Tageszeitung "Vijesti" vom 18.06.2012.

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Tageszeitung "Vijesti" vom 18.06.2012.
Das Gebiet „Veliki Pijesak“ in der Nähe von Bar ist eine grosse humanitäre Familie
Tageszeitung „Vijesti“ - 18.05.2012 (Deutsche Übersetzung)
Gute Menschen aus Dobra Voda
Bar – In einer Zeit, in der Menschen sich immer mehr um sich und ihre eigenen Probleme kümmern, verdient
die Hilfsbereitschaft der Menschen im bekannten Touristenort Dobra Voda ein öffentliches Lob. Die Einwohner
und die Beschäftigten im Tourismus in Veliki Pijesak haben alle, ohne Ausnahme uneigennützig, die
Philanthrope der NGO „Humanitarna Familija“ unterstützt, welche sechs Jahre ununterbrochen behinderten
Kindern hier einen kostenlosen Sommerurlaub ermöglicht haben. Insgesamt 135 Kinder mit Begleitung aus
Mostar, Zenica, Pale, Kragujevac, Podgorica, Ivanjica, Pančevo, Subotica und Mazedonien verbrachten zehn
Tage in Veliki Pijesak, in Häusern, welche für diese Gelegenheit bereitgestellt wurden. Die nächste Aktion und
die Ankunft der zweiten diesjährigen Gruppe ist bereits für den 31. August angesagt.
"Viele Menschen haben uns unterstützt, ein Dank an alle! Humanität gibt uns die Kraft und einen
Sinn im Leben. Gott sei gedankt, dass wir mit reinem Herzen geben können. Solche Aktionen
bereichern unsere Seele. Wir sind diese NGO, welche die Barriere für all das heutige Elend und die
Probleme sprengt. Wir sind glücklich, dass wir in der Lage waren, diesen Kindern das Leben ein
wenig zu verschönern. Es gibt kein grösseres Glück als das Lachen eines Kindes und Augen voller
Dankbarkeit" – sagte für „Vijesti“ der Gründer der NGO „Humanitarna Familija“ Alen Efović (40).
Geboren in Berane, heute Unternehmer im Pariser Vorort Montroj, stellt Efović jeden Juni und September seine
dienstlichen Pflichten beiseite und kommt mit seiner Familie nach Bar zu dieser humanen Mission. Von Jahr zu
Jahr hat Alen mehr Beistand anderer Humanisten, vor allem in Mrkojevići.
Geholfen hat jeder wie er konnte: Die Stadtgemeinde Bar hat drei Busse für die traditionelle Fahrt zum Kloster
Ostrog zur Verfügung gestellt, „Pljevaljski Tamburaši“ gaben ein kostenloses Konzert gemeinsam mit den
Sängern Ema Čivović und Ibrahim Mekić. Elvis Kalezić hat mit seiner Zisterne Wasser zu den Häusern gebracht,
in welchen die Schützlinge der „Humanitarna Familija“ untergebracht waren. Sead und Nihad Šukurica haben
diesen Kindern Garderobe geschenkt. Frühstück für alle zehn Tage hat der Deutsche Michael Bader, der heute in
Dobra Voda wohnt und Generalsponsor der Seite www.humanitarnafamilija.org ist, geschenkt.
"Ich habe etwa 800 Bilder gemacht und jetzt habe ich zum ersten Mal mit dieser Organisation
gearbeitet. Im vergangenen Sommer habe ich meine Hilfe angekündigt, sowie die In-Gang-Setzung
der humanitären Gebühr in Veliki Pijesak für diese NGO. Die ersten beide Tage waren für mich
etwas Neues, es war ein wenig schwer Kinder zu sehen und nicht glauben können, wie diese leben.
Später habe ich eingesehen, dass es Menschen sind, welche normal leben wollen, welche mit uns
spielen und lachen wollen, wie alle anderen auch. Die Barriere wurde überwunden. Jetzt wünsche
ich, dass es weiter so geht – und noch besser" – sagt Bader.
Ausser in unseren Köpfen sind die Barrieren auch räumlich gesprengt – Familie Brkanović hat eigenmächtig eine
Rampe für Rollstühle angebracht, als sie gesehen haben, dass die Begleitpersonen Mühe hatten, die Kinder zum
Strand zu bringen. Nahrung kam von allen Seiten – Tafel in Podgorica, Mijo Šćepanović und Fikret Striković,
Konditoreien „Plavi Jadran“ und „Karadjuzović“, Nikola Marković, Duško Petrović... Dušan Kezić Keza aus
Kruševac verliess sein Engagement bei Radio-Kruševac und seinen Job im Elektrizitätswerk, um hier 11 Tage
freiwillig und kostenlos zu arbeiten.
"Unsere Mission ist es, die Menschen guten Willens zu vereinen und mit humanen Taten Menschen
in Not in Montenegro, Serbien, Bosnien-Herzegovina und Mazedonien zu helfen. Den Einwohnern
von Dobra Voda alle Achtung. Anfängliche Unsicherheiten sind Vergangenheit. Wenn wir nicht da
waren, dann sind die Menschen alleine an den Strand gekommen, um den Kindern zu helfen. Neue
Menschen, die zu uns kommen, sind ängstlich und fragen sich „Kann ich das?“ – Ja, wir können alle
– alle können helfen. Es war unserer Wunsch, dass die Kinder bei all unserem guten Willen die
Wärme dieser Region fühlen. Und deshalb gab es ein Meer von Tränen zum Abschied, soviel
Emotionen, Glück und Liebe, ich kann es ihnen nicht beschreiben" – betonte Efović.
Das Herz tut dir weh, wenn du siehst, dass ein Kind keine Banane kennt
Die Aktivisten der „Humanitarna Familija“ betonten, dass ein grosser Teil ihrer kleinen Schützlingen bisher nie
am Meer waren. Ein grosser Teil der Familien, in welche diese Kinder leben, werden im Alltag mit enormen
finanziellen Problemen konfrontiert.
Du kannst dir nicht vorstellen, wie schwer dir ums Herz ist, wenn das Kind fragt: „Was ist das?“, wenn du ihm
nach dem Mittagessen eine Banane reichst – sagten die Humanitarier von Veliki Pijesak.