Rezension - Informationsmittel für Bibliotheken

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Rezension - Informationsmittel für Bibliotheken
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Carl LINDEBERG
13-1
Carl Lindeberg : ein Illustrator für Karl May / von Stefan
Schmatz und Friedhelm Spürkel. - Bamberg ; Radebeul : KarlMay-Verlag, 2012. - 319 S. : zahlr. Ill. ; 18 cm. - (Sonderband
zu den Gesammelten Werken Karl May's). - ISBN 978-3-78020194-2 : EUR 39.90
[#2945]
Das Autorengespann Wolfgang Hermesmeier und Stefan Schmatz, dem wir
die maßgebliche Bibliographie des Radebeuler Großautors für die Jahre
1913 - 1945 verdanken1 (auf deren Fortsetzung für die Nachkriegszeit sicher nicht nur der Rezensent wartet) und das sich anschließend mit einem
dreibändigen Werk den Illustrationen zu Karl May angenommen hat,2 formiert sich mit dem vorliegenden Band neu. Neben Stefan Schmatz tritt jetzt
der Düsseldorfer Sammler Friedhelm Spürkel, der sich intensiv mit Leben
und Werk des schwedischen Graphikers Carl Lindeberg (1876 - 1961) befaßt und Zugang zu dessen Nachlaß hat.3 Dort entdeckte Spürkel die Origi1
Karl-May-Bibliografie 1913 - 1945 / von Wolfgang Hermesmeier und Stefan
Schmatz. [Hrsg. von Lothar und Bernhard Schmid]. - Bamberg ; Radebeul : KarlMay-Verlag, 2000. - 543, 64 S. : zahlr. Ill. ; 18 cm. - (Sonderband zu den gesammelten Werken Karl May's). - ISBN 3-7802-0157-7 : DM 148.00, DM 118.00
(Subskr.-Pr. bis 31.12.00) [6200]. - Rez.: IFB 01-2-302
http://www.bsz-bw.de/depot/media/3400000/3421000/3421308/01_0302.html
2
Traumwelten - Bilder zum Werk Karl Mays / [Hrsg. von Lothar und Bernhard
Schmid]. - Bamberg ; Radebeul : Karl-May-Verlag. - 18 cm. - (Sonderband zu den
gesammelten Werken Karl May's)[8132]. - Bd. 1. Illustratoren und ihre Arbeiten bis
1912 / von Wolfgang Hermesmeier und Stefan Schmatz. - 2004. - 477 S. : Ill. ISBN 3-7802-0166-6 : EUR 39.90. - IFB 04-2-453
http://swbplus.bsz-bw.de/bsz114633428rez.htm - Bd. 2. Illustratoren und ihre Arbeiten von 1913 bis 1930 / von Wolfgang Hermesmeier und Stefan Schmatz. 2007. - 368 S. : Ill. - ISBN 978-3-7802-0167-6 : EUR 39.90. - IFB 07-1-079
http://swbplus.bsz-bw.de/bsz263602605rez.htm - Bd. 3. Illustratoren und ihre Arbeiten seit 1931 / von Stefan Schmatz. - 2010. - 384 S. : Ill. - ISBN 978-3-78020179-9 : EUR 39.90. - IFB 11-1 http://ifb.bsz-bw.de/bsz334635748rez-1.pdf
3
„So wurde das Familienstammbuch … gesichert (heute im Privatbesitz der Autoren [Schmatz und Spürkel]“ (S. 9). Man kann jedoch davon ausgehen, daß nicht
nalvorlagen der Deckelbilder zu drei Bänden der Gesammelten Werke Karl
Mays, was den Karl-May-Verlag veranlaßt, diese als Radebeuler Ausgabe
in einer aufwendigen Liebhaberedition neu auf den Markt zu bringen.4
Die mit einigen Illustrationen versehene Biographie Lindebergs5 eröffnet als
Kapitel 1 den vorliegenden Band, dessen Untertitel ein Illustrator für Karl
May freilich nur den kleineren Teil des Inhalts beschreibt, da lediglich das
zweite Kapitel die Arbeiten für den Karl-May-Verlag (S. 14 - 87) behandelt,
wozu dann noch Abschnitte mit Karl-May-Bezug in den Kapiteln 6 Sammelbilder sowie 7 Plakate und Programmhefte (für Karl-May-Festspiele) kommen. Freilich haben die in Kapitel 2 beschriebenen Deckelbilder für die Gesammelten Werke das „Bild“ des Verlags und das des Autors für ganze
Generationen von Lesern geprägt, so daß man in der Tat von Lindeberg als
„’Hauszeichner’ des Karl-May-Verlags“ (Vorwort, S. 8) sprechen kann. Das
Kapitel behandelt des weiteren die Umschläge für Lizenzausgaben, ausländische Karl-May-Ausgaben sowie von Sekundärschriften, ferner Werbegraphik für den Verlag. Den weitaus größten Raum beanspruchen allerdings
Lindebergs Arbeiten für zahlreiche andere Verlage: Kapitel 4 für den Verlag
Haupt & Hammon, Radebeul (Malbücher mit aufstellbaren Figuren, S. 88 103), Kapitel 4 für den Retcliffe-Verlag, Radebeul (35 Bände des Schriftstellers H. O. F. Goetsche, 1816 - 1878, publiziert unter dem Pseudonym Sir
John Retcliffe und hier in bearbeiteter Fassung vorgelegt, S. 104 - 124) und
Kapitel 5 Arbeiten für andere Verlage in zwei Abschnitten für Reise- und
Abenteuer-Literatur (neun Verlage, S. 125 - 184) sowie Kinder- und Bilderbücher (sieben Verlage, S. 185 - 246). Zu jedem der Verlage wird eine
knappe Geschichte mit Charakteristik der Schwerpunkte geboten, gefolgt
von ausgewählten Illustrationen Lindebergs. Diese unterscheiden sich für
den Bereich Kinder- und Bilderbücher und ebenso die für die genannten
Malbücher übrigens in ihrem Stil teilweise beträchtlich6 von den anderen, so
daß in der Feststellung des Vorworts, daß „fast bei jedem der Lindebergschen Werke die Urheberschaft unverkennbar (ist)“ (S. 7), das „fast“ stark
zu relativieren ist. Außer den bereits erwähnten Kapiteln 6 und 7 gibt es
noch ganz kurze für Postkarten (8), gebrauchsgraphische Arbeiten für eine
Radebeuler Firma (9) und Sonstiges (10). Die wenigen Angaben zur Literatur haben auf einer Seite Platz (S. 319), worunter die in Bd. 2 der Traumwelten die ausführlichsten sind.7 Daß es den beiden Verfassern in ihrem
nur das Familienstammbuch betroffen ist, da es sonst kaum möglich gewesen sein
dürfte, alle Illustration nur vom Anschauen Lindeberg zuzuschreiben.
4
http://www.karl-may.de/modules/produkt.php?nummer=B-60271 [2013-01-05].
5
Er hat auch einen ordentlichen Eintrag in der Wikipedia mit den dort üblichen
nützlichen Links auf andere Artikel: http://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Lindeberg
[2013-01-05].
6
So etwa die Illustrationen zu Die Autoreise / Bilder von Carl Lindeberg ; Reime
von Hans C. Meixner. - Esslingen ; München : Schreiber, 1933. - [14 Bll.] : überw.
Ill. ; 21 x 25,5 cm. - [Württ. Landesbibliothek, Sign.: Paed.J.qt.497].
7
In Bd. 2 ist der umfangreichste Abschnitt Carl Lindeberg (der in der genannten
Rezension versehentlich als Lindberg aufgeführt ist) vorbehalten, doch stehen hier
Buch „weder um eine Wertung des Lindebergschen Œuvres noch um eine
kunstgeschichtliche Einordnung (geht)“ (Vorwort, S. 8), muß man gar nicht
als Einschränkung verstehen: man bekommt auch so ein ausreichendes
Bild diese Gebrauchsgraphikers.
Klaus Schreiber
QUELLE
Informationsmittel (IFB) : digitales Rezensionsorgan für Bibliothek und
Wissenschaft
http://ifb.bsz-bw.de/
http://ifb.bsz-bw.de/bsz37727805Xrez-1.pdf
im Mittelpunkt nicht seine Deckelbilder, sondern seine zahlreichen Textillustrationen (S. 140 - 252).