagen der Germanistik ; 46). - ISBN 978-3-503-09856-9 : EUR 17.80 [#0526]. - Rez. in IFB: http://ifb.bsz-bw.de/bsz283302593rez.htm Studierende im praktischen Umgang mit dem Buch auf weitere Arbeitsmitteln verwiesen werden. Der Ansatz von Asmuth zielt auf Grundlagenvermittlung, wobei der Schwerpunkt auf allgemeingültige Erkenntnisse gelegt wird, ohne daß historische Formen deshalb unberücksichtigt blieben. Der Poetik des Aristoteles widmet Asmuth deshalb viele Verweise (S. VII, dort auch zum Folgenden). Allerdings wird man einräumen müssen, daß sich das Drama auch von einer stärker historisierenden Position aus einführend darstellen lassen könnte. Der vorliegende Band geht vor allem von den Bedürfnissen der Germanisten aus, weshalb immer wieder Bezug genommen wird auf Lessings Emilia Galotti, die jedoch nicht als Ganzes interpretiert wird. Asmuth privilegiert zudem die Textgestalt des Dramas, weshalb die Themen des Bandes so angeordnet sind, wie sie „für den lesenden Analytiker eines Dramas bedeutsam werden“. Es geht also vor allem um den lesenden Rezipienten; man mag darin bei einer so stark auf Performanz und Bühnenwirksamkeit zielenden Gattung wie dem Drama eine Schwäche sehen, die allerdings in so manchen literaturwissenschaftlichen Publikationen zum Drama nicht systematisch genug in die Diskussion einbezogen wird. Die Aufführung selbst wird aber auch bei Asmuth berücksichtigt, und zwar im letzten Kapitel. Grund für die starke Privilegierung des Textes ist Asmuth zufolge die größere Stabilität des Textes gegenüber der veränderlichen Aufführung. Als Ergänzung der Ausführungen im Hauptteil greift Asmuth zum Schluß die Position Hans-Thies Lehmanns heraus, dessen Buch Postdramatische Theater von 1999 die Bedeutung des Dramas für das Theater grundsätzlich in Frage gestellt habe, wogegen dann Birgit Haas im Jahre 2007 mit einem Plädoyer für ein dramatisches Drama eine Gegenrede veröffentlichte, die aber aufgrund ihrer gelegentlich überschießenden Polemik selbst nicht in jeder Hinsicht überzeugend scheine (vgl. S. 204). Man wird sich aber nicht zwingend Asmuths Kritik daran anschließen müssen, daß Haas den Begriff der Innerlichkeit wieder ins Spiel bringt, da man es keineswegs bei der im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts üblichen und wohl z.T. ideologisch bedingten abschätzigen Verwendung des Begriffs Innerlichkeit belassen muß. Wie auch immer die hier nur skizzierte Diskussion sich weiter entwickeln wird wer Asmuths Einführung im Grund- oder vielmehr Bachelor-Studium gründlich durcharbeitet, dürfte für den Umgang mit dramatischen Texten gut gerüstet sein. Till Kinzel QUELLE Informationsmittel (IFB) : digitales Rezensionsorgan für Bibliothek und Wissenschaft http://ifb.bsz-bw.de/