Aktuell - Arznei

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Aktuell - Arznei
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FAKTEN UND VERGLEICHE FÜR DIE RATIONALE THERAPIE
IM BLICKPUNKT
Seite 26/27
Liponsäure (THIOCTACID u.a.) bei diabetischer Neuropathie
ACE-Hemmer nach Herzinfarkt
ÜBERSICHT
Seite 27/28/29
Behandlung des Prostatakarzinoms
KORRESPONDENZ
Seite 29/30
UKRAIN in der Krebstherapie
Harnwegsinfekte der Frau
Ateminsuffizienz nach PALACOS R
Zur Einnahme von Lithium-Präparaten
Metamizol (NOVALGIN u.a.) nach ambulanten Operationen
Astra zu Sehstörungen nach Omeprazol
(ANTRA, GASTROLOC)
KURZ UND BÜNDIG
Seite 30/31
Stopp für Säureblocker Omeprazol bei
blutenden Magenulzera
Omeprazol hemmt B12-Aufnahme
Behandlung von HIV-Infektionen
Nifedipin (ADALAT u.a.) als „Pille” für
den Mann
Medikamentenbedingte Pankreatitis
Rückruf für Immunglobulin GAMMAGARD
Kosten sparen durch halbierte Tabletten?
DOKUMENTATION
Seite 31
AIDS durch Faktor VIII von Immuno
NETZWERK AKTUELL
Seite 31/32
„Sorglos” mit Depotneuroleptikum Fluspirilen (IMAP)?
Thrombozytopenie durch Heparin
Geschmacksstörungen unter Sulfasalazin (AZULFIDINE u.a.)
Leberschäden durch NSAR
WARNHINWEIS
Seite 32
Cave Ergotamin (MIGREXA u.a.) plus
Sumatriptan (IMIGRAN)
STICHWORTVERZEICHNIS
ACE-Hemmer 26,31
Captopril
26
Fluspirilen
31
GAMMAGARD
31
Goserelin
28
Heparin
32
Hepatitis C
32
Herzinsuffizienz 26
HIV-Infektion
30
Leberschäden
32
Liponsäure
26
Metamizol
29
Myokardinfarkt
26
Nifedipin
30
Omeprazol
25,30
Orchiektomie
28
Pankreatitis
30
Prostatakarzinom
27
Ramipril
26
Sulfasalazin
32
Sumatriptan
32
THIOCTACID
26
Thrombozytopenie 32
UKRAIN
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März 1994
3/94
• Ein Wachstumsmarkt: Liponsäure (THIOCTACID u.a.) bei diabetischer Neuropathie – Innerhalb von zwei Jahren hat sich die Zahl
der angebotenen Liponsäure-Präparate auf 40 verachtfacht. Für
Tageskosten bis 70 DM sollen sie Abhilfe gegen „Mißempfinden bei
diabetischer Neuropathie” schaffen.
Seite 26
ACE-Hemmer bei Herzinsuffizienz nach Herzinfarkt
Seite 26
Behandlung des Prostatakarzinoms – Jeder vierte bis fünfte ältere Mann lebt mit einer „Zeitbombe”. Das Karzinom der Vorsteherdrüse proliferiert nur langsam, kann aber jederzeit in malignes Wachstum übergehen.
Seite 27
NETZWERK aktuell: Mißbräuchliche Verwendung von Fluspirilen
(IMAP) als „Wochentranquilizer”, Thrombozytopenie durch Heparin,
Geschmacksstörungen unter Sulfasalazin (AZULFIDINE u.a.) und
Leberschäden durch Antirheumatika
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Cave Ergotamin (MIGREXA u.a.) plus Sumatriptan (IMIGRAN)
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Aktuell
Nachwirkungen – Kommen ANTRA-Ampullen vom Markt? Nach unseren Berichten über seltene, aber zum Teil bleibende Sehstörungen und Blindheit in Verbindung mit dem Säureblocker Omeprazol (ANTRA, GASTROLOC; vgl. a-t 7
[1993], 74; 11 [1993], 122) beabsichtigt das Bundesgesundheitsamt, die Zulassung der ohnehin zu hoch dosierten Ampullen-Zubereitung (a-t 1 [1994], 15) zu
widerrufen. Während der Hersteller weiterhin Fehlinformationen verbreitet (vgl.
Seite 30), liegen dem Amt inzwischen 19 „sehr schwerwiegende” Meldungen zu
„irreversiblen Erblindungen, Sehstörungen oder Gesichtsfeldausfällen” vor. Bei
drei Personen ist die Schädigung bei Reexposition erneut aufgetreten. Sechs Intensivpatienten erhielten den Säureblocker in der zwei- bis sechsfachen empfohlenen Dosierung intravenös. Beeinträchtigungen der Sehfunktion wie verschwommenes Sehen, Schleiersehen oder Visusminderung werden bei den übrigen Personen nach Einnahme üblicher (20 mg) oder höherer Tagesmengen per os beschrieben. Durchblutungsstörungen im Gefolge einer möglicherweise immunogenen Gefäßschädigung könnten die Ursache sein. Hierauf deuten auch vier weitere
Berichte mit Hörstörungen bis zum Hörverlust. Zwei Verdachtsfälle allergischer
Vaskulitis unter Omeprazol sind dokumentiert.
Die Börse reagierte sensibler als das Astra-Management: Astra-Aktien fielen unmittelbar bei Bekanntwerden des geplanten Entzugs der Zulassung für die Ampullen, auch wenn einschränkende Maßnahmen für die Oralzubereitung ausstehen.
Zur Risikominderung erscheint uns die Anwendungsbeschränkung auf wenige unverzichtbare Indikationen wie ZOLLINGER-ELLISON-Syndrom und schwere Refluxösophagitis angebracht. Die Heilungsraten von Geschwüren des Zwölffingerdarmes unter einwöchiger Dreifachtherapie mit Wismut, Tetracyclin (HOSTACYCLIN u.a.) und Metronidazol (CLONT u.a.; s. auch a-t 5 [1993], 46) lassen sich
durch Komedikation von Omeprazol nicht steigern. Lediglich der Ulkusschmerz
nimmt rascher ab (HOSKING, S. W. et al.: Lancet 343 [1994], 508, s. auch S. 30).
Wichtig: Um Blindheit und Hörverlust vorzubeugen, ist Omeprazol bei ersten Zeichen einer gestörten Seh- oder Hörfunktion sofort abzusetzen.
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