Factsheet Green IT Italien

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Factsheet Green IT Italien
Stand 31.03.2016
Factsheet Italien
Basisinformationen
Entwicklung und Prognose
Wirtschaftswachstum BIP (real) [%]
Entwicklung und Prognose
Endenergieverbrauch in Mrd. ktoe
Verteilung Primärenergieverbrauch
nach Energieträger [%], 2014
Verteilung Stromerzeugung nach
Energieträger [%],2014
2000
2009
2010
2011
2012
2016 (est.)
3,9
-5,5
1
0,4
-2,5
0,6
2000
2005
2010
2011
2012
2020
134,848
146,591
138,548
134,901
127,862
133
Kohle
Erdöl
Erdgas
Nuklear
EE
Sonstige
8,2
34,5
30,6
0
20,9
5,8
Kohle
Erdöl
Erdgas
Nuklear
EE
Sonstige
15,7
1,8
33,9
0
43,0
5,6
Sonstige
Import-/ Exportbilanz
Energieträgern [%]
(Ölprodukte,
Kohle
Erdöl
Erdgas
Uran
*Bei negativen Werten besteht ein
Energieträger
Strom
stoff)
Exportüberschuss
Verteilung Wärmeerzeugung nach
Müll,
Biokraft-
11,1
-4,2
4,4
0
7,5
3,6
Kohle
Erdöl
Erdgas
Nuklear
EE
Sonstige
k.A.
k.A.
k.A.
k.A.
k.A.
k.A.
KWK
Nuklear
EE
Sonstige
k.A.
k.A.
27595
69275
Strommarkt
Installierte Leistung und Prognose[MW]
125.533,5
Thermische
Installierte Leistung nach Erzeugungsart
[MW], 2014
Kraftwerke
(Kohle/ Gas)
17782
Strompreis Industrie [€/ kWh], 2015
0,0943 (ohne Steuern)
Strompreis Endverbraucher [€/ kWh], 2015
0,2450 (inkl. Steuern)
Wird der Strompreis subventioniert? Wie?
Gesonderte Preisregelungen (Steuervergünstigungen) für sozial schwache Haushalte
haben Spezialtarife für Nachtstrom, an Wochenenden und für Wärmepumpen.
Für EE: allumfassende Tarife (in €/KWh) gültig für Anlagen bis zu 1MW oder 0,2MW für
Windkraft.
Es bestehen Prämien für den Eigenverbrauch.
Wurde der Strommarkt liberalisiert? Wenn
ja, wie ist die Wettbewerbsstruktur der
Anbieter?
Wer ist im Besitz der Übertragungsnetze?
Ist der Netzzugang reguliert?
Bestehen Hindernisse für den Anschluss von
EE-Anlagen?
Seit 1999 teilweise liberalisiert. Immer noch ist Enel das dominante Unternehmen auf
dem Strommarkt (ca. 50% aller Anschlüsse). Seit 1. Juli 2007: vollständige
Liberalisierung: private Haushalte können den Stromlieferanten frei wählen. Vielzahl an
regionalen Anbietern, nur unwesentliche Preisunterschiede sind festzustellen, minimal.
Vermehrt finden sich Anbieter von „Grünstrom“.
Terna Spa
Grundsätzlich ist Terna ist verpflichtet, allen Antragstellern den Netzzugang von EE
Anlagen zu gewährleisten, sofern die Sicherheit und Funktion der Netzte dadurch nicht
beeinträchtigt wird. Das Verfahren wird von der Regulierungsbehörde AEEGSI verwaltet.
Bei Anlagen mit >10MW Leistung ist Terna direkt für den Anschluss zuständig.
Es bestehen keine direkten Hindernisse doch ist im Vorfeld der Inbetriebnahme ein
beachtlicher bürokratischer und planungstechnischer Aufwand (insb. für Anlagen ab
1MW) für die z.T. sehr unterschiedlichen Genehmigungen in Kauf zu nehmen.
Wärmemarkt
Kohle
Erdöl
Erdgas
Nuklear
EE
Sonstige
k.A.
k.A.
k.A.
k.A.
k.A.
k.A.
Wärmebereitstellung/ Energieträger [TJ]
Wie ist der Wärmemarkt strukturiert?
Reguliert und/oder subventioniert der Staat
den Wärmemarkt?
Ca. 3 Mio. Einwohner haben in Italien Zugang zu Fernwärme- und Fernkälte-Netzen.
Diese sind in nur 150 Kommunen aus 10 Regionen vorhanden. Die große Mehrheit der
Bevölkerung verfügt über eine (Zentral)-Heizung. Gut 70% sind gas- oder ölbetrieben,
während 14,6% Biomasse (vorwiegend Holz, Pellets oder Hackschnitzel) verwenden und
nur 6 % den Wärmebedarf elektrisch decken. In den Privathaushalten sind meist
individuelle Heizungen in betrieb (65%), während in 16% Zentralheizungen zum Einsatz
kommen.
Diskussionen für den Ausbau von Fernwärme und Nahwärme sind in Gang.
Ministerialdekret 28/12/12 fördert die Installation von Brennwertheizkesseln,
Wärmepumpen, Biogas-BHKW Technologien (sofern die Wärme effektiv nutzbar
gemacht wird), Solar-Cooling und Solarthermie im allgemeinen, sowie den Austausch
von elektrischen Boilern mit effizienten Wärmepumpensystemen.
Das „Conto Termico“ (Wärme-Konto) ist ein Förderprogramm zur Steigerung der
Energieeffizienz in Gebäuden bei der Wärmegewinnung und soll auf nationaler Ebene
die Umrüstung alter Heizungen beschleunigen.
Energieeffizienzmarkt allgemein


Rahmenbedingungen





Italien ist trotz der schwankenden Weltmarktenergiepreise ein interessanter
Absatzmarkt für deutsche Technologieanbieter: die voraussichtlich langfristige
Importabhängigkeit sowie ausgereifte Komplementärtechnologien in diversen
Wirtschaftssektoren bieten sehr hohes Potential für innovative Lösungsansätze.
Das „Legge di Stabilitá 2014“-Stabilisierungsgesetz hatte Steuervergünstigten
Maßnahmen für EnEff bis Ende 2015 bestätigt. Auch in 2016 werden mit diesem
Instrument weiterhin Maßnahmen gefördert, die den Energieverbrauch senken.
Im Industriebereich gilt nach wie vor das Quotensystem der „weißen Zertifikate“.
Zahlreiche Förderprogramme auf regionaler Ebene.
Zahlreiche Dienstleister und Hersteller mit umfassendem Know-How am Markt.
Professionelle Anwendungen üblicherweise stärker verbreitet als Smart-Home
Anwendungen.
Mittelabruf sollte transparenter und effizienter gestaltet werden
 Laut NEEAP 2014 ist Italien bis 2020 in der Lage die EU-Einsparziele zu erreichen. In
vielen Bereichen liegt das tatsächlich erreichbare Potential weit unter der
gewünschten Soll-Schwelle. Dies ist insb. für innovative Technologien wie z.B.
Entwicklungsstand und Ausblick
energieeffiziente IKT Anwendungen und Lösungen für Server, Rechenzentren und
Internetprovider sowie im Bereich Building Automation zutreffend. Zudem müssen
in manchen Fällen zuerst entsprechende finanzielle Anreize geschaffen werden, um
die Ziele zu erreichen.
 Das mittel- bis langfristige Potential für EnEff betrifft nur 10% der allgemein
möglichen Einsparungen: Entwicklungen hinsichtlich einer effizienteren F&EStruktur sowie einer besseren Integration der verschiedenen Technologien sind zu
beobachten.
 Die Lösungen, die heute ohne finanzielle Anreize als unwirtschaftlich gelten, könnten
bis zu 32% Einsparung ermöglichen und sollten daher gesonderte Fördermittel
erhalten. Best Practice-Beispiele aus Deutschland können als Strategiebeispiel
dienen und die Verbreitung solcher Technologien begünstigen (insb.
Speicherkonzepte für Strom und Wärme).
Energieeffizienz im Bereich Green IT
Entwicklungsstand
In Italien verbrauchten IKT Anwendungen (inklusive der s.g. Customer-Electronics)
allein im Jahr 2005 24,7 TWh Strom, also rund 8 Prozent des italienischen
Gesamtverbrauchs im zivilen Sektor (vgl. PAEE 2011). Leider sind derzeit keine
aktuelleren Daten verfügbar, doch kann davon ausgegangen werden, dass in der
Zwischenzeit die Anzahl der IT Anwendungen und somit deren Energiebedarf erheblich
angestiegen sind. Dieser Trend wird sich voraussichtlich auch in den kommenden Jahren
fortsetzen, da Italien auf dem Pfad der Digitalisierung ist und den Dienstleistungssektor
in diese Richtung ausbauen möchte. Die italienische IKT - Industrie erwirtschaftet pro
Jahr circa 56 Mrd. Euro und die IKT-Investitionen betragen 4,8 % des BIP. Demnach
liegt Italien unter dem durchschnittlichen Europäischen Wert von 6,6%. Bis 2020 soll
der Investitionswert auf 6,6% steigen (Quelle: Confindustria Digitale). Im Rahmen dieses
IT-Transformationsprozesses - der in verschiedenen Branchen zum Ausdruck kommen
wird (Finanzwesen, Industrie, Behörden, Smart City, Gesundheitswirtschaft). Der
geplante digitale Wachstum bietet große Absatzchancen auch für deutsche innovative
Technologielieferanten.
 Ministeriales Rundschreiben Nr. 26673 vom 23. März 2016 (auch „Sabatini ter“
genannt) bietet Zuschüsse für KMU, die in IKT Technologien investieren möchten.
Der Zuschuss deckt bis zu max. 80% der Ausgaben. Anträge auf Zuschüsse können
Förder-/Finanzierungsmöglichkeiten
ab dem sind ab dem 2. Mai 2016 zulässig.
 Regionale Förderprogramme für IKT Innovationen in Unternehmen, öffentlichen
Verwaltungen.
 EU Förderprogramme
Marktchancen und Zielgruppe

Italien könnte bis 2020 mit der Implementierung aller Effizienzpotenziale im
IKT-Sektor durch den konsequenten Einsatz von „Green IT“-Anwendungen
Einsparungen von bis zu über 55% (ca. 5TWh/Jahr) erreichen.

Deutschen Unternehmen bieten sich interessante Absatzmöglichkeiten sowohl
im Bereich der Komponenten (insbesondere innovative Konzepte für die
Kühlung der Rechenzentren, da diese fast 50% der insgesamt erforderlichen
Marktchancen für deutsche KMU
Energie in Anspruch nehmen) als auch im Bereich der Mess- und
Erfassungssoftware für italienische Hersteller (effiziente Ladegeräte,
Optimierung von Stand-by Technologien etc.).

Weitere Geschäftsmöglichkeiten bieten sich spezialisierten Beratungs- und
Planungsunternehmen, die bereits Erfahrungen mit
Energieeffizienzsteigerungen im IT-Bereich haben und somit in der Lage sind,
die komplexen und z.T. nur schwer erfassbaren Zusammenhänge zu verstehen,
die für die korrekte Bewertung der Einsparpotenziale unabdingbar sind.
Zielgruppe in Deutschland
 Spezialisierte Unternehmen des Produzierenden Gewerbes (IKT-Warenproduktion)
 Unternehmen des Handels mit IKT-Gütern (IKT-Großhandel)
 Unternehmen, die in ihrer Haupttätigkeit Service-Leistungen im Bereich IT und
Telekommunikation anbieten (IKT-Dienstleistungen).
Zielgruppe in Italien
 Architekten und Ingenieurbüros
(mit Spezialisierung im Bereich IKT-Infrastruktur und Rechenzentren)
 Fachverbände, Gemeinden, Regierungsbehörden und Staatsorgane
 Industrieunternehmen aus unterschiedlichen Branchen
 Vertriebsunternehmen für IKT Anwendungen
 Systemintegratoren
Quellen

ENEA, EAI – Le tecnologie dell’Informazione e della Comunicazione per l’efficienza energetica, Energia Ambiente Innovazione 6/2012
Url: http://www.enea.it/it/pubblicazioni/pdf-eai/n.-6-novembre-dicembre-2012/efficienza-energetica-ict-pdf

INFOBUILD ENERGIA, L’ICT come driver per l’Efficienza Energetica in Italia 18/11/2014
Url: http://www.infobuildenergia.it/approfondimenti/lict-come-driver-per-l-efficienza-energetica-in-italia-206.html

MSE, BEN – Bilancio Energetico Nazionale 2014
Url: http://dgsaie.mise.gov.it/dgerm/ben/ben_2014.pdf

TELECOM ITALIA SPA, Efficienza Energetica, Notiziario Tecnico Nr. 158
Url: http://www.telecomitalia.com/content/dam/telecomitalia/it/archivio/documenti/Innovazione/MnisitoNotiziario/2015/2-2015/capitolo14/articolo14.pdf

Agenzia nazionale per le nuove tecnologie, l’energia e lo sviluppo economico sostenibile, Piano d’Azione per l’Efficienza energetica 2014
Url: http://www.efficienzaenergetica.enea.it/doc/paee/PAEE-2014-definitivo.pdf

Politecnico di Milano – Dipartimento di Ingegneria Gestionale, Energy Efficiency Report 2013 – L’efficienza energetica in Italia: soluzioni
tecnologiche ed opportunità di business nell’industria, il terziario e la Pubblica Amministrazione, 2014
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